• Nem Talált Eredményt

Die Geschichte d e r jetzigen Ausgabe von d e r Sammlung d e r Aktén und K o r r e s -pondenz d e r Verurteilung von Czuczor begann auch in Kufstein. D e r in Bukarest lebende ungarisehe S c h r i f s t e l l e r , Dichter und Ü b e r s e t z e r László Lőrinczi v e r -öffentlichte 1975 in Bukarest einen literatur-geschichtlichen Report unter dem Titel

" R e i s e zum schwarzen Kloster" Uber Aladár Kuncz. Das I n t e r e s s e d e s S c h r i f t s t e l l e r s wandte sich zu Sándor Rózsa, d e r sein Leben im K e r k e r von Szamosujvár beendete, a b e r auch in Kufstein gefangen w a r . So hat Lőrinczi den berüchtigen Festungs-K e r k e r — wo Andenken an viele ungarisehe Gefangenen vorhanden sind-aufgesucht.

Dort traf e r unseren in Kufstein lebenden Landsmann, Károly Náday, den F o r s c h e r d e r dort einstmals eingesperrten imgarischen und auch anderen Nationen ange-hörenden Gefangenen. Er fragte ihm ob e r das Buch — von d e r V e r f a s s e r i n d i e s e r Zeilen — Teleki Blanka und ihr K r e i s (Bp. 1963.) kennt, welches d i e Anklage gegen Blanka Teleki und Klára Lővei und die Aufzeichnungen d e r letztgenannten "Notizen aus Kufstein" enthálL Náday bat u m das Buch von m i r und bekam e s . Aus diesem ü b e r s e t z t e e r s o f o r t ins Deutsche und machte die als Lektüre auch bestürzende und i n t e r e s s a n t e Schrift von Klára Lővei bekannt. Seitdem sendet e r m i r auch seine Forschungsergebnisse zu.

Als heimatliche Anerkennung und Unterstützung sandten w i r ihm aus der B i b -liothek d e r Akademie die B r i e f e C z u c z o r ' s aus Kufstein und die dazu gehörenden Aktén in Xerox-kopien zu, die e r dann ergánzte und in u n g a r i s c h e r und deutscher Sprache b e a r b e i t e t e .

In d i e s e r Veröffentlichung e r s c h e i n t dieses M a t e r i a l . Mit d e r Umarbeitung d e r f ü r diese Reihe entsprechenden Anspriiche, hat man die V e r f a s s e r i n dieser Zeilen b e a u f t r a g t .

Károly Náday hat eine glückliche Begabung z u r Erforschung von Dokumenten in Bezúg auf die ehemaligen Festungsháftlinge von Kufstein. — Er ist 1899. in D e b r e -cen geboren und beendete seine Studien in der einstigen k, und k .

Infanterie-Kadettenschule im J a h r e 1917 in T e m e s v á r . So ist ihm sowohl d i e deutsche Sprache als auch d e r m i l i t a r i s c h e Sprachgebrauch geláufig. Nach s e i n e r ungarischen A b s -tammung, nach seinen Schulen und seinen persönlichen I n t e r e s s e n kennt e r die Geschichte der Kampfe seines V o l k e s . So wandte e r sein I n t e r e s s e dem Kerker s e i n e s jetztigen Wohnortes, d e r Festung Kufstein und seiner einstigen ungarischen und anderen Nationen angehörenden fortschrittlichen Gefangenen z u . Ü b e r den Anfang s e i n e r Forschung schreibt e r in d e r Eir.leiíung im "Kufsteiner B r i e f " . f j b e r sein Leben, über seine Arbeit möchte ich aus den B r i e f e n , die e r an die V e r f a s s e r i n d i e s e r Zeilen geschrieben hat, einige Zitate bringen.

"Ich lebe seit 1948 in Kufstein. Die Festung sehe ich jeden Tag, bis ich mich v o r einigen J a h r e n entschlossen habe, den Versuch zu m a c h e n , die persönlichen Daten von den h i e r e i n g e s p e r r t gewesenen Gefangenen zu s a m m e l n . Im g r o s s e n und ganzen gelang es m i r , e s sind namlich nur sehr wenige originale N a m e n s -verzeichnisse übrig geblieben. Von dem Resultat kann das Hanschriften-Archiv der Bibliothek ' O r s z á g o s Széchényi Könyvtár' Auskunft geben. ( V . d r . Éva Windisch), (30.1.1977).

"Meine Arbeiten erscheinen hauptsáchlich in der benachbarten Stadt — in einer Wochenzeitung in d e r ' W ö r g l e r Rundschau*. Es gereicht m i r zu meiner F r e u d e , d a s s unter meinen Lesern s e h r viele jungen sind. Mit den Festungsháftlingen hat sich bisher niemand ernstlich b e f a s s t . Es kommen sehr viele Fremde her und die roxkopie noch in Mikrofilm zusenden) "ich wurde eingeladen die Forschung p e r s ö n lich v o r z u n e h m e n . . . aber d i e s bedeutet m i r nicht nur eine g r o s s e Ausgabe, s o n A r b e i t , sondern alle anderen — Ungarns interessierenden Studien — in Druck e r scheinen sollen. Aber zum Umschreiben bin ich nicht gewillt, schon aus dem e i n -fachen Grund, d a s s ich keine Zeit habe. Ich b e f a s s e mich n a m l i c h nicht nur mit totem Material. Aus Ungarn und Siebenbürgen kommen viele Amputierte h i e h e r , um Prothesen zu bekommen und ich bin d e r Dolmetseher f ü r die Ungarn. Das nimmt taglich 2 - 3 Stunden in Anspruch. Ausserdem — s e i t d e m Tode m e i n e r F r a u — führe ich meinen Haushalt (Eeinkaufen, Kochen.Backen. Ordnungmachen etc.) s e l b s t . Natürlich wuchsen auch meine J a h r e : im Márz vollende ich mein 81. L e -b e n s j a h r , wenn mich der H e r r -bis dahin le-ben l a s s t . ( 1 9 . 1 1 . 1 9 7 9 . ) .

" . . . . i c h will m i r mit m e i n e r Arbeit keine Vorteile s c h a f f e n . Mein Ziel ist nicht die wissenschaftliche Aufarbeitung, sondern die Feststellung der g e s c h i c h t -lichen Tatsachen, um d a r ü b e r das Publikum zu informieren . . . und was die Stilistik meiner Arbeit anbelangt: ich bemühe mich, dass m e i n e Übersetzung dem Originalen entsprechen soll; alsó nicht nur inhaltlich und sinngemáss, sondern dem damaligen Geist nach, aber so, d a s s es heute auch verstándlich sein s o l l . In meinen Studien bemühe ich mich, die Betonung darauf zu setzen, d a s s die Dokumente die Geschichte s e l b s t vermitteln sollen, ich s c h r e i b e nur einen z u s a m menbindenden neutralen T e x t . Ich halté mich aber daran, was ich in der M i l i t á r -Schule gelernt habe: kurz und bündig, m i l i t á r i s c h , zu s c h r e i b e n . Da ich nicht e i n e r bin, d e r nach Auszeichnungen und Ruhm s t r e b t , möchte ich m e i n e F o r s c h u n g s

-Resultate nur übergeben. Ich bitté Sie, übernehmen Sie die Information für die Öffentlichkeit in U n g a r n . " (19.11.1979.).

In den folgendengen möchte ich eine skizzenhafte Übersicht tiber die bisherige A rbeiten von Károly Náday geben.

I . Festung Kufstein, sondern in Rattenberg, ebenfalls in T i r o l , und dann bis zu seinem Tode in Graz v e r b r a c h t . Der Sohn d e s im J a h r e 1671 hingerichteten P e t e r im Innsbrucker Landesarchiv durch Náday erforschten Dokumente vom F e s t u n g s -kommando Rattenberg enthalten die zu s e i n e r Unterhaltung notwendigen Ausgaben, die Geld-Überweisungen f ü r seine zugrunde gerichtete und ergánzungsbedürftige Bekleidung und Bettzeug o d e r die Verstárkung der W a c h e . D e r Kaiser hat s i c h mehrfach persönlich mit d e r Sache von J á n o s Zrinyi s c h r i f t l i c h befasst. E r lobte den

Eifer den Gefangenwárter, z . B . dass er auf noch einen s i c h e r e n Platz g e b r a c h t wurde, als man fürchtete, dass d e r " s e h r gefáhrliche und wichtige Gefangene" in G r a z durch die kroatischen upd ungarischen Studenten zu b e f r e i e n versucht w i r d .

Károly Náday beriehtet ausführlich iiber die Ergebnisse d e s im J a h r 1699 von dem Innsbrucker Physikus P e t e r Linsing unternommenen arztlichen Untersuchung.

Aus der Meldung an den K a i s e r : " . . .Genannter Gráf hat keine wahre — s o n d e r n bei ihm vorhandene Schwermütigkeit, wegen s e i n e s eindrucksvollen Zustandes befindet sich eher an e i n e r vorgetáuschten Stummheit." Zrinyi beantwortete nicht jede

Frage des A r z t e s und wenn, dann nur s c h r i f t l i c h t . D e r A r z t wollte zur Abschreckung, d i e arztlichen Eingriffsmöglichkeiten aufgezahlt habén: Ziehen, Sondieren, A d e r -l a s s , Aussaugen, B-lasen ziehende P f -l a s t e r , Schnurziehen. D e r Gefangene w a r doch

-garischen M á r t y r e r ' verewigt. So habe ich ihn g e f o r s c h t . Ich konnte nicht feststellen wo und wann e r geboren wurde. Nach einigen Meinungen in G r a z ; aber das bischöfliche Amt von dort berichtete, s i e habén d a r ü b e r keine A u f -zeichnungen. Dass zweite ist, dass ich dokumentarisch nicht feststellen konnte, ob e r tatsáchlich wegen Spionage zu Gunsten d e r Türkén, oder einem anderen politischen Grund ohne Urteil in den Kerker k a m . "

1683 wurde e r aus P a s s a u schon als Gefangener nach Rattenberg t r a n s p o r t i e r t . Da die Truppén Bayerns in Tirol einbrachen und z u e r s t Kufstein, dann Rattenberg e r o b e r t e n , waren die Gefangenhalter gezwungen den "importanten Staatsgefangenen wegzuschaffen. So kam e r am 8. Juli 1703 nach G r a z , wo Zrínyi im selben J a h r am 12.November verschied. Zrínyi wurde in der Krypta d e r dominikanische K i r c h e n -Kapelle begraben. 1944 wurden die Ü b e r r e s t e — in Wiener-Neustadt hingerichteten P e t e r Z r í n y i ' s und F r a n g e p á n ' s nach Zagreb ü b e r f ü h r t . " (An Gy.Sáfrán am 5 . 1 . 1978.)

2. "Báron Nikolaus Wesselényi auf d e r Festung Kufstein."

"Wesselényi Miklós báró a kufsteini v á r b a n . "

Die Vorgeschichte d e r Gefangenschaft von Br.Nikolaus Wesselényi ist ein Gegensatz zwischen s e i n e m Nachbar, dem Grafen Haller, und ihm. Der Gráf hat namlich ein wertvolles Pferd an Wesselényi v e r k a u f t , aber e r hat nicht m i t g e t e i l t , dass d a s Pferd krank s e i . Ausserdem hat e r den S t a l l m e i s t e r des Barons a r g l i s t i g zu sich gelockt. Wesselényi ist daraufhin mit 400 bewaffnetten Haiducken und A r -beitern nach Gorbó aufgebrochen, um Haller gefangen zu nehmen ihn zu bewirten und w i e d e r heimzulassen. Er fand ihn aber nicht zu Hause, Haller hat ihn schnell angezeigt. Die königl. Gerichtstafel hat Wesselényi zu 2 jáhrigem H e i m a r r e s t v e r u r t e i l t , aber K a i s e r Josef II. hat das Urteil in ein auf unbestimmte Zeit d a u e r n -den F e s t u n g s a r r e s t umgewandelt. Wesselényi wurde auf der Reise nach Nagyszeben (Hermannstadt) im Dorf Dátos, im Hause des Báron Dániel am 12. Február 1785.

v e r h a f t e t . Nach dem Patrouillten-Kommandanten: " E r wollte die Verhaftung nicht zur Kenntnis nehmen. E r gab an, d a s s e r auf Vorladung d e r Regierung nach H e r -mannstadt gehen wollte um sich dort zu melden. E r widersetzte sich so s t a r k , dass s e c h s Leute gebraucht wurden, um ihn zu haltén. . . i c h m u s s t e seine Hánde zusammenbinden und so liess ich ihn vor das T o r begleiten, wo e r auf einen Bauernsattel aufsass — ich habe nur seine Arme angebunden — bis sein Wagen ankam, in welchen e r in Begleitung eines Korporals einstieg. Da habe ich ihn von seinen Fesseln b e f r e i t . " Das ist alsó die wahre Geschichte s e i n e r Gefangennahme.

Es ist eine Legende, d a s s e r bis zum náchsten Dorf zwischen zwei Pferden auf langen Seil hatte laufen müssen. D e r Kaiser hat mit Genugtuung bescheinigt, d a s s man gegen Wesselényi "alle Gewalt in Anspruch genommen h a t . " Zur Verhaftung von Wesselényi wurden 1 R i t t m e i s t e r , 2 Korporale und 24 Gemeine befohlen und sie wurden mit d e r "notwendigen Belehrung" v e r s e h e n . A u s s e r Zweifel über die Griinde des aufbrausenden hohen Herrn: über die Tatén des Grafen war nirgends ein amtliches Wort gefallen. Wesselényi wurde z u e r s t nach Marosvásárhely g e b

-r a c h t , wo e -r ein Gnadengesuch an den K a i s e -r diktie-rte, d e -r abe-r nicht antwo-rtete.

Unterwegs hat e r sich von s e i n e r Frau und seinem Kind in Kolozsvár (Klausenburg) verabschiedet. Am 29.April 1785 sind sie in Kufstein angekommen. Nach d e r B e -merkung des begleitenden Feldwebels: "Die Aufführung des Staatsgefangenen wáh-rend der F a h r t hieher war ganzlich ruhig und s t i l l . " Die bei ihm vorgefundenen 5 Briefe und s e i n Geld wurden beschlagnahmt; seine Gebrauchs-Artikeln:

Sohlafsack, Taschentücher, Unterhosen, S t r ü m p f e , Bruchbinde, Wachskerzen, Bibel u . s . w . wurden in ein Verzeichnis aufgenommen und d e r Gefangene wurde in die Zeile n r . 5. e i n g e s p e r r t . Die Briefe die an seine A d r e s s e gelangten, wurden z u r Zenzur nach Wien geschickt.

Seine Schwester sprach umsonst persönlich beim Kaiser v o r . Als Kaiser Josef II. Kolozsvár besuchte, habén 3 Frauen als Mitglieder d e r Familie umsonst vor ihm die e r g r e i f e n d e Tatsaűhen dargebraoht: "Die ganze Familie hat nur 2 mannliche Mitglieder und d i e s e r Brúder hat alle seine Kinder v e r l o r e n . " Die weiblichen V e r -wandten konnten n u r ein Bittgesuch im Namen d e r Gattin Ubergeben, weil Frau Wesselényi g e b . Helene Cserey nach k a i s e r l i c h e r Verordnung ihr Wohnsltz nicht verlassen d ü r f t e . Nach zwei J a h r e n meldete sich Wesselényi mit einem Gnaden-gesuch umsonst. Als er beinahe 5 Jahre auf d e r Festung im K e r k e r s a s s , hat der Festungskommandant im I n t e r e s s e Wesselényi* s eine Eingabe gemacht, in welcher e r sich auf á r z t l i c h e Meinung berufen hat: "die stándigen" Kopfschmerzen habén ihn so sehr in Anspruch genommen, dass sein Gesicht nicht nur eingefallen ist, sondern bleich, die Schleimhaut geschwollen, die Augen r o t . . . nach Aussagen des Chirurgen Kiihnemann; Er könnte plötzlich Schaganfall bekommen. Die Anweisun-gen des Kaisers: "Alle Befehlsmittel muss man anwenden, welche den SorAnweisun-gen des ' i b e l vorwegnehmen." W e s s e l é n y i ' s Haft wurde im Jahre 1789 am 15. Dezember

— nach zwei Monaten weniger a l s fünf Jahren — durch den Kaiser beendigt und am 21. Dezember konnte Wesselényi nach Siebenbürgen heimfahren.

Károly Náday schrieb in einem seiner B r i e f e : "Die den Nyiro kannten und auf Grund seines Romanes ' D e r Büffel von Sibó' Wesselényi kennengelemt habén, könnten durch m e i n e Arbeit eine kleine Táuschung erieben. Da ich nicht Roman-s c h r i f t Roman-s t e l l e r b i n , mich nur mit b e Roman-s c h r e i b e n d e r GeRoman-schichte b e f a Roman-s Roman-s e , alRoman-só die auRoman-sge- ausge-forschten Dokumente vorzeige, auf dieser Grundlage kann jeder seine eigene Meinung b i l d e n . " (An G y . S á f r á n am 5 . 1 . 1 9 7 8 ) .

Nach Jahren seiner Freilassung hat Wesselényi auf eine v e r s c h l e i e r t e Warnung s o geantwortet: " D e r Kaiser hat mich leiden g e l e r n t , aber nicht f ü r c h t e n . "

Seine harte Natúr erbte d e r einzige — von 12 Kindern — überlebende Nikolaus Wesselényi jun. , d e r "Hochwasserschiffer".

Der letzte mannliche Spross — den Vorfahren wiirdig — d e r Geschichtsschreiber und Journalist Nikolaus Wesselényi starb in Budapest im J a h r e 1980.

3. "Jakobiner auf d e r Festung Kufstein".

"Jakobinusok a kufsteini v á r b a n " .

Mit der Gefangenschaft d e r ungarischen Jakobiner auf d e r Festung Kufstein hat Náday auf Grund d e s Buches von Ferenc Kazinczy: "Tagebuch m e i n e r Gefangenschaft"

die österreichischen Leser bekanntgemacht.

Er bescháftigte sich auch mit dem Schicksal von dem aus Österreich s t a m m e n -'en Andreas Riedl, d e r gleichzeitig mit Ignác Martinovics in Wien verhaftet wurde

nd in Kufstein eingekerkert w a r . Riedl wurde 1748 in Wien geboren. Sein Vater w a r auptmann-Ingenieur und liess ihm eine s e h r gute Erziehung angedeihen so, d a s s r dann beim spáteren K a i s e r Franz II. Erzieher w u r d e , Seinen einstigen L e h r e r íahm d e r Kaiser nicht in seinen Dienst. Andreas Riedl hat sich an die Wiener J a -:obiner angeschlossen. Als e r im J a h r e 1794 mit seinen Genossen verhaftet w u r d e , iát d e r Kaiser sein Leben zwar begnadigt, aber mit 60 jáhrigem K e r k e r , praktisch ebenslanger Haft, b e s t r a f t . Im August des J a h r e s 1795 wurde e r in die Festung Kufstein gebracht und dort in die Zelle N r . 1. e i n g e s p e r r t . Nachher war e r in G r a z , Spielberg, Munkács inhaftiert und ab 1806 im F r a n z i s k a n e r - K l o s t e r in Brünn, Die

Franzosen, die damals dort eingezogen sind, habén ihn b e f r e i t . Er zog nach P a r i s , wo e r im J a h r e 1837 v e r s t a r b .

4. "Gergely Czuczor auf d e r Festung Kufstein."

" C z u c z o r Gergely a kufsteini v á r b a n . "

5. "Gráfin Blanka Teleki mit dem zehn jahrigen F e s t u n g s a r r e s t . . . "

Erschienen: T i r o l e r Heimatblátter, Heft No. 4. Jahrgang 1977.

"Teleki Blanka tiz évi f o g s á g r a . . . "

6. "Gráfin Blanka Teleki und Klára Lővei in d e r Festung Kufstein".

Erschienen: Wörgler Rundschau im J a h r e 1977 von 28. September bis 12.April 1978, in 16 Fortsetzungen.

"Teleki Blanka, grófnő és Lővei Klára a kufsteini v á r b a n . "

Die Anklageschrift von Blanka Teleki und Klára Lővei — auf 20 Seiten-erschien im J a h r e 1963 in der Ausgabe Teleki Blanka és köre von d e r V e r f a s s e r i n d i e s e r Zeilen, in der Reihe "Magyar Századok" (Ungarisehe Jahrhunderte). Auch h i e r erschien die Kufsteini jegyzetek (Kufsteiner Notizen) die ursprünglieh für den franzősischen Geschichtsschreiber Michelet vorbereitet waren, der ein Buch über Blanka Teleki plante, a b e r wegen seinen inzwischen eingetretenen Todes nicht schreiben konnte. Die Kufsteiner Notizen wurden s p á t e r durch P . Károly S z a t h m á -ry ausgegeben, aber e r hat sorgsamerweise alles h e r a u s g e l a s s e n — was nach den Zeiten des Ausgleiches — kompromitierend wirken konnte. Die Bruchteile des o r i -ginalen Textes sind im Landesmuseum in Nagybánya aufbewahrt. Von Mikrofilm konnte ich die von P . S z a t h m á r y ausgelassenen Teile auch mitteilen.

Es ist ein Verdienst von Károly Náday, d a s s die Umstánde der Verurteilung von Blanka Teleki und Klára Lővei, die Geschichte i h r e r Gefangenschaft heute auch schon in deutscher Sprache zu lesen sind. Seine auf sie bezogenen eigenen F o r -schungen brachten auch Ergebnisse. Die bisher Bekannten Dokumente hat e r aus

— ö s t e r r e i c h i s c h e n Archíven — mit m e h r e r e n unbekannten Dokumenten erganzt, Zu denen záhlt auch das an den Kaiser g e r i c h t e t e Ansuche der franzosischen Schwagerin d e r Blanka Teleki. Die Eingabe von Frau Teleki Miksáné geb. Jaqueline Cooc tragt d a s Dátum von 9, F e b e r 1854. In diesem flehte sie um die " Erleichterung d e r fürchterlichen Lage i h r e r ungliicklichen Schwarigen." Sie bat, d a s s sie die von d e r Familie b i s h e r bewilligten monatlichen 50 F f ü r die Beheizung, Waschen, Lebensmittel auch weiter bekommen sollte, denn "in den letzten Monaten hat man ihr diese Begünstigung auch e n t z o g e n . . .táglich von 10 Kr und eine Portion K o m i s s -brot muss s i e leben. . . s i e darf nicht auf die Luft gehen, ausgenommen, wenn der Arzt im Falle e i n e r Krankheit ihr Bewegung erlaubt, sie kann sich w e d e r mit Han-darbeit, noch m i t Lesen beschaftigen. "Sie bat weiter, d a s s sie monatlich einmal ihre Schwagerin besuchen darf."Nach den Forschungen Károly Náday, wurde das Gesuch in d e r Ministerkonferenz b e r a t e n .

Da man Blanka Teleki nicht zur Begnadigung "Wegen i h r e r g r o s s e n G e f a h r -lichkeit" vorgeschlagen hat, s o wurde nur die m a t e r i e l l e Unterstützung bewilligt.

Die Besuche f ü r sie wurden auch verweigert, für die Schwagerin e r l a u b t e man bloss einmal einen eine Stunde dauernde Besuch im Mai 1854. Náday zitiert einen noch vorhandenen B r i e f , dessen S c h r e i b e r seinen Vorgesetzten v e r s p r i c h t , d a s s e r sorgen werde f ü r die "Überprüfung und die baldige Entfernung aus Kufstein" der Frau Teleki Miksáné. Náday berichtet w e i t e r s über die Qualifikation d e r beiden gefangenen F r a u e n durch den gutmütigen Festungskommandantén aus den Jahren 1854-56. Von Blanka Teleki wird i m m e r b e m e r k t , dass " s i e v e r s c h l o s s e n sei" und d a s s "sie sich in ihr Schicksal ergeben h a t . " Bei Klára Lovei ist die hauptsách-lichste Charakterisierung: "Still und g e h o r s a m . " Die Schluss-sátze bei den beiden:

" Z u r Begnadigung empfohlen." T r o t z d e m hat Klára Lovei ihre fünfjáhrige Strafe verbüsst und Blanka Teleki wurde im J a h r e 1857 durch eine allgemeine Amnestie f r e i , damals schon in Laibach, wohin sie m i t l e r w e i s überführt wurde. Kossuth Begnadigung, der ihn a u f r i e f , sich zu ehrenvollem Leben zu verpflichten und sich mit seinen Mannen am Freiheitskampf zu beteiligen. Die Bedingungen w u r -den durch Jókai übermittelt. Sándor Rózsa hat mit 150 s e i n e r Manner, in -den süd-lichen Gegend, statgefundenen Gefáchten teilgenommen. Nach einem Bericht von G e n e r a l Vetter hat e r in einer Schlacht persönlich zwölf Menschen e r s c h l a g e n . Aber

a l s die Schlacht beendet war, hat e r mit seinen Kameraden zu rauben angefangen,

deshalb wurde e r aus d e m Heer e n t f e r n t . Im J a h r e 1859 wurde e r zum Tode und dann durch Gnade z u r Iebens-lánglichem Kerker v e r u r t e i l t . Damals kam er nach Kufstein. Zwar sind d o r t über ihn keine schriftlichen Aufzeichnungen vorhanden, aber die mündliche Überlieferung, B i l d e r , Gegenstánde behüten die Erinnerung an ihm. Man war mit ihm als Háftling zufrieden, denn man erlaubte ihm kleine G e -genstánde h e r z u s t e l l e n . Aus P f e r d e h a a r machte e r kleine Ringé und wahrschein-lich auf Dosen für Z i g a r r e n , hat e r sein Komissbrot zerkaut d a r a u f g e s c h m i e r t , Strohhalme eingedrückt und so B i l d e r dargestellt. Nach eine V o r l a g e hat er das Bild d e s fürstlichen Heilbrunnens, wie auch die A u f s c h r i f t es beweist: "Residens Brunnen Salzburg" g e s t a l t e t . Nach d e m heute noch vorhandenen Zettel hat e r im J a h r e 1865 mit solchen Sachen den Garnisonskommandanten, den Stabsprofoss und dessen Mádchen b e s c h e n k t . Dass Sándor Rózsa t r o t z s e i n e r m a g e r e n Kost seine Wachdienst stand. Das Bild war zugrundegerichtet, als der aus Ungarn stammende Oberleutnant László seinen Kommandanten — Oberstleutnant Weiskopf — a u f m e r k -sam machte — d e r sich für heimatliche geschichtliche Überlieferungen int e r e s s i e r int e — e r haint dann den M a l e r Sintanislaus G r u b e r (18671931) miint der R e s machel soll. Ich schwankte, a b e r damit ich in den Augen meiner Kameraden nicht

als Feigling erscheine, bin ich mitgegangen." (Nach dem 14 April 1849 hat e r je-doch freiwillig neben den Ungarn ausgehalten). Aus Galizien trachteten s i e nach Ungarn. In d e r Zwischenzeit bekam e r die Cholera und dann kam e r mit e i n e r kleinen Abteilung in ö s t e r r e i c h i s c h e Gefangenschaft, wurde aber von d o r t m i t Mitwirkung d e r Polen b e f r e i t und bis z u r ungarischen G r e n z e begleitet. Am 26.

November 1848 ist er in P e s t angekommen. Nach seiner Genesung wurde e r in Debrecen als ö s t e r r e c h i s c h e r Spion v e r h a f t e t , aber auf Befehl von Kossuth wurde e r f r e i g e l a s s e n . Er kampfte gegen die z a r i s t i s c h e n T r u p p é n . Nach d e r Schlacht von Nagyszeben (Hermannstadt) — damals schon als Major — hat Görgey ihn m i t dem Verdientsorden 2.Klasse ausgezeichnet. Beim Zusammenbruch des

Im J a h r e 1858 hat seine Familie einen Gnadengesuch f ü r ihn eingebracht. Nach dem Protokoll des Festungskommandos von 30. Mai 1858: "Sie habén auf I h r e r Schifertafel von dem löblichen Festungskommando gebeten, Sie protokollarisch zu v e m e h m e n . . . " Amsberg hat bei diesem V e r h ö r sein Begnadigungsansuchen v o r -getragen und bemerkt: " E s sind jetzt schon 8 Jahre und 9 Monate, dass ich meine h a r t e Strafe mit Geduld in d e r Festung Kufstein v e r b r i n g e . " Seine Bitté w u r d e

Die von Károly Náday verfertigte Zusammenstellung m i t Schreibmaschine auf 45 Seiten Uber Georg Amsberg konnten w i r n u r einige Momente aufblitzen l a s s e n . Da diese Materie-Sammlung aus den in österreichischen und in ungarischen Archi-ven aufbewarten Dokumenten — hauptsáchlich Verhör-Protokolle — s t a m m e n , könnte sie die Sachkundigen F o r s c h e r des Freiheitskampfes auch i n t e r e s s i e r e n .

Weitere Arbeiten von Károly Náday in deutschen und f r a n z ö s i s c h e r Sprache:

9. Wiener Gefangene auf d e r Festung K u f s t e i n . 10. G r a z e r Gefangene auf d e r Festung K u f s t e i n . 11. P r e u s s i c h e Gefangene auf der Festung Kufstein.

12. Mailander Gefangene auf d e r Festung Kufstein.

13. Polnische Freiheitskampfer auf der Festung Kufstein,

14. Liebes Abenteuer des Kommandanten der Festung Kufstein.

15. Semonville und M a r é t f r a n z ö s i s c h e Diplomaten als Gefangene auf der Festung Kufstein.

"De L ' e m p r i s o n n e m e n t de MM.Semonville et M a r é t , Diplomales F r a n c a i s , a la F o r t e r e s s e de Kufstein (Autriche)"

Bibliothéque Nationale, P a r i s .

Die neueete Zusammenstellung von Károly Náday:

16. Gefallte U r t e i l e . . . (über die in d e r Festung Kufstein gewesenen 57 G e -fangenen).

17. Gefallte U r t e i l e . . . " (Fortsetzung von no. 16 ü b e r 64 Gefangene die nicht in Kufstein inhaftiert w a r e n . )

Károly Náday hat am Ende s e i n e r Zusammenstellungen i m m e r die Quellen angegeben: die in Druck erschienen Schriften, w e i t e r s die A r c h i v e , Bibliotheken und öffentlichen Sammlungen, wo die Original-Dokumente aufbewahrt sind. In den einzelnen, teilweise angeführten und teilweise im ganzen Umfang gebrachten D o -kumenten v e r m e r k t e e r nicht i m m e r die Fundstátte. Aber so sind seine Materien f ü r die InteressenErweckung auch tauglich und geben Anregung f ü r weitere F o r -schungen.

Die Ergebnisse von Károly Náday habe ich in d e r TÉKA Reihe im Jahre 1979 in Bukarest erschienen "Teleki Blanka és köre" (Teleki Blanka und ihr Kreis) (ab Seite 175), w e i t e r s in meinem Artikel (in Magyar Nemzet, am 8. Október 19S0)

"Toldy és C z u c z o r . . . " eingebaut. F ü r den letztgenannten Artikel habe ich von den direkten Abstammenden der beiden Familien Dokumente e r h a l t e n , f ü r die ich m i c h aus diesem Wege bedanke!

D r . Pál Salamin und Dr.Sándor Markó — d e s s e n Frau eine Urenkelin von F e -renc Toldy ist — sandten m i r eine Fotokopie d e s Taufscheines von Gabrielle Ilona Toldy vom 13. J a n n e r 1849, wo d e r Name des T á u f e r s "Gergely Czuczor M e s s p r i e s -t e r vom Orden d e r Benedik-tiner" w a r . 5 Tage nach diesem lieblichen Geschehnis wurde Czuczor v e r h a f t e t .

Von D r . Rezső Czuczor kam ein P r o g r a m m , in dem die Organisation CSEMADOK, vom 1. Márz bis 30 April 1977 in Andód und É r s e k ú j v á r in d e r Czeehoslovakei die "VIII.Gergely Czuczor l i t e r a r i s c h e n und Kultur Tage" verkündet sind. Unter dem Titel Die F r e i h e i t d e r Gedanken in der ungarischen Dichtung wurden die literatischen Feierlichkeiten von D r . Mihály Czine e r ö f f n e t . Wahrend der Veranstaltungen kam es auch zu einem T r e f f e n von Verwandten der C z u c z o r ' s und J e d l i k ' s .

Im weiteren möchte ich mich bei Frau P a l m a Schelken f ü r die Artikel über die Gedenktafe! in Kufstein bedanken.

Das Lebenswerk von Gergely Czuczor (1800-1866) wurde zur Wiederkehr s e i n e s 175 G e b u r t s j a h r e s von d e r Gesellschaft f ü r Literaturgeschichte und Ungarische G e -sellschaft f ü r Sprachwissenschaft am 1 7 . D e z e m b e r 1975 an der " C z u c z o r Gedenksitz-ung" untersucht und gewürdigt.

Sein Wirken als Schönliterat stellte Károly Horváth vor (siehe I r o d a l o m t ö r t é n e -ti Közlemények 1976.332-339), Czuczors Epos in Hexametern Schlacht bei Augs-burg diente dem nationalen Erwachen vor d e r Reform-Epoche. Károly Kisfaludy liess es ein J a h r vor V ö r ö s m a r t y ' s Flucht Zalán-s erscheinen. Es folgten dann Die Versammlung von Arad und Botond, welches János Horváth eher als einen in V e r s

-form gestalteten Román qualifizierte.

Von den Balladen Czuczors habén sich in e r s t e r Linie Szondi und Hunyadi als bestándig e r w i e s e n . Seine volkstíimlichen Lieder habén Petőfi beeinflusst und mit ihm die nationale volkstümliche Dichtungsrichtung v o r b e r e i t e t . Von diesen sind m e h r e r e auf die Lippen des Volkes g e r a t e n , wie z . B . Es blást, es P f e i f t der Wind d e r M á t r a . —'Das kleine Dorfmadchen in P e s t ' betitelte volkstümliche Lebensbild kann man auch heute noch in Antologien vorfinden.

Die sprachwissenschaftliche Tátigkeit Gergely Czuczor' s wurde von János B a -lázs gewürdigt Siehe Magyar Nyelv, 1976.149-155.). Czuczors Hauptwerk ist d a s : Wörterbuch d e r ungarischen Sprache, Dies wurde im Auftrag d e r Ungarischen

Die sprachwissenschaftliche Tátigkeit Gergely Czuczor' s wurde von János B a -lázs gewürdigt Siehe Magyar Nyelv, 1976.149-155.). Czuczors Hauptwerk ist d a s : Wörterbuch d e r ungarischen Sprache, Dies wurde im Auftrag d e r Ungarischen