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Bis 1796 ist die Zahl der Immatrikulierten in Deutschland noch größer als in den habsburgischen Erbländern. Erst später werden die deutschen und anderen Universitäten in den Hintergrund gedrückt. Die Auswirkung der Napoleoni-schen Kriege lässt sich genau beobachten. 1799 fanden nur 16 Immatrikulatio-nen statt, während an den Universitäten und Hochschulen der Erbländer im gleichen Jahr 81 Personen sich in die Matrikel eintragen ließen. Dem kurzen Aufschwung folgte ein absoluter Tiefpunkt im Jahre 1809, worauf hauptsäch-lich zwischen 1813 und 1816 erneut eine Periode der Steigerung einsetzte.

Die Karlsbader Beschlüsse, vor allem der Beschluss über die Einschränkung des Universitätsbesuchs aus dem Ausland, bereiteten aber der Konsolidierung und der sich bereits dynamisch entfaltenden Migration ein jähes Ende. Von 1819 bis 1827 wurde der Weg vor den ausländischen Studenten völlig versperrt, gleichzeitig gingen jährlich 31-40 ungarische Studenten auf die neu entstande-ne Protestantisch-Theologische Fakultät. Die Graphik der Immatrikulierten an den Universitäten der Monarchie zeigt in dieser Zeit eine stark steigende Linie.

Ab 1828 öffnete sich erneut der Weg nach Deutschland, aber die internationale Politik und die große Choleraepidemie brachen ihn bald ab. Von 1831 bis 1833 stagnierte die Migration, Ursachen dafür waren unter anderem die Revolutio-nen in Europa, die aber auch in den Erbländern ihre Spuren hinterließen. EiRevolutio-nen Wandel brachte der Vormärz mit sich, dessen wohltuende Wirkungen innerhalb der Monarchie ab 1833, in den übrigen Teilen des deutschsprachigen Raumes ab 1834 zu spüren waren. Von nun an zeigt sich eine steile Entwicklung, die bis

1846 dauerte und auf ihrem Höhepunkt den Stand des Jahres 1796 (101 Stu-denten) überschritt. Eine ähnliche Tendenz ist für die Erbländer nachweisbar.

Dort wurde aber 1839 das Maximum erreicht, danach ist bis 1844 eine vorüber-gehende Abnahme zu vermerken. Auf deutschem Boden lässt sich erst 1847 Ähnliches beobachten, aber nach der Niederlage des ungarischen Freiheits-kampfes begann ein rascher Aufschwung. 1863 wurde das Maximum des Jahres 1846 erneut überschritten, danach verminderte sich die Zahl vorübergehend, deren Erklärung sicherlich im Krieg zwischen Österreich und Preußen zu fin-den ist. Der darauffolgende Anstieg blieb bis 1872 ununterbrochen, nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 wurde er sogar stärker. Der Grund dafür lag wohl in der Einführung des Ungarischen als Unterrichtssprache, denn in den 1860er Jahren konnten diejenigen, die das Studium unbedingt deutsch absolvieren wollten, dies in immer weniger Institutionen tun. Nach 1873 zeigt sich ein Jahrzehnt lang ein abnehmendes Interesse für das Auslandsstudium, dies der Lage um 1846 ähnlich. Für 1879 sind nur 109 Neueingetragene nach-weisbar. Die Erklärung dafür ist in der raschen und dynamischen Entwicklung des ungarischen Hochschulwesens und seines Institutionsnetzes zu suchen.

Um 1893 zeigt sich erneut ein dynamischer Anstieg in der Migration nach Deutschland, 173 neu immatrikulierte Studenten sind in den Matrikeln identi-fizierbar. Nach einem kleinen Rückfall finden wir 1898 241 Immatrikulationen, danach nahm deren Anteil bis zum Ersten Weltkrieg weiter zu. Den Gipfel erreichte die Migration mit 518 Studenten. Bis 1914 ist wieder eine bescheidene Verminderung wahrzunehmen. Erst jetzt begann das Zeitalter der Universitäts-besuche in modernem Sinne, vielfach in Form eines Teilstudiums oder eines postgraduierten Studiums. Während des Ersten Weltkrieges gab es kaum eine Unterbrechung, das Jahr 1916 zeigt sogar einen erneuten Aufschwung.

Bis 1819 zogen die traditionellen und in Ungarn in breiteren Kreisen be-kannten Universitäten die Studenten an. Neben Jena, Göttingen und Tübingen spielte die später aufgelöste Wittenbergische Universität eine wichtige Rolle. In der zweiten Periode bildeten sich markante Prioritäten aus, wobei Berlin, Jena und Halle die ersten drei Plätze einnahmen. Berlin übernahm zwischen 1819 und 1849 die führende Rolle, während Jena und Halle weiterhin annähernd gleich viele Studenten aus Ungarn aufnahmen. Es fällt auf, dass gleichzeitig Göttingen allmählich nach hinten rückte, während zum Beispiel Hohenheim als Fachhochschule unter den ersten zehn Zielorten auftauchte.

In der Periode des Neoabsolutismus eroberte Jena seinen ersten Platz zurück, allerdings nur knapp vor Berlin. Ein gleich großes Interesse bestand für Halle und Tübingen an dritter und vierter Stelle. Zu dieser Zeit gab es schon neun

tionen, an denen jährlich mehr als 50 Studenten registriert wurden; in 21 Institu-tionen studierten mehr als zehn ungarische Studenten. Für Hohenheim, Karlsru-he und die MüncKarlsru-hener Kunstakademie ist ein wachsendes Interesse belegbar.

Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich veränderte sich die zuvor stabile Reihenfolge der Städte. Berlin gelangte wieder auf den ersten Platz, aber das größte Wachstum ist beim Münchener Polytechnikum zu beobachten, das vom fünfzehnten auf den zweiten Platz vorrückte. Die Leipziger Universität kam dank eines sehr starken Anstiegs der Besucherzahl auf den dritten Platz.

Von Zeit zu Zeit erweiterte sich die Liste jener Institutionen, an denen mehr als zehn Studenten aus Ungarn erfasst waren. 1890 gab es schon 30 solche Bil-dungsanstalten in Deutschland.

In der letzten Periode ragt die Universität Berlin weit aus der Gruppe der Zielorte heraus. Mit 1914 Studenten vervierfachte sich hier die Zahl der Migran-ten. Ähnliches ist in Leipzig und Halle zu beobachMigran-ten. Die Universität Jena fiel auf den neunten, Tübingen auf den achtzehnten Platz zurück. Dafür tauchten zwei technische Hochschulen, jene in München und in Berlin, als neue Adressen auf, während auch das Technikum in Mittweida ein beträchtliches Interesse weckte.

Unter den ersten zehn beliebtesten Hochschulen befanden sich die Handelshoch-schule Leipzig und die Münchener Kunstakademie. Aus diesem Zeitraum sind schon 17 Hochschulen bekannt, an denen mehr als 100 Studenten immatrikuliert waren; an weiteren 42 Hochschulen studierten mehr als zehn Studenten.

Wenn wir die Migration in den größeren Städten im Überblick untersu-chen, so ergibt sich folgendes Bild: Berlin und München übten eine bestimmen-de Rolle in bestimmen-der Migration bestimmen-der ungarischen Stubestimmen-denten aus. In bestimmen-den Matrikeln bestimmen-der sieben Hochschulen Berlins hat der Verfasser 3612 Immatrikulationen gefun-den, die 25 Prozent der Gesamtzahl entsprechen. Damit eroberte Berlin im 19.

Jahrhundert den absoluten ersten Platz.

In den fünf Lehranstalten Münchens wurden 1911 (13 Prozent) Immatri-kulationen registriert, es folgten Leipzig (10,5 Prozent), Jena (10 Prozent) und Halle (7 Prozent). In Leipzig waren es die Kaufleute und Ökonomen, in Jena die Theologen, in Halle die Agrarwissenschaftler, die für die Zunahme der Stu-dentenzahl sorgten. Mehr als 65 Prozent der Studenten studierte in diesen fünf, aus ungarischer Sicht bestimmenden Universitätsstädten.

Ein relativ konstantes Interesse zeigte sich im 19. Jahrhundert für das Stu-dium an klassischen Orten wie Göttingen, Heidelberg und Tübingen. Stuttgart, Marburg, Karlsruhe und Erlangen empfingen je 2 Prozent der Studenten, sie-ben weitere Städte je 1 Prozent. Unter den Zentren, die mehr als 100 Personen aus Ungarn anzogen, finden wir 19 Städte.