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7.2 A USWERTUNG DER EMPIRISCHEN U NTERSUCHUNG

7.2.3 Hypothesentests

7.2.3.1 Überprüfung der Hypothese 1

Hypothese 1: Wenn sich deutsche, niederländische und ungarische Studenten grundlegend unterscheiden, dann liegen mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten bei der Bedeutungsbeimessung kognitiver Arbeitgeberfaktoren, kognitiv und affektiv wahrgenommener Stärken und Schwächen von KMU sowie Unterschiede bei der Arbeitgeberwahl vor.

Nachfolgend wird untersucht, ob sich die Präferenzen deutscher, niederländischer und ungarischer Studenten unterscheiden. Dazu werden vier Subhypothesen getestet.

Subhypothese 1.1: Deutsche, niederländische und ungarische Studenten weisen hinsichtlich der Bedeutungsbeimessung kognitiver Arbeitgeberfaktoren mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten auf.

Die sich laut Kruskal-Wallis-Test und dem anschließenden Post-hoc-Test ergebenden signifikanten Unterschiede zwischen deutschen, niederländischen und ungarischen Studenten, sind in Abbildung 12 dargestellt. In 16 von 28 Faktoren unterscheiden sich die abgefragten Items zur Bedeutungsbeimessung von Arbeitgeberfaktoren signifikant. Die Nullhypothese ist für diese Faktoren jeweils abzulehnen.

Die ungarischen Studenten legen großen Wert auf Internationalität. Mit Mittelwerten von 3,48 (Arbeit in internationalen Team – signifikant unterschiedlich zu niederländischen Studenten) und 3,45 (häufige Auslandsreisen – signifikant unterschiedlich zu deutschen und niederländischen Studenten) liegen die Bewertungen deutlich über denen der anderen Nationalitäten. Noch wichtiger sind für ungarische Studenten ein freundschaftliches Arbeitsklima (Mittelwert: 4,66 – signifikant unterschiedlich zu deutschen Studenten) und gute Aufstiegschancen (Mittelwert: 4,74 – signifikant unterschiedlich zu deutschen und niederländischen Studenten). Die Bedeutungsbeimessung eines hohen Einstiegsgehaltes (Mittelwert: 4,21) und der Zusatzleistungen (Mittelwert: 4,13) eines Arbeitgebers haben für ungarische Studenten ebenfalls eine signifikant höhere Bedeutung als für deutsche und niederländische. Anders sieht es bei der Beurteilung der Heimatnähe aus. Diesen Faktor bewerten ungarische Studenten mit einem Mittelwert von 2,83 als signifikant weniger wichtig als deutsche und niederländische. V.a. für die befragten Niederländer scheint

dieser Faktor mit einem Mittelwert von 3,84 jedoch eine wichtige Bedeutung zuzukommen.

Weitere Unterschiede sind zu finden bei den Faktoren Familienfreundlichkeit und Weiterbildungsangebote (deutsche und niederländische Studenten unterscheiden sich hier signifikant), der Bedeutung einer flachen Hierarchie (ungarische Studenten schätzen die Bedeutung als signifikant weniger wichtig ein als die deutschen) sowie der Bedeutung von Teamarbeit und günstiger Mieten und Immobilienpreise. Teamarbeit sehen ungarische Studenten von signifikant geringerer Bedeutung an (Mittelwert: 3,38) als deutsche (Mittelwert: 4,09) und niederländische Studenten (Mittelwert: 4,18). Dagegen sehen die befragten Niederländer günstige Mieten und Immobilienpreise als signifikant weniger wichtig an (Mittelwert: 3,17) als die deutschen (Mittelwert: 3,5) und ungarischen Befragten (Mittelwert: 3,57) an.

Abbildung 12: Profile von kognitiven Arbeitgeberfaktoren bei deutschen, niederländischen und ungarischen Studenten mit signifikant unterschiedlichen

Bedeutungsbeimessungen

Dargestellt sind jeweils die Mittelwerte (Skalierung: (1) unwichtig – (5) sehr wichtig)436

Eigene Darstellung nach: Befragung 2014

436 Zur besseren Übersichtlichkeit wird die Skalierung in den Abbildungen verkürzt dargestellt. Die jeweilige Skalierung ist jeweils unter der jeweiligen Abbildung angegeben.

Das gesamte Profil der Studenten, einschließlich nicht signifikanter Unterschiede, ist Anhang 40 zu entnehmen. Anhang 41 zeigt die Ergebnisse des Kruskal-Wallis-Tests.

Subhypothese 1.2: Deutsche, niederländische und ungarische Studenten weisen hinsichtlich der Einschätzung kognitiv wahrgenommener Stärken und Schwächen von KMU mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten auf.

In zehn der 28 abgefragten Faktoren unterscheiden sich die Einschätzungen der Studenten signifikant (siehe Abbildung 13). Die Nullhypothese ist in diesen zehn Fällen abzulehnen.

Niederländische Studenten schätzen die Attraktivität der Produkte von KMU wesentlich stärker als deutsche oder ungarische Studenten ein. Ähnliches gilt für den guten Ruf als Arbeitgeber. Hier unterscheiden sich die Niederländer mit 4,00 signifikant von den Ungarn mit 3,37 (Mittelwert). KMU wurden in den Faktoren Arbeit in internationalen Teams, Arbeiten im Ausland und häufige Auslandsreisen von allen Nationalitäten als relativ schwach eingeschätzt. Die deutschen Probanden bewerteten alle drei Faktoren signifikant schwächer als ihre niederländischen bzw. ungarischen Pendants (signifikante Unterschiede beim Faktor häufige Auslandsreisen). Teamarbeit wird hingegen von ungarischen Studenten in KMU signifikant schwächer (Mittelwert: 3,53) als von deutschen (Mittelwert:

4,05) und niederländischen (Mittelwert: 4,08) eingeschätzt. Die Faktoren attraktive Jobeinstiegsmöglichkeiten und hohes Einstiegsgehalt werden wiederum von den deutschen (Mittelwert: 3,18 bzw. 2,94) signifikant schwächer in KMU als von niederländischen Studenten (Mittelwert: 3,49 bzw. 3,21) bewertet. Heimatnähe hingegen sehen v.a. die ungarischen Studenten signifikant schwächer bei KMU ausgeprägt (Mittelwert: 2,95) als die niederländischen (Mittelwert: 3,76) und deutschen Befragten (Mittelwert: 3,84).

Schließlich liegen noch bei der Einschätzung zu Stellenanzeigen in Zeitungen/Zeitschriften unterschiedliche Einschätzungen vor. Hierbei schätzen die niederländischen Probanden Stellenanzeigen von KMU in Zeitungen bzw. Zeitschriften signifikant schwächer ein (Mittelwert: 3,34) als die deutschen Befragten (Mittelwert: 3,61).

Abbildung 13: Profile kognitiv wahrgenommener Stärken und Schwächen von KMU mit signifikant unterschiedlichen Bewertungen von deutschen, niederländischen und

ungarischen Studenten

Dargestellt sind jeweils die Mittelwerte (Skalierung: (1) sehr schwach – (5) sehr stark)

Eigene Darstellung nach: Befragung 2014

Das vollständige Profil ist in Anhang 42 dargestellt. Zu den Ergebnissen des Kruskal-Wallis-Tests siehe Anhang 43. Zum Vergleich mit Großunternehmen wird auf das Profil der von den Studenten eingeschätzten Stärken und Schwächen in Anhang 44 verwiesen.437

Subhypothese 1.3: Deutsche, niederländische und ungarische Studenten weisen hinsichtlich affektiver Empfindungen bzgl. KMU mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten auf.

Bei Betrachtung der EPA-Werte der drei betrachteten Länder (Deutschland: E: -0,35/ P:

0,22/A: 0,63; Niederlande: E: -0,13/P: 0,33/A: 0,73; Ungarn: E: -0,13/P: 0,27/A: 0,24) fällt auf, dass deutsche Studenten KMU hinsichtlich der Faktoren Evaluation und Potency negativer bzw. weniger positiv als niederländische oder ungarische Studenten empfinden.

Die befragten Ungarn empfinden KMU hinsichtlich des Faktors Activity weniger attraktiv als die Studenten der anderen Nationen. Niederländische Studenten schätzen hingegen KMU in den Faktoren Potency und Activity attraktiver als die anderen Nationalitäten ein

437 Auf Großunternehmen wird im späteren Verlauf der Arbeit noch einmal eingegangen.

(vgl. zu den EPA-Faktoren auch Tabelle 18). Die EPA-Werte deuten auf unterschiedliche Empfindungen bei den Studenten verschiedener Nationalitäten hin.

Bei der statistischen Überprüfung können in drei der dreizehn Gegensatzpaare signifikante Unterschiede zwischen den drei Nationalitäten identifiziert werden (siehe Abbildung 14).438 Die ungarischen Studenten (Mittelwert: 3,59) empfinden KMU als signifikant unsympathischer als deutsche (Mittelwert: 2,77) und niederländische (Mittelwert: 2,43).

Ferner bewerten ungarische Studenten KMU als signifikant einfallsloser (Mittelwert: 3,83) als niederländische, die bei ihrer Empfindung eher zu kreativ tendieren (Mittelwert: 3,23).

Schließlich liegen noch signifikante Unterschiede im Gegensatzpaar erfolgreich-erfolglos vor. Hierbei empfinden deutsche Studenten KMU tendenziell als erfolglos (Mittelwert:

3,79), während die niederländischen Probanden KMU als deutlich erfolgreicher empfinden (Mittelwert: 3,38). Die signifikant unterschiedlichen Empfindungen sind in Abbildung 14 dargestellt.

Abbildung 14: Semantisches Differential der signifikant unterschiedlichen Empfindungen hinsichtlich KMU von deutschen, niederländischen und ungarischen Studenten

Dargestellt sind jeweils die Mittelwerte (Skalierung: 1 – 7)

Eigene Darstellung nach: Befragung 2014

Anhang 45 zeigt das gesamte semantische Differential deutscher, niederländischer und ungarischer Studenten. In Anhang 46 sind die Ergebnisse des Kruskal-Wallis-Tests dargestellt.

438 Beim Gegensatzpaar anspruchsvoll – genügsam liegen nach der Bonferroni-Korrektur durch SPSS keine signifikanten Unterschiede vor.

Subhypothese 1.4: Deutsche, niederländische und ungarische Studenten unterscheiden sich in konativer Hinsicht bzgl. der Arbeitgeberwahl.

Deutsche Studenten – ebenso wie ungarische – tendieren eher zu Großunternehmen und weniger zu KMU. Niederländer unterscheiden sich hierbei von den anderen Nationalitäten.

Sie bevorzugen KMU vor Großunternehmen.

Die Ergebnisse des Chi2-Tests sind höchstsignifikant (p ≤ 0,001, N = 384). Cramers V deutet auf einen schwachen bis mittleren Zusammenhang der beiden Variablen Nationalität und Arbeitgeberwahl hin439 (V = 0,225, p ≤ 0,001, N = 384). Anhang 47 liefert hierzu weitere Informationen.