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Schwarzenberg und Umgegend

In document Geologischer Führer durch das (Pldal 187-200)

1. Tag: Schwarzenberg —E rtelgut—Hohes Rad

—Crandorf— Breitenbrunn—Antonsthal — Scw a r z enberg (25 km).

2. Tag: Schwarzenberg—Wildenau — Graul—

Haide—Fürstenbrunn— G elbe B irke — S chw a r zenberg (11 km).

Ü bersicht:

Gneise, Granite, Kontakthöfe um die Granite:

Andalusitglimmerfels, Fruchtschiefer u. a. - Erz­

lagerstätten der Umgebung von Schw a r zenberg.

Geologische Sektionen (2. Auflage) Nr. 137 Schwarzenberg und Nr. 146 Johanngeorgenstadt oder

die entsprechenden Meßtischblätter.

Profil 10.

Während der Eisenbahnfahrt nach Schwarzenberg wer- den wir uns zunächst an der Hand der geologischen Karten Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt (1 : 25 000) über den geologischen Ausbau des Gebietes klar. Jm Umkreis non Schwarzenberg wird öine Kuppe von Augengneis von der Glimmerschieferformation und Phyllitformation mantel- förmig überlagert. Dieses Gesteinsfyftem bildet eine deutliche ‘ Antiklinale. Die grobflaferigen Augengneisc fallen nämlich im Norden und im Nordosten der Kuppel in gleichsinniger Richtung nach dem Tale der grohen M itt-weida und des Pöhlabaches ein, während sie im Süden der Kuppel in südwestlichem beziehentlich westlichem Einfallen untertauchen, was die Aufschlüsse im Schwarzwassertal lehren. Diese Gesamtanordnung des Gneiskuppelbaus er­

leidet nun westlich von Schwarzenberg am Galgenberg und Rockelmann eine erhebliche Unterbrechung, weil ein Granit flock in diesem Gebiete aufsetzt. An der Oberfläche hat dieser Granitstock keinen Zusammenhang mit dem großen Eibenstocker Granitmassiv, dessen südliche Randzone noch in den Bereich der geologischen Sektion Schwarzenberg—Auc fällt. Bielmehr bildet er zusammen mit einer großen Zahl non oberflächlich von einander isolierten Granitinfeln einen in der Richtung von Südosten nach Nordwesten ver­

laufenden Zug, von dem nur die Vorkommen von Erla, Schwarzenberg, Lauter, Auerhammer, Aue, Oberschlema erwähnt sein mögen. Ob diese Granitinfeln unterirdifcb mit dem Eibenstocker Maffiv zusammenhängen, ist zwar wahrscheinlich gemacht, ficher erwiesen ist es aber nicht.

Die abweichende petrographische Beschaffenheit liefte sich bei Annahme der Zugehörigkeit sehr wohl durch Rand, faeiesbildungen des Eibenstocker Massivs erklären.

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Genau wie nun die Schiesergeßeine, im besonderen der Phyllit, im Umkreis des Eibenstocker Granitmassivs kontaktmetamorph beeinflußt sind, so macht sich eine gleiche Beränderung im Umkreis des Granitstocks von Schwarzen­

berg geltend. Im besonderen ist es der den Granit konzen­

trisch umgebende Glimmerschieferzug, der dieser Umprägung zum Teil unterlag, wobei die innere Kontaktzone in Anda­

lusitglimmerschiefer abänderte, während die äußere den weniger veränderten Glimmerschiefer mit geringerem Ge­

halt von Andalusit und Biotit zeigt. Entsprechend dem umlaufenden Schichtenbau der Gesteinsschichten sind die Erzlager von Schwarzenberg in zwei konzentrischen ring­

förmigen Zonen um das Granitmassiv angeordnet.

Die Untersuchung aller Vorkommen hat dabei ergeben, das) sie an ein aus hellgrünem Pyroren, d. h. aus Salit und aus Strahlstein bestehendes Gestein gebunden sind, das zusammen mit kristallinem Kalkstein und Dolomit inner­

halb der Glimmerschieferformation verschiedentlich ein­

gelagert ist. An anderen nichtmetallischen mineralischen Begleitern wurde Quarz in der Abart des Prafems ge­

funden, der von einer Unmenge winzig kleiner Hornblende- nädelchen erfüllt ist. Weiter ist fast immer Granat, Kalk­

spat, Epidot, Chlorit und grüner Glimmer zugegen. Oft genug bricht auch Flußspat ein. Etwas weiter zurück schließen sich Braunspat, Manganspat, die Feldspäte, Arinit, Turmalin, Apatit, Besuvian und Helvin an. I n welcher Reichhaltigkeit die Mineralien auf den Schwarzen- berger Lagerstätten vorkommen, mag aus der im Anhang des Führers zusammengestellten Statistik erhellen.

P rüft man die vermiedenen Erzvorkommen in ähnlicher Weise, so ist Magnetit bei weitem an vorderster Stelle zu nennen. I n der Art seines Auftretens zeigt er ein sehr vermiedenes Berhalten. Entweder ist lagen- oder bank­

förmige Anordnung vorhanden, wobei eine Wechsellagerung mit dem Salit-Strahlsteinsels oder in vielen Fällen aucki mit dem Kalkstein nicht zu verkennen ist. Das ist auch der

des Gebiets als syngenetisch mit dem Salitstrahlstein und dem Kalkstein gedeutet worden ist. Der Magnetit herrscht auf einigen Gruben des Schwarzenberger Reviers so vor, daß sie vornehmlich nur auf dieses Erz oder aus die sekun- dären Erze Rot- und Brauneisenerz abgebaut worden sind.

Wenigstens gilt dies für eine Reihe von Gruben innerhalb einer beftimmten Zeitperiode. W as alle anderen Erze anbelangt, so läßt sich zunächst einmal der Verbreitungs­

bezirk der an Kupferkies reichen kiefig-blendigen Bleierz­

formation feststellen. M an beachte in diesem Zusammen- hang die auf dem geologischen Blatt Schwarzenberg—Aue (1:25 000) eingetragenen Vorkommen nordöftlich von Wildenau und bei Haide, sowie nördlich und nordwestlich von Antonsthal. Diese kiesig-blendige Bleierzsormation wird zuweilen von der Silber-Kobaltformation begleitet, z. B. nordöstlich von Wildenau. Ferner sind die ver­

schiedenen Glieder der Zinnerzformation, z. B. im Um­

kreis von Breitenbrunn auf dem geologischen Blatt Johanngeorgenstadt (1 : 25 000) entwickelt. Die Verbin­

dung kiesig-blendige Bleierzformation und Kobalt-Silber­

formation ergibt eine Mineralkombination Eisenkies, Zinkblende, silberhaltiger Bleiglanz und Kupferkies. I n größerem Abftand folgen Arsenkies und Magnetkies. Noch fdtner sind edle Silbererze, wie Polybasit, Glaserz, R ot­

gülden und gediegen Silber. Die der Zinnerzformation zugehörigen Glieder sind Zinnstein, Molybdänglanz, Eisen­

glanz und Arsenkies.

Es zeigt sich nun allgemein, das) die von dem Bergmann mit dem Namen „Grünsteinlager" bezeichnten Vor­

kommen die stärkste Umwandlung ihrer Silikate dort zeigen, wo die Erzmittel verhältnismäßig am reichten zugegen find. Der Salit unterliegt der Umsetzung in Aktinolith, der feinerfeits wieder mit Kieselsäure durchtränkt wurde, wobei sich Prasem, nebenher auch Hornstein bildete. An anderen Stellen entstanden die metamorphen Silikate Epidot und Chlorit (Pennin). Die Zwischenräume dieser Silikate sind meist von den sulfidischen Erzen erfüllt, die

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sonst fein eingesprengt, aber auch in Trümchen oder in kompakten Mafien verkommen. Znsammen mit Quarz stellen sie auf diese Weise zuletzt ausgeschiedene Massen dar, die seine Spalten und Risse im Granat und Salit bevor­

zugten.

Nach dem Gesagten gehören die Erzvorkommen von Schwarzenberg den Kontaktlagerstätten an. Sie liegen im Kontakthof karbonischer Granitinfeln und find durch Beeinflussung von seiten dieses Magmas infolge von Pneumatolyfe entstanden. Die Einwirkung der Ent- gasungsvorgänge führte zur Bildung von Magneteisenerz, das früher in Mengen den erzgebirgischen Hammerwerken zugeführt wurde. J n Verbindung damit müssen die nicht-metallischen Begleiter der Lagerstätte gewertet werden.

Kalfgranat, kalkreiche Pyrorene und Amphibole, wie Salit und Strahlstein, weisen als echte Kontaktsilikate auf eine Kontaktlagerstätte hin. Ursprünglich vorhandener Kalk- stein ist dabei

metasomatisch

verdrängt worden.

Nachdem wir uns auf diese Weise für unsere Wanderung vorbereitet haben, treten wir den M arsch von Bahnhof Schwarzenberg aus an. Er liegt in nächster Nähe der Vereinigung von Schwarzwasser und großer Mittweida an einer Stelle, wo die alluvialen Talböden, die aus kiesig- sandigem M aterial der Fluftanschwemmungen bestehen, von diluvialem Flußschotter und Gehängelehm überdeckt werden, der von den beiderseitigen Hängen herabgeschwemmt wor- den ist. Die in Abbau befindlichen Lehmgruben, die un- mittelbar nordöstlich vom Bahnhof an der Ziegelei angelegt sind, bestätigen diese Angabe über die Lagerungsverhältnisse.

W ir überschreiten die Eisenbahnlinie, um nach Stadt Schwarzenberg zu gelangen und können schon nach wenigen Schritten den Augengneis am steilen Felsriff des Toten Steins schlagen. Dazu brauchen wir uns nur eine günstige Stelle hinter der Rückwand der an der S traße gelegenen Häuser berauszusuchen. Der West-Ost streichende und mit etwa 30° nach Norden einfallende Augengneis zeigt eine

Am Gesteinsaufbau nehmen Quarz, B iotit und Muscovit, fowie Feldspat teil, der z. Teil in Form von Augen por- phyrartig hervortritt, um welche sich die Glimmerlamellen in gedrungener Anordnung anlegen. Schlot) und Stadt Schwarzenberg sind größtenteils auf Augengneis gegründet und erheben sich auf einem Sockel, der nach drei Richtungen hin vom Schwarzwasser umspült wird, das, von Süden ber kommend, erst nach Osten, dann nach Norden in Gestalt einer Schlinge umbiegt. W ir halten die Richtung auf den Haltepunkt Schwarzenberg ein, der an der Bahnlinie nach Johanngeorgenstadt liegt, wobei wir an der Westseite des Schwarzwassertals bleiben. Bald kreuzt ein Neben- bächlein die Straße. Zwei in der Nähe gelegene Stein- brüche am Fuße des Galgenberges und am Rockelmann gewähren einen Einblick in die Zusammensetzung der Granitinsel von Schwarzenberg. Es liegt ein Zweiglimmer- granit vor, der aber wegen Abwesenheit von Albit, Eisen­ Lithionglimmer und Turmalin einen anderen Aufbau be­ kundet als der Turmalingranit von Eibenstock und vielleicht trotzdem nur als eine Randfacies dieses Massivs angesehen werden darf. Nördlich vom Haltepunkt Schwar- zenberg führt ein Fußweg am gegenüberliegenden Tal- gehänge zum Ortelgut (Freitaggut) in die Höhe, von wo aus wir Umschau halten. Ein prächtiges Bild bietet sich uns dar. Jm Norden steigen jenseits der großen M itt- weida und des mit ihr vereinigten Schwarzwassers nach- einander die Felsgehänge aus Gneis, Gneisglimmerschiefer und M uscovitschiefer in die Höhe, an die sich im Hinter­ grunde das teilweise mit W ald bedeckte Phyllitgebiet an- schließt. Der Albertturm des Spiegelwaldes ist in der Ferne sichtbar. Jm Westen von unserm Standort steigen der Augengneisfels und die Granitinfel von Schwarzen­

berg empor, welche weiter westlich vom Kontakthof be­

grenzt wird. Der Abfall nach Osten hin zum Pöhlabach ist weniger gut einzusehen. Auch die Aussicht nach Süden hin ist verdeckt, in welcher Richtung wir nun weiter marschieren. Nach knapp 2 km ist die Fahrstraße

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städtel-Crandorf erreicht, die wir überschreiten, um geraden Weges im Walde am Paulusknochen bergan zu steigen.

Links und rechts des- Weges erhebt sich ein Felsriff. Es dt Augengneis, in dem weiter nach der Höhe zu eine Einlage­

rung anderer Zusammensetzung auftritt. W ir haben den eigenartigen Erlanfels vor uns, der auch weiter südlich am Hohen Rad zu Tuge ausftreicht. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dieses Gesteinsmaterial zur Gewinnung von Zuschlägen für den Eisenhüttenbetrieb abgebaut. Das Gestein wurde im Mineralogischen Lenkon von Sachsen von Frenzel als Mineral angeführt, später aber von F. Schalch als ein Kalksilikatgestein er­

kannt, das ans sehr verschiedenartigen Gemengteilen, näm­

lich aus farblosem Pyroyen, Orthoklas, Plagioklas, Quarz, strahlsteinartiger Hornblende, Vesuvian, Epidot, Biottt, Muscovit, Zoifit, Afinit, Flußspat, Rutil und Titanit auf- gebaut ist. Nach H. Müller besitzt das Erlanfelslager am Paulusknochen eine Mächtigkeit von 16 m, ein Streichen nach NNW und ein Einfallen von etwa 30° nach O. Das dem bloben Auge grauweiy erscheinende Gestein enthält häufig braune Blende, Schwefelkies, Kupferkies, Kupfer­

grün und etwas Bleiglanz. Die Vererzung kann nur sekundärer Natur und mus$ von Klüften aus erfolgt sein. Da der Erlanfels eine ähnliche Gesteinszusammen- setzung wie die Kalksilikate der Schwarzenberger Erzlager­

stätten hat, so kommen nur zwei Möglichkeiten für feine Entstehung in Betracht. M an kann den Erlanfels mit dem Augengneis in Verbindung bringen, der als ursprünglicher Granit einen vorhandenen Kalkstein kontaktmetamorph veränderte. Der Erlanfels ist ja im Augengneis einge­

schlossen. Man kann aber auch den Granit von Schwarzen­

berg bezw. den von Erla, der im Schwarzwassertal an­

geschnitten ist, als Urfache der Kontaktmetamorphofe ansehen.

Um zur Grube St. Christoph bei Breitenbrunn zu ge­

langen, bieten sich zwei Möglichkeiten. Falls ein günstig

globenstein erreichbar ist, so empfiehlt sich in diesem Falle, bis zu der südöstlich vom Paulusknochen gelegenen Halte­

stelle Klein-Pöhla herabzusteigen und vorher die Neusilber- Hoffnung-Fundgrube zu besuchen. Südlich vom Halte­

punkt Qberglobenstein führt dann ein ansteigender Fahr­

weg nach reichlich 1 km zur Crandorfer Landstraße (Sign.

682,9) und weiter südlich nach St. Christoph. Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Strecke Paulusknochen, Crandorf, St. Christoph nur auf der Landftraße im Fuft- marsch zurückzulegen. —

Im Umkreis von Groß-Pöhla ging noch bis in die ersten Ja h re des 20. Jah rhunderts Magneteisenbergbau um. Es waren zwei Erzlager im Abbau, deren Streichen nach Nordosten bei einem Einsallen von 15°—25° nach Südosten unter die Glimmerschiefer verläuft. Die Aus- schlüsse in dem jetzt gröfttenteils verfallenen Tagebau und im Tiefbau zeigten den Glimmerschiefer mit Einlagerungen von Quarzlinfen und mit Einschaltung von zwei Lagern von Magnetit, zusammen mit Strahlstein, die deutlich mit einem wechselnden Gehalt von sulfidischen Erzen, nämlicb von Bleiglanz und Zinkblende, imprägniert waren. Im oberen Horizont des Glimmerschiefers war im Tagebau ein Lager von Salitgestein mit unregelmäßigen Nestern von Magnetit und über diesem ein Kalksteinlager sichtbar.

Die Mächtigkeit des unteren Magneteisenerzlagers lag zwischen 1,5 und 2 m, die des oberen betrug 2,5 m. Die Anwesenheit der sulfidischen Erze steht in genetischem Zu­

sammenhang mit in verschiedenen Raumrichtungen ver­

laufenden Störungen. Das eine dieser Kluftsysteme durch­

setzt das Magnetitvorkommen mit nordwestlichem S trei­

chen und südwestlichem Einfalletb während das zweite die Lagerstätte im Streichen bei steilem Einfallen nach Süd*

osten durchschneidet. Im besonderen war das untere Magnetitlager von einer 30 bis 40 cm mächtigen V er­

wersungsklust durchsetzL die mit Quarz, blauem Fluftspat, Nakrit und Arfenikalkies erfüllt war. Das Bemerkens­

werte bestand darin, daft der an der Berwersungskluft

abgesunkene Teil des Magnetitlagers im Liegenden auf eine Entfernung von 8 m, von der Kluft ab gerechnet, mit Arsenikalkies imprägniert war. Ganz allgemein folgte die Durchsetzung mit Arsenikalkies den Salitlagen, wenn diese mit parallelen Lagern von Magnetit abwechselten. An anderen Stellen fand man radialstrahligen, rosetten- oder sternförmigen Aktinolith in Arsenikalkies eingewachsen.

Überhaupt zeigte sich ein ständiger Wechsel in den V er­

bandsverhältnissen zwischen Magnetit, Salit und Aktino­

lith, der durch verschiedene Einlagerungen von kristallinem .Kalkstein noch vermehrt wurde. Selbst das Profil des lange Zeit vorzüglich einzusehenden Tagebaus war von diesem Wechsel nicht ausgeschlossen. Wenn auch hier ein Abbau auf Magnetit im Hangenden des obersten Salit-selslagers nicht stattsand, so lieft sich doch das Alters- verhältnis gut festlegen. Salitreste u. a. schwimmen im Magnetit oder dieser tritt als Lückenbüfter zwischen dicht aneinandergescharten Salitkörnern, Aktinolith und Epidot auf.

Der Abbau auf der Grube Neusilber Hoffnung war um 1900 verhältnismäßig lebhaft geworden, denn die P ro ­ duktion betrug im Monatsdurchschnitt 120 t Magnetit mit einem mittleren Eisengehalt von 43 %. J n nächster Nähe der Grube Neusilber Hoffnung kann noch jetzt gegenüber vom Bahnhof Groß-Pöhla Gneisglimmerschiefer geschlagen werden. Es ist dasselbe Gestein, welches die Magnebitlager einschlieftt. Die Hauptgemengteile des Gesteins, das u. d. M. starke dynamische Beeinflussung verrät, sind Quarz, Biotit und Muscovit, während der Feldspat ziem­

lich zurücktritt. Dieser Gneisglimmerschiefer setzt auch das Gebiet südlich vom Paulusknochen und vom Hohen Rad zusammen.

W ir schlieften an dieser Stelle wieder mit dem Fuß­

marsch in Richtung auf Crandorf, Magnetenberg, Grube St. Christoph bei Breitenbrunn an. Bei dem Einmarsch in Crandorf erreichen wir ungefähr in der Höhe von Sign. 624,3 die Grenze der Gneisglimmerschiefer und

treten damit in den Kontakthof der andalusitführenden Glimmerschiefer ein, in denen wir aus der nach Süden führenden und östlich vom Magnetenberg vorbeileitenden S traße verbleiben. Die Andalusitführung im Glimmer­

schiefer, d. h. der Eintritt in den S^ontakthob ist leicht zu beweisen, denn inmitten eines schönen Waldbestandes tauchen wiederholt kleine Felsriegel auf, an denen Gesteinsstücke mit guten Andalusiteinsprenglingen ge­

schlagen werden können. Auf der Höhe des Magneten- berges ist lange Zeit Bergbau betrieben worden. So zeichnet z. B. die geologische Sektionskarte die Weinstock Fundgrube und die alte Grube Sechs Brüder ein. Das Lager dieser zuletzt genannten Grube setzte sich aus einem Salitgestein mit Besuvian, Epidot, Strahlstein, Granat, Quarz, Feldspat und Magnetit zusammen. Auch Kupfer- kies brach örtlich in reichlicher Menge ein. I n nächster Nähe wurde ein zweites Lager im Ja h re 1845 angefahren, dessen Zusammensetzung aus Kupferkies, Blende und Arsenkies bestand.

Bald gelangen wir an einen Gang aus porphyrischem Mikrogranit, der sich im Gelände deutlich abhebt. Die graugelbe Grundmasse zeigt unter dem Mikroskop ein Gemenge aus Quarz, Orthoklas, Plagioklas und zer- setztem Glimmer. Die Einsprenglinge von Feldspat sind in diesem Ganggestein, das sich in östlicher Richtung bis über Oberglobenstein hinaus fortsetzt, reichlich vertreten.

Nach einem weiteren Marsch von 800 m erreichen wir bei Sign. 682,9 an einer S traßenkreuzung (Weg nach Unterrittersgrün!) eine alte Postsäule. Kurz zuvor führt ein von der Crandorfer S traße rechts abzweigender Fuß­

weg zu einer Kiesgrube. Beim Studium des Aufschlusses erkennt man bald, daft es sich um oberflächlich zersetztes und aufgelockertes Gesteinsmaterial handelt, das einem feinkörnigen Turmalingranit angehört, der örtlich Neigung zu porphyrischer Ausbildung hat. Im Oktober 1926 fand ich im Grus dieser Kiesgrube wiederholt schön ausgebil­

dete, aber immer kleine Turmalinkriställchen.

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Unmittelbar südlich von der eben erwähnten S traßen­

kreuzung gabelt sich die S traße. ‘Wir wählen den mehr westlich gelegenen, zunächst in einer Schlucht ansteigenden Weg, der sich 300 m weiter südwestlich nochmals gabelt.

Dort schlagen wir den links abzweigenden Fahrweg ein.

Unterwegs beobachten wir mehrfach Quarzitgesteine und gröftere Blöcke aus Quarzitschiefer, die Einlagerungen innerhalb der andalusitfüchrenden Glimmerschiefer dar- stellen. Diese feinkörnig-schiefrigen, ebenplattigen Quarzite sind übrigens in einem kleinen Aufschluß am Kegelsberg nahe nordöstlich von Sign. 740,3 anstehend zu verfolgen, falls man sich zu diesem Abstecher entschlieft^ I n diesem Gebiet durchschwärmen auch eine Anzahl reiner Zinnerz- gänge das Gebirge, die westöstliches Streichen besitzen.

Bald haben wir den Waldrand an einer flachen, alluvialen Talmulde erreicht. Die Zechenhäufer (alter, verbrochener Schacht!) von St. Christoph bei Breitenbrunn tauchen auf.

An den Halden läftt sich auch jetzt noch relativ gut erhal­

tenes Erzmaterial sammeln. Das zu dieser Grube gehörige Berggebäude befindet sich am östlichen Ausgang des zur Haltestelle Breitenhof hinabführenden Grundes. Obwohl der Abbau im ersten Jah rzehnt des 20. Jah rhunderts mit Aussicht auf guten Erfolg erneut aufgenommen war, ruht der Betrieb gegenwärtig. Ich habe die Grube das letzte M al im Ja h re 1913 befahren, wobei die Glimmerschiefer und die Weitungsbauten besonders günstig aufgeschlossen waren. Die Entstehung dieser Hohlräume ist auf den Abbau von Magnetit zurückzuführen. Damals wurden auch die alten Strecken gezeigt, in denen die ursprüngliche Methode des Feuersetzens betrieben worden war. I n den technischen Anlagen waren S toßherde und Rundherde, inagnetische Separatoren, Schwimmaufbereitungen und Einrichtungen zur Brikettierung zu sehen.

Im Erzlager von St. Christoph unterscheidet man einen hangenden Gesteinsverband, den sogenannten Kamm, und eine liegende Zone, das Erzlager. An der Zusammen- setzung nehmen die folgenden Mineralien und Erze teil:

Feldspat, Granat, Quarz (Prasem), Glimmer, V esuvian, Turmalin, Epidot, Ehlorit, Serpentin (Pikrolith), F luß­

spat, Helvin, Afinit, Zoisit, Talk, ThraulU, Rutil, Apatit, Titanit, Titaneisen, Arsenikalkies, Arsenkies, Eisenkies, (Leberkies), Speerkies, Magnetkies, Zinkblende, Magnetit, Zinnstein, Roteisenstein und Wolframit.

Unter den Mineralien treten die folgenden häufiger hervor, die zum Teil zugleich Kontaktmineralien sind und damit beweisen, daß die Grube S t. Christoph zu den Kontaktlagerstätten der Umgebung von Schwarzenberg zu stellen ist. Es sind Pyrogen (Salit), Hornblende, Granat, Quarz, Besuviam Von den Erzen sind in erster Linie 'Magnetit und Arsenikalkies, weiter aber auch Zinnerz, Pyrit, Zinkblende, Bleiglanz, Kupferkies und Magnetkies zu nennen. Die Zinkblende von St. Christoph hat wegen ihres hohen Eisengehaltes (mit über 18 % Fe und 2,66 % Mn) den besonderen Namen „Christophü" erhalten. Im allgemeinen brechen Magnetit, manchmal auch Zinkblende in reineren, derben Massen ein, während die übrigen Erze mehr oder weniger miteinander verwachsen sind.

Die Talstraße leitet an der Niethammerschen Billa oorbei zum Bahnhof Breitenhof. Südlich von dieser Station läht sich der normale grobkörnige Turmalingranit des Eibenstocker Massivs am Gehänge abschlagen. Weiter-hin folgen wir dem Wege, der in nördlicher Richtung an der rechten Seite des romantischen Schwarzwassertals ent- lang führt. Unterwegs ist es dabei möglich, die Zusammen- ietzung verschiedener Felsklippen zu untersuchen. Sie be­

stehen aus einem kristallinischem fast ungeschiefertem Ge­

stein mit den Mineralien Kaliglimmer, Magnesiaglimmer, Quarz und viel Andalusit. Dieser Andalusitglimmerfels

stein mit den Mineralien Kaliglimmer, Magnesiaglimmer, Quarz und viel Andalusit. Dieser Andalusitglimmerfels

In document Geologischer Führer durch das (Pldal 187-200)