• Nem Talált Eredményt

hain - Klingenberg-Colmnitz

In document Geologischer Führer durch das (Pldal 101-111)

(12—15 km)

Übersicht:

Erosionstal der Wilden Weißeritz. - Gneise, Gangporphyre, Lamprophyre, Eklogite, Amphibolite. - Bergbau und Talsperren.

Geologische Sektion Nr. 81 (2. Auflage) Tharandt oder Meßtischblatt Tharandt.

Am Bahnhof Tharandt befinden wir uns im engen Erosionstal der Wilden Weißeritz. Die beiderseitigen Felsgehänge setzen sich aus einem klein- bis mittelkörnig- schuppigen Biotitgneis im Übergang zu Augengneis zu sammen. Das Verwitterungsprodukt ist ein steiniger Boden. Das Tal der Wilden Weißeritz öffnet sich bei Hainsberg, wo sich die rote Weißeritz mit ihr vereinigt.

Eine Verwerfung zwischen Gneis und Rotliegendem (vgl.

Anderung der Bodenfärbung!) ist bei Hainsberg zu sehen.

Zwischen Potschappel und Plauen weiter talab verengt sich wieder das Tal. Dort werden die weicheren Schichten des Rotliegenden vom Syenit (Steinbrüche bei Plauen!) abgelöst.

W ir gehen an der Mühle von Gebr. Treiber vorüber und auf Holzbrücken über Mühlgraben und Weißeritz zum Gneis- gehänge am Albertfalon in Tharandt jenseits des Eisenbahn­

gleises. Der Biotitgneis hält in kleinkörnig-schuppiger Aus­

bildung an, wird aber, wovon man sich beim Anschlagen überzeugen kann, örtlich flaferig. Die Beobachtung der Gehänge muh hier und weiter talaufwärts bis Klingen- berg ständig erfolgen, da kleinere Felsabstürze schon wegen der Zerklüftung des Gebirges leicht eintreten und unter Umftänden Menschen und Eisenbahnmaterial gefährden können. Beim Weitermarsch bis zur Forstlichen Hoch­

schule ergibt sich ein schöner Blick auf den die Kirche und den Forftgarten tragenden Talsporn (Gangporphyre im Gneis; Ausläufer des Deckenergusses von Quarzporphyr und quarzarmem Porphyr).

Die Wilde Weißeritz floß früher nicht in Richtung Hainsberg, sondern in Richtung Wilsdruff ab, wovon 107

man sich an der Hand der geologischen Karte Wilsdruff überzeuge. Die F lußschotter der alten Weißeritz liegen über der Talstraße Tharandt in Richtung auf Wilsdruff und lassen sich auch jetzt noch im Gelände an verschiedenen Stellen verfolgen.

W ir gehen weiter bis zur Forstlichen Hochschule. Eine Hochwasserstandmarke (1897) klärt am Gebäude der Forst­

lichen Hochschule darüber aus, welche Höhe die Fluten der Weißeritz zeitweise erreichen können. Die Über­

schwemmungen dieses Flusses haben nicht nur den hier gelegenen Ortsteil von Tharandt wiederholt unter Wasser gesetzt, sondern auch die industriellen Bauten (Brettmühle) und die Anlagen in Richtung aus Edle Krone schwer ge- schädigt, noch vielmehr aber das Gebiet bei und unterhalb Hainsberg bis Dresden heimgesucht, wozu die vermehrte Wassermenge (Vereinigung mit der Roten Weißeritz bei Hainsberg) beitrug. Dem Wüten des wildreihenden Flusses ist durch die Anlage der Talsperre bei Klingen berg-Colmnitz ein Ziel gesetzt worden. M an vergleiche in diesem Zusammenhang die Talsperrenanlage bei Malter unfern von Dippoldiswalde, welche die Rote Weißeritz zähmt. Abgesehen von dieser Aufgabe erfüllen die beiden Talsperren den Zweck, elektrische Kraft zu erzeugen, sowie Gebrauchs- und Trinkwasser an die Gemeinden abzugeben.

J n unmittelbarer Nähe der Forstlichen Hochschule tritt ein Felsen wiederum aus Biotitgneis zutage. — Die S traße führt weiter zur Sidonienquelle und dem Badehotel.

Tharandt war Badeort und ist dieses noch in beschränk- tem Mahe. Rechts der S traße befindet sich die von einem kleinen Rundbau überdachte Sidonienquelle (September 1926 nicht in Betrieb). Sie wurde schon im Jahre 1792 zu Bade- und Trinkkuren benutzt. Die chemische Unter­

suchung des Wassers ergab, daß sie einen geringeren Ge­

halt an Kalkerde und Magnesia enthält, als die aus dem Gneis entstammenden Wässer des benachbarten Gebiets.

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Mithin muß der Ursprung der Quelle nicht auf einer Spalte im Gneis, sondern im Porphyr zu suchen sein.

Am Südausgang von Tharandt liegt das Kraftwerk Freitatz wohin wir uns jetzt begeben.

Die Felsgehänge bestehen aus Biotitgneis. Im Fluss­

bett der Weißeritz trifft man durchweg Gneis als Haupt- geröllmaterial an, ein Beweis dafür, daß das Gewässer seinen Weg vornehmlich durch Gneisgebiet genommen hat.

Doch mischen sich hier und da auch Porphyrgerölle den im F lußbett liegenden Gneisen bei. Zum Zwecke der E r­

zeugung von elektrischer Kraft hat man das Wasser der Wilden Weißeritz von Dorfhain aus abgezweigt und einen langen Stollen im Weftgehänge dieses Flusses bis zum Südausgang von Tharandt angelegt, wo jetzt das Kraftwerk steht. Das nutzbare Gefälle des W assers findet eine erhebliche Bestärkung durch den plötzlichen Abfall von der Höhe zum Werk. Im Frühjahr 1926 konnte man die verschiedensten Gesteine besonders an dem von der S traße nach dem Breiten Grund abgehenden Weg sammeln, die gröhtenteils vom Stollenbau herrühren. Die Befahrung des Stollens ergab mannigfache Aufschlüsse über die Zu­

sammensetzung des Gebirges. Neben den verschiedensten Abarten des Biotitgneises fanden sich zahlreiche Gneis­

breccien vor, die wobl als Dislokationsbreccien aufzu- fassen sind. Andere Stücke erwiesen sich als Quarzporphyre und quarzarme Porphyre itnd gehören demnach dem Deckenerguh des Tharandter Waldes an. Wieder andere müssen als Gangporphyre betrachtet werden. Unter ihnen finden sich Bruchstücke, welche das Aufsetzen des Porphyrs im Gneis deutlich zeigen. Dieses Auftreten von Gang porphyren ist nichts Auffälliges, sondern reiht sich durch­

aus den Vorkommen ein, die in der Nähe von Wohnhaus Segen Gottes, weiter aber auch im Forstgarten von Tharandt an der Oberfläche ausftreichen. Endlich müssen noch Porphyrbreccien erwähnt werden, die sich unter dem Material fanden, das vom Stollenbau herrührt. Auch

diese Gesteine sind wahrscheinlich erst sekundär infolge des Gebirgsdrucks gebildet worden.

Im weiteren M arsche kann man die S traße vermeiden und den Fuftweg am linken Ufer der Wilden Weifteritz einhalten, der bald zur Eisenbahnbrücke führt. Hinter ihr tritt unmittelbar an der S traße ein steiles Felsgehänge am rechten Ufer auf, in dem eine große Zahl von Har­

nischen und R utschflächen zu beobachten ist. Das Strei­

chen des Gesteins ist Nordost, das Einfallen beträgt 20°

bis 40° nach Nordwest. Es liegt eine Abart des Biotit- gneises, nämlich ein sogenannter Augengneis vor. Die Feldspäte bilden bald kleinere, bald größere „Augen", um welche sich die Biotitblättchen schmiegsam anlegen, wodurch gleichsam ein porphyrisches Gefüge entsteht. Nebenher ist auch flaserige Struktur entwickelt. Ich sand an dieser Stelle wiederholt Kalkspat, dessen Substanz sich auf Kosten des Plagioklases im Gneis gebildet hat. — I n Verfolgung des weiteren Weges gelangen wir abermals zu einer über die S traße führenden Eisenbahnbrücke, hinter welcher ein Fuftweg zum Aussichtspunkt „Bellmanns Los" (Sign.

336,7) steil in die Höhe führt. M an hat von dort einen prächtigen Überblick auf die unmittelbare Umgebung, ins­

besondere auf den S teileinschnitt des Erosionstales der Wilden Weißeritz.

Im spitzen Winkel zwischen S traße und Tiefen Grund- weg setzt ein feinkörniges, schwärzliches Gestein in Form von ein oder vielmehr zwei schmalen Gängen mitten im kleinkörnig-schuppigen Biotitgneis aus. Das Ganggestein setzt der Bearbeitung mit dem Hammer einen stärkeren Widerstand entgegen als der Biotitgneis, der sich von jenem auch durch die Farbe und durch die stärkere Zer­

setzung unterscheidet. Es handelt sich um einen in Gang­

form auftretenden Lampropchyr, der das basische Spal­

tungsprodukt eines Tiefengesteinmagmas darstellt. Die mikroskopische Untersuchung des südlicheren der beiden Ganggesteine am Ausgang des Tiefen Grundes ergab die Zusammensetzung

Orthoklas

und Biotit, also Minette,

während die Hauptmasse des nördlicheren der beiden Gänge einem SpessartiC d. h. einem

P lagioklas

- Hornblende- Lamprophyr zugehört. Gegenüber vom Eingang zum Tiefen Grund lassen die Aufschlüsse an der Bahn einen Gangporphyr erkennen, der mit Sicherheit dem weiter unten zu besprechenden Dorfhainer Gang zuzurechnen ist.

Nach kurzem, weiteren M arsch erreichen wir das Wohn­

haus Segen Gottes an der S traße, 400 m südlich vom Eingang zum Tiefen Grund. W ir befinden uns im alten Bergbaugebiet der edlen Quarzformation und der kiesig- blendigen Bleierzformation. Neben den Bezeichnungen Wohnhaus Segen Gottes, Wohnhaus Unverhofft Glück hei Edle Krone weisen alte Stollenmundlöcher zu beiden Seiten der Talstraße und Haldenreste auf den Höhen öftlich und südlich vom Bahnhof Edle Krone auf frühere Bergbautätigkeit hin. Angeblich soll der Bergbau an bei­

den Ufern der Wilden Weifteritz im Anfang des 13. Jahr- hunderts eingesetzt haben. Ein alter Bericht meldet weiter, daft die Ritter Theler zu Höckendorf einen recht ergiebigen Silberbergbau um die Mitte des 16. Jahrhunderts be- trieben, der August 1557 infolge eines Wolkenbruchs lange Zeit stillgelegt wurde. M an hat dann den Betrieb in neuerer Zeit in der Grube Unverhofft Glück am linken Weifteritzufer, nämlich 1842—1894, und in der Grube Edle Krone am rechten Weifteritzufer in den Jahren 1858—1884 wieder aufgenommen. Als man bei Unverhofft Glück den Theler-Schacht am linken Weifteritz-Ufer niederbrachte, wurden alte, unregelmäßige Abbaue mit

guten

Erzen fest- gestellt, aus welchen in den Ja h ren 1854—1864 2457 Zentner quarzreiche Scheideerze mit 1304,5 kg Silbergehalt im be­

zahlten Werte von zirka 158 400 Mark neuer Währung sich ausbringen lieften. Die Gangtrümer von Hornstein und Quarz enthielten Silberglanz, dunkles Rotgülden, Weiß­

erz, gediegen Silber, Kupferkies und Schwefelkies. Nach der Teufe zu hielten aber diese Erzfunde, die zunächst An- laft zu großen Hoffnungen gaben, in keiner Weise an, wes- halb der Abbau zum Erliegen kam.

Ferner traf der am rechten Gehänge des Weißeritztales getriebene Neue Hoffnung-Stollen auf gute Gangtrümer des St. Georg-Stehenden. Hier brachen edle Silbererze, vornehmlich Silberglanz, dunkles Rotgülden, gediegen Silber und Schwefelkies ein, und die Ausbeute brachte in den Jahren 1874—1883 2849,2 Zentner quarziges Scheide­

erz mit 586,92 kg Silberinhalt im Werte von 68 529 Mark.

Die Erze wurden an die Muldner Hütte bei Freiberg ge­

liefert. Der Bergbau wurde aber auch auf dem Neuen Hoffnung-Stollen teils wegen der Verarmung der Erz­

mittel nach der Teufe zu, vor allem aber auch wegen des Sinkens des Silberpreises im Jahre 1894 eingestellt.

Nicht viel besser erging es der Gewerkschaft, die in der Grube Edle Krone am rechten Gehänge des Weißeritz- tales in neuerer Zeit baute. Trotz Auffindung mancher günftiger Stellen muhte man ebenso bei diesem Unter­

nehmen die Erfahrung machen, daß die Gänge schon in älterer Zeit bis zur Grenze der Abbauwürdigkeit in Be­

trieb genommen worden waren. I n neuester Zeit (1926) tauchen vielfach Gerüchte auf, die von einer Wieder­

aufnahme des Betriebes auch in diesem Gebiete um Edle Krone wissen wollen. Borläufig fieht es jedenfalls nicht so aus, daß Hammer und Schlegel einen

dauernden

und

fruchtbringenden

Einzug in diesem alt­

ehrwürdigen Erzbergbaugebiet halten werden. —

Im engen Weißeritztal können wir wiederholt be­

obachten, daß der Schienenkörper der Eisenbahn unterhalb von Edle Krone auf hohen, steilen Dämmen ruht, zu deren Einfassung man grohe Bruchsteine von Gneis verwendet hat. Eine nach dieser Hinsicht unternommene Prüfung der Mauer ergibt die Bevorzugung des kleinkörnig-schuppigen Biotitgneises gegenüber anderen Gneisarten. Dies ist ohne weiteres verständlich, da dieser Gneis, ganz abgesehen von seiner gröheren Widerstandsfähigkeit, häufiger im

Umkreis vertreten ist. —

Etwa 150 m südlich vom Wohnhaus Segen Gottes fuhrt eine Holzbrücke über die Weißeritz zu einem jetzt

auflässigen Bruch von Porphyr. Das eine unregelmäßige Absonderung ausweisende Gestein ist in der Grundmasse selsitisch bis kristallin ausgebildet und entwickelt an dieser Stelle eine zuweilen vollendete Schlierenbildung, die hier und da sogar in eine Fluidalstruktur übergeht, sührt aber wenig Quarzeinsprenglinge. W ir haben dasselbe Gestein wie vorhin an dem Eisenbahnaufschluß vor uns, nämlich einen quarzreichen, als Gang auftretenden Porphyr. Man vergleiche an der Hand der geologischen Karte Tharandt, daß dieser Gang sich weiter in südsüdwestlicher Richtung zwischen Klein-Dorfhain und Groß-Dorfhain hindurch in Richtung auf den Bremenberg hinzieht. Dort ragt der Porphyr als Härtling inmitten der welligen Gneis­

oberfläche auf. Seine Fortsetzung findet er im Gückels- berg östlich von Klingenberg. An diesen Stellen erreicht der Gang feine größte Mächtigkeit, um an anderen Punkten bis auf wenige Meter abzunehmen. Die Fort­

setzung des Gangporphyrs in der Nähe des Wohnhauses Segen Gottes liegt am Bahnaufschluß vor. Es ist dann fernerhin nicht ausgeschlossen, daß die Gangporphyre am Schloßteich und im Forstgarten von Tharandt in V er­

bindung mit diesem Dorfhainer Gang stehen. Ob der weiter nördlich gelegene Gangporphyr am Kalkwerk am Nordwestausgang Tharandt in diesen Zusammenhang einzubeziehen iß, mag dahingestellt bleiben. Seine Aus­

bildung, die mehr auf einen Granitporphyr hinweiß, spricht nicht dagegen, denn auch der Dorfhainer Gang- porphyr nimmt am Gückelsberg eine fast kristallin-körnige Entwicklung der Grundmasse an.

I n der weiteren Verfolgung unserer Wanderung können wir zwei Wege einschlagen. Der

eine

führt zum idyllisch gelegenen Seerenteich, wo Gneisbreccien in der Nähe des Bahnwärterhaufes gesammelt werden können. Oberhalb des Seerenteiches leitet ein von Dorfhain kommender Weg unter der Eisenbahnbrücke hindurch zum Flügel B, auf dem man in schöner Waldwanderung die Straße zum B ahnhof Klingenberg-Colmnitz erreicht, wenn man nicht die

Weg-I Weg-I 3

strecke durch Benutzung des Fuchssteiges abkürzen will.

J n der Nähe der eben erwähnten Eisenbahnbrücke kann ein Aufschub) im quarzarmen Porphyr besucht werden, der eine großartige Säulenentwicklung von wechselndem poly­

gonalem Querschnitt (vier-, fünf», sechsseitig) zur Schau trägt. Der Aufschluß besindet sich am Ende eines sich in südöstlicher Richtung lang hinziehenden Rückens.

Der

zweite

Weg verläßt das Seerenbachtal und er­

reicht bald Klein-Dorshain, Itm weiterhin parallel mit dem Dorshainer Gangporphyr zu verlaufen. Auf seitlich abzweigenden Pfaden kann man den Bremenberg oder Gückelsberg besteigen, wo man sich überzeuge, daß der Gang tatsächlich eine risfartige Erhebung in der wellen­

förmigen Gestaltung der Gneislandschaft hervorruft.

Westlich vom Gückelsberg sind die Höhen 420,9 und 425,6 auf dem topographischen und geologischen Blatt Tharandt eingezeichnet. Im Umkreise der erstgenannten Höhe liegen einzelne Blöcke eines massigen, Enstatit führenden Amphiboliis herum, denen sich hier und da Lefematerial eines zähen, massigen, grünlich-grauschwarzen Gesteins, und zwar eines Qlivingabbros beigesellt. An der nordwestlich davon gelegenen Höhe 425,6 scheinen mehr Eklogite vorzuherrschen. Wenigstens ergab die mikro- fkopische Untersuchung dieser Gesteine eine Mineral- kombination Omphazü, Granat, etwas Biotit und Horn­

blende. Alle diese Lesesteine deuten auf untergeordnete, linfenförmige Einlagerungen innerhalb der Gneis-formation hin. Noch ein Vorkommen verdient Erwäh­

nung, das südöstlich vom Bremenberg liegt. Am linket!

Gehänge der Wilden Weißeritz bricht Baryt auf ver­

armten Gängen der barytischen Bleierz- und Silbererz- formation unweit der Winkelmühle ein. Diese B aryt­

gänge waren im Frühjahr 1926 gut ausgeschlossen. Falls man dann noch Zeit hat, verfäume man nicht, einen Ab­

stecher bis zur Sperrmauer der Talsperre von Klingenberg zu machen, um dann von dort über Neuklingenberg zum Bahnhof Klingenberg-Eolmnitz zu gelangen.

Die Talsperre bei Klingenberg (vgl. Wanderung Hains­

berg-—Rabenau — M a l t e r ) besitzt einen Fasfungsraum von etwa 16,4 Millionen cbm. Jm Talgebiet der Wilden Weisseritz beträgt das Niederschlagsgebiet bis zur Sperr­

stelle von Klingenberg 91 qkm, wovon 50 Prozent mit Wald bedeckt sind. Bei normaler Füllung überstaut die Wassermenge eine Fläche von 121,9 ha. (Malter 90 ha.)

Die Talsperre von Klingenberg ist wie diejenige von Malter auf Biotitgneis gegründet, der in nächster Nähe gebrochen wurde. Schwierigkeiten beim Bau traten nicht ein. Die Krone der Sperrmauer befindet sich in einer Höhe von 394 m über NN. (Malter 335 m über NN.). Die Mauer hat bei einer größten Höhe von 46 m eine untere Breite von 34 m und eine obere von 5,5 m. Sie ist nach einem Halbmesser von 250 m bei einer Kronenlänge von 312 m gekrümmt. Der Betrieb der Talsperre soll so er­

folgen, das) die Mindestabflussmenge ab Sperrstelle Klingenberg 940 Sekundenliter beträgt (ab Sperrstelle Malter 700 Sekundenliter). I n besonderen Trocken­

perioden ist eine Herabsetzung dieser Mindestabflußmenge an Sonn- und Feiertagen gestattet. Der Betrieb in der Klingenberger Talsperre hat zu berücksichtigen, dass die oertragsmässige Abgabe von Trinkwasser gewährleiftet ist.

Das Wasser der Talsperre wird in den chemischen An­

lagen (Chlorierungsanlage), die an der Sperrmauer er- richtet sind und auf Antrag besichtigt werden können, ge­

reinigt. Die Satzung der Weißeritztalsperrengenossenschaft schreibt vor, das) die Trinkwafferanlage bei Klingenberg etwa 120 Sekundenliter im Jahresdurchschnitt an die um­

liegenden Gemeinden abgibt.

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4. Wanderung

H ainsberg - R abenau - M alter -

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