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Holzhau - Hermsdorf - Seyde Bärenfels - R ipsdorf

In document Geologischer Führer durch das (Pldal 133-144)

(18 km)

Ü bersicht:

Kristalline Schiefer, ins besondere Phyllit — Kalkstein — Steinkohle — Teplitzer Porphyr —

Gangporphyre

Geologische Sektionen (2. Auflage) Nr. 100 Dippoldis­

walde-Frauenstein, Nr. 101 Dippoldiswalde-Glashütte, Nr. 118 (1.Auflage) Nassau und Nr. 119 Altenberg-Zinn­

Die Eisenbahn durchfährt in der Richtung von Frei- berg nach Holzhau ein Gebiet, das sich größtenteils aus Gneis aufbaut, der vornehmlich als flaferiger Biotitgneis (Eruptivgneis), feltener als dichter Gneis entwickelt ist.

verschiedene Porphyrgänge setzen in den kristallinen Schie- fern auf, so z.B. bei Mulda, wo ein großer Steinbruch von der Bahn aus sichtbar iß, dessen Porphyr auch nach entfernteren Stellen des Erzgebirges als guter Straßen-schotter abgegeben wird.

Die Umgebung von Bhf. Holzhau besteht aus

Granit­

porphyr

, einem feften, widerstandsfähigen Gestein, wo- rauf schon die Verengung des Tales an dieser Stelle hin­

weist. Eine Einsicht in die Zusammensetzung dieses Gesteins geben die Aufschlüsse unmittelbar nordwestlich vom Forsthaus Hohzhau, wo steil aufragende Felsgebilde die Waldregion unterbrechen. Der auf der Karte in grüner Farbe dargestellte Granitporphyrgang hat unter allen Gängen des Erzgebirges die größte Ausdehnung.

Er setzt südlich von Dippoldiswalde im G näs auf (Sektion Dippoldiswalde-Frauenstein) und streicht in südwestlicher Richtung bis Hartmannsdorf, wobei er zugleich Verwer­

fungsspalte iß, denn die südöstlich vom Gang befindlichen kleinkörnig-schuppigen Biotitgneise der oberen Stufe sind mit den nordwestlich am Granitporphyrgang angrenzenden grobschuppigen Biotitgneisen der unteren Stufe des Frei- berger grauen Gneises in annähernd gleiche Höhenlagen gebracht worden. Bei Hartmannsdorf iß eine Gabelung des Granitporphyrganges zu erkennen. Der westliche Gang verläuft in südwestlicher Richtung weiter über Frauenstein und keilt nördlich von Bienenmühle ans; der andere mächtigere Gang zweigt in südöstlicher Richtung ab, erreicht Holzbau in zunächst gleichbleibender 1 km

mäch-143

tiger Breite und setzt weiter im Granitstock von Fley auf, wobei er sich örtlich in mehrere Gangtrümer auflöß, um schließlich bei Oberleutensdorf am südlichen Steilabsturz des Erzgebirges sein Ende zu finden. Das rötliche Ge- stein des etwa 35 km langen Ganges hat — so z.B. bei Holzhau — eine feine Grundmasse mit kleinen Kristallen von Feldspat, Quarz und schwarzer Hornblende; daneben treten größere, bis zu 3 cm lange Kristalle, meist von fleischrotem Orthoklas, seltner von Quarz und Hornblende eingesprengE auf. — Nachdem wir den Felsklippen (Felfen- meer) nordwestlich vom Forsthaus Holzhau unseren B e­

such abgestattet haben, schlagen wir den „Kalksteig" ein, der östlich vom Forsthaus Holzhau ziemlich steil in die Höhe führt, wobei die beiderseits des Weges befindlichen Blöcke Zeugnis davon ablegen, daß wir uns noch im Granitporphyrgebiet befinden. Nicht lange hält dieses Gestein an, denn etwa bei Sign. 758,7 werden die im Walde umherliegenden,

massigen

Gesteinsblöcke von

geschichteten

, aber mehr vereinzelt vorkommenden abgelöst. Es ist kleinkörnig-schuppiger Biotitgneis, dessen Streichen und Fallen östlich von Signal 758,7 bestimmt werden kann. (Str. NW. Einfallen 30 ° NO.) — Der Kalk- steig schneidet nach wenigen hundert Metern einen Wege*

stern und mündet in eine neue Straße ein, die weiter zum Gimmlitzbach und dann zum Staatlichen Marmor- und Kalkwerk Hermsdorf hinleitet, das im Jahre 1923 durch den Bau einer Drahtfeilbahn Anschluß nach dem Bhf.

Holzhau erhalten hat. Der Kalkstein, der hier einbricht, ist bei reinweißer Farbe von feinstkörniger Ausbildung und hat auf etwa 97 bis 98 Teile kohlenfauren Kalk einen Teil kohlenfaure Magnefia. Beimengungen anderweiter Beschaffenheit sind, wenn auch spärlich, vorhanden, so z. B.

Quarz, winzige Eisenkieskristalle und grünlicher Chlorit.

Die Lagerungsverhältnisse des Kalksteins, der in modernen Ringösen gebrannt und dann zu Bauzwecken benutzt wird, sind an Ort und Stelle ersichtlich; die etwa 20 m mächtige linsenförmige Einlagerung wird von schwärzlichem,

viel-fach gefaltetem und geftauchtem Phyllit überlagert, der feinerseits wieder Kalksteinblöcke umschließt, die infolge chemischer Auflösung schöne karrenartige Auswaschungen in Form von Rillen und Rippen oder auch von napfartigen Vertiefungen zeigen. Diese Bildungen haben eine über­

raschende Ähnlichkeit mit den Karrenfeldern im südalpinen KarstgebieL deren Gestaltung durch gleiche chemische Auf­

lösung bedingt ist (vgl. auch Wanderung Scheibenberg:

Kalkwerke Oberscheibe). Daß die im Kalkwerk Hermsdorf in Abbau befindliche mächtige Kalklinfe nicht die einzige im Phyllit eingeschaltete iß, lehrt nicht nur ein Blick auf die geologische Sektionskarte, die südwestlich davon (Sign. 755) ein zweites Kalksteinvorkommen angibt, sondern es beweist dies eine Beobachtung des Geländes nördlich vom Kalksteinwerk, wo die unruhig gestaltete Oberfläche alte Brüche und Pingen erkennen läßt. — Beim Weitermarsch auf Hermsdorf (Kreuzung der Teplitz-Freiberger Straße) legen wir uns die Frage vor, wie es zn erklären ist, das) die Phyllite, die doch die oberen Horizonte des kristallinen Schiefergebirges als ursprünglich fedimentäre Hüllschiefer darstellen, hier bei Hermsdorb als auch bei Rehefeld-Zaun­

haus erhalten geblieben sind. Es kann keinem Zweifel unterliegen, das) die Grenzen des Phyllitgebiets bei Herms- dorf (auch die kleineren Areale westlich des Granitporphyr­

ganges), fowie bei Rehefeld-Zaunhaus durch tektonische Störungen bedingt find. Eine Ausnahme hiervon bildet das Gebiet in der Nähe des eben besuchten Kalkwerkes, weil hier der schwarze kohlenftoffreiche Phyllit nach NW streicht bei nordöstlichem Einfallen, wie gleichfalls der be- nachbarte, kleinkörnig-schuppige Biotitgneis. (Aufschluß westlich von der Schmutzlermühle.) Jm allgemeinen aber vennißt man eine solche

konkordante

Auflagerung des Phyllits auf dem Gneis. Nach Beck ist die Annahme gestattet, das) das Phyllitgebiet wegen einer schwachen Ein­

faltung von Gneis und Phyllit von der Abtragung verschont blieb. — Auch die wechselnde Zusammensetzung der Phyllite verdient Erwähnung. Wenn das Hangende der Kalklinfen

am Kalkwerk von

schwarzen

Phylliten gebildet wird, die ihre Farbe der Beimengung von feinverteiltem Kohlen­

stoff verdanken, so darf doch nicht anher Acht gelaffen werden, daß fie ftets in Verbindung mit anderen Phyllitabarten einbrechen, nämlich entweder mit Kalk phylliten oder mit normalen Quarzphylliten oder mit bei­

den zusammeu. Tatfächlich lassen sich nach der Kreuzung der Teplitz—Freiberger Staatsstraße Lesesteine von dick­

schiefrigen, dunkelgrauen Quarzphylliten sammeln, denen auch hier und da granatführende Albitphyllite beigefellt sind, die wohl ans dem nordöstlichen Teile des Phyllit­

gebiets stammen.

W ir kreuzen die Dorfstraße von Hermsdorf und gehen in Richtung auf Seyde weiter. Bei der Beobachtung des Baumaterials, aus dem die Hausmauern von Hermsdorf bestehen, entgeht uns nicht, daß u. a. eilt h e l l g r a u e r Quarzporphyr verschiedentlich eingefügt ist.

Dieses Gestein trifft man in den beiden Steinbrüchen südlich von der Hermsdorfer Kirche an, während wir auf unserem Wege nach Seyde nur Lesesteine ausheben können.

Das Gestein zeichnet sich durch eine grünlichgraue Grund- masse aus, in der vorherrschend Plagioklas, untergeordnet Orthoklas, häufig Biotit und wenig Quarz ausgeschieden sind. Es handelt sich um einen Deckenerguh von karboni- schem Quarzporphyr mit hervorragend entwickelter plat­

tiger Zerklüftung und vormals bedeutender Mächtigkeit.

Er entfaltete sich in völlig welligem Gelände und wurde später durch Denudation und Erosion vielfach zerstückelt und zerrissen.

I m Anmarsch auf die Effigmühle, die im Talgrunde an der Weihbach liegt, halten wir Umschau: jenseits des Weihbaches liegt das Gebirgsdorf Seyde; dahinter wie­

derum Geländeabfall zum Tal der Wilden Weißeritz und im Hintergrunde der zusammenhängende Höhenzug von Bärenfels-Schellerhau. Nach Durchschreiten von Seyde queren wir das Weißeritztal und folgen zunächst dem

Steinbruch wiederum im graugrünen, karbonischen P o r ­ phyr, der als Schottermaterial für die Decklage der S traßen in der näheren Umgebung dient, in Betrieb genommen ist.

Das Gestein ist hier vielfach brecciös entwickelt. Stellen­

weise scheint eine agglomeratische Ausbildung vorzuliegen, die einen Vergleich mit den „Breccien" des Hornblende­

porphyrits am Eichberg bei Potschappel zuläftt. — Unmittel­

bar hinter dem Steinbruch schneidet ein Wirtschaftsweisen unsern Weg, der am rechten Gehänge der Weißeritz ab­

wärts und nach knapp 1 km zur Brettmühle führt, in deren Nähe ein außerordentlich feldspatarmer, aber glimmer­

reicher Gneis an einem kleinen Aufschluß geschlagen wer-den kann. Alte Stollenansätze am linken Talgehänge ver- raten, daft hier in früherer Zeit ein Bergbau umgegangen ist. (Edle Quarzformation.) Nach einem M arsch von wei- teren 800 m wird ein Steinbruch im Muscovitgneis er­

reicht, der kurz vor der Brücke zur Kirstenmühle angelegt ist. Streichen und Fallen der Schichten in diesem Stein­

bruch ist das gleiche wie am Schurs der Brettmühle, nämlich NW bei 20 ° Einfallen nach NO. — Weiterhin ver-läßt der Weg die breite Talaue und steigt zunächst im Walde etwas an, wobei er auf die S traße am Südausgang von Schönfeld einmündeL die wir abwärts einige Schritte einschlagen. Der Uferweg an der rechten Seite der Weifteritz wird weiter eingehalten. Kurz vor der Bieder- mannsmühle (linkes Ufer) mengen sich den Lesesteinen ans Muscovitgneis solche von Quarzporphyr (die Karte gibt einen Gang an) und granatführendem Phyllit bei, in dem die Granaten stellenweife Rhombendodekaeder bis zu Erbfengröfte bilden. Der Uferweg schneidet bald ein Bachtälchen (Altschönfeldtal; dort soll im dreißigjährigen Krieg die erste Ortsanlage von den Schweden zerstört worden sein), an dessen rechtem Gehänge kleinkörnig- schuppiger Biotitgneis bei nordnordöstlichem Streichen mit 20° nach WSW einschießt. Das ist bemerkenswert, denn wenn wir jetzt am Bächlein ohne Weg uns auswärts bewegen, wird diese Gneisvarietät nach wenigen hundert

Metern durch Muscovitgneis und dann durch Granatv phyllit mit gleichen Lagerungsverhältnissen ersetzt. Nach etwa 800 m, von der Weißeritz an gerechnet, schlagen wir den zweiten, das Bachtälchen kreuzenden Weg (100 m südlich von Sign. 618) in südöstlicher Richtung ein und erreichen am rechten Weggehänge eine linsenförmige Hornblendeschiefereinlagerung im Granatphyllit. Die Lagerung ist gleichbleibend, also konkordant mit dem Gneis, d. h. wir haben damit eine übereinstimmende Ans- lagernng verschiedener Gesteinshorizonte ähnlich wie beim Kalkwerk Hermsdorf beobachtet, während wir oben be- merkten, das) die Grenzen des Phyllits gegen den Gneis im übrigen durch Verwerfungen bedingt sind. W ir folgen unserm Fahrwege in östlicher Richtung weiter bis zu der Stelle, wo er in einem deutlichen Knie nach Süden nmbiegt. Dort verlassen wir ihn, um in nordöstlicher Richtung, am Waldrande entlang gehend, einen zweiten, in gleicher Richtung führenden Feldweg zu erreichen.

Vor uns liegt ein wannenförmig erweitertes Talende mit dem Quellgebiet des Bächleins, an deffen Gehänge wir uns vorhin aufwärts bewegten. Die Probeentnahme mit dem Bohrer würde uns westlich v. Sign. 653 darüber belehren, das) der geneigte Wiesenlehm hier fast nur tonig ist, was auf den porphyrischen Untergrund zurück- zuführen ist; winzige Bruchstücke von karbonischem und von Teplitzer Porphyr sind hier dem Verwitterungs- material des Phyllits beigemengt. Zwischen Sign. 618 und 653 überspringen wir unser Bächlein und erreichen nach 20 m Steigung in nördlicher Richtung einen Feld­

weg, an dem am Rande eines kleinen Wäldchens Teplitzer Quarzporphyr zutage tritt. Dieses Gestein besitzt eine dichte Grundmasse von rotbrauner Färbung, in welcher Einsprenglinge von Quarz und fleischrotem Orthoklas ver­

teilt sind. Die Betrachtung der geologischen Übersichts­

karte von Sachsen ergibt, daß der Teplitzer Quarzporphyr auf einer

nordsüdlich

gelichteten Spalte in der Rich­

tung Oberfrauendorf, Bärenburg, Zinnwald, Eichwald,

Teplitz (daher der Name) cmpordrang und dann decken­

förmig mehrorts nach beiden Seiten Übergriff, was u. a.

durch die bergbaulichen Unternehmungen bei Altenberg und Zaunhaus-Rehefeld bewiesen wird. Dort und bei Moldau folgen eine Anzahl Porphyrgänge gleichfalls der

nord­

südlichen

Richtung, während sich sonst im östlichen Erzgebirge feststellen läHt, das) die Mehrzahl der schmalen Porphyrgänge die Lausitzer Richtung innehält. Der Teplitzer Quarzporphyr gehört zum Rotliegenden, denn die mit ihm vergesellschafteten Tuffe enthalten neben anderen Resten solche des Nadelholzes Walchia piniformis.

W ir gehen über Sign. 653 in südöstlicher Richtung zurück und gelangen in der Höhe des Friedhofes nach Schönfeld, wenden uns die Dorfstratze aufwärts und befinden uns kurz darauf am Anthrazitkohlenwerk, das schon von weitem durch feinen aufgesetzten Turm kenntlich ist. Die Stein­

kohle (Glanzkohle mit 86 % C) ist hier in einem 1,5 m mächtigen Hauptflöz und mehreren Nebenflözen auf- geschlossen. Das Profil im 32 m tiefen Schacht, der zur Zeit (Frühjahr 1927) noch weiter abgeteuft wird, weist dom Liegenden zum Hangenden folgende Schichten auf:

1. Graugrüner Porphyr, 2. Porphyrtuffe, Schiefertone und Kohlensandsteine mit zwischenlagernden Kohlenflözen.

Besonders die Schiefertone sind reich an meist gut erhal- tenen Resten von Sigillarien, Ealamiten und Araucarien.

3. Teplitzer Quarzporphyr. Die gesamte Stufenfolge ist mit Ausnahme des Teplitzer Quarzporphyrs dem

Kar­

bon

zuzurechnen. Schon früher war hervorgehoben, das) die Mächtigkeit des graugrünen karbonischen Porphyrs ursprünglich sehr erheblich gewesen sein muß, der gegen­

über die sedimentären Glieder eine nur untergeordnete Rolle spielen. Jmmerhin hat sich bei der kartierenden Aufnahme eine Trennung des Oberkarbons in eine untere und obere Stufe ermöglichen lassen. Die untere Stufe umfaßt Gneiskonglomerate, Sandsteine und Arkofen, und streicht z. B. südwestlich von Qberpöbel im Talgrund aus.

Die obere Stufe zerlegt sich in Gneiskonglomerate, Kohlen-149

sandsteine, Porphyrtuffe, Porphyrbreccien, Schiefertone, Kohlenflöze und Arkofen. Das ist der Horizont, dem die Sedimentschichten des Schachtprofils zuzurechnen sind.

Denudation und Erosion, insbesondere durch die Weißeritz, brachten es mit sich, daß die ursprünglich zusammen­

gehörigen, dem Gneis und Phyllit auflagernden Karbon­

gebiete südöstlich von Hermsdorf (karbonischer Porphyr) und von Schönfeld-Bärenfels in zwei getrennte Areale zerlegt worden sind.

Das Steinkohlenbergwerk Schönfeld hat sehr wechselnde Schicksale durchgemacht, was aus den folgenden ftatistischen Belegen erhellt:

1921 1922 1923 1924 1925 1926 Förderung in t 60 643 508 136 164 59

Born Steinkohlenwerk Schönfeld entschließen wir uns, die in südöstlicher Richtung verlausende Fahrstraße zu benutzen, um die von Seyde kommende, nach Bärenfels führende S traße zu erreichen. W ir erkennen dabei, daß wir uns vom Hangenden ins Liegende bewegen. Wandern wir noch zuerst in den nordsüdlich streichenden und mit 40—50° gegen Osten einfallenden Sedimentgesteinen der karbonischen Formation, so gelangen wir bald an die aus graugrünem Quarzporphyr bestehenden Felsklippen, in deren Nähe massenhaft Lefesteine liegen. Kurz vor Sign.

654,7 gehen wir links ab zur Bärenfelfer S traße und halten diesc bis zum südlichsten Punkte ein, wo sie in Ge­

stalt eines scharfen Knies nach Norden umbiegt. An dieser Stelle zweigt ein Fahrweg wiederum in einen Steinbruch von graugrünem, karbonischem Porphyr ab, der hier plattig zerklüftet ist. Jmnitten des Quarzporphyrs, der ver- schiedentlich schöne dendritische Bildungen aufweist, sind örtlich felsitische Einschlüsse von hellgrauer Farbe vor­

handen.

W ir gehen zur S traße zurück und in südöstlicher Rich­

tung zur idyllisch gelegenen Putzmühle hinab, unterhalb

der im Pöbelbachtal die Gneiskonglomerate der unteren Stufe des Karbons ansstreichen, die auch örtlich anstehend in Gestalt von faustgroßen Geröllen von Gneis, Glimmer­

schiefer und Quarzit anzutreffen sind. Diese Konglomerate werden vom karbonischen Porphyr überlagert und durch- setzt. Fatts noch Zeit vorhanden ist, gehe man im Pöbel- bachtal noch etwa 1 km aufwärts bis zu Sign. 644,4;

dort lassen sich am Gehänge Lesesteine von feinkörnigem Ganggranit schlagen. Sie gehören zu dem Granitgebiet von Schellerhau, das etwa von Kipsdorf aus (Sektion Glashütte), allmählich immer breiter werdend, bis zum Kahleberg südwestlich von Altenberg reicht und größten­

teils im Gneis aufsetzt, aber auch den mutmaßlich älteren Teplitzer Quarzporphyr zur Nachbarschaft hat.

Bei Sigll. 644,4 gehen wir in nordöstlicher Richtung den steilen Hang hinan und gelangen auf den Försterweg, den wir nordwärts, an karbonischen Porphyrklippen vorbei, bis dorthin beibehalten, wo der Fußweg von der Putzmühlc heraufkommt. (Wer auf den Abstecher verzichtet hat, würde hier die Wanderung weiter fortsetzen.) An dieser Stelle wird der Försterweg von einem Wirtschaftsstreifen über­

quert, der weiter über die Höhe leitet und die Scheller- hau—Bärenfelfer Straße an der Einmündung der Schneise 38 erreicht. Die geologische Sektionskarte 1 : 25 000 Altenberg-Zinnwald zeichnet hier die Grenze des biotitreichen Granitporphyrs von Schellerhau und der Konglomerate der oberen Stufe des Karbons ein. Die Grundmasse des eigenartigen biotitreichen Grarntporphyrs von Schellerhau, der mit dem Granitporphyr von Geising- Altenberg nichts gemeinsam hat, ist mikrokristallin und von bräunlichen Glimmerschuppen (Biotit) und zersetzten klei­

nen Feldspäten erfüllt. Die großen Einsprenglinge sind reichlich gehäuft und setzen sich vorherrschend aus bis zu 7 mm großen Feldspäten, untergeordnet aus Quarz, zu- sarnmen. Obwohl es wahrscheinlich gemacht wird, daß das

dunkelfarbige, porphyrische Gestein als eine Abart des karbonischen Porphyrs anzusehen iß, so ist doch seine

Aus-151

bildung durchaus auffällig. Unmittelbar angrenzend liegen die S^onglomerate der oberen Stufe des Karbons am Südostfufte des Spitzberges. Geht man einige Schritte auf dem W irtschaftsstreifen K in den Wald hinein, so ist hier Gelegenheit, abgesehen von Geröllen aus karbonischem und aus Teplitzer Quarzporphyr, auch Bruchstücke eines eigenartigen Sandsteins aufzuheben, in dem Gerölle aus Glimmerschiefer, rotem Gneis und Quarz stecken. Dies ist eine Besonderheit der Ausbildung, denn die westlich vorn Bärenfelser Forfthause am Schönfelder Weg anstehenden Konglomerate derselben Stufe führen diesen Sandstein nicht. Um dieses Vorkommen zu besichtigen, setzen wir unsern M arsch auf der Schellerhau—Bärenfelser S traße in nördlicher Richtung bis zum Forsthaus Bärenfels fort und gehen dort westlich zur Schönfelder S traße ab, die in nächster Nähe des einmündenden Weges in steilen Felsen eingeschnitten ist. Die aus Gneis, karbonischem Porphyr und Quarzit bestehenden Gerölle sind an diesem Fundort durch ein grauwackenartiges Bindemittel ver­

festigt. Nach kurzem Weitermarsch erreichen wir Bahnhof Kipsdorf, von wo wir die Rückfahrt antreten.

6. Wanderung

Bahnhof Hermsdorf-Rehefeld -

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