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Das Faktitivsuffíx -RUBTU

Die deverbalen Verbalsuffixe

2.2. Die Konstruktionen mit abgeleiteten Verben

2.2.1. Die Transitivität im Nganasanischen Der Begriff der Transitivität

2.2.1.2. Das Faktitivsuffíx -RUBTU

Verbs zum Adverb des kausativen Verbs geworden ist. Als neues Element er-scheint das durchführende Subjekt (Agens).

(57) Tujsüad'a nj gamu"a. (gamsa 'essen') ankommen-PtPerfPrät Frau essen-Kperf-3Sg s (SVtt)

'Die Frau, die angekommen war, aß.'

(58) Tujsüad'a ni gama/?fa"am. (gamaptusa 'zu essen gehen')

ankommen-PtPerfPrät-Acc Frau-Acc essen-Vkaus-Kperf-lSg s (OVkaus (K)) 'Ich habe der Frau, die angekommen war, essen gegeben.'

Das Basisverb des (58) Satzes ist transitiv (rjamsa 'essen'). Das Subjekt des Basisverbs, also das Objekt des Satzes (58) (tujsüdcfd ni 'die Frau, die an-gekommen war') steht im Akkusativ ohne Endung. Auf das Subjekt des kausa-tiven Verbs bezieht sich die Personalendung der lSg (-m).

Das Suffix -BTU hat auch eine dem Transformativsuffix vergleichbare Bedeutung. Der Bedeutungsunterschied zwischen Verben mit Kausativsuffix und Verben mit Transformativsuffix ist nicht so groß. Dies liegt im Maßstab des Ergebnisses der Handlung. Die Verben mit Transitivsuffix drücken ein in-tensives Ergebnis aus: t3i]ku"ptisi 'verstärken' (vgl. taykagsa 'kräftig, stark', Verbalstamm: taijku-).

•• (59) Rad'io d'el'i tagku"pfi"am.

Radio-Gen Stimme-Acc kräftig sein-Vkaus-Kperf-lSg s 'Ich habe das Radio zu laut gestellt.'

Einige Verben können auch nach der reflexiven Konjugation konjugiert werden. In diesem Fall sind die Verben aus semantischer Sicht medial:

n3ijhu"pta"am3 'ich habe es verderbt' (transitive Konjugation), nayhu"pta"iöa 'er hat abgenommen' (reflexive Konjugation), vgl. natjha 'schlecht, klein'. Das Suffix tritt an die Verbalstämme des Nomens. Der Verbalstamm des Adjektives narjha 'schlecht, klein' ist naijhu-.

Verwirk-lichung der Handlung zuläßt, sie aber nicht befiehlt oder erzwingt. (Hetzron 1976: 371.)

In faktidven und permissiven Konstruktionen tritt im Nganasanischen an den Verb das Suffix -RUBTU (-ruptu-/-np(i-, -luptu-): niliptisi 'wiederbeleben':

nilipti-ripti-si 'befehlen, nötigen, beauftragen jemanden wiederzubeleben';

rjdmsa 'essen': yam-luptu-sa 'zulassen, daß etwas gegessen wird; befehlen et-was zu essen'. Weitere Beispiele findet man bei Terescenko (1979) S. 227.

Beide Elemente des Suffixes sind Transitivsuffixe, sie gehen auf das Uralische zurück. In dem zusammengesetzten Suffix ist die Suffixfolge nicht vertauschbar. Man findet eine morphologisch ähnliche Erscheinung auch im Nenzischen und im Enzischen. Auf Grund dieser drei Sprachen hat Helimski (1982: 109) die folgenden nordsamojedischen Formen rekonstruiert:

*Rä-ptä-( > nen, ng), *ptä-Rä ( > enz), wo R = r,l.

Dieses Suffix ist sehr produktiv und wird häufig verwendet. Es verbindet sich meistens mit transitiven, seltener mit intransitiven Verben. Der Verbstamm, an den das Suffix tritt, ist der Infinitivstamm.

Wenn das Suffix an einen perfektiven Stamm tritt, wird das abgeleitete Verb ebenfalls perfektiv. In diesem Fall finden die selben Lautänderungen nach dem - "3 Koaffix statt, wie auch nach dem Suffix des Transitiv. Das Suffix des Faktitivs kann auch an einen imperfektiven Stamm treten: he&tisi 'gehen':

hefytiteptisi 'gehen lassen', nilid'i 'leben': niliriptid'i 'leben lassen'. Beide Ba-sisverben sind aus aspektueller Sicht imperfektiv. Das Suffix des Faktitivs än-dert den Aspekt des Verbes nicht.

Von einem transitiven Verb bildet das Suffix des Transitivs (-BTU) ein kausatives Verb, aber diese Bildung tritt selten auf. Ein faktitives Verb wird mit dem Suffix des Faktitivs (-RUBTU) abgeleitet. In diesem Fall fällt das Transi-tivsuffix immer weg.

qamsa 'essen' —> qamapiwsa 'zu essen geben' (kausativ)

^ qam/uprwsa 'nötigen, etwas zu essen zu geben' (fak-titiv)

hotad'a 'hinschreiben' —> hotaruptud'a 'hinschreiben lassen' (faktitiv)

Aus intransitiven Verben bildet das Suffix -BTU oder -RU ein transitives Verb, seltener ein kausatives Verb. Vor dem faktitiven Suffix fällt in diesen Fällen das Suffix des Transitiv nicht weg. Es ist aber zu beachten, daß bei die-sen Verben die transitive Bildung häufig, - aber nicht immer - verdunkelt ist kuad'a 'sterben' (intr) —» kotud'a 'töten' (tr) —»koturuptud'a 'töten lassen' (fakt)

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hinsi 'kochen' (medial)

hi-hirid'i 'kochen' (tr) —» hiririptid'i 'kochen lassen' (fakt)

^ konjriptid'i 'gehen lassen' (fakt)

<

konid'i 'gehen' (intr)

kontud'a 'tragen' (tr) —> konturuptud'a 'tragen lassen' (fakt) Beispiele für die Benutzung des Faktitivsuffixes:

(60) Süartatu taamtu kotumpmd'a bi"ä.

Freund-Lat-Px3Sg Rentier-AccPx3Sg töten-Vfakt-inf losgehen-Kperf-3Sg s 'Велев своему другу убить оленя, он ушёл.' Т79:228

'Nachdem er seinem Freund befohlen hatte, Rentiere zu töten, ging er los.' (61) Tatuma koli koptuatatu hiriripti".

bringen-PtPass-Acc Fisch-Acc Schwester-Lat-Px3Sg kochen-Vfakt-Mimp2Sg s 'Привезенную рыбу свою сестру сварить заставь.' Т79:228

'Befehle deiner Schwester, den gebrachten Fisch zu kochen' (62) Sjti latinpfikujci huaSicu.

er schneiden-Vfakt-Vdur-Kimp-3Sg s HoJz-Npräd-AccPlPx3Sg 'Er befahl jemandem, ihm Holz zu schneiden.

(63) Siti hotarapmmumbatu hotüra.

er schreiben-Vfakt-Vhab-Kimp-3Sg s Brief-Äcc 'Er läßt gewöhnlich einen Brief schreiben.'

Die faktitive Konstruktion gibt die Möglichkeit, das durchführende Subjekt (Agens) auszudrücken. Das Agens wird durch den Lativ bezeichnet.

Beispiele für Agens im Lativ stehen oben, Sätze (60) und (61). Das Objekt des faktitiven Verbs wird mit Nomina im Akkusativ bezeichnet. In diesen Beispie-len ist das verursachende Subjekt (Kausator) lexikalisch nicht immer ausge-drückt, aber die Personalendung des Verbs verweist in jedem Fall darauf. Im Beispielsatz (60) können wir auf das verursachende Subjekt aus der Flexion des Verbs im Nebensatz (bi"ä 'ging los') schließen. In Satz (61) steht das Verb jedoch in der 2Sg Imperativ. Aus dieser Form folgt, daß das

syntaktische,verur-sachende Subjekt des Satzes eine Person im 2Sg (also „du") ist. Aber dieser Satz hat auch einen pragmatischen Kausator, der in der Äusserung nicht vor-kommt. Aus dieser Form kann man den pragmatischen Kausator nicht genau erschließen. Wir wissen nur, daß das Subjekt in der ersten Person steht, und das kann entweder „ich" oder „wir" sein.

Eine eigenartige Konstruktion entsteht bei der Verbindung des Faktitiv-suffixes mit dem Passivsuffix. Diese Sätze betonen sowohlden Zustand des Subjekts, als auch die Tatsache, daß die Handlung vollzogen geworden ist. In diesen Sätzen gibt es theoretisch auch die Möglichkeit, das Agens auszudrük-ken. In diesem Fall müßte das Agens auch im Lativ stehen, aber solche Bei-spiele habe ich nicht gefunden.

Der Empfänger kommt dagegen in nganasanischen Sätzen häufig vor.

Der Empfänger wird immer durch ein Nomen oder Pronomen + Postposition bezeichnet.

(64) Caj d'a§atu hinhptin'a.

Tee POP(All)-Npräd-GenPx3Sg kochen-Vfakt-Vpass-Kperf-3Sg s 'Sie haben für ihn Tee kochen lassen.'

(65) HoSiir hotarup?«ra"a d'iraktara d'a.

Brief schreiben-Vfakt-Vpass-Kperf-3Sg s Direktor-Gen POP(All) 'Man ließ dem Direktor,einen Brief schreiben.'

In den Sätzen (64) und (65) ist die Stelle des Agens frei, aber in beiden Sätzen erscheint der Empfänger. Im Satz (64) müßte ein Pronomen mit Postpo-sition oder ein reflexives Pronomen stehen. Im Nganasanischen gibt es aber kein reflexives Pronomen und Pronomen können nicht konjugiert werden. Die Stelle der Pronomen nimmt die entsprechende Postposition mit Prädestinativ-suffix (-T9) und PossesivPrädestinativ-suffix ein (d'aöatu 'für selbst'). Ein ähnliches Phäno-men gibt es auch im Ungarischen: mögöttem 'hinter mir' (Postposition mögött 'hinter'+PxlSg), mellettem 'neben mir' (Postposition mellett 'neben'+PxlSg).

Im Satz (65) steht als Empfänger ein Nomen mit Postposition (d'iraktara d'a 'für den Direktor, dem Direktor).

Der Ausdruck des Agens mit einen Lativ und der Ausdruck des Empfän-gers entspricht der Hierarchie von Comrie:

syntaktische Funktion: Subjekt > direktes Objekt > indirektes Objekt > weitere Satz-teile

morphologische Ausdruckweise: Nom. > Acc. > Dat./Lat. > Instr. oder POP Der Ausdruck des Agens durch den Dativ oder Lativ ist keine seltene Er-scheinung in den uralischen Sprachen. Diese Ausdrucks form tritt im Woguli-schen, im Nenzischen und auch im Selkupischen auf (Dolovai 1993; Mikola 1995b).

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