• Nem Talált Eredményt

Die Augmentativsuffixe (Subs —> Subs, Adj Adj)

Die nganasanischen Suffixverbindungen

66. Multiplikativ - Habituativ

6.2. Die Augmentativsuffixe (Subs —> Subs, Adj Adj)

Im Nganasanischen findet man drei verschiedene Augmentativsuffixe: --RBAi"9, -RAi"9 und -9. Die Suffixe - R B A l " 9 , - R A l " 9 sind zusammenge-setzt, der zweite Teil der Suffixe ist das dritte Augmentativsuffix -9. Der Ur-sprung der Teile -RBAi und -RAi ist unklar. Die Suffixe enthalten ein Ai, d. h.

den Vokal a, der abhängig von der Vokalharmonie als a, i oder i erscheint (sie-he Helimski 1998: 490). Die Suffixe können sowohl an Substantiv als auch an Adjektive herantreten.

1. Das Suffix - " 9 tritt an den Plural des Genitivstammes der Substantive oder Adjektive heran: d'epsalka 'jemand mit Augenbraue' —> d'epsalka"a 'jemand mit großer Augenbraue' T79:126, d'ünta 'taub' —> d'ünta"a 'sehr taub' T79:126, naqha 'schlecht' —> namba'a 'sehr schlecht', cesitia 'kalt' —> cesiti"a 'sehr kalt', hojmaru 'Polarnacht' —» hojmara"a 'große Polarnacht' usw.

Vor dem Augmentativsuffix können noch andere Suffixe stehen, wie z.

3 8

B. formative Adjektivsuffixe (ani"ka 'groß'—> ani"ka"a 'sehr groß'). Nach dem Suffix stehen nur selten andere Suffixe, aber das Suffix -D'IR (karca-ko"adir 'zimlich zerzaust' B77:267) und das Suffix -D'9 (ma"ad'3 'sehr großer Zelt' T73.100) können z. B. nach diesem Suffix erscheinen.

Das Suffix findet man ebenfalls im Nenzischen (-"ja) und auch im Enzi-schen (-a), weshalb das Suffix bereits ein proto-nordsamojedisches Suffix sein könnte.

2. Das Suffix -RAi"9 ist ein selten vorkommendes, nicht mehr produktives Suffix. Für den Gebrauch des Suffixes findet man die meisten Belege bei Te-rescenko und Bol'dt: d'ika 'Berg'-> d'ikara"a 'ein großer Berg' T109, SN3:27, toli"a 'Dieb' tolara"a 'ein großer Dieb' T79:109, dunta 'taub' d'üntcira"a 'sehr taub' B89:74, koöu 'Sturm' kotara"a 'ein großer Sturm' T79:109, eventuell gehört hierhin das Wort komsatura"a 'neidisch' T79:225. Wahr-scheinlich sind die Wörter mit diesem Suffix schon lexikalisiert.

Siehe Kapitel 6.4 und Kapitel 6.4.1.

3. Das Suffix - R B A r a wird seltener benutzt als das Suffix -"9. Die Wörter mit diesem Suffix drücken aus, daß ihre Eigenschaft sehr ausgeprägt ist. Die augmentative Bedeutung ist betonter als bei den Wörtern mit dem Suffix -3.

Das Suffix tritt an den Plural des Genitivstammes heran. Vor dem Suffix können nur die formativen Suffixe vorkommen, nach dem Suffix steht nie ein anderes Bildungssuffix: ani"ka groß' —> ani"kaurba"a 'sehr groß' T79:127, d'ünta 'stumm' —> d'üntarba"a 'sehr stumm' T79.127, huala 'Stein' —» hualür-ba"a 'sehr großer Stein' SN3:25, sia 'Loch' seerbi"a 'großes Loch' M70:68 usw.

6.3. Die Diminutivsuffixe -KU0, -A"KU0, -ADKU0

(Subs —> Subs, Adj -H> Adj)

Die diminutive Funktion kann jede samojedische Sprache auf morphologische Weise ausdrücken. Im Nganasanischen wurde der Diminutiv schon auf ver-schiedenlich behandelt. Terescenko und Bol'dt haben ein einziges Suffix (-ku-) mit Varianten angenommen (Terescenko 1979: 124, 125, Bol'dt 1989: 75, 76.).

Helimski gibt drei verschiede Suffixe: -A"KU0, -KÜ0 und -ADKU (Helimski 1998:509), während Körtvely, Helimskis Aussage untersuchend, zwei Suffix-formen annimmt: -KU0 und -DKU0 (Körtvely 1999: 229-235).

1. Das Suffix -KUo ist ein selten vorkommendes Suffix. Helimski nimmt eine Form -KÜo an, was bedeutet, daß das Suffix die Allomorphe -kü und -gü hat.

Körtvely hat den Ansatz des Suffixes zu -KU0 korrigiert (Körtvely 1999: 232), d. h. daß das Suffix die folgenden Allomorphe hat: -ku, -kü, -gu, -gü. Bei der Betracht der Belege ist es nicht schwierig zu sehen, daß die Form ausschließ-lich die von Körtvely angenommene Form sein kann. Beispiele für die gebil-dete Wörter sind: arakara 'schön' —> arakaraku 'ein bißchen schön', balua 'Zorn' —» baluaku 'streng' KS:67, naagaa 'gut' —> nagaku 'ziemlich gut' B89:75, nenaca 'riesig' —» nenacaku 'ein bißchen groß', nüa 'Kind' —> nüakü

'Kindchen' H94:71 usw. Das Suffix tritt an den Nominativstamm. Man findet auf ersten Blick nur wenige Belege mit diesem Suffix. Es kommt oft vor, daß in den Belegen einfach der Stimmbandverschlußlaut wegfällt, und in diesem Fall kann, dieses Suffix leicht mit dem Suffix -A"KU0 zu verwechselt werden.

149

Das Suffix läßt sieht auf PU *kku zurückführen (Lehtisalo 1936: 369, Györke 1934: 9).

2. Das Suffix -A"KUo ist ein oft vorkommendes Suffix. Es tritt an den Genitivstamm. Helimski nimmt an, daß das Suffix den letzten Vokal des Stammes ausdrängt. (Helimski 1998: 509). Damit kann man erklären, warum fast ausschließlich nur ein Vokal a vor dem Stimmbandverschlußlaut steht.

Beispiele für die Ableitung sind: bagir 'Bergkuppe' —» bakira"ku 'kleine Berg-kuppe' C55:68, d'ikara 'Berg —> d'ikaraku 'kleiner Berg' SN3:35, hors 'Ge-sicht' —» hora"ku 'kleines Ge'Ge-sicht' T79:109, koli 'Fisch' —> kola"ku 'kleiner Fisch' T79:108, .vamw 'Mütze' sama"ku 'kleine Mütze' C55:65, tantagas 'breit' tant3ga"ku 'ein bißchen breit' T79:124.

3. Das dritte diminutive Suffix ist das Suffix -ADKU0, das an den Genitiv-stamm des Wortes herantritt.. Helimski nimmt ein Suffix mit der Form -ADKU an (Helimski 1998: 509), d. h. der Vokal U hat die Allomorphe u, ü, i und i.

Die Beispiele beweisen aber nicht, daß der Endvokal ein U sein muß. Körtvely meint, daß man die Suffixe mit den Allomorphen -"ku und -tjku zusammen betrachten sollte. Sie nimmt eine Form -DKU0 an (Körtvely 1999: 234). Meiner Meinung nach haben diese Suffixe verschiedene Formen. Wenn man eine ein-zige Form annimmt, kann man einige Wortformen gar nicht erklären. Z. B.

wäre unklar, warum das Wort d'aijw 'Tundra' (Gen. d'aijura, PI. Gen. d'aijuru") eine Diminutivform d'arjuraijku 'kleine Tundra' hat. Die Form -arjku kann man nur dann erklären, wenn man kein -DKU0, sondern ein -ADKU0 annimmt, das an den Genitivstamm des Nomens tritt, aber so, daß der Endvokal wegfällt.

Beispiele für diese Bildung: d'amaöa 'wildes Tier' —» d'amdöarjku 'wildes Tier-chen', barisi 'Teufel' —> barusarjku 'Teufelchen' K24, kons 'Kindlein' —> ko-naijku 'kleines Kindlein' B89:76, /ara 'erfahrungslos' —» hrar/ku 'ziemlich unerfahren' H94:64, ma" 'Zelt' maöarjku 'Zeltchen' T79:108, natjha 'schlecht' nambaqku 'ziemlicht schlecht' T79:125 usw.

Das Suffix ist proto-uralischer Herkunft, Györke rekonstruiert eine Form PU *-qk* (Györke 1935: 58).

Es ist schwer zu sagen, wann welches Suffix an ein Wort treten kann. Es gibt einige Belege dafür, daß dasselbe Wort verschiedene Suffixe ohne Bedeu-tungsunterschied haben kann. (Z. B. Agustayku H94:66 und Agusta"ku H94:75 'Augusta', tund'a"ku 'Fuchs' T79:211 und tund'iarjku FN:50).

4. In Nganasanischen gibt es ein zusammengesetztes Suffix, das oft an Eigen-namen erscheint: -MACKU0. Der zweite Teil des Suffixes ist das Diminutivsuf-fix -KUo. Mit Hilfe dieses SufDiminutivsuf-fixes kann man von Substantiven diminutive Eigennamen bilden: d'iyi 'Bündel' —> D'irjimia"ku H94:31, Labti"ma"ku H94:37, Domtuma"ku H94:37 usw.