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Der Friedensvertrag von Neuilly

In document LvSv 4 (Pldal 79-102)

Vonden Kriegserfolgen der Zentralmächte hing auch das Schicksalihrer Verbündetenab.

Nachden Schlachtenan der WestfrontindenerstenMonatendes Jahres 1918, welche denRuhmderdeutschen Kriegstaten erglänzenließen,bereitete sichdasOberkommandozuneuen Schlachten gegenseinezahlreichenFeinde anderselbenFrontvor. InAnbetracht der innerenLagederZentralmächte unddersich infolgeder langen Kriegsdauer vergrößerten Not,hieltesdas Deutsche Hauptquartierfürnotwendig, einen Kriegserfolgan der Westfront zuerringen,umdadurchinderHeimatBeruhigung herbeizuführenunddie mutlosgewordene Bevölkerungseelischaufzurichten,dieden übelgesinnten AgitatorenunddenverschiedenenHetzrednernundfremdenAgentenin der Etappe,jasogaran der FrontwilligGehör schenkte. Darumbeeilte sich das Deutsche Hauptquartier,sichfür erfolgreicheKämpfegegenden Feind an der wichtigen Front vorzubereiten,wosich dieHauptkräfte Deutschlands undjene desFeindes versammelt hatten.Ebensohieltenauchdie österreichisch-ungarischen Heeresführer aufden Erfolg gegenItalien,obwohldieLagein Österreich-Ungarn nochkritischerwarangesichts der KlagenundProteste derFührer derPolitik indiesenStaatenundderüblen Gerüchte,dievon zahlreichenundverschiedenenElementen über denmilitärischenBankerott derDonau-Monarchie, welchemanschon vor einem Jahrfürsterbendhielt, verbreitetwurden.

Undsorechnetedas DeutscheOberkommando,für dieVerstärkungseiner wichtigsten Front, sogar auf jenekleine Militärkräfte, die sichan der Südfront inMazedonien befanden.

„Ich sehemichgenötigt, diedeutschenTruppenzu verlangen,damitsich dieKämpfean der Westfront nichtin dieLängeziehenwegenMangels an Kampf- undErsatztruppen“,schreibtFeldmarschallvonHindenburgam

17.Juni 1918 an das Bulgarische HauptquartierinKüstendil.

IndieserZeitgabesinMazedonien nurdreiBatailloneund50Batterien, d.h.nichtmehrals15000ManndeutscherTruppen,einUmstand,derin Bulgarienden Anlaß zuallerleiErörterungen über dasZiel(denZweck) des

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Abziehenseinessolchen kleinen Truppenteils gab, derdoch ohne Bedeutung fürdas Millionenheer Deutschlands, dasan der Westfront kämpfte, war.

„WirwerdendieFrontohnedieDeutschen haltenkönnen“sagteder OberkommandierendeGeneral-LeutnantJekoff,„aber dasRisikounddie Überraschungenkönnengroß sein“ fügte derselbeam6.April1918hinzu, sodaßmanseitensdesBulgarischenHauptquartiers mitdemZurückziehen der geringen deutschenTruppenvonderSüdfront nicht einverstandenwar.

DerselbenMeinungistauchdieBulgarischeRegierung gewesen(Brief des MinisterpräsidentenDr. Radoslawoffvom15.April1918andas Haupt-quartier inKüstendil).

Abgesehendavon,daßdieZentralmächtesichverpflichtethatten,je sechsDivisionenan der serbischen Front zu gruppierenundsiedort,solange dieKriegsoperationen dauern, zuhalten,welche nach der Konzentrationder feindlichenHeereumSalonikian der Südfront verbleibensollten,aber auch inAnbetracht derdauernden Verstärkung derfeindlichenHeere durchdie neuorganisierteserbischeArmee unddurchdiegriechischenTruppen, nach dem vonder Ententeverjagten deutschfreundlichen KönigKonstantin, konntedieseSüdfrontnichtmehralsreinbulgarischeFront betrachtet werden, sondernalseinegemeinsameFront derZentralmächteundihrerVerbündeten, wassieauchinderTat(inWirklichkeit)war.

AuchausdiesemGrundedurftedieseFrontnichtgeschwächt werden, wie manimDeutschen Hauptquartier beschlossenhatte.

DaßderFeindan der mazedonischen Frontsichdauerndverstärkte, er-siehtmanausden Berichten der bulgarischenMilitärkreiseanihre Verbün-deten, indenensiedieVerstärkung aer Südfront,besondersmit schwerer Artillerie,dringend verlangen,dadie feindlicheschwereArtilleriesichder bulgarischen weit überlegenzeige (27.August1918). Abergegendiezweite Junihälfte1918,nachdemdasKabinett Dr. Radoslawoffsdemissionierte, ent-blößtedas deutscheOberkommandodieSüdfrontvon den deutschen Truppen undschicktesieandieWestfront,währendessich seinerseits bereit erklärte, sofortdasPreußische Kriegsministerium aufzufordern,bis10 Batterien Feld-artillerieundeinigeschwereFeldhaubitzennachBulgarienzubeordern (13.September1918).AusfeindlichenQuellenwußte man,daßimSeptember 1918diefeindlichenMächteüber folgendeTruppenan der Salonikifront ver-fügten:180000 Franzosen(8DivisionenundeineKavalleriebrigade),120000 Engländer

(4DivisionenundeineAbteilung schwereArtillerie),140000 Serben (6Divisionenundeine Kavalleriedivision),42000Italiener (die 35. Division), 135000 Griechen (Korps-Volksverteidigung

serbisch-kretenser- archipel-Division

,1Korps:I.,II.undXIII.Division, II.Korps:III.,IV.und XIV.

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Division).Imganzen 28 Divisionen

ca.620000Mann,miteinem Artillerie-parkvon600 Geschützenvonverschiedenen Kalibern,150 Geschützevon 12

15cm-Kaliber

HaubitzenundLangrohrgeschütze.

Um

gegeneine solche ungeheuerefeindlicheMachtzukämpfen,bliebBulgarienalleinan der Südfront. AlleinFranzosenundEngländer zählten 10525Offiziereund 311000Mann.

Fürdieentscheidenden KriegsoperationenimSeptember 1918bei „Dobro-Pole“ waren bestimmt: DieI.undII.serbischeArmee unddie122.und 17. franz. Division,alsoimganzen 8 Divisionen mit derArtillerie,vonder obendieRedewar. Und, nachdemderFeinddieSüdfrontinMazedonien so verstärkthatte,begannendieKämpfeam14., 15., 16. u. 17.September1918.

SchonvomerstenTageanwurdeesklar,daß der Feindtatsächlich ent-schlossenist,diesogenannte Position„Dobro-Pole (Goljam Kosek-Tribor) zu stürmen,wodieBulgaren über 6 Batailloneund28Geschütze(2.Thrazische Division),andere 6 Batailloneund10 Geschütze(III.Balkan-Division)und das53. Inf.-Reg. hinter der Thrazischen Division verfügten,undbei Dobro-Polein einerFrontvonca.20kmeinem Feindevon45 Bataillonen(ca.315000 Gewehre)und600 Geschützen gegenüber standen;dieBulgaren hattennach denBerichten des Generals Russeff an der unbefestigten Position15Bataillons (6000 Gewehre) 38 Geschützefür dieunbefestigtePositionund6

8Divisionen freieReserven.Die bulgarischenTruppenhielten ihreStellungenden ganzen Tagüber(14.September)fest.Die Brigadiers rechneten sogar auf künftige Erfolge.

Am

15.SeptemberüberfielderFeindbeiDobro-Pole eine bulgarische 1

/sBrigade mit3Divisionenund

%

Brigade mit anderen2serbischen Divi-sionen.HierwurdenauchamzweitenTage vonbeiden Seitenmitwechselndem Glück grausame Schlachtengeliefert.Die beiden Bataillone des29. Jamboiski-RegimentsunddasersteBataillondes32.Zagorski-Regiments,dieam15. Sep-temberinden vordersten Schützengräben waren, warenfast vernichtet, ge-fangengenommen undzersprengt. Die Unterstützungfür dieseBataillone warschwachundkonnte nichtden FeindinGegensturm zurückwerfen.Auf dieseWeise, sagt GeneralRusseff,konnte der Feind einenDurchbruchvon 6kminderLuftlinienurinderKampfstellung der29.und32. Infanterie-Regimentererringen. Essei hierbemerkt,daßdas29.Jambolski-Regiment an Toten,GefangenenundVermißten29Offiziere,4Offizierstellvertreter und1149UnteroffiziereundMannschaftenverlorundnur1200Mannbehielt.

NachdenAussagen des OberstleutnantsStresoffhabensichamselbenTage gegenAbendbeider Position „MalkijaKosek“vondiesemRegiment16 Offiziere,21 Unteroffiziere,195Mann und6Mann voneiner

Maschinengewehr-jbyGc

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abteilungundbeider Position „WelikaKamila“ von dem32. Sagorski-Regi-ment520Manneingefunden. Abereswarunmöglich,an diesemTageden Feind aus den vonihmbesetztenStellungen zu verdrängen. Es gab aufdem GebirgskammTribor keine Reserven,auch keine vorherbefestigte (ausge-baute) Stellungen;ebensogabeskeineArtillerie,dieden Gegenangriff hätte vorbereitenkönnen. Außerdemging derFeind mit überlegenen Kräften

FranzosenundSerben

gegendiebulgarischen Stellungenvor,indemer sie mitUmgehung vonOsten dauernd bedrohte. BeimfeindlichenAngriff auf diebulgarische1/ eBrigadebeiDobro-Poleam15.September 1918 bemerkte mandie 122.französische Division, dievordreiTagenausWerija eingetroffen war; gegendieseBrigade operierten nicht wenigeralsdreifeindlicheDivisionen, außerden Truppenteilen,diedauernddie III.Balkan-Divisionzuumgehen versuchten. Gegendiebulgarischen38 GeschützefeuertederFeind aus 600 Geschützen, von denen 17 BatterienIS1UcmHaubitzenund12Batterien 12und15,5cmLangrohrgeschütze waren.Esistselbstverständlich,daßunter solchenUmständenderkriegerischeMutder bulgarischenTruppensankund esinfolgedessenauch Deserteure gab. General Russeffsagt,daß der frühere VerfallderDisziplinbeidieserDivision,sowiediehetzerischePropaganda vordemBeginn derKämpfedieseErscheinungen stark beeinflußt hätten.

Derselbeerkenntjedoch keinen VerratbeiDobro-Polean,indemersagt,daß einesolcheBehauptungnureineLegendesei,dieden gutenRufder bulgari-schenArmeezuuntergrabensuche.

EinePanik entstehtselbstbeiden besten Truppen.

DerselbekommandierendeGeneral,dessenStellungbeiDobro-Polevom Feindedurchbrochen wurde, erkennt aberan,daßdieTruppen,die dreiJahre in dieserPosition verharrt haben, ohnejeabgelöstzu werdenundsichtapfer geschlagen hätten,auseinem oder anderemGrundeenttäuschtunddeprimiert gewesen wären.IndessenistdiesdieBeurteilungeinesGenerals,welcher ernst behauptetundauch daranglaubt,daß derEingriffder bulgarischenArmee im Jahre 1915inden Weltkriegnichtpopulärwar: „Viele gingeninden Krieg, ohne Begeisterungundohne Glauben an den endgültigen Erfolg

wegendes verkehrten Weges, dendiebulgarischePolitikeingeschlagenhatte“

sagte der General. Diesalleingenügt,umzu verstehen,daß mit solchen Über-zeugungen kein schöpferischer Geist zurerfolgreichenAusführung desvom GeneralstabaufgestelltenKriegsplanesmöglichist.

Um

soweniger konnteman voneinemOffizierkorpsmit ähnlichenÜberzeugungen einen sicherenSieg überden Feind, gegen dendieRegierungspolitikwegeneinesbestimmten

Zieleskämpfte, erwarten. '

fe.

Die Tatsache,daßdiebulgarischenTruppenim Jahre 1915ihreAufgabe

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glänzendgelösthatten,indemsieineinerkurzenZeit die serbischeArmee niederwarfenunddieGrenzen Mazedonienserreichten,widerlegtdie fatale IdeediesesGenerals,daß der bulgarische Soldat an den endgültigen Erfolg dervonderRegierungunternommenenKriegshandlungnichtgeglaubthätte.

Werkönnte glaubenundbehaupten,daßbeider Existenzeinersolchen vor-gefaßtenMeinungüberdiemißlungeneKombination

beieinem solchen EingreifenBulgariensinden Weltkrieg

ein solchgroßer ErfolgimKriege gegen Serbienerzieltwürde? ImGegenteil,das bulgarischeVolkwargerade dorthinindenKampfgeschicktworden,woesselbstgewünschthatte,um

sein Idealzurealisieren,das soarglistigundgrausamvonseinenVerbündeten inden Balkankriegen 1912und1913zertretenwar.Wieesauchsei, derDurch-bruchbeiDobro-Poleerleichterteden Einmarsch derfeindlichenHeerein Mazedonien.EstritteineallgemeineVerwirrungein;diebulgarischen Soldaten flüchtenpanikartignach Bulgarien. Komplette Katastrophe. Die Frontist verloren. Dieser Erfolg derfeindlichenHeerean der Südfront gab endlich demDeutschen Hauptquartier Anlaß,im Einvernehmenmitdem österreich-ungarischen Hauptquartier,einigeDivisionenvonden anderen Fronten weg-zunehmen undsiedenjenigen bulgarischenTruppenzuHilfezuschicken,von denen NachrichtenvonbulgarischerSeiteVorlagen,daßsie ihre Kampffähig-keit nicht verloren hatten.

Die1.bulgarischeArmee warvollintakt geblieben;vonder11.Armee war nurdie 3.DivisionundTeilevonden Regimentern,dieder2.Division zuge-teiltwaren,demoralisiert.

Mit der Verbündetenhilfe,dieschnellstens inMazedonieneintreffenmußte, hättefür diebulgarischenTruppeneinegünstigeKampflagegeschaffen werden, ja,eshättesogar,nach derMeinungdesbulgarischen Hauptquartiers,ein Gegenangriffunternommenwerdenkönnen(23.September1918).

Aberdieversprochenen deutschenundösterreich-ungarischenDivisionen trafennicht so schnell einundbeidemraschenVorgehen des Feindeswarihr Eintreffen unnötigundnutzlos.

Die bulgarische Regierunggewannden Eindruck,daßdieVerbündeten Bulgarienssichsehrwenigumdiegeschaffene außerordentlich schwereLage in Mazedonienkümmernkonntenund darummußteeinAusgangausdieserLage gesuchtwerden(Malinoff’sSchreibenvom21.September 1918 an den Zaren inSkopije). Sie,d. h. dieRegierung beschloß,imEinverständnismitdem Staatsoberhaupt,vonderEntentedieEinstellung der Kriegsoperationen zu fordern. Man warderMeinung, daß nur aufdieseWeise dasLand von Zer-störungenundallensonstigenSchäden,dieBulgarien zu gewärtigenhat,

wennderFeindinsLandeindringt,gerettetwerden könne.Undan den Zaren

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schreibtdererstebulgarische MinisterMalinoff,daß,obwohl Bulgarien ge-nötigtsei,unter außerordentlich ungünstigenBedingungen Frieden zuschließen, sowürdediezukünftige Weltfriedenskonferenz dochdieRechte Bulgariens, fürwelcheessovielOpfer gebrachthätte,anerkennen(25.September1918).

Undsobeschließtder MinisterratinSofiavondemFeindeerst Waffenstill-standundhinterher Friedenzufordern. (Beschluß desMinisterratsvom 25.September1918).

Esscheint, alshätte dasKabinett A. Malinoffden schmeichelhaften Glauben gehabt,daßdieEntentemächte Bulgarien, dasvoneineranderen Regierung inden Krieg gegen dieselben geführt wurde,vondenEntentemächtennicht so erbarmungslosundgrausam behandelt würde. DieseHoffnunghegtedie neue bulgarische Regierung,diesorühmlosundübereiltdieWaffender bul-garischenArmeeniederlegte.

Die Regierungsvertreter

FinanzministerA. Ljaptscheffundder Kom-mandierende der2.Armee, General-MajorIwanLukoff,diezumAbschluß des WaffenstillstandesunddesFriedensmitdemFeindebestimmt waren, begabensichnachSalonikizudemOberstkommandierenden der Ostarmee, General d’Esperay,demder bulgarische Minister des Auswärtigen durcheinen besonderen bulgarischen Offizier-Parlamentär schonam25.September 1918 geschriebenhatte

das Schreibenwurdedurch dasenglischeOberkommando imOstennachSalonikiabgeschicktund vondortliefdieErlaubnisein.

General d’Esperayschreibt ebenfallsanden Minister des Auswärtigen folgen-des:„Ichkannmich weder mit einem Waffenstillstand, noch miteiner Unter-brechung derKriegsoperationen einverstandenerklären,dadiesein Auf-halten dersich inEntwicklung begriffenen Operationen bedeuten würde.

Par contrewerdeichmitallerHöflichkeit, dieihnenzukommt(gebührt), diebevollmächtigten Vertreter(Delegierte)derKgl. Bulg.Regierung, die imSchreibenEw.Exzellenzerwähnt werden, empfangen. Die Herren können sich,begleitetvondemOffizier-Parlamentär,vorden englischen Linien vor-stellen“(27.September1918).

Schonam29.September 1918wurdezwischendem Oberstkommandieren-den derOstarmee General d’Esperayundden bulgarischen Delegierteneine Militärkonvention abgeschlossen,kraftwelcherdiebulgarischenTruppen,die sich diesseitsdesFlussesStrumaundlängs des FlussesMesta befanden,sich sofort in die altenGrenzen des Königreichs Bulgarien zurückziehen mußten, indemdas ganzebishervonBulgarienundseinenVerbündeten besetzte Ge-biet inSerbienundMazedoniendemSiegerüberlassenbleibt;dieArmeen derGroßmächtehaben das Recht,inBulgarien einzumarschierenunddie strategischenPunkteimLande, sowiedieHäfenan den Meerenund ander

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Donauzu besetzen;dieSiegerbehaltendas Recht,diebulgarischenPost-, Telegraphen-undTelephonämter sowiedieEisenbahnlinien zukontrollieren;

diebulgarischeArmee undzwardieganze bulgarischeArmee,die sichvon Kalkandelen hinter Skopije zurückgezogenhatte,mußtekapitulieren. Für dieAufrechterhaltung deröffentlichenOrdnung imKönigreichundin Do-brudja,sowiefür dieBewachung(Schutz)derEisenbahnlinienwurden Bul-garien dreiDivisionenbelassen.DerFriedensschlußsolltegemeinsammitdem allgemeinenFrieden unterden kriegführenden Staaten bewirkt werden.

Nacheinem solchenAbschluß des bulgarischen Krieges beschloß der oberste Kriegsherr,FerdinandI.,Zar der Bulgaren, aufdenThronzu verzichten zu-gunstenseineserstgeborenenSohnesBoris.

Am

3.Oktober1918,bevordieTruppenderGroßmächtedieGrenzen Bulgariensüberschritten,verließZar FerdinandseinSchloßinSofiaund reistenachCoburgab.

Unterdemneuen Zaren BorisIII.bildeteMalinoffdasneue Koalitions-kabinett,dessen MinisterdesÄußern, T. Todoroff,anden französischen Minister folgendesTelegrammabschickt:„Die persönlichen Beziehungen,die ich in meiner Missionin ParisimMai 1913dieEhrehatte,zuEw.Exzellenzzu unter-halten,benutzend, erlaubeichmir, Siezuversichern,daßich,betraut mitdem Posten desMinistersdesÄußern imKoalitionskabinettMalinoff,heutemehr dennjefür die Politik einerVerständigung aufdemBalkan,fürwelcheEw.

Exzellenzzujeder Zeitder beredsteundkompetenteste Verteidiger waren, eintretenwerde. Ich bininnerlichdavonüberzeugt,daßdieUnstimmigkeit derVergangenheitunddieinnerenStreitigkeitenzwischen den Balkanländern fürimmerverschwinden werdenunddaß ausdemleidenschaftslosen Urteil desGewissens derGroßmächteeindauerhafterundsegensreicherFriede er-blühen werde. Entschlossen, diesenWegzu gehen,gestatte ichmir,zu glauben, daßdiemächtigeundgroßmütige Unterstützung der Regierung der Republik, sowieauchdieseihrerVerbündeten, unsnichtversagtbleiben wird. Ich schmeichlemir,zuhoffen,daßEw.Exzellenz sowiedieRegierungen der Verbündeten der Republik, geruhen werden, schonjetztdiediplomatischen Beziehungen zuunseremLandezuerneuern(vonneuemaufzunehmen).“

(22.Oktober1918.) Die bulgarische Regierung verläßtdie bisherige Politik mitden Zentralmächtenundbegibtsichschonganzundgarin die Politik derEntente. Abertrotzdem wirddieinSalonikiabgeschlossene Militär-konventionbetr.dieVerwaltungsbestimmungen Dobrudja’svonderEntente nichterfüllt.

Dobrudja wirdvonden rumänischenTruppenbesetztundinfolgedessen zieht sich Malinoff,dersichnunmehrfürbetrogenhält,von der Regierung

L'ukä c >,FortmitdenFriedensverträgen. 6

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zurückundunterdemVorsitzTodoroffs wirdeinneues Kabinettgebildet.

Dochnoch langeZeithindurchbliebdiebulgarischeRegierunginUnkenntnis bezüglich des abzuschließenden Friedensvertrages. Undwährenddieser Un-gewißheit hattedieRegierungimmernoch auf einen gewissen Erfolg gerechnet.

Große HoffnungensetztedieRegierung aufdieFriedenskonferenz, welche, nach derMeinungder Regierung,dieberechtigtenWünschedesbulgarischen Volkes auf BefriedigungseinergesetzlichenRechteberücksichtigenwerde, umsomehr,als dieseRegierungdieSchuld Bulgariens, ohneseinWollen,in den Krieg auf Seiten der Feinde der Ententegegangen zusein,anerkenne.

Ja,sogarnoch mehr.Aufdie14PunkteWilson’sbauend, hatsich die bulga-rischeKoalitionsregierungschriftlichan ClemenceauundseineDelegierten zu derFriedenskonferenzfür dieendgültigeLösungallerBalkanfragengewendet, indemsie(dieRegierung)dasVölkerprinzip hochhält,„welchesdie weit-gehendsteundberechtigsteAnwendungaufdieBalkanländerfände,wenndie Bevölkerung(dieVölker)inden Landgebieten,diegegenwärtigGegenstand desStreitesbilden,unter der Kontrolle desVölkerbundes ihren Willendurch PlebiszitzumAusdruck bringen würden“. (Todoroffam29.Mai1919).

Erstam11.Juni 1919 hat derKommandierendederverbündetenArmeen inBulgarien,General Cretienden bulgarischen Ministerpräsidenten benach-richtigt,daßesZeitsei,dieZusammensetzungderbulgarischen Delegation für dieKonferenzinParisvorzubereiten.EinezahlreicheDelegation,anderen Spitzeder bulgarische Ministerpräsident T. Todoroff, saß schonvomersten TagedesMonats August 1919inNeuillyim„Chäteau deMadrid“in einer sehrbeschränkten Lage,wosiesiebenWochenverbrachte und,wosieden Beschluß der Friedenskonferenzerwartete.Die Delegationsammelte Zeitungs-nachrichtenbetr.den Friedensvertrag mit Bulgarienundmerkte,daßdiese Bedingungen absolutnichtsdavonenthielten,welchesindenReden des Präsidenten der Ver. StaatenvonNordamerika, Wilson, enthalten war, sondern imGegenteil, eswurdeinden Zeitungsnachrichten,wennauchnichtganz ge-nau, angedeutet, daß den GriechenundSerben Gebietsabtretungen ausdem Bulgarien,wieesbiszumAusbruch des Weltkrieges war,gemacht werden sollten.(TodoroffsSchreibenvom2.September 1919 an den Generalsekretär der Friedenskonferenz, Dutasta).

Am

19.September 1919wurdedie bul-garische Delegationaufgefordert,vor derKonferenz der DelegierteninNeuilly zuerscheinen.AnderKonferenzfürden Friedensschluß mit Bulgarienwaren Vertretervonfolgenden 32 Staaten zugegen: Bulgarien, Ver. Staatenvon Nord-amerika,England(das BritischeImperium), Kanada,Australien,Südafrika, Neu-Seeland,Indien,Frankreich,Italien,Japan,Belgien, Bolivia, Brasilien, China,Kuba, Ecuador, Griechenland, Guatemala,Haiti,Hedschas, Honduras,

Erstam11.Juni 1919 hat derKommandierendederverbündetenArmeen inBulgarien,General Cretienden bulgarischen Ministerpräsidenten benach-richtigt,daßesZeitsei,dieZusammensetzungderbulgarischen Delegation für dieKonferenzinParisvorzubereiten.EinezahlreicheDelegation,anderen Spitzeder bulgarische Ministerpräsident T. Todoroff, saß schonvomersten TagedesMonats August 1919inNeuillyim„Chäteau deMadrid“in einer sehrbeschränkten Lage,wosiesiebenWochenverbrachte und,wosieden Beschluß der Friedenskonferenzerwartete.Die Delegationsammelte Zeitungs-nachrichtenbetr.den Friedensvertrag mit Bulgarienundmerkte,daßdiese Bedingungen absolutnichtsdavonenthielten,welchesindenReden des Präsidenten der Ver. StaatenvonNordamerika, Wilson, enthalten war, sondern imGegenteil, eswurdeinden Zeitungsnachrichten,wennauchnichtganz ge-nau, angedeutet, daß den GriechenundSerben Gebietsabtretungen ausdem Bulgarien,wieesbiszumAusbruch des Weltkrieges war,gemacht werden sollten.(TodoroffsSchreibenvom2.September 1919 an den Generalsekretär der Friedenskonferenz, Dutasta).

Am

19.September 1919wurdedie bul-garische Delegationaufgefordert,vor derKonferenz der DelegierteninNeuilly zuerscheinen.AnderKonferenzfürden Friedensschluß mit Bulgarienwaren Vertretervonfolgenden 32 Staaten zugegen: Bulgarien, Ver. Staatenvon Nord-amerika,England(das BritischeImperium), Kanada,Australien,Südafrika, Neu-Seeland,Indien,Frankreich,Italien,Japan,Belgien, Bolivia, Brasilien, China,Kuba, Ecuador, Griechenland, Guatemala,Haiti,Hedschas, Honduras,

In document LvSv 4 (Pldal 79-102)