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GESETZMÄSSIGKEITEN IM AUFBAU VON SCHLEIFWERKZEUGEN

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Academic year: 2022

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GESETZMÄSSIGKEITEN IM AUFBAU VON SCHLEIFWERKZEUGEN

Von M. MOSER

Lehrstuhl für Chemische Technologie, Technische Universität, Budapest (Eingegangen am 16. März 1970)

Vorgelegt von Dr. 1. SZEBENYI

I. Die Mikroanordnung der Schleifkörner-Bindemittel-Phase

Die Kennzeichnung des Gefügeaufbaues keramisch gebundener Schleif- körper beschränkt sich in der Regel auf die Untersuchung von Größe, Form und Anordnungsweise der Schleifkörner, Bindemittelbriicken und Luftporen.

Der Bindemittelhiille, die die einzelnen Schleifkörner umschließt, bzw. in die diese gebettet sind, wird - im Verhältnis zu ihrer Wichtigkeit - kaum die

Abb. 1. Elektrokorund-Körnerpaar, in keramische Bindemittelhülle gebettet und durch Bindemittelbrücke verbunden (120fach)

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342 _11. 3fOSER

gebührende Beachtung geschenkt, obwohl sie die Eigenschaften des Schleif- werkzeugs wesentlich beeinflußt. Die Ausgestaltung der Bindemittelhiillen und die Art ihrer Anlagerung an die einzelnen Schleifkörner lassen sich durch geeignete Wahl der Rohstoffe und durch die Fertigungsbedingungen mit hoher Empfindlichkeit regeln.

Bei der Betrachtung der Verbindung zwischen Bindemittelhiille und Schleifkörnern verdient deren Oberfläche besondere Beachtung. Lichtmikro- skopische Untersuchungen lassen Oberfläche und Aufbau der Sclileifkörner nur zum Teil erkennen, wogegen die elektronenmikroskopischen Verfahren eine genaue Beobachtung selbst des l\Iikrogefiiges der Elektrokorundkörner gestatten. Abb. 2 zeigt einige charakteristische Mikrogefiigetypen von Elektro- korund. Größe, Anordnungsweise und Orientierung der Mikrokristalle können äußerst mannigfaltig sein.

Abb.2. Aufnahme des ~likrogefüges von Elektrokorundkorn. 1) 30250fach; 2) 6050fach;

3) 30 250fach; 4) 18 150fach

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GESETZ)[:fsSIGKEITE.Y ur AUFBAU vax SCHLEIFWERKZEFGE:Y 343

Um den grundlegenden Prazeß von Wirkung und Verschleiß der Schleif- körper zu studieren, wurden nach vorangegangenen lichtmikroskopischen Untersuchungen die Verschleißflächen von Schleifkörpern auch mit dem Elek- tronenmikroskop geprüft. Schon aufgrund der lichtmikroskopischen Beobach- tung konnte angenommen werden, daß Schleifkorn und Bindemittelhülle im Zuge des normalen Selbstanschärfens einen praktisch gleichraschen Verschleiß erleiden. Abb. 3 veranschaulicht die Oberfläche eines vor dem Gebrauch

Abb. 3. Verschleißfläche eines Elektrokornnd-2\Iikrokristalls mit »Bindemittel-Stützpfeiler{{

(23 IOOfach). (l) Bindemittelhülle, (2) Edelkornnd, (3) Bindemittel-Stützpfeiler

noch hervorstehenden, während des Schleifens jedoch praktisch glattgescheuer- ten, etwas deformierten hexagonalen Mikrokristallprismas. An der Spitze der hexagonalen Korund-l\Iikrokristall-Pfeiler sitzen die aus der Bindemittel- hülle entstandenen Mikrobindemittelbrücken, die den Korundmikrokristall in diesem Falle in Sechser-Koordination »stützpfeilerartig« umgeben.·

Abb. 4 läßt außer der Verschleißfläche auch die Spuren der Risse erken- nen, deren Entstehung dem. Herausbrechen der Mikrokristalle vorangeht.

Um die druckerweichte Zone sind die Korund-Mikrokristalle unter dynami- scher und thermischer Beanspruchung bereits gespaltet. Die Risse zwischen den Mikrokristallplatten verbreitern sich nach den Verschleißflächen hin.

Das Erweichungsverh:l'ten gJasartiger keramischer Bindemittel wurde mit dem Heizmikroskop verfolgt (Abb. 5), wobei bei verhältnismäßig geringen

7 Periodica Polytechnica eh. XV/4.

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344 .II. .\fOSER

Abb. 4. Yerschleißfläche eines Eiektrokorund-Mikrokristalls (12100fach)

Abb. 5. Heizmikroskopische Aufnahme von keramischem Bindemittel (5fach)

Temperaturunterschieden große Ab·weichungen festgestellt werden konnten.

Bei den verschiedenen gleichzeitig auftretenden gesteigerten Beanspruchungen während des Schleifens nimmt die Zähflüssigkeit des Bindemittels dermaßen ab, daß es in die Risse zwischen den Mikrokristallen eindringt und deren Verschleiß bzw. Herausbrechen auch auf diese Weise beeinfIußt.

Besondere Beachtung verdient die kristalline Verbindung N a2Ü '11A12Ü3 , die im Korundkorn vorkommt und dessen Eigenschaften nachteilig beein- flußt. Diese Verbindung galt früher als eine Modifikation des Korunds und wurde - ungenau - Beta-Korund genannt. Die röntgenographische Verfol- gung des Brennvorgangs bei der Herstellung von Schleifkörpern und die anschließende Festigkeitsprüfung ergaben, daß die erwähnte chemische Ver- bindung beim Brennen der Werkzeuge zersetzt werden kann. wodurch sich

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GESETZ1/.·rSSIGI{EITL\" 1.1/ ACFBAl' T'OS SCHLEIFWERKZEl'GES 34.'i

ihr nachteiliger Einfluß ausschalten läßt. Auf den röntgenographischen Auf- nahmen des N a~O . 11 AI20:l geht aus dem allmählichen Verschwinden nur einiger der gezeigten charakteristischen Linien eindeutig hervor, daß unter gegebenen Brennbedingungen bei 1250

oe

im Schleifkorn praktisch nur mehr et:-AI203 anwesend ist. Zugleich mit dieser Zersetzung nimmt auch die Festig- keit der Bindung hzw. des Schleifwerk:leugs ab. Sie läßt sich durch weitere Wärmebehandlung »wiederherstellen« hzw. nötigenfalls sogar steigern.

H. S~hl~ifkol'n-Bindemittel-Phaserigrenze

Zur Untersuchung der Sehleifkorn-Bindemittel-Phasengrenze sind gut

vorhercitt~tp Schliffe erfonlcl'Iich.

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oe i 1 ß I~; 1~~2 ~:~;AI20J 1300-'-~1~

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30 20 10 1100 1150 1200 1250 1300

@ Br.enntemperalur

oe

Abb. 6. a) Abbau des :\"a~O . 11 Al~O:l in den Elektrokorundkörnern bzw. das allmählilhe Verschwinden einiger charakteristi.~cher Linien beim Brennen \"on Schleifkörpern (röntgen- diffraktomelerische Aufnahme). b) Anderung der Druckfestigkeit von Na~O . II AI~O,-haltigen

Elcktrokorund-::'chleifscheibcn während des Brennvorgangs

Das unerläßliche Instrument jeder prazlsen und zeitgemäßen Phasen- grenzenuntersuchung ist heute die Mikrosonde. Dieses Verfahren wird durch eine Mikrohärteprüfung und durch elektronenmikroskopische Untersuchungen nützlich ergänzt. Die Resultate der Phasengrenzenuntersuchungen sind in den Abbildungen 8 12 zusammenfassend dargestellt.

Zur Kennzeichnung der »Bindung«, wie sie zwischen Elektrokorund- Schleifkorn und dem keramischen Bindemittel beim Brennen zustande kommt, ist hier aufgrund von Mikrosondenuntersuchungen als Beispiel die Änderung der Aluminiumkonzentration in den genannten beiden Phasen und an deren

7*

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346 _,I. _'lOSER

Abb. 7. Schleifkörper-Schliffe zur Untersuchung der Phasengrenze (64fach). 1) keramisehes Bindemittel, 2) Elektrokorundkorn, 3-5) Mikrosonden-Meßstellen

Edelkprund-

I Übergangs, Schleifkorn schicht I

135000 I

1325°C---...

1300 °C-.A~_-!..

1225°C-... _ _

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10jJ.

~-

I I I I I I I

Bindemittel

i

Sie- I

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Schleifkorn I

Grenzschicht

Blndemil/e!

--~~---y

Abb.8. a) 1Iikros:mdenaufnahme eines keramisch gebundenen Elektrokorund Schleifkörpers b) 1Iikrosondenaufnahme eines keramisch gebundenen Siliziumkarbid-Schleifkörpers Grenze für Elektrokorund-Schleifkörper bzw. die entsprechende Anderung der Siliziumverteilung für Siliziumkarbid-Schleifkörper veranschaulicht. Beim Brennen der Schleifkörper geht die Oberfläche der Korundkörner im Binde- mittel in Lösung. Als Ergebnis des Aufschlusses entsteht an der Phasengrenze eine Grenzschicht meßbarer Breite mit einer Übergangszusammensetzung.

Ihre Breite läßt sich z. B. auch durch die Brennbedingungen regeln. Beim Siliziumkarbid-Korn ist die Bindung von anderem Charakter als beim Elektro- korund, weil sich das Siliziumkarbid-Korn im Bindemittel nicht auflöst und dieses eine Verbindung nur mit der relativ dünnen SiO 2-Schicht eingeht, die sich an der Oberfläche des Siliziumkarbids unter dem Einfluß der Oxydation

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GESETZ.1Li:SSIGKEITES DI AL'FBAU VOS SCHLEIF WERKZEUGES 347

Abb. 9. a) Dünnschliff eines keramisch gebundenen Elektrokorund-Schleifkörpers mit Angabe der Mikrohärte-Prüfstellen. 1) Bindemittel, 2) Elektrokorundkorn (320fach), b) Dünnschliff eines keramisch gebundenen Siliziumkarbid-Schleifkörpers mit Angabe der Mikrohärte-

Ede!korund 5 chlellkorn

o

PrüfsteIleIl. 1) Bindemittel, 2) Sie-Korn (320fach)

BindemiNe! Ede!korund-

Schleifkorn Bindemitte!

b

Abb. 10. Schema der ~Iikrohärteprüfungen (vgl. Abb. 9)

herausbildet. Diese Tatsache ermöglicht, die Grenzschicht zwischen diesen beiden Phasen auch elektronenmikroskopisch zu erschließen.

Sowohl bei den Elektrokorund- wie auch bei den Silizium-karbid-Schleif- körpern besteht eine auffallende Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Mikrohärte und der Mikrosondenmessungen.

Aufgrund der geschilderten Messungen bietet sich eine Möglichkeit, den bisher nicht gen au umrissenen Begriff der Bindung präziser zu definieren.

Bisher verstand man unter Bindung entweder die Gesamtheit des Bindemittels oder die einzelnen Bindemittelbrücken. Nach Ansieht des Verfassers kommt die Bindung im eigentlichen Sinne in der Übergangsschicht zwischen Schleif- korn und Bindemittel zustande, die Bezeichnung »Bindung« müßte also dieser Schicht vorbehalten bleiben.

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348

HmlO kpfmm2 2500

2000

1500

1000

@

.\1 . . \fOSEH

Hms kpjmm2

6000

5000 4000 3000 2000 1000

20 lD 0 20 40 60 80 jL

®

SiC-Schleifkorn

Grenzschicht

Bindemittel

~O JO 20 10 0 10 20 30 jL Abb. 11. Zusammenhang z"'i:;chen :\Iikrclülrtewert uud .. \hstand von der Korn-Bindemittel-

Grenzschicht. a) Elektrokorund-Schleifkörper. b) Siliziumkarhid-Schleifklirper

Abb. 12. Korn-Bindemittel-Phasengrenze in einem Siliziumkarhid-Schleifkörper. 1) Binde- mittel, 2) Sie-Korn. Vergr.: (1) 18000/, (2) 12000'-', (3) IH 000-· . (4) 20000<

(9)

GESETZ.\LISSIGKEITE.V DT AUFBAU VOS SCHLEIFWERKZEUGES 349

5,2

Ir, ;::::

~ E: ~,8

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~ E:

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3,6

10 12 14 16 13

Bindemiile! %

Abb. 13. Einfluß der Brenntemperatur auf den Elastizitätsmodul

Naturgemäß erfordert die Fortentwicklungdieses Gedankenganges noch zahlreiche weitere Messungen. .

Von diesem Gesichtspunkt aus kommt der Bestimmung des Elastizitäts- moduls der Schleifkörper nach dem Tonfrequenzverfahren Bedeutung zu.

Schleifkörper sonst gleicher Zusammensetzung haben je nach der Brenn- temperatur unterschiedliche Elastizitätsmoduln. ~VIutmaßlich spielt hierbei die veränderliche Grenzzone eine Rolle.

:\Iöglichkeit zur Fortentwicklung der :\Iikrosondenmessungen erhielt Verfasser an der Universität zu Leuven (Bclgium). Ein zusammenfassendes Referat hierüber wird den Gegen- stand einer anderen Abhandlung bilden. Verfasser benützt jedoch schOll jetzt die Gelegenheit, den Herren Professoren Ir. J. Peters und De Bethun sowie Herrn \Iartin seinen verbindlichen Dank für die Unterstützung bei der Arbeit auszusprechen.

Zusammenfassung

\Verden keramisch gebundene Schleifwerkzeuge aus Bindemittel und Schleifkorn unter- schiedlicher Beschaffenheit unter verschiedenen technologischen Bedingungen hergestellt und nach verschiedenen Prüfverfahren untersucht. gelangt man zu Beobachtungen von großem Interesse. So können sich beispielsweise nach Zugfestigkeitsprüfnngen unter dem Eiufluß der er\\'ähllten Variablen Oberflächen unterschiedlicher Art ergeben. Der Bruch kann an den Binde- mittelbrücken, ülnerhalb der Schleifkörner und an der Grenze zwischen den beiden Phasen eintreten.

Almliche Beobachtungen über den Reibungsverschleiß und über das Ausbröckeln der Schleifkörner sowie über Bruch der keramischen Bindemittelbrücken bei dem Verschleiß bzw. bei der Abnützung von Schleifkörpern wurden auch von anderen Verfassern gemacht.

Diese beiden Tatsachen und das Bedürfnis nach einer zeitgemäßen Qualifikation der Schleifwerkzeuge machen eingehendere Untersuchungen von Schleifkorn und keramischer Bindung erforderlich. Wichtig ist hierbei außer der Gewinnung neuerer Erkenntnisse über diese bei den Komponenten die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen den beiden Phasen während der Herstellung und der Abnützung der Werkzeuge. Die Ergebnisse letzterer Messun- gen lenken die Aufmerksamkeit auf bisher nicht beachtete, wichtige Tatsachen, so z. B. darauf, daß

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350 M. JIOSER

a) die keramische Bindemittelhülle, in die die Elektrokorundkörner eingebettet sind, die Wirknng und den Verschleiß der Schleifkörner zufolge der Ausbildung von »Mikrobinde- mittelpfeilern« beeinflußt, und daß

b) die Ergebnisse der Untersuchung der Schleifkorn-Bindemittel-Phasengrenze nach dem Mikrosonden- und dem Mikrohärte- sowie nach dem elektronenmikroskopischen und nach anderen Verfahren eine neue und präzisere Deutung des bisher nicht genügend genau definierten Begriffs der sog. Bindung ermöglichen.

Literatur

I. MOSER, :11.: Grnndsätzliche und technische Fragen der Erzeugung von Schleifwerkzeugcn aus keramisch-gebundenen Korundkörnen, Periodica Polytechn. Chem. Eng. 9, 285-34,3 (1965).

2. PETERS, J.-SNOEYS, R.: The E-modulus a suitable characteristic of grinding wee], Rapport CRIF. 1965.

Dr. Mikl6s MOSER, Budapest XI, Budafoki Ut 8, Ungarn

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