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ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN DER SYSTEMTHEORIE BEI.1\1 IJNTERRICHT DER CHEMISCHEN

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ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN DER SYSTEMTHEORIE BEI.1\1 IJNTERRICHT DER CHEMISCHEN

TECHNOLOGIE*

Von

T. BLICKLE

Forsclnmgsin,titut für Technische Chemie der "Ungarischen A.kademie der \\'issenschaftcIl.

~ Veszprem ~

Eingegangen am 20. l\Iai 1980 Vorgelegt von Prof. Dr. I. SZEBEI'iYI

In den letzten J alHzehnten zeigt sich in der chemischen und verwandten Industrie immer mehr die Tendenz, eine neue chemische Verbindung oder ein Heues Produkt möglichst schnell nach der Herstellung im Laboratorium auch im industriellen Maßstabe zu erzeugen. Diese Tendenz bringt beim Un- terricht der chemischen Technologie zwei neue Gesichtspunkte mit sich:

1. Bei der großen Anzahl der Technologien ist ihre lexikale Beschreibung und ihr Unterricht im einzelnen schon unmöglich geworden.

2. Die Studenten müssen (';; erlernen, schnell und ökonomisch neue Techno- logien auszuarbeiten.

Außer obigen Gesichtspunkten ergeben sich auch solche Forderungen, die sich nicht auf einzelne Technologien, sondern auf die chemische Techno- logie im allgemeinen beziehen. Solche sind z. B.:

a) Intensifikation der Technologien, Umformen ,"on intermittierenden zn kontinuierlichen Technologien,

b) Herabsetzen des Energiebedarfs.

c) Ausarbeitung umweltfreundliche!' abfallarmer Techuolngien.

d) Komplexe B('arIJeitung der Rohstoffe, Verwendung \"Im Rohstoffen minderer Qualität,

e) Untersuchung der Möglichkeiten eines den weltweiten Anderungen der Wirtschaftslage schnell folgenden Rohstoffwechsels,

j'j Erzeugung von Produkten von speziellen, streng eingehaltenen physika- lischen und chemischen Eigenschaften.

E" ist jedoch schwierig, den Hörern diese Gesichtspunkt<, bereits hei den einzelnen Tecllllologien beizubringen, und die" wiird" aueh da;; Volumen des Lehrstoffes fast unerträglieh erhöhen.

\'ortra::: gehalten an der IH. Konferenz der Lehrstühle für cherni-r'he Technologie eier ,;ozi"li,li"el~el~ Länder. am 14-ten April 1980, in Balatonfüred.

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304 BLICKLE. T.

Beim Unterricht der chemischen Technologie ist es also notwendig, eme grundsätzlich neue Anschauungsweise einzunehmen. Als eine Möglich-

keit dies zu verwirklichen, ergibt sich die An'wendung der System- und Struk- turtheorie. Im folgenden möchte ich einige diesbezügliche Möglichkeiten und Gedanken anführen.

Die Systemtheorie hat sich als Wissenschaft in den vergangenen

J

ahr- zehnten ent'wickelt und ist gegenwärtig eher eine Anschauungs'weise als ein konkreter spezieller Wissensstoff. Ihr Wesen besteht darin, daß man die allgemeinen, von ihrer Spezialität unabhängigen Eigenschaften und Gesetz- mäßigkeiten der Systeme untersucht. Hier ergibt sich bereits das erste Problem:

\Vas nennt man ein System? Fast könnte man sagen, es gibt darauf ebensoviele Antworten als Forscher der Systemtheorie. Eine mehrere Ansichten zusammen- fassende Synthese ist die folgende: Ein System besteht aus einem solchen - je nach dem Gesichtspunkt der Untersuchung abgegrenzten - Teil der Weh, welcher mit der Umgehung durch Input- und Outp ut-Signale verbun- den ist, und je nach Anderung der Inputsignale verändern sich so'wohl sein Zustand wie seine Output-Signale. Das System besteht aus Subsystemen, Elementen. die einander beeinflussen und miteinander in hierarchischer Bezie- hung stehen.

Die chemischen Technologien können folglich als Systeme betrachtet

·werden.

Die StruktlU'theorie ist noch jünger als die Systemtheorie [1). Ihr Wesen besteht darin. daß sie die Dinge, Begriffe, Prozesse dlU'ch ihre Eigenschaften kennzeichnet. Man sucht für ein gegebenes Gebiet die Haufen der Eigen- schaften, die vom Gesichtspunkt der Untersuchung aus gesehen wesentlich sind. ihre charakteristischen Klassen, die Möglichkeiten und U nmöglichkeiten dcs gemeinsamen Vorkommens der Eigenschaften, und mdnet die Gesamtheit der zulässigen Eigenschaften zu den Dingen, Begriffen, Prozessen, die dadurch charakterisiert ,,-erden.

Zur Behandlungsweise der Systemtheorie und der Strukturtheorie gehört mathematischer Formalismus und die Möglichkeit der Algoritmisierung mit Rechnern. 'wodurch statt der einfachen Beschreibung eine konstruktive. ver- gleichende Untersuchung und eine organisierte Arbeit ermöglicht wird.

Wie kann diese Anschauungsweise im Unterricht der chemischen Tech- nologie angewandt werden?

Das Wesen der chemischen Technologie besteht darin, daß an Stoffen seltener physikalische, hauptsächlich aber chemische Veränderungen durch- geführt werden. Der erste Gesichtspunkt ist also die unterschiedliche Klassi- fizierbarkeit der Stoffe in den chemischen Technologien. Nach einer Klassifi- zierungsweise kann man folgende Einteilung unternehmen:

Technologischer Stoff, der verwertbar und transportierbar ist. und inter-

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SYSTEMTHEORIE IN DER CHE1"ffISCHEN TECHNOLOGIE 305 mediärer Stoff, für den obiges nicht zutrifft, z. B. pirolytisches Gas, S02 Röstgas, Aluminatlauge.

Eine nächste Klassifizierungsweise: Rohstoffe. Zu besprechen sind ein- . gehend ihre Herkunft: Produkte des Bergbaus, der Landwirtschaft;

ihre Eigenschaften; ihr Vorkommen; ihre besonders wichtigen Gruppen, ihre komplexe Verwertungsmöglichkeiten.

Intermediäre Produkte, die transportierbar und auch ver"wertbar sein können, jedoch im allgemeinen nur innerhalb der chemischen Industrie.

Endprodukte, die den Anforderungen eines anderen Produktionszweiges oder des Verbrauchers entsprechen. Hier 'wird im Unterricht wenig Wert auf folgende Gesichtspunkte gelegt: verschiedene Anforderungen, deren Erfüllung dienende mögliche Endprodukte und optimale Auswahl aus diesen.

Zum Beispiel: Es handelt sich um eine Anforderung der Landwirtschaft.

Zur Einführung von maximal aufnehmbarer Menge von Kalium, Natrium, Nitrogen in den Boden. Zu entscheiden ist, welche Arten von Kunstdün- gern sich hierzu am besten eignen ? Welche ist in einem gegebenen Fall die wirtschaftlichste, d. h. die Kosten welcher Sorte sind auf das Pflan- zen"wachstum bezogen, die geringsten? Oder eine andere Forderung:

Die Aufgabe besteht darin, eine Holzoberfläche weiß zu tünchen. Zu untersuchen ist, welche Sorten der weißen Pigmente hierzu geeignet sind und bei "welchen unter diesen die Kosten zum deckfähigen Anstrei- chen von 1 m2 am geringsten sind? 1J nd so weiter.

Abfall. Dieser kann aus technologischem oder aus intermediärem Stoff bestehen. Zu besprechen ist die Verwendbarkeit des technologischen Stoffes, sein Transport an einen Sammelort; Reinigen oder Rezirkulation des intermediären Stoffes.

Dritte Klassifizierungs'ileise: Veränderter Stoff, '.vobei die Veränderung eben die Aufgabe der Technologie ist.

Hilfsstoff, z. B. Katalysator, Lösemittel, Luft, Wasser usw. Es ist wichtig im Unterricht die "wichtigsten Hilfsmittel je nach dem Verwendungs- zweck und ihre spezielle Behandlungsweisen anzuführen.

Das waren einige, von den konkreten Technologien unabhängige Gesichtspunkte im Zusammenhang mit den verschiedenen Stoffen. Obige Klassifizierung der Stoffe ist auch dazu geeignet, die Hierarchie der technologischen Systeme vorzuführen. Wir unterscheiden folgende Systemarten:

a) Zusammengesetzte chemische technologische Systeme. Die aus diesen em- und austretenden Ströme sind veränderte technologische Stoffe oder Abfälle.

h) Chemische technologische Systeme. Die aus diesen ein- und austretenden Ströme sind veränderte technologische Stoffe oder Abfälle, können aber 5

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306 BLICKLE, T.

nicht auf weitere Systeme geteilt werden. Die zusammengesetzten che- mischen technologischen Systeme bestehen aus einem oder aus mehreren chemischen technologischen Systemen.

c) Elementare chemische technologische Systeme, technologische Stufe. Die aus diesen ein- und austretenden Ströme sind veränderte Stoffe - es können auch intermediäre sein - oder Abfälle und können nicht weiter auf solche Systeme geteilt werden. Die chemischen technologischen Systeme bestehen aus einem oder aus mehreren technologischen Stufen.

d) Chemische technologische Operationssysteme, operative Einheit, Einrichtung.

Die aus diesen ein- und austretenden Ströme sind Stoffe, eventuell Hilfs- stoffe, und hestehen aus einer einzigen Einrichtung oder aus einem Block gleicher Einrichtungen. Die technologischen Stufen hestehen aus einer oder aus mehreren Einrichtungen.

Wie schon erwähnt wurde, ist es die Aufgabe der chemischen Technologie, die physikalischen, aher vor allem die chemischen Eigenschaften der Stoffe zu verändern. Wir verfolgen nun diese Eigenschaften in Klassen eingeteilt: [2]

a) das Atom, das im Laufe der chemisch-technologischen Veränderungen unverändert bleiht:

b) die Komponente;

c) der ursprüngliche Aggregatzustand, in welchem sich die Komponente befinden würde, wenn er bei gegebener Temperatur und Druck im System allein vorhanden wäre. Diese Information ist notwendig, um feststellen zu können, ob z. B. in der Flüssigphase nehen dem \\Tasser gelöstes Kaliumchlorid, vermischter Äthylalkohol oder absorhiertes Sch'wefeldioxyd vorhanden ist. Diese Unterscheidung ist wegen der Trennung von Bedeutung.

d) Charakter der Zusammenhänge z'wischen den Komponenten. 'Wenn es sich um einen Zusammenhang handelt, der ein homogenes System hildet, so wird es mit dem Symbol ==? bezeichnet. Der Pfeil zeigt in Richtung derjenigen Komponente, 'welche nicht die Phase bezeichnet, z. B.

(HzO, Flüssigkeit) ==? (KCl, fest)

(HzO, Flüssigkeit) <=;> (CZH50H, Flüssigkeit) (HzO, Flüssigkeit) ==? (S02' Gas)

Wenn ein heterogener Zusammenhang besteht, so ist - ? ebenso gedeutet, 'wie bei dem homogenen Zusammenhang:

(N2, Gas) ~ (HzO, Flüssigkeit) Wassertropfen III Nz, Gas (H20, Flüssigkeit) --+- (Nz' Gas) Stickstoffblasen in Wasser

(5)

SYSTK>ITHEORIE IN DER CHEMISCHEN TECHNOLOGIE 307

Mit Hilfe dieser Eigenschaften können die Stoffe qualitativ gekennzeich- net werden. Für die quantitative Beschreibung dient das Maß. Das meist gebrauchte Maß ist die Masse. Es müßten aber auch die übrigen, in den Systemen der chemischen Technologie wichtigsten Maße behandelt werden.

Im Zusammenhang mit der Energie z. B. die 'wichtigsten Energiearten: also die inneren Energiesorten, deren Temperatur, Druck, Zusammensetzung, Oberflächefaktoren und die äußeren Energiearten, also Strömung-, Lage-, Volumen-, Vibrations energien usw.

Besondere Aufmerksamkeit ist der mit Maßangaben erfolgenden Beschrei- bung der sich im Dispersionssystem abspielenden Prozesse, z. B. der Zerkleine- rung, Naß entstäubung, Kristallisierung zuzuwenden, so z. B. den verschiedenen Momenten der Zahlenverteilung nach Maß:

~

kli = .\' oin(o) db, o

von diesen vor allem zur Verwendung der Zahlenmäßigkeit i = 0, des Maßes i

=

I, der Oberfläche i = 2, des Volumens i

=

3 [3].

Die Anwendung obiger Behandlungsart soll an einem Beispiel gezeigt werden.

Untersucht wird der folgende technologische Schritt: Gewinnung von Kaliumchlorid in Form von trockenen Körnern aus einer wässrigen Kalium- chloridlösung.

Realisierung: Die warme, gesättigte Kaliumchloridlösung wird abgekühlt, wobei KCl herauskristallisiert ,Yird. Die Suspension wird durch Filtration getrennt. Die anhaftende Feuchtigkeit entfernt man mittels Lufttrocknung, dann folgt die Kondensation der Wasserdämpfe aus der Luft.

Das wäre die Erörterung des Problems nach der beschreibenden chemi- schen Technologie.

Der Vorgang mit ohenbesehriebener Behandlungs,·,,-eise in Form von in der Chemie gewohnten Gleichungen läßt sich folgends heschreihen. Hierhei ist der feste Zustand mit ßI, der flüssige mit ß2' der gasförmige mit ß3 hezeichnet:

wobei Xl' X 2 Gewichtshruch und Xl

>

X 2

2. [(HzO, ßz) =*" xz(KCI, ßI)] -+ (KCI, ßI)

=

(HzO, ßz) =*" xz(KCI, ßl) 0 o (KCI, ßI) -+ [(H20, ßz) =*" x2(KCI, ßI)]

3. (KCI, ß1) -+ [(H20, ß2) =*" x2(KCI, ßI)] 0 (Luft, ß3)

=

= (KCI, ßI)

E

[(Luft, ß3) =*" (HzO, ßz)]

4. (Luft, ß3):=*"~(H20, ßz)

=

(Luft, ß3)

2.

(HzO, ß2)·

5*

(6)

308 BLICKLE, T.

Gleichung 1. entspricht der Kristallistion, 2. der Filtration, 3. der Trocknung, 4. der Kondensierung. Addiert man die Gleichungen 1.-4. nach der bei den chemischen Gleichungen üblichen Methode, so ergibt sich:

Gleichung 5. kann auf verschiedene Weisen verallgemeinert werden. Ist die Trennung vollkommen, so müssen Xz = 0 und Xl nicht angegeben werden:

6.

Dies bedeutet die Spaltung der wässrigen Lösung von Kaliumchlorid auf Komponenten.

7.

Zeigt die Trennung an.

8.

bedeutet die Trennung von einem homogenen System mit zwei Komponenten.

Obiges kann auch auf algehraische Weise abgefaßt "werden: Es sollen folgende Zeichen eingeführt werden:

kl = (HzO, ßz)

=

xl(KCI, ß1) ks

=

(H20,

ß

2) = x2(KCI,

ß

I )

ks

=

(Luft,

ß

3 )

k, = (Luft, ßa)

=

(HzO, ßz)

k2 = [(H20, ßz)

=

x2(KCI,

ß

1)]

=

(KCI,

ß

1)

k4

=

(KCI, ßI) -'?- [(H20, ßz) -'?-x2(KCl, ßl)]

kG

=

(KCI, ß1) ks = (HzO, ßz)·

Lasse man die durchgeführten Änderungen Ahhildungen entsprechen [5], so ergibt sich:

I 1

= [k

k? 1

J

l., -

= [

k k0 z k

l

I " 10

=

[kk 4 0 0 kk-5

J

l1 .-

= [

k-k, 0 k

1. J

~ 3 . ± J 6 ( \) 8

An den Haufen der Ahhildungen wurde die partielle algehraische Struktur E9 folgendermaßen definiert:

Obige Operation ist dann durchführbar, wenn die Abbildung von I; und die Urform von Ij einen gemeinsamen Teil besitzen. Wir erhalten die Urform von lk' indem ,vir die Urformen von I; und lj abschreiben, die gemeinsamen Teile weglassen. Dasselbe geschieht heim Bild der Abbildung. So ergibt sich

. [ k

J

l - 1

1 - k ·k ·k

3 6 8

(7)

SYSTElIfTHEORIE IlY DER CHEl,IISCHEN TECHl,OLOGIE 309 Die algebraische Struktur wurde verwendet, um Aufgaben im Zusammenhang mit Operationsreihen zu lösen.

Die Operationsreihe kann auch durch einen Matrix repräsentiert werden.

Man erhält den Matrix der resultierenden Änderung, wenn man die algebrai- sche Summe der Reihen nimmt, und die Reihen mit Wert 0 wegläßt. So ergibt sich:

11 l2 13 14

k 1 1 0 0 0

k2 -1 1 0 0

k 3 0 -1 0 0

.

11

k4 0 -1 1 0

k- 0 0 1 -1 k1

_i]

0

k 6 0 0 -1 0 k 3

k7 0 0 -1 1 k6 -1 . ks 0 0 0 -1 k s -1

Unter Verwendung der Matrix-Darstellung wurde ein Computerprogramm ausgearbeitet, zur Lösung von Aufgaben im Zusammenhang mit Operations- reihen.

Dem Matrix können sogenannte Petrische Graphe entsprochen lassen werden, wobei den Strömen k, den Punkten I Abbildungsschnitte, den Matrix- elementen die Kanten entsprechen. So erhält man (Abb. 1) und damit gelangt man wieder zur Behandlungs'weise der herkömmlichen chemischen Techno- logie, dem Flußbild, das dem Petrischen Graph entspricht (Abb. 2).

Abb.l

Abb.2

(8)

310 BLICKLE, T.

Die an vorigem Beispiel gezeigte technologische Stufe kann weiter aus- gebaut werden. Wenn der wässrigen Lösung von Natriumchlorid Kalium- chlorid hinzugeben wird, so scheidet durch Abkühlen nur das Kaliumchlorid aus, also das Wesen des Prozesses bleibt unverändert.

Gewinnt man die Lösung durch Lösen von Sylvinit, so bedeuten die beiden Stufen zusammen ebenfalls die Trennung von zwei Komponenten:

aber dies ist gleichzeitig wieder chemische Technologie,

I:

= [(APatit, ßl) 0 (H2S04, ß2)

1

- (CaS04, ßJ 0 (H~P04' ß~)

i

1

= [(APatit,ßl) 0 (H2S04,ßZ)]

'- (Superphosphat, ßl)

i

= [(NHa,

~a) o~

(HN03 ,

ß3)]

6 (NH4NOs, ßl)

i

3 = [ (NHa, ß3) 0 (H3PO 4' ßz) ] (NHJH2PO 4' ßl)

I:

=

r

(NH3 , ß3~ 0 (Luft, ßa) ]

(HN03 , ßz)

1-

=

l

~NH4H~P04' ßl) 0 (KCl, ßl) 0 (Superphosphat, ß1 ) 0 (N~4N03' ßl) ] ( (N H4H2P04, ßl) => (KCl, ßl) -<=> (Superphosphat, ßl) -<=> (NH4NOa,

ß

1)

Man erhielt das beschriebene zusammengesetzte chemisch-technologische System [11, 12].

Derartige Untersuchungen ermöglichen die Klassifizierung der Techno- logien nach Strukturen, und zwar:

Die Aufgabe der Technologie besteht in der Trennung der Komponenten des Ausgangsstoffes, das auf physikalischem

v;r

ege, z. B. Aufarbeitung von Sylvinit, oder auf chemischem Wege, z. B. Bayersehe Tonerde- Erzeugung geschehen kann.

- Vereinigung von Komponenten und Erzeugung eines gegebenen End- produkts, z. B. Tri-Kunstdünger.

- Verwirklichung einer chemischen Reaktion, z. B. Superphosphat- Erzeugung.

Chemische Reaktion, sodann Trennung der Komponenten, z. B. Phos- phorsäure-Erzeugung.

In obigen Ausführungen habe ich einige Gedanken aufgeworfen. Es sind die Gedanken eines chemischen Technologen, der sich in den letzten Jahren

(9)

SYSTEMTHEORIE P; DER CHEMISCHEN TECHNOLOGIE 311

mit Sy stemtheorie und Strukturtheorie befaßt hat und die Möglichkeit besitzt, den Unterricht der chemischen Technologie von der Nähe zu sehen. Ich glaube, wenn möglichst viele Professoren der Technologie diese neuen Wissen- schaftsgebiete kennen lernen und einen regelmäßigen Gedankenaustausch miteinander führen, so können auf dem Gebiet des Unterrichts der chemischen Technologie solche Fortschritte gemacht werden, welche durch die verän- derten Anforderungen der Praxis gestellt worden sind.

Zusammenfassung

Die Anwendung der System- und Strukturtheorie bedeutet eine neue .:\löglichkeiL beim Unterricht und bei der Untersuchung der chemischen Technologie. Beide 'wenden mathemati- sche Formalismen und Algorythmen mit Rechnern an, wodurch statt der einfachen Beschrei- bung eine konstruktive vergleichende Untersuchung und eine organisierte Arbeit ermöglicht wird. Die Publikation demonstriert die prinzipiellen Bestimmungen durch ein Beispiel.

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[

Forschungsinstitut für Technische Chemie Prof. Dr. Tibor BLICKLE Ungarischen Akademie der Wissenschaften

8200 Veszprem, Ungarn

der

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