• Nem Talált Eredményt

Sie Staatenberbittbungett

Unter StaatenDirbinbungen im Sinne ber fotgenben ©rörterungen finb nur foiße oerftanben, weiße eine bauernbe organifirte ©emeinfßaft Don Staaten btibeit. Rite aubern Rrten ftaatiißer Berbinbungen wie Bünbniffe, §anbetS=, Sßifffaßrt=, ©ifenbaßn=, Konfutar= zc. Derträge tommen ßier nicht in Betraßt. ©aoon wirb im „Bölferreßte" geßanbett.

©ie Beßre Don ben Staatenüerbinbungen wirb Dom Stanbpunfte metner ReßtSauffaffung auS überbieS Diel etnfadjere Sotut anneßmen, als bte§ fonfi in bergleißen ©arfteüungen gemößnltß ber Saft ift. ©enn Wenn man an ber HBefentlißfeit ber SouDeränetät für ben Begriff beS Staates unb an ber Riefen tlißfeit ber llntßeitbarfeit für ben Begriff ber SouDeränetät feftßäit, faßten alte biejenigen ©eftattungen Weg, bie auf ber Rnuaßme ltidjtfouDeräner Staaten ober tßeiibarer SouDeränetät berußen.

SBir Werben alfo biefe ©ingelebigliß mit prüfenben Rügen attzufeßen ßaben.

©ße wir inbeffeu ßierauf eingeßeu, ßabeit wir eine Reiße tßatfäßtiß wirttiß Dorßaitbener Beeßattniffe barauf zu unterfußen, ob btefeiben in bie Beßre Dott ben StaatenDerbinbuugen geßören.

Bor Rttem fommt ßier bie fog. Perfonatunion in Betraßt ©er

RuSbrud wirb in feßr fßwanfenbem Sinne gebraußt. Bietfaß oerfteßt

man darunter die Bereinigung Oon Staaten burh die ©emeinihaftlicßfeit beS H"errfci)er§, oßne Aücffiht darauf, WelcßeS der ©rund der ©cmetnfcßafü ließfett ift, monacß j. B. Sd)Weben=Aorroegen eine ?f3erfonaiunton wäre.

Bei biefer AuSbrucfSmeife fpricßt mau bann üon einer Aealunion, wenn die

©emeinfamfeit über die Berfan be§ H"errfcE)er§ wefentlicß pinauSgeßt, atfo gemeinfcßaftlicße ©inricptungen umfaßt.

Siefe AuSbrudSWeife ift febod) zu OerWerfen; denn fie üerbinbet nicßt 3tifammengeßörige3 und fcßeibet FufammengepörigeS. Sie üerbinbet mißt FufammengeßörigeS; denn eS fommt bei der ©emeinfamteit beS §errfißer3 darauf an, worin fie ißren ©rund pat. Fit fie nah kern Aecßte. beider üerbunbenen Staaten eine ftaatSrecßttih notwendige, bann ift die Ber=

binbung Don fepr greifbarer Art und begrifflid) fommt weiter niht in Betracßt, masin Folge beffett den Staaten im ©inzettten an ©inrihtungen und Angetegenpeiten gemein ift. Sie ©emeinfamfeit bc§ HerrfcßerS fann aber für die betpeiligten Staaten auh eine rein zufällige fein, indem opne ftaatSrecßtlicße Aotpwenbigfeit ba§ Aeht beider Staaten biefetbe Berfon Zur ßrone beruft, die aber immerpin eine ftaatSrecßtith oerfcßiebene B

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• fönlicßfeit als Souüerän beS einen und beS andern Staates bleibt, ©ine fothe Berbinbung dauert — abgefepen Don regelwidrigen || BeenbigungS^ ?lmtalen gründen wie ©nttpronung — fo lange, als die beiberfeitige ©ßronfolge: - ^ s Ordnung die nämiiheu Berfotten zur ßrone ruft, ©ine foliße Fufoß3=

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' Oerbinbuitg peißt ricßtig B

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i°uoiunion. Sie ift feine StaatenDerbinbung im Aed)tSfinne; aber fie ift gieidßmoßi eine politifcße ©ßatacße üon unter Umfiänben großer Bedeutung. Senn die tßatfäcplid)e ©emeinfamfeit beS HerrfcßerS fcßließt zeihen den zufällig üerbunbenen Staaten immerpin eigentlichen Fmiefpatt auS; ja eS fann, Wo eine bleibenbe Fntereffeuge=

meiufhaft obwaltet, auS der rehtlid) zufälligen eine rechtlich notßmenbige Berbinbung ober gar eine ftaatticße Berfcßmeizutig Werben. Sie ©efcßtcßte bietet piefür Bcifpiete in der Union Don ©aftilien und Aragon feit Ffabeßa und F^'binanb, der Union SdjottlanbS mit ©itglanb burd) die Stuarts, Ungarns mit beu öfterreihifhcn ©rblanbett. Saper fommt eS auh um=

gefeprt öor, baß, um foicße Wirfttngen piutanzupaiten, die Btöglicpfeit beS

©rwerbS einer fremden ßrone burh die Staatsoerfaffungen (Belgien, Breußen, Baßern, Sahfen) ober burh Staatsoerträge eingefhränft wirb.

Fn unbcfcprcinften ©inperrfhaften und in folcßeit, wo das ©ebiet für die reiti perfönlicße Berfügung beS Fürften ein fepr großes ift, fann die Berfonalunton tßatfähiicß P fepr enger ©emeinfcßaft der StaatSgefcßäfte füpren; dagegen wirb fie in den fonftitutioneßen Blonarcßten der Aeuzeit die ftnatlicpen Angelegcnßeiten oößig getrennt laffeit.

©in weiteres,' der Staatenüerbinbung äßnttcßeS Berpättniß, baS aber gieihwopi meßr eine politifcße als eine ftaatSrecßtttcßc Unterfcpeibung ent=

hält, ift baS Berpättniß oon Haußt= und Aebenlanb. Bon Hauie auS beftept baSfclbe barin, baß baS Aebenianb zwar üon der Staatsgewalt beS HuuptlanbeS beßerrfcßt Wirb, aber niht auS dem ©eficßtSpunfte feiner eigenen Fntereffen, fonbern aus beut ©eficptSpunfte der Fntereffen beS HauptlanbeS. Sa3 ift Dor Allem die AnfangSgeftaltung in der ©ntwide=

lung der Kolonien, die inSbefonbere in früperer 3eit die Wirtpfhaftliipen

AuSbeutungSgegenftänbe der Btutterlänber waren. Säuernd behauptet fiep

ein fotßer guftanb nirgends. 2öo §aupt= und Rebentanb gleichartig und räumtiß gufammeußängenb find, werben fie fiß fßließtiß berfßmetgen.

Sei den Kolonien wirb fiß eine- alimäßliße ßoSlöfung bollgießen.

Sie werben, wenn fie erftarft find, den Rnfpruß erßeben, auS ißren eige=

nen gntereffen ßerauS regiert gu werben. Söirb biejcm Rnfpruß nißt genügt, fo bollgießt fiß die Trennung Dom Vtutterlanbe, wie bei den Ver=

einigten ©taaten bon Rmerifa; wäßrenb bei ©rfüllung jenes RnfprußeS die Rbtrennung wenigftenS lange ßinauSgefßoben werben fann, Wenn fie auß fßließtiß boß eintritt. SBo jenes letztere Verfaßten eingehalten wirb, da fann fiß die ©aße äußertiß Woßt fo barfteßen und in der politifßen SBirfung auß fo fein, wie eine reale Verbindung bon Staaten. @S ift fogar tßeoretifß mögliß, baß dem auß reßtliß fo ift; aber gemeinßin find die Kolonien ©elöftberwaltungSförper be§ VtutterftaateS. ©olße Ver=

ßättniffe, bei denen man baS SBerben fünftiger ©taaten beobaßten fann, find ftaatSreßttiß ungemein intereffant.

Verßättniife, die einer ©taatenoerbinbung äßnliß feßen, oßne wirftiß eine fotße gu fein, fönnen auß bei ©inberleibung (gnforporation) eitteS Staates in einen andern entfteßen, wenn baS einberleibte frühere ©taatS=

wefen precario modo im Vefiße gewiffer eigentßümlißer ©inrißtungen belaffen Wirb. Rber ßierburß wirb au dem entfßeibenben Umftanbe nißtS geändert, baß für den einberleibten Staat feine gefonberte Souberänetät befteßt, er bielmeßr eine [ßrobing mit einer gewiffen Selbftgefeßgebung und Selbftberwattung ift. ||

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ben wirfiißen ©taatenberbinbungen in dem fritßer begeißneten

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°0 Sinne gehört der Staatenbund und die Realunion- Rußer biefen Ver=

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einigungSformen, die iß allein als wirftiß borßandene anerfenne, werben der VunbeSftaat, der Staatenftaat und baS ©taatenreiß noß genannt.

©er Staatenbund geßt daraus ßerbor, baß eine SLfteßrgaßl bon Staaten irgend Weiße, ißnen gemeinfame gntereffen burß gufammenfßluß beffer Waßrneßmen gu fönnen glaubt, wie jeder Staat in feiner Vereingelung.

So bildet denn der Staatenbund gejßißtliß bielfaß einen ©rfaß für die mangelnde ftaatliße ©inßeit eines VolfeS.

®er reßtSwiffenfßaftliße Vegriff beS Staatenbundes aber ergibt fiß auS folgendem.

gweef beS Staatenbundes ift bie ©ntfaltung irgend einer gemeinfamen

©ßätigfeit burß bie Verbündeten. ©iefe ©ßätigfeit ift nißtS anderes als der ©ebrauß ißrer Staatsgewalt naß beftimmten Rißtungen ßin. Vtan fprißt nun bei der Staatsgewalt, wenn man fie naß ben eingelnen ©e=

Bieten ißrer Rnwenbung betrachtet, bon ftaatlißen HoßeitSreßten. ©onaß ßanbelt eS fiß beim StaatSbunbe darum, baß die Verbündeten auf beftimmten ©ebieten ißre HoßeitSreßte für gemeinfame gmeefe in Rnwenbung bringen. Hienaß fann man ben Staatenbund als eine dauernde Vereinigung bon Staaten gum gweefe der einßeiitißen RuSübung einzelner HoßeitSreßte begeißnen. ©ie Rrt und bie gaßl biefer .HoßeitSreßte fann eine beliebige fein, gn der Ratur der ©inge aber liegt eS, baß, Wenn gwifßen meßreren

©taaten eine fotße bauernbc ©emeinfamfeit ber gntereffen befteßt, um einen

Vunb gwifßen ißnen ßerborgurufen, jedenfalls bie gemeinfame Vertßeibigung

gegen andere Staaten gu. den VunbeSgmecfen gäßlen wirb.

©er Staatenbunb berußt allemal auf einem Vertrage ber bereinigten Staatsgewalten, ©r läßt, ba er nur ein ©efeflfpaftSberßältniß begrünbet, bie Souberänetät ber Verbünbeten bötttg unberfeßrt. ©r wäre fein Vunb meßr, wenn er bie Souberänetät ber ©lieber aufhöbe.

®em Staatenbunbe ift eS natürlich, öaß er nipt auf eine beftimmte furz bemeffene 3eit gefpfoffeit wirb; aber eS geßört nipt zu feinen be=

griffiip notßwenbigen Merfmalen, baß er afs „ewiger Vunb" gefpfoffen Wirb. ©aS Seßtere fann oßnebieS reptfip nur bie Vebeutung ßaben, baß bie VertragStßeife auf bas KünbigungSrept berzipten. ¿über abgefeßen baoon, baß aup bann bei ©inftimmigfeit eine Sluflöfung in aller Borm SeptenS benfbar bleibt, ift foipe ©wigfeit nap ber ßage menfpliper

©inge ftetS eine unfipere Sape. 2Iup Staat unb Staatsgewalt wollen ewig fein unb fönnen gleipwoßl zu ©runbe geßen. Bn bicfer Vezießung ift ber Staatenbunb nipt beffer unb nipt fptepter baran, wie ber ein«

Zelne Staat.

Man fann biejenige ©eWaft, Welpe bie Verbünbeten in ißrer ©emein«

fpaft ausüben, VunbeSgeWalt nennen. ¿über biefe VunbeSgeWalt ift nipt eine ßößere ©ewalt über beit Staatsgewalten, fonbern fie ift nur bie auf einem beftimmten ©ebiete zufammengefaßte ©efammtgeWalt biefer Staats«

gewalten. • ©aran änbert fip aup bann niptS, Wenn, wie bieS ja reget«

mäßig ber Baß fein muß, bie VunbeSgeWalt gewiffen Organen zur 2lu3=

Übung übertragen Wirb, ©enn biefe ßaben feine eigene M a p t auS fip felbft, fonbern empfangen ißre ¿RuSftattung bon ben Verbünbeten. 2lup wenn bie Verbünbeten fip in einem gemeinfamen Organe bereinigen unb für beffen Vcfpfüffe auSmapen, baß bie Meßrßeit entfpeiben fotle, bleibt bie VertragSnatur beS VerßältniffeS gewaßrt. ©S ift faft allen ©e=

fettfpaftSberßältniffen eigentßümfip, baß fie in meßr ober||minber aus«

gebeßntem ¿Maße ben Meßrßeitswitfen entfpeiben faffen. ©ieS ift nirgenbs @

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ber 2lu3brud eines §errfpaft3berßältniffe3. ©er MeßrßeitSWille ift ber Mitte einer Meßrßeit, beren Mitglieber fämmtfip ben Mitgliebern ber Minberßeit nebengeorbnet, nipt übergeorbnet finb. ©er MeßrßeitSWille ift reptfip gar nipt Meßrßeitswiife; er ift ber Mitte Sitter. Kein Mitglicb ber ©emeinfpaft ßat an unb für fip bas fftept, feinen Mitten afs maß«

gcbenb für bie ©emeinfpaft zu feßen. ©ie Meßrßeit bilbet fip bafb auS Siefen, balb aus jenen ¿Mitgliebern. ©er MeßrßeitSWille gilt nipt traft perföntipen VorrepteS ber einzelnen ©lieber ber Meßrßeit, er gilt traft beS bertragSmäßigen Millens aller ©emeinfpaftSmitglieber. ©aS atterbingS ift unleugbar, baß ber MeßrßeitSWille in einem Vunbe ber Minberßeit gegenüber tßatfäplip bann wie ein §errfperwitte Wirten fann, wenn fip . bie Meßrßeit in ftänbiger Meife zufolge eines ftänbigen Bntereffenunter«

fpiebeS ßerauSbilbet. '2lber bie Bolg«ungen, bie fip ßierauS etwa ergeben mögen, liegen auSfpließlip auf bem ©ebiete ber tßatfäplipen pofitifpen

©reigniffe, nipt beS StaatSrepteS. ©S wirb bann eben, je nap ben Maptberßältniffen, entWeber zur Sprengung beS VunbeS fommen ober Zur enbgiftigen Unterwerfung ber ¿Minberßeit unter bie £>errfpaft ber Meßrßeit.

©er Staatenbunb fann, foweit bie VunbeSgemeinfpaft reipt, nap

2fußen ßin als eine ©inßeit fip barftetten; wie man Woßf zu fagen pflegt,

atS Subjett beS StaatenücrfeßreS. Sm ©runbe genommen ift baS aber eine Rrt oon ©efißtstäufßung, toie fiß auß atSbaib in att ben ©ingen jeigt, bie nißt z

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BunbeSgemeinfßaft geßören. ©aS BerßältntB wirb für ben früheren beutfßen Bunb nißt unzutreffenb in Rrt. 2 ber SBiener SßluBafte auSgebrücft:

„©iefer Berein (ber Bunb) befießt in feinem Snnern ai§ eine ©emetn=

fßaft feibftftänbiger, unter fiß una6ßängiger Staaten mit meßfelfeitigen gleißen BertragSreßten unb BertragSobiiegenßeiten, in feinen äuBeren Berßältniffen aber als eine in politifßer ßinßeit oerbunbene ©efammtmaßt."

®ie einßeitliße RuSübung ber §oßeitSreßte, auf Weiße ein Staaten;

bunb fiß bezießt, läßt fiß in einer zweifaßen Rrt benfen: al§ gleißmäßige ober ol§ gemeinfame RuSübung.

©leißmäfjig will Jagen, baß jeher ber Berbünbeten feine §oßeitSreßte nißt nur betn Reßte, fonbern anß ber RuSübung naß für fiß bcßätt, ba|j er aber tn alten bunbeSmäfstgen Bezießungeit feine £oßeitSreßte jeweils in ber SBeife ausübt, wie bieS üou ,ben Berbünbeten auf bem buubeS;

mäßigen SBegc fefigeftetlt worben ift. §ier wirb alfo bie ©iußeit burß bie ©ieißßeit beS §anbeln ßergefteflt.

©emeinfam Will fagen, ba|j jeber ber Berbünbeten feine ipoßeitSreßte Zwar bem Reßte naß für fiß beßält, baj? biefe aber iunerßalb ber ©renzen ber BunbeSgemetnfßaft oon ben Berbünbeten zufammen ausgeübt werben, ipier wirb alfo bie Einheit burß bie ©emeinfamfeit beS £anbeinS ßergeftettt.

©ßatfäßliß lann auf bem einen unb bem anbertt SBege unter Umftanben biefelbe ¿Birtung erzielt werben, ©enn ob zum Beifpieie in 25 oerbünbeten Staaten burß gefonberte ©efeßgebungSafte naß oorgängiger Bereinbarung ' 25 wörtliß gleißlautenbe ©efeßbüßer erlaffen werben ober für alle 25 ge=

' meinfam ©ineS, baS fömmt im Erfolge auf baSfelbe ßinauS. _

©S leußtet oon felbft ein, bah eS für bie Berfaffung eines Staaten;

bunbeS einen Unterfßieb maßt, je naßbem er auf gleißmäßigeS ober auf gemeinfßaftlißeS ©ßun fein Rbfeßen rißtet.

Sur ben erften Sweet lann menigftenS eine feßr etnfaße Berfaffung Slnnalen ge= || nügen, etwa ein fiänbigcr ober in Seitabfßnitten wieberleßrenber

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©efanbten, burß Weiße bie erforbertißen Rbmaßungen befßloffen werben.

©agegen finb im zweiten Salle gemeinfame Organe nötßig, bie im Ramen ber ©efammtßeit unb nißt bioS mit Höhlung für bie BuubeS=

gtieber Befßlüffe faffen, fiaatliße Rite oorneßmen ec.

Sm erften Salle äujjern bie Befßiüffe beS BunbeSorganeS leine un=

mittelbare Höirfung auf biejenigen, Weiße ben Staatsgewalten in ben_ ein;

Zelneu BunbeSftaaten unterworfen finb. Sie müffen, wenn fie folße » Höirfung äußern fotien, erft oon ben einzelnen Staatsgewalten in Befeßte überfeßt werben.

Sm zweiten Satte bagegen tritt biefe Höhlung unmittelbar burd>

bie Organe ber BunbeSgewalt ein, atterbingS nur beSwegen, weit biefe BunbeSgewalt in jebem Staate RamenS ber Staatsgewalt tßätig Wirb.

9Ran barf fiß nun bie Säße burßauS nißt fo oorftellen, atS ob mit ber Hnterfßeibung zwifßen glcißmäßiger unb gemetnfamer RuS=

übung oon §oßeitSreßten im Staatenbunbe nunmeßr auß zwei tßat;

fächlich üorfommenbe Arten Don Staatenbünden gegeben feien. ©aS wirf=

ließe ßeben fügt fieß nießt in derlei Scßabtonen. Fene Unterfdßeibung, aßerbingS befteßt nießt bloS in der ©ßeorie, fonbern fie ift bei federn Staatenbunde nachweisbar. Aber e§ gibt faum einen Staatenbund, der auSfdßließiicf) die eine ober auSfdßließtid) bte andere Art einheitlicher Au§=

Übung Don HoßeitSredßten aufioeifen würbe. ©3 ift nur baS ©ine ober ba§ Andere DorWiegenb, und ßienadß entfteßt bann eine aßerbingS erßeb

:

ließe Berjeßiebenßeit in der BunbeSüerfaffung.

©en bebeutfamften Unterfcßieb maeßt eS au§, ob ein Bund auf gemeinfeßafttieße ©efeßgebung fidß begießt ober nießt.

Wo bie§ nießt der Fall ift und wo ba§ Seßwergcmicßt be§ Bunbe3=

DerßättniffcS in der ©inßeitticßfeit der Bolitif und ber Bertßeibigung naß) Außen liegt, da entfteßt jene ©rfeßeimmgSform beS Staatenbundes, welcße aßgetnetn als foldßer anerfannt ift. ©aßin jäßten die Stäbtebitnbe beS AttertßumS und' beS BtittelalterS, die Dereinigten Aiebertanbe, die ©ib=

genoffenfeßaft bis gegen ©nbe beS nötigen FaßrßunbertS und bann wieber üon 1815—48, die Bereinigten Staaten üon Amerifa in den erften-Faßren ißreS BeftanbeS (1778-1787), ber Aßeinbunb, ber früßere beutfdße Bund. Hier genügten im Wefentticßen ©efanbtenoerfammlnngen als BunbeSorgane. Aber oßne einzelne gemeinfame BoßzugSorgaite, die eine unmittelbare ©ewatt AamenS ber ©efammtßeit ausüben, geßt eS aueß ßier nid)t ab, fo z- B. Wenn gemeinfame HeereSbeßörben, BunbeS=

fetbßerren u. bgt. aufgefteßt Werben.

©anz anders geftaltet fieß die Sadße da, wo ein Staatenbund audß eine umfaffenbere gemetnfdßaftlicße ©ßiitigfeit innerßatb ber Derbünbeten Staaten bezmeett, wo er eine gemeinfeßafttieße ©efeßgebung und, was fieß in ber (Reget — wenn auöß nidßt notßwenbig für den ©efammtumfang biefer ©efeßgebung — damit öerbtnbet, eine gemeinfame Berwaltung be=

Zieit. H^r werben in umfaitgreicßem Blaße BunbeSorgane nötßig, die unmittelbar in den einzelnen Staaten wirfen. Aber das ift nidßt ber einzige Unterfcßieb. ©S zeigt , fieß nodß ein anderer Unterfcßieb in Bezug auf ©ntfteßung und Beftanb eines foteßeu Bundes, ber noeß weit Wichtiger ift.

©3 bedarf, um bieS darzulegen, einer Ausführung, die etwas Weiter auSßott.

©er Staatenbund berußt auf einer Bereinbarung, einem- StaatS=

oertrage ber Berbitnbeten. ©iefe ©runbtage beßält er unter aßen Um=

ftänben und. muß || fie beßatten, gteicßoiet wie er die ©reiben feiner Wirf= Stnnalen famfeit gezogen befommen ßat. Btit dem Abfeßtuffe beS BertrageS gttnießett

ben BertragStßeilen ift ber Bund begründet.

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Aber in ber Art, wie biefer Bertrag zu Stande fommen iann, befteßt ein Unterfdßieb, fe natß dem Fnßatte beS zu begründenden BunbeSoer=

OerßättniffeS unb je naeß ber Berfaffung ber Staaten, Welcße zu dem Bunde zu Oereinigen find.

Soweit ber Bund nur auf gleichmäßige ©ßätigfeit zielt, bedarf er

ZU feiner Begründung nicßtS ats beS BertrageS, und die Staatsoerfaffungen

ber BertragStßeite fommen nur für die Frage ber ©rmäcßtigung zum

BertragSabfdßtuffe in Betracßt.

Soweit ber Vunb auß auf gemeinfßaftliße ©ßätigfeit innerhalb ber Staaten giett, ift gu erwägen, baß innerhalb jedes Staates nur ber SBifle feines §errfßerS fiaatSreßtliße ©eltung hat. H i «

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B alfo burß einen Rft ber Staatsgewalt in jebem ber berbünbeten Staaten bie VunbeS=

gewait gu einer im Ramen beS HerrfßerS behandelnden ©ewait erflärt werben, eS muß bie RuSübung ber Don nun ab gemeinfßafttißen HoßeitS=

reßte übertragen werben, ©aburß wirb inSbefonbere bie ©eßorjamS=

pflißt gegenüber ber VuubeSgeWalt für bie Untertßanen ergeugt.

©S ift nun nißt unbedingt notwendig, baß cS gur ©rgielung bieier SBirfung befonberer Umftänblißfeiten bedarf, ©euft man fiß als bie VertragStßeile eines VunbeSbertrageS eine Rngaßl unbefßränfter Rllein=

ßerrfßer, fo bollgießt fiß' bie Säße in der einfaßften SBeife. ©urß einen Rft beSfelben unbefßränften RßillenS, mit weißem fie den Vertrag ge=

fßloffen ßaben, feßen fie den Vertrag innerhalb ißreS Staates in Kraft.

HHerbitigS teilt ein derartiger Vertrag als foißer wie 'als Veftanbtßeil beS BanbeSreßteS bie politifß preiäre Ratur aller Rite einer unbefßränften monarßifßen ©ewalt; boß baS maßt in Vegug auf bie reßtSWiffenfßaft=

liße Ruffaffung ber ©oppelnatur beS Vertrages als Vereinbarung gwifßen Staaten und als Reßt in den Staaten nißtS aus.

RnberS fann, muß afterbingS nißt ber Vorgang fiß geftatten, Wenn ber Vunb gwifßen Staaten mit repräfentatioer Regierungsform in'S Beben treten foli.

©rftredt fiß ber Vunb nur auf fofße ©egenftänbe gemetnfßaftltßer

©ßätigfeit, über weiße bie Dertragfßtießenben Staatsoberhäupter — feien eS nun fonftitutionelle ©inherrfßcr ober Häupter ber bollgießenben ©eWalt

— auSfßtießtiß und frei berfügen fönnen, fo fpiett fiß bie Säße genau fo ab, wie in dem borßer erWäßnten Veifpiele beS VertragSfßiuffeS gwifßen abfotuten gürfien; eS müßte denn fein, baß baS VcrfaffungS--reßt auß für den Rbfßluß' foißer StaatSberträge ober alter StaatS=

berträge parlamentarifße gufümmung fordert.

Völlig anders aber liegt bie Säße, Wenn bie gemeinfßafttiße

©ßätigfeit beS VunbeS auf ©ebiete fiß auSbeßnen foff, bie naß bem Staatsrechte ber eingelnen Staaten Dom StaatSoberßaupte nur unter SRitWirfung beS Parlaments geregelt werben fönnen, alfo im 503efent=

lißen auf ©ebieten ber ©efeßgebung und ber ginangen. H«* fannbaS Staatsoberhaupt, da eS fiß um eine Renberung ber StaatSberfaffung handelt, oßne guftimmung beS Parlaments Weber einen StaatSbertrag fßließen, noß den VunbeSbertrag im Staate in Kraft feßen. ©r fann auß baS ©rftere nißt, Weit ber VertragSfßluß oßne bie parlamentarifße gufttmmung gum Vottguge ein nißtiger Rft wäre.

9Ran nennt nun im StaatSreßte ber Staaten mit reprä|eutatiber Mnnaten || gi

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ung3form ©efeße im formellen Sinne diejenigen Rfte ber StaatS=

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? ™ gewait, weiße baS Staatsoberhaupt nur mit guftimmung ober, in gret=

floaten woßl auß gemäß VefßluffeS beS Parlaments borneßmen fann,.

begw. muß. ©efeße im formellen Sinne fönnen, je naß bem StaatS=

reßte beS eingelnen Staates, berfßiedenartigen gnßalt haben: fie fönnen

Rechtsnormen, organifatorifße Vorfßriften, VerwaltungSanorbnungen

enthalten.

Man fann affo für unferen Baß bie Sape fo auSbrüden, baß jener VunbeSoertrag, um mirffam ju Werben, nipt bfoS beS ¿RbfpluffeS gwifpen ben Staaten, fonbern aup ber grflärung jum formeiien ©efeße innerhalb ber Staaten bebarf. ©er VunbeSoertrag tritt baburp nipt bfoS bem Btpalte, fonbern aup ber B « w nap auS bem ©ebiete ber zwifpen«

ftaatlipen Vereinbarung in ba§ ©ebiet ber fiaatSreptlidjen ©ebunbenfjeit.

Bormelle ©efeße haben formelle ©efeßeSfraft, b. ß. fie fönnen nur auf bemfetben SBege geänbert werben, in Welpem fie ju Stanbe gefommen finb, mitßin unter Suftimmung bejw. burp Vefpluß beS Parlamentes.

©iefe ©eWäßrleiftung feines VefianbeS erßäft fonap in jebem Staate ber VunbeSoertrag, ber zum formellen ©efeße geworben ift. ©aS ift benn, troßbem eS fip Wie etwas BufäüigeS anfießt, ein politifp feßr wiptiger Untfianb. ©iefe ©eWäßr beS VefianbeS ift aber in ber Spat niptS 3u=

fälliges. Sie ift eS für ben VunbeSoertrag im Slügemeinen; aber fie ift es nipt für einen VunbeSoertrag biefeS beftimmten BnßalteS. ©S ift ffar, baß ßiebei ber VunbeSoertrag ütel fefter im ¿Repte ber betßeiligten Staaten üeranfert ift, als ba, Wo er lebiglip ¿wifpenftaatlipe Vereinbarung bleibt,

©iefe ©eWäßr beS VefianbeS fann unter Ümftänben, eben Wegen ißreS pofitifpen SBcrtßeS, aup für folpe Vünbntßoerträge gefupt Werben, Welpe ber ©rßebung zum formellen ©efeße gar nipt bebürfen, ja fogar für StaatSOerträge, bie gar feine Vünbnißüerträge finb. So ift baüon bie

¿Rebe geWefen, bem bloßen ülflianzüertrag, ber ättjifcpen bem ©eutfpen

¿Rcipe unb Oefterreip=Ungarn befteßt, baburp ftaatSreptfipe ©ewäßr zu geben, baß man tßn mit 3ufttmmung ber beiberfeitigen Parlamente mit formeller ©efeßeSeigenfpaft auSftatte.

Slber ©ineS läßt fip bei ber gefpilberten ftaatSred)tlipen ßage nipt Oerfennen. ®ie ©ewäßr beS VefianbeS, Welpe bem VunbcSüertrage gegeben ift, befteßt nur innerßafb jebeS einzelnen Staates unb für ben ftaatlipen MiftenSaft, ber jeßt ober fünftig über bie Bugeßörigfeit beS Staates zun Vunbe entfpeibet. Mirb feitenS einer Staatsgewalt ber SiuStritt aus bem Vunbe im öorgefpriebenen formellen ©efeßeSWege erflärt, fo ift baS VunbeSöerßältniß ftaatSreptlip gelöft, jeber Weiteren

©ßätigfeit ber VunbeSorgane im Staate auf bem ©ebiete ber @efeß=

gebung, ber Verwaltung u. f. W. ber ¿ReptSboben entzogen, ©abei mag ber SluStritt aus bem Vunbe gegenüber ben anberen ©ßeilneßmern einen VertragSbrup enthalten; aber baS änbert ftaatSredjtlip niptS. Vertrags^

brüpe im ©ebiete beS fog. VölferreptcS üerleßen feine befteßenbe ZWingenbe ¿ReptSorbnung. Sarüber, ob eS beim Vertragsbrüche fein Vewenben ßat, ober ob er gefüßnt wirb, entfpeibet äußerften BaMs bie

©ewait, ber Krieg.

So fpeint es benn, als ob ber Staatenbunb bop immer, aller formellen ©eWäßr feines VefianbeS uneraptet, eine ziemlich ßrefäre Sape bliebe. So fpeint eS; aber fo ift eS nipt. 2MerbingS in bem Sinne jwefär, Wie alte menfpfipen ©inge bieS finb, Wirb ber staatenbunb eS immer bleiben, fo gut Wie ber Staat. 2lber eS ift nipt notßwenbig,

baß er aup reptlip ßrefär || fei: tp meine natürlip nipt üöfferreptfip Staden

— benn baS heißt fpon, wie bereits gejagt, an unb für fip felber ffrefär; i p meine ftaatSreptlip.

D. Set) ö ei, SBortragc. 5