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J OHANNES II. VON A LBEN (1410–1421)

DIE BISCHÖFE (1009–1526)

21. J OHANNES II. VON A LBEN (1410–1421)

Unter den Neffen von Eberhard durchlief Johannes die glänzendste kirchliche Karriere. Der vermutlich in Meisenheim geborene Jüngling trat der im 8. Jahrhundert entstandenen und ab dem 13. Jahrhundert dem Patronat der Grafen von Zweibrücken unterstellten Benediktinerabtei von Hornbach bei.581 Seine Karriere in Ungarn hatte er seinem Onkel zu verdanken. Seine erste in Ungarn erworbene Kirchenpfründe war die des Abtes der Zisterzienserabtei von Topuszkó. Als Leiter dieser im Zágráber Bistum befindlichen Abtei tauchte er zum ersten Mal im Sommer 1399 auf und hat-te sie bis zum Februar 1405 inne.582 Nachher wurde er Abt in der Benediktinerabtei von Pannonhalma (1405-1406),583 anschließend stand er als gewählter Bischof dem

575 Engel P. 2001b.

576 Mályusz 1984. 58.

577 Engel P. 2001a (Ban von Dalmatien-Kroatien)

578 4. September 1409: Eubel I. 431.

579 Zu seinem Leben vgl. König 1906; Celenza 1996.

580 Koller III. 303; Hoberg 1949. 98.

581 Süttő–Engel1995. 36; Zur Abtei vgl. Fell 1999; . Koller III. 309–324.

582 Am 18. Juni 1399 verpfändete „nos frater Johannes de Alben, abbas monasterii Beate Marie Virginis in Thoplica” gewisse Grundbesitzungen, vgl. Wertner 1910. 174; ZsO II/1. Nr. 5925.

583 Mályusz 1984. 58; PRT III. 347; Engel P. 1987. 413.

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Veszprémer Bistum vor (1406–1410).584 Obwohl der Heilige Stuhl für ihn weder seine in Topuszkó, noch die in Veszprém besessene Würde bestätigte, scheint er an der Verwaltung dieser Kircheninstitutionen von niemandem gehindert worden zu sein.

Dieser Umstand war eine Folge des Verhältnisses von Sigismund zum Heiligen Stuhl, da der Herrscher – nachdem Papst Bonifaz IX. offen den Gegenkönig Ladislaus von Neapel unterstützt hatte – das königliche Placetum (placetum regium) erließ und die Besetzung der kirchlichen Stellen seiner eigenen Kompetenz unterstellte.585

Johannes wurde vom Papst am 13. August 1410 zum Bischof von Pécs ernannt.586 Aus der Ernennungsbulle geht klar hervor, dass Kardinal Orsini, der Kommenda-tor der Diözese, auf seine Würde verzichtete, nachdem er seine Rechte dem Bistum gegenüber nicht hatte geltend machen können. Das Bistum wurde dann Presbyter Johannes, Mönch aus Hornbach, verliehen, worüber der Papst das Domkapitel, die Gläubigen der Diözese, den Erzbischof von Kalocsa und den König in Kenntnis setz-te.587 Johannes verpflichtete sich, die fälligen Ernennungsgebühren bis zum 2. Februar des kommenden Jahres zu entrichten.588

Mangels Quellen bleibt unbekannt, wo und wann er zu Bischof geweiht worden ist und auch über seine bischöfliche Tätigkeit liegen ganz wenige Angaben vor. Es sind zwei seiner Generalvikare bekannt, der eine war der bereits erwähnte Matthias Fa, der im Sommer 1411 zum letzten Mal in dieser Würde auftaucht Als Belohnung für seine Dienste wurde er außer seinen Kirchenpfründen in Veszprém und Székesfehérvár auch zum Domkapitular von Pécs ernannt.589 1418 war Thomas Rendewi, Domherr in Pécs und Archidiakon von Aszúg, der Generalvikar von Bischof Johannes.590 Er führte um die Güter der Diözese sogar Rechtstreitigkeiten, wie sein gegen Abt Paul von Báta eingeleiteter Zehntprozess zeigt.591

Während Johannes’ Amtszeit in Pécs wurden mehrere Domherren an der kö-niglichen Verwaltung eingestellt. Besonders bemerkenswert sind die unter Eberhards und später Johannes’ Leitung tätigen Benefiziare aus Pécs und Zágráb, die auf diese Art und Weise auch mit der Familie von Alben in engere Beziehung.592 Von ihnen ist besonders die Laufbahn von Matthias Gatalóczi zu erwähnen, der mit Eberhards Unterstützung in die königliche Kanzlei gelangt ist. Im Domkapitel von Zágráb er-hielt er zunächst 1410 ein Kanonikat, dann erlangte er ebenda die Propstwürde (1412).

Gleichzeitig gewährte Bischof Johannes ihm eine Domherrenstelle in Pécs (1412), ab 1428 hatte er die Propstwürde des Domkapitels von Pécs bis 1437 inne. An der

könig-584 11. November 1406 –29. März 1410: Engel P. 2001a. (Bischof von Veszprém).

585 Sigismund verpflichtete die Kardinäle, das Patronatsrecht des Königs von Ungarn anerkennen (1417).

Vgl. Mályusz 1958.

586 Eubel I. 431.

587 ZsO II/2. Nr. 7850.

588 Er verpflichtete sich, als Commune servitium 3300 Florentiner, ferner für die Kardinäle fünf servitium minutum zu zahlen. Koller III. 309–310. Reg.: ZsO II/2. Nr. 7938.

589 Fedeles 2005. 353 (Nr. 93).

590 Fedeles 2005. 436–437 (Nr. 335).

591 Lukcsics I. Nr. 89; Sümegi 2008b. 273.

592 Bónis 1971. 111.

116 DIE BISCHÖFE (1009–1526)

lichen Kanzlei war er als Protonotar (1412–1423), anschließend als Vizekanzler der geheimen Kanzlei während der Amtszeit der von Albenis tätig (1424–1433). Später war er als Bischof von Vác und dann von Veszprém als Oberkanzler tätig.593

Johannes war am 5. November 1419 schon Administrator des Bistums Zágráb,594 nach dem Tod seines in diesem Amt wirkenden Onkels ernannte ihn Papst Martin V.

am 26. Februar 1412 zum Bischof von Zágráb,595 dem er bis zu seinem Tode im Jahre 1433 vorstand.596

Ein Jahr später legte selbst König Sigismund dem Papst im Interesse von Johan-nes eine Supplik vor, damit er die vakante Abtwürde der Benediktinerabtei von Béla erhält.597 Der Papst gab der Supplik statt und verlieh ihm die wegen der Türkenüber-fälle schon untergehende Abtei in Kommende, die er dann auch bis zu seinem Tode behalten haben dürfte.598

Johannes von Alben „erbte“ nicht nur das Bistum Zágráb von seinem Onkel. Am 12. August 1420 war er als Postulatbischof von Zágráb als Oberkanzler tätig,599 und von diesem Zeitpunkt an leitete er dieses königliche Verwaltungsorgan bis zu seinem Tode. Vorher, ab 1409 war er schon Kanzler der Königin, ab 1423 wurde er mit der Leitung der geheimen und der deutschen Kanzlei beauftragt.600

Von allen drei die kirchliche Laufbahn anetretenden Mitgliedern der Familie kann behauptet werden, dass sie Sigismund nicht nur mit ihren Ratschlägen und ihrer Fachkenntnis dienten, sondern ähnlich zu ihren weltlichen Familienmitgliedern auch an den Feldzügen des Herrschers teilnahmen. Von Eberhard ist bekannt, dass er u.

a. gegen die Osmanen, die aufrührerischen Anhänger von Ladislaus von Neapel und auch die Österreicher kämpfte und sogar an den bosnischen Feldzügen des Königs teilnahm. Einmal wurde er durch ein Pfeil an der Hand verwundet, in einem anderen Falle tötete er selbst fünf Türken.601 Ähnlich wie andere Prälaten der Epoche war auch Johannes samt seinen Banderien an mehreren Feldzügen beteiligt. 1413 zog er mit seinem Onkel, seinem Bruder, Ban Petermann von Kroatien, den Banen Johan-nes Garai von Temes und Paul Csupor von Slawonien auf Befehl des Königs gegen Hervoja.602 1420 und 1425 war er an den Hussitenkriegen von Sigismund in Böhmen beteiligt.603 1430 kämpfte er bei Pozsony gegen die böhmischen Häretiker.604

593 Seine Biographie s. in: Fedeles 2003c.

594 C. Tóth 2001. 421.

595 Lukcsics I. Nr. 343.

596 Engel P. 2001a. (Bischof von Zágráb).

597 Lukcsics I. Nr. 438.

598 Lukcsics I. Nr. 520; PRT XII/B. 426.

599 C. Tóth 2001. 421–422.

600 6. Mai 1423: ZsO X. Nr. 528; Bónis 1971. 104. Die ältere Meinung, dass er ab 1423 gleichzeitig die königliche Kanzlei geleitet hat, wird durch neue Forschungsergebnisse widerlegt. Vgl. Süttő–Engel 1995. 34–35.

601 Süttő–Engel 1995. 33.

602 Kondor 2008. 416.

603 Süttő–Engel 1995. 35.

604 Engel P. 1987. 413.

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