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Die drey Reiche

In document treuer Wegweiser Gesellschafter. (Pldal 134-143)

Edmund als Eugeniens Advokat

5. Die drey Reiche

D a s Thierrei^h umfasset alles, was da lebt und freie Bewegung hat, desgleichen alles was von einem lebenden Wefen kommt, z . B . Federn, Elfenbein, Schildkrot, H o r n , Leder, u . f w . D a s Pflanzenreich enthält alles was ein Erzeugniß der Erde ist, und was die N a tu r durch die Gewächse uns gibt; z. B . S t r o h , H o lz , Leinw and, u . f w . D a s Mineralreich endlich umfaßt alles, was weder lebt noch ßch bewegt; wi.^ Ste in e , M etalle, Dia^

manten.

M ancher Gegenstand kann aus allen drei R e i- chen zusammengesetzt seyn, wie z^ B . eine Kutsche.

D e n n an dieser ist der lederne Aeberzug aus dem Thierreiche, das hölzerne Gestell aus dem P sla n - zenreiche und die Federn sind aus dem M in e ra l- reiche. Eine Person aus der Gesellschaft entfernt sich , oder begibt sich in ein benachbartes Zim m er, und in deren Abwesenheit wählt man nu n irgend ein W o r t , das sie errathen soll. H ie ra u f w ird dir entfernte P erson herbei gerufen, und diese legt nun den Uebrigen, ieder Person einzeln , Fragen v o r, welche vermöge der Antworten die darauf folgen, ih r behülslich seyn können, das anfgege^

bene W o r t zu errathen. Dergleichen Fragen sind t Z u welchem Reiche gehört der gedachte Ge^

genstand?

^lst er bloß aus dem Reiche, daß S i e so eben genannt haben, oder ist er auch noch mit etwas aus einem andern Reiche zusammengesetzt?

^lst er ein bloßes Naturproduet , oder ein Kunstw erk?

W o z u dient e r?

W o ßndet er sich? u. st w.

H at nu n die fragende^ Person das W o rt ge- funden,so muß diejenige, welche durch ihre A n t- worten der fragenden darauf half, an deren Stelle sich entfernen ; und dann wählt die Gesellschaft für diese ein neues W ort.

^ ee w u n d e s llll st.

^sede Person der Gesellschaft, eine nach der andern, sagt was sie zu seyn wünscht. W e n n nun z . B . die erste Dam e gewünscht hätte, in ein V e il- chen verwandelt zu seyn, so begibt sie sich bei Seite. H ie ra u f sammelt je m a n d , wie bei dem Vogelhause, die Stim m e n , indem es ^edes in der Gesellschaft fragt t W e n n die Dam e ein Veilchen w äre, was würden S ie damit th u n ? oder noch besser, was würden S ie dann zu seyn wünschen?

H a t man auf diese Fragen alle Antworten einge^

sammelt, so wiederholt man sie entweder aus dem Gedächtniß, oder liest sie von einem Zettel, auf den man sie ausgeschrieben hat, ganz laut ab, ohne fedoch der O rd n u n g zu folgen, in welcher man sie sammelte. D ie verwandelte sherson muß dann bei ieder A n tw o rt, die sie hört, dasienige nennen, von welchem sie glaubt, daß die An tw ort herkomme.

H at sie die rechte Person errathen, so muß diese ein llifand geben, und man schreitet nun zu einer zweiten V e rw a n d lu n g .

l d e ^ w y r r e n e C ^ e w ü s c h .

^lede Person der Gesellschaft wählt ein H and- werk oder Gewerbe, und bringt ein Schnupftuch

oder ein B a n d hervor. D e rje n ig e , welcher da^

S p i e l leitet, n im m t alle diese Schnupftücher oder B ä n d e r in die eine H a n d , beginnt eine Geschichte, und zieht während derselben von Z eit zu Z eit ein Schnupftuch oder B a n d m it der andern H a n d her- vor. Diejenige P e rso n , der es ge h ö rt, m u ß so- gleich eine Sache n ennen, die zu ihrem Gewerbe gehört. W e r dieses nicht sogleich th u t, oder w er zw eim al dieselbe Sache n ennte gibt ein llzfand.

W e n n z. B . , die G lieder der Gesellschaft einen Apotheker, einen Fleischer, eine Le in w an d hän dle- r i n , eine M o d e h ä n d le rin und eine N ä h te rin vor- stellten, so ßng ich n u n a n t A l s ich diesen M o r - gen in meinem G arten herum spazierte, um die V ö g e l bei dem A u fg a n g der S o n n e ßngen zu hören, fand ich in einer A lle e .. .

D i e N ä h t e r i n . Eine Nadel.

A ls ich meinen Spahiergang fortse^te, blieb ich stehen vor . . .

D e r A p o t h e k e r . Einer Klystiersprihe.

Ergöht von allem was ich sahe, beschloß ich umzukehren ^ cll^ ich aufgehalten wurde durch.. .

D i e M o d e h ä n d l e r i n . Eine shuppe.

Angekommen in den ^cllvn d e r . . . F l e i sch er.

Schöpsenkeulen.

Sehte ich mich auf d ie ...

D i e L e i n w a n d h ä n d l e r i m Mü^e.

U n d um mich zu zerstreuen n a h m i c h . . .

D e r A p o t h e k e n . B lu tig e l.

D iese Zerstreuung sedoch paßte nicht für^ m ei-n e ei-n . . .

D e r Flei scher.

Kalbskopst Und so geht es weiter.

Liedes M itglie d der Gesellschaft, H erren und D a m e n , schreiben a u f ein O uartblatt P a p ie r eine F ra g e , welche die Liebe oder Höflichkeit betrisst, so wie es sedem beliebt; unter der Frage m uß aber noch R a u m bleiben, daß eine A n tw ort darunter ge^

schrieben werden kann. S o b a ld die Fragen alle geschrieben sind, faltet Liedes fein shapier und thut es in einen H u t , in welchem die Papiere m it der H a n d untereinander gemischt werden. H ie ra u f nim m t Liedes eine F ra g e , so wie sie der Z u fa ll ihm biethet, heraus, liest sie abseits, schreibt eine passende A ntw ort darunter, faltet das shapier wie zuvor, und legt es wieder in den H u t. W e n n alle Fragen beantwortet , und alle Papiere wieder in dem H ute beisammen sind, so nim m t dann derse- nige, welchen die Gesellschaft zum Sekretär ernannt hat, eins nach dem andern heraus, und liest die

Fragen und Antworten m ü lauter Stim m e vor.

E s ist e rsta u n lih , welche geistreichen und artigen Gedanken dieses S p ie l an den T a g bringen kann, wenn es von unterrichteten und gebildeten sherso- nen gespielt wird.

B l u m e n .

M a n gibt jeder D a m e den N a m e n einer B l u - m e, und jedem H e r r n den N a m e n eines ^nsects.

N u n w ollen w ir annehm en, daß derjenige, w el- eher eine M ücke vorstellt, so zu reden a n ß n g t

D ie H ih e des T ages hatte mich sehr erm üdet;

ich erwartete den U ntergang der S o n n e , um aus einer Rose mich zu entfernen, in deren B u f e n ich Zuflucht gesucht hatte.

D i e R o s e .

E s ist w ahr, ich habe ^hnen Gastsreundschaft erwiesen, und ich würde es auch nicht bereuet ha- ben, wenn nicht eine H um m el von außerordentli- eher Größe herbei geflogen w äre, und mich geguält hätte.

D i e H u m m e l .

^lch w ürde mich bei ^lhnen gar nicht verw eilt haben, w enn ich hätte denken können , daß ich ^ h - nen beschwerlich seyn w ürd e , viel lieber w ürde ich mich an dem Honigsafte der T au sen d schönchens er- göht haben.

D a s T a u s e n d s c h ö n c h e n .

lehren gefährlichen Liebkofungen würde ich doch diejenigen eines liebenswürdigern und zärtli^

cheren In f e c t s , z. B . der B ie n e , vorgezogen ha-h c n ^ u . f . w.

J e de spielende P erson, die nicht sogleich ant- w ortet, gibt ein P fa n d , so wie auch jede, welche eine B lu m e oder ein In fe k t, nennt, die nicht mit unter der Z a h l der Spielenden sich befinden. Eine B lu m e welche bey ihrer Gegenrede eine andere B lu m e nennt, gibt ein P fa n d ; eben so ein In f e c t , das ein anderes In fe ct nennt.

W e n n J e mand in feiner Gegenrede den G ä r t - n e r n e n n t, so strecken alle B lu m e n die H ä nd e a u s , als w enn sie W asse r ve rla ngte n ; a lle In fe c t e n thun aber als w enn sie fliehen w ollten, von dem G ä rtn e r erschreckt.

W e n n hingegen J e mand die G i e ß k a n n e nennt, so steigen alle B lu m e n auf, als wenn sie durch das Wasser erquickt worden w ären; und die In fe ct n knien mit dem einen Fuße zur Erde, um anzuzeigen, daß das W asser sie erschreckt. Alle blei- ben in diesen Stellu nge n, bis das In fe ct oder die B lu m e , die das W o r t führt, eine B lu m e oder ein In fe ct genannt hat.

Bey dem W o rte S o n n e erheben sich Herren

und

Damen.

S o oft man gegen dicfe V o r schriften fehlt, gibt man ein Pfand.

M a n setzt sich in einen Kreis, so daß die D a - men zwischeu zwey Herren und jeder Herr zwischen zwey Damen zu sitzen kommen. H ierauf wenn ein Herr das S p ie l beginnt, muß er zu feiner

Nach-barinn zur Linken sagen t Ic h wünschte irgend ein T h ie r zu seyn , z. B^ ein Schöpse wissen S i e w ohl w a ru m ? D ie Dam e muß darauf eine Antw ort ge-

ben, welche der N a tu r des genannten Thieres an- gemessen ist. S i e könnte z. B^ sagen t weil S i e dann so sanftmüchig, wie ein S c h ö p s, seyn w ü r- den. H ie ra u f wendet sich der Fragende an die D a - m e, welche ihm zur Rechten sitzt, und fragt siet W a s würde ich wohl dadurch gew innen?

Diese, jetzt genöthigt ein C om p lim e n tzu m a- chen, könnte sagen t Durch die Sanftm uth Ih r e s Charakters würden S ie die Herzen derer, welche schon die übrigen trefflichen Eigenschaften, die S ie besitzen, zu schätzen wissen, gänzlich gewinnen.

Nach diesem Eom plim ent gibt die D am e ihrer- feits ebenfalls einen Wunsch zu erkennen, z. B . ein Schmetterling zu seyn, und fragt den H e rrn zur linken H a n d t Wissen S i e wohl warum ? A n t- w ortt Wahrscheinlich u m , wie e r , F lü ge l zu ha- ben. — H ie ra u f wendet sie sich zu dem H e rrn rechts mit der F rage t Welchen V orth e il würde die- fes m ir wohl gewähren? — Antw orte S i e w ü r- den leichter den Bewunderern Ih r e r Reitze sich ent-

ziehen können.

S o oft diejenige Pe rso n, an welche die zweyte Frage ergeht, nicht mit einem Complimente ant- wortet, gibt sie ein Pfand. M a n spielt auch noch auf eine andere W e is e mit Complimenten. Nach- dem die Gesellschaft sich in einen K re is gesetzt hat^

beginnt diejenige P e rso n , welche das S p ie l ange- geben hat, mit einem Com plim ente, daß sie ihren Nachbar zur linken Hand macht ; dieser fährt fort^

der P e rso n, die neben ihm sitzt, ebenfalls ein Com

-pliment zu machen, und so geht es im Kreise mit den Complimenten weiter herum , bis z u d e m , der damit angefangen hat. W e n n bey diesem Sp ie le keine Schwierigkeiten zu überwinden w ä re n , so würde es wenig Reitz haben; J e des würde seinem Nachbar auf die alltägliche W eise Complimente ma- chen, so w ie es gewöhnlich von allen zu geschehen pflegt. D ah er bringt man gewöhnlich folgende Schwierigkeiten zu überwinden an. Erstlich wird untersagt, fein Com plim ent in denselben A u sd rü - cken, und in derselben Form zu machen, welcher ein Anderer sich schon bediente. D a n n macht man zur B e d in g u n g , daß man kein Eom plim ent mit f ü n fV o c a le n vorbringen soll; oder daß das Com - pliment mit einem bestimmten W o rte anfangen, und m it einem andern bestimmten W o r te , daß man a n gib t, endigen soll; oder noch besser, daß ein be- stimmtes verbindliches W o r t darinnen vorkommen m u ß , und daß man stets darauf bedacht fey, etwas Ungewöhnliches , ziemlich witziges vorzubringen.

J e de spielende P e rso n , welche gegen eine der gemachten B e d in g u n g e n fehlt, m uß ein P fa n d er- legen.

11. Die Schranken..

D ie spielenden Personen setzen sich in zwey Reihen , die Damen auf die eine Seite und die Herren auf die andere, in einer Entfernung von fü n f oder sechs Fuß auseinander. Eine Dame und ein H err stellen sich in die M itte vor ihre Reihen aufrecht einander gegenüber. D ie Erstere nimmt ei- ne Flocke non W olle oder Se id e , und bläst sie nach

der Seite der Herren zm D e r Vorfechter von diesen muß die Flocke durch Blasen zurück zu treiben su- chen und alles Mögliche th un, daß sie nicht auf der Seite der Seinigen niederfällt, welche, so viel sie vermögen , ihm durch ihr Blasen zu H ülfe kommen.

Schwebt die Flocke nach den Dam en z u , so brauchen diese ebenfalls alle S o rg fa lt, um sie von sich hin- weg zu treiben. Diejenige, welche aufrecht steht, muß es sich vorzüglich angelegen seyn lassen , denn wenn die Flocke auf der Seite der D am en nieder- fällt, so wird sie Gefangene, und muß sich am rechten Ende hinter die Reihe der Herren niedersetzen.

S i e nimmt nun keinen T heil mehr an dem Spiele , und eine andere Dam e tritt an ihre Stelle. Fällt aber die Flocke aus der Seite der Herren nieder, so wird deren Vorsechter Gefangener ; er überläßt sei- ne Stelle einem A ndern, und setzt sich an das rechte Ende hinter die Reihe der Dam en.

S o dauert der K am pf fort, bis alle auf der einen oder der andern Se ite zu Gefangenen gemacht worden sind. H iera uf lassen die Siege r die Besieg- ten unter dem Ioche weggehn. Haben die Herren den S ie g davon getragen , so setzen sie sich in zwey R e ih e n , Gesicht gegen Gesicht, fassen sich bey den H än den , erheben diese, und bilden so eine ^aube, unter welcher die D a m e n , eine nach der andern^

durchgehen müssen indem sie Rechts und ^inks m it Küssen das ^ösegeld für ihre Befrei n ng bezahlen.

S in d aber die Heeren besiegt worden ^ so setzen sich die Dam en ebenfalls in zwey Reihen z jede nimmt einen S t u h l , kehrt diesen nm^ und hält ihn in dir Höhe, fodaß die Sitze der S tü h le , welche vorwärts gekehrt, aneinander gehalten werden müssen^ eine

A r t von Gewölbe bilden, dessen Höhe aber nu r ge- ring seyn m uß, damit die Besiegten, wenn sie un- ter diesem C audinischen Galgen weggehen , ihren K o p f tief beugen müssen.

Um bey diesem Spiele allen S tre it zu vermei- den , muß man zuvor ausmachen , daß wenn die Flocfe in die M itte zwischen den beyden Reihen der Spielenden niederfällt, und zwar so, daß es unge- w iß bleibt, ob sie der einen oder der andern Reihe näher liegt, keine von beyden den S ie g davon ge- tragen hat ; und daß der Verfechter derjenigen Reihe, auf welche die Flocke zugetrieben w urde, diese wieder aufnimmt und weiter fortbläst. Allenfalls kann man auch eine Linie auf dem Boden zwischen beyden Reihen als Gränze ziehen.

12. Das Kauderwälsch.

Eine Person entfernt sich in einen W inkel, und nun sagt, ohne daß sie es h ö rt, J e des sei- nem Nachbar zur Rechten ein W ort. H ierauf kommt jene zurück, und richtet an jedemitshielen- de Person eine besondere Frage. D ie gefragte P e r- fon muß sogleich das W o rt antworten, welches sie von ihrem Nachbar bekommen hat; dadurch entsteht ein Kauderwälsch, das die Gesellschaft vergnügt.

In document treuer Wegweiser Gesellschafter. (Pldal 134-143)