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51 mochte, aber nicht für die Zweiten Analytiken, da diese

die Bedingungen der E r k e n n t n i s s , oder des materialen, auf Beweisen beruhenden Wissens des Nothwendigen und des An sich bieten wollen. Im zweiten Buche dieser Schrift, Kap. 1 kommt Ar. deshalb nochmals auf die hier behandelten Fragen zurück. Auch in seiner Metaphysik hat Ar. diese Fragen behandelt, aber auch da nicht er-schöpfend. Man sehe B. 38. S. 332.

Zu a). Ar. will hier nicht die Begriffe des D a s s und des W a m m entwickeln, sondern er will nur auf die Fälle innerhalb einer Wissenschaft aufmerksam machen, wo nur das D a s s und auf die, wo auch das W a r u m dargelegt wird. Nach Ar. enthält ein Wissen, was durch Schlüsse aus obersten Grundsätzen (agyai, dfieoa) richtig abgeleitet ist, allemal ein Wissen der Ursache. Weshalb ? wird hier weiter nicht ausgeführt; man kann es nur des-halb annehmen, weil für solche obersten Grundsätze kein höherer Grund angegeben werden kann und weil, wenn es nicht solche unbeweisbare und von selbst gewisse Sätze gäbe, das Wissen wegen der unendlichen Reihe der Ursachen nicht möglich sein würde. Dies wäre indess eine sehr unzureichende Begründung. Es kann ja die Unbeweisbarkeit relativ sein, d. h. man hat den höhern Grund zur Zeit noch nicht entdeckt; so waren die drei Keppler'schen Gesetze fiir ihre Zeit höchste, unbeweisbare Grundsätze, bis Newton das Prinzip der Gravitation ent-deckte und sie nun beweisbar wurden. Selbst die Reihe ohne Ende passt nur für ein Wissen, was aus Schlüssen hervorgehen soll, aber nicht fiir ein auf der Induktion beruhendes Wissen, was umgekehrt mit dem einzelnen Fall beginnt und deshalb zu den höheren Grundsätzen wohl mehr und mehr fortschreitet, aber nicht nothwendig diese höchsten Grundsätze zu kennen braucht, da seine Basis nicht diese sind, sondern die Erfahrung des Einzelnen.

Indess will Ar. in dieser Schrift nur von dem beweis-baren Wissen handeln; also ist ihm nur das Wissen aus Schlüsseu und aus der Induktion, sofern sie a l l e Ein-zelnen befasst, ein Wissen, und hier bespricht er nur das Wissen aus eigentlichen Schlüssen. So lange diese noch nicht bis auf die obersten Grundsätze, als ihrer Ursache oder ihren Erkenntnissgrund zurückgehen, ist dem Ar.

das Wissen noch kein volles (anlas ad'i ><<«), sondern ein 4*

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blosses Wissen des ort, weil die Vordersätze, auf welchen der Schluss bernht, selbst noch eines Beweises bedürfen.

Aber selbst wenn es sich auf die letzten Grundsätze stützt, kann es kommen, dass es nicht auf der Ursache beruht, wenn der Obersatz verdreht ist, wie das Spätere ergeben wird. Beide Arten des Wissens sind ihm deshalb nur ein Wissen des D a s s , d. h. ein Wissen, was wahr ist, aber nicht auf seineT Ursache (Grunde) beruht.

Zu b). Nach Ar. wird das Sehen durch die steigende Entfernung des Gegenstandes abgeschwächt und daher kommt nach ihm das Zittern der entferntem Sterne; Ar.

sucht den Grund in seiner Schrift über den Himmel in einer vom Ange aus gehenden Ausdehnung der Sehkraft bis zu den Gestirn, welche Kraft durch diese steigende Ausdehnung immer schwächer wird und deshalb zuletzt in das Zittern geräth, welches dann als ein Funkeln der Fixsterne sich darstellt. Dieser Grund ist offenbar falsch, weil die Fixsterne durch die Fernrohre gesehen, nicht funkeln. Indess ist dies für diese Stelle, wo der Fall nur als Beispiel benutzt wird, gleichgültig. Nach Ar. ist demnach die Nähe eines Himmelskörpers die Ursache, dass er nicht- funkelt; dieser Satz lässt sich aber auch umkehren, dahin: Was nicht funkelt, ist nahe.

Zu c). In diesem Sinne lautet der Schluss:

Das Nahe-sein ist in dem nicht Funkelnden enthalten.

Das Nieht-Funkeln ist in den Planeten enthalten.

Also ist das Nahe-sein in den Planeten enthalten.

"Dieses ist ein Schluss erster Figur; allein der Schlusssatz stützt sich nicht auf die Ursache, d. h. die Nähe der Planeten ist nicht aus ihrer Ursache abgeleitet. Letzteres soll geschehen, wenn man den Schluss so fasst:

Das Nicht-Funkeln ist in dem Nahe-sein enthalten.

Das Nahe-sein ist in den Planeten enthalten.

Also ist das Nicht-Funkeln in den Planeten enthalten.

Hier wird allerdings das Nicht-Funkeln ans seiner Ur-sache abgeleitet; allein damit ist der Astronomie noch wenig gedient; denn dass das Nahe nicht funkelt, ist ja, wie Ar. bemerkt, schon bekannt und durch Induktion

53 Erläuterung 13. 14.

schon aus dem Sehen von irdischen Gegenständen fest-gestellt; vielmehr will die Astronomie die bestimmte E n t f e r n u n g der Planeten feststellen, die durch un-mittelbare Wahrnehmung nicht gegeben ist nnd deshalb benutzt sie das durch Wahrnehmung gegebene Nicht-Funkelu der Planeten zur Feststellung ihrer Nähe, die nicht durch Wahrnehmung gegeben ist. Es kann also hier die Astronomie nicht so verfahren, wie Ar. verlangt;

denn der Umstand, welcher die Ursache enthält, ist eben nicht bekannt, sondern soll erst ermittelt werden und deshalb muss mit der Wirkung, dem Nicht-Funkeln, was wahrnehmbar ist, begonnen werden.

Zu d) lautet der Schluss auf das D a s s :

Die Kugelgestalt ist in der phasenartigen Lichtzunahme enthalten.

Die phaseuartige Lichtzunahme ist in dem Mond enthalten.

Also ist die Kugelgestalt im Monde enthalten.

Dagegen lautet der Schluss aus dem W a r u m : Die Lichtzunahme ist in der Kugelgestalt enthalten.

Die Kugelgestalt ist in dem Mond enthalten.

Also ist die Lichtzunahme in dem Mond enthalten.

Es ist also auch hier derselbe Fall wie zu c). Der Schluss aus dem W a r u m befriedigt zwar das Wissen, d. h. er giebt eine Erklärung der Lichtzunahme des Mondes; allein dieser Schlusssatz ist nicht das, was man wissen will, da man dies schon durch die Wahrnehmung weiss, vielmehr giebt nur jeuer erste Schluss auf das D a s s dasjenige Wissen, was man sucht. Es ist also diese Form der Betrachtung ein blos logisches Spiel. Alle Wissenschaften s u c h e n nach den Ursachen der Erschei-nungen und Verbindungen; allein diese können nicht durch solche Schlüsse gewonnen werden, welche in ihrem Obersatze schon die Ursache (die Kugelgestalt) setzen, die man erst ermitteln will. Vielmehr bleibt für diese Auffindung der Ursachen nur der Weg der Hypothese und gewissermaassen der Weg der Divination. K e p p l e r versuchte es 26 Jahre lang mit den mannichfachsten Hypothesen, ob sie zur Erklärung des Planetenlaufs

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reichten, d. h. dessen Ursache darboten, ehe er seine drei Gesetze fand; Newton gerieth auf die Gravitation mehr dnrch Divination, wenn auch die Geschichte mit dem Fall des Apfels nicht wahr ist. Somit ist das von Ar. hier behandelte Schliessen aus dem D a s s und aus dem W a r u m nur dann anwendbar, wenn man die wahre Ur-sache schon kennt und es ist dann allerdings selbstver-ständlich, dass man, wenn die Ursache bereits erkennt worden, die Erscheinungen nicht mehr blos als solche bietet, d. h. in der Form des D a s s , sondern dass man sie aus ihren Ursachen, oder aus dem W a r u m ableitet.

Uehrigens zeigt dies von Neuem die blos formale, auf der Identität beruhende Natur des Schlusses; er ist völlig ungeeignet, die Ursachen innerhalb der natürlichen Vor-gänge aufzufinden und dadurch die Wissenschaft zu er-weitern. Vielmehr muss dies durch Versuche und andere Mittel geschehen und erst wenn diese Ursachen dadurch gefunden sind, kann man mit dem formalen Schlüsse kommen und aus der gefundenen Ursache die Erscheinung ursachlich ableiten; d. h. der Schluss ist dann blos eine pedantische logische Ordnung und Ableitung eines Wissens, was man schon auf andern Wegen gefunden hat.

Zu e). Diese Art des Schliessens ist offenbar nicht zulässig, da ein und dieselbe Wirkung aus verschiedenen Ursachen hervorgehen kann. Deshalb muss, wenn die Ursache da ist, allemal auch die Wirkung da sein; aber wenn die Ursache nicht da ist, kann die Wirkung doch vermittelst anderer Ursachen eingetreten sein. Der Som-mer ist z. B. die Ursache der Wärme in meinem ZimSom-mer;

aber wenn der Sommer nicht ist, so folgt .nicht daraus die Kälte in meinem Zimmer, da die Wärme auch durch Ofenheizung bewirkt werden kann. Indess hat Ar. hier nur die früher zu c) und d) behandelten Fälle vor Augen, wo der Obersatz sich umtauschen liess, d. h. wo die Wir-kung nur diese e i n e Ursache hatte und keine andere daneben; solche Fälle kommen zwar auch vor, aber selten und in solchen Fällen ist allerdings ein Austausch mög-lich uud es ist dann auch zulässig, von dem Fehlen der Wirkimg auf das Nicht-sein der Ursache zu schliessen.

Der Schluss, den der Gefragte in dem Falle hier zieht, lautet:

I

Erläuterung 19. 55