• Nem Talált Eredményt

159 Einfall in Sardes nicht in den Athenern enthalten ist,

sondern nur von ihnen geschehen ist. Im Schlüsse be-ruht die Nothwendigkeit und Wahrheit des Schlusssatzes auf der theilweisen Identität der drei Begriffe; bei der bewirkenden Ursache beruht sie auf einer allgemeingültigen V e r k n ü p f u n g derselben mit der Wirkung, und dabei ist diese Wirkung hier nur e i n e , während im Schlüsse z w e i Begriffe durch den Mittelbegriff verknüpft werden.

Deshalb muss Ar., um die Aehnlichkeit herauszubringen, die Wirkung in zwei Theile, medischer Krieg und Athener, zerlegen, welche sich gar nicht wie weiterer und eDgerer Begriff gegeneinander verhalten.

Zu d). Dieses Beispiel bezieht sich auf die Ursache als Zweck. Von seiner zweiten Art der Ursache, dem Stoffe giebt Ar. hier kein Beispiel, wahrscheinlich des-halb, weil der Stoff sich weniger gut als Mittelbegriff eines Schlusses hinstellen lässt. Die Vergleichung mit dem Mittelbegriff ist auch hier in ähnlicher Weise, wie zu c), gewaltsam. Denn A (die Gesundheit) ist nicht in dem B (Verdauung der Speisen) e n t h a l t e n , sondern mit ihm, als ein ganz Anderes nur ursachlich verknüpft.

Ebenso ist das B (Verdauung) nicht i n dem C (Spazieren-gehen) e n t h a l t e n , sondern nur ursachlich mit ihm ver-knüpft. Deshalb zerfällt der Vorgang auch in zwei Zwecke; man geht spazieren, um die Verdauung zu be-wirken ; und man will verdauen, - um die Gesundheit zu erhalten. Das Spazierengehen bewirkt allerdings mittel-bar die Gesundheit und ist deshalb das Mittel, oder die Mittelursache, aber nicht der Mittelbegriff eines Schlusses, weil dieser den Schluss nur durch seine theilweise Iden-tität mit den Aussenbegriffen herbeiführt und jede andere Art der Vermittlung, die nicht auf dieser Identität beruht, das Wesen des Schlusses zerstört.

Uebrigens zeigt dieses Beispiel, dass der Zweck sich in die bewegende Ursache auflöst und keine besondere Art neben dieser vorstellt. Denn der seiende, oder er-reichte Zweck ist nicht Ursache, sondern nur Wirkung;

vielmehr ist das Begehren des v o r g e s t e l l t e n Zweckes die wahre, bewegende Ursache, die hier nur nebenbei noch durch eine dazwischen liegende Wirkung als Mittel (Spazierengehen) zu der eigentlichen Wirkung (Gesundheit) hinführt. Diese Einschiebung eines Mittels ist nicht

ein-160

mal nöthig; denn bei allem, was unmittelbar durch seine Verwirklichung Lust gewährt, fehlt ein solches Mittel;

man will z. B. tanzen und tanzt; man will die Lust des Weintrinkens haben und trinkt. Hier ist die Zweckver-bindung da, ohne einen Mittelbegriff.

Weil nicht der erreichte, sondern der begehrte vor-gestellte Zweck das Bewegende ist, so kommt es" auch, dass Ar., der dies nicht unterscheidet, anerkennen muss, wie hier das Werden ein umgekehrtes ist; bei deT wir-kenden Ursache ist die Ursache (der Mittelbegriff) v o r der Wirkung; hier bei dem Zwecke ist derselbe (als er-füllter, wie ihn Ar. nur auffasst) nach dem Mittel; aber nur deshalb, weil er in Wahrheit nur Wirkung ist, und nicht Ursache, diese vielmehr nur in dem b e g e h r t e n und zur Zeit blos vorgestellten Zwecke enthalten ist. .

Zu e). Dies ist kein besonderer Fall, sondern diese causale (nothwendige) Verknüpfung zwischen Mittel und Zweck mnss allemal stattfinden, wenn von einem Zweck die Rede sein soll, da etwas nur dann als Mittel benutzt werden kann, wenn man weiss, dass es das Begehrte nothwendig zur Wirkung hat. Ar. will dies wohl auch nicht bestreiten, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass die bewegende Ursache und die Ursache als Zweck ' "beide in demselben Vorgange wirksam sein können.

Zu f). Hier wird das zu e) Bemerkte von Ar. durch ein Beispiel erläutert. Nach Ar. hat nicht blos. der Mensch Zwecke, sondern auch die Natur (cpvaig). Das Nähere hierüber gehört in die Metaphysik.

Zu g). Nach Ar. hat jedes Element von Natur seinen Ort; so das Feuer oben, die Erde unten. Sie können aber aus diesem natürlichen Ort durch Gewalt entfernt werden, behalten aber dann einen Trieb nach ihrem natür-lichen Ort zurückzukehren; in beiden, sowohl in der Ge-walt, wie in dem Trieb ist eine Nothwendigkeit enthalten, aber nicht dieselbe.

Zu h). Ar. behandelt das Zufällige als eine s e i e n d e Bestimmung, während die moderne Naturwissenschaft a l l e s Geschehen, wo nicht der Mensch eingreift, auf eine Ursache zurückführt und daher als ein Notwendiges behauptet. Bei dem Beispiel mit der Errettung aus der Gefahr denkt Ar. wohl an den Fall, wo ein Anderer, der unabsichtlich in der Nähe ist, dem in Gefahr befindliehen

161 Erläuterung 52. 53.

Menschen zu Hülfe kommt. Es gelten dergleichen Fälle dem Ar. als solche, wobei sowohl ein Denken nnd ein Zweck die Ursache sein kann, wie eine blos bewegende Ursache oder der Zufall.

Zu k). Bei Vorgängen, an denen der Mensch nichts ändern kann, wie z. B. an dem Wechsel von Tag und Nacht, kann das Ueberdenken eines Zweckes fiir den Menschen nicht eintreten, weil er eben hier nicht ein-greifen kann. Das Gute ist ein durch menschliches Denken vermittelter Begriff und als Zweck deshalb alle-mal dem Zufall enthoben; seine Verwirklichung hängt, wo Mittel dazu nöthig sind, entweder von Naturkräften oder von menschlicher Hülfe (Kunst) ab, oder auch von

beiden. v

54. B. 2. K. 12. S. 87. Ar. behandelt in diesem Kapitel Fragen in Bezug auf die Natur der Ursachen.

Diese Untersuchung gehört eigentlich nicht in die Logik, sondern in die Physik und Metaphysik; die Erörterung ge-schieht hier nur, weil Ar. dabei immer den Vergleich zwischen Ursache und Mittelbegriff durchzuführen versucht und weil er die Causalität der Folge im Schlüsse gleichstellt. Das Gewaltsame dieser Gleichstellung ist schon in Erl. 53 dar-gelegt worden. Die Darstellung ist vielfach schwer ver-ständlich, weil auch hier Ar. vieles was zur Sache gehört, nicht ausdrücklich hervorhebt, sondern als bekannt, vor-aussetzt.

Zu a). Man kann hier fragen, was Ar. mit diesem Satze eigentlich hat sagen wollen? Die beiden Beispiele, welche Ar. hier giebt, sollen sich, wie aus dem Folgen-den erhellt, nur auf die Ursache, welche das wesentliche W a s bezeichnet, beziehen. Bei dieser Ursache sagt Ar.

zu b), dass Ursache und Wirkung zugleich entstehen, und man kann ihm hierin beitreten, weil der Begriff der Ur-sache hier sehr uneigentlich angewendet wird und es selbstverständlich ist, dass wenn ein Ding werden oder sein soll, sein wesentliches W a s gleichzeitig mit ihm werden oder sein muss, denn es bildet ja seinen untrenn-baren und wichtigsten Bestandtheil. Unter dem „Ein und dasselbe", womit das Kapitel anfängt, ist nicht ein ein-zelnes Ding oder ein einzelner bestimmter Vorgang zu verstehen, sondern nur das gemeinsame Begriffliche,

wel-E r l ä u t e r u n g e n z u d e s A r i s t . z w e i t e n A n a l . 1 1

162

ches in vielen gleichen Einzelnen dasselbe bleibt, wie z. B. das Dazwischentreten der Erde zwiscbeu Sonne nnd Mond, was als dasselbe sich in vielen einzelnen Da-zwischentreten deT Erde wiederholen kann:

Zu b). Nachdem Ar. zu a) das W a s als gleichzeitig mit seiner Wirkung, dem Dinge, daseiend besprochen hat, wendet er sich zu jenen Ursachen, welche mit ihrer Wirkung nicht in denselben Zeitpunkt fallen. Hier ist die Ursache nach seiner Ansicht ein Anderes als ihre Wirkung, während bei jenen, dem W a s , allerdings dieses als Ursache, mit der Wirkung, dem Dinge, zusammenfällt.

Indess geht seine Absicht hier nur darauf, die Form des Schlusses bei solchen zeitlich getrennten Ursachen zu be-sprechen nnd eT nimmt das Dasein solcher Ursachen, die zeitlich von ihrer Wirkung getrennt sind, als richtig an, obgleich er diese Ansicht nur frageweise hinstellt.

Zu c). Hier wendet sich Ar. zu der Form des Schlusses bei solchen Vorgängen, wo Ursache und Wir-kung zeitlich getrennt sind. Er hebt hervor, dass hier der Schluss von der Wirkung auf die Ursache schliessen müsse, während in der Wirklichkeit die umgekehrte Folge statt habe. Weshalb dies beim Schlüsse sein müsse, wird indess sehr dunkel von ihm ausgedrückt. W a i t z erklärt es so, däss dies geschehen müsse, weil man die Wirkung nicht eher kenne, als bis sie eingetreten sei; indess hat Ar. dies schwerlich so gemeint, da ja diese Causalität schon bekannt ist. Man halte vielmehr fest, dass Ar.

hier die Ursachen und ihre Wirkungen immer nur in Beziehung auf den Schluss in Betracht nimmt, und zwar in Bezug auf den kategorischen Schlusssatz. Bei diesem Schlüsse, den Ar. allein als solchen anerkennt (also mit Ausschluss des hypothetischen Schlusses), müssen nach seiner Ansicht die drei Begriffe sich immer g l e i c h m ä s s i g verhalten, d. h. sie müssen entweder sagen A ist in allen B, B i s t in allen C, also: A ist in allen C, oder A w i r d in allen B, B w i r d in allen C, also A w i r d in allen C;

und ebendasselbe "müsse für die Vergangenheit (A ist in allen B geworden) und für die Zukunft (A wird in allen B werden) gelten, d. h. Vordersätze, welche nicht diese Gleichartigkeit (AWF/N -/QOVM) der Zeit innehalten, eignen sich zu keinem Schluss. Daraus folgt nun, dass ein Schluss v o r dem Eintritt der Wirkung nicht aufgestellt

Erläuterung 54. 1 6 3

•werden kann, wenn auch die Ursache schon in der Gegen-wart i s t oder in der Vergangenheit w a r ; denn sonst enthielten. die Vordersätze verschiedene Zeitarten. Ar.

will also hier nicht bestreiten, dass die s e i e n d e Ur-sache und Wirkung in verschiedene Zeiten fallen könne,

•er behauptet nur, dass ein S c h l u s s von dem einen auf das andere nur dann gezogen werden könne, wenn die Vordersätze von ein und derselben Zeitart lauten, und deshalb kann nach seiner Ansicht der Schluss erst nach

•eingetretener Wirkung von dieser Ursache aus aufgestellt werden, weil nur dann beide Vordersätze in die gleich-artige (vergangene) Zeit fallen und nur dann einen Schluss

•ermöglichen. Man könnte dagegen einwenden, dass man hypothetisch sagen könnte: Wenn A in B enthalten i s t , so w i r d C sein, u. s. w.; allein diese hypothetischen Schlüsse erkennt, wie bereits bemerkt, Ar. nicht als Schlüsse an.

Zu d). Das hier zu c) bemerkte wird hier von Ar.

in demselben Sinne näher begründet. Im Ganzen ist der Gedanke des'Ar. ziemlich trivial und gerade, weil man dies nicht erwartet, sucht man einen tiefern Sinn und findet eine Dunkelheit darin.

Zu e). Wenn die Zeit stetig ist, so sollte man meinen, dass auch das, was in ihr geschieht, stetig sei; allein dies ist nach Ar. nicht der Fall. Das Gewordene grenzt nicht an das Werdende in dieser Weise, ja selbst das Gewordene nicht an das Gewordene. Vergangenes und Werdendes verhalten sich vielmehr wie Punkte zur Linie. — Man sollte meinen, gerade umgekehrt; allein für Ar. gilt das Gewordene (ytyovog) als abgeschlossen, als E i n e s , also gegenüber dem erst Werdenden als ein Einiges und Fertiges und deshalb Untheilbares. NUT in

•dem Werdenden liegt das Stetige, das Ausgedehnte und Zusammenhängende («wf/vr), weil es eben noch nicht ist und zu seinem Werden einen Zeitverlauf braucht; des-halb gleicht es, wie die Bewegung, der Linie und enthält wie diese unzählige Punkte, so als Werdendes unzähliges Gewordene in sich; weil in seinem Zeitverlauf überall an jedem Punkte ein Seiendes oder Gewordenes enthalten ist. Der Grund, weshalb Ar. das Vergangene hier punktuell auffasst, liegt also nicht in der Zeit an sich und nicht in einem sachlichen Umstände, sondern darin, dass das Ver»

11*

164

gangene von dem D e n k e n nicht mehr als ein Ausge-dehntes und sich Bewegendes gefasst wird, sondern als ein Fertiges und damit nicht mehr Fliessendes.

Indess will Ar. diese Frage hier nicht erschöpfend behandeln und verweist deshalb auf seine anderweitige Lehre von der Bewegung d. h. auf seine Physik. Die Stelle konnte dort nur in Buch VI enthalten sein, indess sucht man da vergeblich nach dieser umfassenderen Be-gründung. Im Allgemeinen entstehen diese Schwierig-keiten des Verständnisses daraus, dass Ar. durchaus die Gleichheit zwischen dem Causalnexus in den seienden Dingen mit dem Schliessen innerhalb des Denkens durch-führen will. So wie nun bei dem Schliessen die einzelnen Begriffe für sich getrennt auftreten, so muss Ar. dies für die causale Verbindung der Dinge auch behaupten. Hier steht aber die Stetigkeit der Zeit entgegen, vermöge deren sie ohne Ende theilbar ist. Um deshalb hier feste, von einander abgegrenzte, den Begriffen des Schliessens ent-sprechende Thatsachen zu erhalten, trennt Ar. das Ver-gangene von dem Werdenden und lässt beide nicht in

einander fliessen. Deshalb ist ihm jedes Vergangene ein Abgeschlossenes, Untheilbares, («ro.uor) und als solches kann es dann auch nur als ein für sich bestehender Be-griff im Schlüsse behandelt werden.

Zu f). Hier setzt Ar. die Vergleichung zwischen der Causalfolge und der Folge im Schlüsse fort. Nach Ar.

liegt der Unterschied beider nur darin, dass der Schluss von dem, was dem Jetzt am nächsten steht, beginnen muss und der' Zeit nach rückwärts geht, während in der Cansalität das der Zeit nach Aelteste das Erste ist. Der Zeit nach folgen sich die Buchstaben A, C, D, oder die damit bezeichneten Ereignisse; im Schlüsse geschieht dies aber umgekehrt. C bildet dabei den Mittelbegriff, wel-ches in der seienden Reihe zugleich als die Ursache von D behandelt wird. Deshalb ist C sowohl der Grund von A wie von D ; weil sie alle drei im Causalnexus stehen.

An sich genügte hier A und C; das dem Jetzt nächste C ist der Erkenntnissgrund für das frühere A, während A als das im Sein Frühere die Ursache von C ist. Wenn Ar. trotzdem nun noch ein D einschiebt, welches hinter C, also dem Jetzt noch Däher steht, als C, so hängt dies damit zusammen, dass seine Gegner ihm wahrscheinlich

Erläuterung 52. 1 6 5