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DES ZEITALTERS DER WELTRAUMFORSCHUNG UND DER INFORMATIK

Der Nobelpreis ist die spektakuläre Form der Anerkennung einer wissen­

schaftlichen Leistung. Es gibt auch viele ungarische Wissenschaftler, die zwar den Nobelpreis nicht erhielten, doch zu den größten gehören, die je gelebt haben.

Der U nternehm ergigant W estinghouse publizierte für das Jahr 1996 einen G elehrtenkalender. Man konnte von den W issenschaftlern aller Disziplinen, Nationen und der ganzen Vergangenheit für die zwölf Monate des Jahres zw ölf Personen w ählen. Von den zwölf gilt aber der als be­

sonders hervorragend, der das Jahr eröffnet und der das Jahr schließt.

Nun wird das Jahr von John von Neumann eröffnet und von Zoltan Bay abgeschlossen, darüber hinaus ist im Monat Juni das Porträt von T heodor Kärmän zu sehen. Diese amerikanische Ausgabe teilt bei allen drei mit, daß sie Amerika und der Welt von Ungarn gegeben worden sind.

Aus diesem Land sind Theodor von Kärmän, Leo Szilärd, Edward Teller und zahlreiche Pioniere des Zeitalters des Atoms, der Raumforschung und der Informatik in die Neue Welt gekommen. Es ist schon verständ­

lich, daß diese Tatsache dem forschenden Geist aufgefallen ist, und nach dem G rund gesucht wurde.

Der N obelpreisträger Leon Ledermann hat scherzhaft geschrieben, er habe das G eheim nis d er Ungarn mit Hilfe von Sherlock Holmes und dem M itarbeiter des M eisterdetektivs Dr. Watson geklärt. Neuman und die anderen seien Lebewesen aus dem Weltraum, die ihren ersten Stütz­

punkt in Budapest ausgebaut hätten, um von dort aus als ungarische Emigranten getarnt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den besten Universitäten und Forschungsinstituten der Welt einzusickern.

Wir sollten diese „M arsbew ohner”, die m it ihrem Lebensw erk die Kulturgeschichte der M enschheit entscheidend beeinflußt haben, näher kennenlernen. Ihr Geheimnis haben sie selbst gelüftet. Sie sind nicht aus dem All gekommen, ihre Laufbahn w urde von der ungarischen Schule, die Anfänge von Bolyai's und Eötvös' Geist bestimmt.

Tödor (T heodor vo n ) K ä rm ä n (1881-1963) ist d er Entwickler der m odernen Aerodynamik, der Flugzeuge mit Überschallgeschwindigkeit und der Raketen. Er hatte m aßgebenden Anteil daran, daß w ährend des

Albert Einstein, Leo Szilärd und der 1939 an den amerikanischen Präsidenten F.D.Roosevelt gerichtete berühmte Brief, der das Atomzeitalter einläutete.

Eugene Wigner m it seinem ungarischen Freund und Mitstreiter Edward Teller

DIH O R IIN n iJ ü lK U N I1HR UAT1 IltM A T IR C IiR N w i s s i :n s( 'H A in p.N i n K i N z i i n M u t s n t u n N n n N

B A N T J X X X V III

M A T H E M A T IS C H E G R U N D L A G E N D E R Q U A N T E N M E C H A N I K

VON

JO H A N N v. N E U M A N N

lj V l i k U U V O N I U I . H I S S P K I M G I2K I N I I J i K U X

Von Neumanns erstes Buch über die mathematischen Grundlagen

der Quantenmechanik

Neumanns Werke von der Quantenmechanik über Spieltheorie

bis zu r Automatentheorie

Präsident Eisenhower zeichnet seinen höchstrangigen wissenschaftlichen Berater aus

Zweiten Weltkrieges im Luftraum die Überlegenheit der Alliierten erreicht w urde, die nötig war, um den Krieg gew innen zu können. Dieser ging aber noch nicht einmal zu Ende, als sich Kärmän bereits mit den Fragen der Zeit nach dem Sieg auseinandersetzte. Er stellte ein Expertenteam auf und dessen Arbeit zusammenfassend schrieb er 1945 unter dem Titel Toward New Horizons ein Essay ü ber die künftigen Entwicklungen in der Flugtechnik. Zur Zeit der Industrierevolution schuf die Eisenbahn Verbindungen zw ischen Gem einden und Ländern, jetzt hat sich durch das Fliegen dasselbe zwischen K ontinenten vollzogen. Kern der Kärmän- schen G edanken ist die ständige Innovation. Billiger, sicherer, weiter, schneller, höher. Hinaus ins All bis zu den Sternen. Sic itur ad astra! Er hat den am erikanischen Preis: „National Medal of Science” in dessen G eschichte als erster erhalten. Auf der unsichtbaren Seite des Mondes und auf dem Mars w urden je ein Krater nach ihm benannt.

Leo Szilärd (1898-1964) hat in seinem Habilitationsaufsatz unter dem Titel „E ntropiem inderung in th erm odynam ischen Systemen durch Einwirkung intelligenter W esen” (1926) den Zusam menhang zwischen der Rolle der Intelligenz bei d er Inform ationsproduktion und des II.

Hauptsatzes der W ärm elehre geklärt, was Ausgangspunkt der Informatik u n d d e r G ehirnforschung ist. Er h at die M öglichkeit d er nuklearen K ettenreaktion entdeckt und die N eutronenverm ehrung im Falle von U ranspaltung nachgew iesen. Enrico Fermi und er hab en den ersten K ernreaktor entw orfen und umgesetzt. Auch auf d er Patentschrift des Atomreaktors stehen die Namen beider. „Ich glaube daran, daß ein einziger M ensch fähig ist, den Gang d er G eschichte zu ändern. Dieses Buch em pfehle ich dem A ndenken eines solchen, d er sich nie eine Macht gew ünscht, und diese auch nicht erreicht hat, der aber das Atomzeitalter eingeleitet hat.” - schrieb Teller in seinem Buch zum Andenken an Leo Szilärd (Besser der Schild als das Schwert).

Ede (Edward) Teller (1908- ) ist ebenfalls Hauptakteur beim „zweiten Feuermachen” bei der Befreiung der Kernenergie. Er studierte unter den ersten die thermonuklearen Reaktionen und nahm eine Schlüsselposition bei d er Vorbereitung der am erikanischen W asserstoffbombe ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg w urde in den USA der Ausschuß für Reaktoren­

sicherheit gegründet, dessen erster Vorsitzender Teller w urde. Er hat für die Verbesserving der Sicherheit in den am erikanischen Atomreaktoren den Fermipreis erhalten. M ehrere wichtige Entdeckungen in der Physik und in der Chemie tragen seinen Namen (in der BET-Formel steht das T für ihn; Jahn-Teller Effekt).

Z oltan Bay (1900-1992) ist Begründer der Radarastronomie. Er hat eine neue M eternorm erarbeitet, die auf seine Empfehlung von der Inter­

nationalen Konferenz für Gewicht- und Längennormierung angenommen wurde. Laut dieser heißt 1 Meter: d er Abstand, den das Licht im Vakkum- raum in ein er 299 792 458stel Sekunde zurücklegt. Er ist d er erste Europäer, der vor fünfzig Jahren von Budapest aus Radarsignale zum Mond sendete.

Diejenigen, die als erste ins All hinaustraten, taten das symbolisch mit Hilfe von Signalen. Die ersten Schritte w urden unabhängig voneinander von DeWitt und G. Valley in Amerika sowie von Zoltan Bay und seinen Kollegen parallel gemacht. Er und seine M itarbeiter haben mit einem O rtungsgerät, das im F orschungslaboratorium der Tungsram-Werke entstand, am 6. Februar 1946 in A nw endung der M ethode der Signal- periodisation und Signalintegration vom Mond Radarsignal empfangen.

Der erfolgreiche Mond-Radarversuch hat nicht nur die Raumforschung und -fahrt eingeleitet. Was heute von erstrangiger Bedeutung ist, ist nicht die künftig m ögliche Raumfahrt zw ischen den Planeten, sondern der Informationsaustausch hier auf der Erde zwischen Mensch und Mensch, d er D urchbruch zur globalen N achrichtenübertragung p e r Satelliten­

technik, zur Revolution der Telekommunikation über das All.

Jä n o s (John von) N e u m a n n (1903-1957) machte sich durch seine ausgezeichneten Spieltheorie, die d er ökonom ischen und politischen D enkweise neue Grundlagen verschafft.

Er w urde jedoch weltweit durch seine Rolle in der Informatik durch die Tatsache, daß er für den „Vater” der C om puter gehalten wird, noch m ehr bekannt. Neumanns berühmte Schrift über die Experimente mit programm­

gesteuerten elektronischen Rechenanlagen First draft on the rep ort of EDVAC entstand vor m ehr als einem halben Jahrhundert, am 30. Juni 1945.

Bis zu seinem Tode beschäftigten ihn die Fragen der neuen Symbiose von Technologie und Biologie. Dies ist auch der Gegenstand seines postum unter dem Titel The Com puter and the Brain erschienenen Werkes.

Neumann hat in einer Initiative vom 8. Novem ber 1945, die den Titel M em orandum on th e Program o f th e High-Speed C om p uter trägt,

Theodor von Kärmän, Vater der Aerodynamik, Bahnbrecher des supersonischen Fliegens, der Begründer des Internationalen Astronautischen Instituts

Kärmän erhielt von Präsident Kennedy als erster die höchste Auszeichnung fü r wissenschaftliche Tätigkeit in den USA überreicht

Arbeitsgemeinschaft des Industriellen Forschungslaboratoriums der Tungsram-Werke (In der ersten Reihe von links: der 2. E. Brödy, der 6. L.Aschner,

neben ihm I. Pfeifer, Z. Bay und P. Selenyi)

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Zoltän Bay empfängt in der Washingtoner Botschaft den "Bannerorden m it Rubinen"

vom Präsidenten der Ungarischen Republik Ärpäd Göncz

bereits ein Programm umrissen, das w eit über den Bau eines Com puters hinausweist: „parallel zum Entwerfen und Bau der Anlage sind w eitere Experim ente durchzuführen. Der Löwenanteil d er Arbeit ist dann zu verrichten, w enn die Maschine fertig und brauchbar ist. Dann soll die Maschine selbst als Versuchsmittel verw endet w erden.”

Als das Programm erfolgreich zu Ende ging und der nach dem Neumann- Prinzip konstruierte Rechner fertig war, begann sich N eumann mit dem

„Löw enanteil” d er Arbeit zu beschäftigen. Er setzte die Analyse d er inform ationstechnischen und überhaupt der technischen Entwicklung, beziehungsw eise die W irkung, die diese Entwicklung auf die Gesell­

schaft ausübt, in den M ittelpunkt der w eiteren Untersuchungen.

„Die Erdkugel selbst befindet sich in einer schnell w achsenden Krise" - gibt Neumann den Ton im Jahre 1955 in einer strategischen Studie unter dem Titel Kann die Technik überlebt werden? an. Er weist darauf hin, daß diese Krise, die die ganze M enschheit betrifft „nicht aus zufälligen Ereignissen oder menschlichem Fehler stammt. Sie w urzelt im Verhältnis der Technik zur Geographie einerseits und zur politischen Organisation andererseits.”

Je n e Technik, die jetzt im Entstehen begriffen ist und in den kommenden Jah rzeh n ten v o rh e rrsch en w ird, steh t in vollem G egensatz zu den derzeit b esteh e n d en geographischen und politischen Einheiten und Konzeptionen. Dies ist die heranw achsende Krise der Technik.”

„Deshalb w ird es notw endig sein, daß sich neue politische Formen und Verfahren entwickeln. Alle Erfahrungen zeigen, daß die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse selbst von kleineren technischen Änderungen als die sich jetzt herausbildenden tief betroffen und um­

gestaltet w erden.” „Gegen die Entwicklung gibt es keine H eilm ethode” - stellt Neumann fest und zieht die Konsequenz: „Es hätte keinen Sinn, ein Rezept zu w ünschen, das im voraus zusammengestellt w urde. Nur die dazu notwendigen menschlichen Eigenschaften können bestimmt werden:

Toleranz, Flexibilität, Intelligenz.”

INTELLEKTUELLES INTERNET IN WISSENSCHAFTLER-BRIEFEN

„Maros Väsärhely den 20KnJuni 1931.

Hochgeschätzter G auss!

Verzeihe, dass ich'D ich in Deiner Riesenbahn stöhre: halte eine kleine Pause, und schenk eine Minute der Freundschaft! - Empfange vergan­

gener Sonner W ieder Schein - und lass uns aus den R u in en des Alters noch einmahl verjüngt bevor unserer Abreise, eine Rechte über die paar Länder reichen! Seelen binden die Fesseln der Zeit und des Raumes nicht - Alle Grössen der Erde (nie kleiner zwar, als sie selbst, und rela tiv immer gross) vor höheren Wesen lächerlich klein, verschwinden im Reiche der Liebe; und nur aus dieser einzigen Quelle der Seeligkeit entspringende Ströhmungen fliessen schimmernd im Strahle der ewigen Sonne, durch unverwelkt blühende Fluren des w iedererfundenen Paradieses

Mit diesen Worten beginnt Wolfgang von Bolyai seinen Brief, den er von Marosväsärhely an den Freund aus seiner Jugendzeit und den Fürst der M athematiker nach Göttingen schrieb.

Einst grü belten sie gem einsam ü b e r grundlegende Problem e der Mathematik, und zw ischen diesen zum ersten über das schon seit m ehr als 2100 Jahren ungelöste Problem d er Parallelen.

Er schickt jetzt die w issenschaftliche A bhandlung seines Sohnes, w elche eben die Lösung dieses Problemes verspricht. Ihre gemeinsame Bitte ist, Gauss soll beurteilen, ob Johann tatsächlich das Problem der Parallelen gelöst hat.

Die A ntw ort von Gauss ist eine grosse Anerkennung. Er hat es wirklich gelöst und ist damit sogar dem grossen Gauss zu vo rg eko m m en :

„Mein Vorsatz war, von m einer eigenen Arbeit, von der übrigens bis gefühlt haben, was eigentlich fehlt, und darüber sind die meisten Menschen ganz unklar. Dagegen w ar meine Absicht, mit der Zeit alles so zu Papier zu bringen, daß es w enigstens mit mir dereinst nicht unterginge.

Sehr bin ich also überrascht, das diese Bem ühung mir nun erspart werden kann und höchst erfreulich ist es mir, dass gerade der Sohn meines

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alten Freundes es ist, der mir auf eine so merkwürdige Art zuvorgekommen ist.”

Johann von Bolyai revolutionierte gleichzeitig die Geometrie und das Denken. Er erkannte die geschichtliche Bedeutung sowohl der Aufgabe, als auch seiner Entdeckung. Das zeigt d er folgende G edanke seines m athem atischen Meisterwerkes:

„Tritt n un auch der Beweis der Unmöglichkeit, je zwischen £ und S zu en tsch eid en , hinzu (d en d er Verfasser gleichfalls besitzt), so ist das Wesen des XI. Axioms vollends ergründet und die intrikate Materie der Parallelen vollkom m en durchdrungen, und die bis zur Stunde (für die nach Wahrheit dürstenden Geister) so unglückselig geherrscht habende, die Lust zur W issenschaft benehm ende und Zeit und Kraft so Vielen geraubt habende totale Sonnenfinsternis für immer verschwunden. Und es lebt in dem Verfasser die (vollkommen geläuterte) Überzeugung

„Uns, den heute, hundert Jahre nach seiner G eburt hier Versammelten w urde schon ein besseres Schicksal zuteil. Seitdem w u rd e unsere Heimat zu einem d er w issenschaftlichen Welt ein Jahr für Jahr reichere Ernte versprechendes Land. Wir k önnen unsere G edanken bei ihrem Entstehen schon in unserer eigenen Sprache mit den mit uns zusammen fortschreitenden G efährten m itteilen, w ir k ön nen auch schon in der

eigenen Heimat Anerkennung, ja sogar Belohnung erw arten. Wir streben aber dennoch - bekennen w ir uns offen dazu - auch nach dem w eiter entfernten, aber grösseren und nicht verjährenden Ruhm, w elcher Bolyai zuteil w urde, den n w ir w issen, dass n u r das w ahre W issenschaft ist, w elche von der ganzen Welt anerkannt wird; und desw egen müssen wir, w enn w ir echte W issenschaftler und gute Ungarn sein w ollen - und das deren Start die W issenschaftler mit und ohne Nobelpreis eine relevante Rolle spielten, die G rundwissen und Humanität aus ungarischen Mittel­

schulen m itgebracht hatten. Kärmän, Szilärd, Neumann und die vielen Partner in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit trugen zur Eröffnung des Atomzeitalters, des kosmischen Zeitalters, des Informatikzeitalters, der globalen technologischen Revolution, solcher w eltw eit b ed eu ten d en Erfindungen, Schöpfungen und Erkenntnissen bei, auf die gleichweiche Nation stolz sein kann.

Was die Welt aber gar nicht oder kaum weiß: Theodore von Kärmär, Leo Szilärd, John von Neumann, Zoltan Bay, Dennis Gabor, Albert Szent- Györgyi und andere gehören alle in die gleiche ungarische Schule, die keine Mauern hat. Viele ungarische W issenschaftler verließen aus politi­

schen, rassistischen oder w irtschaftlichen Gründen früher oder später die Heimat. Die geistigen Beziehungen zwischen den Emigranten und den Zuhausegebliebenen besteht nach w ie vor.

Zum Kennenlernen der Laufbahn, des Lebenswerkes und des Reichtums der Beziehungen großer W issenschaftler ist deren K orrespondenz eine wichtige Quelle. Durch den Briefwechsel kann man zu solchen Hinter­

grundinformationen gelangen, die aus den zu veröffentlichenden Werken der Wissenschaftler weniger sichtbar werden, man kann sich auch besser mit den persönlichen Gesichtszügen vertraut machen. Und neben dem

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veröffentlichten Werk kann man einen Einblick in den Fertigungsprozeß selbst und dessn Fachgeheimnisse erhalten.

Aus den hier veröffentlichten Briefen geht hervor, daß die organische Verbindung von Wissenschaft und Humanismus für unsere Wissenschaftler charakteristisch ist. Als Beispiel sei h ier Zoltän Bay erw ähnt, dessen erfolgreiche M ondradarversuche von N obelpreisträger Dennis Gabor folgenderm aßen bew ertet wurden: "Heute erhielt ich den Sonderdruck über die vom Mond reflektierten Mikrowellen, den ich sofort gelesen habe, und so beeile ich mich, Dir m eine aufrichtige B ew underung auszudrücken." Zoltän Bay hatte w ährend des Zweiten Weltkrieges bei der Rettung seiner jüdischen Mitarbeiter sein Leben aufs Spiel gesetzt.

Im w eiteren erfolgt eine Auswahl aus der Korrespondenz unserer welt­

bekannten gekrönten N obelpreisträger und der ungekrönten Wissen­

schaftler. Die Briefe gestatten einen Einblick in die Beziehungen der geistigen Größen. Aus ihnen geht auch hervor, daß über die wirklich w ichtigen Dinge nicht in Briefen oder p er Telefon gesprochen w urde, sondern man tauschte seine Meinungen persönlich aus. Am Ende der Briefe liest man zumeist: Auf W iedersehen oder auf W iederhören. Die wissenschaftlichen Probleme kommen und gehen in den Kommunikations­

kanälen der "ungarischen Werkstatt" zwischen Bay, N eumann und Szent- Györgyi. Albert und Zoltän sitzen auf den Moränen-Steinen am Meeresufer von Woods Hole. Es taucht eine Frage in Verbindung mit dem C om puter oder mit der N ervenfunktion auf. Einer in der Runde w irft auf: "Das m üßte man Jancsi N eumann fragen." Ein anderer m acht sich ans Brief­

schreiben: "Wir haben uns unlängst etwas mit Zotyi Bay ausgedacht, was auch Dir gefallen wird, was vielleicht etwas mit dem Denken bzw. mit dem Mechanismus der Nervenfunktion zu tun hat."

Das Thema von Neumanns postum Buch ist eben die Verbindung von N ervensystem und Com puter, dem G renzgebiet von Biologie und Technologie. Was haben wohl diese außergew öhnlichen G rößen der universellen W issenschafts- u nd Technikgeschichte w ie Bay, Gabor, Neumann, Ortvay, Szent-Györgyi und ihre zahlreichen wissenschaftlichen Mitarbeiter so alles diskutiert? Wer hat bei diesen G edankenaustauschen etwas gegeben und w er hat etwas bekommen? Welche Gedanken wurden in diesen mauerlosen Laboratorien geboren? Was hätte es bedeutet, w enn diese Gedanken die ganze ungarische und universelle Wissenschaft sofort befruchtet hätten, und was könnte das ungeschriebene Erbe uns und nicht nur uns bedeuten?

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1.

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an den Präsidenten der U ngarischen Akademie der W issenschaften

Heidelberg, den 4. Mai 1907 H ochverehrter Herr Präsident!

Die höchste Auszeichung der ungarischen Akademie der Wissenschaften und meine Wahl zum Ehrenmitglied der Akademie habe ich mit größter Freude zur Kenntnis genommen.

Nach dieser Ehrung w erde ich bem üht sein, m einen Dank gegenüber der Akademie der Wissenschaften derart Ausdruck zu verleihen, daß ich von Zeit zu Zeit an ihren Sitzungen, mit m einen Studien teilnehme.

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Präsident, der hochw ürdigen Akademie m einen tiefsten Dank für die ehrende Auszeichnung zu übermitteln.

Mit patriotischem Gruß finanziellen Situation das Erledigen der Auszahlung dann günstig, w enn die Entlohnung für Herrn Kunfalvy vom 1. Okt. 1929 bis zum 31. Aug.

1930 erfolgen würde.

Die Aufforderung des hochverehrten Professors, einen Vortrag über m eine U ntersuchu ng en zu halten, ist m ir eine g roß e Ehre, u nd ich w erde mit Freude bereit sein, dieser Ehrenpflicht nachzukommen. Ich denke, daß das neue Studienjahr noch vor m einer Reise nach London beginnen w ird und so m einem Vortrag auch zeitlich nichts im Wege steht. Auch die Aufforderung des H errn Professors, eine m einer Arbeiten an der Akademie vorzulegen, ist für mich eine große Ehre, und ich hoffe dieser Aufforderung innerhalb kurzer Zeit nachkom m en zu können.

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Unsere U ntersuchungen im Zusam m enhang von metastabilen Stick­

stoffmolekülen setzen sich fort, neuerdings auch u n ter Einbeziehung eines Phänom ens von Chemielumineszenz, mit dessen Photom etrie w ir uns beschäftigen.

w ettbewerbe der Gesellschaft für Math, und Phys. sowie über die Tatsache zu sprechen, daß die Erstplatzierten dieser W ettbewerbe sozusagen der Anzahl der sich später bew ährenden M athematiker und Physiker ent­

sprechen. Hinsichtlich des allgemeinen schlechten Rufes der Prüfungen läßt sich schon allein das als eine große Sache bezeichnen, w enn eine solche Selektion zu 50% die Richtigen trifft.

Szilärd interessiert sich sehr für die A nw endung dieses Verfahrens unter den deutschen Verhältnissen, und w ir haben darüber mehrm als

Szilärd interessiert sich sehr für die A nw endung dieses Verfahrens unter den deutschen Verhältnissen, und w ir haben darüber mehrm als