• Nem Talált Eredményt

„Vielleicht sind Steine doch nicht stumm… “

In document 9786155456091 ISBN 978-615-5456-09-1 (Pldal 28-36)

Bildhauerei von András Kontur

Skulptur ist in zeitgenössischer Kunst ein phantastisch komplexer Bereich, der vielfältige künstlerische Bestre-bungen mit einschließt; wo individuelle Initiativen und herr-schende Richtungen sich am besten mit den klassischen Traditionen und denjenigen einzigartigen Relationen cha-rakterisieren und beschreiben lassen, die aus über Jahr-hunderte sich herauskristallisierten Merkmale und Wer-te entstanden sind. Die Axiome unserer Referenzrahmen sind Raum, Material, Masse, Form und die Zeit, die die Grundlage aller Eigenschaften und Lebewesen darstellt.

Zur Jahrtausendwende werden diese Skulpturdeterminan-ten von Schöpfern und Werken dieses künstlerischen Ter-rains in schlimmeren Fällen nur wiederholt, in glücklichen Fällen weitergeführt, verworfen und abgelehnt oder sogar verändert und umgewandelt. Als man die wesentlichsten Kennzeichen der künstlerischen Schöpfung und Werken zu begreifen versucht, kann man mit aller Entscheidendheit feststellen, dass von András Kontur angefertigten Steins-kulpturen sich mit selbstverständlicher Natürlichkeit an die Tradition anknüpfen, aber auch weiterschreiten, um neue Tore, neue Horizonte zu öffnen. Dieses Dynamik von Ver-bindung und Entfernung, die Bewahrung von Werten und deren Weiterentwicklung ist beweisbar und greifbar in seinem Universum: Materialität der Werke, Bearbeitungs-technik, Raumkonzeption, Formensprache, Massenbe-handlung, Zeithandlung und Zeitbetrachtung. Die Bedeu-tungsschichten und die Welt der Werke werden einerseits von der Tradition mit stilschaffenden Elementen,

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seits von der Verbindung und Referenz zur Vergangenheit determiniert. Die Skulpturen von András Kontur eröffnen interessante Gespräche nicht nur durch die Formenspra-che, die Motive, die technische Bearbeitung, sondern auch durch die vermittelten Botschaften. Sie binden sich darüber hinaus organisch in die verschiedenen Richtungen der mo-dernen Bildhauerkunst mit ein: Die einzigartigen und unver-wechselbaren Kontur-Plastiken haben gemeinsame Züge mit den Werken von Constatin Brâncuşi und Miklós Borsos.

Einer der meistbegabten Vertreter der jüngsten Bild-hauergeneration, András Kontur, geboren im Jahre 1973, besuchte die Fachmittelschule für Bildende und Ange-wandte Kunst, er schrieb sich nach weiteren Steinmetzstu-dien und –Praktikum nach der Jahrtausendwende an die Universität für Bildende Künste ein, wo er im Jahr 2008 als Bildhauer graduierte.

Zwei ausgezeichnete Meister betreuten ihn: Ádám Farkas und Zoltán Karmó. Seine Werke, einige aus den Studienjahren, darunter zwei Skulpturen der Diplomarbeit und diejenige, die er in der kurzen Periode danach fertig stellte, waren auf zwei Ausstellungen von Steinskulpturen für das breite Publikum zu sehen. Seine Werke beweisen hohes professionelles Niveau und Fachkenntnisse, sie ver-körpern die ständig nach Perfektion strebende Motivation:

Die Kontur-Skulpturen sind immer sorgfältig überlegte und mit Präzision fertig gestellte Kompositionen, deren Feinhei-ten und GrobheiFeinhei-ten Zeugen der bewussFeinhei-ten schöpferischen Planung sind.

Die Werke von András Kontur folgen einer durch besondere Schönheit und mannigfaltige Struktur charakte-risierten, sorgfältig ausgewählten künstlerischen Idee von Skulpturen aus Steinmassen, deren Alter in Jahrtausen-den oder sogar Millionen messbar sind – Steine aus

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kalász, Hárskút, Kroatien, Afrika und Chile. Das Material – heutzutage Medium ge-nannt – dient der Bildhauerei seit Beginn der Zivilisation, aber das Bearbeiten, die Massenbehandlung und Formung zeigen bereits merkwürdige individuelle Züge.

Aus der heutzutage zugänglichen vielfältigen Skulpturmaterialien wählte er – fast ausschließlich – den Stein. Schon diese Wahl zeigt seine Zuneigung und seine Beziehung zur Tradition. Neben den traditionellen Werkzeugen und Methoden, das Meißeln und das Schleifen, tritt András Kontur auch als Innovator vor: Bearbeitung durch Ätzen mit Säure, die sogenannte gesteuerte Zerstörung, wo der Stein mal schwammartig, mal infiltriert von Licht, ähnlich einem Spitzenwerk wird– seine ers-te Vorsers-tellungsaussers-tellung zeigt diese Werke im Miters-telpunkt.

Die rigiden, geschlossenen Formen lösen sich auf, die Oberflächen werden zu komplexen Geweben, manchmal hautdünn – sie wandeln sich in delikaten und fragilen plastischen Elementen um, der Raum wird zum Ort der Unbestimmtheit und Ahnungen umdimensioniert. Diese Phänomene werden in Werken verkörpert, deren Silhouette und Gestalt geometrische Formen sind, wie ein Quadrat, ein Rechteck, ein Kreis, ein Dreieck oder dreidimensionale Körper, wie ein Würfel, ein Prisma, ein Zylinder, eine Pyramide. Die Oberflächenfelder erzeugen Kontrapunkte, mal eben und abgeschliffen, mal rustikal und grob. Pure und klare Formensprache.

Die geschlossenen Abrisse folgen den geraden Linien eines Fensters, ei-ner Tür, eiei-ner Brücke oder Viadukts, eiei-ner urzeitlichen Pfeilspitze oder Lanze. Die Oberflächen und Öffnungen zeigen oder verstecken phantastisch sensitive Ein-zelheiten. Wenn die Oberfläche grob und rustikal wirkt, wie im Falle von Schärfe und willkürlicher Kehle geschlagenen Steinwerkzeugen, die Silhouette bleibt klar und einfach, alliteriert mit emblematischen Motiven. Die Formensprache und das Motivsystem einer Kontur-Skulptur rufen immer Bilder der Vergangenheit hervor, der Betrachter wird in die alten Zeiten geführt: in die Welt des Urmenschen, in die Kreise der Stammesjäger und der Kämpfer, in die Sphären alter Sagen oder in die Räume der mittelalterlichen Architektur. Das Material von außengewöhnlicher Schönheit, die stille Masse in Gleichgewicht, die klare Form von strukturierten und merkwürdigen Figuren, die von Metaphern und Symbolen erfüllten Gedankenge-halt bilden zusammen eine dynamische Einheit in Konturs klassische Werte und Modernität verschmelzenden Skulpturen. Seine Brücken und Viadukte verbinden nicht nur imaginäre Ufer, sondern sie wirken als Zeitbrücken, durch denen

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schiedene Epochen zu uns und zueinander sprechen, sie reizen einen in die Tiefen der Vergangenheit hinunterzublicken. Die Motiv– und Form–Referenzen zu vorge-schichtlichen und vergangenen Epochen und Motiven lösen mit der dekorativen Geometrie und der Simplizität einen interessanten Flickern mit der modernen Em-blem–Welt aus.

Die nach der Ausstellung in Budapest geschaffenen Werke wurden 2010 in Sopron vorgestellt. Die neue Kompositionen entwickeln Konturs Kerngedanken weiter: sorgfältige Farbenauswahl, harter Stein mit feinen Farbentonen und die Ver-wendung von Grundformen, wie Kreis, Quadrat, Prisma, die die Atmosphäre und die Aura der Werken bestimmen. Die hagere Ordnung der Minimalisten und un-versöhnliche Mentalität der Geometrie darf nicht berufen werden, denn die redu-zierte Form ist kein Ergebnis oder Abschluss, sondern die Eröffnung einer feinen, detaillierten Welt. Der Kreis, der Quadrat im Kreis und der Kreis im Quadrat sind alle nur Gründe, eine Welt der harten Konturen hinter sich zu lassen, und in eine Dimension zu treten, wo Empfindlichkeit, Feinheit und Intimität herrschen. Im Falle der auf der Kante gestellten Steindisken, sowie bei vorige auf Fenster- oder Tür-formen reimenden Pfeilspitzen und Lanzen, sind symbolische Deutungen zu ent-decken: Hier erscheint die Sonnenscheibe – die Werke haben oft mehr Inhalt und Bedeutung, als man bei steifen Minimalismus der geometrischen Formen zu hoffen wagt. Neben dem Bedeutungsreichtum ist die subtile und empfindliche Plastik ein genauso wichtiger Skulptureigenschaft: die Wellen der Oberflächen, die Brüche der Silhouetten, das Spiel der hohlen und gewölbten feinen Hüllen. In dem stillen, ruhigen System schlummern phantastische Kräfte und Spannungen, das Verspre-chen dynamischer Bewegung. Dann plötzlich öffnet sich ein winziger, langer oder schmaler Durchbruch auf der glänzenden Oberfläche, und erscheint der negative plastische Akzent und Fokus.

Ernő Szakál – der ehemalige Steinmetz, Bildhauer und Restaurator – wuss-te alles über Swuss-tein, und wirkwuss-te bei der Rettung und Rekonstruktion ungarischer mittelalterlicher Steindenkmale intensiv mit. In seinem Buch, Geheime der Stein-metzwerkstätten fasste er alles zusammen, was über Steine zu wissen gibt: seine Kenntnisse über Stein und die Bearbeitung, seine Betrachtungen über die Stein-merkmale der Geschichte. In der Einführung des Buches schreibt er mit poetischer Inspiration: „Vielleicht sind Steine doch nicht stumm, besonders diejenige, die von

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Menschenhand gestaltet wurden. In Victor Hugos Phan-tasie übernehmen sie etwas Menschliches, es kommt so vor als ob die Skulptur schauen, der Turm achtsam stehen und der Palast sich in den eigenen Gedanken verschließen könnte. Antoine de Saint-Exupéry meint, dass Steine sind Sprödheit, Härte, hartnäckige Schwerkraft und undurch-dringliche Dichte; aber was wir daraus gewinnen können, die Skulptur oder eine Kirche, sind doch etwas ganz an-deres.“ Der gelehrte Steinmetz erwähnt physikalische Ei-genschaften: schwarzer Granit kann bis 65 Grad aufhei-zen, wobei weißer Granit nur bis 33 Grad aufheizen kann, weshalb das Letztere menschlicher wirkt. Er notierte auch, dass schwarzer Granit, mit einheitlichen Kristallen und frei von anderen Stoffen, der Aristokrat unter Edelstoffe sei, und als Snob gilt. Die leicht gefärbten Arten seien sympa-thischer auch bei Skulpturen, unabhängig von der Größe der einzelnen Kristalle. Mit Hinsicht auf diese Weisheiten soll man die Werke von dem jungen Bildhauer, András Kon-tur betrachten. Der Grund dafür ist nur seine Andeutungen auf vergangene Kunstepochen (wie in Rosenfenster) – ge-schätzt und geliebt von Ernő Szakál; aber auch für seine vertraute Beziehung mit Stein und das hohe Niveau der Bearbeitung. András Kontur wählt die Steinart des Werkes sorgfältig: die Farbe, die Farbtöne, die Härte oder Weich-lichkeit, die Texturen, die Faktur sind alle wichtig, damit die physikalische Eigenschaften bestimmender Teil der künst-lerischen Botschaften, Ausdruck, Wirkungsmechanismen werden. Die gründliche Vorkenntnisse und anspruchsvolle Professionalität, mit Talent verbunden, konnten bis jetzt nur in autonome plastischen Werken, Kleinplastiken und Aus-stellungsskulpturen verkörpert werden. Bisher wurden nur einige Rekonstruktionen und ein Portrait in monumentaler Form fertig gestellt, aber mit Interesse wird die erste große,

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ins Freie gestellte Kontur-Komposition erwartet. Viele unter seinen Werken könnten als Modell für eine auf öffentlichem Platz ausgestellte Skulptur dienen.

Moderne Bildhauerei hat alles neu gestaltet: Material, Genre und Form, Raumvorstellung, Funktion, Ausdruck, Bedeutung und Relevanz. Die alte Skulptur-theorie hat ihre Gültigkeit, die die plastische, in solidem Material festgenommene und in den Raum hingestellte Mensch- oder Tierdarstellung für Jahrtausende und Jahrhunderte postulierte schon längst verloren. In einem Alter, wo Abfallskulpturen, Fundsachen, Eintagsfliege-Installationen und -Raumgestaltungen, Scheinobjekti-vierungen, Gedankenstrukturen, sich bewegende (manchmal selbst auflösende) Gegenstände, diverse Medienkompositionen herrschen, gibt es zum Glück noch Bildhauer, und kommen immer wieder neue Generationen von Bildhauern hinzu, welche die moderne und einzigartige Werke von unbekannter Schönheit im Geis-te der klassischen Skulptur und Bildhauerideale und Methoden schaffen. András Kontur präsentiert uns besondere Materialzauber, Bearbeitungsfinesse, Formerfin-dungen und geistliche Gedanken in harmonischer Einheit und geltender künstleri-schem Botschaft, erweckt Hoffnungen, Erwartungen und Ahnungen für eine neue Zukunftsdimension: radikal progressive und kühne Initiativen im Gleichgewicht mit Traditionen und traditioneller Bildhauerei – eine Skulpturwelt mit neuen Empfindun-gen und Gewissheiten.

Budapest, 2012

Tibor Wehner

35 Circle in a Square Carved and polished

Furcsa helyen állunk: egy sírköves kertjében az Új köztemető mellett. Miért épp itt dolgozol?

Kiváló hely ez egy kőszobrásznak, mert télen-nyáron lehet dolgozni. Meglehetősen nagy a külső kőtárolási lehetőség, amint látod. Különféle alapanyagokkal van tele az a rész, amit használhatok, és mindegyikről tudom, mit fogok belőle faragni. Van egy fedett szín, ahol esőben is dolgozhatok, meg egy zárt műhelyrész is a kész szobraim tárolására és a finomabb munkák elvégzésére. Ez a műhely bérlemény, több alkotótársamat befogadtam ide, így könnyebb a rezsit kifizetni.

Hatalmas faragott kövek mellett beszélgetünk, mintha egy emlékmű darabjai lennének…

Amit itt a nyitott színben látsz, egy műemléki helyreállítás, amelyen Fekete Atti-la kőszobrász-restaurátor kollégámmal dolgozom. Ezt a fogadalmi oltárt, amely a Flórián téren kerül elhelyezésre, eredetileg a Zichy család állíttatta talán háromszáz éve, a pestis idején. A kő, amiből faragom, egy nagyon jó anyagú durva mészkő, fertőrákosi vagy sóskúti. A fél város ebből készült, például a Lánchíd szobrai is.

Már nem nagyon használják, mert sajnos a bánya nem üzemel, én is bontásból szereztem. A folyamat ennél a rekonstrukciónál a következő: először meg kell raj-zolni a formát, majd gipszből megmintázni, és utána annak alapján tudom kifarag-ni. Vigyázni kell, mert ezt a követ igen nehéz javítakifarag-ni.

A másik szobor, amit ott látsz, egy köztérre készülő munka: Borza Teréz, Ferenczy Noémi-díjas porcelánművész egyik munkájának kőbe álmodása. A művésznő mond-hatni világhírű, munkái nagy számban eljutottak Németországba, Franciaországba, Olaszországba, Japánba és még sorolhatnám. Nagyon megtetszettek nekem a por-celánszobrai, ezért arra gondoltam, mi lenne, ha néhány szobrát felállítanánk köztéren is? Az anyag, ami carrarai márvány, és a méret megválasztása nagyrészt az én dönté-sem volt. Az elgondolás, a forma a művésznő munkája. A kicsiny porcelánszoborból a köztéri méretre való nagyítás, a kőbe való átkomponálás az én feladatom. Közös alkotásunknak tekintjük, és a XII. kerületben állítjuk majd fel kettőnk ajándékaként.

In document 9786155456091 ISBN 978-615-5456-09-1 (Pldal 28-36)