• Nem Talált Eredményt

taedsmord betrachtete. Vorzüglich aber bebe ieh deshalb keine Lust zur Gründung einer dritten Partei, falls ich auch die Fähige

keil dazu hätte — was ich übrigens glattweg leugne, weil jeoe Partei, die ich begründen konnte, sich allein unter der Fahne der Reform und des Fortschrittes sammeln könnte; da aber diese der Landesfürst seihst ausgestellt hat, so müssen sieh die Betreffenden in die Reihen der Gemeinen zurückziehen.

Mir bleibt daher nichts Anderes übrig, als mich gleichfalls zu­

rückzuziehen und, so lange als es meine Kraft erlaubt, und ich dem Valerlande dienen kann, strenge in jenem neuen, kleinen Amts­

kreise

za

bewegen ‘), mit welchem ich neueslens beehrt wurde.

Wenn es eine Partei gäbe •— und warum sollte sich die con- servative nicht zu einer solchen bilden können, nachdem, wie ich sage, und es nochmals sagen werde, Opposition und Fortschritt unter unsern Verhältnissen mit Hoffnung auf Forlschriltserfolg nicht unter einer Fahne stehen können, die Begründung einer dritten Partei aber bei tmsern Divergeuzien sehr gefährlich sein könnte, und demnach nur in so weit nützlich w äre, wenn sie auf eine kleine Zahl redu- cirt, als ein neuer Factor zur Rectificalion der politischen Ideen dienen würde — wenn es eine solche Partei gäbe, ich wiederhole es, und warum sollte die conscrvalivc nicht zu einer solchen wer­

den können, wenn sic in ihren Reihen Musterung hielte; wenn es ihr gelällt, mag sic dann in ihrem Banner das conservative Wap­

pen heibchallcn, aber über dieses mit schreienden Buchstaben noch folgendes setzen lassen :

„ R e f o r m , F o r t s c h r i t t in n a t i o n a l e n n n d V e r f a s - s u ngs m a s s i g e n G e l e i s e n , V e r s ö h n l i c h k e i t g e g e n j e

-1) Gebe es der Himmel, der Graf hülle den ausgedehntesten W ir­

kungskreis, den ein Staatsmann nur haben kann, — aber er müsste es ver­

gessen, dass er einer Pariei nngehiirt, und wieder nielit vergessen, dass in einem constitationelleo Staate Jeder seine Meinung haben darf, and dass es daselbst nicht einmal einem Grafen S z i c h i n y i gelingen kann mit der öffentlichen Meinung Ball zu spielen. W ir wünschen ihm dem ansgedehn­

testen Wirkungskreis — and hoffen er werde ihn erhalten, da wir nie, ancb keinen Augenblick, an aeiner guten Absicht noch viel weniger en seinen immensen Qualitäten gezweifelt.

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dem P a t r i o t e n , a n d v o r A l l e m m o r a l i a c h e a n d g e s e l l ­ s c h a f t l i c h e R e i n h e i t ! lind wenn der aof diese Weise reor- gaoisirte, neue Körper auch immer zu Ehren seiner vielsagenden Fahne bandelte: dann, glaube ich, wurden sich viele ehrliche Men­

schen unter selber versammeln, und ich weiss nicht, ob ich nicht so­

gar selbst meinen Flandschlag als Gemeiner gäbe.

Die Augenblicke unseres Vaterlandes sind nicht nur thener, son­

dern ich sage auch, dass sie schon gezahlt seien.

Einerseits ist es der königliche Thron, um welchen herum ver­

sammelt wir das Vaterland vor Umwälzung bewahren können, wäh­

rend andrerseits nur die Vereinigung solcher Patrioten demselben wahres Leben und Kraft geben kann, welche alle Extrem e, jede Ueberlreibung von sich weisend, mit Allem feilschen, nur mit der E hre, der Tugend und dem unerschütterlichen Patriotismus nicht.

Vereinigen wir uns daher in reingesinnter Stimmung und mit con6tilutioneller Wachsamkeit um den^Thron des Fürsten herum, zu einer solchen Körperschaft, die Mögliches will; und demnach we­

der den entwickelten Forlschrillsgeist unseres Vaterlandes mit kal­

tem W asser begiessen, denn mau kann diesen nicht mehr unter­

drücken , noch es dulden will, dass entartete oder wulhentbrannte Vaterlandsliebe die brennende Lunte in unsere Vaterlands-Institutionen schleudern, da einen solchen Unsinnigen sine nobis gewiss ein An­

derer unterdrücken würde.

Man kann die besten Absichten des Landesfiirsten und seiner Regierung lähmen und verhindern. Hiezu gehört nicht viel. Ränke­

voller Verstand, Aclivilät und etwas schlechter Wille vermag auch unter den besten Saamen genug Unkraut zu säen. — Aber Gross- artiges, dauerhaft und unerschütterlich Gutes ohne nachdrücklichste Unterstützung des Fürsten und der Regierung zu schaffen, ist un­

möglich; das dürfen wir nie vergessen; und daher ist es unum­

gänglich nothwendig uns zu einem solchen unabhängigen Körper um des Fürsten Thron und seiner Bevollmächtigten herum zu ver­

einigen.

Extreme führen nie zum Ziel. Und sehr natürlich; denn wenn der eine Theil sich nicht bewegen will, der andere aber nicht nach­

geben, kann daraus wohl jemals etwas Anderes werden, als Gezänk,

and hieraus bürgerlicher K rieg, und aus diesen de nobis sine nobis?

Die eingefleischten Cooservativen, jene antjdiluvianischen Exem­

plare unseres Vaterlandes, welche die Rjlder der W elt aufhallen zu können glauben und in Nichts vorwärts wollen, sind eben so grosse Verbrecher unseres Vaterlandes als jene kurutzenarligen Seleni- slen, welche die Helden der französischen Revolution oder vielleicht Räkoczy oder gar die kleineren Heiligen und Märtyrer unseres Va­

terlandes als nachabmungswerthes Ideal zu betrachten scheinend, und mehr ün Monde als auf der Erde wohnend, dem Vaterlande nur mondsüchtige Resultate bewerkstelligen können.

Diese Auswüchse, welche übrigens auf der einen Seite von Tag zu Tag weniger werden und, obgleich mit der andern Seite vielleicht im Vermehren begriffen, doch auf eine kleine Fraction reducirbar sind, gestalten das gehörige Aufblühen des Vaterlandes n ie , sondern werden es immer unmöglich machen. — Es war dies ab incunabilis immer der Fehler unseres Vaterlandes. Ihre Zahl ist verhaltniasmOssig sehr gering, aber doch noch immer hinlänglich genug, Alles in Verwirrung zu bringen. Weil auch ein einziger, Unbeweglicher, wie die tägliche Erfahrung lehrt, im Stande ist, den Wunsch von Tausenden zu hemmen; so wie es auch, was wir gleichfalls jeden Tag sehen, nur eines oder zweier entschlossener W üthender bedarf, Tausende zu intimidiren, und' wie die Schafe überall binzulreiben. Von diesen muss sich daher der Ungar voll­

kommen eliberliren, wenn er sein Heil linden will.

Aber hiefür haben wir keine Gesetze. Jedoch wäre es auch übrigens Schade, dergleichen politische Verbrechen, deren Grund­

lage vielleicht, öfters „ ja “ als „nein,“ in der reinsten Absicht liegt, durch Gesetze bestrafen zu wollen. Bei solchen können rectificirle Ansichten, patriotisches Pflichtbewusstsein und sittlicher Muth ‘)

1) linier jenen zahlreichen Fallacien, die wahrscheinlich wie der auf eioinal hioabgestbluogeue Hirsch in der B o a c o n - itr ic to r, unverdaut im Magen des ungarischen Publikums liegen, welchem in der allerletzten Zeit gewisse Landet - „Tausendkünstler“ so schrecklich viel auf ein Mal bei­

brachten, lähmt anch keine einzige die Urtbeilsfabigkeit der Nüchternen an sehr, als die Idee von mäonlichem Mulbe. "

Politische Programm-Pragm. I 1

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Voltaire — der einen Jansenislen verdammt, einem Molinisten täglich die Schuhe zu putzen, diesen aber dazu, dass er jenem jeden Tag süsse Illusionen, dass sie, falls sie gehörig mit dergleichen Ingredienzien ver­

sehensind, hierdurch schon im grössten Glanze männlicher Würde strahlen.

Doch die Sache verhält sich nicht so. Denn wie oft zeigt sich nicht:

erstens, der materiell oder vielmehr thierisch ■ Heldenmülbige als grössten sittlichen Poltron, der sich vielleicht einer Kanone entgegenstellte, aber vom Zischen eines schmutzigen Sludentcbens fast Abweirben bekömmt.

Und dann verhält sich die oben erwähnte Sache anch deshalb nicht so, ganzen Werth aasmacht, Ursache zu Aufgeblasenheit, weil er trotz dieser seiner irrlichtartigen Qualität, doch das sittlich poltronhafleste und ver- absebeuungswürdigste Geschöpf von der Welt sein kann, so wie anch der sittliche Muth durch schlechte Anwendung zum Verbrechen werden kann, wenn z. B. Jemand — und dieses ist gleichfalls das Prototyp vieler unserer Jünglinge — deshalb weil er ,,sicb vor gar nichts fürchtet“ , sich anch da­

vor nicht fürchtet, auch davor nicht zitte rt, mit ungehobelten Händen in dem noch so sehr schwachen Leben unseres Nstionalkörpers zn wühlen i

Anmerk, des Verfassers.