• Nem Talált Eredményt

1. Ha ndlung von Me nschen gegenüber Menschen

2.2. speziell in verschiedenen Hinsichten

2.2.1. mit dem Aspekt des M e r k w ü r d i g e n : >raerkwürdige [...]

begebenheit <•

2.2.3. m it dem Aspekt des nicht E r k l ä r b a r e n : > Z u f a l l , G l ü c k <

3. Implikate der Handlung oder des Vorganges 3.1. das Ergebnis

3.1.1. der Handlung im höfisch-ritterlichen Sinne: >[...]

Trophäe [...] <

3.1.2. der militärischen Handlung: B eute [...] <

3.1.3. d e s b ü r g e r lic h e n P r e i s s c h i e ß e n s : > d e r [...] P r e i s <

3. 1 .4. d e r g e f a h r v o lle n Suche n ach B e r g s c h ä t z e n : > B e r g s c h a t z <

3.2. der Gegenstand geschäftlicher Handlungen: m i n d e r w e r t i ­ ge [...] Handelsware [...]. K o stbarkeit <

3.3. die Vorlage einer Erzählung: > Quelle [...]<

3.4. das Mittel mimi s c h-gesti scher Unterhaltung ^ M i t t e l zur Posse <

A b b . 4: Generisch ausgliederndes Muster der Be deutungserl&ute- rung am Beispiel abenteuer

*.1.1.3. Man kann dem generisch a u s g l i e d e m d e n S t r u k t u r ­ muster sicher seine geradezu suggestive Übersichtlichkeit n icht absprechen. Es ist deshalb genauer auf seine Eignu ng für die Bedetungserläuterung zu prüfen:

Indem es generische Inhaltsmerkmale US em a^ s em e ) a u s g l i e ­ dert, liefert es eine linguistische Hypothese über die

sozial-kognitiven Assoziationen, die die Einheit des Wortes im B e ­ wußtsein von Sprechergruppen sichern and auf deren G r u n d ­ lage ein Wort z.B. in metaphorischer, in metonymischer, in spezifizierter, überhaupt in partiell n eu er Weise gebraucht werden kann. Folglich ist die Herausarbeitung vo n Semasemen ln all denjenigen Wörterbüchern eine entscheidende Hilfe, deren Benutzer eine Wortgeschichte, unterschiedliche soziale Wortverwendungen, bestimmte sprachgeographische B e ­ deutungsausprägungen, spezielle idiolektale, insbesondere poetisch-fiktionale Gebräuche ln einen assoziativen Gesamt- zusammenhang bringen möchten, um entweder eine spezielle textliche Verwendung b e s se r zu verstehen, oder aber um u n t e r ­ schiedlichen Wortgebrauch unabhängig von textgebundenen I n t e ­ ressen rein kognitiv zu erkennen, bevor solche Erkenntnisse eventuell in die allgemeine Disposition zu kommunikativen Handlungen elngehen. - Übe r di es weist das M u st er gleichsam auf Anhieb Lücken im semaslologischen Feld auf: So haben z.B. die Handlungsbedeutungen 1.1.1.2. und 1.1.2.1. vo n arbeit metonymische Entsprechungen unter 2.1.* nicht d a g e ­ gen diejenigen unter 1.1.1.1., die z.B. als ’S i e g ’ denkbar wären, oder diejenige u n te r 1.2.1.2., die als ’Ve rw u n d u n g ’ möglich wäre. In no ch d eu tlicherer Weise fehlt - vermutlich durch die Belegsituation bedingt - unter Punkt 1.1. von abenteuer eine Bedeutung ’Suche nach B er g s c h ä t z e n ’ obwohl unter 3.1.4. die offensichtliche Me t onymie »Ergebnis der gefahrvollen Suche nach Ber gs ch ät z en ’, n ä ml i ch ’Bergschatz , erscheint. Feststellungen dieser Art v e r m ög e n einerseits zur Rekonstruktion der Bedeutungsgeschichte beizutragen und k ö n n t e n a n d e r e r s e i t s Vora us s ag en ü b e r k ü n f t i g e E n t w i c k l u n g e n ermöglichen; falls man diese aus prinzipiellen ge s ch ic ht s ­ theoretischen Gründen ablehnt, vermögen sie doch die A u f ­ merksamkeit des Forschers zu steuern und geben sie dem W ör

terbuchbenutzer die Möglichkeit, eine in Quellentexten of fensichtllch vorliegende, aber im Wörterbuchartikel nicht a n ­ gegebene Bedeutung als in das Gesamtbild passend zu erkennen.

3.1.1.4. Mein könnte auf Grund des Vorgetragenen der M e i ­ nung sein, das generisch ausgliedernde M u s t e r habe zumindest für diejen ig e n Wörterbücher einen sehr h ohen Adäquathc-itsgrad, die im Sinne v on Ab sc hnitt J.1. Rezeptionsschwierigkeiten bei d er Textlektüre b e he b en helfen möch te n oder Antworten auf kommunikationsexterne lexikologische Erkenntnisanliegen zu geben trachten. Es ist in diesem Zusammenhang bezeichnend, d au es insbesondere die großen, auf m e hr er e Varietäten des Deutschen, darunter auf meh re r e seiner Sprachstufen bezogenen Wörterbücher, vor allem das Deutsche W örterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm und das Deutsche Rechtswörterbuch, sind die das generisch ausgliedernde Erläuterungsmuster ausgiebig v e r w e n d e n ^ .

J . 1.1.5. Obwohl das Frühneuhochdeutsche Wörterbuch vom Typ und vom Benutzungszweck her diesen Werken vergleichbar ist, wurde die generisch ausgliedernde Erläuterung w ed er für arbeit no c h für abenteuer und viele andere polyseme W örter i deologischen Inhalts verwendet. Damit soll nicht gesagt sein, daß aie überhaupt nicht in Betracht kommt, wohl aber ist es so, daß sie nicht den vorwiegenden, sondern höchstens einen peripheren Erläuterungstyp bildet, der im allgemeinen n ur a nsatzweise in Mischung m it anderen M u s t e r n erscheint. Diese Entscheidung muß Gründe haben. Sie ergeben sich negativ aus einer Re ih e v on Cruces der generischen Ausgliederung u nd p o ­ sitiv aus einigen besonderen, aber nie recht bewußt g emach­

ten Mög l ic hk ei t en des Alternativmusters.

3.1.1.5.1. Die erste Grux der generisch ausgliedernden Erlä ut e ru ng ergibt sich daraus, daß sie Gegebenheiten mit

einem sehr unterschiedlichen Status in eine gleitende Ü b ergang skala bringt, ohne zu markieren, wo der eine Status aufhört u nd der andere anfängt: Die hochgradig generischen Inhalte,

die am Kopf der Ausgliederungen stehen, haben einen sozialkogn t iv en Status, von einem nicht gekennzeichneten Punkt der Differenzierungsreihe an stehen die Sememe als die für die K ommunikation relevanten Einheiten, und am Endpunkt der Reihen

könn en Gebrauchsvarianten v o n Sememen beliebigen F e i n h ei ts ­ grades stehen.

3.1.1.5.2. Noch entscheidender aber ist zweifellos die folgende Crux: Die generisch ausgliedernde B e de utungserläute­

rung suggeriert insgesamt eine "Logik", schwächer ausgedrückt, 7

einen Grad an Wohlbestimmtheit und damit Unterscheidbarkeit der Einzelbedeutungen, der mi t Sicherheit nicht gegeben ist, da er einen falschen Bedeutungsbegriff voraussetzt. Schaut m an sich nämlich die obige Gliederung (Abb.3) von arbeit einmal genauer an, dann ergeben sich praktisch an jedem E i n z e l ­ punkt Schwierigkeiten: die Grobgliederung in die Punkte 1.

'Widrigkeiten [...]' und 2. ’Sonderverwendungen' z.B. enthält zwei nicht vergleichbare Größen, unter 1. die Formulierung eines generischen Inhaltsmerkmals, unter 2. offensichtlich eine Restkategorie ohne gemeinsamen Inhaltsteil. Ferner stehen

1.1. und 1.2. nicht in einer Opposition, die sinnvoll als

solche zu begründen wäre; ’aktiv üb er n o m m e n ’ bzw. ’passiv er­

d u l d et ’ z.B. in Verbindung mit kriegerischen A us einander­

setzungen (1.1.1.1.2. und 1.2.1.2.) hat m i t keiner ge s ch ic ht ­ lichen Realität zu tun; die Passion Christi (unter 1 . 2 .1.3.2.) i st zwar eine Leidensgeschichte, aber doch wohl eine aktiv übernommene. Ähnlich liegen die Verhältnisse für das B e d e u ­ tungsfeld v on abenteuer. Der mögliche Einwand, daß man Ja inhaltlich andere Gliederungen unter Beibehaltung des S c h e ­ mas hätte vornehmen können, zieht nicht; die Inhalte halten auch dann die Logik des Schemas an keinem Punkt, auch wenn die Gründe andere sein mögen. Das generisch a u s g l i e d e m d e Erläuterungsmuster

- legt nämlich fest, was genus und was differentia ist,

- weist den einzelnen inhaltlichen Nuancen von Bedeutungen e i ­ nen fixen Strukturplatz zu,

- fixiert m it der Zuweisung eines solchen Platzes den Grad der inhaltlichen Verwandtschaft der Endpositionen der Diffe- renzi erungsrei h e n ,

- verdeckt mit all dea die gerade für den Kulturwortschatz

charakteristische semantische O f f e nh ei t der einzelnen B ed eu t un ge n zueinander, verschüttet dadurch, daß es D i f ­ ferenzierungsstränge ausformuliert, die Vielfalt i n h a l t ­ licher Bezugsmöglichkeiten aufeinander.

3.1.2. Das alternative Struktunnuster der Bed eu t un gs er ­ läuterung, das im Frühneuhochdeutschen Wörte rb uc h vorwiegend Verwen du ng findet und a u ch dem Artikel arbeit zugrunde liegt, soll Reihunasmuster genannt werden. Es verzichtet auf die h ie ra rchisch strukturierte Ausgliederung als generisch a u f g e ­ faßter Inhaltsmerkmale u n d listet die beschriebenen I n h a l t s ­ einheiten nach einer Zahlenordnung auf.

3.1.2.1. Die besond er en Mö glichkeiten des Reihun gs m u3ters ergeben sich daraus, daß es erstens erlaubt, generische Inhalts- m e r k ma l e (durch die die S i g n i f i k a t e p ol ysemer Wörter Ja k o n ­ s tituiert werden) a u f eine viel f l e x i b l e r e und deshalb viel leistungsfähigere Weise herauszustellen, und daß es zweitens gestattet, die vielfältigen Bezugsmöglichkelten der einzelnen Sememe aufeinander unter sehr viel meh r Aspekten offenzu h al ­ ten, als es bei der Ja immer und notwendigerweise reduktioni- stlschen Ausgliederung generischer Inhalte möglich ist. Dazu w erden prinzipiell normalsprachliche Erläuterungsformen v e r ­ wendet, Ausdrucksweisen also, die sich an sprachreflexive Kommunikationssituationen des Alltags anlehnen. Für das h i s t o ­ rische Sprachstadienwörterbuch sind dies vor allem die s ynony­

mische und partiell synonymische Erläuterung sowie offene phra st i sc he Muster.

3.1.2.2. Daß den normalsprachlichen Erläuterungsmitteln so vie l Adäquatheit zugeschrieben wird, hängt mit folgender Über ze u gu ng zusammen: Wenn man Sprache in ihrem Ge br au ch s -C h a r a k t e r betont, dann ist auch Fachsprache (a-ich die textlich sehr dichte lexikographische Fachsprache) vorwiegend in ihrem Gebrauchscharakter zu sehen, d.h. vor allem, in ihrem Gebrauch g egenüber bestimmten Benutzergruppen. Und die antizipierten B enutzer sind Historiker, Theologen, Literaturwissenschaftler, die nicht fixe Bezugsetzungen unter häufig

universalismusver-iächtigen Kriterien v or g eg eb en haben wollen, sondern die in ier Lage sind, solche n a c h i hren Je eigenen Gesichtspunkten m s B ed eu t un gserläuterungen des hier vorgetragenen Typs selbst vorzunehmen.

J.1.2.3• Die V ie lf a l t der Bezugsmöglichkeiten, die sich zwischen den Sememen eines *ortes ergeben, soll in folgender ,i.iste f ür die Sememe 1 bis 6 von arbeit belegt werden, und zwar ausschließlich aus den ausdrucksseitigen Formulierungsähn- lichkeiten heraus (die eingeklammerten Zahlen hinter den ein­

zelnen Formulierungen be zi eh en sich auf die Nummer des Semems):

- Schwierigkeiten (1) / Krle g sb es ch w er ni S3e (2)

,- M ü h e . Mühsal (1) / M ü h e de r Gottsuche (3) / mühevolles gei­

stiges Schaffen (6)

- A n strengungen k ör pe rlicher und psychischer Art (1) / A n st re n ­ gung der Sottsuche (3) / anstrengende Tätigkeit (6) / körp er ­ liche A r b ei t (6)

- Leid (1) / Leiden (4)

- N o t (l)/Todesnot (4) / Kindsnöte (5).

ibb.5: Fo rm ulierungsähnlichkeiten ln den Erläuterungen der Einzelbedeutungen eines semasiologischen Feldes (Bei­

spiel: Sememe 1 bis 6 v o n a r b e i t )

Die Vielfalt der B ez ug s mö gl ic h ke it en wird erst recht deutlich,

■renn m a n auf die B ed eu tu n gsähnlichkeit der Synonyme achtet;

sei spielhaft sei hier auf diejenigen Synonyme verwiesen, die

“ine religiöse Inhaltsnuance haben:

- Q u a l . L e i d . Anfechtung (1)

- G o t t s u c h e . A s k e s e . H e i l i g u n g . An dachtsübung (3) - M a r t e r . Passion (4)