• Nem Talált Eredményt

fru<itum -r

In document vaz zmu (Pldal 24-28)

8. FRANCESCO D ’ANTONIO DEL CHERICO, PSALTERIUM / WOLFENBÜTTEL, LANDESBIBL., COD. 59, ANG. 40, FOL. 15

D I E C O R V I N - C O D I C E S

gebracht und w enn der G edanke vielleicht au ch n ic h t von M atth ias selbst h e rrü h rte , m u ß es dem Geschmack des Königs sehr w illk o m m en gew esen sein, d er seiner E rsch ein u n g damals schon in jeder H insicht fürstlichen G lanz u n d zerem oniellen P r u n k zu geben liebte.

Diese Em blem e m och ten aber a u f ih n als sprechende u n d rep räsentativ e E lem en te ein er fürstlichen H an d sch rift g e w irk t haben. L eider sprechen diese, einst vielleicht seh r aus­

drucksvollen Sym bole h e u te vergebens zu u ns ih re n S inn k ö n n en w ir n ic h t m e h r deuten. D aß M atthias diese E m b lem e liebte, bezeugt auch, daß e r sie — w en n w ir Bon- fini glauben dürfen — auch ober den T ü re n seines Palais an b rin g e n ließ u n d daß sie von n u n an auch in den O fner W e rk e n auftauchen.

Eine w eitere auffallende E igenschaft dieser H andschriften ist das häufige A n b rin g en der P o rträts des M atthias u n d der Beatrix, nach den M edaillen des K önigspaares verfertigt.

Schließlich k ö n n e n w ir noch eine K leinig k eit beobachten. D ie W ap p en der in Italien be­

stellten oder d o rt v e rfe rtig te n H andschriften zeigen zwei einfache T y p e n , u n d zw ar die frü h e ren das des Corvinischen D ukatens (6, 10), die sp äteren das des S ilb erg rosch ens1. D ie Form ist im m er g enau, in der F arb en g eb u n g finden sich aber oft F ehler, w oraus sich schließen läßt, daß diese W ap p en nach den ü b erall in G ebrauch gew esenen M ü n z en g e­

m acht w u rd e n u n d sich d ah er n a tu rg e m ä ß an diese zw ei T y p e n h alten . G anz anders v e r­

hält es sich bei den letzten A rbeiten d er O fner W e rk sta tt, w elche die v ier F eld er des W appens in unzählig en V ariationen zusam m enstellen u n d m an aus allem erseh en k ann , daß die W o h lu n te rric h te th e it der persönlich anw esenden K ü n stler es überflüssig m achte, sich an die zwei T y p en zu k lam m ern.

Betrachten w ir aber diese letzten P ro d u k te der O fner W e rk sta tt! Vor allem ersch ein t nach 1485 ein zw eiter W ap p enm aler, der in zw ei H andsch riften (20, 157) u n d ein d ritte r, der in 20 uns e rh a lte n e n H an d sch riften das W a p p en m alte. C harakteristisch fü r den letzteren ist, daß e r fast bei allen seinen A rbeiten rechts u n d links vom W a p p en B uch­

staben M u n d A an b rin g t. D ie H an d sch rift von Besancon (1 1 9) bezeug t d u rch A bk ürzu ng s­

zeichen ü b e r beiden Buchstaben, daß sie tatsächlich M atth ias A ugustus u n d n ic h t e in ­ fach M A t t h i a s bedeuten, d a h e r n ic h t vor d e r E ro b e ru n g W iens (1 4 8 5 ) a n g eb rach t w erden konnten. Auch von diesen 20 H an d sch riften g e h ö rte n v ier frü h e r an d eren Be- sitzern an, und so w u rd e das C orvinus-W ap pen ü b e r ( 1 1 9 — 121) oder n e b en (122) das ursprüngliche W appen gem alt. In den ü b rig e n w u rd e das W ap p en in das leere W a p p e n ­ schild gesetzt (13, 17, 22, 1 2 3 — 135). D aß die E in fü g u n g des königlichen W ap p en erst in Ofen erfolgte, w ird u m so sicherer, w eil von den zw anzig Codices zw ei m it den E m en d atio n en des Vitéz versehen sind (1 2 0 , 129), also schon zu seiner Zeit in U n g a rn sein m u ß te n . Eine auffallende gem einsam e E igenschaft von fast allen diesen Codices 2 u n d von noch

1 Über die Münzen des Matthias: L. R é th y . Corpus nummorum Hungáriáé, Bd. II, 1907, Tafel 15— 16.

2 Ausgenommen die Codices Nr. 17, 119, 122 und 154; der letztere zählt aber nicht, weil er im 18. Jahrhundert neu gebunden und beschnitten wurde.

7 w e ite ren , w ah rschein lich zu dieser Z eit e rw o rb e n e n (28, 107, 156, 158) oder im ganzen in Ofen h e rg e stellte n H an d sch riften (5, 159, 140) ist, daß sie an ih re m G oldschnitt einen farbigen g eom etrisch en oder B lum enschm uck a u fw e ise n 1. (Abb. 11.) D ie M annigfaltigkeit d er F o rm e n dieser M alereien u n d ih re F arbenfrische ist b ew u n d ern sw ert. I h r Stil ist ch arakteristisch oberitalienisch, dem sich aber solche spezifisch florentinische M otive bei­

m ischen, die in jed er H in sich t an die B lu m en o rn a m e n tik des Cherico erin n ern .

Diese G oldschnitte w u rd e n in Ofen u n d n ic h t in Ita lie n hergestellt. Als Beweis dafür diene d er U m stan d , daß d er S c h n itt von H an d sch riften aus verschiedenster Z eit u n d ver­

schiedensten G egenden aus ein u n d derselben W e rk s ta tt h erv o rg ing . D e r g rö ß te Teil dieser H andschriften sta m m t aus dem 15. J a h rh u n d e rt u n d ist florentinisch, tro tzdem — w ie ich e rw ä h n te der Stil d er b u n te n M alereien v o rn eh m lich oberitalienischen C harakter zeigt, es fin d et sich u n te r ih n e n aber in der B ibliothek von E rla n g e n (1 5 8 J auch eine typisch bolognesische A rbeit aus dem 14. J a h rh u n d e rt u n d eine neapolitanische (28). Es ist g a r n ic h t g lau b w ü rd ig , daß M atth ias die von den verschiedensten G egenden zusam m en­

g e k a u ften H an d sch riften in Ofen m it seinem W a p p en versehen läßt, sie dan n nach Italien versendet, u m ih re G oldschnitte d o rt b u n t b em alen zu lassen u n d d ann den ganzen T ra n s­

p o rt w ied er n ach Ofen b rin g e n u n d h ie r b in d en läßt. D aß aber diese B ucheinbände in Ofen h e rg e stellt w u rd e n , h a b en ausgezeichnete G elehrte schon zu r G enüge bew iesen2?

eben d a m it a rg u m e n tie re n d , daß au ch d er Stil d er E inbände ein-M ischstil ist u n d daß der E in b an d d er W en zel-H and sch rift aus derselben W e rk s ta tt h erv org ing , w ie die E inbände von flo rentin isch en, neapolitanischen u n d oberitalienischen Codices. W e n n w ir eine solche italienische S tad t voraussetzen- w ollten, in w elcher die verschiedenen W appen, Schnitte, E in b än d e g em ach t w u rd e n , m ü ß te n w ir fo lg e ric h tig z u dem E rgebnis gelangen, daß — nach­

dem ein T eil d er B ücher bestän d ig u n terw e g s w a r — die b e rü h m te, u n d vielbelesene B ibliothek des M atth ias f ü r den G eb rau ch vollständig u n zug äng lich gew esen sei. Aber vor­

ausgesetzt, daß w ir au ch noch die absurde Idee der reisenden B ibliothek akzeptieren w ollten, w elche w äre d e n n diese rätselh afte S tad t ? W ä re es m öglich, daß diese sehr ge­

fällige A rt d er B uchdekoration am fü rstlic h en 'H o fe der betreffenden Stadt keine N ach­

a h m u n g g e fu n d e n h ä tte ? w ir m üssen zugeben, daß d er neapolitanische Codex, w elchen D iom edes Caraffa d er K önigin Beatrix im J a h re 1476 schenkte, ein en blum igen Gold­

sc h n itt tr ä g t: a u f dem S c h n itt d er farbig en P e rg a m e n tb lä tte r ein feines G oldgew inde m it zarten , b u n te n R osen gem alt. A ber diese M alerei ist von an d erer Art, als die a u f den

1 In Ermangelung dieser Beobachtung setzten Th. G o t tlie b , Bucheinbände, Wien 1910, S. 8—11 und G. F u m a g a lli, L’arte della legatura, Firenze, 1915, LXIV., irrtümlicherweise voraus, daß die Samteinbände — welche aber mit wenigen Ausnahmen mit dem M A-Wappen und den bunten Goldschnitten vereint erscheinen — vor 1476 anzusetzen sind und von 1476 an Lederbände im Gebrauch waren. 2 G. R áth, Magyarországi könyv­

táblák, Budapest 1877, S. 61—98. — E. V arjú, A bécsi Udv. könyvtár kötés kiállitása. M. Könyvszemle, 1905, S. 310—315 und nach ihnen Th. G o t tlie b , z. W. S. 8—11 und P. G u ly á s, Mátyás király könyvtára, Buda­

pest, 1916, S. 32.

10. GOLDSCHNITT DER WIENER ftEGlOÄÖNTANüS- ii. MISSALK /ROMA, VATICÄN,URB. LAT. HANDSCHRIFT / NAT.-BIBL.,COD. LAT. 44FOL. CL VIII rRÉGLET. (AUSSCHNITT)

m tcohronő crubcic.nn.nw3 ír * ntx,w t 111c nn im a m a ctciitm < I

111 Mhethipliabue o:,mo.,

a

XcitiTOimncqucfuin potra.iinnÜTiicm.ur .ibiniiiiinctibue petommno ftroniin piciié, te mcttanuir 1 1 nmúii cjm te crpcctjnt nő confii

| j b í r . \\3. Y > us n u ö to im n c ö 4 í nioihu lii. : i'cmitiötuJő r rccc ] (1S mc. ’ö l u . O.110 fm ito itpctitü

1 2 mtiovtue. Tfctc laum. ct tik !

In document vaz zmu (Pldal 24-28)