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4. Regionale Kultur und Kulturtransfer in der Temesvarer Zeitung

4.1. Literatur und Literaturvermittlung

4.1.3. Deutsche Literatur

Im Vergleich zur österreichischen und zur ungarischen Literatur bot die Temesvarer Zeitung

„unter dem Strich“ eine quantitativ bescheidenere Auswahl an deutscher Literatur an. Aus qualitativer Sicht ist es doch zu bemerken, dass die publizierten Texte auch ein Interesse an den modernen, zeitgenössischen Tendenzen der Literatur des poetischen Realismus zeigen, vor

422 Szomor Dani. Ballade aus dem Ungarischen des Josef Kiss. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 29 v. 5. Februar 1882.

423 Vajda, Johann: Die Macht des Liedes. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 40–41 v. 18–19. Februar 1873.

424 Arany, Johann: Der mitternächtliche Zweikampf. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 34 v. 12. Februar 1880.

425 Petőfi und Arany. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 241 v. 21. Oktober 1875; Die Photographien Johann Arany‘s.

In: Temesvarer Zeitung, Nr. 248 v. 28. Oktober 1882.

426 Die Stadt Szalonta an Johann Arany. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 43 v. 22. Februar 1880.

427 †Johann Arany. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 244 v. 24. Oktober 1882.

428 †Johann Arany. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 245 v. 25. Oktober 1882; Johann Arany. Original-Feuilleton der Temesvarer Zeitung. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 246 v. 26. Oktober 1882.

429 Johann Arany. In: Temesvarer Zeitung, Nr. 246 v. 26. Oktober 1882; Vom Leichenbegräbniß Arany’s. In:

Temesvarer Zeitung, Nr. 247 v. 27. Oktober 1882.

allem an den Werken der norddeutschen Autoren: so sind Theodor Storm (1817–1888)430, Theodor Fontane (1819–1898)431, Paul Lindau (1839–1919)432 mit einem oder zwei, literarischen Texten vertreten.

Am 31. Aug. 1877 veröffentlicht die Temesvarer Zeitung die Erzählung Die Regentrude, die erstmals 1864, unmittelbar nach ihrer Entstehung unter dem Titel Ein Mittsommermärchen in der Leipziger Illustrirten Zeitung erschien. Die in der ersten Edition als „Märchen“

gekennzeichnete kurze Erzählung wurde noch zweimal veröffentlicht: 1866 in einem Sammelband unter dem Titel Drei Märchen, zusammen mit den Texten Der Spiegel des Cyprianus und Bulemanns Haus, bzw. 1873 in der Erzählsammlung Geschichten aus der Tonne.433 Die in eine für den poetischen Realismus typische Rahmenstruktur eingebettete Handlung wird von einem anonymen Erzähler rückblickend vermittelt, der Text verzichtet auf die klassischen Formulierungen des Märchens und hat vielmehr einen fast dokumentarischen Charakter. Die Regentrude reproduziert allerdings den Konflikt der von Storm geschätzten Erzählung Romeo und Julia auf dem Lande von Gottfried Keller, allerdings mit einem positiven Ausgang, was der Märchenstruktur zu verdanken ist. In der einschlägigen Fachliteratur wird Die Regentrude nicht nur als ein „kindlich-eskapistisches Moment“ im Werk Theodor Storms betrachtet: Der als „realistisches Märchen“ gekennzeichnete Text stellt einen frühen Versuch des norddeutschen Autors dar, im Rahmen der Märchenerzählung mit den Möglichkeiten des Phantastischen innerhalb des Realismus zu experimentieren.434

Die Ereignisse des deutsch-französischen Krieges, bzw. der Reichsgründung im Jahre 1871 wurden in den politischen Rubriken der Temesvarer Zeitung intensiv rezipiert, in den betroffenen Perioden findet man regelmäßige Berichte über die Kriegszustände. Eine literarische Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt in der Temesvarer Zeitung 1875, als die Erzählung Die Flucht der Kaiserin Eugenie aus Theodor Fontanes Kriegsbuch veröffentlicht wird. Fontane bereiste in dieser Zeit die Kriegsgebiete, um vor Ort einen besseren

430 Die Regentrude. In: Temesvarer Zeitung v. 31. Aug. 1877 bis zum .5. Sept. 1877.

431 Die Flucht der Kaiserin Eugenie. Aus Th. Fontane: Der Krieg gegen Frankreich. In: Temesvarer Zeitung Nr.

213 v. 18. Aug. 1875.

432 Paul Lindau gründete als deutscher Schriftsteller, Journalist 1871 die Wochenschrift Die Gegenwart, die er bis 1881 leitete. 1877 rief eine Zeitschrift Nord und Süd ins Leben, die eine große Konkurrenz der Deutschen Rundschau von Julius Rodenberg bedeutete. Lindau arbeitete mit den bekannten Autoren seiner Zeit zusammen:

Berthold Auerbach, Theodor Fontane, Karl Gutzkow, Paul Heyse, Gottfried Keller. http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016332/images/index.html?seite=587 (Zugriff am 2.2.2017) Hier erschienen von Lindau zwei Novellen: Mein Stück. In: Temesvarer Zeitung Nr. 65 v. 19. März 1876, Fortsetzung in Nr. 68 – In Folge einer Wette. In: Temesvarer Zeitung Nr. 97 v. 26. Febr. bis zum 29. März 1878.

433 S. dazu: Demandt, Christian – Theisohn, Philipp: Storm-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart: J.B.

Metzler, 2017, S. 104.

434 Ebd., S. 107.

Eindruck von den Schauplätzen zu gewinnen, wobei er 1870 in französische Kriegsgefangenschaft geriet. Seine Kriegsbücher, darunter Der Krieg gegen Frankreich 1870/71, veröffentlicht in den Jahren 1873 und 1876, lassen sich durch eine „feuilletonistische“

Mischung von Genrebild, sachlichem Bericht und Dokumentation.435

Neben den erwähnten Autoren des poetischen Realismus trat die Bestsellerautorin Eugenie Marlitt (1825–1887), die bis heute als eine der populärsten deutschsprachigen Schrifstellerinnen des 19. Jahrhunderts gilt, mit einem Fortsetzungsroman auf.436 Marlitts Popularität bewies auch ein Brief Theodor Fontanes an Emilie Fontane, allerdings auf einem ironischen Ton: „Die Sachen von der Marlitt […] Personen, die ich gar nicht als Schriftsteller gelten lasse, erleben nicht nur zahlreiche Auflagen, sondern werden auch womöglich ins Vorder- und Hinterindische übersetzt; um mich kümmert sich keine Katze.“437

Die Temesvarer Zeitung übernahm schnell den neuen, aktuellen Roman, der auch in der Gartenlaube am Anfang des Jahres 1876 publiziert wurde, und somit die Antwort der liberalen Bürgerin und Protestantin, Marlitt auf den von Bismarck initiierten „Kulturkampf“ vermittelte.

Der Roman Im Hause des Kommerzienrathes von Marlitt reflektiert die Ereignisse und Auswirkungen der Gründerkrise sowie auch der 1874 erschienene Roman Die zweite Frau, der

„so brisant [ist], daß es in einigen katholischen Gegenden gar nicht, oder, wie in Frankreich, verballhornt erscheint“.438 Der auch in der Temesvarer Zeitung veröffentlichte Roman Im Hause des Kommerzienrathes wurde am Anfnag des 20. Jahrhunderts von dem deutschsprachigen Schweizer Schriftsteller Carl Seelig auch gewürdigt:

Sehen Sie, da schimpft man immer über die Marlitt! Das sind Schulmeister-Registrierungen, ungerecht und borniert. Ich habe neulich in einer alten Zeitschrift ‚Im Hause des Kommerzienrats‘ gelesen und muß sagen, daß mir ihr liberaler Geist, ihr Verständnis für soziologische und soziale Wandlungen imponiert haben. In solchen Büchern findet man oft mehr Takt und Gemüt als in den prämiierten Literaturschinken.439

Über Marlitt erschien noch im Jahr 1876 eine Rezension, worin die Biographie einer der umstrittensten Autorinnen dargestellt und ihre literarische Tätigkeit gewürdigt wurde: „Ihre

435 Vgl. Grawe, Christian: „Von Krieg und Kriegsgeschrei“: Fontanes Kriegsdarstellungen im Kontext. In:

Theodor Fontane im literarischen Leben seiner Zeit. Beiträge zur Fontane-Konferenz vom 17. bis 20. Juni 1986 in Potsdam. Berlin: Deutsche Staatsbibliothek, 1987, S. 67–106.

436 Im Hause des Kommerzienrathes. In: Temesvarer Zeitung v. 21. März bis zum 11. Mai 1876.

437 Theodor Fontane: Brief an Emilie Fontane, vom 15. Juni 1879. Zit. nach: Brauer, Cornelia: Eugenie Marlitt – Bürgerliche, Christin, Liberale, Autorin: Eine Analyse ihres Werkes im Kontext der „Gartenlaube“ und der Entwicklung des bürgerlichen Realismus. Leipzig: Edition Marlitt, 2006. S. 60.

438 Tebben 1998, S. 251.

439 Seelig, Carl: Wanderungen mit Robert Walser (16. Mai 1943). Leipzig: Philipp Reclam jun., 1989. S. 37 f.

Romane durchzogen mit Windeseile alle kultivirten Länder der Erde, wurden in viele Sprachen übersetzt und fanden überall freundliche Aufnahme.“ 440

Außerdem wurde auch die literarische Tätigkeit der deutschen Schriftstellerinnen dem Banater Lesepublikum vorgestellt. Elise Polko (1823–1899), deutsche Dichterin und Sängerin meldete sich mit einem Feuilleton441; Fanny Lewald (1811–1889)442, die preußisch-jüdische Schriftstellerin zählte zu den bedeutendsten und bestbezahlten Prosa-Autorinnen ihrer Zeit; hier erschien sie nur mit einem Artikel, der aus der Kölnischen Zeitung entnommen wurde.443 Die deutsche Romanschriftstellerin, die unter dem Pseodonym Franz von Nemmersdorf (1834–

1896)444 schrieb, veröffentlichte seine Beiträge auch in der Neuen Freien Presse, dem Pester Lloyd, war auch in der Temesvarer Zeitung präsent. Zwischen 1864–1874 schrieb Nemmersdorf Reisefeuilletons aus der Schweiz445 für die Neue Freie Presse, 1875 erschien sein Fortsetzungsroman Ein Ehestandsdrama im Pester Lloyd.446 Hier trat sie früher, 1873 mit zwei Erzählungen auf.447

Der Schriftsteller, der mit den meisten Feuilletons448 präsent war, ist Friedrich Coßmann449. Die 14 Skizzen sind Übertragungen aus dem Englischen von dem Schriftsteller und

440 Die Marlitt. In: Temesvarer Zeitung Nr. 259 v. 21. März bis zum 11. Nov. 1876. S. 2.

441 Ein Rococo-Medaillon. In: Temesvarer Zeitung Nr. 165 v. 21. Juli 1871, Fortsetzungen in Nr. 166.

442 Sie fand nationale und internationale Beachtung, führte fast vier Jahrzehnte hinweg einen politisch-literarischen Salon, der sich als ein sozio-kulturelles Zentrum Berlins etablierte. Siehe dazu ausführlich: Tebben, Karin: Beruf:

Schriftstellerin. Schreibende Frauen im 18. und 19. Jahrhundert. Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht, 1998. S.

188.

443 Arbeiterwohnungen in England. In: Temesvarer Zeitung Nr. 163 v. 19. Juli 1871.

444 Franziska Freifrau von Reitzenstein war eine deutsche Romanschriftstellerin, die unter dem Pseodonym Franz von Nemmersdorf schrieb.

445 Karl, Robert: Der Kulturteil der Neuen Freien Presse zwischen 1864–1874. Dissertation. Wien, 1948.

446 Ujvári 2012, S. 84.

447 „Vor dem Feinde“ (Eine Kriegsepisode). In: Temesvarer Zeitung Nr. 112 v. 15. Mai 1873 – Narren der Liebe.

In: Temesvarer Zeitung Nr. 248v. 28. Okt. 1873.

448 Eine Liebesgeschichte. In: Temesvarer Zeitung Nr. 66 v. 21. März 1872 – Das Gespenst auf dem Hinterdreck.

Aus dem Tagebuche eines alten Schiffskapitäns. Nach dem Englischen. In: Temesvarer Zeitung Nr. 37 v. 14. Febr.

1873, Fortsetzung in Nr. 38 – Eine Brautfahrt auf der Lokomotive. (Nach dem N. L.) In: Temesvarer Zeitung Nr.

285 v. 12. Dez. 1873 – Wie schlecht Sie aussehen! (Nach dem New-York Ledger) In: Temesvarer Zeitung Nr. 295 v. 24. Dez. 1873 – Der Zauberer (Nach dem New-York Ledger) In: Temesvarer Zeitung Nr. 1 v. 1. Jänner 1874 – Verloren und gefunden. Nach dem Englischen. In: Temesvarer Zeitung Nr. 97 v. 29. Apr. 1874 – Eine Vision.

(Nach dem Englischen) In: Temesvarer Zeitung Nr. 186 v. 15. Aug. 1874 – Türkische Gerechtigkeitspflege. (Nach dem Newyork-Ledger) In: Temesvarer Zeitung Nr. 231 v. 10. Okt. 1874 – Die silberne Kugel. Aus dem Englischen.

In: Temesvarer Zeitung Nr. 240 v. 21. Okt. 1874, Fortsetzungen in Nr. 245, 246 – Aus dem Tagebuche eines alten Schiffskapitäns. (Nach dem Newyork-Ledger) In: Temesvarer Zeitung Nr. 258 v. 11. Nov. 1874 – Die List eines Sachwalters. Nach dem Englischen. In: Temesvarer Zeitung Nr. 113 v. 20. Mai 1875 – Die türkischen Pantoffeln.

Nach dem Englischen. In: Temesvarer Zeitung Nr. 231 v. 10. Okt. 1875 – Die versetzte Taschenuhr. Eine Lebenskizze nach dem Englischen. In: Temesvarer Zeitung Nr. 201 v. 3. Sept. 1878, Fortsetzung in Nr. 202.

449 Karl Friedrich Wilhelm Cossmann wurde am 4. April 1826 in Dermsdorf bei Sömmerda geboren, am 14. Okt.

1839 in die Lateinische Schule in Halle aufgenommen. Quelle: Datenbank zu den Einzelhandschriften in den historischen Archivabteilungen. Franckesche Stiftungen zu Halle (Saale).

Übernahmen aus dem New-York Ledger. Es werden noch Erzählungen, Novellen450 von C. Fr.

v. Wickede (1827 –1881), dem deutschen Schriftsteller, der in die USA auswanderte, veröffentlicht. Außerdem schrieb er für zwei Zeitschriften (Deutscher Haussschatz, Weltspiegel), wofür auch Karl May Texte verfasste. Die Novellen, Lebensbilder befassen sich mit amerikanischer Thematik, und mit verschiedenen Abenteuern, wobei die letzten zwei Novellen Original-Feuilletons (Die Prophezeiung der Somnambule; Die Ebenholzkiste) der Temesvarer Zeitung sind. Von Berthold Auerbach (1812–1882) wurde ein einziges dramatisches Stimmungsbild Riegel vor! aus der Berliner Montagszeitung veröffentlicht.

Zwischen 1871–1882 wurden noch Feuilletons von den folgenden deutschen Schriftstellern und Journalisten publiziert: Ludwig Habicht (1830 –1908)451, Karl Chop (1825–1882)452, Julius Stinde (1841–1905)453, Bernhard Stavenow (1848–1890)454.

Neben den modernen Lektüren, die zum Kanon der damaligen Zeit gehörten, bereicherten das Niveau des Feuilletons auch mehrere Rezensionen, kürzere Nachrichten, Anekdoten über die deutschen Schriftsteller, worin es hauptsächlich um deutsche Klassiker geht. In einem Original-Feuilleton von M. Erlbach wurden 1877 die Mütter berühmter Dichter dargestellt; es geht um die folgenden prominenten Autoren: Goethe, Schiller, Heine, Christian Grabbe, Nikolaus Lenau, Justinus Kerner, Herder, Zacharias Werner, Hölderlin; M. Erlbach verfasste in einem anderen Feuilleton auch zu Gottfried August Bürgers Lenore eine Rezension. Die Biographie Heinrich Heines wurde von dem jüngsten Bruder, Maximilian von Heine in Form eines Vortrags dem Lesepublikum vorgestellt; 1875 verfasste Alfred Meißner über Heines Ehe

450 Herz-Dame. In: Temesvarer Zeitung v. 3. Juli bis zum 13. Juli 1878 – Ein Abenteuer in Florenz. In: Temesvarer Zeitung Nr. 161 v. 16. Juli 1878, Fortsetzungen in Nr. 162, 164, 165 – Wie man Carriére macht. Ein Lebensbild.

In: Temesvarer Zeitung Nr. 182 v. 9. Aug. 1878, Fortsetzungen in Nr. 183, 184 – Die Prophezeiung der Somnambule. In: Temesvarer Zeitung Nr. 188 v. 17. Aug. 1878, Fortsetzungen in Nr. 189, 190 – Die Ebenholzkiste.

In: Temesvarer Zeitung Nr. 192 v. 23. Aug. 1878, Fortsetzungen in Nr. 194, 195, 197.

451 Habicht arbeitete als Rechtsanwalt und er gab sich schließlich 1857 dem Schriftstellerberufe hin. Zuerst in Dresden wohnhaft, siedelte er 1862 nach Berlin über, wo er eine Reihe von Jahren blieb, auch kurze Zeit die Redaktion des Deutschen Magazins leitete. In: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 4. völlig neu bearb. Ausgabe. Leipzig: Philipp Reclam, 1896. S. 75.

452 Er studierte in Leipzig Rechtswissenschaft und ließ sich dann in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt und Notar nieder. Seine freie Zeit widmete er philosophischen, literarischen und besonders naturwissenschaftlichen Studien.

In: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 4. völlig neu bearb. Ausgabe. Leipzig: Philipp Reclam, 1896. S. 217.

453 Er arbeitete als Apotheker, dann als Werkführer in chemischen Fabriken. Durch Übernahme der Redaktion des Hamburger Gewerbeblattes (1864–68) und Mitarbeiterschaft an der Hamburger Reform zur Journalistik überging.

Seit 1876 lebte als unabhängiger Schriftsteller. In: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 4. völlig neu bearb. Ausgabe. Leipzig: Philipp Reclam, 1896. S. 149.

454 Stavenow redigierte zwischen1874 und 1876 die humoristische Wochenschrift Flitzbogen und siedelte 1876 nach Görlitz über, wo er den Familienfreund gründete und literarisch tätig lebte. In: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 4. völlig neu bearb. Ausgabe. Leipzig: Philipp Reclam, 1896. S. 123.

einige Notizen.455 In den Tagesneuigkeiten findet man noch Nachrichten über die Neuerscheinungen (Paul Heyses Roman Kinder der Welt), über interessante Ereignisse der deutschen Schriftsteller (der Tod von Goethes Barbier), Künstler (Hermann Linde, der geniale Shakespeare-Rezitator trat in Temesvar auf).

Es bleibt festzuhalten, dass die Temesvarer Zeitung neben den aktuellsten Strömungen und Lektüren im deutschen Raum (poetischer Realismus, Frauenromane von Marlitt) auch die frühere, – wenn auch in kürzerem Umfang – als Klassiker geltende Autoren popularisierten.