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1. EINLEITUNG

1.3 Anmerkungen zu den Quellen

Über die rabbinischen Ausbildung und dem Wirken der Rabbiner im Deutschen Kaiserreich und in Ungarn existieren mehrere Forschungsarbeiten.

Das 2004 und 2009 erschienene zweiteilige kollektivbiographische Datenwerk von Carsten Wilke und Katrin Nele Jansen, das den Titel Bibliographischen Handbuchs der Rabbiner trägt, 5 führt insgesamt 2703 Rabbiner unterschiedlicher Herkunft an.

Der Direktor der Bibliothek der Eötvös Loránd Universität (ELTE), Dr. László Szögi, hat 2001, im Rahmen seiner Arbeiten über ungarländische Studenten an europäischen Universitäten und Hochschulen, Forschungsergebnisse für den Zeitraum von 1789 bis

5Michael Brocke und Julius Carlebach (Hrsg.) (nachfolgend Brocke 1), Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871, bearbeitet von Carsten Wilke, München 2004; Teil 2 (nachfolgend Brocke 2): Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871–1945, bearbeitet von Katrin Nele Jansen, München 2009.

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1919 veröffentlicht6. Wegen der Grenzen, die sich der Verfasser in Hinsicht auf seine Arbeit setzen musste, blieben die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, das Jüdisch-theologische Seminar in Breslau und das Rabbinerseminar für das orthodoxe Judentum in Berlin unberücksichtigt. Da die Hörer an diesen Anstalten jedoch zumeist auch an Universitäten studierten, so waren Szögis Informationen auch für die vorliegende Arbeit relevant.

1.3.1 Das Jüdisch-theologische Seminar in Breslau

Die zwei ersten Quellen für meine Arbeit liefern die Werke von Brann und Kisch.7 Brann hat die Liste der Hörer des Seminars von 1854 bis 1903 anhand der Matrikel zusammengestellt. Laut Brann finden sich in den Matrikeln (Bd. I und II) 450 Eintragungen, die sich auf 444 Studierende beziehen.8

Und Kisch schreibt über die Quellen für sein Werk über das Breslauer Seminar:9

"The Matrikelbuch (student register), Protokolle der Lehrerkonferenz (minutes of faculty meetings until 1938), and Sitzungsprotokolle der Lehrerkonferenz (minutes of faculty meetings from 1938 on) were offered to sale in Amsterdam a few years ago and were purchased by the Central Zionist Archives in Jerusalem, where they are now deposited."

Darüber hinaus prüfte Kisch die vom Seminar veröffentlichten Jahresberichte. Weitere wertvolle Informationen erhielt er durch seine Korrespondenz mit ehemaligen Absolventen des Seminars.10 Schließlich benutzte Kisch auch die Monatsschrift für die Geschichte und Wissenschaft des Judentums, das "Hausblatt des Jüdisch-theologischen Seminars"11.

6László Szögi, Ungarländische Studenten an den deutschen Universitäten und Hochschulen 1789–1919, Budapest 2001.

7S. Anmerkungen 1 und 3.

8Brann, S. 134.

9Kisch, S. 391.

10Ebd., S. 391.

11Kurt Wilhelm, "Die Monatsschrift für die Geschichte und Wissenschaft des Judentums", in: Kisch, S.

327.

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1.3.2 Die Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin

Als erste Quelle für meine Arbeit verwende ich die Magisterarbeit von Irene Kaufmann.12

Kaufmann klagt13 ebenfalls über das nicht vorhandene Archivmaterial: "Die Beschreibung der Quellenlage ist in erster Linie eine Bestandsaufnahme des nicht vorhandenen, nicht aufgefundenen oder nicht zugänglichen Archivmaterials."

Kaufmann zitiert auch Walter Breslauer, wonach die Nazis alle Akten vernichtet hätten.14

1939 ging die Hochschule in die "Reichsvereinigung der Juden in Deutschland" über.

Kaufmann weist auf den Artikel von Hildesheimer15 hin, wonach das Archiv der Reichsvereinigung bisher nicht aufgefunden wurde. Er nimmt daher an, dass es zerstört wurde.

Kaufmann verwendete deshalb andere Materialien16 für ihre Arbeit, wie z.B. den Nachlass von Ismar Elbogen, den Dissertationskatalog der Universität Heidelberg, Nachschlagwerke verschiedener Art, die jüdische Presse, Auswertungen der Bibliographien der LBI (Leo Baeck Institute) Year Books und persönliche Interviews.

1.3.3 Das Rabbinerseminar für das orthodoxe Judentum in Berlin

Für dieses Rabbinerseminar, auch unter dem Namen Hildesheimer-Seminar bekannt, existieren noch keine mit den über die beiden obigen Instituten verfassten vergleichbaren Forschungsarbeiten. Ein Hauptgrund dafür ist die unbefriedigende – da äußerst lückenhafte – Quellenlage: das Archiv des Instituts ist verschollen, und auch die Jahresberichte sind nicht vollständig erhalten.

12S. Anmerkung 4.

13Kaufmann, S. 1.

14Walter Breslauer, "Die Jüdische Gemeinde Berlin", in: Festschrift zum 80. Geburtstag von Rabbiner Dr.

Leo Baeck, London 1953, S. 43–49.

15Esriel Hildesheimer, "Judenpolitik während des NS-Regimes. Die Selbstverwaltung der deutschen Juden im Dritten Reich", in: Tribüne 105 (1988), S. 148–157.

16Kaufmann, S. 3-5.

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Als erste Quelle habe ich die Arbeit von Mordechai Eliav und Esriel Hildesheimer über das Berliner Rabbinerseminar verwendet, die 1996 in Jerusalem herauskam.17 Hildesheimer schreibt über die Quellen: 18

" תנכהל ידיחיה תעמכו ירקיעה רוקמה...רנימסה ןויכרא הארנכ ראשנ אל תועודי אל תוביסמש ינפמ

(Freie Übersetzung des Verfassers: "Da das Archiv des Seminars aus unbekannten Gründen wahrscheinlich nicht erhalten blieb, sind die wichtigste und beinahe einzige Quelle für die Erstellung einer Hörerliste die Jahresberichte über die Aktivitäten des Seminars in wissenschaftlicher, finanzieller und anderer Hinsicht. Diese Berichte wurden vom Rektor und vom Kuratorium des Institutes herausgegeben.")

Hildesheimer ergänzte seine Anmerkungen19 über die Quellen so:

" םינשב ואצוהש תוליהק יסקנפ ,תונוש תוידפולקיצנא קודבל ךרוצ היה עדימה ברימ תא לבקל ידכ ידי לע תונורחאה

'

םשו די '."

(Freie Übersetzung des Verfassers: "Um mehr Informationen zu erhalten, war es notwendig, diverse Enzyklopädien und Gemeindehefte (Memorbücher), die in den letzten Jahren durch "Yad Vashem' herausgegeben wurden, zu prüfen.")

Die Darstellung der Geschichte des Seminars basiert, außer auf der oben genannten Publikation, auf dem Artikel von Shulvass in Mirsky.20

Aus den mir erreichbaren Jahresberichten des Seminars und verstreuten Korrespondenzen in der Berliner Wochenschrift Die jüdische Presse21 konnte ich das vorhandene Material über die Hörer der Anstalt ein wenig ergänzen.

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1.3.4 Die Landesrabbinerschule in Budapest (Országos Rabbiképzı Intézet)

Für die Darstellung von Geschichte und Entwicklung der Landesrabbinerschule diente mir in erster Linie Carmilly-Weinbergers Jubiläumsschrift22 als Quelle, und für die Hörer des Instituts die Liste der am Institut ordinierten Rabbiner von Dénes Friedmann23 sowie die Listen in Lıwingers Büchlein Seventy Years.24

1.3.5 Weitere Anmerkungen zu den Quellen

Eine wesentliche Quelle für die Arbeit ist, wie bereits oben erwähnt, das zweiteilige Biographische Handbuch der Rabbiner.25 Der Bearbeiter des ersten Teils, Carsten Wilke, merkt in seiner Erklärung zum Quellenkorpus an: "Vollständigkeit ist bei einer prosopographischen Studie im allgemeinen dann erreicht, wenn sie die Personalakten der untersuchten Institution in ihrem ganzen Umfang berücksichtigt hat."26 Diese Vollständigkeit ist in meiner Arbeit aus den bisher in diesem Abschnitt dargestellten Gründen nicht sichergestellt.

Die Arbeit von Wilke knüpft an die lange Tradition rabbinischer Kollektivbiographien an. Wilke zählt einige dieser Werke auf27, wie etwa die Arbeiten von Chaim Joseph David Azulai28, Julius Fürst29, Chaim David Lippe30, Wiliam Zeitlin31 und Issac Benjacob32. Im Quellen- und Literaturverzeichnis ist auch die umfangreiche

22Moshe Carmilly-Weinberger (nachfolgend: Carmilly-Weinberger), The Rabbinical Seminary of Budapest 1877–1977. A Centennial Volume, New York 1986.

23Dénes Friedmann, "A Ferenc József Országos Rabbiképzı Intézeten felavatott rabbik életrajzi adatai és irodalmi mőködése", Emlékkönyv a Ferencz József Rabbiképzı Intézet ötvenéves jubileumára (MZsSz), Budapest 1927, S. 340-368.

24Samuel Lıwinger, Seventy Years. A Tribute to the Seventieth Anniversary of the Jewish Theological Seminary of Hungary (1877-1947), Budapest 1948.

25S. Anmerkung 5.

26Brocke 1, S. 35.

27Brocke 1, S. 37.

28Chaim Josef David Azulai, ,םילודגה םש 3 Bde., Livorno 1774 (Neuausgabe: Jerusalem 1994).

29Julius Fürst, Bibliotheca Judaica: Bibliographisches Handbuch der gesamten jüdischen Literatur, 3 Bde., Leipzig 1849.

30Chaim David Lippe, Bibliographisches Lexicon der gesamten jüdischen Literatur der Gegenwart und Adreß-Anzeiger, Wien 1879–1881.

31William Zeitlin, Bibliotheca Hebraica Post-Mendelssohniana, Leipzig 1891–1895.

32Isaak Benjacob, םירפסה רצוא (Bibliographie der gesamten hebräischen Literatur mit Einschluss der Handschriften (bis 1863) nach den Titeln alphabetisch geordnet, hebr.), Vilna 1880.

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Rabbinerenzyklopädie םייח ץע סלטא33 von Raphael Halperin aufgeführt, wobei Wilke häufig auf fehlende Quellennachweise hinweist.34

Eine andere Kategorie von Quellen bilden Nachschlagwerke wie die Encyclopaedia Judaica (dt.), Encyclopaedia Judaica (engl.), Everyman’s Judaica (engl.), הידפולקיצנאה תירבעה, das Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft im 18. bis 20. Jahrhundert, das Lexikon deutsch-jüdischer Autoren, das Jüdische Lexikon sowie das Magyar Zsidó Lexikon.35

Nach der Schoa erschienen in Israel Werke über die untergegangenen Judengemeinden, die von mir auf relevantes Material überprüft wurden. Hier sind zu nennen: Fuchs' zweibändiges Standardwerk über die ungarischen Jeschiwot36, die Auflistung der ungarischen Rabbiner von Schwartz37, Cohens Biographien über die Rabbiner Ungarns38 und Transsylvaniens39 sowie der von "Yad Vashem" herausgegebene Erinnerungsband über die ungarischen Judengemeinden40. Die Arbeiten von Shlomo Spitzer41 und Kinga Frojmovits42 wurden ebenfalls zur Rate gezogen.

An ungarischen Quellen fanden Verwendung: Biographien über Rabbiner in Ungarn und Literatur über den Holocaust in diesem Land, wie z.B. "A Magyarországi izraelita hitközségek, hitközségi rabbik és elnökök névsora"43, Jewish Communities in Hungary44 und die Zeitschrift Magyar Rabbik (Ungarische Rabbiner)45.

33Raphael Halperin, לארשי ימכחל תורודה רדס .םייח ץע סלטא, Jerusalem 1982.

34Brocke 1, S. 39.

35Eine Auflistung der verwendeten Nachschlagewerke ist am Beginn des biographischen Teils der Arbeit zu sehen.

36Abraham Fuchs, ,ןנברוחבו ןתלודגב הירגנוה תובישי 2 Bde., Jerusalem 1978–1987.

37Jehuda Schwartz, שוראמראמו סורוטפרק ,הינבליסנרט ,היקבולס ,דנלנגרוב םינואגה תא ללוכ :הירגנוה ינבר תשרומ, Chadera 1987.

38Jitzchak Josef Cohen, הירגנוה ימכח, Jerusalem 1997.

39Jitzchak Josef Cohen, הינבליסנרט ימכח, Jerusalem 1989.

40Theodore Lavi (Hg.), הירגנוה תוליהקה סקנפ, Jerusalem 1976.

41Shlomo J. Spitzer, Die Rabbiner Ungarns, 1944 (Die orthodoxen Gemeinden), Budapest 1999.

42Kinga Frojimovics, Neológ (kongresszusi) és status quo ante rabbik Magyarországon, Budapest 2008.

43"A magyarországi izraelita hitközségek, hitközségi rabbik és elnökök névsora", in: Salamon Stern (Hg.), Hetven év a betegek szolgálatában, 1871–1941. Emlékkönyv, Budapest 1941.

44József Schweitzer, Kinga Frojimovics, Magyarországi zsidó hitközségek, 1944. április. A Magyar Zsidók Központi Tanácsának összeírása a német hatóságok rendelkezése nyomán, Budapest 1994.

45Magyar Rabbik, Monatsschrift hg. von Oberrabbiner Miksa Mayer Stein, Nagyszombat 1905–1909.

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Der Sammlung von weiteren Informationen dienten ein Besuch im Central Archive for the History of the Jewish People in Jerusalem Ende 2005, und wiederholte Besuche im Jüdischen Museum und im jüdischen Archiv, beide in Budapest. In New York (2004) habe ich die Bibliothek und das Archiv des Leo Baeck Institutes für die Geschichte der Juden in Deutschland besucht. Selbstverständlich wurden die relevanten Bestände in der National Bibliothek (Országos Széchényi Könyvtár), die Bibliothek des Landesrabbinerseminars (ORZSE) und die Bibliothek der Ungarischen Akademie für Wissenschaften, MTA in Budapest eingesehen. Im Ungarischen Landesarchiv (Magyar Országos Levéltár) in Budapest wurden die Geburts- und Sterbedaten überprüft.

Im Zeitalter des Internets diente die Analyse von jüdischen Zeitschriften in den Bibliotheken in Jerusalem, in Deutschland, im Leo Baeck Institute in New York und in Berlin ebenfalls zur Datensammlung.46 Insbesondere wurden die Internetrecherche-Möglichkeiten im Rahmen von Compact Memory47 und RAMBI48 genutzt.