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Laokoon, oder Über die Grenzen der Malerei und Poesie : mit beiläufigen Erläuterungen verschiedener Punkte der alten Kunstgeschichte

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Academic year: 2022

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(1)

i ü O f i O O l t /

ober ' über bie © r e n j e n b e r ä J i a i e r c i u n b f ocfie,

9J?it beiläufigen (Erläuterungen berfdftebener $ u n f t e ber alten Sunjlgefßicßte

Bon

<E. f e f l i n i j .

SbrutS unb Verlag bon Reclam jutt.

(2)
(3)

f r f t e r ftljeit.

Sßorreöe.

Set ©rfie, mefcher bie aflaferei intb ißoefie mit eiitanbcr Bcrglich, mar eilt SDtaitn Bott feinem ©efüijfe, ber Bon beiben Stühren eine ähnlidje Sßirfung auf fidj toerf^iirte. SBeibe, ent»

pfanb er, fleßett utt8 aBmefenbe Singe als gegenmärtig, beit

©chein als SBirfitchfeit bor; Beibe tauften, uttb Beiber Sau»

f^ung gefällt.

©in ämeiter fuchte in baS Sintere btefe8 ©efaffenS ein»

jubringen, nnb entbedte, baß Ys oct beiDenän^ÜifrTeTOueUe piepe. ®ie©^flnheit, beten ®egriff mir jiterftnonfjkfierfi#ät

©egenßänben abjieheit, hat· allgemeine Siegeln, bie ftch auf mehrere Singe anmenben faffen; ciiif .§anbfttngen, anf @e»

banten fomot als auf gormeit. . v,

(5titStüter, metiier üBetbenSöcrtf ithb über bieSSerthei»

lung bieferallgeineineniÄegelhna^Sa^te, B.emerfte, baß einige mehr in ber SDtaterei, anbere mehr in ber ißoefie pcrrfdjten;

baß atfo Bei biefen bie 5ßoefte ber SKaleret, Bei jenen bie ÜDta»

teret ber ifJoefte mit ©rfänterungen uttb Säeifpieleu aushelfen tonne.

S a 8 ©rfte mar beriiebhaber; baSS^eite beriphiiofopf);

ba8 Sritte ber Äiinftridjter.

3ene SBeiben toititteit nicht leidjt, meber Bon ihrem ©e»

fiißl, noch bou i^ren ©dfjlitffcn, einen unrechten ©eBraiidj machen, hingegen bei beu33cntertiuigeit be8 StunftrichterS 6e»

rußt ba8 SReifte in ber Stidjtigteit ber ?fnmenbung auf beit einjeliten galt; ltnb e8 märe ein SBitnbet, ba e8 gegen ©inen fcbarfftitnigeit Stunßrichter funfjig mihige gegeben hat, menn biefe inmenbuitg jeberjeit mit aller berSorfi^t märe gemadjt morben, melche bie Söagc jroifchen Betben fünften gleich er»

haften muß.

gaHsapeiieS unbi{Srotogene8 in ihren Berforenen ©djrif»

ten Bon ber SDtaferei, bie Stegefn berfelüen bnrth bie Bereits"

feßgefehten ßiegelu ber ifioefie Beftätigt uttb erläutert haben,

1 * ·

(4)

4 Saofooit.

f o batf matt ßpetlip glauben, baß e§ mit ber {Mäßigung uttb

©enauiqfeit wirb gefpegett fein, mit rnetper wir nop je(jt ben ÄrißoteleS, Eiceto, Horaj, Duintitian, in igten Serien, bie ©runbfäge unb Erfahrungen ber «Malerei auf bic Beveb»

famteit unb Siptfunft anweriben fegen. ES iß baSBorrept ber Sitten, leiner ©ape Weber gu Biel nop ju wenig gu tgun.

Slber wir Ketiern gaben in megrern ©tütfen geglaubt, sinS weit über fte Wegjufegen, wemt wir tgre Keinen Saft»

Wege in Sanbflraßen Berwanbetteu; feilten aup bie tiirjcrn unbßperentSanbfiraßeit bariiber gu «pfaben eingehen, Wie ße burp Sitbniffe fügten.

Sie blenbenbe Äntitgefe beS griepifpenSoltaire, baß bie

«Malerei eine ßumnteißoerte, unb bie «ßoefte eine rebenbeiMa»

leret fei, f/anb Wol in teinem Segrbupe. ES war ein Einfall, Wie ©imonibeS mehrere hatte, beßen wagtet ©geil fo ein»

leuptenb iß, baß man baSUnbeßimmte unb gatfpe, welpeS

«r mit ftP fiigrt, überfegen gu muffen glaubt.

©leipwol überfaßen eS bie Sllten nipt. ©onbern inbem fte ben SluSfßrup beS ©imonibeS auf bieSirfuitg ber betben Künfteeinfpränfteii, Bergaßen ße nipteingnfpärfen, baß un»

geaptet ber Bolltommetten Äeßnlipteit btejer Sirfung, fte bennop, fowol in ben ©egenßänben als in ber Ärt tgrer Kapagtrmttg, (Yfej *<™

tjotkuj

/uifirjaeui;) öerfpieben Waren.

Bölitg aber, als ob fip gar feine folpe Berfpiebengeit fänbe, gaben Biete ber neueßett Kunßripter aus jener lieber«

einftimmung fcer «Malerei unb «jßoefie bie erubeften Singe Bon ber S e i t gefploffen. Balb gwingen ße bie «ßoefte in bie engern ©pranten ber «Malerei; balb laßen fte bie «Malerei bie gange weite ©ßgäre ber ißoefte füllen. SlßeS, was ber ei»

nen Kept ift, joll aup ber anbent ueraönnt fein; ÄlleS, was in ber einen gefällt ober mißfällt, foll notgwenbig aup itt ber anberngefallen ober mißfallen; unb Boll Bon bieierSbee, jffrepett fte in bem juBerßpttipßen ©one bie feipteßen Ur»

tgeile, wcnnße, in ben Serien beS SipterS ttnb «Malers über einerlei Borwurf, bie barin bemerften Slbweipungen Bon einanber gu gegtirn mapen, bie fte bem einen ober bem an»

bertt, napbem ße entweber megr ©efpmad an ber Siptfunß ober an ber «Malerei gaben, gttr Saß legen.

3 a biefe Äfterfritif gat gum ©geil bie Birtnofen fetbß

(5)

Saofooit. &

berfflffrt. ©te ßat in bei- Boefte bie ©ßilberungSfußt, unb in ber Malerei bie Allegorijterei ergeugt, inbent man jene yt einem rebcnben ©ematbe maßen wollen, offne eigentliß gm miffen, was [te malen fßnne unb feile, unb biefe gu einent flammen ©ebißte, offne überlegt gu gaben, in weißem Mage·.

fie allgemeine Segriffe auSbrüden föitne, offne ftß bon iffrer Seftimmung gu entfernen, unb gu einer willfürlißeu ©ßrift»

art ju werben.

©tefetn falfßen ©efßmade, unb jenen ungegrünbeten Urtffeilen entgegen gu arbeiten, ifi bie borneffmfteAbfißt fol- genber Auffäße.

@ie ftnb gufSIliger Seife entftanben, unb meffr naß ber golge metner Seetüre, als burß bie metffobifßeSntwidlung allgemeiner ©runbfäße augewaßfeit. ES ftnb alfo meffr un- orbentliße Eotlectaneen gu einem Süße, als ein S u ß .

©oß fßmeißle iß mir, bag fte auß als folße nißtganj gu beraßten fein werben. An fpflematifßen Süßern ffaben wir ©eutfßen überhaupt feinen Mangel. AuS ein paar an- genommenen Sorterflärungen in ber fßönften Crbnttng Ades, was wir nur wollen, fferguleiteii, barauf berfteffen wir uns, trog einer Ration ttt ber Seit.

Saumgarteii befantite, einen grogen ©geil ber Seifpiete in fetner Aeftffetif, ©efnerS Sörterbuße fßulbig gu fein. Senn, mein Raifonnement nißt fo bütibig ijt als baS Saumgar»

tenfße, fo werben boß meine Seifpiete meffr naß ber Duette

fßmeden. .

®a iß bon bem Saofoott gleißfatn cuSjeßte, unb meffr- malS auf iffn gurüdfotnme, fo ffabe iß iffmaüß einen AntffeiE an ber Auffßvift laffen wollen. Aubeve Heilte AuSfßwei- fuugen über berfßiebene Buufte ber altenKunftgefßißte tra- gen weniger gu meiner Abfißt bei, uuo fte jieffett nur ba, weil iß ifftten niemals einen bettern Blaß gu geben ffoffett fann.

Roß erinnere iß, bag iß unter bem Ramett ber Ma- leret bie bilbenbe» Künfte überffaupt begreife; fo wie iß nißt bafür fteffe, bag iß nißt unter bem Ramen ber Boefte auß auf bie übrigen Künfte, boren Raßaffinnng fortjßveitenb ifi, einige Rüdfißt neffmen bürfte. -

(6)

G S a o t o o n .

I.

Sag allgemeine borjüglige Sennjeigett ber gtiegifgeit

«Keiflerflilde in ber «¡Ratetet unb Bilbßauevtunft feßt Herr SBintfelmann in eine ebje_©in]ait unb ftil(e.@rcße, fowotin ber Stellung alSintSluSbrud. „ S o wie bieSiefebeSSReereS, fagt er,') ailejeit rußig bleibt, bie Oberfläge mag aug nog fo wütßcn, eben fo jei.qt ber SluSbrucf tu ben ¿¡guten ber

©riegelt bei altenSeibeufgaften eine große unb gefeßte©eele."

„Siefe Seele fgilbert fig in bem ®eftgte be8 SaotoonS, uitb uigt in bem ©eßgte allein, bei bem ßeftigflen Setben.

Ser ©gmerj, toelger fig in allen «BiuSfeln uiib'@eßiien bc8 JiövperS eutbedt, unb ben mau gattj allein, oßite ba8 ©efigt unb anbete Sßeile ju betragteit, au bem fgmerjlig einge- sogenen Unterteibe beiitaße felbß su empßnben glaubt; biefer

©gmerj, fage ig, äußert figbennog mit feiiteräßutß in bem

©efigte unb in ber ganjeu Stellung. @r erßebt fcitt fgred»

ligeS ©efgrei, wie Birgit ton fernem Saotoon fingt; bie Deffnmtg beS «¡RuttbeS geßattet e8 nigt: e8 ift »ielmeßr ein ängfttigeS uitb betlemmteS ©eufjen, wie e8@abotet befgreibt.

SerSgnters beS Körpers unb bie@röße ber ©eele, pnb bürg ben ganjen Bau ber gigur mit gteiger ©tärte auggetßeilt unb gleigfam abgewogen. Saotoon leibet, aber er leibet wie be8 ©opßolteS Bßitottet: fein ©leub geßt un8 bis an bie

©eele; aber wir wünfgteti, wie biefer große S a u n , baSSteub ertragen su iönneit. '

Ser SluSbrud einer fo großen ©eele geßt weit über bie Bilbung ber fgönen Statur. Ser Sünftler mußte bie ©tärte be8 ©eißeS in fig felbji fußten, welge er feinem äRannor einprägte, ©riegeulanb ßatte Süitßler unb SBeltweife in ei- ner Betfott, unb meßr als eilten SRetrobor. Sie SeiSßeit reigte ber Sunft bie §anb, unb blies ben giguren berfelbett meßt als gemeine ©eeten ein, u. f. w."

Sie Bemertuug, welge ßier jutn ©runbe liegt, baß ber

©gnterj fig inbem®eßgte teS Saotoon mit berjentgen SGButß

«igt jeige, welge man bei ber Heftigteit beffelben oermutßeit follte, iftoottfommen rigtig. 2tug baS tßuufireitig, baß eben ßierin, wo ein Halbferater ben föinßler unter ber Statur ge»

1 Ron b,t RatSapmung btt g t i t q i f ö t n B i t t e in B q l t K i unb S i l ! · pautrlunp. 21. 22.

(7)

Sit οΓο Ott. 7 blieben gu fein, baS wagte Batffetifße beS ©ßmetgeS nißt

erreißt ju gaben, uvtgeiten bürfte; baß, fage iß, eben pierin bie SeiSgeit beffelben gang befonberS fferborleußtet.

Rur in beut ©rattbe, weißen Herr Sincfelmann biefer 2Sei8geit gibt, in ber Attgemeingeit ber Regel, bie er au8 . biefem©raubefferleitet, wageiß es, anbererMeinititggufein.

' 3 ß Befcitiie, baß ber ntißbtlltgenbe ©eitenblid, weißen ι er auf bett Virgil wirft, tniß guerfl flußig gemaßt gat; uttb

, uäßftbcm bie Vergleißung mit bem Bffifoitet. Von gier Will tß auSgegeit uttb nteitte ©ebattlen in e6en berDrbnung nie»

betfßretffeit, itt weißer fie ftß Bei mir eittwicfelt.

„Saofoott leibet, wie beS ©opffofleS Bffiloftet." S i e lei- bet biefer ? ES ift fonberbar, bag fein Serben fo oerfßiebene Einbrilde bei un8 gurütigelaffen. —SieKlagen, ba8@efßvct, bie wilbeit Vcrwttnfßutigen, mit weißen fein ©ßtnerg baS Sager erfüllte, uttb alle Opfer, alle getligeHaitbluttgenpvte, erfßotlen nißt mittber fßrecfliß burß ba« übe Sifanb, unb fte waren e8, bie igit baght berbannten. SelßeSftne be8 Unmiitgs, bcSSammerS, ber Verjwciflttng, »on weißen anß bevSüffter in ber Raßaffmitng baSSffeaterburßffallen lieg.

— Man gat bett britten Aufgug btefeS ©tücfeS mtgletß lürger, als bie übrigen gefunbett. Hieran? fiept man, fagett bieKunft rißter,1 bag e8 ben Alten um bie gleiße Sättge ber Aufjiige wenig gu tgun gewefen. ®a8 glaube iß a u ß ; aber iß wollte nttß beSfaHS lieber auf ein attber Eyentpel griinbett, als auf biefe«. ©\e jamtnerbollen Ausrufungen, baS Sittfeln, bie a6ae6roßeneu a, <pcv, «Wro», ω μοι, μοίΐ bie gangett Betten »olle: παπα, παπα, au8 welßeit biefer Aufgitg Beftept, - unb bie mit gang attbent Segnungen unb Abfeßttngen becla-

uiirt werben mußten, als Bei einer gitfamtneiiffängeitbcn Rebe itBtfftg ftttb, »abett in ber Vorgcttmig biefen Aufgitg offne Bwcifel giemliß eben fo lange bauent laffett, als bie anbeut.

Er fßeint bem Sefer weit iiirger auf bem Bapiere, als er ben Bufförern wirb borgefontmen feilt.

©ßreten ift ber natüvliße AttSbrucE beS lörperlißen

©ßntergeS. HowerS oerwuiibete Krieger falleit nißt feiten mit ©efßret gu Voben. SiegerißteVeuuS fßveit laut;2 nißt

1 Itrumoy Tlicat. des Grecs T. II. ρ, 89.

Ζ liad. JS. V, 313, U ύι μιγά ίαχονν«. —

(8)

8 i a o i o o u .

um fie burp fctefeS ©efprei als bie meiptipe Oöttin ber SBoÜufl gu fpilbern, Bieimegr um ber leibenben Katar ifer Dicpt gu geben. Senn fetbft ber egerne SDiarS, al8 er bie Sauge teS ®iomebe8 füglt, jpreit fo gräßlip, at8 fptieen gebntaufeub wütgenbe Krieger jugleip, baß beibe §eere fip

eutfeßen.1 ,

©o weitauPHomer fonfi feine Heiben über biemenfplipe Katar ergebt, fo treu bleiben fie igrbopftet«, trenn eSaufbaS I

©efiigl ber ©pntergen unb Seleibigungett, Wenn ев auf bie Äeußetuitg biefeS ©efilgie burp ©Preten, ober burp®grä»

nett, ober burp ©peltmcrte anfommt. Kap igten ©gateit ftub её ©efdiöpfe gögerer Ärt; nap igren Empfmbungen magre SDfeiifpen.

3 P weiß ев, wir fetnern Europäer einer ftügern Kap- Welt wiffeit über unfern «Diunbunb über unfere Äugen ieffer ju benfpeii. Höflipfeit uub Änftanb rerbteten ©efprei unb Sgiäiien. ®tetgättge®apferfeit beäerfteu taugen SBeltatterä bat fip 6ci uit« tu eine leibcitbe rerwaubctt. ®op felbft un- fere Hielt ru waren in biefcr größer, ale.tn jener. Äber uit»

jete Uieitern waren Barbaren. Älie ©pmerjen rerbeißen, beut ©treipe be8 ®obe8 mit unrerwaubtem Äuge entgegen fegen, unter beu Staffen ber Kattern lapenb fterbea, weber feine ©iiute пор bat Berlufi feine« liebften greunteS bewei- nen, fiub3"ge te8 alten norbifpett HribenntntgS.·' Balna«

tofo ga6 feinen 3om8burgern ba8 ©efeg. KiptS gu fürp»

teil, unb ba8 S o r t gurpt a a p uipt einmal gu nennen.

Kidit fo ber ©riepe! Er fiiglte unb fürptetefidi; er äu- ßerte feine ©rtimergcn unb feinen Kummer; er fpämte ftp ferner ber nieujplipen ©pmapgeiteu; feine mußte ibn aber auf b.nt Sege nap Egre, unb вон Erfüllung feiner Bflipt giiiiitfiKiIten. ffiaä bei bem Bat baren auSSiibgcit unb Ber»

gäruing entiprang, ba8 wirften bei ignt (Sruubfäße. Bet ilmt war ber H«oi8mu8 wie bie Berborgerten guufen im Au· et, rierugigfpl fen. fo lange feilte äußere® ewalt fietreeft, ui.b temeteine weter feiiteKlargeit пор jemeKälte nebtnen.

Sei bera Barbaren war ber Heroismus eine gelle freffeube 1 Illad. E v. SE9,

2 Th. üarüioUoua de caaslsconteraptee ß DanU adhac genlilibas mortis,

cap. i. . . . . '

(9)

s a o! o o n.

9

jjfiamme, bie immer tobte, unb jebe attbere gute ©igeufcbaft in ihm »erjehrte, weuigftenS fchiBärjte. — S e n n §omer bie Srejauer mit roilbem ©efdjrei, bte ©riechen hingegen in eut»

fdjtoffener ©title jur ©chta<ht führt, fo mevten'bie 2Iu8leger

(

ehr wohl an, baß ber Sichter bierburcb jene als ^Barbaren, liefe als gefittete SSötfer ßhiibetn motten. 2Jiich wunbert.

Laß ße an einer anbern ©teile eine ähnliche charafterißifdje Intgegenfefäung nicht bemerft haben.1 Sie· fernblieben §eere laben einen Saffenßißßanb getroffen; fte finb mit 33er»

ireunntig ihrer Sobten befcbäftigt, welches auf beiben Sb«*

len nicht ohne heißeShränen abgeht; Saxova »eg/iaxeovre;.

SIBer ißriamuS betbietet feinen Srojanern ju meinen; ol<V ela xXatstv ilgiafto; ¡ueyaq. @r terbietet ihnen ju weinftt, fagt bieSacier, meil er bejorgt, ßemöcbten fich ju fehrermei»

djen, unb morgen mit weniger SWuttj an ten ©treit gehen.

SBot; bocb frage ich: warum muß nur ißriamuS biefes be»

'forgen? SBarum ertheitt nicht auch Agamemnon feinen ©rie»

üben baS nämliche SSerbot? Ser ©inn beS SichterS geht tie·

f.r. ©r Witt unS lehren, baß nur ber gefittete ©riecte ju»

gleich weinen unb tapfer fein tönne, inbem ber ungefittete Srojaner, um es jn fein, alle Sffienfchlicblett »orher erfticfen müffe. Nsfisaaaifjat ye /JSV oiüer xlateiv, läßt er an einem anoern Ort ben »erßänbigen ©oßn beS weifen UteßorS fagen.

©8 ißmerfroürbig, baß unter ben wenigen Srauerfpielen, bte aus Bern Sliterthume auf unS gelotnthen ßnb, fidi jroet

©tücte ßnben, in welchen ber färperticbe «xbtnerj nicht ber ik'inßeSheit beSUnglüdS iß, ba8benleibenben£elben trifft.

Stußer bem ißbiloftet, ber fter6eube§erfule8. Unb auch biejcn läßt ©ophofled Hagen, winfetn, meinen unb fchreien. Sant fei unfern artigen iRacbbarn. bieten 2Jteißernbc82lnftänbigen, baß nunmehr ein minfetnber oftct, ein fcbreienber tper»

fule«', bie lädier.ichßen, nnerträglichßen ßkifonen auf ber SBiihne fein wüiben. 3l r° r hat fich einer ipier neueßenSich»

ter au beufßh'loftet gewagt. SIberburfte er e8wagen, ihnen ben wahren ißbitoftet ju jetgen?

©elbft ein Saofoou ßubet fich unter beu oerlorenenStiiciett

1 Iliad. II. r. « 1 , 2 UdyfB. J. 193.

3 (£l?a.au&t..n.

(10)

1 0 Saofoon.

beS ©opßofleS. SB emt uns baS ©gidfal bog aug riefen Saofoon gegönnt hätte! SluS ben leigten ©rwäßnungen, bie feiner einige alte©rammatifer tßun, läßt ftg nigt fgließen, wie ber ©igter biefen Stoff beßanbeft ßabe. @o biet bin ig berßgert, baß er ben Saofoon nigt ftoifger als benBßiloftet unb HerfuIeS wirb gefgitbert haben. SltteS ©toifge iß i m i tßeatralifg; imbuufcv «Witleibett iß affegeitbem SeibeugteigJ mäßig, wetgeS ber mtereffirenbe ©egenßanb äußert, ©iefj·

man ißn fein ©lenb mit großer ©eele ertragen, fo wirb biefa große ©eele jwar unfere Bewunbernng ermecfen, aber bi^

Bewuuberuitg iß ein falter SIffect, beffen untßätigeS ©tau»

neu jebe anbete wärmere Seibenfgaft, fowie jebe anbete beut»

lige Borßelfung auSfgließt.

Unb uumneßr fomme ig gu meiner golgerung. SBemt eS maßt iß, baß baS ©greien bei ©mpßnbung förperfigen

©gmergeS, befonberS nag ber alten griegifgen ©eitfungS»

art, gar wol mit einer großen ©eele beßeßen famt: j o j q t u t ber SüiSbtucfeiner folgen ©eele bieUrfage nigt fein"'warum bemnngeagtetbei'ffiürifirer i'ufeineni JWarmor biefeS ©greien meßt uagaßmeii wogen, foubera cS rnuß einen anbem Snutb ßäoen, warpm.er hier" bou feinem Weßeiißußter, bem ©igtet, aßgeßt, ber biefeS ©efgtei mit beßem Borfaße auSbriitft.

. n .

©8 fei gäbet oberOefgigte, baß bie Siebe ben erßeuBer»

fug in ben bilbenben Kiinßeit gemage ßabe: fo biet iß ge»

wiß, baß fte ben großen alten «Weißem bie §anb gu filßren nigt mübegeworben. Senn wirb jeßt bie «Waterei überhaupt als bieKunß, welge Körper auf glägen nagaßntt, in ißrent gangen Umfange Betrieben: fo ßatte ber weife Stiege ißr weit engere ©tengen gefeßt unb ße bloS auf bieWagaßmuitg fgöner Körper eingefgränft. ©ein Kiinßler fgitberte WigtS als baS ©göne; felbß baS gemeine ©göne, baS ©göne nie»

berer ©attungen, war nur fein jufätüger Borwurf, feine Uebnng, feine ©rßolung. ©ie Boltfommenßeit beS ©egen»

ßanbeS fettig mußte in feinem Söerfe entgücfen; er war ju groß, bon feinen Betragtem gu berlangen, baß ße ß g mit bem blofen falten Bcrgnitgeit, welgeS auS ber getrogenen

?ießiiiigfett, anS ber (Erwägung feiner ©efgiefligfeit ent»

(11)

Saofcen. 11

fprirtgt, Begnügen fottten; au feinet Ktutß -war ifem nipts ließer, bünfte tgm nipts ebler, als ber Enbgwed ber Kunß.

„SBer wirb bip malen wollen, ba bip Mtemanb fegen Witt", fagt ein alter Epigrammatiß1 über einen gopß un»

geßaltenen «Menfpen. «Manper neuere Küttßler würbe fa- ngen: ,,©ci fo nitgeßalten wie tnöglipptp will bip bop ma- len. «Mag bip fpott Miemattb gern fegen, fo foll man bop 'mein Oemalbe gern fegeit; ntpt in fo fern eS bip borßeöt, fonbent in fo fern eS ein Beweis meinet Sauft iß, bie einfol»

peS ©peufal fo ägitlip napgubilbett weiß."

greitip iß ber Heng gu biefer üppigen «ßraglerei mit Ict- bigen®efpiiilipieiten, bte butp benSertgigrerOegenßäube lüpt geabelt werben, gn natürttp, als baß n i p t a u p bieErie- pcu igreit «ßanfoit, igreit «ßpracuS fofften gegabtgaben. Sie gatten fie; aber ße ließen igneit ßreitge ©ereptigfeit wiber»

fagreit. «ßaufort, ber fip nop unter bern ©pßnett ber gemei- nen Matur hielt, beffen itiebriger ©efpmacf baS geglergafte unb Häfilipe an ber menfplipen Silbuttg am liebßen aus»

briidte,2 lebte in ber beräptlipßenStrmutg.3 Unb «ppteicuS, ber Sarbierftuben, fpinugige Serfßättcn, Efel itnb Küpen- trauter,' mit altem beut gleiße eines uieberlänbifpcn Künft- lerS matte, als ob bergletpenSiitgetu berMatur fo oielMeig

1 Siiuioipud (Antholoff. üb. n. cap. 4.). $arbuin Über ton 6tii»iu8 (üb.

35. sect. 36. p. m. 698.) legt biefcö ©pigrantm einem '(lifo bei. pnbet flctj aber unter allen gried)ifd)en Cfpigtammatifteii leiner biefeä diameud. ·

2 3ungen Seuten, befiehlt baber üirijtoieled, muß man feine ©emäibe ni.tt

¡eigen, um ibre ©inbilbunaöfraft, fo biet möglich, üon aaen Ibilbetn bei £äß»

licoen rein ¡u baiten. (Polit. libr. VIII. cap. 5. p. 526. Bdit. Coming.) petr iöoben min ¡mar in biefer Gierte anftatt fßaufon, ipaufaniaö geiefen iuiffen.

Weil Pon biefem betannt fei, baß er unjücbtigc ffiguren gemalt babe (de tjmbra poetica comment. I. p. xm.) 2118 ob man e0 erjt üon einem pbilofopbifdien

©efeßgebet fernen müßte, bie 3ugenb Don bergleicben ßteijungen ber ¡ZBoHiift ¡u entfernen ! <Sr bätte bie betannte Stelle in ber Didlttunjt (eap. II.) nur in 21er»

gleidiung ¡ieben bürfen, um feine atermutbung' ¡urücfju behalten. (id gibt 2lud.

leger, (¡. <t. Stübn über ben Sfelian (Vor. HiBt. lib. IV. cap. 3.), tueldje ben Untevfibieb, ben 2fri|h>lrle8 bafeibß ¡roifeben bem fpoibgnotuö, ®ionpfM unb Waufon angibt, barin feijen. baß fßolbgnotuS ©ötter unb Oetbeii, Dionpftud

¡Bienfiben unb qjaufon Ibiere gemalt babe. Sie malten nlfefammt menftblid)e ffiguten, unb baß fpaufon einmal ein ipferb inalte, beloeift nüd) nidjt, baß er ein ^biennaler gelüefen, wofür ibn $t. stoben bält. 3brcn iHang beuimmten bie ©cabe beS Schönen, bie fie ¡bren menfd)iid)enfyigurcu gaben, unb tnonpfiitd tonnte nur bedwegen niebtd als lötenfd)en malen, unb bieß nur barum not aüeti Stnbern berSntbropograipb, Weil et ber Statut ¡u ffiapifd) folgte, unb fleö nidit bid ¡um 3beai erbeben tonnte, unter Weitem ©öiiet unb pelben ¡u maten, ein bfeiigiemdoerbreeben gewefen wäre.

6 AriütophuuoB l'lut. v, 602. et Acbarueus, v. 654.

(12)

12 iaoloott.

hätten unb fo fetten ju erblideu mären, betam ben Sunamen be« Sthhparograpben,'be8 Äothmater«, obgleich betwoüitfiige / Steicße feine SBerfe mit ©olb aufwog, um ihrer Stieß tigteit . ' aucß'bureh biefen eiugebitbeten iffiertß ju §itfe ju tommen.

. Sie Obrigfeit fetbft hielt e« ihrer Stufmertjamteit nicht für , , " unwürbig, ben Siinßler mit®ewalt in feiner wahren ©pßär^

. ju erhalten. Sa8 ©efefc ber Shebaner, welches ißm bie Stach»)

* ahmung in« ©cßönere befahl unb bie Stadjahmung iu8 |>äß»i licßere bei ©träfe toerbot, iß befannt. ©8 war fein@efeh wi»

ber ben ©tüinper, wofür e8 gemeiniglich, unb felbß eom SuniuS,2 gehalten wirb. ©8 »erbammte bie griechifcben

©hejji; ben unwürbigen Äunßgriff, bie Slebnliehfeit burcß llebertreibung ber häßlichem ©heile be8 UrbtlbeS ju errei»

chen; mit einem SSJorte, bie ©arricatur.

Slu8 eben bem ©eifie be8 Schönen war auch ba8 ©efefs ber f eüanobifen geßoffen: Seber Otbmpifche ©ieger erhielt eine ©tatue; aber nur bem breimaligen ©icger warb eine Sfonifche gefefjt.3 Ser mittelmäßigen ißorträts füllten unter ben tunßwerfen nicht ju biet werben. Senn obfchon auch ba8 iß orträt ein 3beal juläßt, fo muß bocb bie Slehulicbfeit barüber herrfcßen; e8 iß ba8 Sbeat eines gewiffen SJtenfcßen, nicht ba8 Sbeat eines SOtenfehen überhaupt.

SBir lachen, wenn wir hören, baß bei ben Sitten auch bie füuße bürgerlichen ©efepen unterworfen gewefen. Slber wir haben nicht immer Siecht, wenn wir lachen. Unßreitig müffen fuß bie ©efefce über bie SBifienfchaften feine ©ewalt anmaßen, benn ber.@nbjwed beräßiffenfchaften iß Sßabrheit.

Sffabrheit ift ber ©eete uotbwenbig;' unb e8 wirb Spminei, ihr in Sefiiebigung biefeS wefentiichen SSebürfniffeS ben ge»

ringßen Bwau'g aitjuthun. Ser.©nbjwed_ber Siinfle bin»

gegen ißtSeranügen, unb ba8 Vergnügen ift entbehrlich. SUfo garfTS aUerbingeroon bem ©efepgeber abhängen, welche Slrt bon 33ergnügen, unb in welchem SJtaße er jebe Slrt beßelben

»erftatten will.

Sie bilbeuben Sünße inSbefonbere, außer bem unfehl»

baren ©inßuffe, ben ße auf ben ©harafter ber Station haben, 1 Pltniun IIb. XXX. Beet. 37. K'lit. Hard.

2 De P i c t u r a vet. Hb. IC. cap. i y , 8 . 1.

S PUolua Ub. XXXIV. Beet. 0. y

(13)

[ S a o t o o A 1 3

ftnb einer SBtrfung fägig, weiße bie trägere Auffißt be8 ©e»

Reffes ffeifßt. Srgeugteit fßöne Menfßen fßöne Vilbfäuten,

| o wirften biefe ffmwieberum auf jene gttrütf, unb ber ©taat fette fßönen Silbfäulen fßöne Menißen mit gu verbauten.

Kei uns fßeint ftß bie garte ©inbilbungSfraft ber Mütter liur in Ungeffeuern gu äußern.

[ AuS biefem ©efißtSpunfte glaube iß in gewiffen alten fergäfftungen, bie man gevabegu als Sügen verwirft, etwas SaffreS gu erbtiefen. ®en Müttern beS AriftomeneS, beS Ariftobamas, AteyanberS beS ©roßett, beS ©ctpio, beS Au»

guffuS, beS®aíeriue, träumte in tffrer ©ßwangerfßaft allen, als ob fte mit einer ©ßlange gu tgun gätten. ®ie ©ßfange war ein Beißen ber ©ottffeit;' unb bie fßönen Sitbfäulen ,unb@emälbe eines SacßuS, eines Apollo, eines MevfnrinS, eines §erfufeS, waren feiten offne eine ©ßlange. ®ie effr»

ItßenSeiber ffatten beS ©ageS iffreAugen an bem @ofte ge»

taetbef, unb ber oerwtrrettbe ©räum erweefte baS Silb beS xffiereS. ©o rette iß beit ©räum unb gebe bie Auslegung ßreis, weiße ber ©folg iffrer ©öffne nnb bie Unberißämtffeit beS ©ßmeißlerS babon maßten. ®enn eine Urfaße mußte es wol ffaben, warum bie effebreßerifße Bffantafie nur im»

mer eine ©ßlange war.

©oß iß geratffe aus meinem ÜBege. 3 ß wollte btoS fefffepett, baß bei ben Alten bie ©ßönffeitbgS. ffößffe ©efeß ber-bilbenben Künffe geiv'efen.fei. " " " "

"•"Unb'bieieS feflgcicet, folgt notffwenbig, baß affeS Anbere, Worauf ftß biebitbenben Künffegugteißmiterjlredenfönnen, wenn eS ß ß mitberSßönffeit nißt »erträgt, tffrgängltß wei»

ßeit, unb wenn eS ftß mit iffr «erträgt, tffr wenigfienS im»

tergeorbnet fein müffe.

3 ß will bet bem AuSbntcfe fiepen bleiben. SS gibt Sei»

benfßaften unb ©rabe vonSetbenißaften, bie ftß in Dem ®e»

ftßte burß bieffäßitßflenSBergerrnngen äußern, unbbengan»

gen Körper in fo gewaltfame ©teűungen jepen, baß alle bie 1 ffltan irrt (Vit, wenn man bie erlange nur für bae Äennjeidj,n einer mebiciniftben fflottbtit bäit. 3uginue Wtaitijr (Apolog. Π. pag. 55. Edit.

Sylburg.) fügt autitrücftidj: τιαντι των νσμιζομτνων ηαρ' v/ttv fi ι ων, Λφιτ ανυβητον υτγα χαι μ'γιηρίαν άναγραφιτην, unb ti träte te d)t eine bleibe uon tDtonümenten anjufübren, wo bie Sd)lange, ©ottbtittn begleitet, toctwe ttidjt bie geringge SBejieüung auf bie ©efunbbeit (laben.

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14 Saoíoott.

[djönert Sinicn, bie ihn in einem ruhigem ©tanbeumfdjrdhett, berloren gehen. ©tefer enthielten ftch alfo bie alten fiiinfM ter entmeber gan$ unb gar, ober festen fte auf geringe«

©rabe herunter, in melden fte eines SDiaßeS bon

heit fähig ftnb. V Sßuth unb ^ersmeiffung fdjänbete fetneS bon ihren 2BeM

len. barf Behaupten, baß fte nie eine gurte gebilbet haben. 1

1 üftatt gebe alle bte Äunfimerte burcf>, beren ©liniu« u n b ^ a u f a n i a é f l u n b ?tnbere gebenfen, m a n ubetfebe bie noch je^t uorbanbenen alten ©tatueii,1 23a«ceitef«, ©emalbe, unb m a n wirb nirgenb« eine Surte ßnben. 3 $ nehme bie«

jenigenSiguren au«, bie mehr sutStlbeifpracbe, a l « s u r Ä u n f t geböten, berglei«

eben bie auf ben Oflünsen oornebmlicb ftnb. 3nbeß bàtte ©pente, ba er S u t t e n haben mußte fte botb lieber oon ben ©lünjen erborgen főtten (Segaini N a m i s . p a g . 178. S p a n h e r a , de P r a e s t . Numism. D i s s e r t . X H I . p . 639. L e s Céeara de J a i i e n , p a r S p a n h e i m p . 48.), al« baß et fte bureb einen mi^igen ©infatt in ein SBerl bringen voitt, in meldjem fte g a n j gemiß nicht ftnb. (ir fa ,t in feinem fpolpmeti« (Diai. XVI. p . 272.) : „Dbfmon bie S u t t e n in fceníBerfen ber altéit Äünfilet etroa« fe(tr Seltene« ftnb, fo p n b f t (ich bodj eine ©efJ)td)te, in ber fte burtbgängig n o n i ö m n angebracht merben. 3d? meine ben 2 o b b'ö ©Weager ale in bejfen töorjletlung auf ©a«relief« fte öfter« bie mitbáa a u f m u n t e r n uni antreiben, ben ungiütflieben ©raub, oon meldjeni ba«8eben ihre« einsigen ©olv ne«abbing, bem Scuct su übergeben. D e n n aud) etnìBcib mürbe in ihrer 9la<bt fo meit nicht gegangen fein, bàtte ber Deufel nicht ein tvenig jugefdjitrt. 5 n » t«

nent oon biefen ©a«reltef«, bei bem ©ettori (tu ben Admirandis) fleht m a n sroe ißeiber, bie m i t ber 2lltbäa a m Slltare flehen, u n b allem Slnfcben nach Surten fein foßen. D e n n wer fonft, al« S u t t e n , bàtte einer f o l g e n £ a n b f u n g beiroobnen ' motten? D a ß fte f ü r tiefe» © b o ^ n e r nicht fdjtetflicbgenug ftnb, liegt obueStoei»

fei an ber Slbsetdjnung. D a « üttetfmúrbigfle aber auf biefetn ÍÖetle i|t bie rnnbe

©djeiöe, u n t e n gegen bie ©litte, auf melcöer ftcb offenbar ber Äopf einer Surie ieigt. ©ietteiebt m a r e« bie Surie, a n bie SUtbaa. fo oft ße eine üble £b<U Oor»

n a h m , ibr &ebet richtete, u n b oornebmlicb Übt m riebten atte llrfacbe batte : c . "

— Durd) folcbeüBettbungen f a u n m a n au« Wttei" Sitte« machen. <Zßer fonft, fragt©pence, a l « S u r i e n , bàtte einer f o l d j e n £ a n M u n g beimobnen motten? 3cb a n t a o r t e : bie ©lògbe ber Sllfbàa, melcbe ba« g-euer ansünben unb unterhalten m u ß t e n . Düib fagt : (Metamorph. V i t t . v . 460. 461.)

P r o t a l i t h a n c (stipitem) genitrix, t a e d a s q u e in f r a g m i n a poni I m p e r a t , et positis inimicos admovet ignea.

Dergleichen t a e d a s , lange Stücfe oon Äien, meldte bie Sitten j u gacfeln braud>»

ten, baben aud) roirliicb beibe ©erfonen in ben f ő n b e n , unb bte eine b«* fb m ein földje« ©tiief gerbroében, mie ihre S t e l l u n g anseigr. Stuf ber ©ebeibe, gegen bie ©litte bc« ©Jerl«. etfenne tcb bte Surie eben fo menig. ©« ift ein©efid)t, mei.

cbe« einen heftigen ©cbmerj auébrücft Dbr.é'B^eifet foli e« ter Äopf beé ©te·

leager« feíbft fem. (Metamorpb. I . c. V. 515.)

Ineeiaa a t q a e absens fiamma Meleagros in illa 1

U r i t t i r : et caecis t o r r e r i vincerà s e n t i t I g n i b a s : et magnós s o p e r a t vietate dolores.

Der ÄünfUer brauchte i»n gleicbfam j u m Uebcrgange in ben folgenben 3ett«

p u n t i bev natnlicben ©efebiebte, melcber ben ßerbenben ©teleager gleich barneben i igt. 2öa« ©pence ju Sutten macht, hált ©tontfaueon f u t ©arjen (Antiq.

e r p i . T . I . p . 162), ben Äopf auf ber ©ebeibe a b g e n o m m e n , be.t er gleicbfatt«

f ü r eine S u r i e au«gibt. ©ettoti f e l b | i ( A d m i r a n u . T a b . 77.) läßt e« unentfdjie«

tcu, ob e« I k r j e n ober S u r i e n flnb. ©in Ober, melcbc« genugfant ¡eigt, baß ße

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Saotco«. 15 3«wt feßtcn fie (tuf ©rnß ßerab. ©ei bem Sinter war ]

e8 ber jornigeSupiter, weißer benSlih fßleuberte; Bei bent j itünßler nur ber ernße.

Sammer warb in Vetrübniß gemilbert. ttnb wo biefe SDtilbermtg nißt Statt ßnbenfonnte, wo ber Sammer eben fo bertteinernb aI8 entßellenb gewefen wäre, — wa8 tßat, ba

©imanthe«? @ein®emälbe Bon ber Opferung ber Sißigenia, in weißem er allen Umfleßenben beit ihnen eigenthümliß ju»

lommenben ©rab ber ©raurigfeit ertßeitte, ba8 ©eßßt be8 VaterS aber, weiße« beitaHerhößßen hätte jeigen f ollen, ber«

hüllte, iß Belannt, unb e8 ßnb Biel artige Singe barüBer gefagt worben. @r hatte fiß, fagt Siefer,' in ben traurigen ißhhfiognomien fo erfßöpft, baß er bemVater eine noßtrau- rigere geben ju fönnen oerjweifelte. @r Betannte babnrß, fagtSener,'2 baß ber©ßtnerjeinesVaters beibergleißen Vor- fällen über allen StuSbruct fei. 3 ß für mein ©heil fehe hier Weber bicllnoermägenheit be8 SiinßlerS, noß bie Unoermä»

genheit ber Sitnß. SRit bem ©rabe be8 SlffectS Berßärfeit fiß aitß bie ß m entfpreßenbenBüge beS®efißtS; berhößße

©rab hat bie aHerentfßiebenfien Büge, unb SttßtS iß ber Sitnß leißter, als biefe auSäubritcEen. SlBer©imanthe8fannte bie®renjen, weiße bie ©ragten feinerShwßfehen. ©r wußte, baß fiß ber Sammer, weißer bem Agamemnon als Vater jitlam, bttrß Verzerrungen äußert, bie attegeit häßliß ftnb.

S o weit fiß ©ßönheit unb äBürbe mit bem SüuSbrticfe Oer»

binben ließ, fo weit trieb er ihn. Sa8§üßtiße Ware er g e c übergangen, hätte er gern gelinbert; aber ba ß m feine ©ont»

pofit'ion'VeibeS nißt erlaubte, was blieb ihm anberS übrig, als eS ju berhüllett ? — S53a8 er nißt malen bnrfte, ließ er

ntebtt bad S i n e nodt ba« Hnbere (inb. SlueB ®tontfaucon« übrige KuStegung foflte genauer fein. T i e UBeibeperfon, meldte neben bem SSette ficb auf ben GUenbogen fiüpt, bätfe er tfananbra unb nictit Bltatanta nennen foUen. 3itnlantn ifl bie, meldte mit beut ¡Kticfeii gegen bad CBette gelehrt, in einer traurigen S t e l l u n g fttg. T e r Itüttöler Bat fie mit meiern mevihinöe Dan ber T a m i l ie aBgenteitbet, ütril jte n u r bie ©eticbte, tticEjt bie ©emaBiiit bed iUIeleagerd m a r , u n b iltre Cüe»

trübntg über ein Unglüef, bad fie felbjt unfeBulbiger 'Weife veranlaßt Batfe, bie ülnoerroanbien erbittern mu6te.

1 Fllnius IIb. XXXV. aect. 35. Cummoestoapinxlsaet omnes, praeclpue pafruum, et trlstitlae omnera imagtnem consnmpsisset, patrIa ipslus riiltnm

vetavlt, quem digne non poterat ostendere.

2 Summ! moevoris acerbltatem arte exprimi aon pottse eonfessaa est«

Valerius Maxintus litt. VIII. cap. tl.

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I G S A 11 O O N.'

evratgeit. Kurf, biefe SSerfeüIIung ifl einOpfeir, baSbetKünß- ler ber ©pöngeit brapte. Sie iß einBeifpiet, nipt wie man btn ÄnSbrud übet bie ©pranfen ber Sunß treiben, fonbern mie man ign bem erffen ©efege ber Kunft, bem ©efege ber

©pöngeit, unterwerfen fott.

UnbbiefeS nun auf ben Saofoonangewenbeßfotft bieUr- fape Kar, bie ip fupe. ®er «Meifter arbeitete auf bie göpße

©pöngeit, unter ben angenommenen Untßänben be§ fövper«

Itpen ©pmergeS. ©iefer, in aller feiner entftellenben Heilig- feit, war mit jener nipt jn »erbinben, @r mußte ign alfo gevabfegen; er mußte ©preien in ©enfgen milbern: nipt weil baS ©preien eine uneble ©eele berrätg, fonbern weil es baS

©eftpt auf eilte efelgafte Seife oerßellt. Senn man reiße bem Saofoon in@ebanfen intrbenKlunb auf, unb urtgeile. Klan laffeigtt fpreieit, nnbfege. @8 war eilte Bitbung, bieSMitleib eiußößte, weil ße©pöngeit unb@pmerj jitgleip geigte; nun iß eS eine gäßlipe, eine abfpenlipe Bilbuiig geworben, oon ber man gern feilt ©eftpt öermenbet, weil ber Änblicf beS

©pmerjeS Untuß erregt, ogne baß bie ©pöngeit beS leiben- ben ©egcnßanbeS biefe llnluß in baS füge ©efügl beS «Mit- leibS »erwanbeln fann.

®ie blofe weite Oeffnnna beS «MunbeS, — bei ©ehe ge- fegt, wie gewaltfam unb efel aup bie übrigen ©geile beS

@e,!pt8 baburp berjerrt uttboerfpobenwerben, — tß in ber

«Malerei ein gl cd unb in ber Bilbgauerei eine Bertiefung, wetpe bie wibrigße SBirfung »onberBäelttgut. «Montfattcoit bewies wenig ©efpmacf, als et einen alten bärtigen Kopf, mit aufgerifjenem SMunbe, für einen Orafel ertgeilenben 3 u - piter ausgab.' «Muß ein ©ott fpreien, wenn er bie B r u n f t eröffnet? Sßürbe ein gefälliger Umriß beSiMunbeS feine SRebe oerbäptigmapen? Äup glaube ipeS bem BalertuS nipt, baß 21 jap in bem nur gebaptett ©emätbe beS ©imantgeS füllte gefprieen gaben.' SBeit fpleptere «Meifter aus ben Betten

1 Antiquit. expt. T. I . p . 50.

2 der gibt ndmlicb bte oon bem Sintetnibed toirflid} (tudflfbrücfien ©rabe ber ftraurigfeit fo a n : Caleh&ntem tristem, moeatura Ulyesem, clamantem Ajacem, lamentantem Meoelanm Sber Schreier üffay müßte eine häßliche ffigur geloefen fein, unb ba loeber fficero noeö Quiniilian in ibren öefitjm·

bungtn biefed ©emäibed feiner gebenfen, fo ioerbe ich tbn um fo Diel ehe f ü r einen Sufog ballen bürfen, mit bem ei Saieriu« n u i feinem ftopfe beieiepern möbelt.

(17)

S a o ü o o t t . 1 7

ber fßott berfatleuen Kmtfi laßen auß nißt einmal bie Witbeften Varbaven, wenn fte unter bem ©ßroerte beS Sie»

gerS ©ßrecfen nnb ©ofceSangfl ergreift, ben Munb bis jnrn

©ßreten öffnen.1.

ES ift gewiß, baß biefe §erabfepung beS äußerften fßr»

perlißen ©ßmcrjeS auf einen niebrigern Erab bon ©efügl an megrern alten Kunfiwevfen ftßtbar gewefen. ©er tei»

benbe HertlileS in bem bergifteten ©ewattbe bon ber Hanb eines alten unbefannten MetßerS war nißt ber ©opgofletfße, berfogräßliß fßrie, baß bie Sofrifßctt geljen, unbbieEnböt»

fßeit Vorgebirge babon ertönten. Er war megr ßnftcr, atS wiib.2 ©er Sffüoftet beS BffßagcraS SeontiuuS fßien bem Vclraßter feinen ©ßrnerj mitautgeiten, weiße SSirfung ber i geringjie gräßltßeBug berginbett gätte. Man bürfte fragen, woffer ißmiffe, baßbieferMeißer eineVilbfäule beSSßiloftet gemaßt gäbe? Aus einer ©teile beSBIitiiuS, bie meine Ver»

beßcrung nißt erwartet gaben foltte, fo offenbar bcrfälfßt ober oerftiimmelt ift fte.1

III.

Aber, wie fßon gebaßt,„bie.Jun.il gat in bett neuem Bet- ten uugletß weitere ©renjen ergalteit. Sgre Raßagntung, f'agTntatt, evfirecfe'rtß auf bie gattje ftßiiare Ratur, bon weißer baS ©ßöne nur ein tleiner ©geil ift. SBagißeit nnb AuSbrutf fei tgr erfteS ©efep; nnb wie bie Ratuv felbß bie

©ßöitgeitgögern Agftßten jebergeitaufopfere, fo müffefteauß

1 Bellortl Admiranda. Tab. l t . 12.

2 Plinius lib. XXXIV. sect. 19.

3 Eundem, tiämlitü bin ¡Kijro, lieg man bei bem tßtiniul tlibr. x x x i v . Beet. 19.) vicit et Pythagoraa Leontinus, quifecit ßtadiodromon AstyIon,qut Olympiae ostenditur: et Libyn puernm tenentem tabaiam, eodem loco, et mala ferentem nadam. Syracusie autem claudicantem: cujus hulceris dolorem Bentire etiam epectantea videntnr. Ültan erträgt bte legten Tßorte etwa« genauer. TBirb nicf)t barin offenbar Bon einer fflerfon gefproetjen, bie wegen eineä fcgmetjbaften ©efetiwüri überatt betannt ig ? Cuins hulceria u. f. lo.

Unb bitfeS cujus fottie aufbaS tie fe claudicantem unb ba$ claudicantem rieüeicijt auf baS iioei) entferntere puerum geben? iltiemanb tatte ntebr IReegt, Wegen et, ne« folcOen ©efßwArt betannter ¡u fein a t i 9ßbiMiet. 3cf) tefe atfo angatt ctandicantem, Philoctetem ober batte wenigffend bafpr, ba§ bar tetjtere burdj ba3 ergere gteidjtautenbe üöort Berbvungen worbeit, unb man beibeä äufammen Philoctetem clapdieantem tefen müffe. - oobofieä läßt ibn z,ßov xai1 ävnyxa

iQiruv, unb ei mufte ein Öinten Berurfaßen, baS er. auf ben tränten S u j weniger berjbaft auftreten tonnte.

3

(18)

18 iaoivcn.

beriiünßier feiner allgemeinen Veßimmung unterorbtien, unb ihr nißt weiter naßgehen, als eS äSahrheit unb StuSbrucf erlauben. ©enug, baß burß SBaljrheit unb SluSbruß baS tpäßliße ber Statur in'ein ©ßötteS ber Sunß »erwanbett werbe. "

• ©cfefet, man wollte biefe Vegrtffe fiirS ©rße unbeßritten in ihrem SBerthe ober llnwerthe laffen: foliten nißt anberc oou ßnen unabhängigeSetraßtungen zumaßen fein, warum bent ungeaßtet ber Süitßler in beut SluSbrucfe SJtaß halten, unb ihn nie ans beut hößßen f ü n f t e ber §anblung nehmen müffe?

3 ß glaube, ber eiuzige.StugenbXii, an ben bie materiellen

©ßraitfeu ber ihtttß.gl« ißre Staßahmuugen htnbeit, wirb auf DergTeißen Vetraßtuitgen leiten.

*$imn ber Mußler Ben ber immer Beränberlißen Statur nie mehr als einen einzigen Slugenhlicf, "unb ber SDtaler ins befonbere bieten einzigeti'Stugenbliff auß nur aus einem ein»

jigeu ©eßßtSpnnfte braußen; finb aber ihre SBerfe gemaßt, nißt Bios erblißt, fonbent betraßtet zn werben, lauge unb wieberholtermaßcn betraßtet werben: fo iß eS gewiß, baß jener einzige Slugenblitf unb einzige ©eßßtspunft biefeS ein»

Zigen SlugenblideS nißt frußtbar genug gewählt werben fanit.

SaSjenigeaber nur allein ißfrußtbar, wa8ber@ittbilbungS=

fraft freies ©piel läßt. Semehr wir fehett, beßontehrmüffeit wir hinzu benten fönuen. 3e mehr wir bazu benlen, beßo , mehr muffen wir zu feben glauben. Sit bem ganzen 58er»

folge eines ülffectS iß aber fein Sfugenblid, ber tiefen Vor»

tljeÜ weniger hat, als bie hoßße Staffel beffelben. lieber ihr iß-weiter nißts, nnb bem Singe baS Sleußerfte zeigen, heißt berHßantaßebiegliigetbutben, Unbßenötßigeu,Baßeübet

•b~en"finnTißen®tnbriiß nißt hinaus fanit, ftß unter ihm mit fßwäßern Silbern zu befßäftigen, über bie ße bie ßßtbare Sülle beS ainSbrudS als ihre ©renze fßeuet. SBenitSaofoou alfo feufzet, fo fanit ihn bie®inbilbuitgSfraft fßreieit hören;

wenn er aber fßreit, fo fann ße Bon tiefer Vorfiettuitg web'cr eine Stufe höher, noß eine ©tufe tiefer ßeigen, ohne ihn in einem Iciblißerit, folgliß unintereffantern 3ußanbe zu er»

Bliccen. ©ie hört ihn erß äßzen, ober ße fiefjt ihn fßon tobt.

Seiner. Gißält tiefer einzige Slugeitblid burß bie Suiiß

(19)

S a o i o o t t . 1 9

eine unberättberlipe ©auer, fo .muß, er niptS auSbriidett, waf Tiefe nipt anbei« als trernfttorifp benfett läßt. Sitte'Sr^

fpetiuntgen, gn bereit Sefen wir e§ nap unfern Begriffen repnen, baß fie ptöglip auS&repen unb plöglip Berfpwm»

beit, baß fie ©aS, wa« fie ftnb, nur einen Äugenblid fem iötwen; alle folpe Srfpeinungen, fte wögen angenegm ober fpredlip fein, ergalten burp bte Bertängerung berKunft ein fo wibernatiirlipe« Änfegen, baß mit jeher wiebergolten Er- blidung ber Einbrud fpwäper wirb, unb uns enbtip üor bem ganjeit ©egenflanbe edelt ober graut. Sa SRettrie, bei ftp al« einen gwetten ©emofrit malen unb fiepen Taffen, lapt nur bte erften «Male, bte man ign ftegt. Betraptet tgtt öfter, unb er wirb au« einem «pgilofopgett ein ®cd, au« fei- nem Sapen wirb ein ©rtufett. @o aup mit bem ©preien.

©er geftige-©prnerg, welper ba« ©preiett auspreßt, läßt entweberbalb nap, ober gerftört baSleibenbe©nbject. Semt alfo aup bergebutbigfle, jlanbgaftefte«Manit fpreit, fofpreit er bop niptunabläfftg. Unb nur biefeS fpeittbarUnabläfftge in ber materiellen Mapagmung ber finnß tfl es, was fem

©Preten gu weibifpem UtiBerm'ögen, gu finbifper Untciblip«

ieit mapen würbe. SicfeS wenig jienS mußte berKünffler beS SaoloonS Bertneibett, gätte fpott baS ©preien ber ©pöngeit nipt gefpabet, wäre eS aup fetner Kwift fpon erlaubt gc=

wefett, Seiben ogne ©pöngeit auSgubrüdett.

Unter ben alten «Matern fpeint ©imomapuS Borwürfe beS äußerflen ÄffectS am liebflen gewäglt gu gaben, ©ein rafettber Äjay, feine Ktnbermörberin «Mebea, waren beriigmte

©entälbe. Äber aus ben Befpreibuttgen, bte wir Bon ignen gaben, erhellt, baß er jenen igunft, in wetpem ber Betrap»

ter baS Äeußerjle nipt fowol erbtidt, als gingu bentt, jene Erfpeinttng, mit ber wir ben Begriff beS Eranfttorifpen nipt fo uotgwenbig oerbinben, baß unS bte Berlängerung berfel»

ben in ber Kunft mißfallen fotlte, Bortrefflip üerftanben nnb init einanber gn Berbinben gewußt gat. ®ie «Mebea gatte er niptin bemÄugenbtidegenommen, in welpera ffe igte Sinter wirllip ermorbet; fonbern einige Äugenbtide guBor, ba bte mütterlipe Siebe nop mit ber Eiferfupt fämpft. S i r fegen baS Sttbe biefeS Kampfes Boraus. S i r gittern Boraus, nun balb bloS bie graufame {Mebea gu etbliden, unb nttfere Ein»

2 *

(20)

2 0 gaolooit.

bilbungSfvaft gegt weit über Alles giuweg, was linSbet Ma- ler in biefem fßretflißen Augenblide geigen fönnte. Aber eben barum beteibigt unS bie in ber Sunß fortbauentbe Unent»

fßloßenheit berMebea fo wenig, baß wir bietmegr wünfßen, eS wäreinberRaturfelbftbabei geblieben, ber Streit ber Sei- benfßaften hatte fiß nie entfßieben, ober gätte wenigfienS fo lange angegalten, bis Seit unb Ueberlegung bie SButg cnt»

fläften unb ben mütterlichen ©mpßnbungen bett ©ieg ber»

fiebern lönneit. Au6 ffat bem ©tmomaßüs biefe feine SeiS»

pett große unb häufige Sobfprüße gugegogert, unb iffit weit über einen anbern unbelannten Maler ergoben, ber uuoer»

fiäitbig genug gewefen war, bie Mebea ttt igrer gößßenRa»

fem gu geigen, unb fo biefem ßüßtig Überhingegenben ®rabe ber äußerftenRaferei eine Sauer gu geben, bie atleRatur em- pört. ©er © i ß t e r ,1 ber iffn beSfallS tabelt, fagt bager fegr finnreiß, intern erbaSVitb felbß anrebet: „©urßeß bu bemt beftänbig naß bem Vlute beitter Kiuber ? Sß benn immer ein neuer Safon, immer eine neue Sreufa ba, bie biß nn=

aufhörliß erbittern? — Qum Heuler mit bir auß im @e=

malte!" fept er botler Verbruß ßingu.

Von bem rafenben Ajay beS ©imomaßuS läßt ftß aus ber Raßrißt beS ißgiloßrats urtgeilen,2 Ajay erfßien nißt wie er unter ben Herben Wütffet, unb Rinber unb Vöde für Menfßen feffelt unffmorbet. ©onbern ber Meißer geigte ihn, wie er naß tiefen wagnwipigenHelbentgaten ermattet baßpt, uub ben Anjßlag faßt, fiß felbft umgubringen. Itnb baS ifi wirftißberraienbeAjay; nißtweil er eben jep träfet, fonbera weil man fiept, baß er gerafet pat; weil man bte ©röße (ei- ner Raferei am lebffafteßen aus ber bergweißnngSbolIcn

©ßam abnimmtj bie er nun felbß barüber empßnbet. Man fiept ben ©türm in ben ©rümmern unb Seißen, bie er an baS Saub geworfen.

1 PhUippOB (Anüiol. ü b . IV. cap. 9. ep. 10.) - 'xitit yan Sttpas ß(itwtoTX rpcvov. g t,c V»;ff&>v

JiwiQOs, i} Jy.uvy.7} Tis 71 ufit oot nQot^ttais i

7V xtjofjj naiSoXTtlvi — 2 Vita Apoll. IIb. n . cap. 22.

(21)

S a o f o o t t . 2 1

IV.

3 $ üherfehe bie angeführten Urfadjett, warum ber «Wei- ßer be8 Saoloott in bem 2lit8brucfe be8 forßerticBeu ©chmet»

je8 «Waß Balten müffen, unb ßnbe, baß ße attefammt boit bcr eigenen BefdjaffenBeit berKunß, unb bon berfetbennoth»

weiibigeit ©ehranfen unb Sebürfniffen Bergenommen ßnb.

©ihmertich biirfte ß<B atfo wcl irgenb eine berfelBen auf bie 3ßocfte anwenben taffeit. . >

OBne Bttr ju unterfudjen, wie Weit e8 bem Dichter ge»

fingen fann, IBrßertiche ©djönBeit ju fchitberii, |o iß fo biet unßreitig, baß, ba ba8 ganje unermeßliche Weich ber Boß»

fommenBeit feiner Wachahtnuug offen fteBt, biefe ßdftbare Hülle, unter Weicher Boflfommenheit ju ©¿Bön^ett wirb, nur eines bon bcn geringßen «Kitteln fein tann, burd? bie er un8 für feine «ßerfon ju interefßren weiß. Oft bernadßäißgt er biefeS «Kittet gänjticb, berßcBert, baß wenn fein Hetb un»

fere ©ewogenfjeit gewonnen, un8 beffen ebtere @igent<Baf»

ten entweber fo befchäftigen, baß wir an bie förderliche ®e*

ßatt gar nicBt beuten, ober, wemt wir barait benfen, un8 fo befielen, baß wir ihm bon fetBßwo nicht eine ßhöne, bocß eine ateichgiltige ertBeiten. Bm wenigßen wirb er bei febent einjetnen 3Ufk, ber nitBt auSbrücflich für ba8 ©eficßt 6e»

ßimmt iß, feine Wücfßdjt benitod) auf biefeit ©ittn neBmeit bürfeit. SESenit Birgits ?aofoon ßhreit, Wem fällt e8 babee etil, baß ein großes «Kaut junt ©(Bieten nötBig iß, unb baß biefeS große «Kaut häßlich läßt? ®enug, baß clamores horrendos ad sidera töllit ein erhabener 3"g für ba8 Se- her iß, mag er boefi für ba8 ®eßcfit fein, Wa8 er Witt, SBer Bier ein fdwneSBitb bertangt, auf beit Bat ber Dichter feinen ganjeti ©tibrucf berfehtt.

Wicht« nöthigt BieruäcBß ben Dichter, fein®emätbe in ei»

ntn einigen Sitgeiibtiä ju conccntriren. <§r nimmt jcbe (ei»

ner Hanbtitiigen, wenn er Witt, bei ihrem Urjßrunq auf, unb führt ße burchatte mögliche 2l6änberniigen bis ju ¡Brer Gsnb»

febaft. Sefce bieier 3t6änberuugett, bie fem Sünßter ein gan»

je8 befonbereS ©tücf foften würbe, toftet ihm einen einjigetr;

3ng· unb würbe tiefer 3ug für ßdjbetrachtet bieSiubi bung;

beS ¿"BöterS Befeibigeti, fo war er entweber bunh ba« Bor-

(22)

22 Saoticn.

hergehenbe fo Borbereitet, ober wirb bttrß baS Sotgenbe fo gemilbert unb Bergiitet, baß er feilten einzelnen ©inbrud Ber»

liert unb in ber Verbutbnng bie trefßißfte SBirlung Bon ber Seit «jut. SBäre eS alfo auß toirftiß einem ÜDtanne unan»

ßänbig, in ber geftigfeit beSSßirteneS zu f ßreien; waSfamt biefe (leine iiberhiitgehenbe Unanßänbigfeit Semjenigen bei uns für Staßtheil bringen, beffenanbere©ugenben uns fßou für tßn eingenommen haben? Virgils Saofoon fßreit, aber biefer fßretenbe Saofoon iß eben derjenige, ben mir bereits als ben norftßtigßen Patrioten, als ben wärmßen Vater iennen unb lieben. Sffiir beziehen fein ©ßreien nißt auf fei»

rten ©harafter, fonbertt tebigliß auf fein unerträglißeS Sei»

ben. ®iefe8 allein hören ltnr in feinem ©ßreien, unb ber

®ißter tonnte eS uns burß'biefeS ©ßreien allein finnliß

maßen. . SSSertabelt ihn alfo noß? SBer muß nißt Bielinehrbeten»

neu: »erat ber Äilnßter tnohl that, baß er ben Saofooit nißt fßreien ließ, fo that ber Süßtet eben fo wohl, baß er ihn fßreien ließ?

216er Virgil iß hier btoS ein erzählenber Sißter. SBirb in feiner Steßtfertigung atiß ber bramatifße ®tßter mit be»

griffen fein? ©inen anbern ©inbrud maßt bie ©rzählung Bott SemanbS ©efßrei, einen anbern biefeS ©efßrei felbft.

©aS ®rama, welßeS für bie tebenbige SDtalerei beS ©ßau»

fpielerS Beßimmt iß, bürfte bielleißt eben beSmegen ßß an bie

©efefse ber materiellen SRaleret ßrenger halten mitffeit. Sn il;m glauben mir nißt bloS einen fßretenben fßbiloftetzufehen unb zu hören; mir hören unb feheit mirfliß fßreieti. Se näher ber ©ßaufpieler ber Statur fommt, beßo empßnblißet müffeu unfere Slugen unb Ohren beleibigt merben; benn eS iß unwiberfpreßliß, baß ße eS in ber Statur merben, wenn wir fo laute unb heftige Steigerungen beS ©ßmerzeS Ber»

nehmen. 3ubem iß ber förpertiße'©ßmerz überhaupt beS üDtitleibenS nißt fähig, weißes anbereUebtl erweden. Unfere

©inbitbnng fatin zu wenig in ihm itnterfßeiben, als baß bie Btofe ©rblidung beSfelben etwas Bon einem gleißmäßigen

©efi'thl in uitS hetBorzubringeit Bermößte. ©ophofleS fönnte baffer leißt nißt einen BloS miUfürlißen, fonbern in bem SBe»

•Jen unferer ©mpßnbungen felbß gegriinbeten Slußaub über»

(23)

Soofoon. 2 3

treten gaben, wenn er ben «ßgiloftet mtb HerfulcS fo Witt»

fein mtb weinen, fo fpretett unb brüllen läßt, ©ie Um- ffegeitben fönnen unmöglip fo riet Äntgeil an igrcttt Setben ttegmen, als tiefe uitgemäßigtenÄnSbrüpe jiterforberitfpei- tten. ©ie werben uns Bnfpnuern oergleipnngsweifefatt »or- fomnten, unb bemtop fönnen wir igr «Mitleibeit itipt wogt anberS als wie baS «Maß beS unfrigett betrapten. §terjn füge matt, baß ber ©paufpiefer bie Borfleliuitg beS förper»

lipen ©pnterjcS fpwertip ober gar itipt bis gur Sttufion treiben fann; unb wer weiß, ob bie nenent bramatifpett Siptet itipt egcr gu toben als gu tabetn ftnb, baß fte tiefe Klippe eutweber aatig mtb gar oermiebett, ober bop nur mit einem teipten Kagne umfagrett gaben.

. S i e «KanpcS würbe in ber Egeorie unwtberfpreplip fpet- nen, wemt eS bem ©ettie itipt gelungen wäre, baS Siberfpiel bttrp bie Egat gu erweifen. 'Stile tiefe Betraptuttgeit ftnb nipt ungegrihtbet, unb bop bleibt «ßgitoftet eüteS oo.t ben

«Wcijterftiicfeu ber Bilgtte. Setttt ein Egeit berfelber. trifft ben ©opgolteS nipt eigeittlip, unb nur 'intern er ftp über bett anbern Egeit ginwegfegt, gat er ©pöitgeiten erreipt, oon Welpen bem furptfameitKunflripter ogne biefeS Beifpiel nie träumen würbe, golgettbe Ättmerftingen werben eS ttäger geigen.

1. S i e wunberbar gat ber ©ipter bie Sbee beS förper»

liegen©ptnergeS gtt oerftärfen mtb gu erweitern gewußt! Er wäglte eine Sunbe — (bemt aup bieltmftänbe ber@efpipte fann mau betrapten, als ob fte oon feiner S a g t abgegangen gätten, in fofertt er nämtip bie gange ©efpipte, eben tie- fer igm oortgeilgaften Umftäube wegen, wäglte) — er wäglte, faae ip, eine Sunbe mtb nipt eine iiinerltpe Kranfgeit, weit ftp oon jener eilte lebgaftere Borflettung ntapen läßt als ooit tiefer, wenn fte aup ttop fo fpmergtip ift. ©ie innere ' fpmpatgetifpe ©litt, wetpe ben «Keleager bergegrte, als tgn feilte «Kutter in bem fatalenBrattbetgrer fpwefterlipeit S u t g aufopferte, würbe bager weniger tgeatralifp fein, als eine Smibe. Unb tiefe Sunbe war ein göttlipeS ©trafgeript.

Ein tttegr als natürlipeS ©ift tobte m'taitfgörlip barin, utib nur ein fiärferer Ättfail ooit ©pmergett gatte feine gefegte Seit, uap welpcm jebeSmal ber UngliicElipe in einen betau-

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2 4 S a o l e oti. ·

Benben ©ßtaf Beißet, in weißem fiß feine erfßöpfti Statur erholen mußte, ben nämtißen 2Beg beS SeibenS wieber au»

treten ju föitnen. ©hatanbrun läßt ihn Bio« Bon bem Ber»

gifteten ©feile eines ©rojanerS Berwunbet feilt. 2BaS faun man ß ß Bon einem fo gewöhnlißen 3ufatle Slußerorbent»

lißeS oerfpreßen ? 3hm war in ben alten Sitegen ein 3eber anSgefeht; wie tarn eS, baß er nur Bei bem ©fßloftet fofßretf»·

liße golgen hatte? ©in natürliches ©ift, baS neun ganjet 3ahre wirft ohne ju tobten, iß noß baju weit unwahrfßein»

lißer, als alle baS fabelhafte SBunberbare, womit eS ber

©rieße auSgeriißet hat.

2. ©o groß unb fßrecffiß er aherauß bie färpertißen

©ßmerjen feines Reiben maßte, fofiihlteer eSboßfehrWoßl, baß ße allein nißt hinreißenb wären, einen merflißcn ©rab beS SJtitteibS ju erregen, ©r Berbanb fie baffer mit anbern liebeln, bie gletßfaHS für fißbetraßtet nißt befouberS rühren fonnten, bie aber burß biefe Berbinbnng einen eben fo me»

lanßolifßen Slnßriß erhielten, als ße ben förperlißen

©ßmerjen hinwieberum mittheilten. ©iefe Uebel waren Böllige Beraubung ber menfßlißen ©ejettfßaft, junger unb aHeUnbcqnemtißfeiten beSScbcnS, weißen man unter einem rauhen §immet in jener Beraubung ausgefegt iß.1 ÜJtan

1 IBenn ber QEbot bab ffilenb beb 1B6i(ortfi in biefer Berbinbnng betracb«

tet, fo fßeint ibm bie biifiofe ömfamfeit beffelben ganj befonbetö ju üijren.

3 n febem SBorte boren mir bin geicdtgen ©riedlin. lieber eine non ben bierber gehörigen SieBen babe ieb inleg nieinen Sroeifel. Sie ifi bie: ( t . 201—205.)

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¿vroe

tjv np0<j0VQ0$

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zyaiv ßaatv, OvSt Ziv' lyXiHQtitV,

Kaxoyitzovit ¡r/1 lu govov avztzwzov BaQvßtittii omoxXav-

atizv atfirtzryiov.

Sie gemeine SBinbbem'fdje Ueberfebung gibt Siefeb fo:

Veertle expositas et pedibnB captae Nalleem cohebitatorem

Nec victnnm niinm saltem molnm habeno, apnd quem gemitnm matanni Graeemque ac Omentum

Ederet. I

$iert>on roeldjt bie tnterpoiirte Ueberfebung beb I b . Sobnfon nur in ben 2Bor·

ten ab:

Ubl epse erenteo erat expoaitas, flrmam gradnm non haben«, Nec qaenqaam indigenerum,

Nec meinen vicinntn, epad quem ploraret Vehemonter edacem

Sangninenm morbam, matao gemitn.

üttan fönte glauben, er babe biefe oeränberten itBorte aub ber gebunbenen Ueber*

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Sa oben. 2d benïe ftd) einen SEftenfcfjm in biefen Umfîâuben, man gebe

iÇm aber ©efunbtjeit, unb firäfte, unb Sxtbußrie, unb e3 ifl feÇung bf« îbomae ttaogcorgue entlehnt. Denn biefer (fein Sffietï iß febr fei.

ten unb fjrabrtctue felbft bat ев nur айв bem Duorinfcben 5öüÄerDersei^ni(fe де»

fennt) brüdt βφ fo айв :

—- ubi exposituB fuit · Ventie ipse, gradura firmum baud habens,

Пес quenquam indigenam, nec yel malum Vicinum, ploraret apuü quem

Vehementer edacem atque cruentum "

Morbum mutuo.

ÏBenn biefe Ueberfebungen ihre ШфНд!ей haben, fo faßt ber ©bor Ьав ©tarfße, Wae man nur immer jum fiobe ber тспГфПфеп ©efel^aft fagen !ann : Der (Sienbe bat feinen Ш1еп(фсп um βφ. er Weig Don feinem ^еип.ЬИфеп 91αφ·

bat; su βΐΰίϋφ, Wenn er аиф nur einen ЬоГепЭТафЬаг hätte! Sbomfon mürbe fobann biefe ©teile oieHeiAt üor Slugen gehabt baben, wenn er ben gl einfalle in eine Wtiße Snfel oon SdfemiAtetn auegefetjten tWelifanber fagen lägt; ·

' Cast ou the wildest of the Cyclad isles Where never human foot bad marked the shore, These Ruffians left me — yet believe me, Areas, Such is the rooted love we bear mankind All ruffians as they were, I never heard A sound so dismal as their parting oars.

Ииф ibm märe bit ©efettfepaft oon Söfett^tevn lieber gerne fen; aie gar feine,

©in grower PortreffMier ©inn ! ЯВепп ев nur gemig märe, bag ©орЬоНев аиф mimtet) fo <£t ι ав gefaßt bätte. Slbtr ϊφ mug ungern belennen, bat ϊφ тфгв ЬегдЫфеп bet ibm ßnbe; ев таге benn, bag ίφ lieber mit ben Яидеп Ьев alten

©фоНареп, aie mit meinen eigenen feben гооШе, welcher bie 5Bor:e Ьев Φίφ»

teré fo un^reibt: Ου μονον bnov χαλον ονχειχ» τινα των εγχωρίων vttzovrtt αΙΧα ovôt xaxov» 7ταρ* àv αμοιβαιον λογον ξεναγών αχονσικ.

gBie btefer 51ив1едипд bie angeführten Ueberfetjer gefolgt ßnb, fo bat βφ аиф eben tomol ©rumop, aie unfer neuer ЬеШГфег Ueberfeper batan gehalten. 3e»

ner fagt, sans société, même importune ; unb btefer „jebet ©efelliAûft, аиф ber ЬеТттегПфреп, beraubt". SWetne ©rünbe, warum ίφ Don ihnen allen abgeben mug, ßnbbiefe: ©rßliep iß ев offenbar, bagroenitxaxoyiirova Donrtv*

Ιγχωρων getrennt werten, unb ein befonbe.ee ©lieb аивтал en fonte, bie фаг»

tilel ¿vdt bor xaxoytixova notbwenbig wieberbolt fein niügte. Φα ße ев aber ηιφΓ iß, fo iß ев eben fo offenbar, bag xaxoytuova ju ziva gebort, unb ьав Äomnta ηαφ εγχωρων Wegfallen mug. Dtefee ftomma b®1 βΦ айв ber Ueoer»

febu- g етде1фифеп, wie ίφ Denn гоиШф ßnbe, bag ев einige ganj giiedjißbt ЙивдаЬт (i bie Gittern егд^Гфе non 1585 in 8., те1фе Ьеш Çabriciul oöflig unbefannt geblieben!au.ngarηΐφιhaben, unbeeerß, rotegebörtg, пафхвхоуп-

zovrx fetjen, 3tneitene, iß Ьав mol ein böfer ФафЬаг, oon bem wir ипв ςονον

èvarvTiov, auotßiuovy'VoU ев ber ©φοϋαβ erllärt, uerfpreeben fonnen? îB'ipfeie«

Weife mit une feufjen, iß bie ©igenfAaft einte fjteunbee, ηΐφΐ aber етев iyeiri»

Ьев. St rj alio, man bat Ьав 'Bort xnxoyuiova unrcAt urßanbett; tu η bat angenommen, bag ев айв bem Slbjec io χαχυς jufainmengef Qt fei ; unb ев iß айв bem ©ubßantio го xaxov ufammengpfebf ; man bat ев burA einen bößn SlaAbar erflätt, unb hätte ев burd) einen Яафоаг Ьев ©Öfen erflärett foQen.

©о wit xaxouavitç ni t einen bôfen, Ьав iß, fällten, unwahre Propheten, fonbern einen '¿ropbeten Ьев ©Öfen, xaxoreyvoç тф einen bôfen, uitgetcpuf·

ten Äunß er, lonbetn einen Äünßler im ФоГеп bebe ten. Unter einem ίΐαφ»

bar ьев © ifen Derßefttber 2)1феег aber Denjenigen, те1фег entmeber mit glet»

феп Unfällen aie mir behaftet iß, ober айв $reunbfφaft an unfern Unfällen

(26)

2 6 2 a of o c it.

ein KoBinfon (Srufoe, ber auf unfer fütitleib wenig STtifdriuh ma<Bt, ob un« gleich fein ©djicffal fonß gar nicht gfekhgiltig ift. Senn wir finb fetten mit ber menjdjIitBen ©ejeüj^aft fo gufrieben, baß un« bie KuBe, bie wir außer bcrfefben genie- ßen, nicht fefr reijenb biinfen foffte, Befonber« unter ber Borßellung, weiche jebe« Subtoibuum fdfmeicheft, baß eS fretnben Beißanbe« nach unb nach iann entbehren lernen.

Stuf ber anbern Seite gebe man einem SDiertfcftert bie fcBnterg»

lichße unheilbarße KranfBeit, aber man benfe ¡Bn gitgletcB oon gefälligen greunben umgeben, bie ihn an Sticht« {Mangel leiben laffen, bie feinllebet, fo biel in ihren Kräften ßeijt, er»

leichtern, gegen bie erunberhohien flogen unbjammern barf:

unflreitig werben wir {Dtitleib mit ihm haben, aber biefe«

{Dfitleib bauert nicht in bie Sänge, enblich gucfen wir bie {Schiel unb berweifeit ihn jur ©ebulb. Kur wenn 6eibe gälte ju»

fammenfomtnen, wenn ber Sinfame aud) feine« KiSrßer« nicht mächtig ift, wenn bentKranfen eben fo wenig Scmaitbanber«

hilft, al« er ß<h felbß helfen fann, unb feine Klagen in ber oben Suft berßiegen: alSbann fehen wir alle« Grlenb, wa«

bie menfchliche «Jlatur treffen iann, über benUnglüctlichen ju»

fammenfchlagen, unb jeber flüchtige ®eban!e, mit bem wir un« an feiner ©teile benfeit, erregt ©chaubent unb ®nt=

fegen. BSir erblicfen Wicht« al« bie Bergweißung in ihrer fdjrecfiichßen ©eßatt bor un«, unb fein SWitleib iß ßärfer, feine« gerfchmefjt mehr bie ganje ©eele, al« ba«, welche« fid) mit Borßellungen ber Bergweißung mifcht. Bon biefer Slrt iß ba« DJiitfeib, wetche« wir für bcit BBilaftetemßßnben, unb in bem ülugenblicfeamßärlßenemdßnben, wenn wir ihn auch feine« Bogen« beraubt fehen, be«@ingigen, wa« ihm fein fiim»

merliche« Seben erhalten mußte. —' D be« granjofen, ber feinen Berßanb, Siefe« ju überlegen, fein Herj, Siefe« gu fühlen, gehabt Bat! Ober wenn er e« gehabt Bat, ber flein

SInU)eiI n i m m t , fo baü bie gnn;en iEBortc ¿ v F lyom r,v* iyzuQav xaxoymovn bioö burctj neqae quenquam indigcnarum mali socium liabeua JU Überfein fmb. 50er neue engiifdje Uebcri'eser beä Sop&ofleä, XftomaO Sranfiin, iann nidjt anberä, alä meiner iUi.inung geroefen fein, inbem er ben oofen 9tarf) ar ill xtixoyrtTotv aud) nictlt finbet, fonbern t i biod burdj fellow-raourner uberfetjt:

E x p o s ' d to tbe icclemeat skles, Deserted and forlorn bc lyea, N0 friend nor fellow-mourner there, To oootb bio oorrow, and divido hia c&re·

(27)

Saotooit. 27 genug wat, bem armfeligen ©efpmade feiner Kation alles;

©tefeS aufzuopfern. Egataubrnn gibt bent ißgiloltet ©efell»

fpaft. Er läßt eine (ßringeffitt ©opter gu igm in bie teufte Snfel fommen. Unb aup biefe iß nipt altein, fonbern gat igre§oßneißerin bei ß p ; ein ©ing, bon bent tcb nipt weiß, ob eS bieiprinjefftn ober ber®ipternötgiger gebraupt gat. ®a8 gaitje bortrefflipe ©piel mit bem Bogen gat er weggelaffen.

Safilr läßt er fpöne Äugen fptelen. greilicfe würben «Pfeil unb Bogen ber frangöftfpen Helbenjugenb fegr luftig bor»

geforamen fein. KiptS hingegen iß ernftgafter als ber Born fpöner Äugen, ©er ©riepe martert uns mit ber gräultpeit Beforgung, ber arme «pgtlottet werbe ogne feinen Bogen auf ber wüßett 3nfel bleiben unb elenbigltp umiommen miiffen.

©ergrangofe weiß einen gewifferaSeg gu unfernHergen: er läßt unS fürpten, ber ©ogtt beS ÄpilleS werbe ogne feine

«ßringefßn abgiegen müffen. ©tefeS gießen benn aup bie

«garifer Kunftripter über bie Ätten triumpgiren, unb einer fplttg bor, baSSgataubrnnfpeStüi la Difficulté vaincue

gu benennen.1 - '

3. Kap ber ffiirfung beS ©angen betrapte man bie ein»

gelnen ©cenen, in Welpen «Pfeiïoïtct niptmegr ber bctlaffene Kranie iß ; wo er Hoffnung gat, nun balb bie troßlofe Ein»

öbe gtt betlaffen unb wieber in fein Meip gu gelangen ; wo ftp alfo fein gangeS Unglüd auf bie fpmergltpe Sunbe ein»

fpränft. Er wimmert, er fprett, er belommt bie gräßlip»

ßett Budungen. Hictwiber gegt eigentlip ber Einwurf beS . beleibigtett ÄnßanbeS. SS iß ein Snglänber, welper biefen Einwurf ntapt; ein «Kann alfo, bei w'elpem man nipt leipt eine falfpe ©elicateffe argwognett barf. S i e fpon beriigrt, fo gibt er igm attp einen fegr guten ©runb. Äße Sntpfm»

bittigen unb Seibenfpaften, fag't er, mit welpen Änbere nur fegr wenig fpmpatgifirenfönnen, werben attßößiq, wenn man fie gu heftig auSbrüdt.2 „ÄuSbiefem ©runbe ißMiptS itttan»

ftäitbiger unb einem Mfantte ttnmürbiger, als weint er ben

©pmerg, aup ben allergeftigßen, nipt mit ©ebulb ertragen lann, fonbern weint unb fpreit. B^ar gibt es eine ©pmpa»

1 Mercure de France, Avril 1755. p. 177.

2 TheTbeory of Moral Sentiments, by Adam Smith. P a r t . 1. sect.

cbap. l . p. 41. (London 1761.)

(28)

28 anoto o it.

tifie mit bem fürperlißen ©ßmerje. SBentt Wir fefjeit, baß Semaiib einen ©ßtag auf ben 2lmt ober baS ©ßienbein be=

tommen foü, fo faßten wir natürtißerweife jufammen, unb jießen unfern eigenen Sirat ober ©ßienbein jurücf; unb wenn ber ©ßlag wirfliß gefßießt, fo empßnbeit wir ißn ge- wißermaßen eben fowol, als ©er, ben er getroffen, ©teißwot aber iß eS gewiß, baß baS liebet, wetßeS wir fiißleit, gar nißt beträßttiß iß; wenn ber ©efßtagene baßer ein ßeffigeS

©efßrei erregt, fo ermangefn wir nißt, ißn juberaßten, weif wir in ber Berfaffung nißt ßnb, ebeit fo ßeftig fßreien jufön»

nen, als er." — StißtS iß betrüglißer als allgemeine ©e»

feße für mtfere ©mpßnbungen. Sßr ©ewebe iß fo fein unb

»erwicfelt, baß eS auß ber beßutfamßeit ©peculation faum mögtiß iß, einen einjelnen gaben rein anfjufaffen unb burß aüe Srenjfäben ju »erfolgen. ©etingt eS ißr aber auß fßon, waS für Stußen ßat e§? ©8 gibt in ber Statur teine einjelne reine ©mpßnbitng; mit einer jeben entßeßen taufenb anbere iiigtciß, beren geringße bie ©runbeinpßubung gänjliß »er»

dnbert, fo baß SluSnaßmen über SluSnaßmen erwaßfeit, bie ba8 »erateintliß allgemeine ©efeß enbtiß felbß auf eine bto'e

©rfaßrung in wenig einjelnen gälten etnfßränfeii. — Söit

»eraßten®enjenigen, fagt ber ©nglänber, ben wir unter für»

pertißeu ©ßtnerjen ßeftig fßreien ßüren. Slber nißt immer, nißt jutn erfíen ©tale; nißt, wenn wir feßen, baß ber Seibenbe alles ©tögliße anwenbet, feinen ©ßnterj ju »erbeißen; nißt, wenn wir ißn fonft als einen ©tann »on ©tanbßaftigfeit fen- nen; noß weniger, Wenn wir ißn felbß unter bem Seiben ©ro- ben »on feiner ©tanbßaftigfeit ablegen feßen, wenn wir feßen, baß ißn ber ©ßmerj jwar jum ©ßreien, aber auß ju wei»

ter StißtS jwingen fann, baß er ß ß lieber ber langem gort»

bauer tiefe« ©ßmerjeS unterwirft, al« baS ©eringße in fei- ner ©enfungSart, in feinen ©ntfßlüffen anbert, ob er fßon in biefer SSeränberung bie gänjliße ©nbfßaft feine« ©ßmer»

jeS ßoffen barf. ®aS atteS'ßnbet ß ß bei bem ©ßiloftet. ®ie moralijße ©röße beßanb bei ben alten ©rießen in einer eben fo unoeväiiberlißen Siebe gegen fein greunbe, alSunwanbel»

barem §affe gegen feinegeinbe. ®ie!e@röße beßält©ßiloftct bei aüen feinen ©iartern. ©ein ©ßmerj ßat feine Singen nißt fo »ertrodnet, baß ße iß'm feine Sßranen über baS

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KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

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