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ÖSTERREICH-STUDIEN SZEGED

als Mischprodukt verrufen"

Der literarische Essay der Moderne

prae

sens

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SZTE Klebeisberg Könyvtar

J O O 1 1 4 5 4 5 9

Gedruckt mit Förderung der Kulturabteilung der Stadt Wien, Wissenschafts- und Forschungsförderung

KULTUR B i t

Dieses Buch ist mit finanzieller Unterstützung der Katholischen Pöter-Päzmöny-Universität zustande gekommen. Projektnummer: BTK_KAP_16_SZ_357

El W'i Itn« Kttouai - U.init

" SZTE

KLEBELSBERG KÖNYVTÄR

OSZTRÂK _

GYÛJTEMÉNYE '

Lektorat von Attila Bombitz und Matthias Schimmele

Coverfoto: Lészlô Fogarasi

Bibliografische Information Der Deutschen National- bibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publi- kation in der Deutschen Nationalbibliografie: detaillierte bibliografische Daten sind im Interne über http://dnb.d-nb.

de abrufbar.

ISBN: 978-3-7069-0924-2 ISSN 1789-1272

® Praesens Verlag http://www.praesens.at Wien 2017

Alle Rechte vorbehalten. Rechtsinhaber, die nicht ermittelt werden konnten, werden gebeten, sich an den Verlag zu wenden.

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III. Hugó von Hofmannsthal: Literaturkritik und/als Poetologie im Essay

lichst unabhangig von Bezügen zűr Gegenwart erforscht werden müssen“.134 Wahrend dieser Aspekt ein geschichtliches Verstehen ermöglicht, bedeutet Historismus im umfassenderen Sinne die Anwendung dér Methoden dér historistischen Wissenschaften in Bezug auf die Gegenwart.135 Niefanger halt dieses historistische Verfahren für den D’Annunzio-Essay besonders charakteristisch, insofem mán bei dér Vorstellung des Isottéo einer bunten Kavalkade dér kunstgeschichtlichen Gestalten und Stoffe begegnet.

Das ruhige Verweilen bei dér minutiösen Beschreibung einzelner Szénén, wie es noch die Besprechung des Romans gekennzeichnet hatte, wird jetzt mit einem losen Anhau- fen und Nebeneinanderordnen kunstgeschichtlicher Gegenstande, imaginarer und my- thologischer sowie kulturhistorischer Figuren in einem sich steigemden Schreibtempo vertauscht:

Freilich, die tótén Jahrhunderte habén uns nicht nur Tapeten und Miniatűrén, nicht nur Tanagrafi- gürchen und Terrakottareliefes, Grabmonumente und Bonbonniéren, farbige Kupferstiche und die goldenen Becher des Benvenuto Cellini hinterlassen, nein, wir habén auch Flomer geerbt, auch den

„Principe" des Machiavell und den „Hamlet" des Shakespeare. Aber Oriana und Amadis? aber Lan- celot und Ginevra? aber die Frühlingsnymphen des Botticelli? aber die „Feenkönigin" des Spenser, die „Trionfi" des Lorenzo Medici, die Zaubergarten des Ariosto? (GW RAI, S. 183.)

Wie offensichtlich, entbehren diese Aufzahlungen eines immanenten Sinnzusammen- hangs, in ihrer Zusammenstellung können die akustische Wirkung dér einzelnen Wörter, dér Rhythmus und die Melodie ihrer Verbindung eine gröBere Rolle gespielt habén als ihre Bedeutung oder dér geschichtliche Kontext, auf den sie sich beziehen sollten. Wie dér Essayist selbst zugibt, inszeniert das herbeizitierte kulturhistorische Ensemble bloB

„Triumphzüge und Schaferspiele dér Schönheit", und das gilt nicht nur fúr den rezen- sierten Gedichtband, sondern in diesem Augenblick vielmehr für den kritischen Text, in dem diese Konstellationen und Klangwirkungen erst entstanden sind. (GW RA I, S. 182.) Wie bei dér Darstellung des Romans, vollzieht sich auch hier ein produktives Weiterfuhren des fremden Textes, wobei dessen literarisches Potential eine Steigerung erfáhrt.

Das historistische Verfahren erscheint im zweiten Teil des Essays durch die „Zer- gliederung und Rekombination von Elementen vor allém als literarisches Verfahren", die „Entsemantisierung"136 dér einzelnen Lexeme lasst die schönheitsbezogene, asthe-

134 Niefanger, Dirk: Historische und historistische Textverfahren. In: Tausch, Harald (Hg.): Historis­

mus und Moderné. Skizzenhaftes zu Paul Ernst und Hugó von Hofmannsthal im Kontext einer

„historistischen" Moderné. Würzburg: Ergon Verlag 1996, S. 1 8 1 -1 9 0 , hier S. 182.

135 „Wissenschaftliche Systematisierungstechniken wáren etwa zu nennen oder Aufzáhlungsver- fahren, detaillierte Kataloge, Formeln, Tabellen, enzylopadische Darstellungen, Anmerkungen, FuGnoten und verschiedene Arten von Paratexten." Ebd, S. 186.

136 Ebd, S. 189. Vgl. noch: „Die Selbstthematisierung des artifiziellen Moments dér literarischen Texte wird [...] im Kontext des fin de siécle mitunter soweit getrieben, dass sie zu einer weitge-

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2. Die D'Annunzio-Kritiken

tizistische Schreibweise triumphieren.137 Die Vergangenheit dient alsó als verwertbares Motiv- und Figureninventar, eine hermeneutische Beziehung zu ihr wird jedoch nicht hergestellt. Demnach scheint die anfangs postulierte Verankerung dér Moderné in dér Vergangenheit wie auch die grundlegende Opposition zwischen Gegenwart und Moder­

né ein Missverstandnis zu sein, das sich aus dér vorlaufigen Unsicherheit des poetolo- gischen Selbstverstandnisses ergibt.

Dass die Problematik dér Zeitlichkeit letzten Endes ins Poetologische mündet, be- weist auch dér abschliefiende Absatz des Essays. Hier sollte ein prominenter Literat dér Antiké, dér römische Dichter Menenius Agrippa, die geflüchteten Schönheits- und Glücksgedanken aus dér Vergangenheit in die Gegenwart heimlocken, wie einst das ausgezogene Volk Roms in die Stadt wiederkam. Er erscheint als „ein weltkluger groBer Herr“, „auf den wir allé warten“; eine Garantie dafiir, dass er auch kommen wird, gibt es freilich nicht. (GW RA I, S. 184.)

Das Heraufbeschwören seiner versöhnenden Tat aus dér Vergangenheit ist eine pa­

radoxé Geste, insofem sie sich auf eine Aufgabe beziehen soll, die in einer Zeit, in dér sich im ganzen Európa die Kunstemeuerung im Zeichen dér Sezession vollzieht, nur die eigene Parodie darstellen würde.138 Das Werk des römischen Dichters, die Harmonisie- rung dér Konflikte, steht am Ende des Essays höchstens als utopistisches Femziel vor dér ganzen Generation Hofmannsthals; in diesem Sinne signalisiert seine Gestalt die generelle Unauflösbarkeit dér ironischen Struktur.

2.2 Gábrielé D ’Annunzio

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1894)139

Dér zweite D’Annunzio-Aufsatz thematisiert das Problem des Ásthetizismus pár excel- lence, den Konflikt zwischen Künstlichkeit und Lebensbezug, dér zugleich den ideellen Hintergrund fúr das Jugendwerk Hofmannsthals bildet.

henden Entsemantisierung, zum nahezu vollstándigen Bedeutungsverlustdér verwendeten 1_e xeme führt. Hofmannsthal entdeckt eine solche semantische Ént eerung er us ruc

. . , liccr « indes bei einer bloSen Feststellung und

in dér Lyrik D Annunzios. [...] Dér Rezensent lasst es m u » .. , . „ „„-cic-herTechnik nicht bewenden, sondern knupft nuchternen Beschreibung von D Annunzios poetiscner ieu .

• , stiimoment in seine literarische Kritik. Simoms an sie und integriert sie als wirkungsvolles btiimomeni.

2000, S. 231. .. . .. .. . _

137 Die Atomisierung dieses Teils des Essays erinnert Niefanger scgar an le avan gar is isc e

Poetik. Niefanger 1996, S. 188. . , ,, ,, ,

138 Vgl. den Nachweis über die kulturhistorischen Parallelen: Niefanger. D.rk: Hugó von Hof- mannsthals Essay Gábrielé D ' Annunzio (1893), http://www.erlangerliste.de/ede/hofmanns.pdf [24.10.2016]

139 Hofmannsthal, Hugó von: Gábrielé D'Annunzio, In: GW RA I, S. 198 202.

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