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Anwesenheitsliste Ein Bericht über ein Symposium am Ende der Welt

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Academic year: 2022

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Attila Bombitz

Anwesenheitsliste

Ein Bericht über ein Symposium am Ende der Welt

Was er erzahlt, was er geschrieben hat, kann nir- gendwo klarer und starker sein als ím Inneren seiner Geschichte.

(Christoph Ransmayr)

Christoph Ransmayrs Schriftkunst eröffnet einen Dialóg zwischen der europáischen Moderne und der postmodernen Weltkonstellation, in deren Imagination die übertrie- bene und in theoretischer Hinsicht schwer belastete Metanarration des Erzahlens zu einem lesbaren und systematisierenden Erzáhlen wird. In seinem sprachorientierten Bildkonzept und gattungsfreien, aber dichten Erzáhlen löst sich die traditionelle Spal- tung von epischen, dramatischen und lyrischen Texten in Form von Dichtung auf. Fak- ten, fiktive Ereignisse und Figuren liefern in jenen ,Spielformen des Erzahlens' eine neue Erkenntnis der Wirklichkeit, und immer wiederkehrende Reflexionen erlebter und erfundener, naher und weiter zurückliegender Epochenprobleme kommen in ihnen zum Ausdruck. In einer postmodernen Art des Aufhebens der Metatextualitat durch Fabulie- ren und durch gesprochene Sprache, in der Neuaufnahme altér und neuer Mythen wird die Welt in seinem Werk neu erzahlt.

Der Lehrstuhl fiir österreichische Literatur und Kultur der Universitát Szeged ver- anstaltete vom 24. bis 26. Márz 2014 ein internationales Symposium zum Werk von Christoph Ransmayr zu Ehren seines 60. Geburtstages unter dem Titel Bis zum Ende der Welt - mit der Zielsetzung, der sprachlichen Akribie und der thematischen Vielfalt des tEuvres nachzugehen. In verschiedenen thematischen Blöcken wurde des Jubilars durch Erörterung und Interpretation seines Werkes gedacht. Am ersten Tag sprachen Bernhard Fetz (Wien) über die Kraft der Bilder und Dokumente in seinen Werken, Wolfgang Müller-Funk (Wien) über Fakt und Fiktion im Román Die Schrecken des Eises und der Finsternis, Helga Mitterbauer (Graz/Edmonton) in ihrem Online-Vortrag über die Nar- rative des Archivs in der Letzten Welt. Am zweiten Tag erklárte Dana Pfeiferová (Bud- weis) den Zusammenhang zwischen Dystopie, Utopie und Mystik, Vincenza Scuderi (Catania) sprach über Figuren der Verdoppelung bzw. über die Wiederholungsstrukturen und Rcnate Langer (Salzburg) náhcrte sich den religiösen Motiven im Werk an. Mihály 11

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Attila Bombitz

Arany (Szeged) analysierte Die Schrecken des Eises und der Finsternis im Kontext des historischen Rciseromans und Edit Király (Budapest) erklarte die Gattungen Reportage und kleine Prosa im Band Der Weg nach Surabava aus kulturthcoretischer Perspektive.

Maria Naganowska (Poznan) referierte über die Forschungsperspektiven auf Grund der literaturwissenschaftlichcn Auseinandersetzung mit dem Werk, Attila Bombitz (Szeged) sprach in seinem Vortrag über das Eingebettetsein des Ransmayrschcn Werkes in den ungarischen literaturwissenschaftlichen Diskurs bzw. über seinc Wirkungsgeschichte in der ungarischen Gegenwartsprosa, und Julianna Wernitzer (Budapest) zeigte parallele Geschichten (Themen, Gattungen und Rcdeweisen) in der ungarischen Gegenwartspro- sa auf, die einen relevanten Dialóg mit Ransmayrs Werk fuhren.

Die Vortráge am zweiten Tag wurden um ein Tribute to Christoph Ransmayr erganzt, an dem sich namhafte ungarische Autoren und Übersetzer beteiligten: Pcter Esterházy las aus der Letzten Welt und aus seinem Román Die Mantel-und-Degen- Version: Ein- fache Geschichte Kommá hundert Seiten (2013, dt. 2015), in dem Christoph Ransmayr als „Schweigekutschenmacher" aus Hietzing im 17. Jahrhundert auftaucht. Iván Sán- dor würdigte als ungarischer Schriftstellerkollege den österreichischen Autor Christoph Ransmayr, Lajos Adamik las aus dem von ihm vor Kurzem ins Ungarische übersetzten Strahlenden Unteigang, und László Márton prasentierte eine zweisprachige szenische Lesung aus dem Fliegenden Berg.

Am dritten Tag des Symposiums widmete sich Zsuzsa Bognár (Piliscsaba) in ihrem Vortrag den poetischen und poctologischen Schriften des Autors im Kontext des Es- says, Slawomir Piontek (Poznan) referierte über den Román Morbus Kitahara und seine unterschiedlichsten Lesarten, Edina Sándorfi (Pécs) analysierte die Ángstlichkeit als Spielform und den sich wiederholenden Satzbeginn „Ich sah ..." im Band Alias eines ángstlichen Mannes, und Tymofij Havryliv (Lvov) sprach über die Erzáhlung Przemysl unter gattungstheoretischem Aspekt. Erika Hammer (Pécs) verglich den Fliegenden Berg mit Thomas Glavinic' Das gröfiere Wunder im Kontext des Bergsteigens als Weg, als Reise zum eigenen Ich, Szilvia Ritz (Budapest) setzte sich mit dem autobiographi- schen Schreiben Ransmayrs auseinander, Eleonora Ringler-Pascu (Temeswar) hob die intermedialen Bezüge im dramatischen Werk hervor, und Kari Katschthaler (Debrecen) sprach in seinem Vortrag über das Verháltnis von Literatur und experimenteller Musik am Beispiel der Damen & Herren unter Wasser.

Der Band Bis zum Ende der Welt. Ein Symposium zum Werk von Christoph Rans- mayr, den der Leser hier in den Hánden hált, enthált überarbeitete und erweiterte Fassungen der in Szeged vorgetragenen Beitrage. Ein grofier Dank gilt Harald Gröller (Wien), Gottwald Herwig (Salzburg) und Fatima Naqvi (New York), die am Sym- posium nicht teilnehmen konnten, ihre Aufsátze aber für den Band zur Verfíigung stellten.

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Sowohl das internationale Symposium mit der literarischen Lesung als auch der Band wurden vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Ös- terreichs, vom Österreichischen Kulturforum Budapest und von der Stiftung der Szege- der Gcrmanistik unterstützt. Herzlichcr Dank gebührt den Lektoren Elisabeth Peschke und Dr. Andreas Nolda, die die einzelnen Beitrage des Bandes lektorierten.

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