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F. Die theoretische Bedeutung der Methode. , Das Studium der vorliegenden Arbeit mag den Gedanken

Öffnung durch Interpolation aus den unmittelbar vorhergehenden und den unmittelbar folgenden Umdrehungszeiten festgelegt und auch die Dauer der. Reaktionsöffnüng durch eine ähnliche Ver-gleichung unter gleichzeitiger Benutzung der Phonographen-Kontrolle bestimmt werden. So bat sich in der Tat dieses Verfahren der Messung unmittelbar einander folgender Reaktionszeiten als sehr praktisch erwiesen, wie bereits Tausende von Versuchen zeigen.

Die Berechnung würde dann vereinfacht werden, wenn es mög-lich wäre, das Ende der Hartgummiunterbrechung mit dem Beginn der ersten nachfolgenden Exposition zusammenfallen zu lassen.

Dieser Aufgabe - stehen gewisse technische Schwierigkeiten ent-gegen. Immerhin dürfte sie bei hinreichend großem Durchmesser der Metallscheibe q (Fig. 2) und einer Einrichtung zur feinen Ver-schiebung der Hartgummiunterbrechung t zu lösen sein.

F. Die theoretische Bedeutung der Methode. ,

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sowie jede auch geringfügig erscheinende Änderung derselben sind bei der Beschreibung der Anordnung genau anzugeben. Als Beispiel für die Bedeutung der Instruktion möchte ich auf die Versuche von K ü 1 p e1 hinweisen, bei denen durch eine verschiedene In-struktion in gesetzmäßiger Weise ein qualitiv und quantitiv ver-schiedenes Verhalten bei den Vp. ausgelöst wurde.

Zweitens ist die bereits durch die Instruktion eingeengte Variierbarkeit des psychischen Geschehens in Verbindung mit einer ä u ß e r e n V e r s u c h s a n o r d n u n g noch weiter zu determinieren, damit bei den einander folgenden Versuchen, die ja unter sich verglichen werden sollen, infolge dieser weiteren Ein-engung der Bewußtseinskonstellation die notwendige Vergleich-barkeit der psychischen Erscheinungen ermöglicht wird. Während in der ersten, jetzt hinter uns liegenden Entwickelungsperiode der experimentellen Psychologie die Erfüllung dieser zweiten Bedin-gung im Vordergrund der Beachtung stand, und die Bedeutung der Instruktion für den psychologischen Versuch vernachlässigt wurde, scheint sich jetzt nicht selten ein umgekehrtes Verhalten herauszubilden, das nicht weniger schädlich ist, als die frühere Einseitigkeit.

In hohem Grade wird die notwendige Einengung der Bewußt-seinskonstellation durch die Erfüllung einer dritten Bedingung ermöglicht, nämlich dadurch, daß durch V o r v e r s u c h e (vorbereitende Reihen, Vortätigkeiten u. dergl.) i n n e r l i c h g e -w i s s e r e a l e p s y c h i s c h e V e r h a l t l i n g s -w e i s e n k ü n s t l i c h g e s e t z t w e r d e n . Dieses Verfahren hat seine Ausbildung insbesondere in Anlehnung an die Gedächtnisversuche von E b b i n g h a u s , G. E. M ü 11 e r u. a. gefunden. Ich ver-weise nach dieser Richtung z . B . auf die Versuchsreihe X der Unter-suchungen von M ü l l e r u n d S c h u m a n n2. Gerade dieses

r O. K ü l p e , Versuche über. Abstraktion. Ber. über d. I. Kongr. f.

exp. Psychol., 1904, S. 56 ff. Auch die Unterscheidungen der sensoriellen und muskulären Reaktionen bilden Beispiele für die Bedeutung der Instruk-tion. Vergl. hierzu N. A c h , Über die Willenstätigkeit und das Denken, 1905, wo eingehend auf denEinfluß der Instruktion aufmerksam gemacht wurde.

2 G. E. M ü l l e r und F. S c h u m a n n , Exp. Beitr. zur Unters, d. Gedächtnisses, Z. f. Ps., Bd. 6, 1893.

Verfahren ist wie kein anderes geeignet zur Untersuchung der Ge-setzmäßigkeiten des seelischen Lebens, da es bei entsprechender Anwendung einerseits neben der Variierung der Versuchsumstände objektiv die notwendige Gleichheit der Bedingungen bei den ein-ander folgenden Versuchen setzt, und ein-andererseits durch Ein-engung dieser Bedingungen wirklich jenen Zustand isoliert heraus-heben läßt, den man zu untersuchen wünscht. Es hat infolgedessen auch dem Aufbau des kombinierten Verfahrens als Grundlage gedient1, mit Hilfe dessen wir in der Lage sind, auf Grund von vorher künstlich gesetzten inneren Widerständen den energischen Willensakt als ein notwendiges Erlebnis eintreten zu lassen und durch eine entsprechende Variierung der Bedingungen an der Hand der in Rede stehenden Vorversuche, dieses Erlebnis in geringerem oder höherem Grade seiner Ausprägung künstlich hervorzurufen. Ein derartiger Vorgang kann nicht einfach durch eine Instruktion oder durch äußere Versuchsanordnungen bewirkt werden, er er-fordert vielmehr zu seiner Verwirklichung gewisse reale psychische Bedingungen, so z. B. durch langdauernde Vorversuche künstlich gesetzte innere Widerstände. Handelt es sich demnach um die Untersuchung des energischen Willensaktes, so ist es ausgeschlossen, sich ein solches Erlebnis in einem beliebigen Zeitpunkt willkürlich hervorrufen zu wollen, um es der psychologischen Analyse zu unter-ziehen. In letzterem Falle würde es sich nicht um ein reales, sondern nur um ein gedachtes Wollen handeln, und nur dessen Merkmale nicht aber diejenigen des eigentlichen energischen Willensaktes würden auf diese Weise festgelegt werden2. Sollen f o r t l a u f e n -d e W i l l e n s a n s p a n n u n g e n untersucht wer-den, so müssen ebenfalls in der Versuchsperson zunächst gewisse reale psychische Vorbedingungen, einerseits · durch entsprechende Vorversuche, andererseits durch eine geeignete äußere Versuchsanordnung hergestellt werden, und hierzu scheint nun in besonderer Weise die vorliegende S e r i e n m e t h o d e geeignet zu sein. "

1 N. A c h , Über den Willenakt und das Temperament, 1910.

2 Vergl. N. A c h , Über den Willensakt, Eine Replik, Heft 4 der vorl.

Untere., 1911, S. 4 ff., ferner G. G l ä ß n e r , Über Willenshemmung und Willensbahnung, diese Untereuehungen, Heft 7, 1912, wo sich noch eine weitere Ausbildung des kombinierten Verfahrens angegeben findet.

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Viertens endlich ist noch ein Haupterfordernis vieler experi-menteller Untersuchungen hervorzuheben, nämlich eine g e n a u e Z e i t m e s s u n g des Ablaufes der psychischen Vorgänge unter den verschiedenen Versuchsumständen. Die relativ geringen aber trotzdem gesetzmäßigen d. h. unter den gleichen Bedingungen stets wieder eintretenden q u a n t i t a t i v e n Unterschiede, welche, bei der Gegenüberstellung der Haupt- und Vergleichsreihen erhalten werden, können nur dann gewürdigt werden, wenn die Größe und die Streuung der konstanten Fehler der zur Zeitmessung benützten Apparate erheblich kleiner sind, als die quantitativen Differenzen der Mittelwerte, aus denen die Schlußfolgerungen gezogen werden. So erfordert insbesondere die Berücksichtigung des dritten der von uns erwähnten methodologischen Gesichts-punkte für eine große Zahl von psychologischen Versuchen eine ge-naue Zeitmessung der Vorgänge, da es sonst unmöglich ist, aus der gesetzmäßigen Änderung von Reaktionszeiten auf eine gesetz-mäßige Änderung der zu Grunde hegenden psychologischen Bedingungen zu schließen. Dieser Forderung wird die S e r i e n -m e t h o d e auch für einander unmittelbar in bebebiger Zahl folgende Reaktionen gerecht, da sie die Messung der Zeitwerte mit einer Genauigkeit erlaubt, welche derjenigen des Hipp'schen Chronoskopes annähernd gleich kommt.

Eine genaue Zeitmessung bat infolge der geringeren Streuung der konstanten Fehler noch sonstige Vorteile. So treten auch all-gemeine statistische Gesetzmäßigkeiten bei ihr besser hervor als sonst. Dies gebt z. B. aus den Untersuchungen von M e n z e r a t h1

hervor, die mit dem Hipp'schen Chronoskop ausgeführt wurden und bei denen sich der Tatbestand des M a r b e'schen Geläufig-keitsgesetzes besonders klar hat feststellen lassen.

Abgesehen davon, daß die Serienmethode bei ihrer praktiscfien Anwendung die erwähnten vier methodologischen Gesichtspunkte in sich schließt, weist sie noch einen weiteren Vorzug auf, der sie vor allem zur Untersuchung fortlaufender Willensleistungen befähigt, sie ist nämboh eine sog. p a s s i v e Methode. Schon

1 M e n z e r a t h , Z. f. Psycho!, Bd. 48, S. 1 ff., 1908.