• Nem Talált Eredményt

P r ä s i d e n t : Keleti-Budapest.

S e e r e t ä r : Mi s c h i e r - W i e n . '

5 S c h r i f t f ü h r e r : E r t l - W i e n .

L i é g e a r d - P a r i s . ' ' Zimmermann-Braunschweig.

Sedlaczek-Wien.

S c h m i d - W i e n . A n w e s e n d w a r e n :

A m b r o P r e s s b u r g . B a c l i W i e n . B e a u j o n A m s t e r d a m . B e r t i l l o n P a r i s . B i n d e r -Wien. B ö e k h - B e r l i n . B ü c h e r - B a s e l . C a n t o r - O l m i i t z . E r b e n - P r a g . E r t l - W i e n . G e i s s l e r D r e s d e n . H e r t z k a W i e n . H o e p f l i n g e n T r o p p a u . H o u d a r d P a r i s . H u g e l -m a n n - W i e n . v. I n a -m a - S t e r n e g g - W i e n . J a h n s o n - Petersburg. J a k s e h i t s e h - B e l g r a d . Graf O i e s z k o w s k i - W i e r z e n i k a . J a n k o v i e h - S z e k e l y - K e r e s z t u r . J a n s s e n s - B r ü s s e l . - K a s e r e r - W i e n . K e l e t i - B u d a p e s t . K i a e r - C h r i s t i a n i a . K r a m á r - W i e n . L i é g e a r d - P a r i s .

L ö w y - W i e n . M a y e r Bobert-Wien. v. M a y r - M ü n e h e r i . ' M i l l i e t - B a s e l . M i s e h l e r - W i e n . P i g e o i e t B r i i s s e l . P f u n dt n e r B r e s l a u . P i l a t L e m b e r g . P r e s l J W i n . R a u e l i b e r g Wien. v. B o s e h m a n n H ö r b u r g W i e n . B a s p M ü n e h e n . S c h m i d W i e n . S c h n a p p e r A r n d t F r a n k f u r t a/M. S c h i m m e r W ä h r i n g . S e d l a c z e k W i e n . S i n g e r W i e n . Z a l ^ s k i

-Warschau. Z i m m e r m a n n - B r a u n s c h w e i g . Z o r i c i ö - A g r a m .

Zu Beginn dieser Sitzung ladet der Präsident S c h i m m e r - W i e n ein, sein Referat über Höhenlage und Bevölkerungsbewegung zu halten.

S c h i m m e r - W i e n : Die Frage, ob sich eine Einwirkung der Höhenlage der menschlichen Wohnstätten auf die Ergebnisse der Bevölkerungsbewegung, insbesondere auf die relative Häufigkeit der Geburten und Sterbefälle erkennen lasse, ist zwar schon seit Langem angeregt und vielfach erörtert worden, aber doch noch weit entfernt, auch nur annähernd beantwortet oder gelöset zu sein. Es hat eben so wenig an bejahenden als verneinenden Stimmen gefehlt, und wenn dieselben nicht gezählt, sondern gewogen werden, so lässt sich nicht verkennen, dass jene, welche einen solchen Einfluss in Abrede stellen, die gewichtigeren sind. Es genügt, den Medicinal-Statistiker Oesterlen zu erwähnen, der in seinem Musterwerke sich völlig skeptisch gegen eine solche Einwirkung der Höhenlage verhält uud meint, dass ein Einfluss der Gegenden auf das Leben und Sterben der Menschen jedenfalls gegen die allgemeinen socialen, von den Menschen beherrschbaren Factoren zurück-treten und verschwinden müsse. Und auch der ungenannte Verfasser des

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Textbandes zur neuen grossen Inchiesta sulle condimoni igieniche e sanitarie dei communi del Begno d'Italia, als welcher, mindestens in letzter Instanz der Redaetion, wohl der gefeierte Generaldirector der Statistik Italiens, L. Bodio, zu erkennen ist, spricht sich über die Frage sehr reservirt aus und hält für wahrscheinlich, dass unter den klimatischen und socialen Be-dingungen die höhere Lage auf die demographischen Erscheinungen weniger nachwirkend sei.

Es bedarf daher noch vieler weiterer, auf verschiedenen Territorien angestellter Untersuchungen, um Klarheit über die Frage zu bringen, und eine solche hat der Referent für drei Länder des österreichischen Reichs-rathsgebietes, für Nieder-Oesterreich, Tirol und Vorarlberg, versucht, für welche die Angaben über -die Höhenlage der einzelnen Seelsorge-Stationen und die in denselben vorkommenden Trauungen, Geburten und Sterbefälle glücklieh zur Verfügung waren, und welche Länder zugleich ein erwünschtes Terrain für eine solche Untersuchung darstellen, da in denselben die ver-schiedenen Höhenstufen von der Ebene bis zum Hochgebirge vorkommen und sich zumeist in markanten Gruppen von einander abheben. Es wurden daher zunächst die Seelsorge-Stationen dieser drei Länder nach ihrer Höhen-lage von 100 zu 100 Meter über der Meeresfläche gruppirt, dann in gleicher Art deren Trauungen, Geburten und Sterbefälle, unter Scheidung der Lebend-und Todtgeborenen wie der Sterblichkeit der Kinder Lebend-und Erwachsenen ge-sondert und endlich das Verhältniss dieser Erscheinungen zur Volkszahl festgestellt. Da aber gewiss ist, dass die Einwirkung der Höhenlage, soweit sie überhaupt vorkommt, bestimmt nicht in genau abgemessenen und dabei geringen Niveauschichten, sondern nur nach den natürlichen Abschnitten in geringerer oder grösserer Höhenlage bemerkbar werden kann, so wurden noch vorher die Ergebnisse der 15 in den drei Provinzen sich ergebenden Höhen-stufen in fünf prägnante Gruppen zusammengefasst, nämlich:

Ebene und Tiefland, bis zur Höhe von 300 Meter; Hochebene und Thalsohlen, von 300 bis 500 Meter; Hügelland und Vorberge, von 500 bis 700 Meter; Mittelgebirge, von 700 bis 1000 Meter; Hochgebirge über 1000 Meter.

-Die in dieser Art durchgeführte Untersuchung, welche in der statisti-schen Monatsschrift 1887, S. 321—367 veröffentlicht wurde, gelangt min unter Berücksichtigung der speciellen, auf den einzelnen Regionen und Höhenstufen vorkommenden Wohn- und Wirthscliaftsverhältnisse, zu dem Resultate, dass sich eine Einwirkung der Höhenlage auf die Häufigkeit der Momente der Bevölkerungsbewegung, namentlich der Geburten und Sterbefälle, ganz unverkennbar herausstelle, und zwar lassen sich diese Erscheinungen in grossen Zügen mit Folgendem c-harakterisiren:

Die Häufigkeit der Trauungen im Verhältnisse zur Bevölkerung ist in den niedrigsten Höhenlagen am grössten, fällt schon in den unmittelbar darauffolgenden erheblich ab und verharrt dann durch alle weiteren Stufen mit fast gleicher Stärke.

Einen R i c h e n Gang hält die Häufigkeit der Geburten und Sterbe-fälle ein, nur dass sich, nach der namhaften Abminderung gegen die ge-ringste Höhenlage ein · stetiger, wenn auch geringerer Bückgang in den zunehmenden Höhenschichten beobachten lässt, also mit dem Ansteigen des Terrains Geburten und Sterbefälle im Verhältnisse zur Volkszahl immer weniger vorkommen.

Der Antheil der Todtgeboreneu an den, Geburten und der gleiche der Kinder bis'zum 5. Jahre an den Gestorbenen ist'in . den untersten Höhen-schichten gross, fallt dann ab, nimmt, aber in den oberen Höhenlagen

wieder entschieden zu. 1 " '

Die Ergebnisse dieser Untersuchung, welche sich nicht allein in den Summen der drei Länder, sondern auch in der Mehrzahl der politischen Bezirke derselben, besonders prägnant bei den Sterbefällen, wiederholen, lassen daher dort einen thatsächlichen Einiiuss der Höhenlage unverkennbar abnehmen.

Da aber die Frage doch noch immer eine Controverse bleibt und es zu ihrer Austragung noch vielfacher Forschungen in gleicher Richtung bedarf, so kann es nur erfreulich genannt werden, dass dem Congresse noch eine weitere Arbeit dieser Art vorliegt, welche zu völlig gleichem Resultate gelangt. Es sind dies die " in der hygienisch-demographischen Ausstellung unter Katalognummer 16 vorgeführten beiden Karten des Dr.

J. Daimer über die Mortalität in den Gemeinden von Tirol und Vorarl-berg im fünfjährigen Durchschnitte 1882—1886, u. zw. allgemeine Mortalität und solche an Lungenschwindsucht insbesondere. "Wenn man von dem verwirrenden Detail der an Umfang sehr verschiedenen, zum Theile sehr kleinen Gemeinden absieht und den Gang der Erscheinungen nur in grösseren Zügen verfolgt, so zeigt sich unverkennbar, dass die Mortalität uer Gemeinden in den höchsten Regionen beider Länder entschieden geringer erscheint, als in den tiefgelegenen. Die Gemeinden im Bereiche des Rhätikon, der hohen Tauern, am Arlberg, im Zuge der nördlichen Kalkalpen, in den vom Ortler nach Süden gehenden Ausläufern der Centraialpen, in der Oetzthaler-gruppe haben weit weniger· Sterbefälle auf 100 Bewohner, als jene des untern Innthaies, des Etschthales und der Rheinebenen. Nur wenig abge-schwächt wiederholt sich die gleiche Erscheinung auch in der Karte der Mortalität an der Lungenschwindsucht. Diese Uebereinstimmung der Er-gebnisse zweier von einander ganz unabhängig vorgenommenen Unter-suchungen kann daher wohl als Beweis gelten, dass die Annahme eines Einflusses der Höhenlage auf die Vorkommnisse der Bevölkerungsbewegung eine begründete und daher werth sei, durch gleiche Untersuchungen in dieser Richtung weiter beleuchtet zu werden.

Eine Discussion knüpft sich an diese Ausführungen nicht.*)

*) Die Ausführungen Schimmers sind in der statistischen Monatsschrift Jahrgg.

1887 S. 3 2 1 — 3 6 7 gedruckt und wurden unter die Mitglieder im Separat-Abdrucke des Congresses vertheilt. Die aus der statistischen Monatsschrift entnommene graphische

Dar-stellung ist diesem Hefte beigeschlossen.. .

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I I I .

Das Comité über den Antrag K i a e r und den Zusatz v. I n a m a -S t e r n e g g hielt am 1. October· früh 9 Uhr eine -Sitzung ab und einigte sich dahin, den Vorschlag von K i a e r mit dem Zusatzantrag v. I n a m a -S t e r n e g g dem. Congresse als zu fassende Resolution vorzulegen. Dieser Antrag des Comité wurde in der Sitzung des Congresses vom 1. October 1887 Vormittags in der Fassung des Comité angenommen.

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S / E G EL D '