• Nem Talált Eredményt

Pebtnguttgen, jkitbeftitnmuugen uuö Auflagen eine«

©cjlotncnts.

§. 160.

©er Erblaßer kann bie Birtfamkeit ber teßamentarifchen Ser*

fügung an eine Sebingung ober Beitbeftimmnug knüpfen ober bie Serfügung mit einer Auflage perbinben.

§. 161.

Auffdjiebenb ift bie Sebingung, wenn bie Birkfamkeit ber Serfügung, auflöfenb, wenn bie Aufhebung berfelben Don bem Bntreßen ober AiChtzutreffen eines unbeftimmten EreigniffeS ab*

hängig gemacht ift.

§. 116.

Sft eine Beifügung DOU bem Aichtcintrcten eine» unmöglichen ober Don bent Eintreten eineS unausbleiblichen EreigniffeS, ober Don Umjlänben abhängig gemacht, welche nach ber Aatur ber Anorbuuug ober nach ber ' SefC&affenheit be§ ©egenftanbeS fidf Don felbff oer*

ßeheu, fo ift fie als eine imbebingte anzufehen. ©ieS gilt namentlich auch bann, wenn bie Buroenbung baoon abhängig gemacht ift, baß ber Sebachte ba» ihm Bugebachte haben wiß.

§. 163. '

Sit bie Serfügung Don einem in bie Sergatigenheit ober in bie ©egenwart faflenben Ereigniß abhängig gemacht, fo gilt fie, wenn baS Ereigniß zugetroffen ift, fie faßt aber weg, wenn ba§

©egentheil ber Saß ift.

§. 164.

Birb eine Serfügung Don einem zukünftigen Ereigniß als einer auffchiebenben Sebingung abhängig gemacht, fo wirb bie Anorbmtng wirtfam, wenn bie Sebingung erfüßt ift, nnb cS faßt bie Serfü*

gung weg, wenn bie Sebingung Dereitelt ift.

©em unter einer auffchiebenben Sebingung eingefe^teit Erben faßt bie Erbfchaft bei bem Eintritt ber Sebingung an. (§. 2).

ipat ber Erblaffer nicht anberS Derfügt nnb liegt kein AnwachfungS*

redjt Dor (§. 3S1), fo tritt bis bahnt bie gefeßtiebe Erbfolge ein, nnb ift ber gefehliche Erbe bei bem Eintritt ber Sebingung Der*

pflichtet, ben AaChlaß bem teftamentarifchen Erben als Aacherben auszufolgen.

§. 165. ' Eine lehtwiflige Serfügmtg, welcher eine aufiöfenbe Sebingung

beigefügt ift, tritt fofort mit ,bem ©obe beS ErMafferS in Birk*

famkeit. ©er Sebadjte hat aber, fowie bie Sebingung erfüßt ift, baS, was er in Solge ber Serfügung erhatten hat, an benjenigen herauszugeben, zu beffen ©unßen bie aufiöfenbe Sebingung gereicht, ober bem ber Erbteil burch AnwachfungSrecht zufäßt (§. 381); bo<h

47 bleiben ihm bie' Außuttgen ber 3tm}<henzeit, eS fei benn, baß ber

©rblaffer anberS üerfügt ßat.

Sei ber ©rbeinfeßung unter einer auflöfenben Sebingung finb bie gefeßlicfjen ©rben ober biejenigeit, welche für ben galt ber ©t-füllung ber Sebingung als ©rben eingefeßt finb, als Aadjerben.

anzufeßen. ©iefen füllt bie ©rbfcfjaft mit ber (Erfüllung ber auffö-fenben Sebingung an. (§. 2). '

§. 166. .

©ine Serfügung, welche bon bem bloßen Sitten beS baburch Sefdjwerten abhängig gemalt wirb, ift nichtig, ©agegen fann bie Serfügung bon einer §anbtung ober Unterlaffnng beS Sefdjwerten abhängig gemacht werben, obfehon bie panblnng ober Unterlaffung:

bon beffen SiDfiir abhängt.

§• 167.

©ine Serfügung, bereit Sirffamfeit bon einer unmöglichen, ober ben ©efeßen ober ben guten Sitten wiberftreitenben ipanblung

ober Unterlaffung abhängig gemacht wirb, ift nichtig. . Sirb bagegen bie Aufhebung ber Sirffamfeit einer Serfügung

bon einer unmöglichen, ober ben ©efeßeit ober ben guteu Sitten Wiberftreitenben £>anblung ober Unterlaffung abhängig gemacht, fo ift bie Sebingung als nicht beigefügt zu betrachten..

Unöerftänblidje, fei eS aitffdjiebenbe, ober auflöfenbe Sebingun-»

gen, gelten als nicht beigefügt.

-§. 168.

©ine Sebingung, welche ben Sebadjten lächerlich zu machen geeignet ift, wirb wie eine Sebingung gegen bie guten Sitten,

betrachtet. .

§. 169.

©ie Sebingung, baß ber .gebuchte Alaun auch nach Sollettbnng beS 24. ÖehettSiahreS, ober bie bebachte grau auch nach Soltenbung beS 20. BebenSjahreS im ehelofen Stanbe bleibe, ober auch nach bxefer Bett nur nach ber Saht ober mit Bnftimmuug eines ©ritten'

heirate, ift als eine, beu guten ©itten wiberftreitenbe ju betrachten, hingegen fann ber ¿Rießbrauch ober bet ©enuß oon ¿Renten einem

¿Bitwer ober einer ¿Bitwe auf bie Dauer beS ¿BitwenftanbeS, ober einer lebigen grauenSperfon auf bie Dauer beS ehelofen ©taube §

jugewenbet werben.

SBebenit ber ©rbfaffet gemanb für ben gaff, wenn er feine

¿Religion änbern werbe, fo ift bie Vebingung als nicht beigefügt ju betrachten.

SBenn hingegen ber ©rblaffer gemanb für ben galt befChwert, wenn er feine ¿Religion nicht änbern werbe, fo ift bie Vnorbnung nichtig.

§. 171. _

©inb einer lefetwiffigen ¿Betfügung zwei ober mehrere ¿Bebin-gungen in ber ¿Beife beigefügt, baß bloS bie eine ober bie anbete erfüllt werben foll, fo muß, bafern eine berfelben als nicht bei-gefügt anjufehen iß, bie anbete ober eine ber mehreren erfüllt werben.

§. 172.

Die bejahenbe ¿Bebiugung gilt in bet ¿Regel als erfüllt, wenn baS ©reigniß eintritt, welches ber ©tblaffer jut ¿Bebiugung gemalt hat, bie »erneinenbe aber, wenn bet (Eintritt beS ©reigniffeS nicht

mehr möglich ift.

¿Benn bie mutmaßliche ¿Hbfidjt beS ©rblafferS nur auf bie

©treiChung eines beftimmten 3wecfeS gerichtet gewefen ift unb biefer nicht allein auf bem in ber ¿Bebingung bezeichneten ¿Bege erreicht werben fann, fo iß eS als genügenb anjufehen, baß ber 3wecf überhaupt erreicht worben ift, wenn auch auf einem anbeten, als bem öom ©tblaffer bezeichneten ¿Bege.

§. 173.

Die bejahenbe ¿Bebingung iß als oereitelt ju betrachten, fobalb eS gewiß iß, baß baS jur ¿Bebingung gemachte ©reigniß nicht

zu-trifft, bie oerneineitbe, fobalb baS ©reigniß zutrifft.

49

§. N 4 . . Stirbt ber Bebachte bot Erfüllung ber auffchiebenbett

Bebiit-gung, |'o geht baS bebingte Aecht "nur batttt auf feine Erben über, wenn eS ber Erbtaffer attSbrücflich angeorbnet hat.

§. 175.

Sft baS jur Bebiitgung gemachte Ereigttiß fchon bei Sebjetten De§ ErblafferS eingetreten, fo gilt bie Bebiitgung als erfüllt, eS fei bentt, baß ber Erbtaffer auSbrüdlich anberS berfügt hat.

Sft aber ein ©hutt Jiw Bebingung gemacht, weiches wieberholt werben fault unb bott ber ©BxIItüv Des Bebachten abhängt, uub geht aitS beut ©eftament (;erbor, baß ber Erbtaffer bie nach feinem ©obe eintreteube Erfüllung ber Bebingung gewünfcht hat, fo gilt bie Be-bingung nur bann als erfüllt, wenn Die Hanbluitg nach bem ©obe beS ErbtafferS wieberholt wirb. •

§ . 1 7 6 .

Sittb mehrere Berfoiteit unter einer Bebiitgung, bereit ©egett-ftattb theilbar ift, hebadjt, uub ift and) ber ©egen©egett-ftattb ber 3u-wenbutig theilbar, fo braucht ber Einteilte bie Bebingung nur jn feinem Autheile ju erfüllen:

Sft ber ©egenftanb ber Bebingung ober ber ©egenftattb ber 3uwettbuug untheilbar, fo muß bie Bebingung immer gattj erfüllt werben.

Sßetxn es itt biefem Satte nach ber flaren Abficht beS

Erb-•laffcrS nicht baraitf anfomtnt, baß bie Bebiugnttg bur<h alle Be=

badjte erfüllt werbe, fo fomntt bie bttrch Einen bewirfte Erfüllititg bett llebrigen ju ©nte; biefelben miiffen jebodj bemjeuigett, ber bie Bebiitgung erfüllt hat, bie hierauf oerwenbeteit Soften jit ihrem

"Antheit erftatten, wibrigenfattS baS ©atxje bem Seßteren jufättt.

Bleitn in bem gebachten Salle bie Bebiitgung nach bem Bütten beS ErblafferS bott Aden erfüllt werben foll, fo hat bie Erfüllung burdj einen ber Bebauten bie BürfUug, baß ber Erfüttettbe ben auf ihn fallenben ©heil ber 3utt>enbuitg, ober falls ber ©egenftattb ber 3uwenbung unheilbar ift, unb jugleich feitenS beS Erfüttenbett

ab-4

gcfoubert Don beit ÜIRitbebachten erworben werben faitn, ben ganzen

©egenftaitb erhält.

§. 177. '

©ie Sebingtmg gilt als erfüllt, wenn berjenige, welchem ber Eintritt ber Sebingung zum Aachtbeil gereicht, bie Erfüßung ab*

fichtlich Derhinbert, fomie auch bann, wenn bie Sebingung in einer Don bem Sebachten an eine aitbere perfott ju bewtrieitben Seiftung befteht, unb bie Erfüßung bnrch biefe anbere perfou Derhinbert ober nachgefehcu wirb.

Sterben biejemgen perfonen, ju bereit ©unfiett bie Sebingung gefteßt ift, ober ju bercn Sortbeil bie Erfüßung gereichen würbe, Dor bem Anfall ber Erbfchaft, unb hängt bie Erfüllung nicht oou bem Sebachten ab, fo gilt bie Sebingung als erfüllt, e§ fei benn, baß ber Erblaffer auSbrüdtich attberS Derfügt hat.

§. 178.

Sßtrb bie Erfüßung einer Sebingung, welche auf ein ©hu«

be§ Sebachten gefteßt ift, buräj einen Bufaß unmöglich, ohne baß bem Sebachten hierbei ein SerfUjulben, fei eS auch nur burch Ser*

Zögerung ber zur Erfüßung ber Sebingung Dorzunehmenben Schritte, Zur Saft fällt, fo ift bie Sebingung als erfüllt anzufehen, eS fei benn, baß ber Erblaffer laut feiner aus ben llmftätiben unb Ser*

bältniffen erheßenben Abficht bie Buwetibung Don ber wirtlichen Erfüßung ber Sebingung abhängig machen woßte; eine mit ber Sebingung etwa Dcrhunbene alternatioe Sebingung ift aber itt bem • erfteren Suße ju erfüßen.

§. 179.

£at ber SebaChte eine zur Sebingung gefteßte £anblung in*

nerhalb eines beftimmten BcitraumeS Dorzuuehmen, fo wirb bie 3eit, währenb welcher ber Sebachte ohne fein Setfchitlbeu an ber Sor*

nähme ber £>anbfung Derhinbert gewefett ift, in ben 3eitrattm nicht eingerechnet.

51

§. 180.

gft eine 3un>enbmtg oon ber aufßhicbenbcn Vebingung ab-hängig gemalt, baß ber Vebacfjte eine bou ihm abab-hängige £anblung fo lange niC(jt bornehmen werbe, als eS überhaupt möglich ift, bic-{el6e borjunehmeu, ober baß ber Vetachte ein gewiffeS, oon ihm abhängiges Dlpu fo Tange fortfefec, als es überhaupt möglich ift, baSfelbe fortjufc|cn, fo fanu ber Vebachte baS ihm 3ugeweubete fogleiCh berlangen, ift aber im galle ber Vereitelung ber Vebinguug oerpflittet, bett ©egenftanb ber 3uwenbuug nebft Vufenngen wieber herauszugeben. ©ine Sicherheit hat er nur bann p leiflen, wenn es ber ©rblaffer anSbvücflich angeorbnet hat.

§• 181.

Die Veftimmung beS ©rbiafferS, baß ber Vcbachte bie 3»-wcnbuug beS DeiiamentS nicht erhalten ober Oertieren foIT, meint er baSfelbe anficht, hat leine ¿Birfung.

§• 182.

DaS oon einem 3eRpunft an 3ugewenbete fällt bem VebaChten fogleich nach bem Dobc beS ©rbiafferS an; er fanu baSfelbe aber erft mit bem ©intritt beS 3.eitpunfteS oerlangen.

Vei einer ©rbeinfefeung oon einem 3e'tpunfte an erhalten, infofern als baS Deftament nicht anberS oerfügt, bie gefefelichen

©rbcit bie ©rbfchaft, finb aber oerpflichtet, biefelbe mit bem ©intritt beS 3«itpunlteS an Den eingefefeten ©rbcn als VaCherben heraus-zugeben.

§. 183.

DaS bis zu einem 3eitpunit 3ugewenbete gebührt bem Ve-baChten bis zu bem ©intritt beS 3eitpunfteS.

Vei einer ©rbeinfefeung bis ju einem 3eitpunlt hat ber ein-gelegte ©rbe, infofem als baS Deftament nicht aitbcrS oerfugt, bie

©rbfchaft mit bem ©intritt beS 3eitpunfteS au bie gefefelidjen ©rben, als VaCherben herauszugeben.

4*

§. 116.

gft eS überhaupt ungewiß, ob baS als Bc'tyunft bezeichnete

©reigniß eintreten wirb, fo ift, im gaffe baS ©eftament feine ent-gegcngefeßte Seftimmung enthält, bie Serfügung fo anzufeilen, als ob fie von einer auffchiebenbeit, beziehuitgSweife auflöfenbett Sebüt-gnng abhängig gemacht wäre.

§. 185.

Sjt eS offenbar, baß baS als B r u n f t bezeichnete ©reigniß gar nie eintreten fann, fo ift biefe BeMcitimmuug unmögliche Sebittgung auzufehett. gft aber anzunehmen, baß ber ©rblaffer fidj bloS bei ber ^Berechnung ober Sezeidjuung beS B^untte» geirrt hat, fo ift ber Bmpmift uadj beut wahrfdjeüilichett Sitten beS ©rb-lafferS zu beftintmen.

§. 186. . gft ber Bl,lt,enbung eine Auflage beigefügt, fo erhält ber

Sefdjwerte bie ©rbfchaft ober baS Scrmädjtniß ohne Aüdficht auf bie ©rfüffung ber Auflage, ©ereicht btefelbc zu ©unfteit eines ©ritten in ber Seife, baßfie bem ©ritten oermögenSrecbtiiche Sortheile gewährt, fo wirb fie als Sermüchtniß betrachtet uitb ift in ihren Sirfungen nach beit für bie Scrmädjtiüffe geltenben Seftinimuitgen zu beurteilen, eS fei benn, baß aus ben llntftänben unb Serhältniffen eine an-bete Abficht beS ©rblafferS herüorgeßt.

gtt ben gälten, in welchen bie Auflage nicht als Sermächtniß ZU betrachten ift, fteßt bem ©eftamentSVoflzicher, fowie jebem ©ritten, bem an ber Erfüllung gelegen ift, baS Acht zu, gegen ben Sebadjten auf bie Erfüllung zu bringen, auch bemfelbeit burch baS ©rbfdjafts-gericht eine grift für bie Erfüllung feßeit zu laffeit. Säßt ber Se-baeßte bie ihnt gefeßte grift oerftreichen, ohne bie Auflage zu erfül-len, ober wirb bie. Erfüllung burch fein Serfdjulben unmöglich, fo ift er verpflichtet, DaS Erhaltene mit ben Außuugeu herauszugeben, unb zwar bie ©rbfchaft öenijemgett, welchem, fie im Sinne ber Ser-füguug beS ©rblafferS ober beS ©efeßeS gebührt, baS Sermächtniß aber bemjenigen, welker mit bemfetben befchwert war.

53

§. 132. •

Eitte Auflage, beren Erfüllung unmöglich ift, ober bett ©efeßen ober guten Sitten miberftreitet, fomie auch ritte foldje Auflage, beren Erfüllung nur ju ©unften beS Bebachten gereicht, ift als nicht bei-gefügt ju betrauten.

AIS nicht beigefügt ift auch bie Auflage ju betrauten, baß ber Bebaute über fein nicht bon bem Erblaffer erhaltenes Bermögen nicht berfügen bitrfe ober biefeS »ermögen einem ©ritten ber-machen müffe.

4. Mapitct.

Auslegung öer öfeftomente.

§. 188.

©ie ©Sorte eines ©eftaments finb in ihrem gewöhnlichen Sinne anzunehmen.

Soffen bie Borte eine oerfchiebette Auslegung zu, fo ift ihnen bie Bebeutung beizulegen, bei weither bie »erfügnttg befielt uttb einen Erfolg haben tann.

3m 3»eifel ift bie »erfügnttg ju ©unftett beS Bebauten auszulegen.

§. 189.

Bei ber Auslegung zweifelhafter »erfügungen fönnen auch bor ober nach ber Errichtung beS ©eftaments abgegebene Erflüruttgen beS Er blaffe rS berüeffiebtigt werben.

§. 190.

Sinb in einem unb bemfetben ©eftament »erfügungen ent-halten, welche fich nicht mit etttanbet bereinigen laffen, fo finb fie, foweit fie fich wiberfprechen, fiimmtlich ohne Birfnng.

§• 214.

£>at ber Erbiaffer ohne genauere Sejeichnung ju ©unften feiner Samiiie, feiner Serwanbte», feiner näChften Serwanbten, feiner Erben ober feiner gefepiifrit Erben oerfügt, fo ift anzunehmen, baß bie Anorbnung ju ©unften Derjenigen getroffen würbe, weiche bei ber Eröffnung ber Erbfchafi jur gefe&iichen Erbfolge berufen finb, u. j. ju foicßeit ©heilen, weiche benfeiben laut ben Sorfdjrtfteit ber gefehlicheit Erbfolge zukommen.

§. 192.

öat ber Erblaffer jit ©unften feiner Einher, ober ber Äinber eines Anbereit, ohne einzelne ^Bezeichnung oerfiigt, fo finb unter Meiern AuSbrucf auch bie an bereu Stelle tretenben entfernteren Abkömmlinge z« Derftefjen, unb finb bmfichtltch ber ©röße ber Antheitc bie Sorf^riften iiber bie gefetjlichen Erbfolge anzuwenben.

§. 193.

•£>at ber Erbiaffer zu ©unften einer Pfaffe üon Perfonen ober Zu ©unften folcßer perfouen, Weiche zu ihm in einem ©ienft--, ©e»

fchöftS» ober irgenb einem anberett Serhältniffe flehen, ohne nähere Sezeichnuug berfeihen üerfügt, fo ift anzunehmen, baß bie Serfügung Zu ©unften berjenigen erfolgt ift, weiche z»r $cit beS ©obeS beS ErblafferS ber angegebenen Älaffe Don Perfouen angehören ober zu ihm in beut bezeichneten Serhältniß • ftehen.

§. 194.

£at ber Erbiaffer jit ©unften bet Armen, ohne nähere S e * Zeichituug berfelben öerfügt, fo finb • barunter bie Armen beS DrteS Zu oerftehen, an welchem ber Erbiaffer gufeftt feinen Bohnfijt gehabt hat, unb ift ber ©egenftanb ber Buroeitbung, tut Säße ber Erb*

laffer.nicht anSbrüilich anberS oerfügt hat, ber kompetenten Se.

hörbe ber ©emeittbe wegen Sertheiluitg nuter bie Atmen z«

übergeben.

55

§. 132. •

§at ber ©rblaffer ju ©utiften einer ilirchengemeinbe, ohne nähere ¿Bezeichnung berfelben ocrfügt, fo ift barunter bie au feinem lefeten 2Bohnfife befhtblicße ¿Pfarr- ober giliaigemeinbe jener ©onfeffion zu oerftehen, welcher er angehört hat.

§. 196.

¡pat ber ©rblaffer außer ben gällen ber §§. .194, 195 zu

©unfteit eines ¿Bohltl)ätigfeitS= ober eines fonftigen gemeinnützigen 3wecfcS ohne nähere Veftimmung ber berechtigten juriftifchett ¿Perfon

oerfügt, fo gilt, wenn an bem legten ÜBoljnort beS ©rblafferS eine Vnftalt ober ein Verein befieht, zu öeren Aufgaben bie görbernng beS fraglichen 3wecfS gehört, biefe Vnftalt ober biefer Verein als bebacht, mit ber Verpflichtung, ben ©egeuftanb ber 3uwenbung zu bem oott bem ©rblaffer bezeichneten 3wecf zu oerwenben.

Vefteht au bem lefeten ¿Bobitort beS ©rblafferS teilte folche Vnftalt ober lein folcher Verein, fo fällt bie 3uwcttbung ber Vnftalt ober bein Verein in bent betreffenben VerwaltuugSbeziri, eoentuelf in bem Viunizipium an.

©inb in bem betreffenben ¿Boßnorte, Vezirt ober Viunizipiunt mehrere Vnftaltett ober Vereine oorhanben, rücffichtiich beren bie oben angegebenen ÜDterfmale zutreffen, fo erhalten biefe bett ©egenftanb ber ^uwenbnng in gleichen Dheilen.

gft auch auf bem Derritorium beS VtnnizipiumS feine ent-fprecheube 3lnftalt ober fein entfprecheitber Verein oorhanben, fo fomrnt bis zu beren ©onftituirung bie Verwaltung beS ©egenftanbeS ber 3uwettbung unb beffen Verwenbnng zu bem oon bem ©rblaffer bezeichneten 3wecf ber VerwaltungSbehörbe beS betreffenben Vtnni

-ZipinmS zu.

5. «npitei.

©r(tcinfch«n0.

§. 197.

3ut ©rbeinfefeung ift nicht erforberlich, baß ber ©rblaffer ben-jenigen, welchen er zum ©rben einfefeen will, feinen ©rben nenne,

ober baß er baS Sort Erbe .gebraute. ES genügt, wenn ber auf eine Erbeinfßeung gerichtete Sitte beS ErblafferS fonft in bem

©eftamente auSgebrücft ift.

§. 198.

£at ber Erbiaffer bem Einen fein bewegliches, bem Altbern fein unbewegliche» Sermögen hinterlaffen, ober Aiehrcreit beftimmte ein-zelne SermögenSgegenftünbe (Sachen, Diente, Summen), welche zu-fammen ben Aadjlaß erfdjöpfen, zugewenbet, fo finb bie Setreffenben, falls aus bem ©eftament eine anbere Abficht beS ErblafferS nicht hervorgeht, als Aiiterben anzufeljen, unb zwar nach bem Serhältniffc, in welchem ber Serth beS einem geben §interlaffenen f,ei bem ©obe

beS ErblafferS zum ©efammtwerth ber Erbfcljaft fiept.

§. 199.

Enthält baS ©eftament feine auSbrücfliche Erbeinfeßung, unb hat ber Erbiaffer über ben größeren ©heil beS AadjlaffeS berart verfügt, baß er beftimmte einzelne SermögenSgegenftänbe Einem ober

Alebreien hinterläßt, fo fiub, falls auS bem ©eftament feine anbete Abfiel hervorgeht, als Aiitcrben in bem in §. 198 angegebeneu

Serfjältniß biejenigen zu betrachten, welchen ber Erbiaffer einzelne SermögenSgegenftänbe vermacht hat, fowie auch biejenigen, welche bie einzeln nicht bezeichneten SermögenSgegenftänbe fei eS auf ©runb beS

©eftamentS ober ber gefcßlichen Erbfolge erhalten.

§. 200.

Abgefehen Von ben gälten ber §§. 198 unb 199 ift berjenige, welchem ber Erbiaffer einzelne SermögenSgegenftünbe zugewenbet hat, obwohl er im ©efiament als Erbe bezeichnet würbe, als Sermüchtniß-nehmer zu betrachten.

§. 201.

£>at ber Erbiaffer nur einen Erben ohne Angabe eines Erb*

tßeilS eingefeßt, fo gebührt biefem bie ganze Erbfcßaft.

57

§. 202.

Hat ber Erblaffer Mehrere ohne Beftimmnng ber Erbteile ju Erben eingefeßt, fo erhalten ftc bie Erbfcbaft ju gleichen ©heilen, öorauSgefeßt, baß nicht aus bem Inhalt uitb bem 3ufammeitbang ber Betfiigung bie Abfidjt p entnehmen ift, baß mehrere Erben

ju-fammett nur einen ©heil erhalten folíett. SeßtereS ift namentlich bann anzunehmen, wenn ber Erblaffer einige bon ben Erben im ©egenfaß gegen bie anberen unter einer ©efammtbezeicbnung z«iammenge-faßt hat.

§. 203.

Hat ber Erblaffer nur einen Erben eingefeßt, bie Einfeßuttg aber auf einen ©heil ber Erbfcbaft bcfcßtänit, ober bnrch beit be-ftimmtcn Anteil mehrerer Erben bie Erbfdjaft nicht erfchöpft, fo fällt ber erubrigenbe ©heil ber Erbfcbaft ben gefeßlichen Erben

z«-§. 204.

Ueberfteigen bie beftimmteu Anttjeile ber Erben baS ©anze, fo erfeiben bie Antheile eine öerbältnißmäßige Minberung, fofern aus bem ©eftamente leine abnmcbeitbe Abließt beS ErblafferS erhellt.

§. 205.

Hat ber Erblaffer einige Erben auf heftimmte Antheile, anbere ohne Beftimmung ber Antheile eingefeßt, fo erhatten bie leßteren beit nach Abzug ber beftimmten Erbtheile üerbteibenben Vteberfchuß ber Erbfcbaft, unb zwar zu ben im §. 202 beftimmten Anleiten.

Birb jebotb bie Erbfcbaft fchon buvch bie Antheile ber z« be-ftimmten ©heilen ernannten Erben erfchöpft unb hat ber Erblaffer außerbem einen ober mehrere Erben zu unbeftimmten Anteilen

er-nannt, fo finb bie Antheile ber zu beftimmten ©heilen eingefeßten Erben, infomeit lein anberer ©Bitte beS ErblafferS erhellt, oerbättniß-mäßig fo weit zu minbern, baß jeber ber ohne Beftimmung eines ErbtheilS eingefeßten Erben einen gleichen Erhtheil mit bem am ge-ringften Bebauten ber z« beftimmten Anteilen ernannten Erben erhält.

§. 202.

§at ber ©rblaffer ©inem ober ÜDtehreren einzelne VermögenS--gegenfiänbe binterloffen, welche zujantmen bie ©rbflhaft erfcböpfen, unb außerbein ohne Veftimmung ber ©rbtheil« einen ober mehrere

©rben ernannt, jo finb bie erßeren 3uwenbungen oerhältnißmäßig fo weit zu minbern, baß jeher ber Sefeteren einen fotcQen ©rbtheil erhält, wie er ihn erhalten würbe, wenn er mit ben ©rfteren ohne Seftimmung eines ©rbtheüS als ©rbe eingefeßt worben wäre.

Diefelbe Vorjchrift ijt auch bann anzuweuben, wenn bie Sefe-teren auf beflimmte ©rbthcile eingefefet jiitb, nur baß ihnen in biefem gaffe nicht mehr gebührt als ihr beftintmter ©rbtheil.

6. ftapitel.

Pie Subftitution.

§. 207.

Der ©rblaffer faiut in feinem Deftament für ben gaff, baß bie oon ihm ernannten ©rben bie ©rbfdjaft nicht erwerben föunen

ober wollen, ohne ale ©infChräniung ©inen ober äReljrere zu fubftituirten ©rben ernennen.

-3luf bie ©ubftitution finben, fomeit in bem gegenwärtigen

©efefe nicht ein VnbereS beftimmt ift, bie Vorfchrifteu über bie ©tb-einfefeung Vnwenbung.

§. 208.

£>at ber ©rblaffer auch nur einen ber in §. 207 erwähnten zwei gälte ber ©ubftitution bezeichnet, fo gilt biefelbe im 3u>eifel bodj auCh für ben anbeten gaff.

§. 209.

Die bem ©rben auferlegten Verbinblichfeiten gelten auch für ben an beffett ©teile tretenben fubftituirten ©rben, foweit auS ber Verfügung ober auS ber, auS ben Umftänben folgeuben "ilbficht beS

In document Entwurf des ungarischen Erbrechts (Pldal 47-68)

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