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Interview mit Frau Katalin Bödi Projektkoordinatorin von Europäisches Zentrum für

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7.5. Interview mit Frau Katalin Bödi Projektkoordinatorin von Europäisches Zentrum für

für erneuerbare Energie Güssing GmbH via E-mail, den 2. Juli 2012131 Was für erneuerbare Energiequellen haben Sie benutzen?

Wir benutzen Biomasse. Diese sind Holz aus dem Wald, und aus der Industrie, aus der Parkettwerke, grüne Pflanzen (Wiesengras, Silomais, Klee, Sonnenblume, Soja, Erbsen), Hühnermist, Rindermist, pflanzliche Reste aus der Industrie. Daneben benutzen wir Sonnenenergie (Solarthermie, Photovoltaik).

Seit wann benutzen Sie diese?

Seit 1992 benutzen wir erneuerbare Energiequellen in Güssing. Die Grundidee war heimische Ressourcen zur Energiegewinnung heranziehen anstatt fossile Energieträger zuzukaufen. Damit erreicht man eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung (Geld fließt nicht aus der Region ab, sondern bleibt durch die Nutzung und Weiterverarbeitung heimischer Rohstoffe in der Region, Schaffung von Arbeitsplätzen), bei gleichzeitiger Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Außerdem wird so eine massive Reduzierung der CO2-Emissionen erreicht. Der Grundansatz war aber der, dass man durch die Nutzung Erneuerbarer Energie die Wirtschaft der Region nachhaltig ankurbeln wollte.

Schließlich hat man ab 1992 begonnen, erste kleine Nahwärmeanlagen in den umliegenden Dörfern der Stadt Güssing zu errichten. Die Initiative ging meist vom Bürgermeister bzw. von Entscheidungsträgern in der Gemeinde aus, auch einzelne private, bäuerliche Initiativen wurden gestartet. Wichtig war es vor allem, einzelne Leuchtturmprojekte zu schaffen. Das heißt alles was funktioniert, was man „sieht und angreifen“ kann, erhöht die Glaubwürdigkeit der Technologie und schafft Sicherheit und Vertrauen bei der Bevölkerung.

Was für Energiequellen haben Sie davor benutzt?

Hauptsächlich fossile Energieträger, meistens Heizöl haben wir davor benutzt.

131 Az interjú Katalin Bödi által megküldött válaszok, valamint az általa megküldött dokumentációk alapján került összeállításra.

Wie viel hat die Investition gekostet, und Woraus haben Sie die finanzieren?

Fernwärme: € 8.000.000

Förderungen (33%) € 2.640.000,-

Anschlussgebühren (33%) € 2.640.000,- Bankkredit (Haftung der Gemeinde) € 2.720.000,- Biomassekraftwerk: ca. € 13.5 Mio (Finanziert von EU, Bund und Land)

Haftung der Gemeinde: € 0,-

Biostrom: ca. € 4.5 Mio

Haftung der Gemeinde: ca. € 14.000,-

Wie viel Energie könnten Sie produzieren, und worauf benutzen Sie die?

Wärme: ca. 50 Mio kWh

Strom: 32 Mio kWh

Diese benutzen die Haushalte, die öffentliche Bereiche und die Industrie.

Synth. Erdgas: 120m³ / Stunde = 840 t/a

Synth. Treibstoffe: 1 Barrel / Tag = 58 t/a

Bei Erdgas und Treibstoffe gibt es kein kontinuierlicher Betrieb. Das ist theoretische Angabe, wir produzieren diese nur für Forschungszwecke.

Ist es billiger für Haushalte mit den erneuerbaren Energiequellen zu Heizen?

Anfangs war Erdöl billig, heizen mit Öl galt zu der Zeit als modern und fortschrittlich, darum möchten die Haushalte nicht mit Fernwärme heizen. Schließlich ist es in vielen Bürgerversammlungen und Informationsabenden gelungen, die Menschen von den Vorteilen der Fernwärme zu überzeugen: keine Abhängigkeit von Öllieferungen, das Holz kommt aus der unmittelbaren Umgebung, damit bleibt die Wertschöpfung in der Region, kein

Rauchfangkehrer nötig, keine Servicearbeiten nötig, kurz- und langfristig billiger als Öl (vor allem ein langfristig stabiler Wärmepreis bei Verwendung heimischer Ressourcen) kurzum ein komfortgewinn. Heutzutage

Fernwärme ist billiger, als Heizöl benutzen.

Wie viel Haushalt könnten Sie damit erreichen?

Ich kann es nicht pünktlich zu sagen, aber es ist zirka 480 Haushalt.

Was ist die Aufgabe dem Europäische Zentrum für erneuerbare Energie?

Im Jahr 1996 wurde in der südburgenländischen Stadt Güssing der Verein „Europäisches Zentrum für Erneuerbare Energie“ gegründet - mit dem Ziel, das Thema Erneuerbare Energie in Güssing zu etablieren. Präsident des Vereines „Europäisches Zentrum für Erneuerbare Energie“ ist der Bürgermeister von Güssing Peter Vadasz. Im Jahr 2002 wurde die EEE GmbH als 100% Tochter des Vereines gegründet. Sitz der EEE GmbH (derzeit 15 Mitarbeiter) ist das Technologiezentrum Güssing, das 2002 vom Land Burgenland errichtet wurde. Die beiden Geschäftsführer der EEE GmbH sind Ing.

Reinhard Koch und Ing. Joachim Hacker.

Die EEE GmbH ist eine mittlerweile europaweit anerkannte Institution, die nachhaltige, regionale und kommunale Konzepte zur Energieeinsparung und zur Nutzung und Erzeugung von erneuerbarer Energie entwickelt. Als verlässlicher Partner in verschiedenen Netzwerken auf nationaler und europäischer Ebene hat sich das EEE einen ausgezeichneten Ruf erworben, in den Bereichen Forschung - Entwicklung und Projektmanagement ist es längst eine gefragte Koordinationsstelle.

Was für Dienstleistungen bietet Europäische Zentrum für erneuerbare Energie?

Das EEE bietet maßgeschneiderte Energiekonzepte für Gemeinden und Regionen. Von der Einbindung des EEE in das Forschungsnetzwerk in Güssing profitieren all jene Kommunen und Regionen, die das EEE auf deren Weg zur Energieautonomie unterstützen und begleiten darf. Um unsere Erfahrungen im Projektmanagement weitergeben zu können, wurde ein Netzwerk aus regionalen, nationalen und auch internationalen Partnern ins Leben gerufen. Das EEE ist außerdem Partner in transnationalen Kooperationsprojekten der EU wie Intelligent Energy Europe, Central Europe oder South East Europe.

Wie viel Arbeitsplätze erschaffen die erneuerbaren Energieproduktion?

Zirka 1100 Arbeitsplätze. Diese sind nicht nur die Produktion, sondern durch die wegen der günstigen Energiepreise angesiedelten Verarbeitungsindustrie, Tourismus, Dienstleistung usw.

Was für und wie viel nicht-erneuerbaren Energiequellen benutzen Sie in Güssing?

Was wir nicht mit erneuerbaren Energieträgern abdecken können, dann benutzen wir Heizöl. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, keine direkte Versorgung!

Was für Pläne haben Sie zur Zukunft?

In diesem Jahr ist in Güssing der Bau einer weiteren Forschungsanlage zur thermischen Vergasung von Reststoffen geplant. Ein weiteres Forschungsprojekt soll sich mit dem Einsatz von Algen in Biogasanlagen beschäftigen.

Ein wichtiges Ziel bis 2020 ist der Ausbau der erneuerbaren Energie in der gesamten Region Güssing. Das „ökoEnergieland“ - ein Zusammenschluss von 16 Gemeinden aus der Region – hat sich zu diesem Zweck erfolgreich um die Aufnahme in das vom Klima- und Energiefonds ausgelobte Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen“

bemüht. In den kommenden Jahren versucht man nun in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für Erneuerbare Energie ein Umsetzungskonzept für die Ausweitung der Energieautonomie zu erarbeiten, welches dann ein Modellregionen-Manager gemeinsam mit den Gemeinden umsetzen soll. Die Schwerpunkte bei der Umsetzung liegen dabei im Bereich Biogas (es soll ein lokales Biogasnetz etabliert werden), Photovoltaik und Mobilität.