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HORAZISCHE SPUREN IN DER DICHTUNG DES AUSONIUS

(Kurzes Zusammenfassen der Ergebnisse.)

In der Einleitung geben wir über unser uns vorgestecktes Ziel und unsere Methode Rechenschaft, Unser Ziel war nach Möglichkeit jene Stellen des Ausonius zusammenzufassen, welche seine Bewan-dertheit in der Dichtung des Horaz zeigen. Der grösste Teil der An-spielungen ist unwillkürlich. Aber gerade dies ist ein schlagender Beweis, dass die Gedanken des Horaz sozusagen ins Blut des Auso-nius übergingen. Unsere Methode ist, dass wir durch die Detailangabe der Parallelstellen den Charakter unseres Verfassers schildern, aber nur insofern er sich von den horazischen Stellen aus betrachtet spie-gelt. Beim Sammeln der Stellen haben wir ganz natürlich jene Pa-rallelstellen besonders beachtet, welche in der Ausonius-Ausgabe K. Schenkl's u. R. Peiper's angegeben sind, weiterhin jene, welche M. Maniiius zur Ergänzung anführt. Diese und einige von uns er-kannte Übereinstimmungen geben wir pünktlich in der Tabelle der Parallelstellen (Seite 69.) im Anhang an. Den Text des Ausonius führen wir nach der Ausgabe Schenkl an, den des Horaz nach Stall-baum.

1. Kapitel. Schematische Schilderung der klassisch literarischen Bil-dung des Ausonius^ und der literarischen Zustände der christlichen

gallo-römischen Literatur zu seiner Zeit.

Im IV. J h d t nach Chr. stand die griechische Literatur — die christliche ebenso wie die profane — auf einer entschieden höheren Stufe ihrer Entwicklung, als die römische; dagegen aber blühte die lateinische Literatur, wenigstens die profane, eher in Gallien. Die Ur-sache des ersten liegt darin, dass im ganzen römischen Reiche noch beiläufig anderthalb Jhdt nach Chr. die griechische Sprache

allge-mein in Gebrauch war. Die letztere Erscheinung machen zwei Fakto- • ren begreiflich. Erstens, dass die römische Kultur schon unter

Augus-tus in Gallien einen der fruchtbarsten Boden fand; zweitens, dass das Christentum seinen letzten Kampf mit dem Heidentum

haupt-sächlich im IV. J h d t geführt hat — auch auf literarischem Boden. — Die hervorragendsten Charakterzüge der christlichen, gallo-römischen Literatur im IV. Jhdt nach Chr. sind folgende: das rhetorische Ge-präge hat die Oberhand, Ihre Ideen sind ganz natürlich von denen der profanen Literatur damaliger Zeit verschieden; sie trägt weniger Sorge für das Verbreiten der Christenheit, wie z. B, die afrikanische oder italienische christlich-lateinische Literatur der Zeit; obzwar der äusseren Form nach die christlichen, gallo-römischen Dichter Epigo-nen sind, kommt doch ihr Charakter in ihren Schriften zum Aus-druck,

Eine interessante Gestalt der gallo-römischen, christlichen Lite-ratur ist D. Magnus Ausonius. Man kann ihn nicht für einen Dichter christlicher Überzeugung halten, obzwar er auch kein heidnischer ist, Seine römische Bildung empfing er nicht von seiner Umgebung, son-dern von der Schule. Ausonius war in erster Linie Rhetor und nur in zweiter Linie Dichter. Es sind bei ihm auf gleiche Weise sehr viele Reminiscenzen aus griechischen und römischen Dichtern zu finden.

11. Kapitel. Horazische Charakterzüge bei Ausonius.

Gemäss unserer in der Einleitung angedeuteten Methode arbei-ten wir die Parallelstellen innerhalb des Rahmens der einzelnen Pa-ragraphen so aus, dass wir zuerst im allgemeinen und kurz die in Betracht kommenden Charakterzüge des Horaz u. Ausonius verglei-chen, und nachher durch die Übereinstimmungen in die Einzelheiten hinübergehend, zeigen wir in was für einem Masse diese bei einem jeden anwesend waren oder fehlten.

1. §. Die Villa des Ausonius. — Auch Ausonius besass eine Villa, wie Horaz. Horaz bekam sein Sabinum von Maecenas, Auso-nius erbte seine Villa von seinem Vater. Obzwar jeder im Besitz sei-ner Villa glücklich ist, lebte doch keisei-ner von den beiden stets in die-ser, und zwar ein jeder aus anderen Gründen. Ausonius, der Erzieher des Tronfolgers hat das städtische Leben lieber, als das Dorfleben.

Horaz dagegen, wenn ihn die ,,invisa negotia" nicht an Rom fesseln, flieht er sehr gern auf seinen Besitz, so es ihm nur gelingt, um aus dem Lärm der Hauptstadt herauszukommen. Ausonius kümmert sich erst dann ernster um seinen Besitz, nachdem erstens sein Vater ge-storben ist und daher dessen Sorgen auf seine Schultern übergingen, zweitens musste er sich von Trier entfernen, nachdem man Gratianus ermordet hat. Als er sich endgültig auf sein Gut zurückzog, schreibt er sein Begrüssungsgedicht ,,De herediolo", welches überfüllt ist von Gedanken und Ausdrücken, die uns an Horaz erinnern. Nach dem Muster des Horaz philosophiert auch er, wobei er ein Beispiel wieder von Horaz borgt. Er spricht einmal so, als ob er einen Brief schriebe, dann erteilt er wieder Ratschläge, nachher beschreibt er nachahmend den Horaz das Bächlein seiner Villa.

2. §. Die Beschreibungskunst des Ausonius. — Die Beschrei-bungskunst des Ausonius können wir im allgemeinen so charakteri-sieren: farbenreich, aber weder lebendig noch lebenstreu. Es kom-men weder die herrschenden Ideen damaliger Zeit, noch einige Emp-findungen zum Ausdruck. Wie Horaz, so war auch Ausonius nicht gefühllos den Schönheiten der Natur gegenüber. Davon gibt sein Ge-dicht „Moseila", einen schlagenden Beweis, worin er Trier, die Kaiser-stadt besingt.

Den Fluss vergleicht er mit einem Bächlein mit schimmernder Wasserfläche, Er beschreibt die Schiffahrt auf ihm. Inzwischen macht er durch frohes Aufjubeln die Beschreibung interessanter. Dann beschreibt er die vielerlei Fischarten, das lustige Fischerleben, das Badeleben. Dann spricht er den Fluss selbst an, und redet von den siegreichen Kämpfen des Valentinianus und Gratianus, Ausser diesen Fällen gebraucht er noch öfters horazische Reminiscen-zen im ,,Ordo urbium nobilium", als er von Burdigala singt, in „Cu-pido cruciatus", als er die „campi lugentes" schildert, und endlich in dem Brief an Paulinus, in welchem er* von dessen und seinem Aufent-halt spricht.

3. §. Die Liebe des Ausonius zu seinen Verwandten und zu sei-nen Freunden. — Der sympathischste Charakterzug des Ausonius ist die ehrerbietige Liebe zu seinen Verwandten und Freunden. Dies kommt oft zum Ausdruck in seiner Dichtung und dabei werden wir in Ausdrücken oft an Horaz erinnert. So in den Trauerliedern „Paren-talia", welche die Liebe zu seinen Eltern und Verwandten inspiriert hat; dann in der „Commemoratio professorum Burdigalensium" und in einigen Briefen, in welchen er von seiner Freundesliebe ein schö-nes Zeugnis ablegt. Interessant ist es aber, dass die Freundesliebe des Ausonius in seinen Briefen mit viel grösserer Wärme und Natürlich-keit erscheint, als in dem eigentlichen Document seines Freundschafts-empfindens, in der „Commemoratio professorum Burdigalensium."

4. §. Die Technik der Charakteristik bei Ausonius. — Als Auso-nius seine Gedichte so verschiedenen Inhaltes schrieb, fand er auch dazu Gelegenheit, jene Persönlichkeiten von denen oder an die er schrieb, länger oder kürzer zu charakterisieren. Die Charakterzeich-nungen des Ausonius sind meistens zu treffend, aber nicht erschöp-fend, Bald charakterisiert er einzelne Personen, bald eine Volks-klasse, bald einen einzelnen Stamm. Dabei benützt er Gedanken und Ausdrücke, die er von Horaz borgt, welcher bekanntlich auch ein Menschenkenner ersten Ranges ist, guter Beobachter und Charakter-Zeichner derselben. In dem Gedichte „Epicedion in patrem" zeichnet er den Charakter seines Vaters mit jenen Worten, die er ihm in den Mund gibt. In der „Commemoratio professorum Burdigalensium"

gibt er Einzelzüge vom Leben, Charakter, literarischen Tätigkeit der Professoren. Auch in seinen „Epitaphia", Epigrammen gibt er einige Charakterzüge der vorkommenden Personen.. In der „Mosella",

„Technopaegnion", ,,Ordo urbíum nobilíum" charakterisiert er kurz an Horaz erinnernd ein Volk, dann eine Stadt.

5. §. Die Ansicht des Ausonius von seiner lehrhaften und dich-terischen Tätigkeit. — Ausonius spricht oft sehr bescheiden von sich selbst und von seiner Dichtung; der Aufrichtigkeit seiner W o r t e dür-fen wir aber nicht immer trauen. Im an Gratianus gerichteten Dank-schreiben ist sehr viel störende Schmeichelei enthalten. Dem von ihm in der „Moseila" gepriesenen Fluss prophezeit er grossen Ruhm und verspricht, einst auch' die Belgier zu besingen. In dem Gedichte ,,Liber protrepticus ad nepotem" gedenkt er auch seiner lehrhaften und er-zieherischen Tätigkeit. In der prosaischen Einleitung zu ,,Griphus"

weist er die Anklagen zurück, welche man vielleicht gegen sein Werk erheben könnte. Auch in diesen Zügen zeigt sich der Einfluss des Horaz,

6. §. Der Humor des Ausonius. — Ausonius benützt die Waffen des Spottes sehr selten, aber desto lieber treibt er Scherz, Es ist da-her ganz natürlich, dass er sich im Scda-herzen dem Einfluss des Horaz nicht entziehen kann, der wirklich ein Grossmeister des gutlaunigen, wohlwollenden, feinen Humors war. So will er in seiner ,,Ephemeris"

seinen Diener Parmeno scherzend zum Aufstehen antreiben. Seine Briefe liefern schlagende Beweise der Fülle seines geistreichen Hu-mors. Um das Leben um den Fluss herum zu charakterisieren, er-wähnt er in der ,,Mosella" eine humoristische Sitte, die er ganz aus Horaz herausgeschnitten hat. Auch in der prosaischen Einleitung des

„Griphus" wendet er scherzhafte Ausdrücke gegen seine Kritiker an.

7. §. W c s war die Meinung des Ausonius um die Gunst des Kaisers zu erlangen? — In dieser Hinsicht ist Ausonius ein Gegen-satz zu H o r a z ; aber wenn er sich in dieser Frage äussert, schlägt er meistens mit Horaz dieselbe Richtung ein. Als er als Erzieher des Thronfolgers im kaiserlichen Hof bequem lebt, kommt es ihm viel-leicht nie in den Sinn darüber nachzudenken, ob der Genuss der Gunst der Grossen zum Wohl oder zum Schaden der sittlichen Un-abhängigkeit gereichte. In der Theorie erkennt er es wohl an, dass die persönliche Unabhängigkeit eines der grössten Schätze des Mannes sei (so lobt er seinen Vater im Gedichte „Epicedion in patrem", dass er der „fictae principum amicitiae" entging), aber um die praktische Durchführung dieser seiner Überzeugung kümmert er sich wenig. Als ihn aber das ungünstige Schicksal aus dem kaiserlichen Palaste trieb, gedenkt er schon viel gerührter seines Onkels, der auch die Gunst der Grossen genoss. In den „Parentalia", wo er sich ins Unabänder-liche fügt, empfinden wir doch, dass er die seelische Unabhängigkeit seines Onkels mit wahrer Überzeugung preist. Als ihn aber das Glück wieder anlächelt, bekennt er die Hinfälligkeit der Gunst der Grossen wieder nur in der Theorie: denn in dem Brief, welchen er an Theo-dosius den Grossen schreibt, schmeichelte er schon offen.

8. §. Die Frage der religiösen Zugehörigkeit des Ausonius. — Von den verschiedenen Hypothesen scheint jene die wahrscheinlichste zu sein, welche betont, dass man Ausonius in die Verhältnisse seiner Zeit hineingestellt betrachten muss. Nicht nur er war eher ein theore-tischer als ausübender Christ. Sein sorgenloses Leben, sein Lehramt scheinen seine Seele grösstenteils befriedigt zu haben, Er ist eine typische Übergangsgestalt, an der Grenze des sinkenden Heiden-tums und des sich mehr und mehr kräftigenden ChristenHeiden-tums, weiter-hin an der Grenze des Bürgertums und des Adelsstandes, Einzelne Stellen seiner Gedichte zeigen mehr christliche, andere eine mehr heidnische Auffassung, In „Ephemeris" beweist er entschieden, dass er ein Christ war, da er an einer Stelle die heidnischen Opfer ver-urteilt, In seiner ,,Precatio" dagegen fleht er als „consul designa-tus" ein personifiziertes Jahr an,

9. §. Das Lehensprinzip des Ausonius und seine sittlichen An-schauungen. — Den Einfluss des Horaz auf die Dichtung des Auso-nius bemerken wir zweifelsohne dann am besten, wenn er sein Lebens-princip, seine Auffassung über die menschliche Tätigkeit ans Tage-licht bringt. Die Ursache dieser Tatsache dürfen wir nicht in einem glücklichen Zufall suchen, sondern in seiner klassischen, speciell in seiner horazianischen literarischen Bildung und in den übereinstim-menden Lebensverhältnissen. Die dichterische Tätigkeit des Ausonius sowie auch die des Horaz ist im Zeichen eines glücklichen Lebens und der Verbindung mit dem kaiserlichen Hofe abgelaufen. Nach Horaz sowie auch nach Ausonius macht nicht der Reichtum den Menschen glücklich, sondern die Zufriedenheit. (Comm. prof. Burd.) Keiner von den beiden liebt den Lärm des Marktes, (epist, X,) Ein jeder emp-fiehlt die „aurea mediocritas" (Gratiarum actio). Keiner ist den Fest-mahlen, den freundschaftlichen Zusammenkünften feind, (Griphus).

Von beiden wird die Bewahrung des seelischen Gleichgewichtes unter allen Umständen stark betont, gemessen wir das kurze Leben, heisst es (epist, XII,), Bereiten wir uns auf jede Schicksalsänderung vor

(Appendix |V] 10, epigr.). Die Charakterzüge des „wir bonus" borgt Ausonius auch von Horaz (De viro bono.) u. s. w.

10. §. Die übrigen horazischen Übereinstimmungen. — Unter diesem Titel bearbeiten wir jene Parallelstellen, die wir streng ge-nommen keinem der bisher behandelten Gesichtspunkte einreihen konnten. Endlich führen wir jene Gedichte des Ausonius an, die er in solchem Versmasse geschrieben hat, dessen sich unter den Klassi-kern allein Horaz in seinen lirischen Gedichten bediente. (Seite 68.)

T A R T A L O M .

Oldal

Irodalom 5 Bevezetés 9

I. Fejezet. Ausonius irodalmi műveltségének és a korabeli keresztény

gall-római irodalmi á l l a p o t o k n a k vázlatos r a j z a 11 II. Fejezet. Ausonius egyéniségének horatiusi jellemvonásai 17

1. §. Ausonius v i l l á j a 17 2. §. Ausonius leíró művészete 20

3. §. Ausonius szeretete rokonai és b a r á t a i iránt 28

4. §. Ausonius jellemzési t e c h n i k á j a 38 5. §. Ausonius véleménye s a j á t tanítói és költői működéséről . . 44

6. §. Ausonius humora 47 7. §, Mi volt Ausonius véleménye a császári kegy megszerzését

illetőleg? - 51 8. §. Ausonius vallási h o v a t a r t o z á s á n a k kérdése 54

9. §. Ausonius életeivel és erkölcsi nézetei 57 10. §. A hátralévő horatiusi egyezések 63 Párhuzamos helyek táblázata. (Tabelle der Parallelstellen) 69

Horazische Spuren in der Dichtung des Ausonius. (Kurzes

Zumammen-iassen der Ergebnisse) 73