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DER BEFEUCHTENDEN FLÜSSIGKEIT

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UNTERSUCHUNG DER TROCKNUNGSGESCHWINDIGKEIT BEI DIFFUSIONSWANDERUNG

DER BEFEUCHTENDEN FLÜSSIGKEIT

Von

J.

BURGER und T. TARNAY

Lehrstuhl für Chemisches Maschinenwesen und Landwirtschaftliche Industrien, Technische Universität Budapest

(Eingegangen am 7. Februar 1970) Vorgelegt von Prof. Dr. S. SZENTGYÖRGYI

Nach Schrifttumsangaben [5] ist für die Trocknungsgeschwindigkeit bei Stoffen wie Gelatine, Leim, Seife u. a., die mit der befeuchtenden Flüssigkeit einphasige feste Lösungen bilden, die Diffusion im Stoffinneren bestimmend.

Die Diffusion der befeuchtenden Flüssigkeit vom Stoffinneren zur Oberfläche wird angetrieben vom Konzentrationsgradienten, den der Trocknungsvorgang der Oberfläche hervorruft; mit schwindendem Feuchtigkeitsgehalt nimmt die Diffusivität jäh ab. Ist nun die Trocknungsgeschwindigkeit durch die innere Diffusion der Feuchtigkeit bestimmt, so ist sie auch unabhängig von der Strö- mungsgeschwindigkeit des Trocknungsgases; auch spielt dessen Feuchtigkeits- gehalt nur insofern mit, da er den Gleichgewichtswert des Feuchtigkeits- gehaltes bestimmt.

Welchen Verlauf jedoch - unter verschiedenen Trocknungsbedingun- gen - die Trocknungsgeschwindigkeit bei Diffusionswanderung der befeuch- tenden Flüssigkeit annimmt, kann nur durch Trocknungsversuche geklärt werden.

Versuchsmaterial

Zur experimentellen Untersuchung der sich unter verschiedenen Bedin- gungen ergebenden Trocknungsgeschwindigkeit verwendeten wir aus feuchter Gelatine gefertigte, dünnwandige Hohlkugeln regelmäßiger Gestalt, mit folgenden Angaben:

1. Außendurchmesser durchschnittlich 9 mm, WalHlstärke durchschnitt- lich 0,9 mm.

2. Der Kugelhohlraum war mit hochmolekularem, nicht diffundierendem Öl ausgefüllt.

3. Gewichtsangaben der völlig trockenen (nur gebundene Feuchtigkeit enthaltende) Kugeln, je Stück: Gesamtgewicht durchschnittlich 0,4655 g, davon das Gewicht der Gelatinewand durchschnittlich 0.2168 g.

4. Feuchtigkeitsgehalt Zll Beginn der Trocknungsversuche, auf das Gewicht der trockenen Gelatine bezogen, 92-96%.

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332 J. BCRGER und T. TARSAY

~ach Schrifttumsangaben [4] ist die Erweichungstemperatur von Gela- tine stark vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig; bei 95% Feuchtigkeit beträgt sie 28,5

oe.

Bei dieser Temperatur verliert bereits die Gelatine ihre Form- beständigkeit, darum müssen die Trocknungsversuche bei niedrigeren Tempe- raturen ausgeführt werden. Dementsprechend wählten wir 24

oe

als Trock- l1ungsh öchsttem pera tur.

Die Gelatinchohlkngeln stellte uns das Pharmazeutische Werk "Chinoill«. Budapest.

zur Verfügung, wofür wir auch hier danken.

Versuchsapparatur und Meßmethode

Um den Feuchtigkeitsgehalt eines zu trocknenden Stoffes in einem trocknenden Luftstrom zu verdampfen, müssen bekannterweise zwei Grund- hedingungen erfüllt sein [2].

1. Übertragung der zur Verdampfung der Feuchtigkeit henötigten Wär- memenge an das zu trocknende Gut,

2. ein Zustand der Luft, in dem sie die verdampfte Feuchtigkeit auf- zunehmen und abzuführen vermag. Je höher die Temperatur der Trocknungs- luft, um so größer die Wärmemenge, die zur Verdampfung des Feuchtigkeits- gehaltes des Gutes aufgewendet werden kann, umso größer auch die Feuchtig- keitsmenge, die die Trocknungsluft bis zur Sättigung aufzunehmen und abzu- führen vermag. Bei der mit Rücksicht auf die Eigenschaften des zu trocknen- den Stoffes gewählten Trocknungstemperatur VOll 24

oe

ist zur Vermeidung eines Gleichgewichtszustandes zwischen Gut und Trocknungsluft, sowie zur Sicherung eines genügenden Feuchtigkeitsaufnahmevermögens, nicht eine Luft mit den Zustandswerten der Umgebung, vielmehr eine solche mit möglichst niedrigem Feuchtigkeitsgehalt erforderlich.

Zum Trocknen von körnigen, kristallischen so"wie vorgeformtcn stückigen Gütern eignet sich nach Schrifttumsangaben [1, 3] am besten ein Trockner, bei dem die Trocknungsluft die gesamte Schicht des Gutes durchströmt, mit allen. Teilchen in innige Berührung tritt und solcherart wirksames Trocknen ermöglicht.

Entsprechend diesen Grundsätzen haben WIr die Versuchsappara- tur nach Abb. 1 ausgestaltet.

Die Trocknungsluft wird von einem Ventilator (1) befördert, an dessen Saugstutzen sich drei, mit Silikagel gefüllte und mit Kühlmantel versehene Adsorber (4), zur Abtrennung des Feuchtigkeitsgehalts der Trocknungslufts anschließen. Zur Einstellung der Trocknungslufttemperatur dienen vier serien- geschaltete, der Druckseite des Ventilators angeschlossene Kugelkühler (2), die nicht nur Kühlung, sondern auch Heizung durch Warmv,rasser ermöglichen.

Diesem Luftwärmeaustauscher angeschlossen ist der zylindrische Trocknungs-

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UNTERSUCHUSG DER TROCKSUSGSGESCHWISDIGKEIT 333

raum (3), mit den Abmessungen 2) 152 x240 mm, in dem mit Distanzhältern versehene, leicht aushebbare Siebbödeli übereinander angeordnet sind. Die zu trocknenden Gelatinehohlkugeln werden auf den Böden derart untergebracht, daß ihre ganze Lage von der Trocknungsluft durchströmt wird.

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Wasser

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Abb. 1. Schaltskizze des Versuchsapparates

Die Trocknungsluft zirkuliert in einem geschlossenen System, indem sie nach dem Trocknungsraum über die Adsorber zum Saugstutzen des Ventilators zurückkehrt. Dies ermöglicht geringere Abmessungen der Adsorber. Ände- rungen der Durchtrittsgeschwindigkeit der Luft im Trocknungsraumquer- schnitt erfolgen durch Änderungen der Abmessungen dieses Raumes (Aus- tausch des Trocknungsraumes).

Diese Versuchsanordnung ermöglicht die Aufnahme der beiderseitigen Stoffbilanz. Zur Aufnahme der luftseitigen Stoffbilanz sind meßbar: die Luft- temperaturen beim Ein- und Austritt des Trocknungsraumes (mit Quecksilber- thermometern), die Luftfeuchtigkeitsgehalte (mit Taupunktsmessern) sowie die Luftströmungsmengen (mit Pitot-Rohren). Zur Erleichterung der Aufnahme

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der gutseitigen Stoffbilanz ist der Trocknungsraum derart ausgestaltet, daß er aus dem System leicht und schnell herausgehoben und gewogen , .. -erden kann, bzw. kleinere Materialmengen aus dem Trocknungsraum leich entleert werden können. Die Aufnahme der gutseitigen Stoffbilanz erfolgt durch Wägungen.

Versuchsergehnisse

Die Versuchsergebnisse enthalten Abb. 2 und 3, von denen Abb. 2 die auf Grund der stoffseitigen Bilanzen aufgenommenen Trocknungskurven (Ande- rung des Feuchtigkeitsgehaltes X mit der Zeit T), Abb. 3 die auf Grund der

Abb. 2. Die verschiedenen Trocknungskurven

Trocknullgskurvell berechneten Kennlinien der Trocknungsgeschwindigkeit (Anderung der Trockmmgsgeschwindigkeit JX/ LlT in Abhängigkeit der Kon- zentration X). Die Zusammengehörigen Kennlinien sind gleichbeziffert.

Die erste Yersuchsserie ,\'urde mit der Luftgeschwindigkeit v = 12,9 cm/sec und der Lufttemperatur t = 24·

::oe

durchgeführt. Die Menge des Gutes betrug 422 Stück, seine Oberfläche F = 1073,31 cm~. Kennlinie 1 in Abb. 3 zeigt, daß hier die Trocknungsgeschwindigkeit durchwegs "\'on der Geschwindig- keit der Diffusion der Feuchtigkeit im Stoffinneren bestimmt war; die Strecke mit konstanter Trocknungsgeschwindigkeit fehlt.

Die zweite Versuchsserie erfolgte bei der Luftgeschwindigkeit v

=

12,9 cm/sec und der Lufttemperatur t

=

21

::oe.

Im ersten Teil dieser Versuchsserie betrug die Menge des Trocknungsgutes 2130 Stück, seine Oberfläche F =

= 417,44 cm2 (Kennlinie

2/a,

in Abb. 2 und 3), im späteren die Menge 403 Stück, die Oberfläche F = 1024,99 cm 2 (Kennlinie 2/b). Diese beiden Kenn- linien zeigen, daß im ersten Abschnitt des Trocknungsyorgangs wegen der großen Gutmenge die an die Operfläche diffundierende Feuchtigkeit von der

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UiVTERSUCHUSG DER TROCKSFSGSGESCHWISDIGKEIT 335 Luft nicht in der Rate fortgetragen werden konnte, in der sie an die Ober- fläche gelangt war, so daß sich eine konstante Trocknungsgeschwindigkeit

einstellte (Kennlinie 2ja). Nach herabgesetzter Stoffmenge wurde es dem Luftstrom möglich, die gesamte, an die Oberfläche des Gutes diffundierende Feuchtigkeit in entsprechender Rate aufzunehmen, so daß von hier an die Trocknungsgeschwindigkeit abermals durch die Diffusion der Feuchtigkeit im Gelatineinneren bestimmt war.

2,0 1,8 116 114 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0

0 iO 20 30 iN 50 60 70 80 90 100 x ~/oJ

Abb. 3. Die TrocknungsgeschwindigkeitskurYen

Bei der dritten Versuchssf'rie betrug die Luftgeschwindigkeit v = 141,5 cmsf'C, die Lufttemperatur t

=

22

oe,

die Gutmenge 151 Stück, die Oberfläche F = 384,05 cm 2. Hier ging es dartun, den Verlauf der Trocknungsgeschwindig- keit bei gesteigerter Luftgeschwindigkeit zu klären. Kennlinie 3 in Abb. 3 zeigt den gleichen Verlanf wie Kennlinie 1; der Unterschied der beiden ist auf die unterschiedlichen Trocknungslufttemperaturen zurückzuführen.

Schlußfolgerungen

Die Versuchsergebnisse gestatten den Schluß, daß bei Stoffen (z. B.

Gelatine), bei denen die befeuchtende Flüssigkeit infolge der im Stoffinneren stattfindenen Diffusion an die Stoffoberfläche gelangt, die Trocknungs- geschwindigkeit von der Strömungs geschwindigkeit der Trocknungsluft nicht in allen Fällen unabhängig ist. Solange die Trocknungsluft die aus dem Stoff- inneren an die Oberfläche gewanderte Feuchtigkeit schneller zu entfernen ver- mag, als deren Zuwanderung vor sich geht, ist die Trocknungsgeschwindigkeit yon der Strömungsgeschwindigkeit der Trocknungsluft unabhängig und nur

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336 J. Bf:RGER und T. TAR,YAY

durch die Diffusionsgeschwindigkeit der Feuchtigkeit im Stoffinneren bestimmt.

Unterhalb dieses Grenzwertes wird jedoch die Trocknungsgeschwindigkeit ,"on der Luftgeschwindigkeit in b('~leutendem Grade beeinflußt.

Zusammenfassung

Die Verfasser untersuchten die Änderung der Trocknungsgeschwindigkeit unter "er- schiedenen Bedingungen für einen Stoff (Gelatine), bei dem die befeuchtende Flüssigkeit infolge der im Stoffinneren stattfindenden Diffnsion an die Oberfläche gelangt. Die Versuche erfolgten bei niedrigen Temperaturen, in einem Trockner, mit an Adsorbens vorgetrockneter Luft.

Die Ergebnisse zeigen, daß solange die Trocknungsluft die aus dem Stoffinneren an die 0 ber- Bäche gewanderte Feuchtigkeit schneller zu entfernen vermag, als die Zuwanderung vor sich geht, die Trocknungsgeschwindigkeit von der Strömungsgesch, .. indigkeit der Trocknungsluft unabhängig ist, unterhalb dieses Grenzwertes jedoch von der Lllftgeschwindigkeit in bedeuten- dem Grade beeiuflußt "ird.

Literatur

1. GINZBURG, A. Sz.: Szaritas az elelll1iszeriparban (Trocknung in der Lebensll1ittelindustrie).

:\Iüszaki Könyvkiad6, Budapest 1968.

2. KNEULE, F.: Das Trocknen. Verlag H. R. Sauerländer, Frankfurt all1 :'IIain 1959.

3. KRISCHER-KRÖLL: Trocknungstechllik. Bd. 1-11. Springer Verlag, Berlin 1956.

4. KUH]';, A.: Kolloidkemiai zsebköllY" (Kolloidchemisches Taschenbnch). :'Ilüszaki Könyv- kiad6, Budapest 1963.

5. TREYBAL, R. E.: Diffuzi6s vegyipari müveletek (Diffusionsprozesse in der chemischen Industrie). :\Iüszaki Könyvkiad6. Budapest 1961.

Dr. Janos BuRGER } c

T'l ' T Budapest XI., Stoczek u. 2--4. Ungarn

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