• Nem Talált Eredményt

Berzeviczy János Ádám

In document II. RÁKÓCZI FERENC LEVÉLTÁRA (Pldal 95-178)

Zehmann Gottfried kapitány felségárúlási perének iratai. 89 dreimahlen cum tortura gedrohet, als habe ich dieses ad ultimum gradum rei veritatis et omnia contraria reicienda in meiner vorigen Aussage vorbehalten, bekenne aber nunmehro gantz offenhertzig, miterbiethen es allemahl ad faciem, toties quoties verlanget wird, darzuthun, wieich zu derConnivenz des Ragozzi effugii gekommen.

Erstlichen, als der Ragozzi sich gegen mir so heftig beschweret, auf was Art er zu diesem Unglück des Arrests gekommen und mir darbei offenbahret, dass er eine andere Resolution zu fassen gezwungen würde, bin ich ohngefehr am Abend zu dem Szirmai gegangen und ihm von den Gedanken des Ragozzi erzehlet ad animum ipsius expiscandum, waserdarzuesagen würde, weiln er sich allezeit berühmet, er wäre so gar unschul­

dig, dass der Ragozzi das effugium intendiret, darauf er mir geantwortet : „Certe si Dominatio Sua hoc facit, maiorem obligationem ipsi habebit, quam suo parenti et est miserandus ille miser juvenis, sed Sua Dominatio debet eum ipso ire“. Ad haec respondi : „Hoc facere nequeo, honor et reputatio inde periclitantur“. „Ah !

— replicuit, — quid inde in aliis recompensabitür“. Auf welches huic discursui non alterius inhaerendo weggegangen und Abschied von ihm genommen.

Nicht lang darnach haben sie beide durch den Pagen die Sache solang gekartet, bis durch diesen die Conferenz dahin gedien, dass sie beide mit einander selbst zusammengekommen, da dann die Sache vollends abgedroschen worden. Ich aber gebethen worden, nichtszu offenbahren und mich doch dessenzu erbarmen und hat mir der Szirmai eine gewisse Wittfrau seiner Verwandten, so ohnweit Eperies ein Schloss hat, zu verheirathen angetragen ; wie er aber vernommen, dass ich bereits beweibet, hat er doch zu mir gesaget :

„Tamen debet esse Hungarus, est nimis boni animi“.

Ad quae respondi : „Quidmihi cum ista litigiosapatria?“ Und hat mir auch würklichen eine Portion ohnweit Miscots1 schriftlichen geschenket, so ich ihm aber durch jseinen Bedienten Caroli2 wieder zurückgegeben und 1 Miskolc, melynek közelében terült el Szirmay birtokai­

nak egy része.

8 Károlyi Sándor imok.

90 Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai.

nicht acceptiren wollen. Immitels istmein Bruder darzu gekommen, wie man vermerket, dass es bei mir nicht anschlagen wollen und hat ihn der Ragozzi darzu auf­

geredet, dass er alle Mittel und Wege zu seinem effugio verschaffet, ich habe zwar sowohl an meine Instanz, als dem Herrn Hoffcantzler Excellenz eröffnet, dass einige Unterbauungen unter Händen und also umb Dimission angehalten, damit ich solche bello modo hätte mündlichen beibringen können, was die Intention dieser Leute ; man hat mich aber nicht erhören wollen.

Indessen sind die des Szirmai mitgethane Offerta meinem Bruder beigebracht worden, welcher ein nasen­ witziger Lapp und alles acceptiret, ist auch darauf nach Wien gegangen und von ohngefehr zu der Ragozzin gekommen, welche jederzeit ein hefftiges Verlangen ex aniore conjugali ihren Herrn zu sehen getragen und weiln sie den Consens von Hoff nicht erlangen können zu ihm herüberzukommen, hat er sieverkleideter hieher geführet, da sie dann der Leuthenand im Wirtshaus zum Weissen Rösell abgeholetundzuihm in sein Zimmer gebracht, auch des morgens frühe wieder abgefordert und hinaus zu dem Güldenen Brunnen bringen lassen, von dannen sie nach Baaden gefahren und glaube ich, dass sie von dieserAnstalddes effugiiwenigwird gewust haben und hat der Szirmai dem Ragozzi Geld vorge-strecket, wie man solches, wann man seine bei sich habende Sachen gleich sequestriren thäte, schriftlichen inobligationibus finden wird. Ingleichen istmir bekand, dass der Szirmai einsmahlen zu mir gesaget, er habe noch 10m. und mehr GuldenGeld bei denenKaufleiten zu Wien, die er jezozu mehren sich nicht getrauete.

Nun gestehe ich, dass ich alle diese machinationes in tempore gleich aperte hätte an Tag geben sollen, ich habe aber nicht gewust sie zu convinciren, bis das intentum peractum, dann ex corpore delicti cognoscitur reus ; gleichwohlen habe ich so viel entdecket, dass grosse Unterbauungén obhanden, man hat mir nicht Glauben beimessen wollen, bis endlichen das Werk in aprico ; auch hat der Szirmai dem Ragozzi einen Weg­

weiser von seinem Guth Majorbiel,1 2 Meile unter 1 Magyarbél h. Pozsonytól k.

Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai. 91 Pressburg mitgeben wollen, der ihm bis Somerein,1 und von dar auf die erste Post Kerentschin2 bringen möchte, welches mir der Page alles erzehlet. Indem ich nun durch dieses effugium Ihro Maiestät einen mehrern Dienst, als Undienst zu thun meinete, weiln sich die Leute in allen soEngel sein gestehet, als habe zu diesem conniviret umb sie völlig zu convinciren und ihre Güter wegzunehmen, nicht vérmuthend, dass mir ein solch Unglück mit Eisen und Banden begegnen solte.

Überdies als ich von meinem untergehabten Dra­ gonern in Arrest genommen worden und durch meine Thüre zu dem einen Diener des Szirmai, Caroli geruffen :

„Rogo dignetur Domino Magnifico dicere, det mihi consilium, quid faciam, sum captus et arrestatus“.

Tunc Szirmai per istum longinum curavit respondi :

„Si potest aufugere, aufugiat in monasterium“. Ad haec ego : „Non possum, vigiliae ante portam“. „Illi nihil Suae Dominationi facere possunt, debet omnia negare et si omnes contra ipsum jurabunt, tamen non ultra bis Suae Dominationi torturae subjicere queunt“. Desuper ego respondi: „Huic non annuam, omnia revelabo“.

Ist also das totum huius cardinis, dass der Szirmai den Ragozzi zu diesem wird induciret haben und mich, der doch nichts, als Ihro Maiestät nützen, durch diese Connivenz abgezielet, auch in Unglück mitgebracht, mithinglaube ich, dass der Szirmai den Ragozzi in dies Arrests Unglück gezogen, auch wieder gern heraus­ bringen wollen, welches ich his rebus sic stantibusmit bluthigen Thränen bedaure, dass mann diese Ungnade darauf spüren muss. Lebe aber nochmahlen der aller-unterthänigsten Hoffnung, Ihro Kais. Maiestät werden mir Gnade vor Recht wiederfahren lassen, als in dem Kerker, den 17. Novembris, 170L

armer, unglückseliger, in Eisen und Banden hafftender und

verführte!1 Sünder

(P. H.) G. Lehmann von Lehnsfeld mp.

1 Somorja h.

2 Trencsén.

92 Lehmann Gottfried kapitány felségárúlási perének iratai.

29.

Bécsújhely, 1701 november 17. után.

Lehmannkapitányharmadik kihallgatásáról felvett jegyző*-könyv.

Eredeti.

a)

Dritte gütige Aussag des Haubtmann Lehmans.

Interrog. 1. Deponent bleibt ja allerdings, als er durch die zu erkente Tortur zu genauerer Bekantnus, sonderlich ratione complicum gebracht werden sollen, bei denen von ihme schriftlich de dato 16-ten1 und 17-ten2 jetzt abgeloffenen Novembris ausgehändigten Bekantnuss?

Resp : Ja, bleibt allerdings anbei.

2. Wer Deponenten die Ungarischen iura an die Hand geben und mit wem er hirinfalls consultirt, craft derenerdenRagozi aller Orthenfür unschuldig erachtet und sogar schriftlich erkennet, auch proclamiret, craft seines Handbrieffels von 8. Augusti laufenden Jahrs?9 Resp : Der Sirmay hätte es an die Hand geben aus seinen) bei sich habenden Tripartito, der P. Sabl Jesuiter Salmischer Regiments Caplan hätte es dem P. Sagl alhier zugeschriben.

3. Wer diejenige Persohn, eben laut seines aigen-händigen Handbrieffels de dato 3. Septembris4 jüngst­ hip, so den eingeschlossenen Brief abzuhollen gehabt und was dessen Inhalt gewesen, auch was das für ein Brief, dessen Deponent gleichfallsin seinem Handbrieffel von 15-ten abgeloffenen Junii5 Meldung thut? ,

Resp : Der Brief seie derFrau Haubtmannin inder Wollzeill imBaad wohnent lauthent und eben auch der 1 Lehmann kapitány1701 november 16-i, kegyelmet kérő level* gr. Lamberghez (23. sz. irat.)

* Lehmann kapitány 1701 nov. 17-1, sajátkezű írásbeli válasza. (28. sz. irat.)

8 V. ö. a 2. sz. irattalés a hozzáfűzött jegyzetekkel.

4 Ez a levél nincs meg a periratok közt.

5 Jelen kötet 1. sz. irata.

Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai. 93 andere Brief, darvon in dem von 15-ten Junii Meldung beschiht, an sie gewesen.

4. Vermög abermahligen seines Handbrieffels von 10. Octobris1 meldet Deponent von einem Duzet Duga-ten; soll sagen, zu was End es beschehen und wer der Bewusste, deme nachzuforschen gewesen?

Resp: Der Jordan hätte ihm Deponenten geschri- ben, vernomben zu haben, dass der Ragozi bald auf freien Fuss gesetzt würde, darauf Deponent geant­

wortet, wann dieses war, selbiger ein Duzet Dugaten bekommen soll.

5. Wem Deponent die 50 species Dugaten, laut obigen Brieffels von 8. Augusti, in einem Schächteri zu übermachen gedencket und wan solche übermacht worden, auch wer es empfangen?

Resp : Hat es nach Haus schicken wollen, zu diesen Ende, weillen er vor einem Jahr, wie es dem Regiment bekannt, seinem Herrn Generaln 1000 fl. wegen der Completirung noch geben miessen, die er allda aufge- nomben und nach und nach zu bezahlen getrachtet.

Jordan hätte geschriben, auf einmahl solche auf der Post zu schicken wäre zu viel, hierauf hatte Deponent solche 50 Dugaten durch hiesigen Kaufmann Pichel seiner Frau übermachet.

6. Deponent hat in seiner änderten gütigen Aussag int. 17. frei bekennet, alles gehört zu haben, was der Ragozische Pagge mit dem Szirmay geredet; soll sagen ohne Hinterhalt und zu Verhütung aller Schärfe, wessen sie sich underredet haben?

Resp : In seiner Gegenwart wäre nichts in disen Affairn, sondern Burlerien geredet worden, im überigen bezieht er sich auf seine fassiones.

7. Was für Brief gewesen, so der Cammerdiener dan und wan gebracht, auch wie solche der Ragozi bekommen?

Resp: Wusste nichts, hätte nur einmahl ein Zetl empfangen, ohne Underschrift, worinnen gestanden, dass seine Excellenz Herr Hofcanzler mit der Fürstin geredet hatte, Ragozi ihr Mann thäte sich nur renitent zeigen, dass er nit antworten wolle, thäte sein Sach

1 A levél hiányzik a periratokból.

94 Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai.

hirdurch hit besser machen. P. Sági wäreallezeit herein­ gangen, der Cammerdiener zu niemand andern, als zu ihm P. Sagl in das Collegium.

8. Deponent soll sich nit aufhalten, ferrer frei bekennen, es seie weltlich, oder geistlich, sonderlich wegen des Bevilaqua,1 die von dieser Entweichung gewusst und Vorschub gegeben.

Resp : Wusste nichts hirvon zu sagen.

9. Ob nit Deponent von einem hiesigen bürger­

lichen Schlosser ein Druhen mit einem rauhen Deckl beschlagen lassen, zu was Ende, diese ist ja die Druhen gewesen, worinnen das Ragozische Silber durch- und ausgebracht worden ?

Resp : Wäre die complete Druhen gewesen, der Fourier hätte es bestellt.

10. Zu was Intention Deponent einen höchst verbottenen Haggenschlüssel mit einem grossen Rohr bei gedachtem Schlosser machen lassen wollen, soll hirinfalls die clare Wahrheit bekennen und die Schärfe auch nit erwarten ?

Resp : Hat solchen Haubtschlüssel zu seinen Drühen und Kästen nur haben wollen.

11. Dieses hat ja kein anderes Absehen gehalten, als im Schloss einen Ausgang aufspörren zu können, Ragozi und die Arrestanten hinaus zu practiciren, mithin zu solchen Behuf und Ende Behelf herein zu bringen ?

Resp : negat.

12. Von welchen Schlüssel, Ort und End Deponent die Abzeichnung genombën, weillen er solche dem Schlosser auf einemPapir mit einerBleichfeder gerissener gezeigt und gemacht ?

Resp : Seie oben 10. verstanden.

13. Der Schlosser hat ihm Deponenten ja solchen zu verfertigen recusirt, mit Vermelden: er dörfte dergleichen verbottene Schlüssel nit arbeiten, es läge ihm sein ehrlicher Nam und Handwerk daran, also

1 A titkos tanács november 12-i jegyzőkönyvében ezt olvassuk róla : „Es seie ein gwisser geistlicher Bevilaqua, der Ragozin Kaplan, der gesagt habe: Ragozi werde in 8 Tagen auskommen.“ Tört. Tár. 1897. 393.1. Említésvan rólaRákóczi 1701 június 20-i kihallgatási jegyzőkönyvében is.I. k. 241. 1.

Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai. 95 ja von selbsten ihme Deponenten bekant sein miessen, dass es ein verbottene Sach gewesen; soll sich also nicht aufhalten, sondern lieber frei gütig, als durch Schärfe die Wahrheit bekennen ?

Resp : In simili.

14. Weillen Deponent mit folgenden Formalien schriftlich bekennet, dass der Sirmay „tamquam senex vulpes, qui iam dudum promeritus esset, ut capite plexus fuisset et ille in omnibus fax, autor et tuba“ seie1 undsolches ihme darthun will, ob Deponent bei solchen annoch verbleibt, soll sagen, wie er dieses probieren will ?

Resp: Bleibt anbei, will ihm alles in das Gesicht schwören, wird ihm auch nichts leugnen können, seine Schriften und obligationes werden es auch weisen ; seie auch unstreitbahr, dass Sirmay das Gelt zu der Entweichung hergeschossen, will auch solches bei Gott allezeit verantworten ; Sirmay hätte ihme in das Unglück eingeführt und darzue gebracht, solche verba mit ihm gesprochen die quasi crimina laesae Maie-statis in sich halten under andern: „Quid Bucelleni bucellabitur, est magnus syllocissimus politicus augu­

stissimae aulae, est chymera, rebellio imaginaria, desi­

derant quaerere ignem in isto fumo et non potest inveniri“ et multa alia turpissima.

15. Zu was Zeit es gewesen, dass des Sirmay langer Bedienter, der Schreiber,2 auf dem Gang ihm Deponenten gesagt, wann der Hof wüste, was er von dem Alten (id est Sirmay) weiss, man wurde mit ihm anderst verfahren ?

Resp : Wüste sich aigentlich nit zu entsinnen, doch wärees zur Zeit gewesen, als er noch in dem alten Arrestzimmer stunde.

16. Wie vil Gelt dann Sirmay zu seiner Entwei­ chung Darlehensweis gegeben, dann weillen Deponent laut schriftlichen Bekantnus, die Obligation hirauf, so

1 Lehmann már nov. 17-én kelt írásbeli vallomásában is azt állítja Szirmayról, hogy Rákóczi szökésének ő volt az értelmi szerzője. Ezta meggyőződését mindvégig állhatatosan hangoztatta, úgy hogy a haditanács szükségét látta annak, hogy Szirmay szerepével bővebben foglalkozzék.

8 A már néhányszor említett Károlyi Sándor.

96 Lehmann Gottfried kapitány felségárúlási perének iratai, Ragozi ihm Sirmay ausgehändiget, gesehen, Deponent es wissen muss ?

Resp : Wären zwei obligationes, eine wenigst pro 600 fl., die andere pro 100 Dugaten, so Deponent aus unten in denen Obligationen abgenobmen ; den Pater Sagl alhir habe er auch auf einem blechenen Thurn 100 Dugaten gegeben.

17. Mit was Gelegenheit solche Obligation ihm Sirmay zukommen und der Ragozi das Gelt darfür empfangen ?

Resp : Durch den Pagge.

18. Deponent bekenne auch, mit wessen Mittl dann der Ragozische Pagge den Adam Way ersuchen können, dass er den Fendrich1zu ihm einladen sollte, selbigen zu berauschen, damit die beschehene Flucht nit verhindert wurde ?

Resp: Der Pagge hette es gesagt, Adam Way sollte den Fendrich beruffen, zu disen Ende, wie gefragt worden.

19. Und weillen gleichfalls Deponent bekennet hat, dass oben der Adam Way mit dem Sirmay persöhn­

lichen Conferenz gehabt, soll also bekennen, wie oft und wie sie zusamben kömben können, soll nichts verhalten, gestalten er sich selbst ultro schriftlich anerbothen, alles dises ihm Sirmay darzuthun ?

Resp : Der Way hätte Deponenten sagen lassen, er wollte ihn heimbsuchen, so er auch zugelassen, folgends wäre selbiger durch sein Deponenten Zimmer zu dem Sirmay gangen. Wie die Criminal-clag kömben, habe Sirmay gemeldet, der Hoff wolle gern Rebellion ausbreiten, causam communem machen, könnte aber keine complices finden, das wäre des Ragozi grösstes Glück.

20. Ob nit ungarische Stätt anbei interessirt, die mit Gelt hirzue secundiren wollen, soll selbige benen­

nen ?

Resp : Wusste nichts hirvon, Sirmay hätte Ragozi zu disen Stand allein gebracht.

21. Der Leutenant hat ja zum erstenmahl, als er nach Wienn, der Adjuta halber, beordert ware, den

1 A szintén már többször említett Abel János.

Lehmann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai. 91

Abend vorhero bei abhollender Losung ihme Depo­

nenten erinnert, ob er was ferrers nach Wienn zu be- felchen habe, worauf Deponent gesagt, er solle die Fürstin heimbsuchen und als der Leutenant solches versetzte, wann es erlaubt wäre, warumb nit, Deponent hirauf gemeldet : niemand hätte solches verbotten, dann weillen die Arrestanten schon examinirt, künden sie nichts mehr widersprechen, was sie bekent hätten.1 Und was Ragozi ihm Leutenant anbei für ein münd­

liche Post an die Fürstin aufgegeben ?

Resp : Es kan sein, dass Deponent solches geredet habe, dass aber der Fürst ihm die Post aufgeben, glaube er und als der Leutenant bei der Fürstin gewesen, wäre er den änderten Tag zu dem Bucelleni kömben, welcher ihne gefragt, was die Fürstin guts mache ?

22. Wie Leutenant von Wienn zuruck kömben, selbiger hat ihm ja die von der Fürstin geschenkte Uhr gezeigt, worauf Deponent gemeldet, er hat solche gar» wohl annemben können ?

Resp : Negat.

23. Ragozi hat Deponenten ja sagen lassen, als der Leutenant sie Fürstin zu ihm Ragozi führen sol­

len, dass er Deponent solches zulassen möge ? Resp. : In simili.

24. Warumben Deponent wider alles Commando und gehabte Instruction, die zu dem Sirmay geschickte Pötten zu ihme und zwar sogar durch sein selbst aignes Zimmer hineingelassen und wie oft ?

Resp : Erstlich wär der Dreissiger von Edenburg2 alhier gewesen, des langen Sirmayischen Bedienten8 Bruder und noch einer, so sich vor des Bedienten Caroli Bruder ausgeben, hätten ihn Deponenten gebet-ten, mit dem Sirmayreden zu lassen, so er auch erlaubt und durch seine Zimmer gangen ; dicit quoque, der Leutenant wäre mit dem Pagge bei dem Way Adam gewesen und gemeldet, der Fürst wäre ein guterHerr, wann er ihme dienen könte, wollte es gern thun; altera die hätte der Pagge ihm Leutenand gesagt, 1 L. erre Kertzil hadnagy 1701 november végén tett vallomását.

* A soproni harmincados.

8 Károlyi Sándort érti alatta.

7

98 Lehmann Gottfried kapitány felségárúlási perének iratai.

dass die Fürstin herauskomben werde, der Pagge hätte gemeldet : die Fürstin wäre schon da und ihren Pagge gesehen,worauf der Leutenantsie hereingehollet.

25. Weillen die Schildwacht vor dem ersten Ragozischen Zimmer postirt gewesen, warumben hat dann Deponent dem Leuthenant befohlen, selbige weck und vor das änderte Zimmer hinaus zu setzen ? Resp. : Negat, wusste auch nit, wie solche hinaus­ gesetzt worden.

26. Weillen Leutenant einmahls ihne Deponent befragt, warumb der Ragozi aus Zinn anjetzo speise1 und er ihme geantwortet : die Fürstin hätte das grosse Servis Silber aus Manglung der Mittel verzetzen mies­ sen8 und also die kleine Servis hineinschicken miessen, als hat Deponent ja gewusst, dass das hiesige Silber von hier weckgeschickt worden, warumben er solches zugelassen und solche Correspondenz gehabt ?

Resp : Der Ragozi hätte solches gesagt.

27. Was Deponent mit Ragozi für Gold abgewogen, damahls als der Leutenant die gewöhnliche Losung abgehollet und er Deponent be einem Tischei mit dem Fürsten gesessen ?

Resp : Ragozi habe gesagt etliche Dugaten zu haben, wollte gegen des Deponenten seinen Dugaten selbige wegen, ob sie auch so gewichtig stunden, wor-zue Deponent sein allzeit bei sich gehabte Goldwag gebraucht.

28. Ob Deponent nit einen Diemand-ring gehabt, von wem er solchen bekommen und wohin er selbigen geschickt ?

Resp : Wäre nur ein Ring mit einem säubern weissen Christall gefasst, so er von seiner liebsten gehabt, gewesen.

29. Deponent muss bekennen, dass er dem Leute­

nant selbst anfangs befohlen, durch sein Zimmer den Ragozi in des Sirmay Zimmer zu introduciren, fol-1 V. ö. Hiemer Ferdinánd 1701 nov. 17-i jelentésével.

(22. sz. irat.)

a Márhivatkoztunk arra, hogy Gonzales jezsuita generális tudomása szerint Rákóczi felesége azért zálogosította el az ezüstneműt, hogy a kapitányt megvesztegethesse. L. 21. sz.

irat 5. pontjához írt jegyzetet.

Lehnann Gottfried kapitány felségárulási perének iratai. 99 gends auch zu dem Way gekommen, damit es nur die

Wacht nit sehen könne ?

Resp: Negat und hätte der Leutenant ihne selbsten hineingeführt.

30. Was Deponent bei dem P. Wolff für Brande-burgische Dienst gesucht und die kaiserliche ver­

lassen wollen ?

Resp : Sagt, der P. Wolff wäre sein particular Freund, selbigen ersucht wegen seiner Affairen bei Brandeburgischen Hof zu helffen, hätte ihm zwar einmahls geschriben, wann er nit alhir stehen köndte, er ihm hirzue aldorten verhilflich sein möge, so er aber widerrathen habe.

31. Als Leutenant einmahls ein Schloss für das Zimmer zu Verhütung, dass Ragozi nit zum Sirmay kömben köndte, vorgeschlagen, warumben Deponent darwider gemurrt und Verdruss gezeigt ?

Resp : Wegen eines gezeigten Verdruss negat.

32. Wer das Schloss widerumb aufgemacht und weckgenomben und wo es hinkommen ?

Resp : Wusste es auch nit, wo das Schloss hin-komben, das Schloss wäre zwar aufgemacht worden, umb den Sirmay die Heilige Mess zu hören, dardurch tragen zu können, miesste auf dem Tisch verligen, oder verstossen worden sein.

33. Was das für ein Schachti, welche aus dem Collegio alhir dem Ragozi zuekommen, mit einem falschen Titul, als ob es von des Leutenant Befreunden gewesen und was sich darinnen befunden, es ist ja der silberne Degen, so der Leutenant, umb willen selbiger sie herein geführet, bekommen ?

Resp : Von der Schachti wusste er nichts.

34. Deponent bekenne frei, ob der Leutenant sonsten zu der Ragozischen Entweichung mit Rath und That geholfen, oder einige wahre Wissenschaft gehabt ?

Resp : Kunte gar nichts positive sagen.

35. Deponenten ist ja wissent, dass wann ein Soldat wider sein Commendo treulos handlet, sonder­ lich in dergleichen Fällen, er, vermög kais. Kriegsarticul und allen Rechten gemäss, in die Lebensstraf fallet ?

Resp : Sagt, wann einer treulos ist, seie es war,

In document II. RÁKÓCZI FERENC LEVÉLTÁRA (Pldal 95-178)