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DIE ROLLE DER KRISTALLINEN ALUMINOSILIKATE BEI DER UMSETZUNG VON KOHLENWASSERSTOFFEN

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DIE ROLLE DER KRISTALLINEN ALUMINOSILIKATE BEI DER UMSETZUNG VON KOHLENWASSERSTOFFEN

1. BEDEUTUNG, STRUKTUR UND HERSTELLUNG VON ZEOLITHISCHEN MOLEKULARSIEB-KATALYSATOREN

Von

I. SZEBENYI,

E.

GÖRÖG, G. KLOPP und J. SÜTO Lehrstuhl für Chemische Technologie, Technische Universität, Budapest

(Eingegangen am 29. Oktober 1968)

Die Reihe der Katalysatoren, die in der modernen chemischen Techno- logie der Kohlenwasserstoffe von großer Bedeutung sind, wurde während der letzten Jahrzehnte durch die Anwendung der kristallinen aluminosilikat- strukturellen Zeolithe - auch Molekularsiebe genannt erweitert [1-4].

Obgleich die Zeolithe als mineralische Stoffe den Mineralogen schon längst bekannt sind, wurde an die industrielle Verwertung ihrer spezifischen Eigen- schaften erst vom Anfang der fünfziger Jahre an gedacht. Durch ihre selektive Adsorptionsfähigkeit wurde die Lösung neuer Aufgaben auf dem Gebiet der Gas- und Flüssigkeitstrocknung und -reinigung ermöglicht. Ihre Produktion ist bereits im Gange, und übersteigt heute schon die 15 000 J ato [5].

Auf die Erforschung ihrer Katalysatoreigenschaften war einerseits die Entwicklung der in der Motortreibstroffversorgung hauptsäschlich in den -eSA eine große Rolle spielenden Krackverfahren von großer Einwirkung, andererseits die Auffassung, wonach die günstigen Eigenschaften der Süi- ziumdioxid-Aluminium-Krack-Katalysatoren auf ihrem den Zeolithen ähnli- chen strukturellen Aufbau beruhen [6].

Die ersten Arbeiten [7 -10] über die katalytische Wirkung der Zeolithe wurden im Jahre 1960 veröffentlicht.

Heute befassen sich schon zahlreiche Patente mit den Zeolithen als neuen Trägermaterialien oder als Katalysatoren von großer Aktivität, die bei einzelnen Reaktionen Selektivität aufweisen.

Ihre AIl"wendung erstreckt sich vom Kracken bis zur Polymerisation und vom Reformieren bis zu der Ammoniaksynthese. Als charakteristisch für ihre wirtschaftliche Bedeutung ist zu bezeichnen, daß nach einer bekannt gewordenen Schätzung [11] in den USA durch die 50prozentige Einführung der Zeolith-Krack-Katalysatoren die Kosten der Benzinerzeugung jährlich um 250 Millionen Dollar herabgesetzt wurden.

Durch die An"wendung der Zeolith-Katalysatoren ändern sich die Tech- nologien der Kohlenwasserstoffverarbeitung; sie ergeben eine andere Produl(- tenverteilung und zufolge des höheren Widerstandes Katalysatorengiften gegen über ist eine geringere V orreinigun g des Einsatzstoffes erforderlich.

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10 1. SZEBE,'iYI u. JIi'arb.

Ihre Eigenschaften lassen sich zwischen breiten Grenzen ändern. Einigen Ansichten nach ist ihr Wirkungsmechanismus von den bisher bekannten ab- weichend, daher erweckt ihre Anwendtmg ein großes Interesse. Das heimische Interesse wird noch durch den Umstand erhöht, daß Ungarn über eigene Mole- kularsicbproduktion verfügt. Diese Molekularsiebe besitzen von den ausländi- schen Produkten abweichende Eigenschaften und lassen dadurch selbständige Lösungsmöglichkeiten zu.

In dieser Veröffentlichungsreihe wird einerseits die Literatur über die Umsetzung von Kohlen'wasserstoffen mit kristallinen Aluminosilikaten zusam- mengefaßt, andererseits 'w~rden die Ergebnisse der in diesem Bereich am Lehr- stuhl für Chemische Technologie der Technischen Universität Budapest durchgeführten Versuche behandelt.

Um die katalytische Wirkung der Zeolithe näher kennenzulernen sollen vorerst deren wichtigste physikalische und chemische Eigenschaften behandelt werden.

Struktur, chemische und physikalische Eigenschaften der Zeolithe Für sämtliche Zeolithe ist kennzeichnend, daß sie aus identischen Strukturelementen aufgebaut sind und durch eine Pyramide veranschaulicht 'werden können, d~ren Mittelpunkt durch ein Siliziumatom und die vier Spitzen durch je ein Sauerstoffatom gebildet 'werden .. Alle "ier Sauerstoffatome besit- zen je eine freie Valenz, mit der sich die Tetraeder verkoppeln können.

Das im Mittelpunkt des Tetraeders sitzende Silizium ist durch ein Alumi- niumatom ersetzbar. Das Silizium besitzt aber vier Valenzelektrone, die es mit den an den Spitzen befindlichen Sauerstoffen teilt, während das Aluminium nur drei Valenzelektrone hat. Es muß daher neben dem Aluminium noch ein weiteres Metallion eintreten.

Chemisch sind die Zeolithe Alkali- oder Erdalkali-Metall-Aluminium- silikate, d. h. auch das Wasser mit berücksichtigt, aus mindestens 4 Kompo- nenten (Alkali- oder Erdalkali-Metall, _4.luminium, Silizium, Wasser) aufge- baute Stoffe, gegenüber den herkömmlichen Adsorbentien bzw. Katalysatoren- trägern wie Aluminiumoxid und Silikagel, welche - auch den Wassergehalt in Rechnung gezogen - nur aus z'wei Komponenten bestehen. (Der etwaige _4.lkaligehalt letzterer ist in dieser Beziehung als Verunreinigung zu betrach- ten.) Die verschiedenen Zeolitharten enthalten selbstverständlich die obenan- geführten Komponenten in verschiedenen Verhältnissen. Es sind zur Zeit etwa 18 sy-nthetische [3, 4] und 40 natürliche [1, 3] Zeolithe bekannt, die nach ihrer Kristallstruktur unterschieden werden; gleichzeitig liegt die Zahl der möglichen Kristallstrukturen um 100 [12]. 'Während sich das atomare Ver- hältnis des Silizium- und Aluminiumgehaltes den heutigen Kenntnissen nach

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DIE ROLLE DER KRISTALLISE.Y AL[-_\IISOSILIKATE, I 11

zwischen 1 und 5 ändern kann [1,13], i3t der Alkali- oder Erdalkaligehalt immer eine Funktion des Aluminiumgehaltes. Auf jeden Grammatom Aluminium- gehalt fällt je 1 Grammäquivalent Alkali- oder Erdalkaligehalt [2].

Die Zeolithe 'werden grundsätzlich in drei Gruppen unterteilt: sie kön- nen von

kettenförmiger (fibrillärer), - geschichteter oder von

- dreidimensionaler Raumgitterstruktur sein.

In Tabelle 1 sind die Namen und Zusammensetzungen der wichtigsten natürlichen Zeolithe auf Grund der Angaben von R-\.RRER [2] zusammen-

gestellt.

Lfd.

i>r.

Tahelle 1

Zusammensetzung einiger in der X atur vorkommender Zeolithe

Benennung Charakteristische

Oxidformel

- - ' - - - _ . __ . - - - - . - - -- - - - _ . ---~----~---_ . . .

1.

2.

3.

4.

:>.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

19 13.

14.

15.

16.

17.

?llordcnit Ptilolit Dachiardit Faujasit Heulandit Klinoptilolit Stilbit Analzit I\atro1it Sko1ezit Thomsonit

Chabasit Gmelinit Levynit Erionit

J Phillipsit Harmotom

Jlordenit-Gruppe

(Ca, K2 , Na2)0 . _\12

°

3 • 10SiO" . 6-7H20 (Ca. K 2• :\"a2)0 . A1203 • 10Si0 2 . '1 H20 (.Xa2 • K z• Ca)O .. \1 203 • 9Si02 • 7H zO Faujasit-Grtlppe

(:.\a2Ca)0 . .\1203 5Si0 2 . 9H20 Heulandit-Gruppe

CaO . .\lz03 . 6SiO z . 5H20

(Ca. :\"a2• K2)0 '.\12°3 • 10Si0 2 . 8H20 (:'i a2Ca)0 . .\1203 • 6Si02 • 6H 20 Anabit-Grttppe

:\"a20 . A1203 4Si02 2H 20 Satrolit-Gruppe

Xa20. A1 203 3Si0 2 . 2H20 CaO . A1203 3Si02 . 3H20 (Na2 • Ca)O . A1203 2Si02 • 3HzO Chabasit-Grztppe

(Ca, :\"a2)0 . _\1203 4Si02 • 6H 20 (Na2 , Ca)O . A120 3 . 4Si02 • 6H20 CaO . _\1203 3Si02 . 5H20

(Ca, Mg, Na2Kz)O . .\1203 • 6Si02 • 6H20 Phillipsit-Gruppe

(K2, Ca)O . A1203 • 4SiO z . 4-5HzO (Kz• Ba)O . A1203 5Si02 • 5H20 Die wichtigsten drei Typen der synthetischen Zeolithe sind:

A-Zeolith, Zusammensetzung: Na12(AIÜ2)12(SiÜ2)1227H2Ü (14) X-Zeolith, Zusammensetzung: Nas6(AlÜ2)s6(SiÜ2)lo6264H2Ü (15) Y-Zeolith, Zusammensetzung: Na56(A.lÜ2}s6(SiOz)136264H2Ü (16)

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12

Typ

3A

4A

5A

Poren durch·

I

messer

I. SZEBE:VYI u. J[itarb.

Tabelle 2

Benennung Her5teller* Bemerkung

3A i (LMS) 3 A I

3,2 A

4,5 A

Z·12·k (Microtrap k) Bayer S 10

Zeolox 3 A Zeosorb 3 A Zeosorb Typ 3 A Potasit 3

(LMS) 3 A-2 (UlS) A W-300 : (LMS) 4 A

II III IV IV V VI I I I Z-12-Na (Microtrap ~a) II

Bayer T 10 III

Zeosorb 4A IV

ICD.05050-Typ 180 VII

Selectosorbon »)180,1 VIII

Siliporite K 10 IX

Zeosorb, Typ 4A V

Nalsit 4 VI

:\lolfilit 4 A X

Verhältnismäßig säurebeständig

(UlS) 4 A X-H (LlIIS) 4 A X-H-2 (LMS) 4 A XW

I Druckbeständig

Klinosorb - 4 (LtvIS) 5 A

Z-12·Ca (:\Iicrotrap Ca) Bayer K 10

Zeosorb 5 A Zeolox 5 A ICD-05050 Typ 436 Selectosorbon 436 Siliporite K 20 Zeosorb Typ 5 A Zeosorb Typ 5 A C Zeosorb Typ 5 A ::VI Calsit 5

Molfilit 5 A (L:\IS) A W-500

I Druckbeständig I i Von hoher Wasserbin-

dungsfähigkeit

VIII IX V V V VI X

I

Säurebeständig

Säurebeständig bis pR 3

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DIE ROLLE DER KRISTALLI.YES ALU.\II:'..-oSILIKATE, I

Typ Porendurch-

Benennung Hersteller* Bemerkung

messer

10 X aA (DIS) 10 X I

Ze050rb Typ 10 X Y

CaIsit 10 VI

, ~IoIfilit 10 X X

13 X 9-10 A (LaiS) 13 X I

Z-14-Na II

Zeolox X IV

ICD 06060 VII

Zeosorb Typ 13 X Y

i Nalsit 13 VI

~IoIfilit 13 X X

* Bedeutung der in der Spalte i!Hersteller< stehenden römischen Ziffern:

I Linde Air Products Co., USA II Da.ison Chemical Co., USA III Farbenfabrik Baver AG .. DBR.

IV Peter Spence ami Sons Ltd., Großbritannien V VEB Farbenfabrik Wolfen, DDR y VI Chell1ickC Zavody Juraja Dimitrova, CSSR VII IndustriaI Chell1ical and Dye Company, USA VIII SilicageI Gesellschaft, DBR

IX British Ceca COll1pany, Großbritannien-Frankreich X Bndapesti Vegyimiivek, ITYR

XI ReanaI Finoll1vegyszergyar, UYR

13

Diese Grundtypen werden heute schon in mehreren Varianten erzeugt' von den Herstellerfirmcn abhängig mit yerschiedcnen Benennungen. Diese Vari- anten 'werden in Tabelle 2 nach ESPE, LHOTSKY und HYBL [17] veranschaulicht.

'Weder in dieser Zusammenstellung noch in den übrigen, im Besitz der Verfasscr befindlichen Beschreibungen kommen die hinsichtlich der Katalyse besonders interessanten Y -Molekularsiebe vor. Zur Herstellung dieser, struk- turell den X-Zeolithen ähnlichen, aber im Silizium-Aluminium-Verhältnis abweichenden Produkte werden durch Yiele Unternehmen Versuche angestellt, in größeren Mengen werden sie jedoch nur von der Fa. Linde unter der Bezeich- nung SK vertrieben.

Offensichtlich kann die unterschiedliche katalytische 'Wirkung der vielen Zeolithen arten schon von den Anderungen der chemischen Zusammen- setzung und Kristallstruktur herrühren. Die Variationsmöglichkeiten sind aber noch mannigfaltiger, einerseits, weil sich das Silizium-Aluminium-Verhält- nis in den einzelnen Zeolithen auch bei gegebener Kristallstruktur ändern kann, wie z. B. bei der Faujasit-Struktur [11], wo ja sogar das Aluminium und

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14 I. SZEBESYI " . . Uitarb.

das Silizium mehr oder weniger durch andere Metalle ersetzt werden kön- nen [13], andererseits weil in den einzelnen Strukturen auch ein Ionenaustausch vor sich gehen kann und die Alkali- und/oder Erdalkali-Kationen durch ver- schiedene 1-2-3-4-wertige Kationen oder deren Kombinationen ersetzbar sind. Die Zahl der Varianten 'Airdnur dadurch einigermaßen beschränkt, daß die Zeolithe mit höherem Aluminiumgehalt in ge·wissen Kationenformen nur über eine begrenzte strukturelle Stabilität verfügen [3, 18, 19].

Die Schwermetallionenformen der Zeolithen lassen sich in Wasser- stoffstrom bei hoher Temperatur zu atomar verteilten ElementarmetaUen reduzieren, wobei das Zeolithskelett wahrscheinlich in Protonenform über- führt wird [1, 10, 13, 20, 21]. Den im Zeolithskelett verteilten individuellen Metallatomen werden spezifische Eigenschaften zugeschrieben.

Das chemische Reaktionsvermögen der Zeolithe ist mit dem bisher behandelten Ionenaustausch noch nicht erschöpft. Die Zeolithe mit einem hohen Siliziumgehalt können außer dem Ionenaustausch noch weiteren Umset- zungen unterzogen "werden.

Durch Erhitzung der Ammoniak-Form kann - bei Ammoniak- bzw.

Ammoniak- und 'Vasserverlust - die Wasserstoff-Form, oder das sog. ent- kationisierte Zeolith erzielt werden [10, 13, 21, 26], dessen Rolle in der Kata- lyse schon heute bedeutend ist.

Es besteht auch die Möglichkeit, das Silizium-Aluminium-Verhältnis in den Zeolithen mit hohem Silizium gehalt nachträglich zu ändern. Durch warme Säurebehandlung läßt sich das Aluminium und damit der Kationen- gehalt aus diesen Materialien teilweise oder ganz entfernen. Das zurückblei- bende Material erweist sich als mehr oder weniger kristallig, und verfügt über eine bedeutende, jedoch nicht unbedingt molekularsieb artige Adsorp- tionsfähigkeit. Die Wirkung der Säurebehandlung wurde eingehend von

BARRER [2, 27] an Klinoptilolit untersucht.

Es ist also offensichtlich, daß Stoffe von zeolithischem Charakter im Gegensatz zu den in der Katalyse bereits früher angewendeten und in der Einleitung schon erwähnten Trägern und aktiven :Materialien in unendlich vielen chemischen Zusammensetzungen herstellbar sind. Die Zeolithe eröffnen außerdem auch auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften den Chemikern und Physikern neue Möglichkeiten.

Den früher benützten Materialien gegenüber verfügen zeolithische Mole- kularsiebe in jedem Falle über eine streng kristallinische Struktur und bei der Kationenform kommt das Aluminium im Gitter nur in einer Tetraederkoor- dination vor [1, 10, 13, 21].

Zur Klärung der theoretischen Fragen bezüglich der Yieldiskutierten katalytischen Rolle des Aluminiums mit verschiedenen Koordinationszahlen ist schon allein dieser Umstand von großer Wichtigkeit, die Kristallstruktur bringt aber noch "weitere positive Folgen mit sich.

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DIE ROLLE DER KRISTALLIZVEN ALU.lIIlVOSILIKATE, I 15

Zufolge ihrer Kristallstruktur verfügen die 1vIolekularsiebe, bis zu einer relativ hohen Temperatur (etwa 700 Oe), im allgemeinen über große Stabilität [I, 13].

Mit einer Sinterung muß im Stabilitätsbereich der Kristallstruktur viel weniger gerechnet werden als im Falle der bisher gebräuchlichen, über hohe freie Energie verfügenden Systeme.

Die Struktur der Molekularsieb-Träger und -Katalysatoren kann infolge des kristallinen Zustands durch eine beliebig vielfache Wiederholung einer gut definierbaren Grundeinheit, der Elementarzellen, dargestellt werden.

Deshalb erweist sich hier die Langmuirsche Hypothese in erhöhtem Maße als stichhaltig, wonach die Oberfläche tatsächlich aus einer begrenzten Zahl von identischen Sektionen besteht. Diesem Umstand zufolge besitzen Mole- kularsieb-Katalysatoren auch von ihrer Molekularsieb-Wirkung unabhängig spezielle selektive Eigenschaften.

Die von der Molekülgröße und/oder Form abhängige, sich aus der Kristallstruktur ergebende spezielle Adsorptionsselektivität der Molekular- siebe - der sie auch ihren Namen verdanken - ermöglicht auch in der Kata- lyse das Erreichen einzigartig selektiver Wirkungen, z. B. die selektive Umset- zung von n-Kohlenwasserstoffen neben anderen Kohlenwasserstoffen oder die selektive Herstellung von n-Kohlenwasserstoffen bzw. n-Olefinen [8, 10, 13, 28, 30].

Die Kristallstruktur und die bestimmten Poren größen ermöglichen die Durchführung einzelner Reaktionen ausschließlich an der äußeren Zeolithober- fläche, 'wodurch deren Rolle bei Eliminierung des Diffusionseffektes studiert werden kann [13].

Charakteristisch für die Molekularsiebe ist, daß sich im Laufe des Ionenaustausches, durch Anderung ihrer chemischen Zusammensetzung und anderer Eigenschaften, auch die Poren größen bzw. die Molekularsieb-Eigen- schaften ändern.

Die für die katalytischen Eigenschaften vorteilhaften Ionenaustausche können die Adsorptionsselektivität sowohl vorteilhaft als auch nachteilig beeinflussen, da ein gegebener Ionenaustausch bei verschiedenen Zeolithen die Porengröße in verschiedenem Sinne und lVIaße ändern kann. Bekannterweise ist die ausführlich studierte, die Porengröße verändernde Wirkung des Na-Ca- Ionen austausches [3] auch bei den beiden bekanntesten synthetiE:chen Zeolithen Typ 1>-'\« und Typ »Xi, entgegengesetzt. Bei einer entsprechenden Aus'wahl der Zeolithstruktur kann durch Ionenaustausch die gleichzeitige und gewünschte Anderung der katalytischen Aktivität und Selektivität erreicht werden.

Schließlich is zu erwähnen, daß die Zeolithe zufoIge ihrer Kationen, im Gegensatz zu den bisher in der Katalyse allgemein gebräuchlichen Materialien mit großer Oberfläche, 'wie z. B. Aluminiumoxyd, Silikagel, Aktivkohle, auch eine elektrische Leitfähigkeit besitzen [1,10, 13,31]. Das Studium der elektri-

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16 I. SZEBE"YJ u . .IIi.arb.

sehen Eigenschaften wird sicherlich zur Deutung der katalytischen Eigenschaf- ten verhelfen.

Die Herstellung von Katalysatoren auf Zeolithhasis

Auf Grund der erwähnten chemischen und physikalischen Eigenschaften der Zeolithe ergeben sich zur Herstellung von Kontaktkatalysatoren ver- schiedenartiger Zusammensetzung mehrere Möglichkeiten.

Angenommen, daß das Zeolithgrundmaterial aus irgendeiner Quelle, z. B. aus dem Handel, bereits zur Verfügung steht, wird die gewünschte Katio- nenform durch einen geeigneten Ionenaustausch erzielt. Bei der Herstellung von Ylehrfunktionsmaterialien ist es z'weckmäßig, den Ionenaustausch mit den herkömmlichen Katalysatorerzeugungsmethoden zu kombinieren.

Erwähnenswert ist, daß der Ionenaustausch der Zeolithe in den letzten Jahren eingehend studiert wurde [3, 32 -38] und dabei interessante Eigen- heiten beobachtet wurden. Die wichtigsten, bisher erkannten Gesetzmäßig- keiten sind in der folgenden Zusammenstellung angeführt:

- Die Geschwindigkeit des Ionenaustausches ist von der Porengröße der Zeolithe stark abhängig.

Im allgemeinen werden mehrwertige Ione langsamer ausgetauscht als einwertige.

- Bei gleicher Ladung wächst die Austauschgeschwindigkeit im allge- meinen mit dem Atomgewicht.

- Bei der Diffusion einzelner Kationen in bestimmten Zeolithen erge- ben sich starke Ab'weichungen.

- Die nlolekularsieb-Zeolithe sind beim Ionenaustausch nicht schwel- lungsfähig.

- Die Ionenaustauschselektivität der Zeolithe nimmt mit abnehmender Porengröße zu und übersteigt im allgemeinen um mehrere Größenordnungen die Ionenaustauschselektivität der Harze.

- An den Molekularsieb-Zeolithen sind auch Ionensieb-Eigenschaften zu beobachten.

Bei einzelnen Zeolithen können auch spezifische, selektive Austausch"\\ir- klmgen vorkommen. Zum Ionenaustausch bzw. zur Katalysatorerzeuglmg werden von den synthetischen Zeolithen aus verständlichen Gründen nicht die für Adsorptionszweck hergestellten, Bindemittel enthaltenden, handelsüb- lichen Molekularsiebpastillen venvendet, man geht vielmehr von deren Grund- material, d. h. vom Endprodukt der Zeolithsynthese, dem chemisch reinen Zeolithmaterial im allgemeinen auf Natriumbasis aus [3, 28, 39, 41]. Dieses besteht meistens aus Zeolithkristallehen von etwa 10-4 cm Größe und wird u. a. auch von der Fa. Linde vertrieben. Die Kennwerte des Ionenaustausches

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DIE ROLLE DER KRISTALLL'iES ALUJIISOSILIKATE, I 17 nsid in der Literatur zumeist für dieses Material angegeben [3]. Bei den in der Natur vorkommenden Materialien, z. B. bei Klinoptilolit, beziehen sich die Angaben auf gegebene Kornfraktionen [37, 38].

Bei der Herstellung von Mehrfunktionskatalysatoren bestehen zum Einbau aktiver Metallkomponenten - nach der Fa. Linde [42] folgende Möglichkeiten:

- Direkte Adsorption der Metalldämpfe in den Molekularsieb-Kristallen.

- Einbau durch Ionenaustausch der Ionen gewünschter Metalle und darauffolgende Reduktion der Ionen.

Adsorption leichtlöslicher Metallverbindungen und ein nachträglicher A.hbau.

Einbau komplexer Metallaminkatione durch Ionenaustausch und nachträglicher Abbau.

Es wird auch die :Möglichkeit einer Impregnierung erwähnt [12, 43], man betont aber, claß die feinste Dispersion der aktiven Metallkomponente durch den Ionenaustausch gesichert ·wird.

In engporigen, nicht säurebe"tändigen, synthetischen :Molekularsieben sind in einzelnen neutralen oder nahezu neutralen l\Iedien hauptsächlich nur großmolekulare, komplexe Kationen bildende Edelmetalle, z. B. Platin, am z'weckmäßigsten durch Synthese einzubauen [12, 13, 28].

Selbstverständlich ist auch die Eintragung von aktiven Metallkomponen- ten an reinen Zeolithkristallen am erfolgreichsten durchführbar. Die Pastillie- nlllg ist nach der Behandlung auch ohne Bindemittel ausführbar [28, 41, 43].

Die endgültigen Eigenschaften der fertigen Katalysatorpastillen entstehen in der letzten Phase der Herstellung, bei der _-\.ktivierung, wo auch die Entfer- nung des durch das Zeolith gehundenen ~"assers erfolgt [43].

\\" egen der großen chemischen W"iderstandsfähigkeit und Hitzehestän- digkeit der Zeolithe können die MolekularsielJ-Katalysatoren theoretisch im gesamten Bereich der heterogenen Katalyse angewandt werden. In den letzten Jahren kommt ihre Yerwendung auf voneinander fernliegenden Gehieten der chemischen Industrie in Frage [12. 44].

In den folgenden Beiträgen der Artikelreihe werden die hekanntesten Anwendullgsgehiete der Molekularsieh-Katalysatoren in den Kohlenwasser- stoff-U msetzungstechnologipn he handelt.

Zusanlluenfassung

Verfasser schildern die Bedeutung der kristallinen Aluminosilikate bei der "Cmsetznng von Kohlenwasserstoffen. wobei im ersten Teil der Artikelreihe der Aufbau. die Arten und die HersteIlungsmöglichkeiten der 1Iolekularsieb-Katalysatoren behandelt werden.

2 Periodica Polytechnica eh. XIII/I-=:!

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18 I. SZEBESYI u. Jli/Mb.

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.j.1. :'I!rLLER, R.: Chcmical \,'eek 95, :::\0. :!O, 78 (1964·)

Doz. Dr. Imre SZEBEl\'YI

1

Frau Dipl. lug. Eya GöRÖG-KOCSIS

Dipl. lug. Gähor KLOPP

I

Dipl. lug. J6zsef SÜTO

Budapest XI., Budafoki ut 8, Lugar'u

Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

Lidschluss bei drohender Berührung der Conjunctiva, entspricht die Bewegung einer beurtheilten Anschauung, wie sie durch ein perci- pirtes Bild, z. ein gegen das Auge sich

(I) kann auch durch die Drehzahl ausgedrückt werden, d. Da der Geschwindigkeitsgradient in einem weiten Bereich kontinuierlich geändert werden kann, eignet sich der Apparat

Für unsere Industrie besteht auch jene Entwicklungstendenz, daß immer mehr mechanische Funktionen von der Elektronik vor allem von der Mikroelektronik übernommen

Die Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktion der im Feuerraum gemes- senen Druckschwingungen läßt sich durch die Summenhäufigkeitsfunktion annähern, von der abgelesen

und die Produkte waren den an phosphorsaurem Silikagel erhaltbaren Produkten sehr ähnlich. Bei der Propen-Polymerisation bildeten sich z. überwiegend Olefine mit 6,

Bei der Zerspanung eines Stahles kann die Schubfestigkeit aB durch das Messen einer beliebigen Komponente der Schnittkraft bestimmt werden. Wird, zum Beispiel,

unbekannt, fragt sich vor allem, was für ein Kurventyp an den Punkthaufen angepaßt werden kann. Die Bestimmung der Art der gesuchten Kurve läßt sich in ge'wisi'en

der, die metaphorische Konvention der „poetischen Mahlerey“22, auf die sich die Titelgebung auch zurückführen lässt, nicht als gesichert betrachtet werden: Der Weg von