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VON SELENOCYANAT-PYRIDIN-MISCHKOMPLEXEN

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Academic year: 2022

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UNTERSUCHUNG

VON SELENOCYANAT-PYRIDIN-MISCHKOMPLEXEN

Von

1. PORUBSZKY,

A.

NE:.\IETH und G. LIPTAY

Lehrstuhl für Angewandte Chemie, Technische Universität, Budapest Eingegangen am 26. Januar 1973

Als Ergänzung unserer früheren Versuche [1,2,3] wurden Selenocyanat- Pyridin-Mischkomplexe untersucht, um zu sehen, wie die sich ändernde Elek- tronegativität des Donoratoms des anionischcn Liganden die thermischen Eigenschaften der Pseudohalogwlid-Mischkomplexe beeinflußt. Selenocyanate wurden unseres Wissens noch keiner thermischen Prüfung durch dynamische Verfahren unterworfen.

Versuchsverhältnisse

Die Selenocyanat-lUischkomplexc wurden nach der Methode von Nelson [4.] hergestellt. In den Selenocyanatcn der Ionen der Ühergangsmetalle Ni(II), Co(II) und l\ln(II) weiterhin von Fe(II) hefinden sich 4, in jenen von Zn(II) und Cd(II) 2 koordinierte Pyridine. Kupfer-pyridin-selenocianat läßt sich in wäßriger Lösung nicht erzeugen.

Die thermische Untersuchung erfolgte mit einem Derivatographen Orion-Gyem 676 [5]; die -während der Zersetzung zustande kommenden Inter- mediäre wurden durch schnelles »Einfrieren « der Reaktion (Abheben des Ofens) präpariert. Die Einwaage betrug 200 mg, die Aufheizgeschwindigkeit 3°jl\Iin. Die Messungen ·wurden in Luft in dem speziellen Derivatographen- tiegel und im sog. »Turmtellertiegel«-Probehehälter [6] ausgeführt.

Die Untersuchung der Eigenschaften der Ausgangskomplexe und der Zersetzungsprodukte wurde gelegentlich durch Infrarotspektroskopie und magnetische Suszeptibilitätsmessung ergänzt. Hierzu diente ein IKSZ-22 Gerät, die Komplexe ·waren in Nujol bzw. Hexachlorbutadien suspendiert bzw. wurde die magnetische Suszeptibilität nach der Faradayschen Methode unter Anwendung vom 8000 Oersted Feldstärke untersucht.

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366 I. PORUBSZKY und JIilurb.

Versuchsergebnisse

Abb. 1 enhält die im Turmtellertiegel aufgenommenen derivatographi- sehen Kurven von Nickeltetra-pyridin-selenocyanat. Man sieht, daß im ersten Schritt, wie beim analogen Rhodanidkomplex [1 ,7], 2 Pyridine entweichen.

Ni PY I; (SeCNh

DTA 0 (skr.) DTG 0 (sM)

I I I I I

! I

I I I

TG 0 I Ni py I; (SeCNh (%) I-'--~----I I !

, I I

I I I

20

~

Ni

- , - , - - -

py zfSeCNh

I I

40 Ni PY (SeCN}z

- T - - - - - - - I tyj./~f02

6iJ .

Ba

100

100 200 JOO 400 500 (OC)

Abb. 1

Im Laufe der weiteren Zersetzung wird je 1 lUol Pyridin freigesetzt. Dies steht in Gegensatz sowohl zu dem Pyridin-cyanat Komplex, wo die Zersetzung über ein polynukleares Produkt erfolgt, als auch zu dem Rhodanid-pyridin- Komplex, wo die 2 Pyridine in einem Schritt entweichen.

Der thermische Zerfall von Ni(SeCN)2 erscheint in der differentialthenno- analytischen Kurve als ein exothermischer Vorgang. Das entweichende SeO 2 kann sich im Ofen oder im Apparat absetzen, weshalb bei höheren Temperatu- ren keine Versuche ausgeführt wurden. Diese 'wären für die Koordinations- chemie sowieso ohne Bedeutung. Nur in einem Falle wurde in einem Korund- tiegel [8] unter Absaugen der Versuch bis zu höheren Temperaturen fortge-

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SELENOCYANAT-PYRIDIN lHISCHKOJIPLEXE 367 führt, wobei gefunden wurde, daß als Endprodukt des exothermischen Vor- gangs stöchiometrisches Oxid zurückbeliebt.

Die Zersetzung von Kobalt-tetrapyridin-selenocyanat ist in Abb. 2 dargestellt. Die Pyridine entweichen auch hier in 2 Stufen zu je 2 Molekülen.

Der erste Vorgang verläuft ähnlich wie bei dem analogen Kobalt-pyridinrho-

DTA (skr.)

DTG (skr.)

TG (%)

o

o

o

20

40

60

so

Co PY4 (SeCN)z

I I I I I I

_ ~ _: __ fogY.!!..{~0l1. _ i I

I I I I

I C9.P!!.1.(~c:!!)1...

l - I I

I

!;.°iSeC!!.h ... _ - -

1-

100~--~----~--~----~--~

200 1,00 Abb.2

600 SOO 1000 (0C)

danid, wcicht jedoch vom Zersetzungsvorgang des Cyanat-Pyridin Komplexes ab, wo der Vorgang in mehreren Schritten unter Bildung von mehrkernigen Produkten vor sich geht.

Abb. 3 zeigt die Zersetzungskurven von Mangantetrapyridin-seleno- cyanat. Die Pyridine entweichen ebenfalls zu je 2 Molekülen, analog deDl ent- sprechenden Rhodanid-pyridin Komplex und abweichend vom Pyridin-cyanat Komplex.

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368 1. PORUBSZKY und "Warb.

Beim Zink-dipyridin-selenocyanat enfernen sich die beiden Liganden auf einmal, beim Kadmiumdipyridin-selenocyanat läßt sich hingegen mit Hilfe der derivierten Kurve das Zustandekommen eines mehrkernigen Pro- duktes der Zusammensetzung Cd(Pyka(SeCN)2 feststellen (Abb. 4).

DTA (skr)

DTG (skr)

TG (%)

Mn py y (SeCNh

0+---..

o

t----....

40

50

80

i

1 00

i-,--_~ __ ~ ____ --.,. __ --,

100 200 300 :'00 500 (OC) Abb.3

Alle Versuche wurden auch im üblichen Derivatographentiegel durch- geführt, die Resultate ließen sich jedoch bei den im «Turmteller« in dünner Schicht ausgebreiteten Selenocyanaten eindeutiger auswerten.

Schlußfolgerungeu

Die thermische Stabilität der Pyridin-selenocyanate der Übergangs- metalle nimmt bei jedem Komplex eindeutig mit abnehmender Zahl der Pyri- din-Liganden zu. Dies erklärt sich durch den Umstand, daß die effektive Ladung des zentralen Metallions mit abnehmender Koordinationszahl wächst, weshalb weniger Liganden stärker gebunden werden können. Ein gleicher

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SELE1YOCYANAT - PYRIDI1V JIISCHKOMPLEXE 369 Effekt tritt bei den Gleichgewichtsstabilitätskonstanten auf, wie wir darüber bei Cyanaten schon früher berichtet haben [3].

Bei Komplexen von gleichem Pyridingehalt und mit einem zentralen lVletallion der Konfiguration d5-d8 nehmen die das Entweichen des Pyridins darstellenden DTA-Spitzentemperaturen mit der Änderung der Anionen in

DTA (skr)

DTG (skr)

TG

(%)

CdpY2(SeCNh

01'---_

o t---,

10

20

30

40

50

100 200 300 400 500 (OC) Abb.4

der Reihenfolgen OCN-

<

SCN-

<

SeCN- zu. Diese Reihenfolge stimmt mit der von Nelson beobachteten spektrochemischen Reihe der gleichen Komplexe überein, ist jedoch im Gegensatz zu der Reihenfolge der Proto- nierungskonstanten in flüssiger Phase, die für die Basizität des Liganden kennzeichnend ist. Auf Grund der Basizität der Liganden darf man annehmen, daß in den untersuchten lVlischkomplexen durch die stärkere Bindung der anionischen Liganden die Bindungsstärke der Pyridine abgeschwächt wird.

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370 I. PORUBSZKY und i,"Iilarb.

Bei den Pyridinseleno-cyanaten entstehen im allgemeinen keine mehr- kernigen Produkte: abgesehen vom Kadmium entweichen die Pyridine unter stöchiometrischen Verhältnissen. Der Zersetzungsvorgang der Pyridin-seleno- cyanate stimmt im allgemeinen mit dem Zersetzungsvorgang der Pyridin- rhodanide überein, weicht hingegen von der Zersetzung der Pyridin-cyanate ab.

Für die thermische Stabilität von cyanathaltigen Komplexen ist es ziemlich gleichgültig was für ein Metallatom das zentrale Atom ist [3].

Die Stabilität der Pyridinrhodanid-Komplexe nimmt in der Reihenfolge Mn< Co < Ni zu. Bei den Selenocyanat-l\iischkomplexen ist die überraschend große Stahilität des Mangankomplexes auffallend. Dies läßt sich durch die schwächere Koordination des Selenocyanats erklären, da in den lVIischkom- plexen die Zunahme der Stärke der einen koordinativen Bindung eine Abnahme der Bindungsstärke der anderen verursacht.

Die Stärke der Pyridinbindung hängt folglich nicht nur vom zentralen Atom sondern auch vom Pseudohalogenidion ab.

Die Infrarotspektren zeigten, daß die Banden des als Ligand in den Komplexen gebundenen Pyridins im Vergleich zu den Banden des reinen Pyridins nur in geringem Maße verschoben sind, die Komplexbildung hat folglich keinen wesentlichen Einfluß auf die Struktur des Pyridins [3,9]. Wie beim Rhodanid konnte auch unter den Ligandenbanden des Selenocyanats eine sich auf Wirkung der Komplexbildung empfindlicher ändernde Bande gefunden "werden, die bei den Cyanaten fehlte (Tab. 1). In den Selenocyanaten ist nämlich die im Kalium-selenocyanat bei 2051 cm-1 auftretende C

=

N Bande enthalten, die in den verschiedenen Komplexen et'was verschoben ist und auf die Änderung der Zahl der Liganden reagiert.

Tabelle 1

KSeCN CN

Bande

2050 2070 2070 2090 2100 2120 2120 2090 2120

In den untersuchten Tetrapyridin-selenocyanat-Komplexen sichert der zweizähnige Anionligand ähnlich den Cyanat- und Rhodanidkomplexen eine oktaedrische Symmetrie. Der Brückenligand stabilisiert bis zu 2 Pyridinen diese Symmetrie in den Seleno- und Rhodanidkomplexen. Dies wird durch die

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SELENOCYANAT - PYRIDIN JlIISCHKOJIPLEXE 371

Werte der magnetischen Momente be'wiesen, diese betragen z. B. beim COPY4(SeCN)2 5,15, beim COPY2(SeCN)2 5,21 PeffB~L

Mit abnehmendem Pyridingehalt zeigte sich bei den thermisch präpa- rierten Produkten der Selenocyanate eine Farbvertiefung, die der Energie- zunahme der d d Übergange entspricht. Eine Farhvertiefung kennzeichnete auch die Ordnungszahlerhöhung des Metallions:

MnPY4(SeCN)2 weiß; FePY4(SeCN)2 zitronengelb; COPY1(SeCN)2 rosa;

NiPy,j(SeGNll hellhlau; ZllPY2(SeCN)2 weiß.

Zusammeufassung

Es wurden die thermischen Eigen,;chaftcn der Pyridin-selenocyanate der Übergangs.

metalle untersucht und die Ergebnisse mit den ähnlichcn früheren Befunden der analogen Pyridincyanid und -rhodallidkolllpiexe verglichen.

Literatur

1. LIPTAY, G.-BuRGER, K.-PAPP lVloLK.\R, E.-SZEBENI, SZ.-RUFF, F.: J. Inorg. Nucl.

Chcm. 31, 2359 (1969)

2. LIPTAY. G.-BuRGER, K.-Mocs . .\RI-FüLÖP, F.-PORUBSZKY, 1.: J. Thermal Anal. 2, 25

(1970) _

3. PORUBSZKY, 1.-NE;\IETH. A.-HoRV . .\TH. P.-LIPTAY, G.: Per. Polytechn. Chem. Eng. 16, 381 (1972)

4. 1\ELSON. S. M.-SHEPARD, T. AI.: Inorg. Chem. 4, 813 (1965).

5. PAULIK, F.-PAULIK, J.-ERDEY, L.: Z. anal. Chem. 160, 241 (1958) 6. PAULIK, F.-PAULIK, J.-ERDEY, L.: Anal. Chim. Acta 34, 419 (1966) 7. ERDEY, L.-LIPTAY, G.: Per. Polytechn. Chem. Eng. 7, 223 (1963) 8. LIPTAY. G.-S . .\RK..\l'.', E.: Talanta 15, 1493 (1968)

9. GILL, N. S.-NUTau, R. H.-SCAITE, S.-SHARP, D. W. A.: J. Inorg. Nucl. Chern. 18, 79 (1961).

DR Ivan PORUBSZKY 1.

DR Agnes NEMETH

DR György LIPTAY

J

1502 Budapest, Postfach 91. Ungarn

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