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Verzeichniss der auf der Königlichen Albertus-Universität zu Königsberg im Winter-Halbjahre vom 15. October 1902 an zu haltenden Vorlesungen und der öffentlichen akademischen Anstalten : über zwei Scholien zu Herondas und einige Verderbnisse bei Babrios

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Ossza meg "Verzeichniss der auf der Königlichen Albertus-Universität zu Königsberg im Winter-Halbjahre vom 15. October 1902 an zu haltenden Vorlesungen und der öffentlichen akademischen Anstalten : über zwei Scholien zu Herondas und einige Verderbnisse bei Babrios"

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Verzeichniss

der auf der

Königliehen Albertus-Universität

zu Königsberg

im

W^intei^-Halbjaiire

vom 15. October 1902 an

zu haltenden

Vorlesungen

und der öffentlichen akademischen Anstalten.

Über zwei Scholien zu Herondaa und einige Verderbnisse bei Babrios.

Von Arthur Ludwich. .

Königsberg.

Hart.ungsche Buchdruckerei.

. 1902.

(2)

halten, deren Zusammengehörigkeit schon von anderer Seite richtig erkannt worden ist.

Leider mangelt ihnen die Klarheit der Schriftzüge, die im Allgemeinen den Text (P1) auszeichnet; und da sie überdies stark berieben sind, so kann es nicht befremden, dass ihre Deutung bisher noch nicht in befriedigender Weise gelungen ist. Eins indessen darf wohl als vollkommen sicher angesehen werden: nämlich dass jedes der fraglichen Scholien aus zwei Theilen besteht, einem unteren (älteren, P2) und einem oberen (jüngeren, P3).

Die eine dieser Randbemerkungen gehört zu dem Verse 25 αλλ' εκλέλησται και πέπωκεν εκ καινής. Über der letzten Silbe hat die Handschrift (P2) ein Zeichen, das Kenyon für einen Circumflex, P a l m er für ·λ· d. i. λείπει nahm. W e r das Facsimile einsieht, der wird sich unzweifelhaft eher auf Palmer's Seite stellen, folglich in dem daneben stehenden Scholion eine ergänzende Erklärung jenes elliptischen καινής suchen. Das Scholion las

Kenyon unten κνσης, oben αικος (Rutherford [/υν]αικο'ς)

Meister „ κν. . „ λικος . Crusius „ ΚΥΛΙΙΣ, ' „ „

ich „ Κ ΥΛΗΣ (Ρ2), „ „ (PSJ. •

Eine ganz ähnliche Randbemerkung findet sich bei dem Verse 79 δεϊται. Θρέϊσσα, τήν μελαινίδ' έκτριψον, nur mit dem Unterschiede, dass sie hier jenes von P2 herrührenden Zeichens der Ellipse über dem Texte entbehrt. Dieses zweite Scholion nun las . .

Kenyon imten κνη, oben λευ . Meister „ ΚΥΠ, „ ΛΙΚ

Crusius „ KYHa, „ ΛΓΥ

. ich „ KYHN mit nachträglieh übergeschriebenem Λ (Ρ2), oben ΚΛ (Ρ3).

Von dem Κ vor Λ fehlt jetzt infolge Abreibung die obere H ä l f t e ; beide Buchstaben sind cursivisch verbunden, daher etwas abweichend von den in P1 und P2 üblichen Formen (vgl. VI 94); das darunter stehende zu K Y H N gehörige iV scheint von jener selben Hand

(P3) durchstrichen zu sein. . ·

Das wäre der Schriftbefund; sehen wir nun zu, was er zu bedeuten hat. Gewiss nicht dürfen wir darin κνσης [yw]αικός (vgl. Hesych. κυσός' ή πυγή, ή γυναικεϊον αιδοϊον) suchen.; denn hiermit stimmen weder die Schriftzüge überein (von γυν fehlt jede Spur) noch das ganze zweite, offenbar analoge Scholion. Der Interpret kann, soviel aus den er- haltenen Resten ersichtlich, die Ellipsen bei καινής wie bei μελαινίδα nur auf gleiche Weise erklärt haben, also mit 'Trinkbecher' oder 'Trinkschale' (vgl. Bos-Schäfer Ellips. p. 240).

Dafür standen ihm allerlei griechische Ausdrücke zur Verfügung, die am vollständigsten

(3)

wohl Athenäos im elften Buche seiner Deipnosophisten verzeichnet n a t t e , aus welchem u n s noch reiche E x c e r p t e vorliegen. Das gewöhnlichste W o r t , das zugleich zu d e m F e m i n i n u m εκ καινής und τήν μελαινίδ' passt, ist κνλιξ u n d dieses h a t o h n e alle F r a g e der Schreiber P3 in die anders lautende Glosse P2 bineincorrigirt oder w e n i g s t e n s hinein- corrigiren wollen, und z w a r in der landläufigen A r t d u r c h Ü b e r s c h r e i b e n der erforderlichen Buchstaben. Bei Vs. 25 benutzte er demnach das K Y des P2, d e m er oberhalb sein

. .

λ

Α Ι Κ Ο Σ h i n z u f ü g t e ; bei Vs. 79 das K Y des P2, n e b e n dessen Α er n a c h einem kleinen Zwischenräume die Silbe K A schrieb. Das j e t z i g e F e h l e n des I in dieser zweiten C o r r e c t u r lässt sich verschieden erklären: entweder stand der Buchstabe einst wirklich da (Platz dazu ist vorhanden) und g i n g nur durch Abreiben s p ä t e r verloren oder der Corrector hielt es f ü r überflüssig, i h n hinzuschreiben, weil er das von P2 h e r r ü h r e n d e Η wie. / las. A u f keinen Fall jedoch k a n n ich zugeben, dass, wie E i n i g e meinten, die zweite Beischrift auf κνπελλον f ü h r e .

Daraus übrigens, dass P3 seinen V o r g ä n g e r P2 c o r r i g i r e n zu müssen g l a u b t e , f o l g t natürlich noch lange nicht, dass dieser u n b e d i n g t auf dem H o l z w e g e war, als er sich die Glossen κύλης und κύλην (letzteres von ihm selbst aus κυην verbessert) notirte. Bisher z w a r h a b e n meines Wissens dies alle neueren E r k l ä r e r a n g e n o m m e n , aber so absolut ver- werflich, wie m a n glaubt, scheint mir die F o r m κνλη denn doch nicht zu sein. Z u n ä c h s t berufe ich mich auf E u s t . 1632,28 Μίμνερμος δε, φασι, το του ήλιου καλονμενον ποτήριον ,,ευνήν κύλην" εϊπεν, ,(Ηφαίστου χερσιν έληλαμένην". Sodann auf seine Quelle, die keine a n d e r e ist als das vorhin g e n a n n t e Buch des Athenäos, wo (p. 4 7 0 ' j die b e t r e f f e n d e n Verse des Mimnermos j e t z t allerdings nicht m e h r g e n a u so, wie E u s t a t h i o s sie las, sondern gemäss den Hss. A E folgendermassen lauten: - ·

τον μεν γαρ δια κνμα φέρει πολνηρατος εύνή,

κοίλη 'Ηφαίστου χερσιν έληλαμένη . χρυσού τιμήεντος, κτε.

(Kaibel ποικίλη st. κοίλη, Meineke κοιιλη, A n d e r e anders.) W ä h r e n d also hier i n f o l g e schlechter Aussprache κύλη in κοίλη ü b e r g i n g , h a t es sich theils bei E u s t a t h i o s , theils in einem anderen Verse rein erhalten, den Athenäos bald darauf (470°)· mit den W o r t e n και μήποτε "Αλεξις εν Ήσιόνη Θηρικλείψ ποιεί τον 'Ηρακλέα πίνοντα c i t i r t :

ητησε κ όλη ν1 και λαβών εξής πνκνάς

έλκει, καταντλεί, κτε. • . (So Α, Kaibel mit Ε κύλικα.) Zu diesen, directen Zeugnissen f ü r die E x i s t e n z von κύλη2

gesellen sich noch mehrere indirecte.· E s scheint nämlich dasselbe W o r t auch m i t weiche- rem A n l a u t gesprochen worden zu sein; ¡wenigstens f ü h r t der P a r a g r a p h (31), in welchem Athenäos die Becherart γυάλας bespricht (p. 467°), das L e m m a περί γυλης. Gleich der ι Sollte das nämliche Substantivum nicht noch in einem zweiten Fragmente des Alexis wieder- h e r z u s t e l l e n sein? A t h e n . X I 471 f μεστην ακράτου Θηρίκλειov έσπασε χύλη ν [ ü b e r l i e f e r t κοίληι>] ύπερθυουσαν.

Kurz vorher heisst es xai Θηρίχλειός ης χύλιξ: hier war κόλη nicht anwendbar, weil seine erste Silbe lang ist. , - . _ -

2 Ob dahin auch gehört, was Dueange in seinem inittelgriechischen Wörterbuche (p. 729 unter κουλά) erwähnt: „An vero χάλη idem sit quod κουλά, apud anonymum Cotnbefisianum in Lacapeno num. 39, nolim omnino asserere", weiss ich nicht zu sagen, da ich das Citat nicht habe auffinden können.

(4)

nächstfolgende Paragraph behandelt die Becherart δεινός, für die als Belegstelle einige Verse des Dionysios von Sinope citirt werden, worin es heisst:

γΰναι δικότυλοι, τριν.ότνλοι, δεινός μέγας.

Möglichenfalls steckt in dem augenscheinlich verdorbenen γΰναι nichts anderes als γύλαι (Meineke conj. κοτνλαι, Kock κύμβαι) oder wenigstens γνάλαι, eine Wortform, die sich sowohl bei Athenäos als auch im Et. M. (243,13 γυάλας· είδος ποτηριού παρά Μακεδόσι) erhalten hat, während sie bei Hesychios etwas anders lautet (γυλλάς· είδος ποτηριού 7ΐαρά Μακεδόσιν). Auch ein Neutrum γίαλον gab es, dessen Pluralis von dem Et. M. 243,10 (und ebenso höchst wahrscheinlich von Hesychios) durch ποτήρια erklärt wird1. Endlich dürfte vielleicht auch Γνλιος, ein Epitheton des Herakles (Hesych. s. v.; E t . M. 244,26;

Theognost bei Cramer Δη. Ox. 11 19,15), hierher zu ziehen sein. Ob der Name der Kupplerin Gyllis gleichfalls in diese Reihe gehört, kann füglich dahingestellt bleiben.

Jedenfalls hoffe ich nachgewiesen zu haben, dass die Glossen κνλης und κΰλην, die P2 zu εκ καινής und τήν μελαινίδ' fugte, ganz und gar nicht so haltlos sind, wie man bis- her geglaubt hat. Ich könnte mir sogar wohl denken, dass der Interpret absichtlich eine Wortform wählte, von der er glaubte, sie läge dem Dialekte des Herondas am nächsten;

denn nicht sowohl um eine freie eigene E r k l ä r u n g als vielmehr um eine der Dichtung möglichst angemessene E r g ä n z u n g handelte es sich hier für ihn.

E i n e andere F r a g e ist, ob die von P2 und P3 gebotene Erklärung richtig ist. Ich meinerseits stehe nicht an, dies zu bejahen. I m zweiten Falle (τήν μελαινίδ') ist überhaupt jeder Zweifel ausgeschlossen; im ersten (πέπωκεν εκ καινής) entscheiden Parallelstellen wie Aeschyl. Hik. 953 ο ν πίνοντας έκ κριθών μέθν. Herdt. I V 172 εκ τής χειρός διδοί πιειν και αυτός έκ τής τον ετέρου πίνει. Xen. Kyr. V 3 , 3 ουδέ έκ χρυσών πίνομεν φιαλών. Plat.

Euthyd. 299θ πίνουσιν έκ των εαυτών κρανίων κεχρνσωμένων. Rep. I I I 417a ουδέ πίνειν εξ άργίρον ή χρνσον und viele andere ebenfalls zu Gunsten jener Interpreten, die doch beide Griechen waren und ersichtlich nicht das geringste Bedenken trugen, die häufige Ellipse des Begriffes 'Becher' auch auf πέπωκεν έκ καινής auszudehnen.

II.

Das erste, an Branchos gerichtete Einleitungsgedicht zu den Fabeln des B a b r i o s h a t so schwer gelitten, dass ohne handschriftliche Hilfe gewiss niemals mehr der Versuch gelingen wird, es vollständig in seiner ursprünglichen Fassung wiederherzustellen. In- dessen manche Stelle darin ist doch bereits mit augenscheinlichem Glück gebessert worden, und f ü r hoffnungslos zerstört möchte ich auch die Schlussverse nicht halten, die im Cod.

Athous (A), anknüpfend an Αισώπου μύθους, so lauten (nur das stumme Iota scheint

überall zu fehlen): .

1 Dagegen kommt das Adjectivum γυαλός hier schwerlich in Betracht.. Herodian zu Ii 99 τό γναλον οταν έπίθετον η, οξύνεται' ,,εύτ άν ό παις από μεν γναλόν λίθον αγκάασασθαι" (Schneider Callimach. II p. 773). Hieraus Eust. 526,42 γναλον δί λίθον όξυτόνο<ς λε'γεσθαι. Anders Et. Μ. 243,12 γύαλος- κύβος, τετράγωνος λίθος. Die Schreibung wechselt auch sonst: Hesych. γνλλός' κύβος ή τετράγωνος λίθος; noch abweichender Athen. „IX 399b τά δ' εκατέρωθεν κοιλώματα λεγονσι κύβους γαλλίας, w o aber doch wohl γναλούς noch die wahrscheinlichste Emendation sein dürfte, wie γυαλός bei Hesychios.

(5)

17 ων νΐν "καστον, άν θείης εμή μνήμη, μέλια ταγές αοι νφ το κηρίον θήαω, πικρών Ιάμβων σκληρά κώλα θηλύνας.

Lachmann's Conjecturen αν θέλης, ίνί μνήμη μελιαταγές σοι νώντι κηρίον θήαω haben nicht alle sich einstimmigen Beifall erworben. Das ist kein W u n d e r ; denn auch von der nicht Babria- nischen Präposition ¿vi ganz abgesehen geben sie zu Bedenken allerlei Anlass. W e n i g e r anstössig wäre, meine ich,

ων vvv έκαστον άνθεμ' είσ' εμή μνήμη

. μελισταγές σψ νφ το κηρίον θήαω, '

„von diesen (Fabeln), die er (Aesop) als besondere Zierde (wie ein Weihgeschenk) meinem Gedächtnisse einverleibte (posuü), will ich jetzt eine jede honigtriefende W a b e in deinen Sinn legen", 'άνθεμα — ανάθημα in dem kleineren Homerischen H y m n u s auf Aphrodite Vs. 9 und sonst öfter. Über die unbedenklichen Elisionen s. M. Ficus bei A. Rossbach Griech.

Metrik 3 S. 845 ff. und die Prolegomena von Crusius (S. L ff.). Das possessive Pronomen braucht Babrios auch ohne Artikel 95, 9 λόγοισι θηρενθειαα σοϊς μελιγλώααόις u n d in dem Verse vorher wahrscheinlich ebenfalls (s. unten). — Von dem durch einen Pfeilschuss verwundeten Löwen, der sich mit dem Menschen in einen K a m p f eingelassen hatte, lesen wir:

1, 12 τούτον δ' άλώπηξ ουκ άπωθεν εϊστήκει.

ταύτης δε θαρσείν και μένειν κελενοίσης . . .

So ungeschickt, dass er beide Verse mit demselben οντος anfing, wird der Dichter schwer- lich gewesen sein. An erster Stelle erwartet man vielmehr ein auf diesen Löwen passen- des Epitheton, also etwa τρντον (afflicti). Das Adjectivum bezeugt Theognost bei Cramer An. Οχ. I I 74, 32 und unter τρύω führen die Lexikographen g e n u g hierher gehörige Parallelstellen an. — E i n Fischer

6, 3 μικρόν ποτ' Ιχθύν ορμιής άφ' ιππείης ήγρευαεν, εκ των είς τάγηνον ωραίων.

Natürlich ist das hier unhaltbar, wie man längst erkannt hat, näher aber als Lachmann's allgemein gebilligte Correctur ov των f ü r εκ των liegt meines E r a c h t e n s εκτός 'ausser' (Plat. Gorg. 474d έχεις τι εκτός τούτων λέγειν περί σώματος κάλλους;). — Die Hausschwalbe spricht zur Nachtigall:

12, 16 τί σε δροσίζει νυκτός ένννχος στίβη,

και καύμα θάλπει; πάντα δ' αγρώτην τήκει, άγέ δη σεαντήν, σοφά λαλούσα, μήνυαον.

Den ersten Vers hat Meineke durch πηκτός ένννχος στίβη glänzend verbessert (Plat. Tim. 59c τών λαμπρών πηκτών τε εν γένος υδάτων χαλκός ξνΰταθεις γέγονε. Kallimach. E p i g r . 33, 3 στίβη και νιφετψ κεχρημένος), hingegen der zweite und dritte sind noch nicht überzeugend gebeilt. Die sicher erkennbaren Spuren, dass der Dichter die Qualen der übermässigen (erstarrenden) Kälte in der Nacht denen der übermässigen (zerschmelzenden) Hitze a m T a g e gegenübergestellt hat, durften nicht verwischt werden. Halten wir dies fest u n d nehmen wir ferner an, dass in dem letzten Verse die Aufforderung liegt, sich nicht selber zu vernichten, so können die Schreibfehler leicht auf folgende Weise berichtigt werden:

h.

(6)

τι σε δροσίζει πηκτός ένννχος στίβη, και καύμα θάλπει, Πάνα δ' άγρότην τήκει;

άγε δή σεαντήν, σοφά, λαλούσα, μή λναον.

W a s hat es f ü r einen Zweck, dass du dich von dem gefrorenen Nachtreif bethauen und mitsamt dem ländlichen Pan von der quälenden Hitze schmelzen lässest? Πάν und αγρό- της sind unserem Dichter geläufig (3,7. 23,4. 5 3 , 4 — 13,1. 34, 1. 37,5. 169, 3), das Femininum άγρότις nicht. Leonidas Anth. Pal. VI 13, 2 αγρό τα Πάν. Anyte Anth. Plan.

231, 1 Πάν άγρότα. Als seine Gefährtin wird die Nachtigall auch in dem schönen Homerischeu H y m n u s ( X I X 16 ff.) gepriesen. Für λίειν in der hier geltenden Bedeutung genügt es auf folgende Homerstellen hinzuweisen: Θ 103 στ δέ βίη λέλνται. γ 450 λύσει» δέ βοός μένος, denen es nicht an weiteren Analogieen feblt. — Einem Rinderhirten kam einst ein

Stier abhanden; . 23, 3 έθηκε δ' εύχήν τα~ις ορεινόμοις Νύμφαις,

'Ερμή νομαίψ, Πανί, τοις πέριξ άρνα λοιβήν παράσχειν, εί λάβοιτο τον κλέπτην.

Da πέριξ mit dem Accusativ verbunden zu werden pffegt, so muss wohl in dem verdorbe- nen άρνα eine. Ortlichkeit stecken, vielleicht das auf dem Parnes gelegene Άρμα, da Babrios es auch sonst nicht an Beziehungen auf Attika fehlen lässt: 12,22 μετά τος Αθήνας άνδρα και πάλιν φεύγω (sagt die Nachtigall). 15,1 άνήρ 'Αθηναίος τις άνδρι Θηβαίφ (vgl. Vs. 7. 14). 72,16 ει μή χελιδών αυτόν, ώς'Αθηναίη, ήλεγξεν (vgl. 148). 183,1 'Υμηττίη μέλισσα, κηρίων μήτηρ. Über jenes H a r m a berichtet Strabo IX 404 εντεύθεν δέ ή

παροιμία την αρχήν έαχεν ή λέγουσα „οπόταν δι' Άρματος αστράψη", αστραπή ν τινα σημειου- μένων κατά χρησμίν των λεγομένων Πυθαϊστών, βλεπόντων ώς επί τό Άρμα και τότε πεμπόντων τήν θνσίαν εις ¿/ελφους όταν άστράψαντα ΐδωαιν. Das obige Medium λάβοιτο genügend zu rechtfertigen, dürfte kaum gelingen; ich würde als Herausgeber unbedenklich der Con- jectur Dübner's λάβοι γε den Vorzug geben, die sich mit Fug und Recht auf Vs. 8 και

βού>ν προσάξειν, εί φύγοι γε τον κλέπτην stützt. An beiden Stellen hat γε dieselbe Be- d e u t u n g : dort wünscht derHivte, wenigstens den Dieb zu fangen, hier dagegen, wenigstens dem Diebe zu entkommen. In beiden Fällen will er unter der genannten Bedingung n o t h g e d r u n g e n auf die Wiedererlangung des geraubten Stieres verzichten. Der parallele Ausdruck ist ganz unverkennbar und sichert die Correctur, die übrigens auch an der Para- phrase ει γε τοΰτο έφενροι einen guten H a l t hat. — Die Fabel von dem gefangenen Wiesel beginnt in Α so:

27,1 γαλτν δόλφ τις συλλαβών τε και πνιγών

έπνιγε ν υδάτων συναγγία κοίλη. . Augenscheinlich sind die Verderbnisse schwer, aber daran, dass πνιγών durch δήσας er-

setzt werden muss, kann ich doch nicht recht glauben, da es zu weit ausser dem Bereiche der Wahrscheinlichkeit liegt. Die schonendste Änderung, die zugleich dem Sinne und

Metrum entspräche, würde wohl diese sein: . γαλήν δόλω τις συλλάβων, τε και πνίξων · έπήγεν υδατι τω 'ν συναγκείφ κοίλη.

D e n k b a r wäre freilich auch, dass Babrios die Krasis vermied und τ ψ σνναγκείας κοίλης schrieb. Übrigens wird man doch zu beachten haben, dass dies bei ihm das einzige Bei-

(7)

spiel des Pluralis von νδωρ wäre, falls es echt sein sollte, und zwar eines, das g e g e n ü b e r dem häufigen Gebrauch des Singularis keinerlei Bedeutungsunterschied erkennen lässt.

Sollte es ein blosser Zufall sein, dass dieser Umstand genau zusammenfällt mit dem offen- baren metrischen Fehler an ebenderselben Versstelle? — Die F a b e l schliesst in der neuesten Ausgabe folgendermassen:

27, 6 πάντα δ' οίκον ήρήμους

•χρεών [τ'] άνεωγός άγγος' ώστε τεθνήξη βλάπτονσα μάλλον ήπερ ώφελοΐσ' ημάς

Den vorletzten Vers kennt Α gar nicht (er ist aus dem Vaticanus hinzugekommen, wo τ fehlt), und ich bin überzeugt, dass andere Herausgeber ihm mit vollem R e c h t e die Auf- nahme in den Text versagt haben; denn dass er nach πάντα d' οίκον ήρήμους noch das höchst .geschmacklose κρεών τ ανεφγός άγγος nachschleppen lässt, ist gewiss nicht ge- eignet, ihm unser Vertrauen zu gewinnen. — E i n altes Pferd ward einst zu schwerer Arbeit in die Mühle verkauft,

29, 2 ζευχθείς δ' υπό μΰλην πάσαν εσπέρην (τάλας add. Α2) - και δη στενάξας είπεν . . .

Der erste Vers ist nicht allein unvollständig, sondern enthält auch einen irregulären Tri- brachys: cuiiis sirnile cxemplum repperi nulluni, sagt E b e r h a r d (Vorrede seiner Ausgabe S. VI); etenim praepositiones disyllabae omnibus locis ictum habent in syllaba priore. I n der T h a t steht das citirte Beispiel völlig vereinzelt bei unserem Dichter da (der den Tri- brachys im zweiten Fuss nur nach folgenden Mustern bildet: 7,12 hi αντόν έτίθει.

36,9 σοφώς δέ κάλαμος. 36, 10 συ μεν μαχόμενη. 37,6 ό βονς μεν ό γέρων. 97, 10 έμέμφεθ'

ό λέων). Nach dem sonstigen Gebrauche sollte man etwa erwarten , μνλη δέ πάσαν εσπέρην υπεζεΰχθη.

Der Corrector Α2 m a g wohl gemeint haben, den Vers richtig wiederherzustellen, w e n n er ihm am E n d e ein τάλας hinzufügte: ob er aber nicht dieses τ άλας einer Quelle entlehnte, in der es eigentlich als Ersatz für das folgende και δή bestimmt war? Ich könnte mir nämlich wohl denken, dass Jemand die Gorruptel so zu beseitigen versucht h a t t e :

ζευχθείς δ' υπό μΰλην εσπέρην [αει] πάσαν . τάλας στενάξας είπεν . . .

woraus sich dann Δ2 nur entnahm, was er f ü r zweckmässig hielt. Leider verhelfen uns alle diese E r w ä g u n g e n nicht zu einer halbweges einleuchtenden E m e n d a t i o n ; aber viel- leicht bringen sie wenigstens die grosse Unsicherheit dessen, was hier in den Ausgaben steht, zu lebendigerem Bewusstsein. — Leichter zu heben ist der Fehler zu A n f a n g des Epimythiums

2 9 , 5 μη λίαν έπαίρου τρός τό της ακμής γανρον,

wo vermuthlich ehemals μ ή λήμ' έπαίρου gestanden h a t (Soph. Ο. Τ. 635 στάσιν γλώσσης έπήρασθ'. Eur. Iph. Τ. 1484 π α να ω δέ λόγχην, τ ν επαίρομαι ξένοις). — In dem Kriege der Wiesel und Mäuse suchen die letzteren ihr Heil in der W a h l von gekennzeichneten An- führern.· Dennoch werden sie wiederum»* geschlagen. "Während n u n die Gemeinen sich leicht in ihre Schlupflöcher retten, werden daran die Anführer gerade durch die Abzeichen ihrer Würde, die sie sich vor die Stirn gebunden haben, gehindert:

ϊ 31,20 μόνοι θ' έάλωσαν αυτόθι μυχών πρόσθεν. '

(8)

Der dem Sinne nach unentbehrliche Vers enthält zwei grobe Verstösse gegen das Metrum.

Den zweiten h a t man zwar unschwer durch αυτόθεν bei Seite geschafft, den ersten aber lediglich ' durch die keinesweges. unbedenklichen Neubildungen ε άλω ν oder εάλον, die un- belegbar sind, auszutilgen gewusst. Wer berücksichtigt, dass' 3, 5 κατέαξε' überliefert ist statt κατήξε u n d dass Babrios 13,12 ήλω'ς sagt, nicht εάλως, der wird es hoffentlich nicht zu kühn finden, wenn ich vorschlage zu schreiben .

. χήλωσαν αυτό9', οϊ μόνοι μνχών πρόαθεν,

oder, falls die Ergänzung ν,οη ή ο αν unstatthaft sein sollte, χήλωσαν αϊτό θ' οι μόνοι μ. π. ρ.

Die Krasis wird gestützt durch χή 12,7 und 13,6 (χνπέμεινε 64, 12: χω 72,21 u. ä.). Und was endlich die Umstellung anbetrifft, so gehört sie jedenfalls zu denjenigen textkritischen Mitteln, ohne die anerkanntermassen bei Babrios überhaupt nicht auszukommen ist. W e r hieran noch zweifeln sollte, dem empfehle ich zu näherer Betrachtung beispielsweise 19, 2f. 21, 9f. 43,5. 52,8. 53,4. 70, 2. 81,1. 3. 82, 11. 88,,17. 95, 14.. 102,7. Die an diesen Stellen und noch sonst öfter von den Kritikern vorgenommenen Wortversetzungen sind ohne Zweifel fast alle so evident richtig, wie man das von blossen Conjecturen nur irgend erwarten darf. — Der Hund, der., bei einem Festmahle erschienen, aber von dem Koch hinausgeworfen war, erwidert auf die Frage, wie er geschmaust habe, launig:

" 42,8 . πώς γαρ αν κρεϊττον,

ι ' δς οίδέ ποίαν άναλνειν με γινώακω; ' ' R i c h t i g ist bemerkt worden, dass άναλνειν hier für άγκνραν άναλνειν, navem solvere ('ab-

fahren') stehen müsse. Damit lässt sich jedoch ποίαν (nämlich οδόν) nicht gut vereinigen.

Möglichenfalls schrieb der Dichter ονδ' επ οίκον άναλνειν με, d. i. „wie denn könnte ich besser geschmaust haben, der ich nicht einmal merke, dass ich heimwärts abfahre?" Die Heimfahrt vollzieht sich wie von selbst, unmerklich. In prosodischer Hinsicht erscheint mir (ebenso wie Crusius praef. p. L X ) der Vers, tadellos (anders Eberhard Observ. Babr.

p. 10). W e g e n des Acc. c. Inf., verweise ich auf Horn, θ 221 των δ' άλλων εμέ φημι πολύ προφερέστερον είναι und ähnliche Fälle. — 'Auflauern' heisst bei Babrios stets (fünfmal) ενεδρενειν (die Stellen bei Orusius p. 343), nur einmal lesen wir . . . . .

44,2 λέων δε τούτους σνλλαβείν έφεδρενων ': ' · ··

genau in demselben Sinne und .an derselben Versstelle wie jenes. Sollte diese Ausnahme nicht auf einen blossen Schreibfehler zurückzuführen und durch das Regelmässige zu er- setzen sein? — Ein Ziegenhirt flüchtete sich einst vor bösem Schneegestöber in eine Höhle, wo er eine grosse Schaar wilder Ziegen vorfand. F ü r diese holte er L a u b aus dem Walde, die eigenen hingegen beachtete er nicht und liess sie hungern:

" 45, 7 τ αϊ ς μεν φέρων έβαλλε θαλλόν έξ ύλης, ; . .

τάς δ' Ιδίας άφήκε μακρά λιμώττειν. , Sonst braucht der Dichter das Adj. ίδιος regelrecht: 10, 2 ϊδίης εαυτόν, και παρείχε ν αϊτονση.

66,6 ίδιων δέ [την] όπισθεν, ήτις ην μείζων. Ich v e r m a g ' nicht abzusehen, was ihn ge- hindert haben könnte, dem entsprechend auch dort zu schreiben '

ιδίας δέ τήαδ' άφηκε μακρά λιμώττειν.

Die Construction von λιμώττειν mit dem Genetiv (τήαδε, nämlich ύλης) ist „· ebenso, wenig unerhört wie die von πεινήν und διψήν; Beläge f ü r alle drei bieten die Lexika. — Nach- dem der sterbende Vater seine Söhne aufgefordert hat das Bündel S t ä b e ' z u zerbrechen:

(9)

47, 8 οι δ' όυ γαρ ήδύναντο ' „κατά μίαν τοίννν •

πειράσθ'". * Sprächen die Söhne diese letzten Worte, so wäre selbstverständlich an o\ δ' kein Anstoss

zu nehmen. Da indessen der Sprecher nach wie vor der Vater ist, so e r w a r t e t m a n doch wohl eher ειτ, ου γαρ ήδύναντο. — Hermes lud einen W a g e n voll L ü g e n u n d Betrügereien und f u h r damit von Land zu Land, sie zu vertheilen:

57,6 ώς δέ τψ χώρψ τω των 3Αράβων επήλθε και διεξήει . . .

Anapästische W ö r t e r wie 'Αράβων pflegen sonst den Vers zu beginnen; vermuthlich geschah das auch hier, vielleicht so: 'Αράβων τόπων επήλθε. Vgl. P l a t . Ges. V I 760° τοις τής χώρας τόπους μεταλλάττοντας. Demosth. IV 31 τον τόπον τής χώρας. — K r a n i c h u n d P f a u stritten einst urn ihre beiderseitigen Vorzüge. Der Anfang dieser Fabel ist uns der ge- wöhnlichen Annahme nach in doppelter Fassung überliefert; in Α steht:

65, 1 ήριζε τέφρη γερανός είφιέί ταψ,

bei Suidas hingegen (unter γερανός, vgl. ταώς ενπήλη'ξ) findet man:

Λίβνσσα γερανός ήδέ ταώς ενπήλη'ξ χλωρήν άει βόσκοντο χείματος ποίψ.

Ich halte es f ü r höchst zweifelhaft, oh beide Fassungen jemals wirklich zu einem Gedichte ebendesselben Inhaltes gehört haben; f ü r noch zweifelhafter, ob die zweite Version besser ist als die erste; für ganz unglaublich, dass die eine oder die andere von Babrios selbst herrühren· sollte. Nach dessen äusserst sorgsam überlegten metrischen Grundsätzen wenigstens ist keine von beiden gebaut: beide brauchen ταιίς, als ob es τάος gelautet h ä t t e (was sonst unbezeugt ist); und die des Suidas f ü g t dazu gar noch das nicht Babri- anische ήδέ und das augmentlose Imperf. βόσκοντο. Lachmann's Conjectur ήριζε γερανός εόφνεϊ ταω τεφρή scheitert au dem unzulässigen letzten Oxytonon (das in ein P a r o x y t o n o n umzuwandeln Herodian I 203,13 verwehrt). Somit bleibt uns schwerlich etwas anderes übrig, als die Unechtheit beider E i n g ä n g e anzuerkennen u n d den Versuch, durch Con- jectur den echten wiederzufinden, vorläufig als aussichtslos aufzugeben. — Als jeder der Götter ein Weib freite, kam schliesslich auch der Πόλεμος an die R e i h e :

70, 3 c'Υβριν δέ γήμας, ήν άρης κατειλτφει, ταύτης περισσώς, ώς λέγονσιν, ήράσθη.

Hinter dem verdorbenen Ι'ρης vermuthe ich χαρείς (Horn. Κ 541 τοί δέ χαρέντες δεξιή ήσπάζοντο). — Die Haubenlerche wird theils κορυδαλλός, theils κοριόός g e n a n n t . Bei unserem Dichter scheinen beide Formen festzustehen, allerdings nicht ohne störenden Hinzutritt einiger Verde:bnisse: die viersilbige zu Anfang, die dreisilbige in 4e r Mitte des Verses. Die in F r a g e kommenden Stellen dürften ursprünglich folgendermassen g e l a u t e t haben:

72,20 και κίσσα κάτι κορνδός ονν τάφοις παίζων (Α hat και κοριό άλλος, Α2 και κορυδαλλός)

88, 1 κορυδαλλός ήν τις' εν χλόη νεοσσενων (Α κορνδαλλος, Α2 corr.; vgl. übrigens noch 154,3 Eberh.)

88,8 και τις [όε] κορνδον των λοφηφόρων παίδων

(Α τις κοροίδο ι; Vat. τις κοριδοϊ; Eberhard besserte) -1

(10)

88, 17 κορυδαλλός είπε παιαί νηπίοις' ,,ώρη

(Α είπε κορυδαλλός, Vat. είπε κορυδός, Eberhard besserte). Da die Neigung, diese Formen mit einander zu vertauschen, nicht in Abrede zu stellen ist, so wird mein obiger Vorschlag von dieser Seite her wohl kaum Bedenken erregen; und dass κάτι ebenso wenig dem Babrianiscben Sprachgebrauche zuwider läuft, lehrt 81,2. — Von einem ungeschickten Arzte, der den Kranken flugs f ü r einen Todescandidaten erklärt:

. 75, 4 δ δ' άτεχνής ιατρός είπεν είσβαΐνων ,,ονκ εξαπατώ σε", φησίν, ,,οίδ' ενεδρεύω . . .

Zwei metrische Fehler und das doppelte 'Sagen' machen die Verse so, wie sie sind, un- haltbar. Doch Hessen sie sich gegen das gewaltsamere Verfahren der Athetese durch folgende Änderungen schützen:

. ως δ' άτεχνής ιατρός είδεν είσβαΐνων,

„ουδέν απατώ σε", φησίν, ,,ουδ' ενεδρεύω . . . In dem ersten Verse derselben F a b e l könnte ursprünglich

Ιατρός ήκ' άτεχνος ,,ούτος" άρρώστψ

gestanden haben, nicht Ιατρός ή ν άτεχνος. ούτος αρρ. Es kam ein ungeschickter Arzt, während gerade Alle zu einem K r a n k e n sagten: 'He du, habe keine Angst, du wirst ge- rettet werden'. Dass Babrios auch in diesem Sinne das Demonstrativum ούτος braucht, ersieht man aus 49,3. (133, 3 Crusius.) 198,5. Directe Rede mit eingeschobenem λέγειν ist ihm ebenso wenig f r e m d : 30,9. 109,1. 118,9. 129,23. 132,6. — In den Worten des Kamels, das zum Tanzen gezwungen wird,

. 80,3 έμοί γένοιτο καν δδψ βαίνειν ' άνευ γέλωτος, μήτι καν χορψ παίζειν

vermuthete F i x μήτι γ' εν χορψ; ich würde μήτι κατά χορδν vorziehen. I n metrischer Hin- sicht wäre der oben aus 47, 8 citirte Vers zu vergleichen. Der treffende Gegensatz zwischen

„auf dem W e g e " und „auf dem Tanzplatze" sieht übrigens keinesweges darnach aus, als ob er dem K o p f e eines Interpolators entsprungen sei. — Gleich der nächste Fall macht es mir wieder sehr fraglich, ob der Athous hinter Saidas zurückstehen muss. Es ist die Fabel von dem schlafenden Löwen, den eine über ihn hin weglaufende Maus weckt und in hellste Aufregung versetzt. Deswegen höhnt ihn der Fuchs.

82, 6 o d ' „ουχί τον μϋν" είπεν, ,,ώ παλαμναίη, ;

δέδοικα, μή μου την δορήν κνίοη φεύγων . :κακήν δέ μελέτην έπ' εμέ τής όδου τρίβει".

D a f ü r bietet nun Suidas (unter παλαμναϊος):

. „ουχί τον μνν" είπεν, ,,ή παλαμναία, δέδοικα, μή μου τήν δοραν δάκη φεύγοιν

χαίτην d' έμελλε την έμήν καταιοχίνειν". ' - So oft ich diese beiden Recensionön mit einander vergleiche, erscheint mir die des Athous als die weitaus feinere und echtere: „sie treibt eine schlechte Übung, über mich hin ihren W e g zu nehmen"; solchem dreisten Ü b e r m u t h muss man gleich zu Anfang mit Festigkeit entgegentreten, sonst verhert man an Achtung. Daran, finde ich nichts auszusetzen; an dem griechischen Ausdruck ebenso wenig. F ü r das Vertrauen, das die meisten Heraus- geber diesmal dem Suidas geschenkt haben, ist es kein günstiges Zeichen, dass sie ihm

(11)

nur den letzten Vers, nicht aber die Varianten ή παλαμναία u n d δοράν δ ά κη entlehnen zu dürfen meinten. Dadurch ist eine Halbheit in das kritische Verfahren hineingekommen, die sich im vorliegenden Falle durch nichts rechtfertigen lässt. W o h e r solche doppelte Recensionen entstanden sind, deutet uns der Dichter in der zweiten Vorrede selber an (9 υπ εμού δέ πρώτου της θύρας άνοιχθείσης εισήλθαν άλλοι κτέ.); dass die nicht Babriani- schen ausschliesslich in den Athous E i n g a n g gefunden haben, h a t bisher noch Niemand bewiesen. J e t z t wissen wir mit aller Bestimmtheit, dass unser Dichter häufig auch Schul- zwecken dienen musste und dabei arg g e n u g mitgenommen wurde, bisweilen noch viel schlimmer als im Athous; und diese Schulübungen liegen d e r Z e i t des Suidas weit voraus:

sollte davon nicht wirklich Manches in sein Lexikon durchgesickert sein? — Ein Epi- mythium lautet jetzt so: .

. 85, 19 συμφωνία μέγιστον αγαθόν άνθρώποις' • τό δέ στασιάζον ασθενές τε καί δούλο ν.

Erträglicher wäre τό δ' έν στάσει ζήν oder (wenn auf 75,16 επί τω θεραπεύειν . . . Verlass ist) wenigstens τό δέ στασιάζειν. — Von dem Wolfe, dem ein K n o c h e n im Schlünde stecken geblieben ist und der dem Reiher g u t e n Lohn verspricht, wenn er ihn davon be-

freien würde, heisst es: · 9 4 , 3 τον τράχηλ.ον ei κ.αθιμήσας • - -· -

ανελκίσειε y.ai πόνων άκος δοίη. · Mich stört das letzte Verbum; denn g e b e n k a n n der Helfer gar nichts, was den B i t t e n d e n

aus seiner peinlichen L a g e zu befreien im Stande w ä r e ; t h u n aber k a n n er allerdings dazu etwas, und daher vermuthe ich άκος δρψη (Aesch. Hik. 268 τούτων άκη τομαία και λυτήρια πράξας. 367 ξυνή μελέσθω λαός έκπονεϊν άκη. Plat. Ges. Χ 910a έκάατοιοί τε αυτών άκη ποιονμένούς βωμούς καί ιερά). — Der kranke Löwe bittet den Puchs, ihm den Hirsch herbeizuholen, auf den er Appetit h a b e : '

95, 8 σύ ó' άν θελ.ήσης, είς χείρας εμάς ήξει

λ.όγοισι θηρενθέίσα σοϊς μελιγλώοσοις. ' Seit Boissonade h a t sich die Gewohnheit eingebürgert, das unmetrische εις χείρας durch die Umstellung χείρας είς gefügiger zu machen: nur vergass m a n dabei, was schon öfter vorgekommen, die von den alten G r a m m a t i k e r n (ζ. B. von dem T h r a k e r Dionysios p. 71, 2) eingeschärfte Regel, dass die einsilbigen Präpositionen keine Anastrophe erleiden dürfen (vgl. Lehrs Qu. ep. 98). Also muss dem vorliegenden Fehler auf anderem Wege' abgeholfen"

werden. Am einfachsten, glaube ich, würde dies durch είς χαράς εμάς ήξει geschehen.

Über den häufigen Gebrauch des Pluralis der Abstracta s. K ü h n e r ' s Ausl. griech. G r a m m .

§ 348,3. Passend wird diesmal damit das freudige Gefühl als ein mannigfaltiges und wiederholtes bezeichnet. (Erotian χάριτες' al χαραί, ώς καί Σοφοκλής έν ελεγεία μέμνηται καί Απολλόδωρος.) •— Der Fuchs findet den Hirsch auf einer weichen Wiese:

' . 95, 12 έσκνε δ: αυτήν πρώτον, είτα καί χαίρειν . προσείπε, χρηστών τ' άγγελος λόγων ήκειν.

Gewöhnlich ändert man mit Bergk προσέκυσε δ' αυτήν, vielleicht aber ist έκνυε δ: αυτήν vorzuziehen, (vgl. Aristoph. Thesm. 481). — Seine Rede schliesst der F u c h s mit folgender

Sentenz: . . • . .. '

(12)

95; 34 τά μικρά πείθει τοις εν έσχάταις ώραις· . ψνχαί ό' εν Ιφθαλμοϊσι των τελευτώντων.

„Die S e e l e n sitzen in den Augen der Sterbenden" („ihre geistige Thätigkeit sitzt in den A u g e n " E b e r h a r d Observ. Babr. p. 3)? Einwandsfrei ist die Richtigkeit dieser psycho- logischen Beobachtung schwerlich; und selbst wenn sie es sein sollte, wäre sie hier schlecht angebracht, wo es auf weiter nichts als darauf ankommt, eine e i n z i g e Seelenregung (vgl.

τά μικρά 34), nämlich seinen " W u n s c h dem Todtkranken aus den Augen abzulesen. Ich zweifele daher nicht, das ψυχαί aus ευχαί verdorben ist. — Ob unser Dichter mit der Lesart

95, 63 ήν μοι προσέλθης και γρίσαι τι τολ.μήσης -

sich einverstanden erklären würde, ist mehr als fraglich. Mag sein, dass das überlieferte γρυξαι den Metriker wenig a n m u t h e t : noch viel weniger wird der Grammatiker von γρίσαι erbaut sein. In solchem Dilemma dürfte es immer noch gerathener sein, einstweilen der Überlieferung den Vorrang zu lassen. — E i n ähnliches grammatisches Waguiss finden wir in diesen Versen, die ich den Ausgaben Lachmann's und Eberhard's entnehme:.

95,76 και νυν εκείνος πλεϊον ή συ θυμοΰται, . . . λίην άπιστον πειράσας σε ν.αί κονιρην,

1 · βασιλή δέ φησι τον λΰκον καταστήσειν.

1η Α steht (von dem Schreibfehler πλ,έον abgesehen) βασιλέα δέ φησι. Nun ist ja freilich die F o r m βασιλή nicht ganz unerhört; aber hieraus folgt doch noch lange nicht, dass auch Babrios sie anzuwenden wagte. Sehe ich recht, so liegt hier nur eine Verschiebung der Conjunction δέ vor und ursprünglich lautete die Stelle wohl:

λίην δ' άπιστον πειράσας σε -και κούφην βασιλέα φησί τον λΰκον -καταστήσειν.

Ähnlich beginnen 76,2 ο πόλεμος, έκρίθιζε -κάτρεφεν γόρτψ. 113,4 τά πρόβατα σφσαι, τούτον είσάγων ήμιν. Die Regel, die Ficus S. 835 f ü r den Tribrachys aufstellt: „Im ersten Fuss (sechsmal) sind Arsis und Thesis stets getrennt", halte ich nicht f ü r verbindlich;

denn theils beruht sie auf einer zu ' geringen Zahl von Beispielen, theils lässt sie sich nicht mit 8 , 2 πάτερ' άναβαίνειν ιιάλλον ή -κάτω βαίνειν vereinbaren. Unrichtig ist auch, was Ficus S. 825 zu 106, 14 behauptet: „In dem Tribrachys im zweiten Fuss ταυτον πα- ρετίθει . . . ist Arsis und Thesis nicht getrennt, eine Form, die sonst im zweiten Fuss ebenfalls bei Babrios nicht erscheint". E r übersah 36, 10 μαχόμενη. 59, 14 θεμελίοις. 85, 8 πολεμίων, 98,9 περιλαβείν. 111,8 μεσόγεων. 12 κατέπεσε. 18 κατέπεαεν. — E i n Esel, der Salz zu tragen hatte, suchte sich schlau die L a s t dadurch zu erleichtern, dass er sich frei- willig ins W a s s e r fallen liess:

- . 111,12 εκών κατέπεσε, και πάλιν όλους τήξας κονφως ανέστη γαύρος ¿'ς τι κερδήσας.

Bergk's Conjectur γόμους ist nicht überzeugend, weil der Dichter γόμος, φόρτος, μόχθος, βάρος u. dgl., wie natürlich, nur im Singularis braucht; wer jedoch den letzteren einsetzt, dem wird es schwer fallen zu erklären, wie όλους aus γόμον hat entstehen können. Gegen M. Schmidt's Vorschlag παλιμβόλως liegt das Bedenken vor, dass gleich darauf wieder ein Adverbium (κούφιος) folgt; aber ich wiisste nicht, was uns hindern könnte, dem paläo- graphisch noch näher stehenden παλιμβόλους den Vorzug zu geben, wozu sich aus dem Vor- hergehenden (ζ. B. aus Vs. 8) leicht αλας ergänzt („das umgeworfene Salz"). Nikander

. ' . • · 2* '

(13)

Athen. I X 370a πέλμασιν, olai πέδιλα παλ.ίμβολα κασσύουσιν. Aristän. I 28 την έμήν οντω ψυχήν ήθεσιν εξ υπογείου παλιμβόλοις ϊστόν απέδειξε Πηνελόπης. Hesychios erklärt παλίβολος mit ευμετάβλητος. Man vergleiche ferner die A d j e c t i v a πα/.ίγγναμπτος und παλίγ/.λαστος 'umgebogen', παλίνοτρέπτος und παλ.ίνστροφος 'n m g e d τ 6 E ΐí[ ^π a f ι v τ ρ o π o ς ' u m g e w a n d t ' , παλίμπορος und παλίμπονς. 'zurückgehend'. — Einmal äusserte die Schildkröte den "Wunsch, beflügelt zu werden:

. 115,4 τη δ' εκ τύχης ελε£εν αίετός ταύτα.

Als Ersatz für das ganz unmögliche εκ τύχης ist meistens εντνχών (conj. Eberhard) ge- wählt worden, f ü r das gleichfalls nicht unbedenkliche ταύτα Manches, was sich noch weniger als jenes empfiehlt. Ich muthmasse, dass die Corruptelen hieraus entstanden sind:

τή δ' εκ πτνχΐς έλ.εξεν αίετός Ταύρου,

gestützt auf Plutarch. π. άδολεσχ. 14 ρ. 510b τον Τανρον άετών όντα μεστόν und denselben π. των ζψων φρονιμ. 10 ρ. 967b οί δέ χήνες τους άετονς δεδοτ/.ότες όταν νπερβόλλωσι τον Τανρον. Meine erstere Conjectur gründet sich auf Phot. und Suid. πτνχαί· αϊ των ορών άποκλίσεις. (Apoll. Soph. 137,3 πτίχες" αϊ των ορών κατακλίσεις, και „πολυπτύχου Ονλύμ- ποιο" του πολλά άπον.λίματα έχοντος. Eust. 1193,13 „πολύπτυχος" δέ "Ολνμπος τό μέν όρος διά τό πολλάς έχειν πτύχας ήτοι περιοχάς άνακλίσεων. Hesych. πτυχές' αϊ των ορών απο- κλίσεις" είσί δέ αϊ φάραγγες.) Pind. Pyth. IX 15 Πίνδου κλεενναϊς έν πτυχαϊς (Schol. έν τ αϊ ς έξοχάΐς). Soph. 0 . Τ. 1026 είρον ναπαίαις έν Κιθαιρώνος πτνχαϊς (Schol. εν τοις όρεινοις κοιλώμασι). — Hinter 123,1 bricht der Athous ab; was weiter in unseren S a m m l u n g e n Babrianischer Fabeln folgt, befindet sich meist in einem noch kläglicheren Zustande als die vorangehenden Gedichte. Ich greife einige Stellen heraus, denen ich mit neuen Besserungsvorschlägen aufzuhelfen versucht habe:

128, 2 κείρεις μέν ημάς, και πόκους έχεις Υ,έραας

• και γάλα δ' άμέλγων, ει' τι [εστε?] σοι φίλον πήξαι.

. 10 ταύθ' ώς συνήκονσ' r κίων έφη τοΐα (vgl. τοιαύτα Vs. 1).

129, 5 ο δ' έγέμ όνος πόνοιο, νύν.τ' άλετρεύων

πυρόν φίλης Αήμητρος, ημέρας δ' ήγεν (vgl. 19, 2 f.) υλην άφ' ύψους, έξ άγρον θ' όσων χρεία,

και μην έν αυλή παρά φάτναισι δεσμώτης

έτρωγε κρινθείς ['abgesondert'] χόρτον, ωσπερ ειώθει.

δηχθείς δέ θυμψ και περισσόν οίμώξας, σκύμνον θεωρών εν άβρότητι τή πάση . . .

qualibet, wie 74, 15 πας ο γηράσας. Nach άβρότητι konnte τή sehr leicht ausfallen. Die gewöhnliche Correctur άβρότητι συν πόση verstösst wieder gegen die oben zu 9 5 , 8 er- w ä h n t e Regel.

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