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UNTERSUCHUNG DER METHYLCHLORSILAN-PYRIDIN, -DMF BZW. -DMSO-ADDUKTE

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UNTERSUCHUNG DER METHYLCHLORSILAN-PYRIDIN, -DMF BZW. -DMSO-ADDUKTE

Von

A. BORBELy-KUSZMANN, E. ZElIONYI-HEGEDÜS und J. NA GY Lehrstuhl für Anorganische Chemie, Technische Universität Budapest

Eingegangen am 24. September 1975.

Einleitung

Die leeren d-Bahnen des Siliziums ermöglichen die Bildung der Donator- Acceptor Komplexe silizium organischer Verbindungen. Die Entstehung ver- schiedener Tetrahalogensilan-Komplexe mit Pyridin und Chinolin wurde zuerst von HARDEN [1], weiterhin von COMEY und Mitarbeitern [2], [3]

schon am Ende des vorigen Jahrhunderts beobachtet. Dieses Problem wurde aber erst in den 50er Jahren von WANNAGAT und Mitarbeitern [4], von GOUBEAU und GRossE-RuYKEN [5] neu bearbeitet. Zuerst untersuchten sie die Reaktion von Pyridin mit Siliziumtetrachlorid bzw. Methylchlor- silanen, doch konnten sie die vorausgesetzten Komplexe weder isolieren noch die Entstehung derselben beweisen. Die Zusammensetzung der Silizium- tetrahalogenid-Pyridin-Addukte wurde durch kalorimetrische Titration bestimmt. EBSWORTH [6] führte Versuche durch, um die P·yridin-Methyl- chlorsilan-Addukte mittels eines Luftausschußapparates in Vakuum herzu- stellen, bzw. die Existenz dieser Verbindungen durch IR-spektroskopische Messungen zu beweisen. Diese Experimente waren erfolglos. WORONKOW und DEUTSCH [7] studierten die Methylchlorsilan-Nitromethan bzw-. Nitro- benzol-Addukte. Sie bestimmten die Zusammensetzung dieser Verbindungen mittels kyroskopischer Molekularge"\vichtsbestimmung und elementarer Analyse.

Zielsetzung

Wir versuchten nachzuweisen, daß Methylchlorsilane [(CH3)nSiCI4_n']

mit Lösungsmitteln von Donator-Typ und von polarem Charakter zur Adduk- tenbildung neigen. Die ausgewählten Lösungsmittel sind in Tabelle 1 zusam- mengefaßt.

Aus den erwähnten Publikationen wurde es klar, daß die Addukte der Methylchlorsilane ziemlich labile, hauptsächlich im Übergangszustand existierende Verbindungen sind. Nach Sommers [8]· Feststellungen über die Hybridisationsverhältnisse des Siliziums ergaben sich die Möglichkeiten der Zusammensetzung der Addukt-Verbindungen. Das Siliziumatom existiert in

(2)

256 .01. BORBELY·KUSZJfLYN und Xitara.

Tabelle 1

Die charakteristischen Eigenschaften der angewandten Lösungsmittel

LösUDgsmittel Donomummer Dielektrizitäts· Dipolmoment

DNSbCI, konstanten 3.19'/A.s.m.

Pyridin 33.1 12.3 2.26

Dimethylsulfoxid 29.8 45 3.9

Dimethylformamid 26.6 36.1 3.85

seinen Verbindungen in Sp3 sp3d oder sp3d2 Hybridzuständen. Diese Verbin- dungen - in denen das Silizium im Sp3 oder sp3d2 Hybridzustand ist - sind stabil. Der sp3d Zustand kommt hauptsächlich im Ubergangszustand in Intermediär-Verbindungen vor. Vorausgesetzt, daß die entstehenden Ver- bindungen einen polaren Charakter haben, wurde, um die Bildung und Existenz der Methylchlorsilan-Lösungsmittel-Addukte zu he'weisen so"wie die Zusam- mensetzungen derselben zu bestimmen, als Meßmethode die konduktometrisehe Titration gewählt. Diese Methode wurde von R. C. Paul [9] in Dimethyl- form amid für ähnliche Zwecke erfolgreich angewendet.

Konduktometrisehe Messungen und Ergebnisse

Die konduktometrischen Messungen wurden in einem Apparat »Radelkis Ty-pe OK-102« in Stickstoff-Atomsphäre bei 25

±

0,1

ce

durchgeführt. Aus den zwei Reaktionspartnern wurden in 1,2-Dichloräthan Stammlösungen bereitet. Als Lösungsmittel 'wurde 1,2-Dichloräthan gewählt, da dessen komplexbildende Eigenschaften vernachlässigt werden können (DNsbC15 =

= 0,1). Die Konzentration der Stammlösungen war 10-2 Mol/Liter. Die Methylchlorsilan-Lösungen wurden auf der Ordinate in flS aufgenommen und das lVlolverhältnis der Le,vis-Säure und -Base (Acceptor und Donator) wurde auf die Abszisse aufgetragen.

Die Abbildungen 1, 2, 3 zeigen die verschiedenen Titrationskurven des Trimethylchlorsilans (Abb. 1), Dimethyldichlorsilans (Abh. 2) bzw.Methyl- trichlorsilans mit Pyridin und DMF (Abb. 3). Die entsprechenden Kurven haben im Falle von Pyridin den gleichen Charakter, d. h. sie besitzen ein Maximum bzw. ein Minimum, nur die Werte der lVlaxima hzw. der Minima zu und dementsprechend ändert sich die Zusammensetzung der Methyl- chlorsilan-Pyridin-Addukte.

Die Titrationskurven zeigen, daß Trimethylchlorsilan mit Pyridin zwei Addukte bildet: eins bei lVIolverhältnis 2 : 1 (lVIaximawert) und ein zweites bei lVIolverhältnis 1 : 1 (lVIinimawert). Mit Dimethylformamid und mit Di- methylsulfoxid entsteht nur ein Addukt bei lVlolverhältnis 1 : 1.

(3)

UNTERSUCHUNG DER JIETHYLGHLORSILAli ADDUKTE 257

20

t

~SJ

15

DHSO DHr

10

5 Pyridin

o~----~----~----~----~----~----~

____ ___

o

0,5 1,5 20 2,5 3,0 X

Abb. 1. Konduktometrische Tit:rationskurven von Trimethylchlorsilan mit: Pyridin Dl\1S0 und DMF in 1,2-Dichloräthan

50 L WS]

40 30 20

10

0,5 1,0 1,5

---~D~H~r

o

Pyridin

2,0 2,5 3,0 X

Abb. 2. Konduktometrische Titrationskurven von Dimethvldichlorsilan mit Pyridin Dl\1S0 und DMF-o-, in 1,2-Dichlorithan

40 L {jiSj

30

0,5 1,0 1,5 2,0

~

D!1S0

D/1F Pyridin

2,5 3,0 3,5 X

Abb. 3. Konduktometrische Titrationskurven von lIIethyltrichlorsilan mit Pyridin D~ISO

und DlIIF-o-, in 1,2-Dichloräthan

(4)

258 A. BORBELY.KUSZ.I1..LY-Y und .l1itarb.

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Abb.4.

Um die Struktur der Trimethylchlorsilan-Pyridin-Addukte erklären zu können, muß in Betracht gezogen werden, daß Trimethylchlorsilan in Flüssig- keitszustand bei der angewendeten Versuchstemperatur in der dimeren Form existiert. In diesem Zustand sind zwei Moleküle durch »Chlorbrücken« zusam- mengeknüpft. So kann angenommen werden, daß dieses dimere Molekiil mit einem Pyridinmolekiil reagiert, das durch die Bildungsenergie des Addukts eine »Chlorbrücke« aufspaltet.

Das so gebildete Addukt reagiert mit einem weiteren Pyridinmolekül, wohei auch die andere Chlorbrücke aufgespaltet wird und zwei yoneinander unabhängige Molekiile entstehen.

Im Falle des Dimethylchlorsilan-Pyridin-Addukts (Abb. 2) wurden die Werte des Maximums und Minimums gegen höhere Molvcrhältnisse der Levvis-Säure und -Base yerschohen. Das Maximum und das ?l'Iinimum liegen nicht bei bestimmten Molyerhältnissen. So ist anzunehmen, daß die bei den Addukte in diesem System nebeneinander existieren. In dem einen liegt das Siliziumatom in sp3d Hybridzustand (Molverhältnis 1 : 1) und im anderen sp3d2ähnlichen Hybridzustand (Molverhältnis 1 ; 2) vor.

Im Falle der Methyltrichlorsilan-Pyridin-Addukte ist - wie es auch die Titrationskurve zeigt - wieder vorauszusetzen, daß mehrerc Adduktcn- typen nebeneinander im Gleichge,dchtzusstand vorkommen. Das wird durch die Wellen der Titrationskurven hewiesen. Die drei Chlorsubstituenten des Methyltrichlorsilans machen eine gleichzeitige Verknüpfung eines Silizium- atoms mit einem Donator-l\Iolekiil einerseits und durch die noch vorhandenen Chloratome, über eine »Chlorbrücke«, mit einem anderen Methyltrichlorsilan- Molekiil anderseits möglich.

(5)

LYTERSUCnU_VG DER JIETHTLCHLORSILLY -".DDUKTE 259

Für die Zusammensetzung der verschiedenen lVIethylchlorsilan-Dimethyl- form amid bzw. Dimethylsulfoxid-Addukte ergab sich ein lVIolverhältnis 1 : 1.

In diesen Fällen kommt eine dativkovalente Bindung durch ein »non bonding«

Elektronenpaar des Sauerstoffes dieser Donator-Verhindungen zustande.

Im Falle von Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid wurden die Tangenten der Kurven und somit die Zusammensetzung der Addukte be- stimmt.

In Tahelle 2 haben wir die Zusammensetzung der lVIcthylschlorsilan- Lösungsmittel-Addukte zusammengefaßt.

Tahelle 2

Die 110lverhältnisse in den 11ethylchlorsilan-Lösungsmittel-Addukten

Lösungs-mittel

Pyridin max min Dimethylformamid

Dimethylsulfoxid 1 - 1

(CH,j,SiCI,

1 : 1 :2: 3 1: 1 1 : 1

Dielektrometrische Messungen und Ergebnisse

Um unsere Ergebnisse im Zusammenhang mit der Zusammensetzung der untersuchten Addukte zu kontrollieren, wurden auch dielektrometrische Messungen mittels eines )}G. Szab6-S. B. Nagy: Universal-Dielektrometer«

durchgeführt. Die relativen dielektrischen Konstanten der verschiedenen Methylchlorsilan-Pyridin- bzw. lVIethylchlorsilan-Dimethylformamid-Systeme wurden bei verschiedenen lVIolverhältnissen in Zyklohexan-Lösung bei 25

oe

hestimmt.

Abbildung 5 zeigt die Ergebnisse im Falle von Trimethylchlorsilan.

Auf die Ordinate wurden die \Verte der dielektrischen Konstante und auf die Ahszisse die verschiedenen Donator-Acceptor-lVIolverhältnisse auf- getragen.

In den Abhildungen 6 hzw. 7 sind die mit Dimethyldichlorsilan bzw.

mit lVIethyltrichlorsilan erzielten Ergebnisse dargestellt.

Wie aus den Ahhildungen 5, 6 und 7 zu sehen ist, ergiht sich für die Zusammensetzung der Addukte in jedem Fall innerhalh der Fehler- grenzen der lVIeßmethode ein Molverhältnis von 1 : 1. Eine dem Molverhältnis 2 : 1 entsprechende Zusammensetzung konnten wir im Falle der Methyl- chlorsilan-Pyridin-Addukte nach dieser Methode nicht heweisen.

(6)

260

E~5'C 7.20

7,75

1,10

.. 01.. BORBELT .. KFSZJLLY.Y und JIitarb.

/ /

/ / /

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/ 0/

/

/ Di:ne!hy;'t;Jr:n:rmj

Pyridin

;,05 ' - - - ' - - - ' - - - ' - - - : - , . . . . , - " , . - - -

o 0.5 1.0 2,0 3.0 y.=

Abb. 5. Dielektrometrische Titrationskurven von Trimethylchlorsilan - Pyridin- bzw.

1.20

1,15

7.10

1,05

Trimethylchlorsilan - Dimethylformamid .. Addllkten

\

\

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2)

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70;me:hylfarmcmlO

/ / Pyridin

3,[

Abb. 6. Dielektrometrische Titrationskurven der Dimethyldichlorsilan - Pyridin- bzw.

Dimethyldichlorsilan - Dimethylformamid-Addukte

(7)

1,25

1,20

7,15

o

Uz.rTERSUCHUSG DER JIETHYLCHLORSILLY dDDUE.TE

I I I I I I I

0.: 1,0

/

I / I

I I

/ Dimethyli'ormamid

/

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261

Pyridin

Abb. 7. Dielektrometrische Titrationskurven von Methyltrichlorsilan - Pyridin- bzw. Methyl- trichlorsilan - Dimethylformamid-Addukten

Es war auch nicht möglich, die Zusammensetzung der Methylchlor- silan-Dimethylsulfoxid-Addukte mit dieser Methode zu bestimmen, da sich bei den angewendeten Konzentrationen z,\ischen den Donator- und Acceptor- Molekülen eine Reaktion abspielte, über die weitere Untersuchungen durch- geführt werden.

Die mit den zwei Meßmethoden bestimmten Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.

Die a-Werte wurden konduktometrisch, die b-Werte dielektrometrisch bestimmt.

Tabelle 3

Die Molverhältnisse in den Methylchlorsilan-Lösungsmittel-Addukten

(CH,j,SiCI (CH,j,SiCI" CH,SiCI"

Lösungsmittel

a b a b a b

max 2: 1 1: 1

Pyridin 1: 1 1: 1 1: 1

min 1: 1 2: 3 1

Dimethylformamid 1: 1 1: 1 1: 1 1: 1 1: 1 1: 1

Dimethylsulfoxid 1: 1 1: 1 1: 1

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262 A. BORBELT.E.USZJ.[A.Y.Y ,md JIilarb.

Durch unsere Versuche ·wurde be,viesen, daß lHethylchlorsilane-Pyridin- DlHF-Addukte mit Molverhältnis 1 : 1 existieren. Die Molverhältnisse 2 : 1 bzw. 2 : 3 konnten wir nur konduktometrisch beobachten. Die verschiedenen Methylchlorsilane [(CH3)nSiCI4-nl] bilden mit den Lösungsmitteln labile penta- kovalente Komplexe, voraussetzlich aus sterischen Gründen. Im Falle von DMSO waren die Addukte nur durch konduktometrische ~Iethode zu be- weisen.

Zusammenfassung

Methylchlorsilane [(CH3)nSiCI4_n] bilden mit Lösungsmitteln vom Donator-Typ (Pyridin, Dimethylformamid:. Dimethylsulfoxid) Addukte. Da diese Verbindungen nicht isolierbar sind und nur im Ubergangszustand existieren, wurden sie mittels ihres polaren Charakters durch konduktometrische Titration nachgewiesen. Auch die Zusammensetzung der Addukte wurde bestimmt. Die Existenz der Addukte wurde auch durch potenziometrische Titration bewiesen.

Literatur 1. HARDEN, A.: J. Chem. Soc. (London) 51, 47 (1887) 2. CO~IEY, A.-S:mTH, F. W.: Amer. Chem. J. 10, 294· (1888) 3. COMEY, A.-JAcKsoN, J.: Amer. Chem. J. 10, 168 (1888)

4. WANNAGAT, U.-SCHWARZ, R.-Voss. H.-KNAuFF, K. G.: Z. anorg. allg. Chem. 277, 73 (1954)

5. GOUBEAU, J.-GROSSE-RFYKEN: Z. anorg. allg. Chem. 264, 240 (1951)

6. EBswoRTH, E. A. V.-C.UIPBELL-FERGUSSON, J. H.: International Symposium on Organo- silicon Chemistry Prague (1965) 259

7. DEUTSCH, A. A.- WORONKOV, lYL G.: International Symposium on Organosilicon Prague (1965) 252

8. So:mrER, L. H. :»Stereochemistry, lYlechanism and Silicon« lYIcGraw Bill New York (1965) 64 9. PAUL, R. C.: New Pathways in Inorganic Chemistry Ebsworth lYIaddock and Sharpe

Cambridge University Press (1968)

Dr. Anna BORBEL Y -K USZMANN E:MESE ZnIONYI-HEGEDUS

Dr. J6zsef NA GY

j

H-1521 Budapest

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