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Abgestorbener Preussischer Adel; Provinz Sachsen, mit Ausschluß der Altmark. Supplement

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Academic year: 2022

Ossza meg "Abgestorbener Preussischer Adel; Provinz Sachsen, mit Ausschluß der Altmark. Supplement"

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(1)

Grosses und allgemeines

W A P P E N B U C H

v e r l e g t

von

gauer & faajje in $jtörnb*rg.

Besitzer: Emil Küster.

(2)

J. SIEBMACHER'S grosses und allgemeines

W A P P E N B U C H

in einer neuen, vollständig geordneten

und

reich vermehrten Auflage

mil faraldisrtan M n d hiJJorisrh-gmalogisrhíit (Srláuton^m

SIEBENTEN BANDES D R I T T E ABTHEILUNG d.

Der Abgestorbene Preussische Adel.

Provinz Sachsen.

S u p p l e m e n t bearbeitet von

O. A. von Mülverstedt,

Kgl. Preuss. Geheimen Archivrath in Magdeburg.

, N Ü R N B E R G .

V E R L A G V O N B A U E R U N D R A S P E . (Emil Küster.)

1901.

(3)

Abgestorbener Preussischer Adel.

(Provinz Sachsen.)

(Mit Ausschluss der Altmark)?

©ixpplement.

V I L 3d. 1

(4)
(5)

Almeuhauseu I V . (Taf. 1).

V g l . Haupttheil S. 2 Tab. 2. Das Siegel, welches H i t t e r L u d w i g v. A . an einer Schenkungsurkunde für das Kloster Volkolderode im Jahre 1303 führt, zeigt ein von dem a. a. 0 . abgebildeten abweichendes Wappen.

S c h i l d : Gespalten; vorn eine aus der Sektion schräg aufwärts hervorgehende Figur, die nicht leicht zu deuten ist und etwa einem Sturmbock gleichen mag, hinten ein Querbalken.

Ascherode. (Aschazerode). (Taf. 1).

Ein angesehenes ritterliches Geschlecht der Graf­

schaft Hohenstein, das namentlich i n den Urkunden des Klosters Walkenried erscheint und i m 13. und 14. Jahr­

hundert stark ausgebreitet war. Sein gleichnamiger Stammsitz liegt bei Nordhausen. Burchard und Heinrich v . A treten 1233 ff. auf, R i t t e r Heinrich v. A . 1277 ff,

Hermann v. A . 1256, Heinrich v. A . 1253, 1262, 1277, B i t t e r Hermann v. A. 1256, die Gebrüder Burchard und Dietrich v. A . 1304, B i t t e r Heinrich, Burgmann zu Ho­

henstein 1355. I m 15. Jahrb. ist das Geschlecht er­

loschen, dessen Wappen doch wohl auf einen Zusam­

menhang m i t den v. Arnswald und v. Tütchenrode i m Hohensteinischen und Stolbergischen hindeutet.

S c h i l d : Schrägrechtsbalken belegt m i t 3 Rosen.

Asla I I . (Taf. 1).

Das von dem im Haupttheil S. 6 erwähnten t h ü ­ ringischen ganz verschiedene, zu den Vasallen der Gra­

fen von Hohenstein und von Beichlingen zählende, zu Anfange des 15. Jahrh. erloschene Geschlecht t r i t t zu­

erst 1285 m i t Dietrich v. A . auf. Gottfried v. A. lebte 1279 bis 1292. Knappe Tiliko v. A . 1340, endlich die Gebrüder Tizelo und Dietrich, Heinrich und Hugo v. A . auf Vockstedt 1356 und noch 1378.

S c h i l d : 2 g e s t ü r z t e Angelhaken.

Aspach I I . (Taf. 1).

V g l . Haupttheil S. 6 Tab. 4. W i r geben das nach­

stehende, auf einem v. Knoblochschen Grabstein i n der Kirche zu Herbsleben oder Döllstedt vorhandene Wap­

pen deshalb, weil es, obwohl vermuthlich von dem Stein­

metzen nicht richtig aufgefasst, dennoch zuletzt von der Familie in folgender Form geführt sein könnte.

S c h i l d : Jagdhorn, das sich über dem H e l m e Aviederholt.

Badnngen. (Taf. 1).

Ein angesehenes, aber schon im 14. Jahrh. erlo­

schenes thüringisch-harzisches Geschlecht, unweit Nord­

hausen begütert, seinem Wappen zufolge den v. Am- mera stammverwandt. Thilo und Burchard, Söhne des

Ritters Burchard v. B., entschädigten 1304 das Kloster Voöiolderode.

S c h i l d : Drei hinter einander schrägrechts gestellte Würfel.

A n ni. Vielleicht h ä n g t das Geschlecht auch mit den v. Schierbraud und v. Lengefeld zusammen.

Bentheim. (Taf. 1).

Ein ganz anderes Wappen als die noch heute blü­

henden v. B . führte 1706 Bernhard v. B . , der damals ein Rittergut zu Woffleben i n der Grafschaft Hohen­

stein besass. Es deutet auf einen Zusammenhang mit den Grafen d. N . Das Geschlecht ist erloschen.

S c h i l d : 16 Kugeln, 4. 4. 4. 3. 1.

H e l m : Zwei Büffelhörner.

Re qui giiol les. (Taf. 1).

Der am 23. Novbr. 1718 i n den Preuss. Adelstand erhobene oder m i t Adelsbestätigung begnadigte Preuss.

Oberst Noé d'Artis de B . , dessen Nachkommenschaft wohl noch blüht, besass — was bisher unbekannt war

— das Rittergut Schartau i m Herzogthum Magdeburg im Jahre 1726.

S c h i l d : B. mit g. Sparren, begleitet von 3Figuren, die Sporenspitzen ähnlich sehen.

Den Schild deckt eine adlige Krone.

Berg. (Taf. 1).

K a r l Franz v. B . a. d. H . Herzfelde i n der Ucker­

mark ging in den Dienst des Stifts Halberstadt, erwarb ein Gut zu Emersleben und vor 1648 ein Gut zu Gro­

ningen unweit Halberstadt. Der Grundbesitz i n Sach­

sen hörte aber bald wieder auf.

S c h i l d : B . m i t r. Querbalken, darüber und dar­

unter ein Halbbogen von g. Kugeln (oder Perlen?).

H e l m : 3 Straussfedern r. w. r.

D e c k e n : r. und w.

A n m . So wird das Wappen meistens abgebildet, aber die Richtigkeit der Farben ist fraglich. Die Farbe der Straussfedern b. g. b. ist sicher falsch.

Bernde». (Taf. 1).

Ein im Erzstift Magdeburg b e g ü t e r t e r v. B . be­

diente sich 1667 des nachstehenden Wappens. Die Fa­

milie ist erloschen.

S c h i l d : Quergetheilt, oben ein Jagdhorn m i t Schnur, unten ein mit einem Pfeil quer durchschossenes Herz.

H e l m : 3 fächerartig gestellte Pfeile.

Berndorr. (Taf. 1).

Im Erzstift Magdeburg war Gebhard v. B . ange­

sessen, dessen Wappen sein Siegel an einer Urkunde

(6)

des Staatsarchivs zu Magdeburg vom Jahre 1395 (s. d.

Erzst. Magdeb. L I V Nr. 1) zeigt.

S c h i l d : Vom obern Schildrande her eingeschobene, bis zur Hälfte des Schildes reichende Spitze.

Beust. (Taf. 1).

Ueber dies alte eingeborene Geschlecht der A l t ­ mark Brandenburg, das überhaupt i n den Preuss. Staa­

ten nicht mehr begütert ist, vergl. das Wappenbuch d.

ausgest. Adels d. Mark Brandenburg S. 16. Ein M i t ­ glied der Familie besass um die Mitte des 17 Jahrh.

das Rittergut Ascherode in der Grafschaft Hohenstein, das von ihr auf den General v. Kannenberg überging.

S c h i l d : R. und \V. senkrecht spitzeuweise ge- theilt.

H e l m : Gr. bekränztes wachsendes Frauenbild m i t fliegenden Haaren, r. Mieder und w. Rock, i n jeder Hand eine wie der Schild gezeichnete Fahne aufgestützt haltend.

D e c k e n : r. und w.

Bienan I I I . (Taf. 1).

B ü n a u ; v g l . Haupttheil S. 17 Taf. l l . Eine 2. Va­

riante zeiitt das Siegel Heinrichs v. B. an einer im Be­

sitze der Familie v. Kautsch i n Polenzko befindlichen Urkunde aus dem Jahre 1524.

S c h i l d : Schrägrechtsbalken, belegt m i t 3 Vögeln.

H e l m : Zwei Reiherfedern.

Bienbauli. (Taf. 2).;

Sehr merkwürdig ist, dass Ritter Johann v. B. aus einem sehr wenig bekannten thüringischen Geschlecht in seinem Siegel (an einer Urkunde Dietrichs Laran vom J . 1356) einen Wappenschild führt, der genau diesel­

ben Embleme enthält, wie der der v Hagen und v. Schlot­

heim Das Siegel hat die Umschrift: S1 Johis . de . Bienbach milit. f .

S c h i l d : Gespalten, vorn eine Schaafscheere, hinten zwei Querbalken.;

Birkenstein. (Taf. 2).

Ein kleines, selten genanntes Geschlecht auf dem Eichsfelde, im 15. und 16. Jahrhundert daselbst begü­

tert und im letztern erloschen.

S c h i l d : Gestürzte Spitze, jede Feidung m i t einem Kleeblatt belegt.

Biterolf. (Taf. 2).

Ein unter obigem Namen selten genanntes, ihn aber wohl nur als Nebennamen tragendes Geschlecht, dessen Wappen dem des einen Geschlechts v. Pagk gleicht.

Ein Edelmann des Namens B. besass im 14. Jahrh. das Schloss Fiusterwalde und hatte auch Grundbesitz i m Kurkreise. Sein Siegel h ä n g t an der Urkunde Nr. 2366 des Hauptstaatsarchivs zu Dresden und hat die Um­

schrift: S' . B I T T E R O L F I .

S c h i l d : Fünfmal längsgetheilt.

Borg. (Taf. 2).

Ein altes Geschlecht im Lande Jerichow, das noch blüht und im Schilde 3 Querbalken, wie die Lausitzi­

schen v. B u r g oder Borch führt, von denen ein Mitglied, Christoph v. B., sich im 15. Jahrh. in Preussen nieder- liess. Vier zu obigem Geschlecht gehörige Burgmannen

zu Loburg führten auf ihren Siegeln an einer Urkund«

vom J. 1432 im

S c h i l d e eine zangenartige Figur.

Botenstein. (Taf. 2).

Bodenstein. E i n wohl schon im 14. Jahrh. ausge­

storbenes Geschlecht, unweit Mühlhausens gesessen und zu Salfeld und Forst begütert, an welchem Orte Johann v. B., dessen Kinder Friedrich, Johann und Adelheid waren, mehrere Grundstücke besass, die er 1328 ver­

kaufte.

S c h i l d : Fünfstufiger Giebelschnitt, oben rechts und links und unten j e 3 Schindeln, oben 2. 1, unten 1. 2.

Brandenberg. (Taf. 2).

Sehr interessant und wichtig ist das Wappen, wel­

ches dieses in dem südlichen Thüringen und i n den Werra-Gegenden einst angesessene, i m 15. Jahrh. aus­

gestorbene Geschlecht geführt hat. Eine Mühlhauser Urkunde vom Jahre 1381 t r ä g t das Siegel Reinhers v. B. mit der Umschrift f S' Reynardi de Brandeberg.

Er nennt darin Giseler v. Besa (der auch 1374 vor­

kommt) seineu Bruder, aber die Familie letzteren Namens führt ein anderes Wappen (Haupttheil Tab. 10), näm­

lich 2 Sparren. Sonst erscheint noch ein Thilo v. Besa 1312 und ein Kirchbergischer Vasall Johann v. B .

S c h i l d : Zwei Querbalken, worüber einwachsender Doppeladler.

Brettin. (Taf. 2).

Dieses alte, zum Patriziat von Erfurt zählende, jetzt wohl noch blühende Geschlecht hatte einst mehr­

fachen Grundbesitz im Stadtgebiete von Erfurt und i n dem benachbarten Fürsteuthum Sachsen-Weimar. E i n Rittergut zu Ilversgehofen besass 1630 Joh. Balthasar v. B .

S c h i l d : R. m i t w. m i t 3 gr. Eicheln belegtem Schrägrechtsbalken

H e l m : Die 3 Eicheln auf beblätterten Stengeln fächerartig gestellt.

D e c k e n : r. und w.

Briesnitz I I . (Taf. 2).

Vgl.' Haupttheil S. 27 Tab. 16. Das Siegel Kon­

rads und Johanns v. B . an einer Urkunde von 1367 lässt aber ein etwas abweichendes Wappen sehen, näm­

lich im gespaltenen

S c h i l d : vorn 3 Sterne 2. 1, hinten 4- oder 5mal schrägrechts gestreift.

A n m . Ein drittes v. B.'sches Siegel an derselben Urkunde hat vorn 3 Querbalken und hinten die Sterne.

B r nme. (Taf. 2).

Ein kleines, ganz unbedeutendes Adelsgeschlecht des Erzstifts Magdeburg, im 15 Jahrh. erloschen. E i n Heinrich B mit seiner Ehefrau Ermgard zeigt sich i n einer Otterslebischen Urkunde vom J . 1394, an der auch sein riegel h ä n g t .

S c h i l d : Vorwärts gekehrtes männliches Brustbild mit spitzem Hute.

Bucholtz. (Taf. 2).

Buchholz, eigentlich Bocholtz Aus diesem vor­

nehmen, westfälischen Geschlecht stammte Gotthard v. B., der im Jahre 1603 ein adeliges Gut zu Haus Groningen im Stift Halberstadt besass, das er von

(7)

vom Oberamtmann Warnecke gekauft hatte. Seine Nach­

kommenschaft erlosch noch i m 17. Jahrhundert.

S c h i l d : Gr. m i t 3 w . vor sich hingekehrten Lö- wenköpfen.

H e l m : Sitzender w. Schwan.

D e c k e n : gr. und w.

Bula l l . (Taf. 2).

V g l . Haupttheil S. 20. Das hier mitgetheilte Wap­

pen findet sich auf dem Siegel Hansens v. B . (Bruders Jans v. B.) an einer Urkunde von 1464 m i t der Um­

schrift S' Iohannis de Bula. Dagegen bedient sich Ritter Gepel (Gobelin?) v. B . , Burgmann zu Hohen­

stein (Bruder des noch 1433 als Vasall der Grafen von Hohenstein und von Schwarzburg erscheinenden Hans v B.) au einer Urkunde vom J. 1441 des nachstehenden, i n seiner Heimath öfters vorkommenden Wappens (Ha­

gen. Ascherode, Salza etc.), das doch eine grosse Aehu- lichkeit m i t dem heutigen der noch blühenden v. Bila oder Byla hat.

S c h i l d : Zwei gestürzte Angelhaken.

A n m . So auch die Siegel Johanns v. B. (Boia) vom Jahre 1399 und Hansens v. B . von 1451.

Cammerer. (Taf. 2).

V g l . Haupttheil S. 30 Tab. 19. Den Cammerer v. Straussberg und v. Mühlhausen muss dasjenige Ge­

schlecht m i t dem blossen Namen Cammerer zugezählt werden, welches noch i n der 2. Hälfte des 15. Jahrh.

in T h ü r i n g e n existirte und vielleicht noch das 16. Jahr­

hundert erlebt hat. A l s die gräflich Stolbergschen Va­

sallen am 31. Januar 1471 den Grafen von Schwarzburg und von Hohenstein wegen der Erbverbrüderung die Erbhuldigung leisteten, befand sich unter ihnen auch Othmar C., dessen noch erhaltenes Siegel (Hauptarchiv zu Wernigerode) uns auch m i t der Helmzier des Ge­

schlechts bekannt macht

S c h i l d : Zwei Schrägrechtsbalken.

H e l m : Offener Flug.

C r e u z b u r g . (Taf. 3).

Ein wohl nach Creuzburg a. d. Werra benanntes altes, schon im 13. Jahrh. auftretendes thüringisches Geschlecht, das zu Anfange des 19. Jahrh. erloschen ist und i n den sächsischen Fürstenthümern, namentlich i m Fürstenthume Gotha, aber auch im Preussischen Thü­

ringen zu Schönstedt (Fuldaisches Lehen), Gr. und K l . Vargula, Mittel-Sömmem i m 17. Jahrh. und auch zu Bischofferode im 16. und 17. Jahrh. begütert war.

Berthold v. C. lebte 1261, die Gebrüder Beringer und Rudolf v. C. 1221, die Gebrüder Friedrich, Hermann und Ludwig v. C. 1327, Hermann und Johann v. C.

1439, Georg v. C. 1528 und sein Sohn g l . N . 1542, Friedrich Albrecht v. C. 1670. Beim Preuss. Regiment Prinz Franz von Braunschweig stand der 1756 dimit- tirte Capitan v. C. und der Letzte oder einer der Letz ten war Karl W o l f Christoph v. C. 1793, F. Hessen- Casselscher Oberst und Chef des Feldjägerkorps. Die heutige Familie v. C. auf Schönstedt gehört einem an­

dern Stamme an. Aus dem 16. und 17. Jahrh. liegen Siegel Hans Georgs, Davids, Ernst Dietrichs und Her­

mann Ludwigs v. C. vor.

S c h i l d : W . mit r. Adler.

H e l m : Zwei aufgereckte Arme, die einen Kranz (mitunter auch eine Kugel) halten.

D e c k e n : r . und w.

V I L 3 d .

Diereecke I I . (Taf. 3).

Direcke, Dyrecke. I n Magdeburgischen und A n ­ haltischen Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts zei­

gen sich mehrere Edelleute dieses Namens, von denen es ungewiss ist, ob sie e i n e m Stamme entsprossen und ob sie zu den Ahnen des bekannten Märkischen Geschlechts g l . N . gehören, da die Wappen völlig dif- feriren. Der Knappe Dietrich D. erscheint 1320, 1331 und 1337, Ritter oder Knappe Konrad D. 1339, R i t t e r Georg v. D. 1345, 1346, endlich Gerecke D., dessen Siegel an einer Urkunde vom J. 1390 h ä n g t . I m 15. Jahrh. er­

losch das Geschlecht.

S c h i l d : Querbalken.

H e l m : Wachsender Fuchs oder Wolf.

A n m . So nach dem erwähnten Siegel. Das Helm­

siegel des obengenannten Ritters Georg v . D . lässt ei­

nen wachsenden Fuchs oder Wolf sehen.

Drach I . (Taf. 3).

Ein j e t z t noch i n der Provinz Hessen blühendes Adelsgeschlecht, von dem sich ein Zweig in der Graf­

schaft Hohenstein niederliess. Der am 4. Febr. 1770 verstorbene Preuss. Major Joh. Georg Christian v. D.

war im siebenjährigen Kriege Kommandeur eines Gre­

nadierbataillons und aus Frankenlerg i n Hessen ge­

bürtig. Der aus Ellerhausen ebendaselbst g e b ü r t i g e Georg Wilhelm v. D. besass 1762 das Rittergut Bran­

derode; seine Brüder waren der Waldeckische Lieutenant Wilhelm v. D. (dessen Söhne Wilhelm und Eberhard Heinrich v. D.) und Carl Friedrich v. D. Der Grund­

besitz in der Provinz Sachsen hat längst aufgehört.

S c h i l d : G. m i t r. Schildhaupt, oben auf fl Drei­

hügel ein g Drache, der sich über dem

H e l m e inmitten eines von R. und G. und eines von G. und B. quergetheilten ßüffelhornes wiederholt.

D e c k e n : r. und g .

Drach I I . (Taf. 3).

V g l . den vorigen Artikel. Ein altes handschrift­

liches Wappenbuch zeigt ein abweichendes Wappen.

S c h i l d : Quadrirt; 1. und 4. g. mit 3 fl Quer­

balken, 2. und 3. r. m i t w. nach Innen gekehrtem Drachen.

H e l m : Offener g. Flug mit den 3 Querbalken.

D e c k e n : links fl und g., rechts r. und w.

Dughe. (Taf. 3).

Ein im 14. Jahrh. erloschenes ritterliches Geschlecht, das i n der Umgegend von Aschersleben, i n dessen Ur­

kunden es mehrmals genannt wird, ansässig war. Z u ­ erst erscheint 1283 Benedict D., dann Conrad D., 1309 Knappe, 1314 R i t t e r und 1338 und 1339 Dietrich oder Thilo D.

S c h i l d : Senkrecht stehender abgehauener, beider­

seits stumpf geästeter Baumstamm.

Dunau. (Taf. 3).

Unbekannter Herkunft und Heimath. Ein anschei­

nend i n kursächsischen Diensten stehender Christoph v. D . hielt sich 1681 i n Weissensee auf und war an­

scheinend hier oder i n der Umgegend angesessen. E r untersiegelte damals m i t einem v. Kannewurff gemein­

schaftlich eine Urkunde.

S c h i l d : Gestürzter Halbmond über einem Patri­

archenkreuz.

H e l m : Schildfigur zwischen 2 Hirschstangen.

2

(8)

Eckhart I . (Taf 3).

Obscbon diese Familie nach v. Ledeburs Adelslex.

I p. 191 noch nicht ausgestorben sein soll (was indessen doch wohl der F a l l sein dürfte), ist sie in der Abthei­

lung Blühender Preuss. Adel wohl infolge der mangel­

haften und zum Theil unrichtigen Beschreibung an obigem Orte nicht aufgenommen und das Wappen ab­

gebildet worden. Die Familie be&ass in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Güter zu Wendelstein im K r . Querfurt und zu Burg und Döllnitz im Saal­

kreise. Nachdem Hans Eckhart am 5. Juli 1545 einen Wappenbrief erhielt (der hier unberücksichtigt bleibt), wurden die Gebrüder Hans und George E. unterm 14. A u ­ gust 1573 i n den Reichsadelstand erhoben und iiineu das nachstehende verbesserte Wappen verliehen.

S c h i l d : Von G. und Xt qnergetheilt mit einem aus einem w. Dreihügel emporwachsenden Bären in ver­

wechselten Tinkturen, einen mit den Wurzeln ausge­

rissenen Baum mit beiden Tatzen schulternd.

H e l m : gekr., die Schildfigur (ohne Hügel).

D e c k e n : Xt und g.

Eckhart I I . (Taf. 3).

V g l . den vorigen A r t i k e l . Eine B e s t ä t i g u n g seines Adelstandes und ein vermehrtes Wappen erhielt Chri­

stian Friedrich v. E. von K . Leopold I . unterm 31. J u l i 1708.

S c h i l d : Quadrirt m i t gekr. von Xt und G. quer- getheilten Mittelschilde, worin ein gekr. w. Löwe, i n den Vorderpranken einen w. Schlüssel mit dein Ring nach unten gekehrt haltend 1. G. mit Xt sitzenden Bären, den Xt Baum schulternd (wie Eckhart IX 2. G. mit einer mit 2 w. Lilien belegten r. Mauer mit 3 Zinnen, dahinter wachsend ein Xt gekleideter Mann mit XX Hut und abflatternden Bändern, in der Rechten einen Xt Streitkolben emporhaltend, die Linke an den Gürtel legend. 3. Von Xt nn& Ö. schrägrechts getheilt, oben eine g. dreieckige in Kleeblätter auslaufende Spange (nach dem Diplom Triangel), unten 3 Xt Spar­

ren schräg nebeneinander. 4. G. mit 2 Xt Hunden mit w. Halsbändern übereinander.

H e l m : gekr., der Löwe des Mittelschildes wach­

send inmitten eines offenen Xt Fluges.

D e c k e n : XX u nd g-

Eklingerode. (Taf. 3).

Ein altes, im 14. oder zu Anfange des 15. Jahrh.

erloschenes Geschlecht auf dem Eichslelde. Hugos v. E . Siegel an einer Urkunde von 1346 zeigt im

S c h i l d e 3 gebogene schmale, einem Regenbogen gleichende Querstreifen.

EselMkopf'. (Taf. 3).

Eine Urkunde des Klosters Teistungenburg auf dem Eichsfelde vom Jahre 1338 besiegelt der nahe dabei ge­

sessene „gestrenge Ritter Herr Berthold Eselskopf mit nachstehendem Wappen. Weitere Nachrichten über die Familie sind nicht vorhanden. Die Umschrift des Sie­

gels enthält auch den Namen Eselskopf.

S c h i l d : Kopf und Hals eines Esels.

Fxtlorf I I . (Taf. 3).

S. Haupttheil S. 44 Taf. 27. Auch bei diesem Ge­

schlecht — wenn es nicht zwei verschiedene d. N ge­

geben hat — besteht eine völlige Wappenverschiedenheit.

I n einer Urkunde des Klosters Vesra (Nr. 90 im Staats­

archiv zu Magdeburg) von 1334 sagt Hermann v.

Eckestorf auf Pferdsdorf, dass er aus Mangel seines eigenen Siegels dieselbe mit dem Siegel des Ritters Heinrich v. Bornhausen und seines Vetters (patrui) Die­

trich v. Eckestorf besiegelt habe. Es h ä n g t indess nur e i n Siegel an mit der Umschrift . . . . R I G . DE . ECSDORP. Dasselbe zeigt im

S c h i l d e einen Querbalken mit 2 Schachreihen.

Feuerhake. (Taf. 3).

Ein nur spärlich in Urkunden vorkommendes Adels­

geschlecht des Erzstifts Magdeburg, im 14. Jahrh. er­

loschen. Der Erste ist 1294 Ritter Bertram v. F . I m 14 Jahrh. erscheinen Ritter Werner und der Knappe Gerhard F. (1340).

S c h i l d : Schräggelegter Feuerhaken.

Feuerschütz. (Taf. 4).

Ein altes vornehmes, kurz vor 1682 ausgestorbenes Geschlecht des Herzogthums Lüneburg, aus welchem der Letzte seines Stammes Christian Ludwig v. F. i m Jahre 1676 ein Gut zu Ermsleben besass. Seine Schwe­

stern hatten in die Familien v. Lüneburg, v. Rauch­

haupt und v. Haxthausen geheirathet.

S c h i l d : R. mit offenem

XX Klug,

dazwischen eine w. Rose.

H e l m : Schildfigur, die Rose.

D e c k e n : Xt UU(* r-

Fichteuber». (Taf. 4).

Dieses alte ritterliche Geschlecht Meissens fehlt i n der Adelslexikographie. Es gehört hierher, weil es längere Zeit zu den Vasallen der Hochstifter Naumburg und Merseburg gehörte, wo es u. a. Zetzschen 1431 bis ca. 1466 und Rastenberg 1431 besass. Heinrich v. F. ist 1366 Zeuge in einer Naumburgischen Urkunde.

Zuerst t r i t t Heinrich v. F. 1244 auf, dann Ritter Jo­

hann v. F. 1282, 1298, Wolf v. F. 1356, die Gebrüder Hans, Balthasar und Franz v. F. belassen Goselitz bei Oschatz seit 1452, das sie gegen Grillenheim einge­

tauscht hatten. Georg v. F . auf Goselitz lebte 1540 und als Letzter erscheint Georg Wendelin v. F. auf Goselitz 1630, vermählt seit 1614 mit Christiane v. Kür­

bitz a. d. H . Merzkirchen.

S c h i l d : 2 gekreuzte Sensen oder Erdhacken.

H e l m : Drei Straussfedern.

Fielitz. (Taf. 4).

Auch diese alte sächsische Adelsfamilie fehlt in der Adelslexikographie, obschon sie im sächsischen Kur­

kreise wohl 3 Jahrhunderte lang ansässig war. Kon­

rad, und Hansv. F. besassen bis 137y Mele daselbst, Geb­

hard v. F. auf Altenberge 144H, ebenso Georg v. F.

1460,1463. Dabei gehörte der Familie schon der Rittersitz zu Alt-Beigem, den Georg v. F. 1572 und noch 1582 be­

wohnte. Bernhard v. F . Iö78 Martha v. F. war 1584 an M Ludolf Brandt verehelicht. Bald darauf wird die Familie ausgestorben sein, die nicht mit den v. Filtz in Schlesien zu verwechseln ist, auch nicht m i t den v. Fielitz, die im 18. und 19. Jahrh. erscheinen und wohl das (noch nicht edirte) Wappen mit 2 ge­

kreuzten Degen und 3 Rosen i n den oberen Winkeln führten.

S c h i l d : Gespalten, zwei einander zugekehrte Jagd­

hörner in verwechselten Tinkturen.

Fruböse. (Taf. 4).

Ein an Mitgliedern stets armes, kleines und unbe-

(9)

deutendes, im 17. Jahrh. erloschenes Geschlecht, von dem nur wenig bekannt ist und das i n der Adelslexi­

kographie völlig fehlt. Joachim F. hatte 1592 im Amt Wittenberg ritterlichen Grundbesitz und Jakob F . be­

sass 1607 ein adeliges Gut (Burglehen) in Niemeck.

Auch im Anhaltischen zeigte sich um diese Zeit die Familie.

S c h i l d : Von R. und W . quadrirt, i n jedem Felde eine Rose mit verwechselten Tinkturen.

H e l m : 3 fl Straussfedern.

D e c k e n : r. und w.

F u r r a . (Taf. 4).

Ein nach Gr. Furra unweit Nordhausen benanntes ritterliches, selten erscheinendes und im 14. Jahrh. erlo­

schenes Geschlecht, aus welchem Hugo v. F. sich 1342 für die v. Schellefilz i n Mühlhausen verbürgte.

S c h i l d : Bis zur Mitte desselben absteigende Spitze.

Giebichenstein I I . (Taf. 4).

V g l . Haupttheil S. 51 Tab. 32, wo von dieser alten Familie des Saalkreises ausführlich gehandelt ist und ihr Wappen nach mehreren vorhandenen Siegeln m i t - getheilt ist. Auffallend ist es, dass Erhard v. G. auf Elsnigk (im Anhaltischen, vom Erzstift Magdeburg lehns- rührig) im Jahre 1619 ein ganz abweichendes Wappen führt, nämlich i m

S c h i l d e über einem Dreihügel eine Lilie, die sich über dem

H e l m e wiederholt.

Gladebeck I I . (Taf. 4).

V g l . Haupttheil S. 52 Tab. 32. Voraussichtlich werden eingehende Studien über die Ursprünge und die älteste Genealogie dieser Familie, die Kenntniss der Ur­

sachen ergeben, dass im 13. und zu Anfange des 14. Jahrh.

mehrere T r ä g e r des obigen Namens ganz andere Wap­

pen sowohl unter sich als von dem an obiger Stelle mitgetheilten und von der Familie i n den letzten 3 Jahrhunderten konstant geführten verschieden geführt haben. A m meisten an das letztere lehnt sich das Wappen Gerhards v. Gl. an, welches derselbe auf sei­

nem Siegel an einer Urkunde von 1283 führt.

S c h i l d : Quergetheilt, oben ein schreitender Löwe, unten 3 Reihen Eisenhütchen.

Gladebeck I I I . (Taf. 4).

V g l . den vorigen A r t i k e l . Hermannus Struz h ä n g t einer Urkunde vom Jahre 1286 sein Siegel an, dessen Umschrift Hermannus miles dictus de Gladebecke lautet.

Das Wappen zeigt im

S c h i l d e ein gespaltenes Feld, vorn 9 Lilien, 3. 3.

2. 1, hinten 2 Schrägrechtsbalken.

Gladebeck I I I . (Taf. 4.)

V g l . den vorigen Artikel. A n der vorhin erwähn­

ten Urkunde von »286 h ä n g t mit derselben Umschrift

— de Gladebecke — das Siegel Heinrichs Struz.

S c h i l d : Gespalten, vorn 2 Schrägrechtsbalken, hinten ein stehender, nach Aussen gekehrter Halb­

mond.

Gladebeck I V . (Taf. 4).

V g l . Gladebeck I I . Ganz verschieden von dem oben beschriebenen Wappen ist das v. Gladebecksche,

welches ein an einer Urkunde des Jahres 1309 hängen­

des Siegel sehen lässt.

S c h i l d : Schrägrechtsgetheilt, oben 2 Schrägrechts­

balken, unten 3 längsgespaltene halbe, schrägrechts gelegte Lilien, 2. 1.

Edle v. Gleichenstein. (Taf. 4).

Dieses 1782 erloschene Geschlecht führte vor sei­

ner Erhebung in den Reichsadelstand den Namen Gryp- ner und besass auf dem Eichsfelde Gleicheustein (wo­

von ihm der Name begelegt wurde) und Rusteberg.

Am bekanntesten ist Basilius Edler v. Gl. als Verfasser der der Gotha diplomatica angehängten Genealogie des Gothaischen Adels. Die Familie stand in gothaischen, weimarischeu und schwedischen Diensten. V g l . v. Hell­

bach I p. 433.

S c h i l d : Quadrirt, i n beiden vorderen Feldungen gekr. Löwe i n verwechselten Tinkturen, in den beiden hinteren w. aus dem Schildrande hervorwachsender Wolf oder Hund.

H e l m : a) gekr., der Löwe wachsend.

b) gekr., drei Rosen mit Stengeln inmitten eines offenen Fluges.

Goldbach. (Taf. 4).

Ein vornehmes thüringisches, nach dem gleichna­

migen Orte benanntes Adelsgeschlecht, das sich im 13.

und 14. Jahrh. häufig in den Urkunden seiner Heimath zeigt und i n letzterem Jahrhundert erlosch Heinrich G war 1293 Hauskomthur D. 0. zu Rehden i n West- preussen und noch von 1286—1805 Vogt i n Natangen, Helvig v. G. 1277 Komthur zu Christburg und 128U zu Balga und zuletzt 1300—1302 Landmeister in Preus- sen. E r war zuletzt 1305 Komthur zu Rochsburg, s.

Rein, Thuriug sacra I p. 116. Das Wappen hat eine gewisse Aehulichkeit m i t dem der v. Spitznas i n T h ü ­ ringen.

S c h i l d : Quergetheilt, oben leer, unten 3 Lilien, 2. 1.

G ö t t n i t z . (Tal. 5).

Wenngleich dieses altvogtländische angesehene Ge­

schlecht auch noch g e g e n w ä r t i g blüht, so ist doch das Wappen, welches ein Mitglied desselben an einer naum­

burgischen Urkunde vom Jahre H 0 6 führt, als an- tiquirt zu betrachten und daher hier mitzutheilen, das im

S c h i l d e einen Querbalken zeigt, m i t 3 Vögeln belegt.

Gottschalk I . (Taf. 5).

I n der Provinz Sachsen i n oder bei Mühlhausen soll vor einiger Zeit eine Familie v. G. gewohnt haben, von der es ungewiss ist, ob sie mit der hier zu erwäh­

nenden zusammenhängt, die sich einst im Fürstenthum Anhalt und den angrenzenden Theilen des Erzstifts Magdeburg aufhielt. Ein Siegel Peters v. G. vom J . 1570 zeigt dasselbe Schildemblem, welches mehrere Preuss. Offiziere v. G. und die i n der Oberlausitz vor­

übergehend b e g ü t e r t e Familie führten.

S c h i l d : Drei Granatäpfel, 2. 1. gestellt.

Gottschalk I I . (Taf. 5).

Ein längst erloschenes thüringisches und auch im Hennebergischen vorkommendes Geschlecht, von dem nur wenig bekannt ist. M i t seinem Wappen macht uns ein Siegel Kunzens v. G. vom J . 1427 bekannt.

(10)

S c h i l d : Senkrecht stehende zweisprossige (Fass-?) Leiter.

Gremsleben. (Taf. 5).

S. Haupttheil S. 55 Taf. 35, wo die Schildfigur (wie sie u. a. ein Siegel Landwigs v. Gr. an einer Ilsen- burgischen Urkunde vom Jahre 1451 zeigt) richtig ab­

gebildet ist, jedoch die Helmzier fehlt, die sich auf ei­

nem Siegel von 1384 findet.

S c h i l d : Kopf und Hals eines Wolfes.

H e l m : ringsum mit Pfauenfedern besteckt.

Greuslen I I I . (Taf. 5).

V g l . Haupttheil S. 55. 56. Taf. 35. Zu den hier aufgeführten Familien v. G. t r i t t noch eine andere thü­

ringische, die ohne Zuhilfenahme des Wappens schwer auseinander zu halten sind. Das hier in Rede stehende Geschlecht war in und um Langensalza b e g ü t e r t und hängt, wie das nachstehende Wappen ausweist, offen­

bar mit den benachbart noch blühenden v. Goldacker zusammen, da diese ein sehr ähnliches mit dem Wappen­

zeichen der Gans v. Weberstedt zusammengezogenes Wappen führen. Die Gebrüder Albrecht und Heinrich v. Gr. lebten 1396 in Langensalza (als Burgmannen?).

S c h i l d : Quergetheilt und oben gespalten.

H e l m : Vier viereckige Fahnen, zu je 2 rechts- und linkshin gekehrt.

A n m . Zu obigem Geschlechte gehörte auch Die­

trich v. Gr., 1478, 1481 genannt. A u f dem Helme des Wappens stehen 4 mehr gekrümmten Federn als Fah­

nen gleichende Figuren.

U ris i n g . (Taf. 6).

Ein kleines unbedeutendes Adelsgeschlecht, das zu den Vasallen des Stifts Halberstadt gehörte und im 14.

Jahrh. erloschen ist. Das Siegel eines Knappen Gr. an einer Urkunde von 1384 macht uns mit dem Wappen der Familie bekannt.

S c h i l d : Drei Bügeleimer oder Henkelkörbe, 2. 1.

G r a n a u . (Taf. 5).

Gruna. Wolf v. Gr. besass 1550 als Burgmann von Schweinitz ein Burglehen daselbst nebst 10 freien Hufen, die er von W o l f v. Löser und dieser von Ritter Bernhard v. Mila gekauft hatte. Die Familie ist im 17. Jahrh. erloschen.

S c h i l d : Drei Pfeile nebeneinander.

Guericke. (Taf. 5).

Unter diesem Namen erhielt Johann Gericke, aus einem angesehenen Stadtgeschlecht von Magdeburg stammend und später Präsident des Schöppenstuhls zu Magdeburg im Jahre li>86 den Adelstand. Sein be­

rühmter Sohn Otto v. Gr., erster Bürgermeister seiner Vaterstadt, zuletzt Kurbrand. Rath und Resident zu Ham­

burg, f 1686. Von seinen Nachkommen beschloss der F. Anhaltische Hofmarschall Friedrich Wilhelm v. G.

1778 das Geschlecht. Im Erzstift Magdeburg besass dasselbe viele Grundstücke und Hebungen in verschie­

denen Ortschaften, auch Soolgüter zu Gr. Salze nnd Stas8furt und Otto v. G. die R i t t e r g ü t e r Nieder-Röb- lingen im Mansfeldischen und Alstedt im Fürstenthum Weimar.

S c h i l d : Von B. und R. quergetheilt, oben ein wachsender g. Löwe, unten eine w. Rose.

H e l m : der Löwe wachsend zwischen einer w. und einer r. Straussfeder.

D e c k e n : links b. und g., rechts r. und w.

Hackeborn I I . (Taf. 5).

Ueber diese alte Halberstädtische Familie ist Haupt­

theil S. 61 zu vergleichen. Eine etwas auffällige Va­

riante des dort beschriebenen Wappens zeigt das Siegel des 1353 UJ kundenden Ritters Johann v. H . , nämlich im

S c h i l d e zwei Querbalken.

A n m . Er war auch zu Gr. Aisleben nahe bei Hadmersleben b e g ü t e r t und verkaufte sein adeliges Gut an das Stift Gernrode. E r hatte zwei Söhne Peter und Johann v. H .

Hackelberg. (Taf. 5).

Der auch im Preussischen Harzgebiet etwas b e g ü ­ terte, sonst besonders zu Schöningeu angesessene F.

Braunschweigische J ä g e r m e i s t e r August H . behauptete,, aus einer altadeligen Familie herzustammen und be­

diente sich 1688 folgenden Wappens.

S c h i l d : Halber Löwe.

H e l m : wachsender Löwe.

Vom Hagen V I I I . (Taf. 5).

V g l . Haupttheil S. 62. Tab. 39. Hagen V I L Das noch i n freiherrlichen und gräflichen Linien fortblü­

hende uralte und vornehme Geschlecht v. Hagen hat wie mehrere in seiner Nachbarschaft auf dem Eichs­

felde wohnende Adelsfamilien zwei Angelhaken als Stammwappen geführt, wie aus den an einer Urkunde von 1268 hängendem Siegel des Ritters Günther v. H . , des Ritters Hermann v. H . von 1266, Rüdigers v. H . von 1296, Heinrichs v. H . von 1296, Rüdigers v. H . von 1329 u a. m. hervorgeht. Da dieses Wappen an- tiquirt ist, so muss es hier eine Stelle finden.

S c h i l d : Zwei aufgerichtete Angelhaken nebenein­

ander.

A n m . Wenn Hermanns v. H . Sohn Rüdiger an einer Kloster Reifensteinschen Urkunde von 1266 ein von obigem abweichendes Wappen führt, wo an Stelle des zweiten (rechten) Angelhakens ein Seeblatt steht, so ist dieses Wappen nicht als ein bleibend gewesenes einer besonderen Linie des Geschlechts kompetirendes sondern als ein persönliches Wappen Hermanns v. H . aufzufassen und daher hier nicht abgebildet worden.

Das Seeblatt ist eine der 3 Schildfiguren des Wappens der v. Seebach, aus welchem Geschlecht entweder die Ehefrau oder die Mutter Hermanns g e b ü r t i g war, wie dergleichen Kombinirungen auch selbst im früheren M i t ­ telalter gefunden werden.

Hain. (Taf. 5).

vom Hain. Es dürfte wohl zutreffen, den Thilo von dem Hain auf Grund des von ihm an einer Ur­

kunde des Klosters Reiffenstein vom Jahre 1384 ge­

führten Wappens dem Geschlecht vom Hagen beizuzäh­

len, zumal Mitglieder des letzteren zahlreich in den Urkunden dieses Klosters erscheinen. Die Genealogie Thilos ist zur Zeit noch nicht klar. Er führt im

S c h i l d e einen vor sich hingekehrten Thierkopf, beseitet von 2 Angelhaken.

A n m . Die Umschrift des Siegels lautet f S' Thilo von me Hain.

Hardenberg. (Taf. 6).

Es ist eine merkwürdige, noch zu untersuchende That-

(11)

sache, dass bei diesem hochangesehenen, noch blühen­

den, ursprünglich Eichsfeldischen und niedersächsischen Geschlecht zu sehr alter Zeit vorübergehend eine Wap­

penduplizität bestand. Ritter Hartmann v. H . führte auf seinem Siegel an einer Urkunde von 1270 nicht den Eberkopf im Schilde, sondern ein ganz anderes Wappen­

bild, nämlich den

S c h i l d : einfach, durch eine Stufe getheilt und die untere Feidung zur Andeutung, dass dieselbe farbig sei, m i t schrägen Kreuzblümchen bestreut. Sein Vater Dietrich v. H . führt an derselben Urkunde ein Helm­

siegel mit den beiden Schlüsseln (ursprünglich vielleicht Parirstangen). Die Umschrift des ersten Siegels lautet:

S I : Hermanni . militis . de . Hardenberg. S. Kuchen­

becker v. d. hessischen Erbhofämtern Cod. prob. I I . Haupt. (Taf. 6).

alt Hovet, ein kleines, selten sich zeigendes Adels­

geschlecht der Grafschaft Mansfeld, wo 1365 ff. Kunz und Siegfried Gebrüder H . zu Zabenstedt b e g ü t e r t wa­

ren. I m 15. Jahrh. erloschen.

S c h i l d : Schräglinks gelegter Schlüssel.

H e l m : Eine schrägliegende Stange m i t hakenför­

migen Enden.

Ilauss. (Taf. 6).

Ein altes ritterliches, auf Schaumburgischen Lehn­

g ü t e r n in der Umgegend von Hannover angesessenes Geschlecht, mit dem Hauptmann Kaspar Heinrich v. H . am 18. September 1675 erloschen. Hermann v. H., des sei. Christoph v. H . Sohn, wurde 1599 mit dem Gräflich Regensteinschen Lehen Lochten (Sattelhof mit 4 Hufen), ehemals den v. Langeln gehörig, und 4 Hufen auf der Feldmark Darlingerode, ehemals v. Borchdorfsches Le­

hen, beliehen. Das Gut Gr. Lochten wurde noch 1640 besessen.

S c h i l d : W . m i t r. schrägrechts liegenden knorri­

gen Baumstamme.

Heilingen I V . (Taf. 6).

V g l . Haupttheil S. 67 Tab. 42. Ob eine neue Wap­

penverschiedenheit bei T r ä g e r n obigen Namens auf Stammesverschiedenheit oder W a p p e n ä n d e r u n g zurück­

zuführen ist, müssen weitere Untersuchungen lehren.

Das grosse dreieckige Siegel Tizels v. H . aus dem A n ­ fange des 14. Jahrhunderts mit der Umschrift: f . S'

TEZELONIS . DE . H E Y L I N G E N zeigt im S c h i l d e einen aufsteigenden Löwen.

Heilingen V. (Taf. 6)'.

V g l . Haupttheil S. 67 Tab. 42. Wie es zu erklä­

ren ist, dass noch ein drittes, von den sonstigen v. H . - schen ganz verschiedenes Wappen bei T r ä g e r n des Na­

mens v. H . sich zeigt, wird zn untersuchen bleiben.

Des folgenden Wappens bediente sich „Albrecht Herr zu Heylingen", der vielleicht nicht den Geschlechts­

namen v. H . führte. Er und Otto, Sohn Rudolfs (v. Hei­

lingen ?) bekunden dem Kloster Volkerode den Erwerb von Gütern zu Windisch-Heilingen im Jahre 1292. I n der Urkunde erscheint als Zeuge auch ein Heinrich v. H . und der Pfarrer zu Heilingen.

S c h i l d : ein gabelförmiges Instrument, das nicht leicht zu deuten ist, vielleicht 2 Widderhörner.

A n m . I n einer andern Urkunde desselben Jahres nennt sich Albrecht Herr zu Neuen-Heilingen, seine Brüder sind Otto und Rudolf, dagegen siegeln die Ge­

brüder Konrad und Burchard v. Neuen-Heilingen 1288 m i t den a. a. 0. abgebildeten Schildzeichen, 1. und 2.

V I L 3d.

F r h r . v. Heister. (Taf. 6).

Das Rittergut Sollstedt in der Grafschaft Hohen­

stein zog zwar der Graf v. Sayn nach dem Aussterben der v. Windold um 1660 ein, doch erlangte der Gene­

ral v. Heister wegen seiner Forderungen den Besitz, den er aber bald durch Verkauf an den Major v. Bo­

denhausen aufgab. Das Wappen, welches der General führte, ist, so viel bekannt, noch nirgends abgebildet.

S c h i l d : Mittelschild durch ein durchgehendes Kreuz quadrirt, mit einem gekr. Herzschilde, das m i t einem Heisterbaum auf Erdboden belegt ist. 1. und 4.

g. mit 3 schrägrechts gestellten w. Kugeln, 2. und 3.

b. mit w. linkshin gekehrtem Löwen. Den Mittelschild umgeben in Form eines Andreaskreuzes 4 abgehauene Türkenköpfe mit Turban.

H e l m : a) gekr., tt gekr. Doppeladler.

b) über einem aufgekrempten Hut und i n ­ mitten eines offenen Fluges eine Löwen­

tatze, eine der Kugeln haltend.

c) gekr., hauender geharnischter A r m . A n m . Der Freiherrenstand datirt vom Jahre 1644.

Heldrungen. (Taf. 6).

Diese ritterliche Ministerialfamilie der Edelherren v. H . , ursprünglich wohl Burgmannen auf ihrem Stamm­

schlosse, führten ein etwas an das ihrer Lehnsherren sich anschliessendes Wappen, so Berthold v. H . an einer Urkunde vom Jahre 1363. Im 15. Jahrhundert erlosch

das Geschlecht.

S c h i l d : Geschachter Sparren.

Herbsleben I I . (Taf. 6).

V g l . Haupttheil S. 69 Taf. 43. Dass das hier mit- getheilte, von der Familie gewöhnlich und namentlich zuletzt geführte Wappen ein aus 2 verschiedenen zu­

sammengezogenes i s t , ist wohl sicher anzunehmen, umsomehr, wenn dies das Urwappen des Geschlechts, das vielleicht auf einen gemeinsamen Ursprung mit den v. Kornre hindeutet» Johann v. H . führte es an einer Mühlhäuser Urkunde vom J. 1257.

S c h i l d : Drei Sparren.

Herstein. (Taf. 6).

Eigentlich Hirschstein, ein altes, vornehmes Meissnisches Geschlecht, das auch in der Umgegend von Weissenfeis Grundbesitz hatte und um die Mitte des 15. Jahrh. noch auftritt. Zuerst erscheint 1205 Wich­

mann v. H . , dann Wignand 1250 if. und zuletzt Hein­

rich v. H . 1422. Das grosse runde Siegel Johanns v. H . aus dem ersten Viertel des 14. Jahrhundert giebt das Wappen.

S c h i l d : Querbalken.

H e l m : Offener Flug, jeder Flügel mit dem Balken belegt.

Herversleben. (Taf. 6).

Diesen Namen führte das heutige Herbsleben i m F ü r s t e n t h u m Gotha und die danach benannte reiche und hochangesehene, längst erloschene Familie, deren Wappen im Haupttheil S. 69 Tab. 43 bekannt gemacht ist. Aber diesen Namen t r u g auch ein zum Stadtadel von Erfurt gehöriges Geschlecht, dessen Wappen das Siegel des Klaus v. H . an einer Urkunde von 1379 be­

kannt giebt.

3

(12)

Ob zn dieser Familie auch ein Jobann v. H . 1346 ge­

h ö r t , muss dahingestellt bleiben.

• S c h i l d : Schrägrechtsbalken.

Hochheim. (Taf. 6).

Ein sehr altes, nach dem gleichnamigen Orte un­

weit Erfurt benanntes, thüringisches Rittergeschlecht, welches Güter i n Salza, K l . Vargula und Thamsbrück besass, welche Friedrich genannt v. H . dem Kloster Volkolderode 1267 verkaufte. I m 14. Jahrh. erlosch das Geschlecht. Die Brüder des Obigen waren Hermann und Siegfried v. H .

S c h i l d : Dreimal quergetheilt.

Hoff I a . (Taf. 6).

Von dem in dem A r t i k e l Hoff im Haupttheil S. 72 e r w ä h n t e n Hauptmann zu Querfurt Johann Wilhelm v. H . liegt ein Siegel aus dem Jahre 1590 vor, das ein von seinem gewöhnichen ganz abweichendes Wappen zeigt, nämlich im

S c h i l d e einen Doppeladler.

H e l m : Zwei schräg auswärts gestellte Lilienstäbe.

Hoff I I . (Taf. 7).

Ausser der im Haupttheil S. 72 aufgeführten Fa­

milie v. H . zeigen sich noch andere, meistens kleine und anscheinend aus Burgmannsfamilien hervorgegan­

gene, die sämmtlich erloschen sind. So 1620 ein Hein­

rich v. H . , zu Dreileben i m Erzstift Magdeburg ge­

sessen, der folgendes Wappen führt.

S c h i l d : M i t 3 Lilien besteckter Dreihügel.

H e l m : 3 Lilienstäbe fächerartig gestellt.

Hoff I I I . (Taf. 7).

Von diesem l ä n g s t nicht mehr vorkommenden Ge­

schlecht ist sehr wenig bekannt. Ein Georg v. H . , der Ende des 16. Jahrhunderts i n Eckartsberga wohnte,

führte im

S c h i l d e einen senkrecht stehenden Pfeil.

Hólda.i I I . (Taf. 7).

V g l . Haupttheil S. 75 Taf. 47. Es erscheint doch nothwendig, das Wappen mitzutheilen, dessen sich der dort genannte Fritz v. H . auf Kreischau an einem Schriftstück von 1545 bedient, da das Wappen wesent­

lich von obiger Darstellung abweicht.

S c h i l d : Unten querliegender Baumast, aus dem fächerartig 3 B l ä t t e r auf langen Stengeln empor- spriessen.

H e l m : Die drei B l ä t t e r fächerartig gestellt.

Holdenstedt. (Taf. 7).

Ein zu den Vasallen der Burggrafen von Magde­

burg zählendes, in der Nähe von Querfurt angesessenes altes, wohl schon um die Mitte des 14. Jahrh. ausge­

storbenes Geschlecht, aus welchem Friedrich v. H. 1289 Komthur D. 0. i n Elbing, vorher 1268 und 1269, des­

gleichen von Brandenburg und 1264—1271 Marschall D. 0. in Preussen war. Zuerst werden genannt Tho­

mas 1203, Hermann 1252 und Gottfried v. H . 1268.

S c h i l d : Aufsteigender leopardierter Löwe auf W . Honrodt. (Taf. 7).

Hohnrodt. V g l . Haupttheil Tab. 46, wo Farbe und Helmzier fehlen. E i n altes kleines, braunschweigisches

Geschlecht, das i n der Adelslexikographie überall fehlt.

Adolf v. H., des Ernst v. H . Sohn, besass 1593 ein Rit­

tergut zu Veltheim und hundert Jahre später gehört ein solches zu Westeregeln dem Ernst Christoph v. H.

Bald darauf hörte der Grundbesitz i n der Provinz Sachsen auf.

S c h i l d : Quadrirt; 1. und 4. von R. und W . quer­

getheilt mit einem gekrümmten fl:, beiderseits stumpf geasteten Baumstamm, 2. und 3. b. m i t weissem, seine Jungen atzenden Pelikan.

H e l m : gekr., gebogener glatter gr. Zweig, an der Aussenseite m i t gr. Lindenblättern besetzt.

D e c k e n : links r. und w., rechts b. und w.

Honsberg I I . (Taf. 7).

V g l . Haupttheil S. 76 Taf. 48. Eine interessante Variante des Wappens lässt das Siegel des Amtshaupt­

manns zu Gommern Eustach v. H . an einem Schriftstück vom J . 1586 sehen.

S c h i l d : Quergetheilt, unten geschacht, oben ein Vogel.

H e l m : halber querliegender Mühlstein, besteckt mit 6 Straussfedern.

A n m . Eine andere Variante s. Hildebrandt, Stamm­

buchblätter p. 166. 167.

Honthal. (Taf. 7).

Howinthal, Huwinthal. Dieses thüringische, wenig hervortretende Geschlecht war i n Langensalza gesessen, und mag auch zu den zahlreichen Burgmannen der dor­

tigen, den Edelherren von Salza gehörigen Burg ge­

zählt haben. Burchard v. H . verkaufte 1396 einen Hof in Langensalza.

S c h i l d : Zwei schräggekreuzte Sparren.

Hoyersdorf. (Taf. 7).

Dieses i n der Adelslexikographie gänzlich fehlende, sehr kleine und unbedeutende, erst im 15. Jahrh. ur­

kundlich auftretende, nach dem gleichnamigen Gute, jetzt Vorwerk, im Dessauschen benannte Adelsgeschlecht besass namentlich Quellendorf i m F ü r s t e n t h u m Anhalt und starb 1698 m i t der 89 jährigen Anna Dorothea v. H . aus, nachdem es auch im 15. und 16. Jahrh. einen sehr geringen Grundbesitz i m Erzstift Magdeburg ge­

habt hatte. Die grosse Aehnlichkeit des Wappens könnte auf einen Geschlechtszusammenhang m i t den v. Bindauf schliessen lassen.

S c h i l d : Senkrecht stehender, m i t den Krallen auf­

w ä r t s gekehrter Raubvogelfuss.

H e l m : Schildtigur zwischen zwei Fahnen.

A n m . Ob zur Familie der 1348 lebende Hermann v. H . (Kunze, Adersleben p. 107) gehört, muss zunächst dahingestellt bleiben.

Jerxem. (Taf. 7).

Eigentlich Jerxheim. V g l . Haupttheil S. 80 Taf. 50.

Es erscheint aber doch zweifelhaft, ob das Wappen des Geschlechts dort richtig angegeben ist, wenngleich auch das allegirte Siegel an einer Urkunde von 1479 (s. u . Stift B V. Maria zu Halberstadt Nr. 1081 im Staats­

archive zu Magdeburg) ziemlich deutlich 2 Fische zeigt, aber ein anderes Siegel aus demselben Jahre m i t der Umschrift sigillum . herme" . v ä . ierxse" . zeigt 2 ge­

stürzte, unten m i t den Enden übereinander gelegte Hörner. Ausserdem befindet sich unter älteren Skizzen der Brannschweigischen Vasallenwappen auch der Schild der v. J. mit einer geöffneten Scheere.

(13)

S c h i l d : Zwei mit den Enden unten übereinander- gelegte g e s t ü r z t e Hörner.

H e l m : Adlerflügel.

Kannenberg. (Taf. 7).

Ueber dies alte, im 18 Jahrhundert erloschene Ge­

schlecht v g l . das Wappenbuch des ausgest. Adels der Mark Brandenburg S. 44. Der 1673 vorstorbene Gene­

ralmajor Christoph v. K., Chef eines Regiments z. F.

und z. Pf. Gouverneur zu Minden etc., besass ebenso wie auch seine Söhne das Rittergut Ascherode i n der Graf­

schaft Hohenstein.

S c h i l d : B . m i t 3 w. Deckelkannen, 2. 1.

H e l m : Eine der Kannen zwischen 2 b. Büffel- hörnern.

D e c k e n : b. und w.

Kannewurf'. (Taf. 7).

V g l . Haupttheil S. 82 Taf. 52. Das Urwappen des Geschlechts e n t h ä l t das an einer Erfurter Urkunde aus dem Jahre 1362 hängende Siegel des Ritters Berthold v. K . Hier sind die Rosen Hauptfigur, nicht wie auf dem später und noch heute üblichen Wappen, wo sie nur als Begleiterinuen eines Schrägbalkens erscheinen.

S c h i l d : Schrägrechts getheilt, das obere Feld far­

big, das untere G. oder w. mit je einer Rose i n ver­

wechselter Tinktur (r. und w. ?) Knorr I I . (Taf. 7).

Nicht mit dem im Haupttheil S. 87 erwähnten alt­

ritterlichen, anfänglich lange unter diesem, j e t z t unter dem Namen v. Knorring in L i v - und Kurland blühen­

den niedersächsich- eichsfeldischen zu verwechselnden Geschlecht zeigt sich einihm benachbart wohnendes an­

deres, aber bereits erloschenes, das vielleicht auf das Hallische Pfännergeschlecht d. N . zurückzuführen ist oder ein Adelsdiplom erhalten hatte. Es besass zu Ende des 17. und zu Anfange des 18. Jahrh. ein Burglehen i n Bleicherode, und um 1680 Güter zu Tettenborn, Hörde, Hullingerode und Kalthoff. Leuckfeld in seinem Buche über Walkeuried giebt uns Nachrichten von dieser Familie.

S c h i l d : Senkrecht stehender abgehauener Eich­

stamm, links mit 2, rechts mit 3 stumpfen abgehauenen A esten, aus deren jedem eine Eichel an Stengel her- vorspriesst.

H e l m : Die Schildfigur.

Kober. (Taf. 8).

Ein kleines sonst unbekanntes Geschlecht, von dem Kuno K. einen Hof (wohl ehemaliger Burgmannshof) zu Hackeborn im Erzstift Magdeburg 1391 besass. Später kommt die Familie nicht mehr vor.

S c h i l d : Zwei gekreuzte Schlägel.

Kolmatz I I . (Taf. 8).

V g l . Haupttheil S. 88 Tab. 56. Das hier mitge- theilte Wappen kann nach den Siegeln der Gebrüder Hans und l i ermann v. K . an einer Mühlhäuser Urkunde vom J. 1384 bezüglich der Helmzier vervollständigt werden.

S c h i l d : Schrägrechtsbalken, im rechten Obereck eine Rose.

H e l m : gekr., zwei Büffelhörner, jedes mit einem Querbalken, worauf eine Rose, belegt.

A n m . So das Siegel Hansens; Hermanns Siegel hat das ganze Wappen mit gelehntem Schilde rechtshin gewendet und mit schräglinkem Balken und der Rose

im linken Obereck. Den gekr. Helm zieren 2 spitzige rechtshin gewendete, dicht nebeneinander stehende Hör­

ner, ähnlich wie bei dem v. Wechmarschen Wappen.

Königsmarck. (Taf. 8).

Ein Mitglied dieses bekannten und berühmten, ur­

sprünglich altmärkischen, dann priegnitzischen Ge­

schlechts, Franz v. K., besass das Schloss Loburg i m Erzstift Magdeburg und auch Emersleben im Stift Hal­

berstadt 1582. Dieser Grundbesitz hörte bald wieder auf.

S c h i l d : R. und W . getheilt durch einen nochma­

ligen senkrechten Spitzenschnitt.

H e l m : gekr., wachsendes r. gekleidetes gekr.

Frauenbild, in der halb ausgestreckten Rechten einen Strauss von drei Rosen, einer w. zwischen zwei r., hal­

tend.

D e c k e n : r. und w.

K o l s « hau I a . (Taf. 8).

V g l . Haupttheil S. 90 Tab. 57. Es ist aber doch Kenntniss von der ältesten Gestaltung des Wappens zu nehmen, wie sie das Siegel Christophs v. K . an einer Urkunde vom Jahre 1470 zeigt. Die Figuren auf dem Balken gleichen ganz genau denjenigen, welche der

„tüchtige Hans v. Pheusten", Bürger zu Halberstadt

— dem Merseburger Geschlecht v. Peust wohl ent­

sprossen 1470 auf seinem Siegel führt.

S c h i l d : Schrägrechtsbalken, belegt mit 3 glocken­

förmigen Figuren.

A n m . Die Umschrift des Siegels lautet: S : c r i - stoff . von . Koczen : Es wird wohl ein genealogi­

scher Zusammenhang der beiden Familien mit den Merse­

burgischen Preger stattfinden, auch m i t den v. Hacke auf Oberthau, wie aus einem Siegel von 1490 zu schliessen ist.

Koydel. (Taf. 8).

Nicht mit den noch blühenden v. Keudell auf Schwebda zu verwechseln ist das kleine, sehr wenig bekannte Geschlecht, dessen Wappen das Siegel des Junkers L u t z K . an einer Erfurter Urkunde vom Jahre 1414 im Staatsarchiv zu Magdeburg (s. r. Erfurt B . X I V . No. 61) giebt.

S c h i l d : Kopf und Hals eines Thieres (Schweines?) H e l m : Schildfigur mit längerem Halse.

Kulstedt I . (Taf. 8).

Ein ausgebreitetes, sehr häufig in thüringischen Urkunden auftretendes, im 16. Jahrh. erloschenes, i n der Umgegend von Mühlhausen, Gotha und Weimar angesessenes Geschlecht. Siegfrieds v. K . Siegel an einer Urkunde vom J. 1361 zeigt i m

S c h i l d e einen g e k r ö n t e n Löwen.

Kulstedt I I . (Taf. 8).

Ein altes, besonders i n der Umgegend von Erfurt angesessenes thüringisches, im 15. Jahrh. erloschenes Rittergeschlecht, dessen Wappen ein Siegel Hermanns v. K . an einer Erfurter Urkunde des Staatsarchivs zu Magdeburg vom J. 1417 bekannt macht.

S c h i l d : Wachsender Bock.

KunstorlT. (Taf. 8).

I m 16. Jahrhundert hatte dieses kleine anhaltische, i n der Adelslexikographie fehlende, im 17. Jahrhundert

(14)

erloschene Adelsgeschlecht einigen Grundbesitz im Erz­

stift Magdeburg. Georg v. K. auf Roschwitz 1567 war mit einer geb. v. Krafft verehelicht. Hans Georgs v. K . Siegel an einer Urkunde von 1596.

S c h i l d : Drei senkrecht stehende linkerseits zwei­

mal, rechts einmal stumpf geastete Baumklötze zwischen zwei schmalen Schräglinksbalken.

H e l m : Zwischen 2 Straussfedern (? Haken ?) einer der Baumstämme aufgerichtet, darüber ein Stern.

Lampen. (Taf. 8).

Ein ritterliches Geschlecht im Fürstenthum Anhalt, dessen Stammreihe aber erst mit Degenhard v. L . im 15. Jahrh. beginnt. Sein Hauptgut war Güsten im Anhaltischen, ein Lehen des Klosters Ilsenburg. Daneben besass es dort noch Biendorf und Trebichau, die Volrad v. L . , Hauptmann zu Wernigerode, besass. I m 17. Jahr­

hundert gehörten der Familie Soolgüter zu Stassfurt, z. B . dem Schwedischen Obersten Ernst Konrad v. L . Die Familie erlosch 1803 durch den Tod des Preuss.

Capitäns Knobeisdorff sehen Inf-Regiments Friedrich Leopold Carl v. L . , der aus seiner Ehe mit einer geb.

v. Treskow soviel bekannt nur eine Tochter hinterliess.

S c h i l d : W . mit 3 tt brennenden Lampen.

H e l m : Eine der Lampen.

D e c k e n : tt un<^ w-

Grafen v. Rauterberg. (Taf. 8).

A l t Luterberg, ein mächtiges Grafengeschlecht am Harz und in Thüringen, im 14. Jahrh. ausgestorben, im 12. Jahrh. zuerst erkennbar. Die Urkunden des Klosters Walkenried bieten viele Nachrichten über dasselbe dar.

I n Thüringen gehörte ihnen u . A. Körner. Ein Siegel des Grafen Otto v. L . an einer Urkunde des Klosters Volkolderode vom 16. März 1311 ist von dem Genann­

ten mit folgendem Wappen besiegelt:

S c h i l d : Quergetheilt; oben dreimal quergestreift, unten ein schreitender leopardirter Löwe.

L e p e l . (Taf. 8).

Dies wenig bekannte niedersächsische, im 14. oder spätestens zu Anfange des 15. Jahrh. eiloschene, wenig hervortretende Adelsgeschlecht war namentlich im H i l ­ desheimischen begütert, besass aber auch im Stift Hal­

berstadt einige kleine Lehen der Bischöfe daselbst zu Anfange des 14. Jahrhunderts, so Johann L . 1325.

S c h i l d : Drei Bolzenpfeile übereinander.

A n m . Ein Zusammenhang m i t den v. Schierstedt lässt sich aber doch nicht nachweisen.

Lessewitz. (Taf. 8).

Unbekannter Herkunft und Heimath. Von dem kleinen unbedeutenden Geschlecht müssen aber doch Einzelne in der Grafschaft Barby oder in deren Nähe ansässig gewesen sein, denn ein Erhard v. L . ist 1524 Bürge für die Grafen v. Barby. Weiter ist nichts über diese Familie zu ermitteln gewesen. Sehr wahrschein­

lich ist die Familie v. Lüschwitz (s. unten) gemeint und der Name in den Quellen verschrieben.

S c h i l d : Aufspringender Hund.

v. d. Lippe. (Taf. 9).

Ein altritterliches Geschlecht Westfalens. Ein M i t ­ glied desselben, Christoph v. d. L . , besass 1604 vor­

übergehend ein Rittergut zu Deersheim bei Osterwiek.

S c h i l d : W . mit 2 tt u n t e r w ä r t s gezinnten Quer­

balken, oder vielleicht richtiger Turnierkragen.

H e l m : Offener w. Flug, verbunden durch einen der Balken.

D e c k e n : tt un<^ w-

Linden. (Taf. 9).

Linde. E i n aus dem Herzogthum L ü n e b u r g stam­

mendes, i n der Grafschaft Wernigerode im 15. Jahrh.

ansässiges und von den dortigen Grafen belehntes Ge­

schlecht, das aber hier schon im 16. Jahrhundert nicht mehr angetroffen wird.

S c h i l d : Quergetheilt.

H e l m : Wachsendes Thier (Hund oder Wolf).

A n m . Das schöne kleine Siegel des Heinrich v. L . (Bruder Brunos) an einer Ilsenburgischen Urkunde vom J. 1481 zeigt aber auf dem Helme einen stehenden Fuchs oder Wolf. U m s c h r i f t : Hinrik vä Linde.

Lindow I I . (Taf. 9).

Ein anderes Geschlecht v. L . was dasjenige, wel­

ches das nachstehende Wappen führt und im Lande Jerichow zu früher Zeit sesshaft war, wie z. B . Erich v. L . (dessen Schwester Ermgard) zu Möckern 1411, ferner Heinrich v. L . 1455 und ein anderer g l . N . 1512 ebendaselbst. Sie waren wohl eine Ministerialfamilie der Grafen v. Lindow, denen damals Möckern gehörte und sind im 16. Jahrh. erloschen.

S c h i l d : Löwe.

Lude. (Taf. 9).

Der Adelstand dieser Familie ist zweifelhaft. Es erscheint von ihr ein Moritz L , Amtshauptmann zu Cal- vörde 1604, der anscheinend auch im Erzstift Magde­

burg kleinen Grundbesitz hatte. Sein Siegel enthält das Wappen.

S c h i l d : Querbalken, belegt mit 3 vorwärts ge­

kehrten Stierhäuptern.

H e l m : Eines derselben zwischen 2 Büffelhörnern.

A n m . E i n Aktenstück des Jahres 1603 nennt ihn aber v. d. L ü h e , doch dürfte dies unrichtig sein, da das Wappen nicht das der v. d. L . ist und auf dem Siegel die Buchstaben M — L stehen.

Ludewig. (Taf. 9).

Der berühmte Geschichtsforscher, Geh. Rath Pro­

fessor und Kanzler der Universität Halle, Dr. j u r . Joh.

Peter L . wurde am l l . A p r i l 1719 i n den Reichsadel­

stand erhoben, der vom Könige Friedrich Wilhelm I . unterm 27. A p r i l 1720 anerkannt wurde. Er besass das Rittergut Bendorf u. a. und starb 1743 ohne Söhne.

S c h i l d : Gespalten, vorn auf B. eine aus tt Becken aufsteigende Fontäne, hinten von G. und R. querge- getheilt, oben 3 schräglinks gelegte w. Schreibfedern, unten ein g. Triangel.

H e l m : b.-g. bewulstet; vorn 2 unten spitz zusam­

mengesetzten Hämmer auf langen Stielen ein die Flü­

gel erhebender w. Schwan, im Schnabel eine der Schreib- federn haltend.

D e c k e n : links b. und w., rechts r. und g.

Lüschwitz. (Taf. 9).

Lubschwitz, Lübschütz; ein sehr altes im Vogt­

lande auf Zwötzen u. a. einst angesessenes, j e t z t längst erloschenes Geschlecht, von dem ein Mitglied Gerhard v. L . im Jahre 1561 das Gut Roswitz bei Barby be­

sass. V g l . Lessewitz.

S c h i l d : W . mit r. aufspringendem Einhorn.

(15)

H e l m : Offener Flug, der erste Flügel w., der an­

dere roth, jener besteckt mit 3 Fähnlein an g. Stangen, w. r. w., dieser desgleichen r. w. r.

D e c k e n : r. und w.

Malderitz. (Taf. 9).

Ein kleines, wenig bekanntes Adelsgeschlecht im Erzstift Magdeburg, in der Umgegend von Aken einst angesessen und im 15. Jahrh. erloschen. Johann v. M . ist 1298 bezeugt, Klaus und Bodo v. M. 1392 und 1401, i n welchem Jahre auch Fritz v. M . genannt wird.

S c h i l d : Hahn.

Marek. (Taf. 9).

v. d. Marek, de Marchia. Dies i n Eichsfeidischen Urkunden häufig zu Anfange des 14. Jahrh. auftretende Geschlecht muss, obwohl es ein Zweig der noch blü­

henden v. Westernhagen war, seines Namens wegen hier aufgeführt werden. Hugo, Heinrich, Arnold, Hugo und Otto v. d. M . treten 1300 urkundlich auf; die vier letztgenannten waren die Söhne des Ersteren.

S c h i l d : Löwe.

H e l m : Vier m i t Hahnenfedern besteckte Stäbe, 2 senkrecht, 2 wagrecht.

Margareten. (Taf. 9).

v. der M . , auch v. d. Marthen genannt. Eins der vornehmsten Patriziergeschlechter der Stadt Erfurt, s p ä t e r i n den Reichsadelstand erhoben und auf ritter­

lichem Grundbesitz gesessen, z. B . auf Rosslau. Es ist am 22. März 1662 erloschen. Kaiser Maximilian I . gab im Jahre 1510 der Familie ein vermehrtes Wappen.

I m Jahre 1583 heisst Jakob v. d. M . „erbar und vest".

Mathias Adolf und Wolf Eckard v. d. M . besassen 1584 Rosslau, Hermann und Lorenz v. d. M . lebten 1596.

S c h i l d : Von W . und R. quergetheilt, m i t einem Löwen i n verwechselter Tinktur.

H e l m : ?

D e c k e n : r. und w.

Marthen. (Taf. 9).

S. v. d. Margrethen. Das vermehrte Wappen ist folgendes:

S c h i l d : Quadrirt; 1. und 4. von W . und R. quer­

getheilt mit einem Löwen i n verwechselten Tinkturen.

2. und 3. fl mi t einem von G. und R. quergetheilten Löwen.

H e l m : ?

Maus. (Taf. 9).

Mauss. E i n doch anscheinend geadeltes kleines Ge­

schlecht, das in der Zeit von 1550—1600 Besitzungen vornehmlich im Stift Halberstadt und ausserdem auch i n Meissen hatte. Gegen Ende des 17. oder zu Anfange des 18. Jahrhunderts ist es erloschen. Das Wappen lernen w i r aus einer Malerei auf einer v. Kropff- schen Truhe kennen.

S c h i l d : R. und Gr. quergetheilt, unten (fast i n der Ausdehnung eines Schildfusses) leer, oben einander zugekehrt 2 wachsende gr. bekränzte g. gekleidete Jungfrauen m i t herabhängenden w. Schleiern, die ge­

meinschaftlich einen fl Dreiberg vor sich halten.

H e l m : Eins der Frauenbilder wachsend, linkshin gekehrt, i n der halbausgestreckten Rechten eine tr Maus haltend.

D e c k e n : r. und g.

V I L 3 d .

Mechterstedt. (Taf. 9).

Ein öfters urkundlich vorkommendes thüringisches, nach dem Orte g l . N . im Fürstenthum Gotha benanntes Geschlecht, das im 14. oder Anfangs des 15. Jahrh. er­

loschen ist. Ernst v. M. und die Schellefilz verkauften um 1323 dem Rathe zu Mühlausen, Güter in Klingberg, Birgsen, Salfeld und die Kirchlehen zu Weida und T ü t ­ chenrode.

S c h i l d : Zweimal quergetheilt, oben und i n der Mitte je 2 Spitzen neben einander.

Meingestorf. (Taf. 10).

Ein nur i m Stift Merseburg ansässig gewesenes, selten auftretendes und wenig begütertes, i m 15. Jahrh.

erloschenes Adelsgeschlecht, dessen Wappen ein Siegel Friedrichs v. M. vom J . 1436 enthält.

S c h i l d : Drei Bärenköpfe, 2. 1.

Melre. (Taf. 10).

Meier, ein altes thüringisches Rittergeschlecht, nach Gr. Mehler benannt, das sie auch besessen haben. I m Jahre 1269 erscheinen Albero und Berthous v. M . , i m Jahre 1292 Berthous und Werner v. M . , 1302 die Ge­

brüder Berthold und Johann, ersterer auch 1306, Die­

trich v. M . ist 1305 bezeugt. Ob die Familie im 14., 15. oder 16. Jahrhundert erlosch, ist unbestimmt. Es finden sich Helmsiegel von 1341 (Bethmann v. M.) und 1383 und ein vollständiges Wappen Johanns v. M. vom Jahre 1407, aber dessen Helmschmuck zeigt keins der obigen Helmsiegel, von denen das eine den Helm mit 2 a u s w ä r t s gekehrten Schlüsseln ziert, das an­

dere mit 2 rundgebogenen m i t einem Querbalken be­

legten Büffelhörnern, von denen unten 2 Ohren seit­

w ä r t s abstehen, als wenn ursprünglich ein Stierkopf den Helm bedeckt. Das e r w ä h n t e Siegel Johanns v. M . an einer Erfurter Urkunde zeigt den

S c h i l d : schräg geviert.

H e l m : Zwischen 2 viereckigen Fahnen 2 oben m i t Rhomben versehene Stäbe (Lanzen?).

Meyer. (Taf. 10).

Unbekannter Herkunft und Heimath. Der Kur­

brand. Capitan Gotthard Wilhelm v. M., zuletzt Oberst­

lieutenant, besass das Lehengut Wellen unweit Magde­

burg und starb 1684. Seine Gemahlin war Maria Si­

bylla geb. v. Cratz, die das Gut verkaufte. Die Familie ist l ä n g s t erloschen; ob zu ihr Maria Wilhelmine v. M.

verwittwete v. Bünau gehörte, die das Rittergut Morl im Saalkreise besass, ist uugewiss.

S c h i l d : Quadrirt. 1. und 4. wellenweise 5mal schrägrechts getheilt. 2. und 3. Löwe.

H e l m : Der Löwe wachsend zwischen zwei Büffel- hörnern.

Meysebug. (Taf. 10).

Aus diesem vornehmen althessischen Geschlechte, aus welchem Einige vom 17.—19. Jahrh. in Kurbrand, und Preuss. Diensten gestanden haben, besass der F ü r s t l . Halberst. Rath Philipp v. M. im Jahre 1550 das Rittergut Schneidlingen. Später fand kein Grundbesitz mehr statt.

S c h i l d : G. m i t fl befiedertem Raubvogelfuss ins Gelenk gebogen.

H e l m : Offener g. Flug, jeder Flügel m i t der nach Innen gekehrten Schildfigur belegt.

D e c k e n : fl und g.

(16)

A n m . Abweichende Wappenformen vermerkt v. Me- ding I I I p. 428.

Mittelhausen. (Taf. IO).

V g l . Haupttheil S. 109 Taf. 71. Eine vorliegende Ahnentafel giebt die Farben des Wappens und einen abweichenden Helmschmuck.

S c h i l d : G. m i t 3 fl Qnerbalken.

H e l m : Vor sich hingekehrter gekr. Mannsrumpf, dessen Kleidung wie der Schild gezeichnet und t i n - g i r t ist.

D e c k e n : tt un(* £•

Mokrene. (Taf. 10).

Mukrene, ein vornehmes ritterliches Geschlecht des Erzstiftes Magdeburg, vornehmlich im Saalkreise begü- tert und im 14. Jahrh. erloschen. Zuerst zeigt sich Wichmann v. M . , 1209 Marschall des Erzbischof^, auch noch 1220 und 1226 genannt, später die Gebrüder Wich- mann und Wichmann, deren einer 1269 Ministerial des Erzstifts heisst und die 1273, 1283, 1286, 1287 und zu- letzt 1305 genannt werden. Ob der „bedellus" Heinz v. M . , der 1320 i n einer Anhaltischen Urkunde genannt wird, zu dieser Familie gehört, ist zweifelhaft.

S c h i l d : Gespalten; vorn zwei gezinnte Querbalken zwischen Rosen, hinten leer.

Höring. (Taf. 10).

Ein kleines, wenig bekanntes, thüringisches, i n den Grafschaften Hohenstein, Mansfeld und im Schwarzburgi- schen angesessenes, im 17. Jahrhundert erloschenes Ge- schlecht, das auch i n Stolbergischen Urkunden auftritt.

Hans M . auf Volkstedt siegelt 1574 und noch 1601 m i t nachstehendem Wappen.

S c h i l d : Querbalken.

H e l m : Mohrenbüste.

Mückeln I I . (Taf. 10).

Nicht m i t dem im Haupttheil S. I l l aufgeführten Geschlecht gl. N . ist dasjenige identisch, dessen Stamm- gut, jetzt St. Michel genannt, bei Freiburg a | U . l a g und hier und i n der Nähe mehrfach b e g ü t e r t im 18.

und 14. Jahrhundert auftritt und spätestens im 15.

Jahrh. erloschen ist. Ueber dasselbe ist eine grössere Abhandlung im D . Herold Jahrg. X X V zu vergleichen.

Ein Zweig dieser Familie nannte sich auch v. S c h e i - d i n g e n .

S c h i l d : Viermal quergetheilt (in verwechselten Farben).

Mücheln gen. v. Scheidingen. (Taf. 10).

V g l . den vorigen A r t i k e l . Thimo v. M., sonst v. S.

genannt, bedient sich an einer Urkunde des Klosters Reinsdorf (bei Querfnrt) des nachstehenden Wappens, bei dem es sich nicht feststellen l ä s s t , ob es eine absichtliche Variante in Folge der Linienabzweigung oder eine Zusammensetzung m i t einem zweiten Wappen ist, das indess keiner der beiden Familien v. Scheid ingen angehört.

S c h i l d : Gespalten, vorn ein Querbalken, hinten dreimal quergetheilt.

Mudde. ( T a f 10).

oder Modde. E i n sehr kleines, vielleicht aus dem Bürgerstande hervorgegangenes Adelsgeschlecht, von

dem nur Hans v. M . , Knappe und Burgmann zu Egeln 1316 nachzuweisen ist.

S c h i l d : Zwei aufgerichtete Raubvogelfüsse.

Muser. (Taf. 10).

Ein kleines, nicht hervorragendes Vasallengeschlecht der Grafen von Hohenstein, das zuerst m i t Ulrich M . 1239, dann m i t den Gebrüdern Goswin und Ulrich M.

1268 ff. auftritt. Von den Gebrüdern Johann, Heinrich und Goswin M. zeigt des Esteren Siegel an einer U r - kunde von 1336 das Geschlechtswappen. Sie heissen 1449 Oheime des Friedrich v. Sundhausen, der von ihnen Güter zu Lehen t r ä g t . I m 15. Jahrhundert erlosch die Familie.

S c h i l d : Schreitender Hirsch.

A n m . Ob ein Versehen i n der Wiedergabe des Namens bei dem im Walkenrieder Urkundenbuch I I , 191 erwähnten Hohensteinischen Vasallen Heinrich Butzer 1347 vorliegt, bleibt zu untersuchen.

Xeefe. (Taf. 10).

Ein m i t ansehnlichen Soolgütern i n Halle ausge- stattetes, hier und in der Provinz Sachsen nicht mehr angesessenes Pfännergeschlecht, aus welchem drei B r ü - der von Kaiser Ferdinand I . i n den Reichsadelstand erhoben sein sollen (v. Ledeburs Adelslex. I I S. 140).

S c h i l d : G. m i t 2 fl: m i t den Unterschenkeln ü b e r Kreuz gelegten Adlerbeinen, darüber ein fl: Stern.

H e l m : gekr., 2 fl Büffelhörner.

D e c k e n : fl: und g.

Nesse I I . (Taf. l l ) .

Nezze, v. der N „ eine kleine thüringische, i n der Umgegend von Mühlhausen und Gotha angesessene, vielleicht erst zu Anfange des 15. Jahrhunderts ausge- storbene Familie, deren Wappen das Siegel Heinrichs v. d. N . an einer Mühlhäuser Urkunde des Jahres 1357 bekannt macht.

S c h i l d : Drei g e s t ü r z t e Halbmonde.

Dethlingen. (Taf. l l ) .

Eine harzländische, anscheinend meistens i m F ü r - stenthum L ü n e b u r g b e g ü t e r t e Familie, aus welcher Jo- hann v. N . 1414 Domherr zu Halberstadt war. Sie i s t längst erloschen.

S c h i l d : Schrägrechts liegende Wolfsangel.

H e l m : Die Schildfigur quer vor einem Spickel m i t Pfauenfedern liegend.

Odeleben. (Taf. l l ) .

Dieses kleine unbedeutende, aber alte Geschlecht, das im 17. Jahrh. erloschen ist und nach dem Wappen zu schliessen, nicht m i t dem im vorigen und diesem Jahrhundert auftretenden, auch freiherrlichen Geschlecht v. 0 . (Tyroff, Supplement zu Siebmacher I Tab. 200) einen Zusammenhang h a t , ist nicht zu verwechseln mit den v. Ottleben i m Stift Halberstadt (gleichen Stammes m i t den von Wulf auf Haus Neindorf, Beyer gen. v. d. Trautenburg uud v. Wartensleben) und den Uthleben (auch mitunter Odeleben und Othe- leben geschrieben) i n der Grafschaft Hohenstein, die öfters i n Walkenriedischen Urkunden auftreten. Das hier in Rede stehende Geschlecht zeigt sich nur unter den Pfännern i n Gr. Salze im Erzstift Magdeburg im 16. Jahrhundert, wo Arnd v. 0 . und Hans v. 0 . 1574—1581 lebten, ersterer m i t Agnes v. Keller ver- mählt, die 1618 als W i t t w e lebte.

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