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Einleitung

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Academic year: 2022

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Untersuchungen zur Psychologie und Philosophie

Herausgegeben von N a r z i s s A c h Professor in Königsberg

— = = Erster Band. Viertes Heft

Uber den Willensakt

**

Eine Replik

: von

Narziss Ach

in Königsberg i. Pr.

i9tt

Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig

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A l l e R e c h t e v o r b e h a l t e n .

Druck der Spamerschen Buchdruckerei in Leipzig.

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„Wie ein Geograph bei der kartographischen Aufnahme eines wenig bekannten Landes zuerst die rohen Aufnahmen macht, die ihm über die Entfernungs-, über die Höhenverhältnisse und überhaupt über die morphologische Beschaffenheit der Erdoberfläche Auskunft geben, und die'weitere Spezialisierung späteren Forschungsreisen vorbehält, so konnten auch hier auf dem in Rede stehenden Gebiete nur einige pro- minente Punkte der Beobachtung zugänglich gemacht werden in der Erwartung, -daß die weitere Anlegung des vergleichenden Maßstabes das Bild vervollständigen und nötigenfalls auch korrigieren wird."

Diese Worte habe ich dem ersten Teile meiner Willensuntersu- chungen1) vorausgeschickt. Sie gelten auch für alle meine noch folgenden Untersuchungen, insbesondere auch für die bereits veröffentlichten Untersuchungen über den Willensakt2). Die Betrachtungen, welche sich bisher an das letztgenannte Werk anschlössen, haben sich im all- gemeinen weniger darauf bezogen, im Sinne des Experimentes durch weitere Anlegung des vergleichenden Maßstahes das von mir gegebene . Bild zu vervollständigen, als vielmehr versucht, dieses Bild zu korri- gieren, und zwar in einer Weise, die gelegentlich eine vollständige Trü- bung der Tatbestände als Endresultat in 'sich schloß. Dies gibt mir Gelegenheit, noch einmal im Zusammenhang das Wesentliche meiner Methode und ihrer Ergebnisse hervorzuheben. Die große Summe des gebotenen Materials, das ein völlig neues Gebiet der experimentellen Untersuchung eröffnet hat, mag wohl dazu beigetragen haben, daß einige Hauptgedankengänge, auch solche methodologischer Art, völlig mißverstanden wurden. Ein Beispiel dafür bieten die Ausführungen von 0. Selz. Auf die Unzulänglichkeit der ersten Besprechung von W. u. T. durch 0. Selz (Zeitschr. f. Psychol., Bd. 57, S. 241ff.)3) habe ich bereits in kurzen Ausführungen hingewiesen 4). In einer eben erschienenen

1) Über die Willentätigkeit und das Denken, Göttingen 1905. Im folgenden abgekürzt W. u. D.

2) Über den Willensakt und das Temperament, Leipzig 1910. Abgekürzt · W. u. T. -

s) Im folgenden abgekürzt: Selz I. "

4 Zeitschr. f. Psychol. Bd. 58, S. 263ff., im folgenden abgekürzt: Z. f. P. 58.

Äoh, Über den Willensakt. 1

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2 Einleitung.

Erwiderung (Zeitschr. f. Psychol., Bd. 59, S. llßff.)1) bleibt jedoch Selz bei einem Teile seiner Behauptungen stehen. Da sie z. T. die Methode als solche betreffen, so soll insbesondere auch auf die Wertigkeit der Me- thode näher eingegangen werden, und es sollen zugleich die allgemeinen Gesichtspunkte, auf denen sie aufgebaut ist, zur Darstellung kommen, woraus sich dann von selbst die völlige Unhaltbarkeit der Selzschen und sonstiger Einwände, die im Zusammenbang hiermit behandelt werden, ergibt. Wie ich bereits in Z. f. P. 58, S. 265 hervorgehoben habe, liegt der eigentliche innere Grund für die Aufstellung und Ver- teidigung der z. T. recht merkwürdigen Behauptungen darin, daß das Willensgebiet noch nicht abgeschlossen experimentell untersucht ist, so daß jeder, der nur eine Teiluntersuchung veröffentlicht, sich nur zu leicht falschen Deutmigen aussetzt, insbesondere, wenn den aufgestellten Definitionen ein anderer, aus irgendwelchen theoretischen Überlegungen abgeleiteter Sinn untergelegt wird. Als erstes Erfordernis wissenschaft- licher Betätigung ist hierbei die unbefangene Übernahme der experi- mentell festgelegten, jederzeit verifizierbaren Tatsachen anzusehen.

Jede subjektive Stellungnahme der Referenten auf Grund andersartiger gedanklieber Einstellungen hat demgegenüber imbedingt zurückzu- treten. Da der Einzelne jederzeit Gelegenheit zu zufälligen, unkon- trollierbaren psychologischen Beobachtungen hat, so spielen solche vor- gefaßte Meinungen gerade in der Psychologie eine nicht unbedeutende Rolle. Die kritische Stellungnahme gegenüber experimentellen Ergeb- nissen hat sich deshalb insbesondere in der Psychologie vor solchen Autosuggestionen zu hüten2).

x) Im folgenden abgekürzt: Selz II.

2) Statt dessen scheint sich aber der kritische Referent sein Geschält nirgends leichter zu machen als gerade auf dem Gebiete der Psychologie. Die Hauptsache ist ohne Zweifel die Kritik der Methode. Ist diese als einwandfrei nachgewiesen, dann kann es sich nur noch um eine verschiedenartige Deutung von e i n z e l n e n Ergehnissen handeln. Denn jede umfassende psychologische Methode liefert, insbesondere wenn sie ein neues Gebiet behandelt, auch eine Reihe von Neben- befunden, deren allgemeine Gültigkeit, im Gegensatz zu den aus der experimen- tellen Variierung der Versuchsbedingungen sich unmittelbar einwandfrei ergehenden Tatbeständen, nicht erwiesen' ist. Die Entscheidimg in der verschiedenen mög- lichen Deutung solcher Ergebnisse geschieht aber zweckmäßigerweise im allge- meinen nicht durch Hin- und Herreden, sondern durch Handeln, d. h. durch wei- teres Experimentieren, was in der Regel allerdings etwas schwieriger ist als irgend- eine abweichende Behauptung aufzustellen. Bei dieser Sachlage hat meines Er- achtens der kritische R e f e r e n t gerade auf dem Gebiete der Psychologie eine b e s o n d e r e V e r a n t w o r t u n g , vor allem auch nach der Richtung, daß er sich

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Einleitung, 3 in seiner Kritik nicht durch eine unbewiesene und unkontrollierbare, bereits fest- gelegte Stellungnahme beeinflussen läßt. Denn auch für wissenschaftliche Refe- rate gilt trotz der bona fides des Referenten das Wort: Semper aliquid haeret.

Bei der weiten Ausdehnung der psychologischen Literatur und der starken Inan- spruchnahme, die insbesondere die Lektüre von experimentellen Arbeiten in sich schließt, ist zudem der Kreis derjenigen, die nicht die Zeit oder die Vorbildung haben, sich eingehend in das Studium der Originalarbeiten zu vertiefen und so auf die Berichte der Referenten sich beschränken müssen, besonders groß. Und mit der Bedeutung, die so einem wissenschaftlichen Referate experimentell-psychologischer Arbeiten zukommt, wächst dementsprechend auch die Verantwortlichkeit des Urhebers eines derartigen Referates.

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