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Das Leben Kaiser Ludwigs des Frommen

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Academic year: 2022

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(1)

Φΐ e © efφΙφίΓ фгeiber

ber ·

b e u t f d ^ e n SS о r s e i t

i n b e u t f d j e r 2 3 c a v b c i t n n g unter b e m @ ф и & е

S r . M a j e f i Ö t b e s Ä ä n i g s J r i i f t r t c j ) M t j d m I V . υ ο η $ m $ r t t

' herausgegeben »on

*}3er$, 3f. ( S t i m m , t . S c i a m a m i , è- íRanfe,

«Ritter. .

©Htgliebern bet Яётрфеп SHtabemie ber SBiflenfi$aften.

I X . 3 a f j r í ) u n b e r t . 5 . S a n b .

ч 4 .

Dae grossere ffeben lüatser Jfubwigs bes -frommen.

SBerlin.

Wilhelm Öeffer's fierlagsbuehhenblnng.

(granj SDuncíer.) 1 8 5 0 .

(2)

Seben

$ û t f e t S u b n H g é beg g r o m m e n

»Ott .

ж ь 1 0 & « ·

©е|фВДфг. i. fctulfóm Setj. 1ХЗфЬ. 1

(3)
(4)
(5)
(6)

1. Unter ber v&errfcf;aft unfereg -gernt Sefug ©hriftug, bie ba 813.

mährt in ©migfeit, im Sahre feiner ©eburt 813, bent fünf unb bierjigfien ber (Regierung unfereg ruhmreichen unb rechtgläubigen dtaiferg .ftarl, ber aug beni ©efctjtecht beg hf'Iflf" 2lrnulf, beg SBifdhofg Shrifti, entfb.roffen ifi, mie mir burch bäterlidje @rjöhs

Iung gelernt haben unb mie eg biele ©efchi^teu bejeugen.

£>er hfifflf Arnulf1, ba er in feiner Sugenb >§erjog mar, jcugtc bett ^erjog QlnSgifrtS > -hjerjog Qtnggifug jeugte ben <§erjog iRibpin ben älteren: >§erjog ißibbin ber ältere ben •öerjog Äarlben älteren;

<&erjog Äarl ber ältere jeugte 23ibb'"» ben Ißabjt <Stebhanug sunt ätönig meihte unb falbte; Äönig $ibbi" ber ältere jeugte ätari, 752.

ben IJJabjt See in ber Kirche, mo ber feiige Seib ißetri, beg Sur»

ften ber 2lbojteI, ruht, am Sage ber ©eburt unfereg >§errn Sefug 800.

©hrijlug junt ätaifer meihte unb falbte.

2. 211g btefer im 3ugenbalter fianb, berlobte er ftch mit einer 3ungfrau aug einem eblen fchroäbifchen ©ef^Iecht, Stameng £il=

begarb, bon ber 23ermanbtfchaft ©otfriebg2, äperjo'gg ber 21lanian=

nen. «§erjog ©otfrieb erjeugte ben $uoching, c&uoching jeugte IRebi; Stebi bie 3mma; 3inma aber gebar bie felige Königin

Ǥilbegarb. - -h 783.

1)' Wrnnlsb, gjitstJtn ber Weitere, feit 614 Sifttüf sott STitJ. fränfiftber bnuemeier -f 641.

WnSgifu«, sermofctt mit SBegga

$erjog in SBipuarien. • _ 2) (Sotfrieb, §erjog ber Sllamnnnett

+ 709

iantfrieb Ibietbatb $uoci)ing 7 2 4 - 7 3 0 7 3 0 - 7 4 6 I

Webi 720—724

3tnma'« ®ema$I isirb bon ben Sitrlft|»ei!ern ber liarolingif^en Seit nitijt genannt.

1 *

(7)

4 Stbcn SubtoigS bei grommen.

Sadjbem nun ber genannte Äaifer jie jur genommen hatte, jeugte er mit ihr brei ©ohne, bon benen einer nad) bem Samen feines Saterg 4varl, ber anbere Styin, ber Jtönig über 3talien war, ber britte aber Subwig bi«&/ ber Äönig über Aquitanien war.

Sange lebte ihr Sater mit ihnen glüdlid) unb unterrichtete fie nü|*

Itd> in ben freien 2Biffenfd)aften unb weltlichen ©efefcen.

777 3. ©iefer aber ber jüngfle ©obn hatte fdjon feit feiner Äinb«

beit immer ©oft achten unb lieben gelernt, unb bertbeilte, wag er an ©igentbum befaß, um ©otteg Samen wißen unter bie Ar*

rnen. Senn er war ber bcfle unter ben Söhnen ÄarlS, wie bon Anfang ber SBelt an oftmals ber jüngere ©obn ben älteren an Sugenben übertroffen bat. Unter ben ©ebnen ber erfleh ©ftern ifl eg ¿uerft offenbart worben, an bem, welchen ber -§err in feinem

©bangelium Abel ben ©»rechten nennt. Abraham batte jwei ©ohne;

ber jüngere aber war bejfer alg ber ältere; Sfaaf batte jwei ©ohne, ber jüngere aber war ber auSerwäblte. 3effe batte Stiele ©ßbne, ber jüngfte aber, ber bie Schafe weibete, würbe jur gübrung beg SeichS über gaitj Sfrael auf ©otteg ©ebot erwäblt unb gefalbt.

©ein ©ame würbe gewürbigt, baß aug itjin ber bertjeißene ©b'"'- ftug geboren warb. ©olcbeS unb AebnlicbeS aufjujäblen würbe

¡u weit führen.

4. AIS aber ber genannte Subwig bag männliche Alter erreicht hatte, »erlebte er jlcb mit ber Softer beg febr eblen -öerjogS 3n=

goram, eines SruberSfobng beS heiligen SifdjofS .§ruotgang. Stefe 3ungfrau aber b'eß Srmingarb, bie er nad; bem Satb unb mit ber 798, Seiflimmung feitieS SaterS ¿ur Königin machte. Unb nocb'ju Seb»

gelten beg SaterS befam er bon ihr brei ©ohne, bon benen ber eine Sotbar, ber ¿weite Styin, ber britte wie er felbfl Subwig ge=

nannt würbe.

5. Der Äaifer Äarl ber ©roße aber regierte gut unb nü|lid;

unb liebte fein Seich- 3m ¿wei unb bierjigfien Sabre feiner Se.

8to^ gierung flarb fein ©obn Si»in, brei uub breißig 3abre alt. 3m 'eil' folgenben Sabre aber flarb fein erjtgeborner ©obn bon ber Jlö*

(8)

Seien SubtoigS beS ßrommen. 5 nigin c&ilbegarb. ¡Der eiitjige, Subwig, blieb ¿ur Uebernaßme beS {Reichs übrig.

6. Ulis aber ber Äaifer fühlte, baß ber Sag ber Sluflöfung si3.

nahte — benn er war fc^on feßr alt geworben — -berief er feinen Sohn Subwig ¿u ßcß mit bem ganzen «§eer, ben Sifcßöfen, Siebten,

•fjerjögen, ©rafen unb Sicegrafen; er hielt aber mit ihnen eine allgemeine Seratßung in ber Sfalj ¿u Stachen frieblicß unb iit

©ßren, ermahnte ße bie.ïreue gegen feinen Sohn ju bewetfen, unb fragte ße, ade, bont «göcßßen bis juui ©eringßen, ob eS ihnen genehm wäre, baß er feinen faiferlicßen {Rameit auf feinen Sohn Subwig übertrüge. 3ene ade aber antworteten mit freubi»

gern Seifall, baS fei ©otteS ©ingebung.

hierauf am nächßen Sonntag befleibete er ßcß mit bem fönig»

ließen Scßmucf unb fegte fleh bie Ärone aufS egaußt: er feßritt aber einher prächtig gejiert unb gefcßmücft, wie eS ßcß für ihn

¿¡ernte. ¡Dann ging er ¿ur ^ireße, bie er felbß bon ©runb aus erbaut hatte, unb trat bor ben Slltar, ber an höherer Stelle als bie übrigen Slltäre errichtet unb ¿u ©ßren unfereê -fjerrn SefuS

©ßrißuS geweißt war; auf biefen ließ er eine golbene Jlrone, eine anbere als er felbß auf bein >&außte trug, ßelfen.

{Racßbem er unb fein Soßn lange gebetet hatten, wanbte er ßcß ¿u biefem im Seifeiit ber ganjen SRenge bon Sifcßöfen unb

©bien, ermahnte ihn bor allem ©ott ben SHtmäcßtigen ¿u lieben unb ¿u färbten, feine ©ebote in allen Stücfen ¿u befolgen, bie Äircßen ©otteS. ¿u leiten unb bor allen böfen SRenfcßeit ¿u behüten,

©egen feine Scßmeßern unb Srüber, bie jünger wären, gegen feine {Reffen unb alle übrigen Serwanbten befaßl er ißiit ßetS un»

wanbélbare Sarmße^igfeit ¿u üben. ¡Bann folle er bie Srießer ehren wie Säter, baS Soif lieben wie feine Sößne, bie ßoeßfaß»

renben unb fcßlecßten SRenfcßen ¿wingen ben S53eg beS «ÇeitS' ein»

¿ufcßlagen, ein Größer ber Flößer unb ein Sater ber Simien fein.

Sreue unb gotteSfürcßtige ¡Diener folle er anßeHen, welche bie un»

gerechten SBeife haßtenj feinen oßne auf ©runb eine! UttßeilS

(9)

6 Sehen SubtoigS beS grommen.

feiner ©hre berauben unb ftch felbjt aHe 3 " t bor ©ott unb allem 23oIf untabelfaft jeigen.

Jftadjbem er biefe unb biele anbere SBorte bor ber 2Jienge ju feinem ©ohne gefprocpen tjatte, fragte er ihn, 06 er feinen befehlen gehorfam fein wollte. Subwig a6er erwieberte, er werbe mit $reu=

ben gehorchen unb mit ©otteS «§ü!fe alle Sorfdjriften, welche ihm ber SSater gegeben, treulich beobachten.

Sann aber befahl ihm ber SSater, bie Jtrone, welche auf bem Altare lag, mit eigner cfjanb 511 nehmen unb ftdj auf baS 4?aupt ju fegen jur ©rinnerung aller 33orfchriften, welche ihm ber SSater gegeben ^atte.

©r aber öolljog ben Sefehl beS 33ater§.

hierauf hörten fie bie ätejfe unb gingen bann jufammen nach bem Sßalafl. Senn ber ©ogn unterßügte ben SSater auf >§in*

unb Siücfmeg, wie überhaupt fo lange er beim Sater war.

Söenige Sage barauf beehrte ihn fein S3ater mit bieten unb reichen ©efchenien unb entlief ihn nach Aquitanien, ©he fie ftd) aber trennten, umarmten unb füftett fte ftch, unb auS Sreube über ihre Siebe fingen fte an ju weinen. Setter ging nach Aquitanien, unb ber Äaifer trug fReid) unb Slamen mit ©hren, wie eö fcch jiemte.

7. Stachbem fie ftch getrennt Ratten,' t^at ber Äaifer nichts an*

' berS mehr, als baf er feine 3 « t auf SSeten unb SQSerfe ber SSarm*

herjigfeit berwanbte unb SSüdjer berbefferte. Unb bie bier ©ban»

geliert bon ©frifluS, nach be.m Flamen beS SAathäuS, SKarcuS, Su=

caS unb Johannes genannt, hatte er am legten Sage bor feinem Sobe nad; griechifcheni unb ©frif^em Serie-auf§ Sejie corrigirt.

3m folgenbett Sah" aber, bctn fechS unb bierjigjlen feiner IRe*

gierung, im Sßonat Januar befiel ben Äaifer nach bem SSabe baS ö'ieber.

si4. S a aber bie Äranlheit mehrere Sage hinburdj fleh fieigerte, fo baf er weber af noch tranf, aufer etwas SBaffer jur ©rfrifchung beS ÄörperS, lief er am ftebenten Sag, als bie ©chmerjen uner*

träglich ju werben anfingen, ben ihm eng befreunbeten SSifcljof

(10)

«eben Sufcwigb bei Stemmen. <

c&itbbnlb 1 ju fich fomnien, bajj er itjm jur Stärfung für ben Sob ba3 Saframent beg SluteS unb Seibeg (ShrifH reichte. ¡Darnach litt er nod) tiefen Sag unb bie fpfgenbe Stacht. 21 m anbern ÜRor»

gen aber, ba e§ hell mürbe, roohlbemufjt beffen mag er tijat, ftrecfte' er bie redjte £anb au6 unb machte fo träftig, als er bcrniochte baö Seichen beg Äreujeg auf bie Stirn unb befreite bie 23ruft unb ben ganjen Äörber. aber 50g er bie &üfe jufauimen, legte 2lrnte unb £änbe über bie SSruft, fchtpfi bie 2lugen unb fang mit leifer Stimme ben (Berg2: „3n beine f?änbe 33ater befehle ich meinen ®eijl." Sltgbalb barauf berfchieb et in trieben, hohen Sllterg, reich an 3ahren: unb an bemfelben Sage mürbe fein ÄPtber in ber Äirche, rcelche er felbft in ber fßfats Slawen erbaut hatte,

beftattet, im ämeiunbitebensigjten Sahre feineS Sebeng, in. ber fte» ^

beuten Snbiction. * S14·

8. Stach betnSobe beg glor'reidfen Äaiferg Äarl eilte fein Sohn Sil·

aug Slquitanien herbei, fam nach ber SPfalg Stachen unb übernahm . aße (Reiche, melche ©ott feinem (Batet gegeben hatte, ohne aßen SBiberfbruch. ®ie§ gefdjaß im 3ahre ber ©eburt unfereg £errn 814, im etflen feiner (Regierung. (Räch bem (Batet hielt er in feiner (ßfalj £of unb lieh fleh bor aßen mit großer ©ile aße Schate beg ßkterg in ©olb, Silber, merthboßen (Sbelfieinen unb aßent

©efchirr jeigen. @r gab feinen S^meftern ihren gefeblichen Sin»

theil unb mag übrig blieb für bie Seele feineg SSaterg. ¡Den größten Shell beb Schaag fchiite er nach (Rom $ur Seit beg fe»

ligen (ßabfteg Seo, unb mag überbiefi noet) ba mar, bertheilte er aßeg an bie gremben, (ßriefler, Sinnen, SBittmen unb SBaifen, in»

bem er ftch nicfjtg borbehielt alg einen breiedigen ftlbemen Sifch, bou ber ©eftalt, alg ob brei Schübe ju einem berbunben mären, biefen behielt er aug Siebe ¿um (Bater, nahm ihn aber nur um etma

anbereg SBerthboßereg, mag er für ben (Bater bagegen hingab.

9. hierauf famen ¿u ihm ©efanbte aug aßen (Rei^eu unb S3ro» 814.

öinjen, öon fremben (Böllern unb aße melci>e unter ber (Botmäjjig*

1) etjtifiliof Sott flöln. - 2) e». Sucas 23, 46 unb 3>fatm 31, 6.

(11)

8 Men üubtoigg fceS grommcn.

feit feines Saterg ßanben; ertiärten, grieben unbSreue gegen ihn he*

wahren ¿u woßcn unb erboten fich ohne 3wang ¿u freiem ©eborfam.

Unter benen erfd)icnen auch ©efanbte ber ©riechen mit Amalbar, Sifchof bon Srier, ber ©efanbter Äaifer Äarlö feiigen AnbenffuS an ben gürfien bon Äonßantinobcl war, beffen Same mirje&t nid)t gegenwärtig iß'. AI« fie anfamen fanben ße Subwig auf ben Sbron feineg Saterg, weil eg ber 4?err fo gewoßt batte. ®iefer embßng ße gnäbig, nahm ihre ©efdjenfe mit (Dan! an unb unter»

hielt ßeh freunblich mit ihnen, fo lange ße bei ihm waren, ©inige Sage barauf ¿eignete er ße mit bielen ©bren aug unb entließ ße in bie Seimatb unb fcfjicite bor ihnen b« feine ©enbboten, um für aßeg ¿u forgen, wag ¿u ihrem Sebarf gehörte, fo lange ße in feinem Seiche waren.

10. 3n bemfelben Sabre ließ ber genannte Äaifer aße Serorb*

nungen, welche ¿u Seiten feiner Soreltern für bie Äir^en ©otteS erlaßen waren, erneuern unb befräftigte ße burcb Unterfchrift mit eigener «hanb.

11. Unterbeffen fanten ©efanbte ber Senebenter welche baS ganje ©ebiet bon Senebent feiner Oberberrfchaft übergaben unb jährlich einen Srihut bon bielen taufenb ©olbßücfen ¿u jähren ber*

fpracben 3, wag ße big auf ben heutigen Sag getban haben.

12. Utrt biefelbe Seit fam Sernljarb, ber ©obn feineS SruberS Sihbin, unb unterwarf ßcb ihm als fein SehnSmannn unb berforacb mit bem ©ibe Sreue. Subwig aber nahm ihn gütig auf unb beehrte ihn mit großen unb ehrenboßen ©ef^enfen, bann ließ er ihn wieber unberfehrt nad) Stallen ¿urücfgebcn.

13. Um biefelbe Seit f^icfte ber gürß in aße Sheile feines

1) ffarl ber ©rofje fördte im Srübia$r 813 ben S i f i o f STmal^r «cn ¡Trier unb ben

¡übt ¡Peter Son MenantuCa na« Ärnflantinopel, um mit floifer SWiebaeC über ben Stieben j u »erbanbeln. Uli fie anfamen mar £eo Mon jenem auf bem Iprcn gefetgt. Eiefer fanbte mil ifjnen ali ©efanbte an Barl ben S>rotofpatbarius ßbriftepboru« unb ben Eiaconu« ®re- geriu«; fie trafen aber ben flaifer ni«t mebr am ieben. - 2) 3n fflenePmt f>errf<bte ein Sangobarbtflier $erjog, bamatü ©rimealb, bei Hri«i« e o f n . - 3) STfatf) Gtnbarb fieben taufenb Soiibi. _ 4) Pia« bem Stbe ¡Pippins übergab flart ber fflrefe bas Jtönigrei«

3talien bem jungen Sern&grb, ¡Pippin? ©opn. Gr blieb in biefer ®mbe bi« J« feiner Gm.

pprung gegen SubtPig, ' 5

(12)

Selen SubteigS beS grotnmen. 9 {Reichs feine ©efanbien, um ju unterfuchen unb nachjuforfchen, 06 irgenb jemanb ein Umreit jugefügt war unb befahl ¡h"^- i r e n u

ffe jemanb. fänben, ber bief behaupte unb mit wahrhaften Beugen bewetfen fönne, fogleich mit biefen bor ihm, bem Äaifer, ju er*

fd) einen. Siefe gingen aus unb fanben eine unjählige «Wenge bon Unterbrächen, fei'S baS ihnen baS väterliche ©rbe entjogen ober bie Freiheit geraubt war: was ungerechte Siener, ©rafen unb S3ije=

grafen in fd)le<hter ©eflnnung ju thun pflegten. Alle biefe Anorb*

nungen, welche fabelhafter S03eife ju ber Seit feines SBaterS burdj ungerechter Siener £änbe getroffen waren, lief er Vernichten. Sen Unterbrächen gab er ihr Väterliches ßrbe jurüd, befreiete bie wiber*

rechtlich mit £neehtfd)aft belegten unb hief allen Uriunben barüber ausfeilen unb beffätigte fle burch Unterfchrift mit eigner £anb.

Unb bief that e* immerbar.

14. 3m anbern 3ahr feiner {Regierung hielt er eine allgemeine 815.

CReichSberfammlung in ©achfen1 unb beffätigte bafelbff biele ©üter;

auch lani ju ihm eine ©efanbfchaft ber Sanaer2, bie um ^rieben bat; unb bon allen heibnifefen 93&lfern, bie ringS umher wohnten, tarnen ffe ju ihm; aud; ber obgenannte ©ernharb tarn ju ihm bort*

hin, ben er wieber nach Stalten gehen hief. Aachbetn nun ÄBnig Subwig bie ©renjen feineS {Reiches in jenen ©egenben gefiebert hatte, lehrte er nach feinem ©ig in ber ffSfalj nach Aachen juritcf unb braute bafelbff ben SBinter ju.

15. 3m nächffen 3ahr fliehe er ein 4?eer gegen bie im £>ffeit 8t6.

wohnenben ©laben3: unb ffe bebrängten biefe hart unb trugen mit

©otteS J&ülfe ben ©ieg babon.

16. hierauf tehrte jeber nach 4?aufe 8ue"eE.

3n bemfelben Sahre ffarb {ffabff Seo, unb ©tephan folgte ihm.

©obalb biefer baS ff3ontififat angetreten hotte, befahl er beni

1) 3 u 3><iberiortt. — 2) Sanen. — 3) ©laben: bfefer Setbjug War gegen bie ©oraben, b. i. bie flabiföen Sslfer gerietet, welche Sun ©aale unb Slbe im Sterben unb 0(ien begränjt [übtnärte bis m t ) Submen unb in bie ©egenben be« 8i$telgebirgeS hinein tuobnten; bie auf bem r e i t t n Ufte bet Stbe topnenben ©oraben in SaufiJ u. f. tu. Waren ben Eeulfcben ba.

male noib ganj fremb; erji ffäterbin erfireite fitb beutle $errf<kft «nb ÄtoWnifotipii Hb

(13)

10

Siebett Sufctoigö bei grommen.

ganjen römifcßen Solf, mit bem ©ibe Subwig Xreue ¿u fcßroören unb fcßiefte an biefen gürßen ©efanbte, bie ißm ntelben fodfen, baß er ißn an irgenb einem Orte, reo eS ißm reißt roäre, ¿u feßen reünfcßte. 5118 bieß Subwig ßörte, freute er ßcß feßr unb ßefaßl fogleicß feinen Senbboten, mit bielen ^Begrüßungen bem fßabß ent«

gegen ¿u eilen unb atteS ju feinem ¡Dienße oorjußereiten.

Stacß ben Senbboten ging Subreig felßß bem 5J3abß entgegen:

unb als ße ßtß in ber großen ©bene ber {Remenfer1 trafen, ßiegen ße beibe bom Sferbe; ber gürß aber warf ßeß breimal mit ganjein Äörßer ¿u ben güßen beS ßöcßßen SifcßofS nieber unb begrüßte, naeßbem er baS brittemal ßcß erßoben, ben ßJaßß mit biefen Sffior»

ten: ©elobt fei ber ba fommt im SRameti beS £errn, ber J&err iß

©ott, ber uns erleucßtet2. Unb ber Sßabß antwortete: ©elobt fei unfer ^err ©ott, ber meinen Slugen gab ¿u feßen einen ¿weiten Äönig ¡Dabib. Sie umarmten ßeß aber unb füßten ßcß in grieben;

bann gingen ße ¿ur Äircße; unb ba fte ßier lange gebetet ßatten, erßob ßcß ber Sabß unb fpenbete famrnt feiner ©eißlicßfeit mit lauter Stimme ißm föniglicßeS Sob.

17. ¡Darauf beeßrte ber ßJabß mit großem unb bielen ©efcßenfen ißn, unb bie Königin 3rmingarb unb alle feine Sorneßmen unb {Diener. Unb am näcßßen Sonntag in ber Äircße bor ber 3»effe weißte er ißn bor ber ©eißlicßfeit unb ädern Solfe unb fal6te ißn

¿um Äaifer; unb eine golbene Ärone bon wunberbaret Scßönßeit mit ben wertßbodßen ©beißeinen gefcßmücft, bie er mitgebracßt ßatte, fegte er ißm auf. Unb bie Königin Srmingarb begrüßte er als Äai»

ferin unb fegte ißr eine golbene Ärone aufS c&außt.

So lange ber ißabß anwefenb war, pßogen ße jeben ¡Tag lln«

terßaltung um baS Seße ber ßeilgen Äircße ©otteS. JRacßbem aber ber Äaifer ißn mit großen unb u^äßligen ©efcßenfen überßäuft ßatte, breimgl fo bielen als er felbß bon jenem empfangen ßatte, wie er benn immer ¿u tßun ßßegte, meßr ¿u geben als ¿u neßmen,

1) bl&timo. - 2) pfitj« 118, 26. 2T. : - .

(14)

Sehen SubtoigS beb gtomnten. 1 1 entließ er ißn wieber nacß {Rom in {Begleitung feiner ©efanbten, benen er befaß!, überall auf ber {Reife eßrenbotlen Dienß ¿u leißen^

18. SBenige Sage aber nacßbem ber ©abß nacß {Rom gefom«

men, ßarb er. Später aber ¿eigte eö ßcß burcß bie Offenbarung 8tr.

©otteS in nteßreren SBunbern, baß er bei feinem Seben ein waßrer

©ereßret ©otteS gewefen war. 3ßm folgte ©abß ©afcßaliS.

19. SBon ba .¿urütffeßrenb fant ber Äaifer nacß feinem Sig ¿u Slawen, ©t naßnt aber bon Sag ju Sag ¿u an ßeilgen Sugenben, waS aber aufjujäßlen ¿u weit füßren würbe.

©r ßatte eine mäßig ßoße ©eßait, große, ßetie Rlugen, ein offenes ©eßcßt, eine lange unb grabe SRafe, Sippen, bie weber ¿u bitf nocß ¿u bünn waren, eine ßarie ©ruß, breite Scßultern, feßr ßarfe 5irme, fo baß ißm niemanb tra SBogenfcßießen ober Sangen*

werfen gleicßfam; feine £änbe waren lang, feine ginger gevabe, feine ©eine lang unb nacß ©erßältniß bünn, feine güße lang;

feine Stimme inännlicß. 3n ber lateinifcßen unb griecßifcßen Sptacße war er woßl unterrichtet: jebocß berßanb er bie griecßifcße beffer als er ße fpracß; bie lateinifcße aber war ißm fo geläufig wie feine 2Rutterfpracße.

3n aßen Scßriften aber fannte er ben geißigen unb ßttlicßen Sinn, fowie aucß bie ßöcßße (mßßifcße) ©ebeutung aufs ©eße1.

J)ie ©olfSgefänge, welcße er in ber Sngenb gelernt ßatte, ber«

acßtete er unb wollte ße weber lefen nocß ßßren nodß legren2. ©r war ßarf bon ©liebern, gelenfig unb tßätig; ferner ¿um Sorn, leicßt ¿um /9Ritleib beweglicß. So oft er ßcß täglicß ¿um ©ebet in bie Ätrcße begab, beugte er immer bie Äniee unb berüßrte mit ber Stirn ben gußboben, lange bemütßig betenb, manißmal unter Sßränen; unb immer gierten ißn alle guten Sitten. So freigebig aber war et — wie man weber in alten ©ücßern nocß in neuerer Seit geßört ßat — baß er bie iöniglicßen Dörfer, welcße fein

©ater, ©roßbater unb Urgroßbaterbefeffen ßatten, feinen ©etreuen

1) ®iefe Sinti)tUtmg maibte O r i e n t « , fie bat (1$ bann fcfl in btt flirre erhalten. - 2) S8äl- ffiilbeim ©timtn beutle pelbtnfogen 28. jtoberjleut, ©rimbtib .»et b e u t e n iitteratur 4te Slufl. 6 . 20.

(15)

12 Seien bubtoigS bei grommeit.

$u ewigem tBeg&fgum gab unb Urfunben barüber augfleHte unb burcg Slufbrütfen feine« (RingeS fowie Unterfcgrift mit eigner £anb befraftigte. 3m ©enug bon (Steife unb Sranf war er mägig unb im Sln$ug einfach· (Niemals langte er in golbenem ©etranb, auger bei ben grögten feftlichen ©elegengeiten, wie eS feine (Borfagren ju thun pflegten. Sin folchen Sagen trug er ouger bem £emb unb ben £ofen, bie mit ©olb gefticft waren, eine golbene Sunifa, einen golbenen ©urt unb ein bon ©olb glänjenbeS Schwert, golbene (Beinschienen unb einen golbburcgwirften (Kautel; auf bem £aupte' trug er eine golbene Jlrone unb in ber J&anb hielt er einen gol*

benen Stab. (Niemals erhob er feine Stimme §um ©eläcgter, unb fel6g wenn bei grogen gegen, ¿um (Bergnügen beS (BolfS, Scgau*

fpieler, (ßoffenreiger unb (Kimen mit Sängern unb Githerfpielerit ' bei Sifcg bor ihm erfcgienen, unb baS (Boll nach beut (Kaag 1 in feiner ©egenwart lachte, jeigte er nidgt einmal bie meigen 3ägne beim 2acgen. Säglich bor ber (Kahljeit theilte er ben Slrmen Sil»

mofen mit, unb wo er fich aufhielt, hatte er c&ofpitäler um fleh2.

— 3m (Konat Slugujl aber, wenn bie «fpirfege am fettegen ftnb, lag er ber 3agb ob, bis bie Seit ber ©ber iatn.

20. SlßeS that er mit Klugheit unb (Borgeht, nichts ohne lln*

terfuchung, nur bag er bießeiegt feinen (Rüthen mehr bertraute als nötgig war: baran war aber fein Singen' unb fleigigeS (Beten fcgulb unb etwas anbereS, was aber nicht bon igm herrührte.

Senn fegon lange beftanb biefe berberblicge ©ewogngeit, bag auS ben niebriggen Sctaben bie hängen (Bifcgöfe würben: biefem tgat er feinen ©ingalt; unb bemnaeg ig eS ein grogeS Uebel int egrig»

liegen SSolfe, wie eS bie ©efegiegten ber .Könige bon 3erobeam, bem Sogne (Ra6ab8 bezeugen, ber ein Sclabe Äönig Salomo'S war unb nacg biefem bie üjerrfegaft über jegn Stämme ber Äinbcr Sfrael gatte. ©S berichtet aber bie Schrift bon ihm3: (Racg biefer

©efegiegte fegrete geg Serobeam uiegt bon feinem böfen Söege," fon=

1) STOn^rftifinlitb i|t ber S i n n ber, bn§ ba« Soll bei einjetnen Stellen latfenb einfiel.

- 2) Ber Sinn i|i: forgte er fvfr ibre «mnaimp «ijb.^erpfleguna. ~ 3) t ber Jtfui^e 13, 33,

(16)

S e h n Subtoigg b e i g r o m m e n . 13

bttn berfebtete ftcb unb machte ßkießer ber Rolfen bon ben @e*

ringßeit beS SolfS. 3u wem er £uß bitte, beß «§anb füßete er, unb ber warb ißrteßer fe« ¿fjöbe. Unb bieß gerietb jur. Sünbe bem .fjaufe SerobeainS, baß eS berberbet unb öon ber ©rbe ber» ' tilgt warb.

2)enn jene, nacbbem fte bie <§5be ber «öerrfcljaft erreicht babeit, mögen ße früher nodj fo freunblicb unb ¿utraulicb gewefen fein, fangen alöbalb an jühjornig, ßreitfüdjtig, berlämnberifcb, balS«

ßarrig, fcbmäbfücbtig ¿u werben, begegnen aßen Untergebenen mit

«Drohungen unb woßeit burd) foldjeä ©efen öon aßen gefürchtet unb gepriefen werben.

Sbre'niebrige Serwanbtf^aft ßreben ße aus bem 3odj ber ihr gebübrenben Änedjtfcbaft ¿u ¿¡eben unb ihnen bie greitjeit ¿u geben.

¡Dann unterrichten ße einige in ben freien ©iffenfdjaften, anbere . berbinben ße mit bornehmen grauen unb ¿wingen bie Söhne ber Abtigen, ihre Serwanbtinnen ju bciratben. ¡Denn niemanb fann mit ihnen in griebett leben, als bie aßein, welche in folget Ser*

binbung mit ihnen flehen;. bie übrigen aber bringen ihre Sage unter großer Srauer, unter Seufjen unb ©einen hin. fDie 33er*

wanbten aber ber ©enannten, wenn ße etwas Sifbung befommen haben, berfpotten bie bornehmen ©reife, unb berachten ße, ßnb hoffürtig, unbeßänbig, unmäßig, unberfcbämt, unehrerhietig; an jebern aber bleibt wenig ©uteS.

Sabbern ße aber bie ^eitgc ©brfurcbt bor ihrem £errn unb

©ott abgeworfen haben, woßen ße nicht mehr bie canonifche Schrift, welche baS Soncil ber Apoßel genannt wirb, beachten,, wo er he«

fetßenb fagt: ©etin ein Sifcbof arme Serwanbten hat, fo gebe er ihnen wie Armen, bamit nicht baS' @ut ber Äirdje ju ©runbe gehe. £>aö Sud? beS ^eilgen ©regor, bon ber Sorge be§ geiß»

lieben J&irten betitelt, woßen ße nicht annehmen. 55enn niemanb fann glauben, wie ße ß<b betragen, außer bie, welche bieß ffilenb ohne Unterbrechung immer bulben. 3bte Serwanbten aber, wenn ße ßctj etwaö unterrichtet haben, werben — was für ©eher unb

©mhfänger eine große ©efahr iß — in ben beiigen Staub auf»

(17)

14 Seien Suttolgö bei grommen.

genommen. Unb wenn auch einige nicht ohne Äenntniffe ftnb, fo übertrifft bod) ihre ©djlehtigfeit bie ©elehrfamfeit. Unb eS fommt oft Vor, bajj ber $irt in ber Äir^e -einige nahläfjlge unb fchäblidje wegen ber Werbrehen ber Werwanbten nicht wagt, nach cationi»

fchem fliecpt ju (trafen; unb Von vielen wirb meifl biefeS ge.iftliche Amt Verachtet, weit eS Von folgen Verwaltet wirb.

Unb fo möge benn ber allmächtige ©Ott in feiner ©nabe bei Königen unb Surften biefe Verberbliche ©ewohnheit jegt unb für*

berbin ausrotten unb Vertilgen, bafj fte nicht mehr herrfhe im Wolfe ©grifti. Amen.

21. Der genannte Äaifer aber befiimmte feinen ©ogn Sothar, baf er nach feinem Dobe aRe {Reihe empfinge, weihe ihm ©ott -gegeben, unb Warnen unb ¿Sjerrfcgaft beS WaterS führen foRte.

Darüber erzürnten bie übrigen ©ohne.

22. 3n bemfelben 3ahre lehnte ftd) Wernharb, ©ohn «Pippins Von einer Weifhläferin, aufgeregt bttrch böfe «Wenfhen, wibtr fei*

nen Dheim auf unb wollte ihn beS {Reid)e3 berauben; benn immer hatte er fdjtehte {Rathgeber. Als bief ber tfaifer hörte, brach er Von ber «Pfatj Aadjcn auf unb begab fich nach ber Stabt ©a*

viRo1; borthin farn Werngarb mit feinen fcglehten Stathgebern, jteRten ftch vor unb würben in ©ewahrfam gegeben.

Der JTaifer aber feierte bafelbfi beit ©eburtStag beS e&errn.

«Bon ba fehvte er jurücf nach feinem ©ig ju Accgen unb hielt nah Djtern eine grofe Werfammtung ber Wülfer unb unterfuchte aRe berartigen nichtSwürbigen Werfhwörungen ber Untreuen. ©3 feinte ftch aber, baff fowohl Von Sranfen als Sangobarben mehrere in biefe Werfhwöruitg verwidelt waren, bie oRe jutn Sobe Verur»

theilt würben, au§er ben Wifcgöfen, bie fpäter auf ihr Wefenntnip abgefegt würben. Dies war Anfelm, Wifcgof Von SWebiolanutn2, Dgeobutf von Aureliani3, SOoIfoIte von ©remona. SaS DobeSur*

fheil, wetheS über bie übrigen Verhängt war, woRte ber ÄBnig nicht vvflftreden laffett; bie {Rathgeber aber beraubten Wernharb

1) CE6oToni für Saottt. — 2) SBaitanii. — 3) DrltmuS.

(18)

Sehen SubtoigS b e i g r i m m e n . 15 ber gingen, ebenfo bie -§auptanßifter, ben ©ggittßeuS, {Reginß.arb unb ßtcginßar, einen Soßn ber Softer beS .garbrab, beS untreuen JgerjogS boti glußrien, welcßer bor längerer 3fit gegen ÄönigÄarl ßcß empören unb baS Oteid) feßwaeßen wollte, unb ber mit ber»

felßen Strafe belegt würbe1, weltße feiner Softer Soßn mit fei»

nen ©enoffen erlitt.

23. Drei Sage naeß ber ©letibimg ßarb ©ernßarb. gllS bieß -8'S·

ber Äaifer ßörte,. weinte er lange mit Pielem Stßmerge unb legte bor allen feinen ©ifeßöfen reuigeS ©efenntniß aß utib übernaßnt naeß ißrem Urtßeil eine ©uße für baS große Unretßt, baß er feine ötatßgeber nießt berßinbert ßatte, biefe ©erßümmelung borguneßinen.

Üin biefer Sacße willen gab er bieleS ben glrmen gut Süßnung feiner Seele..

24. Ilm biefelbe Seit ßieß er feinen ©rübern Dtogo, -§ug unb Sßeobericß2 bie Sonfur geben, unt bie Srcietracßt gu miitbern, unb befaßt, ße in ben freien SBiffenfcßaften gu unterritfjten: fpäter ber»

forgte er ße eßrenbott, bem Drogo gab er ein ©iStßum unb bem J&'ug Älößer3.

25. Dann gog ber Äaifer naeß ©rittannien4 mit feinem J&eere, utib tßr >§erjog äßurcoinan würbe bafelbß getöbtet, unb er unter»

warf jeneS ganje Sanb feiner ©otmäßigfeit. gllS er bon ba gu»

rüeffeßrte, fanb er bie Königin Srmitigarb am gießet erfranft, unb

einige Sage barauf betfeßieb ße in grieben In®«"' 26. 3m folgenben Saßre aber ßeiratßete er bie Socßter beS -ger» em.

gogS ©3elf, aus einem feßr borneßmen <Sefcl>iec^t ber ©abarier, £Ra=

mens Subitß, bie burd; ißre SRutter ©igilwi einem bomeßmeit fä'djßfeßen ©efeßleeßt angeßörte, unb maeßte ße gut Königin. Denn ße war feßr fcßön. 3n bemfetßen 3aßre ßielt et eine allgemeine SteießSberfammlung in bem fönigtießen Dorf Sngelßeim.

27. 3m näcßßen Saßre fanbte er fein cgeer gegen bie ößlicßeit 820.

1) 2>te Scrftttörune beb ©rufen $urbrab unb ber öfffidjen granien fällt in baS 3ufir 780. — 2) Drorjo unb S>ug, Söhne flart« bin feiner Seifiläfertn Mejinu , itfwberiih bon ber SBrifehläferin Jheobelinb.-— 3) fflifchof «on !Wr& Würbe ¡DrojiJ, i>U9 216t »cn e t . Ouentin unb S t . Sertin. — 4) Bretagne, Sonb ber Bretonen.

(19)

10 Sehe» CublolgS bei Stemmen.

t

Sctaben, beren-§erjog Sibuit1 hieß; ße fd;Iugen if>n in bie gludjt unb öerwüßeten fein Sanb. Son ba fehrten ße wieber nad; £aufe.

28. 3m nächßen Sabre hielt er eine aligemeine Sei^eberfamm«

fnng, unb bafelbß empßng Sotljar, fein erßgeborner Sohn bon ber Äönigin, bie Sodjter beS ©rafen $ug ¿ur ©emahlin, ber aus bent ©ef^Iecht eines gewißen herjogS ©lidj ßammte unb über atfe SSaßen furcbtfain war. Senn fo fangen bon ihm bie e&auS«

genoßen, ¿um Spott, baß er öfter nicht gewagt hätte ben guß bor bie Shür ¿u fe|tn. Schon bamalS aber war bon ihm (b. i.

Sottjar) bie Untreue nicht fern, welche er auf Antrieb feineS oben»

genannten SdjwiegerbaterS unb bieler anbereti Ünreblidjen gegen ben Sater ¿eigte. Soit ba ging Subwig mit feiner grau nad)

©ormatia

29. 3m nächßen Sahre hielt er eine allgemeine SeicbSberfamm«

lung in ber Sfatj Attiniacum3. Son hier fchicfte er feinen Sohn- Sothar mit feiner ©emahlin Srmingarb nad; Stallen. Ser Äaifet aber brach bon ba auf unb ging nad; granffurt, wo er baö @e«

burtsfeß beS c&errn feierte.

30. Sarauf fchiite er ©efanbte, ben ebrwürbigen Abt unb SreSbhter Abaluttg4 unb £unfrieb, 4?erjog bon Shätien, nach fHont, wegen einer fdjamlofen Otebe, welche ba8 römifche Solf über Sabß SafchaliS führte, inbem ße ihn befdjulbigten, baß er mehrere ermorbet hätte. Set Sabß aber reinigte ßd; burch ©ib im Sateran bor ben genannten ©efanbten unb beut römifd;en Solf mit biet unb breißig Sifchöfen unb fünf SreSbljtern unb Siaconen.

AlSbalb jebocß nad; Abreifc ber ©efanbten ßarb ber • Sabß unb ba§ röiiiifche Solf wollte nicht butben, baß fein Seib in ber Äirche beS ^eiligen ApoßelS SetruS beßattet würbe, bis Sapß

©ugeniuö nahfolgte unb felbß befahl, ben Seidjnam an beut Drt, ben er bei Sebjeiten erbaut hatte, ¿u begraben.

31. 3m nächßen Sah« ¿og ber Jfaifer ¿um anbern STOal gegen

1) ?iutetoit, pfrjojj t e i unicren ¡Panneuitn, tei Ginpart. Ber Ärieg jag p « meprrre Satre tin. — 2) ÜBprm«. - 3) SCttiänp. — 4) 86t Pom flipper te« teil. Setepu«.

(20)

Selen CiibtolgS b e i .gvommeit, i ? Brittanien (Bretagne) unb öerwügete aßeS wegen igrer Sreuloftg»

feit mit groger Bergeerung.

32. 3m anbern 3agre war er mit einem grogen Speere in ber 825.

Bfalj Slacgen, unb eS fanten ju igm ©efanbte ber Bulgaren, ©e«

fcgenfe bringenb: er empgng fie gütig unb entlieg ge wieber in bie

•gieimatg.

33. 3m näiggen Sagre war er in ber föniglidgen Bfalj 3n»

gelgeim, unb eS fam bagin ju igm .geriolt bon ben ©anaern (©ä»

nen), ben ber Äönig aus ber geiligen Saufe goß, unb feine grau würbe bon ber Äaiferin 3ubitg aus ber Saufe g e g o b e n © e r Äaifer aber gab igm einen grogen Sgeif bon grieSlarib, gattete ign mit egretjboßen ©efcgenfen aus unb lieg ign mit. feinen ©e=

fanbten in Sri eben gegen.

34. 3m anbern 3agr fegicfte er ein e&eer gegen bie ©aracenen. 827.

3m folgenben 3agre berlieg er Sngelgeim, unb nacg einer aßgemeinen 828.

UteicgSOerfammlung begab er gcg nacg Äommerciacum2.

35. 3m nöti gen Sagre fam er nacg BJormatia, wo er feinem 829.

©ogn Jiarl, ben bie Äaiferin 3ubitg geboren gatte, ba8 Sanb Slla»

niannien, Bgätien unb einen Sgeil BurgunbS in ©egenwart feiner Sögne Sotgar unb 2ubwig übergab: unb ge würben barüber er»

jürnt, fowie aucg igr Bruber Bipgui·

36. 3m anbern 3agr aber jog ber Äaifer bon feiner Bfaij 830· Slawen aus unb fam nacg Äompenbium 3, unb gier traf ign fein Sogn Bippi" mit ben ergen Bomegmen feines BaterS, bem Grj»

faplan c&ilbuin4, bem Qlmbianengfcgen Bifcgof Seffe5, bem -§ug6

unb Biatfrieb7, bem Slbt ©lifacgar, ©otfrieb unb bielen anberen

1) 3n ber St. ülfbanofirt&e ju Sloinj; amb i>eriott« Sobn Burbe getauft unb jabl»

reifes ©efoige. betiolb (paraib) Bat ÄiSnig bon Sänemarl, früher Bertrieben, jefct mit ben ©egnern Berföbnt unb ifire ^errfibnft ttjellenb. baralb begab flib Bon SOTainj au« ju S ^ i f f na$ 2>änemarf; bei fic& batte er ben fgäter fo berühmten Sifibof WnOgar, ber bie

¡Belehrung beo pcibnifcbcn Sterbens mit a0en fira'ften fbrberte. ®er biet ermahnte „ grofje Ibeü Bon grlesianb " ift Babrfibeiniiib bie ®raff<bnft Stuflringen, Bon ber Ginfinrb erjäbtt, fie fei .paraib Bon SubBig gef^enlt Borben, bamit er flib, Benn Bieber Berjagt, borten Benben tonnte. — 2) Gommercb an ber SDtaa«. — 3) Somfiegne. — 4) Wbt Bon St.®eni«.

— 5) SBirtof Bon Simienä. — 6) $ug, ®raf Bon Soura, S^Biegernatrr 2otbar«. — 7)

©ruf Bon Orleans.

©efi()iii;li.tr. b. beuifiiien Sorj. IX 3abr(j. 2

(21)

18 Selen SuMsifli tri grimmen.

Sreulofeit, unb fie wollten ben Jtaifer Vom Weid; Vertreiben, was fein geliebter ©egn ¡Stibwig Verginberte. Sie genannten Wid;tö*

würbigen aber warfen ihm Vieles SlOibrige Vor, waä ju fagen ober ju glauben gottlos tjl. ©ie fugten bie Äönigin 3ubitg fei Von einem gewijfen föerjog Werngarb 1 gefdjänbet, ber au§ föniglicgem White war unb ber ©ogn beS JtaiferS burd; bie heilige Haufe, wa8 fie alleS erlogen; fie ergriffen bie Königin 3ubith, jwangen igr

ben © d j l e i e r auf unb fcgicften fie in& Softer, unb ihren Wrübern

Äonrab unb Wubolf liegen fie baS <&aar fdjeeren unb fcgicften fie in? Jtfofter.

37. 3n temfelben 3agr !am ber Jtaifer nah t e u i ÄafieH Wim*

wegen, ba§ an beni Sluß, bie SBaal genant, liegt; unb eine große

«Wenge «Wenfcgen flröntte aus allen Steilen beS WcihS ju ihm, unter ignen aud; feine obgenaitnten Seinbe, unb ber -Raifer unter*

warf fie unb vertheilte fte jur Wemacgung. Unb fein @ogn Sotgar verfprad; mit bem ©ibe Hreue, baß er nie wieber bergleidjen be*

gegen wollte. Unb hier würbe 3effe nad; gerechtem Urtl;eil ber

®ifd)öfe abgefegt. Safelbft war aud) fein gleichnamiger ©oh", welcher in aUen Weihen als beS WaterS Weiftanb fih erwieS. Won ba ging ber^aifer nad) feinem ©ig ju Aad)en, unb feine ©emaglin fam borthin ju ihm, unb er empfing fie ehrenvoll auf ben Wefegl beS WabfleS ©regor unb nah beni gerehten Urtgeil ber anbern Sifhöfe.

38. 3m folgenben Sagre hielt ficg ber Äaifcr in ber Wfalj beS Hgeobo 2 mit feinen ©ögnen Sotgar unb Subwig auf; unb es fam bagin ber genannte •fjerjog Werngarb unb reinigte fid) Von ber An*

flage ber ©d;änbung, ba Wiematib jtd) f««b, ber eS gewagt gätte, mit ben W3affen jene Hgat an ignt ju erweifen.

39. 3m anbern Sagre aber nad; Dflern gBrte man, baß beS ÄaifcrS ©ogn Subwig auf Anratgen SotgarS ben Water feinblid;

1) perjog 8crn»arb loar ber © t p brä prifgeit ffiüBrlm, ©rafm »en Jeuloufr, bri btru'bmtrn i)ter|u'brträ gegen bit Snracencn; er'tourbe fpöter SW5n$ ju Simone (806).

üiern&arb luar $erjog tun Sertimomtn unb Jnt.'e frintn ®i() ju -¡Pnrctlcna. — 2) 31 iuit- Sitle, Liebenhofen,

(22)

£ebe.n 2ufc!»igS tcS grommeit. .19 überleben woßte, unb er fam bis ¿um bloßer beS hf'l'9cn Saja«

tiuS unb berwcilte Ijier einige Bcü, bis fein Sater nah üßagontia1

fam unb mit gefammeltem J&eer ihm folgte. Sein Sohn aber febrte naß; >§aufe ¿urücf2 unb erwartete He Anfunft beS SaterS unb woßte ßh öertbeibigen. Set Sater aber, als er fam, b'ep it;n bor ßh fqmmen; freunblih nahm er ihn auf, unb ße hielten eine friedfertige Unterrebung mit cinanber unb trennten ßh einige Sage barauf in großer Siebe. Ser Sohn blieb ¿u ^auS, unb ber Satcr febrte nah .Stranden ¿urücf.

40. AIS er nun nah Sfa^ granffurt fam, fam ihm bort«

hin fein Sohn Sothar entgegen, unb bat, baß ihm ber Sater ge=

ßatte ßh ¿u reinigen, baß weber nah 'feinein ©ißen noch auf fein Anratben fein Sruber bem Sater Sorge unb Sottj gemäht habet unb wie wahr baS fei, iß manchem befannt.

41. Unterbeßen als ber Äönig bafelbß berweilte, fam bie Sah»

riht, baß fein Sohn Shpin gegen ben Sater einen Aufruhr ¿u erregen fuhe. Satauf ¿og er fdjneß nah t>er Stabt Simobia 3

gegen ihn unb befahl bem Sohne, mit feiner grau unb Äinbern nah grancien ¿u gehen.

Buerß als er ben Sefebl beS SaterS b&rte, ging er bis ¿ur Sfa^ Sheotuabum; bann aber wanbte er um unb begab ßh wie«

ber nah Aquitanien. Ser Äaifer aber febrte nah feinem Sifc ¿u Aahen ¿uriief unb blieb bafelbß fu^e Beit. Son ba ging er nad/^' ber Stabt ©ormatia bor ber heiligen ßeit Duabrageßmä (baS iß bie heilige ßeit ber gaßen). Sad; Dßern hörte er, baß feine Söhne wieberum . in feinblther Abßht ¿u ihm fomtnen woßten: er aber fammelte ein Jpeer unb jog gegen ße in bie große (Ebene, weihe ¿wifhen Argentoria unb.Saßla4 liegt, bis auf ben heutigen Sag baS Sitgenfelb 5 genannt, wo ber nteißen Sreue ¿u Shanbe warb. Sie Söhne aber ¿ogen ibnt entgegen mit Sapß ©regov:

ber Sater bewißigte aber nichts bon bem, waS ße forberten. ©e»

nige Sage barauf famen ber ßaifer unb ber Sabß ¿u einer Unter«

1) ÜJlolnj, —• 2) b. i. SSalcrn; He 3ufaninien!unft fanb in Siugiburg «nt 2e« fla».

— 3) 2imoge«. — 4) Strafiburg unb Safel.' — 5) Bie Gbene f i t f H G « ba« retpr gelb,

(23)

20 Sehnt Subtotjj« teS grcr.unctt.

rebung gufammen; unb ße rebefen lange mifeinanber, nnb ber ©abß beeßrte ben Äaifer mit großen unb gaßllofen ©efcßenfen. ©acßbein fie aber beibe gu ißrett Selten gurücfgefeßrt, fcßicfte ber ftaifer fönig»

ließe ©efeßenfe bureß ben eßrwürbigen gibt unb ©reSbßter glbalung an ben ©abß. Da nun gaben einige ben {Rafß, ben Äaifer gu ber»

laffen unb gu feinen Sößnen üöergugeßen, bor allen bie, welcße ißn fdjon früßer beleibigten: unb inbetn bie übrigen folgten, ließ ißn in einer ©aeßt ber größte Sßeil in Stieß, berließen bie Seite unb gin»

gen gu ben Sößnen. glitt anbern ÜRorgen fatnen einige, welcße gu»

rücfgebließen waren1, gum&aifer; benen fagte er befeßlenb: ©eßt ju meinen Sößnen, ieß will nießt, baß einer um meinetwillen geben ober ©lieber einbüße. Sie aber, in Sßränen gebabet, gingen ben ißm fort. Scßon bamals ßatten fie feine ©emaßlin bon ißm getrennt, mit einem ©ibe befräftigenb, baß fie biefelbe nießt ßaben wollten um fie gu tobten ober gu berßümmeln2. Sie feßieften fte aber fo»

gleicß naeß 3talien in bie Stabt Sartuna 3, um fte bort in ®e=

waßrfant gu ßalten. ©id)t lange barauf naßmen fte ben ©ater unb füßrten ißn mit ßcß; barauf trennten ße ßd); ©ippin ging naeß glquitanien, Subwig naeß ©aparien.

43. Sotßar aber füßrte ben ©ater mit ßcß naeß ber ©falg £0111«

penbiunt unb tßat ißm ßier biet SeibS an mit ben ©ifd;öfen unb ..ben übrigen. Sie befaßlen ißm, in ein Jtloßer gu geßen unb bort bie gange Sebenägeit gu bleiben, ©r jeboeß weigerte ßcß unb fügte ßcß ißrem SBiden nießt. glde ©ifeßöfe aber bebrängten ißn ßart unb Por allen bie, welcße er auS beut Sußanb ber niebrigßen Änedftfcßaft gu ©ßreit gebraeßt ßattc, nebß benen, welche aus frembett ©ölfern gu biefer ßoßen ©3ütbe erßoben waren.

44. Sie fueßten aber einen freeßen unb graufauten ©¿enfeßett aus, mit ©amen ©bo, ©ifeßof Pon ©eini4, auö urfprünglid; un»

freiem ©efcßlecßt, baß er Seit Äaifer mit ben Sügen ber übrigen

i ) Unter ihnen namentliih Buttrig« Brüter Drogo, ffljoboln, Bifihof Don Stulun, © ¡ I r - rtet, Bifihof »on Bremen, eint ülltrtih, Bifihof »on Sent. — 2) Ueber biet merfloürtige errtgntg beriihten genauer bie üinnalen. bei filojirrä ®t. Bertin jum 3 . 833 unb ba« Beben Subtotgi bei frommen Oom Slnonpmui ju 833 flap. .48.— 3) lortona. — 4) .SBheimi.

(24)

Ceten Cufctoiflö beS ¡frommen. 21 unutenfcglicg peinigte. UnergörteS rebeten fte, unergßrteS tgaten ge, inbem ge täglicg. 511 igm gingen: ge nagnien igm baS ©cgwert öon ber ©eite, unb nacg bem Urtgeil feiner ©claöen würbe er mit einem gürenen ©ewanb befieibet. ©a erfüllte gcg baS (Bort beS Bropgeten 3ereniiaS, ber fagt: ¿fnecgte gertfegen über unS1. D welcge Bergeltung gag bu an igm geübt! @r macgte bieg frei, niegt ebel, benn baS ig unmöglicg. Bacgbem er bieg frei gemaegt, beffeibete er bieg mit B«rpur unb Baßium, P" befleibeteg ign mit gärenem ©ewanb. ©r ergob bieg ogne Berbieng jum bifegßf*

liegen ©ig, bu woßteg ign mit falfegem Urtgeil Pom Sgron fei»

ner Bäter gogen. ©raufamer, warum gag bu niegt geaegtet auf bie Befegte beS £errn: ber ¿fnecgt ig niegt über ben e&errn2. (Barum gag bu bie Befegte jeneS BpogelS öeraegtet, ber bis in ben britten Gimmel öerfegt warb, bog et unter ben ©ngetn lernte, waS er ben IKenfcgen befegten foßte? @o aber lautet fein ©ebot:

Sebermann fei untertgan ber Dbrigfeit, bie ©ewalt über ign gat.

©entt eS ig feine Dbrigfeit ogne öon ©Ott3. Unb wieber fagt ein anbetet: Sürcgtet ©Ott, egret ben Äönig. SgrÄnecgte feib un=

tertgan mit aßer öuregt ben Herren, niegt aßein ben gütigen unb gelinben, fonbern aueg ben wunbertiegen. ©enn baS ig ©nabe

©u aber gag ©ott niegt gefüregtet unb ben Jtönig wiegt geegrt.

(Benn aber jemanb, ber folcges tgut, ©otteS ©nabe erlangen fann, fo wirb ber, weleget. folegeS öeraegtet, wagrgaftig ben Born ©otteS auf geg laben, ©raufamer, wer ig bein Batggeber gewefen ober bein Seiter? Biegt jener, ber ¿fönig ig über aße Äinber ber Jg'of»

fartg? ber ju ©Ott feinem ©cgöpfer fagte: ©ieg aßeS wiß ieg bir geben, fo bu niebetfäßg unb mieg anbeteg5. D - § e r r SefuS Ggri»

guS, wo war bein ©ngel, ber aße ©rggeburt BeggptenS in einer Bacgt leiegt öemiegtete? unb jener, ber im Sager ber Bffgtiet unter beni ungereegten ¿tönig ©angerib in einer Bacgt 185000 Ungetreuer töbtete, nacg bem Beugnijj beS Btopgeteit SefaiaS 6? Dber jener, ber beit jüngern ^erobeS, ba er rebete, feglug, bafj er alSbalb öon

1) singt!. SmmiaS 5, 8..- 2) SPaltf). 10, 24. — 3) 5Pau!uS an bie SRömtr 13,1. — 4) 1, Srirf J'ttti 2, 17. 18, - 5) SWattbäus 4, 9. - 6) SefaiaS 37, 36.

(25)

22 Seben Sitbteigö bei grommttt.

beu ffliirmern gefveffen würbe?1 llnb bu ©rbe, bie bu ign trugff ju jener Seit, warum gaff bu nicgt beinen iWunb geöffnet, baß bu ign »erfcgtängeff, wie bu früger tgateff mit Satgan unb Abi*

ron? Äennff bu nicgt bein brcifacge? ©efeg, baS fpriigt:2 Sem

©fei gegört fein gutter, ©eißel unb Saff: alfo bcm-Änecgt fein Wrob, ©träfe unb Arbeit. S i r gat ber Wropget Bacgariag ge*

weijfagt, welcger fagt:3 S u foßff nicgt leben, beim bu rebeff falfcg im Warnen beS Gerrit, ©ott gat teeine ©cglecgtigfeit offen*

bart unb jenem fein Weicg unb feinen Wtigm bewagrt. Surcg

©ier unb Söge gaff bu bieg in großer ©cglecgtigfeit ju ©tunbe gerichtet. ©egmah treffe bieg aße Hage beineS SebenS.

Surdj ©ier unb galfcggeit immer füg überffürjenb watgfe beine

©egmaeg Von Hag jn Hag, wie bie Heine Bogt bureg bie Wehen*

funff jur göhffen ffeigt. ©raufanter, noh iff bein canonifcgeS Ur=

tgeil unVoßffänbig: aber eS iff nötgig, baß eS ju beiner großem

©h'inbe ganj Vofljogen werbe. Seine Weiter waren Biegengirten, niht Watggeber ber gürffen. S u gaff mit beui Itrtgeii ber übri*

gen Seffe4 Vom ffJnefferaurt entfegt; jegt gaff bu ign wieber in feine frügere ©tefle ¿urücf6erufen. ©ntweber bamalö ober jegt gaff bu falfcgeS Urtgeil gefaßt; bu biff ein Wahagmer jenes gewefen, Von beut ber Sihter int fehlten Wucg ber AeneiS fingt:5

S M t u i unglüdbOotl unbglrgia« Warnet in Glrnb

Sil' untrer unb btjeugt (le mit lautem Huf burd) btc Statten:

Semet getoarnet re$t t p n unb uidjt mifjaiBtrn bie ©Btter, L i t f r r oerlaufte für ©olb fein Soll; toMlüfirltcBe £rrrf(baft

©rünbtte ber unb ffirfrj;', ein grbungener, gab er uub nagm er.

SBaS fann i h bir noh weiter fagen? . SBenn ih feine Bunge Von

©ifen unb Sippen von ©rj gäbe, Vermag id). nicgt aße beine

©hlehtigfeiten aufjubehen unb aufjujäglen. HDenn aber jemanb aße beine Untgaten in einem ©ebiegt gätte reimen woßen, er gätte pießeiegt beit ©eger Von ©mgrna, ^en alten Horner unb ben SRin-- cianifhen «Waro ne6ff Dvib übertreffen föniten.

A6er bie Werfucgung beS frommen gürffen, bie er Von ben

1) 21po|}tlgef4.12, 23. — 2) Sefub ©irai& 33, 25. - 3) Sa^arja 13, 3. - 4) 6 i t & t ol'tn fla|>. 37. - 5) Slcneiw VI, 617-621.

(26)

2ebcu SufctviijS beä gvenunen. 2 3 StichtSwürbigeit bulbete, glaubt ntnn, iß nur baju gewefen, baß feine ©üte bewährt Würbe wie bie ©ebulb be§ feiigen #iob. Aber ein großer Unterfhieb war ¿wifhen ihren Setfolgern. Sön beücii, weihe ben fcligen .§iob läßerten, (ieß man im Suche beS feiigen SobiaS, baß eS Könige gewefen: bie aber, welche Hefen atifS höchße betrübten, waren feine unb feiner Säter gefebliehe Sclabeit.

45. Son Äombcnbium führten ße ben frommen Sürßen nach ber Sfalj Aachen· Alb bieß fein gleichnamiger Sohn hörte, her»

ließ er Säbarien, bon großem Schmers um ben Sater getrieben.

Sobalb er aber nach granffurt fam, fhiefte er bon ba'foglcih

©efanbte, ben Abt unb Sreöbijter ©ojbalb1 unb ben Sfalsgrafeit SÄorharb, forbetnb unb befehlenb, baß ße über ben Sater mifbeve Strafe oerhängen füllten. Sag nahm aber fein Sruber nicht gut auf.

Sachbem bie ©efanbten ¿urücfgefehrt waren, fdjicfte er fogleidj Sieute

¿um Sater, bie berhinbern foßten, baß man ihn nicht fäl;c·

46. Sarauf brad; Subwig bon ber Sfalj Aachen auf unb fam nach Alagontia (Alains), wo ihn fein Sruber traf, unb ße hatten Sufammen eine heftige Unterrebung über biefe Singe, benn afle, welche Sothar bei ßh hatte, waren ungerechter ©eife ©egner fei»

neS Saterg; bie aber Subrcig mit ßch führte, waren ihm unb fei»

nem Sater treu. Son ba fehrte Sothar nach Aachen surücf unb feierte iß« ba§ ©eburtSfeß beä £errn, währenb fein Sater noch immer in ^aft war.

47. 0tadj bem geße ber ©rfcheinung ©hrifli aber fehiefte Sub» 834.

wig wieberum ©efanbte an feinen Sater, ben ehrwürbigen Abt unb Srehbißer ©rimalb* unb ben eblen unb treuen -fjerjog ©eb»

harb. Al§ biefe nach Aachen tarnen gewährte ihnen Sothar, baß ße ben Sater fäfjen in ©egenwart feiner Aufpaffer, bon beuen einer Sij'chof Dtgar3 hieß, ber anbere ber treulofe 3tid)arb. Als bie ©efanbten bor beni Sürßen erfreuen, warfen ße ßd; bemüthig Sic feinen gießen nieber. Sann grüßten ße ihn bon feinem Sot;ne fiubwig. Sie geheimen ©orte woßten ße itjm aber nicfjt mittheilen

1) 5M6t poit ffitbet-TOat« unb Grjcaptcm. - 2) StM Pen ffieipembura· - 3) 55if«ef Pen SJtninj.

(27)

24 Sehen Subtrigg beò grommeit.

wegen 5lnwefenßeit ber 5lufpaffer, burcß gereifte Beicßeit jebocf;, bie fte macßten, ließen f!e ißn werfen, baß fein Soßn Subwig biefe Strafe beö ©ater8 nicßt gutßeiße.

©acßbem bie ©efanbten abgereiß waren, jreang Sotßar fogleicß ben ©ater, mit ißm wieberum nacß Jlonipeiibium gu geßen, woßiu er ßcß aucß willig mit bem Soßue begab. 5118 bieß fein Soßn Subwig ßörte, folgte er ißnen mit einem gefammelten geere: unb ba er nicßt meßr weit ab Pon tiefen war, ließ Sotßar ben ©ater Io8 unb entfernte ßcß Pon ißm mit feinen gottlofen ©atßgebern.

Sein Soßn Subreig aber fam ju ißm, naßtn ißn eßrenPod auf, füßrte ißn wieber nacß feinem S i | gu glacßen gurücf unb fegte ißti auf @otte8 ©efeßl reieber in fein ©eicß unb feine SBürbe ein.

Unb ße feierten bafelbß gufammen ba§ ßeilge Dßerfeß beè gerrit.

5118 bieß ©bo ßörte, ergriff er fogleicß bie Slucßt; aufgefangen aber würbe er gegwungen Por ben Sürßen gefüßrt, ber ißn gur gaft üöerwieS.

49. 3n bemfelben 3aßre, bem ein unb gwangigßen feiner ©e*

gierung, gewährte er aden ©ergeißung, reelcße ißn gegwungen Per»

laften ßatten. Unb bieß würbe ißm nicßt brücfenb ober fcßwer, ißm, ber ber frömutße ber Äaifer iß, ba er fcßon früßer feinen Seinben Pergieß, baä ffiort be8 ©Pangelißen erfüdenb, wo gefagt iß: ©ergebet unb e§ wirb eudß pergeben werben1. 3ßnt aber be»

reitet großen unb fcßdnen Soßn ber, welcßer bieß ®ebot gab: beim welcßen ber gerr liebt, ben gücßtigt er; er ßäupt aber einen jeg»

ließen Soßn, ben er aufnimmt2. SBer aber nicßt widig bie 3ücß=

tigungen be8 gerrn trägt, wirb meßt fein Soßn werben'fönnen.

50. ©or aden aber muß ©ebacßt genommen werben, baß nicßt wieber SclaPen feine ©atßgeber ßnb; benn wenn ße e8 Permßgen, arbeiten ße barauf gumeiß ßin, bie ©blen gu unierbrücfen, unb fucßen ßcß mit ißrer gemeinen ©erwanbtfcßaft gu erßößen. Da8 giemt ßcß aber nicßt für feine ßeilge Söürbe, unb feiten iß e8 gur Seit feines ©aterg feiigen 5lnbenfen8 .gefcßeßen, baß jemanb Pon

1) Bufai 6, 37. — 2) Brief an He $r6räer 12,. 6.

(28)

feien SulteiflS beo grommen. 25 [»legem ©tanbe ju ©gren emporgieg. ©iefen legrte bie grengge Bucgt, bajj er niegt ii6erinütgig würbe, ©ieg Beifpiel ju befolgen, tgut jegt bringenb Botg. SBägrenb er in feiner Berfucgung ein fo milber Öürg war, fo bebrängten ign bagegen tiefe, auf welcge er ogne bag ge eS Perbient aße ©üte gäufte. SBaS ge mit ben Untergebenen tgun, barnaß; glaubt niemanb fragen ju müffen.

51. BIS ber ¿taifer wieber jur (Kadgt gelangt war, fegißte er treue ©efanbte naeg Italien, um igm bie fo oft burß; fügen ge»

fränfte ©entaglin jurücfjufügren. ©ie aber naguien biefelbe als ge anfamen egrenboß in ©mpfang unb fügrten ge unter e&eiterfeit uub Sreube ju bem Jürgen, ber bamalS in ber Bfalj Baßjen war.

52. Sotgar aber gielt fteg in ber ©tabt ÄaPißonum (GgalonS) auf, wo er PieleS ©cglecgte Perübte, bie Rircgeu ©otteS plünbernb, unb maegte bie ©reuen feines BaterS, wo er igrer nur gabgaft würbe, bie ©efanbten aßein ausgenommen, ¿u (Kärtgrern1. Ueber»

bieg aueg lieg er eine Bonne, bie ©cgweger J&erjog BerngarbS, mit Barnen ©erbireg, in ein SBeinfag getfen unb in ben ßlug BrariS werfen, Pen bem ber ©iegfer gngt:2

I r i n ! « ber iPartber bei WroriS« glutb, ber ©«matte ben Sign«.

Unb naegbem er ge lange gepeinigt gatte, töbtete er ge naeg beut Urtgeil ber Srauen feiner nicgtöwürbigen Batggeber, erfüflenb bie äöeiffagung beS Bfalmigen:4 Unb bei ben Beinen big bu rein unb bei ben Berfegrten öerfegrt.

53. ©arauf fanbte ber Äaifer an ign ©efanbte, ben egrrnür«

bigen Bbt (Karfwarb 5 mit anbern ©etreuen, mit ©rmagnungS»

briefen, worin .er ign Por aßeni aufforberte, bag er fteg beS aß»

mäegtigen ©otteS unb feiner ©ebote erinnern möcgte, öon feinem -fcgleßjten Seben geg abwenben unb einfegen foßte, weleg grengeS

©eriegt barauf gänbe © O t t in feinen Befeglen ju öeraßßen. ©enn unter anbern ©eboten fagt@ott:6 ©gre Bater unb (Kutter, unb:

Sßer Bater ober (Kutter guegt, ber foß beS SobeS gerben, ©ieg

l j SD. b· « (ieg fte ben SOTöttprertob fierben. — 2) S . S i r g i l , ©flogen I, 03. — 3) ®ie Saone, an teeltber ©balon« liegt. — 4) gtfatm 18, 27. - 5) Wbt bon 3>rumei. — 6) 2 Stufe« 20, 12; 21, 17;

(29)

26 Seben SubteigS bei grimmen.

©e&ot aber gat er niegt burig bie Wropgeteu ober burd; bie Apoflcl gegeben, foubetn fetbjl gat er eS gefdjrieben uitb ju beobaegten, befogten, unb wie.fünbgaft eS fei, bieß ju Vernadjläffigcn, jeigte er felbff barauf im Seuteronomion, ba er feigt:1 SBenit jemanb einen tigenwißigen unb Ungeßorfamen ©oßn gat, ber feineS 33a·

terS unb «Wutter ©timnie niegt gegoreget, unb trenn fle ign jiid?»

tigen, tgnen nic^t gegoregen miß; fo foßeit fle ign greifen unb ju ben Sleltejlen ber ©tabt führen Unb jum Hßor beS ©ericßtS unb ju ben Aeltejlen fagen: biefer unfei @ogn i|t tigenroißig unb un«

gegorfam, gegortget unferer ©tirnute niegt unb ift ein ©iglemmer unb Hrunfenbolb: fo foßeit ign jleinigen aße Seilte berfelbigen

©tabt, baß er flerbe unb foflft alfo ben Wöfen von bir tgun, baß eS ganj Sfrael göre unb pcß fürdjte.

54. Wacßb eur Sotgar mit ben genannten ©efanbten gefproeßen hatte, warb ¿r über, igre 33otfcgart unwiflig unb jornig unb erging fieg in Srogungen gegen fie, Wovon aber bis jegt niigtS erfüflt iff noiß fünftig erfüßt werben wirb. 3ene aber feßrten junt Ääifer jurücf unb berichteten aßeS, waS fie gegört gatten. Sarüber war ber 33ater betrübt, fammelte eine große «Wenge 33oIfS unb jog gegen ign bagin, wo er gegört hatte, baß ber ©ogn wäre, ©eine ©ögne aber fließen ju ihm, ßiippin von ßBejlen unb Subwig Von Djlen, beibe mit großer «Wenge jum Siertfte beS 33aterS. Unb als fle fteß ber ©tabt Aureliani2 nagten, wo Sotgar mit feinen gottlofen 33er»

füßrern, von benen früger bie Webe gewefen ifl, in ber Wäge war, woflte er fteg niegt auf bie ©rmagnungen beS WaterS jufrieben geben, fonbem benugte eine Watgt, um ftd) von igm bnreg Slucßt ju entfernen. «Der ätaifer aber feßiefte ©efanbte hinter ignt ger, Wabarab einen fäcgfifcßen Wifcgof3, ben eblen unb treuen herjog

©ergarb unb ben weifen Werengar, feinen 33erwanbten. AIS biefe ju ignr famen, befagl igm ber Wiftgof fogleidg im Warnen ©otteS beS Qlßmäigtigen unb aßer feiner heiligen, baß er füg von ber

©emeinfegaft feiner gottlofen 33erfügrer loSfage, bamit bie ©etreuen

0 S SRefis 21, 1 8 - 2 1 . - 2) Orltane. — 3J S i f i W teil yatrrtcrn.

(30)

Sehen StthrigS heg gromitteit. 27 beS ÄaiferS fteßer erfenneu fönnteit, ob eS ©otteS SBitfe wäre, baß ibte Swietracßt fortbauertc ober nießt. ©aeß ber ©otfcßaft beS

©ifcßofS trugen bie gergoge öor, waS ißnen befoßlett war. Dar*

auf bat er fte fogleicß furge Seit ßtiiauSgiigeßen unb rief fte bann wieber gerein unb bat fte, ißm boeß für ade gatiblungen ißren

©atß gu geben. Sie «ber unterwiefen ißn, baß er mit ben übrigen

©erfüßrern, grieben oerfprecßenb, ßcß ber ©nabe feines ©aterS anentpfeßlen fätne. Unb er »erfpraeß mit jenen gu fomnien. Die

©efanbten aber feßrien gum Sürßen gurücf unb melbeteu ißm, waS gefeßeßen war.

55. ©aeß ißnen farn Sotßar baßin, wo fein ©ater war; ber Jlaifer faß in feinem baS ßoeß aufgerießtet war in einem weiten Selbe, wo ißn baS gange geer feßen fonnte, unb feine ge=

treuen Sößne ßanben neben ißm. Darauf fam Sotßar unb warf ßcß gu ben Süßen feineS ©aterS nieber, naeß ißm fein fureßtfamer Scßwieger»ater gug. Darauf aßer befannten -IRatfrieb unb bie übrigen ade, weieße bie 5lnßi"fter jener Dßat gewefen waren, ttaeß»

beut fte ßcß »on ber ©rbe erßobett ßatten, baß ße feßwer gefeßlt ßätten.

Unb Sotßar feßwor feinem ©ater Dreue, baß er aden feinen

©efeßlen geßoreßen wode, naeß Stalten geßen unb bort bleiben unb nießt »on ba fortgeßen werbe oßne Sefeßl beS ©aterS. Darauf feßwuren aueß bie üßrigett. Unb ber fromme Jtaifer gewäßrte ißnen

©ergeißung, wenn ße tiefen ©b ßalten würtett. Der Jtaißr aber ßieß ße geßett unb ließ ißnen ißr »äterlicßeS ©rße unb ade§, waS ße fotiß ßefaßen, außer waS er ißnett eigettßänbig gege6en ßatte.

Sie trennten ßcß bafelbß, unb Sotßar ging mit feinen nicßtSwür»

bigen ©enoffen naeß Stalten, unb alSbalb ßarb üRatfrieb, ber ber gauptanßifter ader jener Uebeltßateit war, unb »tele anbere. Die aber, toelcße leben-geblieben waren, würben »ont gieber 6efaden l.

56. Der Äaifer aber gog »on ba fort unb iant naeß ber ©falg beS -Sßeobo (Dßiottöide), wo er ben gangen SSinter blieb.

ij 1 ifjj truß fi<§. erft im Jperbftta l>ti Safrit 820 $u.

(31)

2 3 2e6tn íutttfigg be;? grommtn.

835. Stacíj bem ÍBei(;nad;téfeft Eltelt er im folgenben 3aljrt eine große SReid;Sberfamniíung bee Sölfer, uub balßn fani ber gemeine Sauet

©60, ben aber bie Sifchöfe nidjt wagten ohne SSeitereS ju ent*

fegen, ba fte fürchteten, er fönue gegen fce 511m Serrüttjer werben.

Unb fo rietheu ße ihm ju erffären, baß er glaube nicht mehr baö geißliche Amt führen ju fönnen: bieß tbat er aucg unb würbe bar*

auf Oöflig frei entladen. Sieß aber muß noch berheßert werben, benn beffer iß eS ein gerechtes Urtheil.ber heiligen Säter an ihm ju boßßrecfen, als falfche grömmigfeit unter bem Sccfinantel ber

¿Religion $u seigen.

57. 3n bemfelben Sahre begab 'ßch ber Äaifer in bie ©egenb ber Sugbunenferw^ohin su ihm feine Söhne S i f f ' " unb 2ubwig famen — (ber fegt ein Sachahmer ber obengenannten Söhne iß)

— welche bie 6eiben jüngeren waren. «f?ier blieb ber Äaifer mit feinen Söhnen, big ©efanbte, bie er nad) Stalien an 2otl?ar fdjicfte, SU ihm jurucEgefehrt waren. Sann fehlte ber itaifer nach feinem Sig su Aachen jurücf unb S'№in nach Aquitanien; fein Sohn Subwig aber begab ßch nach Außrien.

58. 3n bemfelben Saljre ßarb auf ber ¿Reife Serengar, ber treue unb weife -fjersog, ben ber Äaifcr unb feine Söhne lange 3eit betrauerten. Sieß iß baS suwunbswanjigße Sah» ber ¿Re*

gierung unferS J^errn beS frommen JtaiferS Subwig, beit ber, welcher gepriefen iß in äße ©wigfeit, in biefer QBelt lange glücflid) erhalten unb hefchügen unb nad; biefer öergünglid)en 3dt sur ©cmeinfchnft aßer feiner ^eiligen führen woße. Amen.

gortfegung.

836. 3m breiunbswansigßen 3ahre feiner ¿Regierung hatte ber Äaifer eine Unterrebung mit feinen ©etreuen aicf bcm fönigfid)en ©ut SheoboS (Sh'onöiße) im SRonat SRai. Unb bahin famen ©efanbte Sotharé auS Stalien, Abt ©afa', ber treulofe ¿Rid;arb unb ber

1) 3n bie ©egenb Pro Spon, na« ©tremiaeum, Gremien an Per CRpone, top tr im 3nni eine Kei««Perfammliing pieit — 2) ffiala, 3Ibt Pen Gerpep, .©ruber ¡MPatparb« unb bee prilgen 3ba, bee ©emaplin be« fä«pf«en ©rafen Ggbert, Von btm bi>« Subolpnippe

©ef«ie«t abpannnt. 2>cr Plater biefer beei ©t|*«lpipee tpar' (iberparb, Sopn Jla'ei OTaetrile.

(32)

Cebeit Cufctofjji bei grommeit. 29 treue ©bergarb mit einigen anbern, bie berirgteten, bag er gern jutn Bater fäme, wenn er e8 in trieben tgun fönne. Sarauf ge»

lobten igm einige Bifcgöfe uub anbere Bornegme ©reue, mit bent

©ibe, wenn ign niegt Jtranfgeit abgielte. ©er Äaifcr aber fünbigte an, bag er einen allgemeinen BeiegStag in ber ©tabi SBormatia galten werbe unb befagl Sotgar, bort (Kitte September ju erfegeinen.

llnb al§ am feggefegten ©age ber «Raifer mit groger dgenge naeg SBormatia gefommen war unb feine Sögne Bippin unb Subwig mit igreui £eer, famen wieberuui ©efanbte SotgarS unb melbeten, Sotgar gäbe unterbeg fegon jweimal am geftigett lieber barniebergelegen ' unb gätte unmöglicg fontmen föniten.

3n bemfelben Sagre garb ber genannte SBafa unb megrere an»

bere Ungetreue. — 3n bemfelben 3agre braegte ber feiige ©rjbifß;of Pon ©rier <§etti, Pon göttlieger ßingebung geleitet, ben Seib beS gei»

ligeu Äagor Port bem Drt, wo er früger rügte, ber ¿tarabona1 geigt, naeg bem Drt, .RonguenteS2 genannt, wo bie (Kofel in ben Bgein giegt, in baS Stöger, baS jener ©rjbifegof felbg Pon ©runb aus erbaut gatte, wie eS igm in einem ©epegt ber geilige (Katemins, befagl, ber britte ©rjbifegof Pon (Katnj. Unb am $eg beS geiligen SWartinuS fant ber geil%e^eibinticg. Miguenteg mit groger ©gre;

unb am folgenben ©ag; bent Sonntag, weigte ber ©rjbifegof feine .Rirege ju ©gren beS geiligen Jtagor nnb aßer geiligen Befenner.

Unb naeß ber ©inweigung nagm er ben geiligen Seib unb begattete ign ,mit ©gren in ber .Rircge., wie eS geg jiemte. Begt ©age aber naeg ber ©inweigung, am aegtjegnten Bobember, einem Sonntag, fant ber .Raifer mit feiner ©emaglin unb feinen Äinbern unb braegte naeg ber Seier ber (Kege gro'ge ©efegenfe in ©olb unb Silber bar unb blieb bafelbg jwei ©age unb ebenfoPiel Bäegte, unb ber Bi»

fegof maegte igm negg feiner ©emaglin, feinen .Rinbern unb fei»

nein ganjen £aufe Piele ©efegenfe. ©er .Raifer fegrte naeg feinem S i | ju Baeßen jurüß unb blieb bafelbg ben ganjen SBinter.

3m Pierunbjwanjiggen Sagre fünbigte ber .Raifer an, bag er 337.

1) itarben an 1fr »iofei. - 2) fiofclftij.

(33)

Seien SubivigS b e i (frommen.

mit feinem ganjen heere nah 9^e n ^offe mit feinen ©ögnen

«Pippin mit Subwig unb errihtete an einigen Drten «Kiiitärffationen gegen bie Sanaer (Sänen). SieSar.aer aber famen an eine (Station unb töbteten bafelbff eine große Anjaßl ©griffen; unb bafelbff fiel hemming, Von Abffammung ein Sanaer, ein feßr cßrifflidj" "§crs

¡og, unb ein anberer herjog ©cfeßarb nnb Viele SPornegme beS ÄaiferS'; einige würben gefangen unb fpäter auögelöff. AIS ber fiaifer bieß hörte, Verfcßob er bie Weife, weihe er angefünbigt hatte, unb feßrte nah bem ©ute beS ©eubulf'jurücf; von ba aber fanr er mit feinem ganjen heere nah bem Äaffetl Wimwegen, baS an bem Qluß SBaal liegt.

I) .Vemmiiiä, i>atfbanS Solln, Vcralbis SBrubtt, trat feftuämaitu auf bct Snfet ©a!·' ftetiu an bcr jaüfie ton Setlanb. 33!ald)tren felbfl Warb bamal« strltccrt uub t>orf|!abt bei

(hier f ¿fließt Utfpnmg unb Hfaten ber ftom'gc.)

QStbrinft bei btn Öic&r, Itnger In Strltn.

Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

talbett, in welchem ©ilBert ftarb, in ber Hoffnung, fte wür- ben bort gu Sichtern werben, wie er eS eine Stiertelftunbe Bor feinem Sobe Würbe, unb in bem ©lanbeh, es fei baS

näcftgen ©ünber gebührt fogar ©träfe, ©er §eibe, ber nicht Gube wirb unb ber ©h^fr öer Gefu treu bleibt, finb bem Guben auf feinem ©tanbpunft ©otte« geinbe unb geinbe

Sie beftehn meift aus ©neiß unb ©limtnerfcbiefer, nur bie Sanbfletngebirge unb bie Safaltberge (häufig ifotirte Kegel) machen eine Ausnahme. SaS Hauptgebirge im öftti^en Europa,

©tärte mar ber ftattlicße ©cßweif. ©aßei glängte beS Katers Buntes Sleib unb fcßimmcrte, Oon ber ©onne Beleuchtet, fo baß man gtoifcßen bem ©cßioarg unb @rau nocß fcßmale

gen gotpifpen ©ebäube Heapeld beftätigen ald Audnapmen bie Hegel, ©enn wenn in leffterer ©tabt bie frembe 23 au weife, bie unter ben Anjou'd burp bie and ber Heimatp mitgebrapten

KeiipSpälfte über 1600, in ber ungarifcpen nodp nicpt 200; bie 3apt ber befürberten ¡Reifenben pieg in ber erjteren auf 18 PJlittionen, in ber leisteten auf l ' / j äJlittion,

(Et War nun agtgeßn, neungeßn Saßre alt geworben unb oon ber ©etbßgufriebenßett, mit ber ißn feine ©greibevßellung guerß erfüllt, War Tärtgft leine ©pur meßr. ©eine Stellung

©teintbat (©efprecbung ber gleichnamigen Slbbanbtung »on ifBrof. ©imfon unb fperacle« fmb nach bem Serfaffer bie ®räger ber bebräijcf)»monotbetftifcf;en unb ber bettenifcb