S Ű D O S T -
F O R S C H IIG M
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT FÜR
GESCHICHTE, KULTUR U N D L A N D E SK U N D E SÜ D O STEU R O PA S B E G R Ü N D E T VON FRITZ VALJAVEC
IM AUFTRAG D E S SÜ D O ST -IN ST IT U T E S M ÜNCH EN GELEITET U N D H ER A U SG EG EBEN VON
M ATHIAS BERNATH
IN VERBINDUNG MIT
H a n s G e o r g B e c k ( M ü n c h e n ) , K l a u s H e i t m a n n ( H e i d e l b e r g ) , C h a r l e s u n d B a r b a r a J e l a v i c h ( B l o o m i n g t o n ) , H a n s J o a c h i m K i s s l i n g ( M ü n c h e n ) , L e o p o l d K r e t z e n b a c h e r ( M ü n c h e n ) , K a r i
N e h r i n g ( M ü n c h e n ) , S t a v r o S k e n d i ( N e w Y o r k )
R e d a k t i o n : H e l g a N e r o u t s o s
Bánd XLII
1983
R . O L D E N B O U R G / M Ü N C H E N
B ücher- u n d Z eitsch riften sch au
nen und Grafiken ist hervorzuheben. Es bleibt nur zu hoffen, daB durch neue Grabungen und Funde unsere Kenntnisse von dér letzten Phase dér Römerzeit erweitert und vervollstándigt werden.
Graz G e r a ld F u c h s
D3. Béla emlékezete. A szöveganyagot válogatta, fordította, a Bevezetőt és a jegyzeteket írta K r is tó Gyula és M ak k Ferenc. A képanyagot M a r o si Ernő válogatta. Budapest: Magyar Helikon 1981. 215 S., 79 teils farb. Abb., Ln.
160,— Ft. (Bibliotheca Historica.) [Zum Gedenken an Béla III. D ie Texte wurden ausgewáhlt, übersetzt, die Einleitung und die Anmerkungen verfaBt von Gyula Kristó und Ferenc Makk. Das Bildmaterial wurde von Ernő Maro
si ausgewáhlt.]
Die in hohen Auflagen verlegten, geschmackvoll gestalteten Bánde dér „Bi
bliotheca Historica, geschichtliche und kulturgeschichtliche Reihe“ sollen Schriftquellen dér ungarischen Geschichte, meist Übersetzungen, weiteren Kreisen dér historisch interessierten Leser zugánglich machen. D ie vorliegende Gemeinschaftsarbeit von zw ei Historikem dér Universitát Szeged verdient aber auch das besondere Interessé dér Fachleute. Denn hier wird eine beinahe voll- stándige Sammlung dér das Leben und Wirken König Bélas III. betreffenden Quellén geboten. D ie Einleitung faBt sehr klar den Lebenslauf und die Regie- rung des Königs zusammen und schildert auch die damaligen sozialen und wirtschaftlichen Verháltnisse Ungam s. Dann folgen 66 Texte in drei Abschnit- ten unter den Titeln: Béla, dér Herzog, Béla dér König, Béla in dér Erinnerung dér Nachwelt. D ie Gliederung des Bildteiles: I. Illustrationen zu den Quellén (Abb. 1—3), Denkmáler dér Könige Béla III. und Emerich (Abb. 4— 14), D ie Zeitgenossen (Abb. 15—37). II. Die Kunst in U ngam im Zeitalter Bélas III.
(Abb. 38—79), 526 Anmerkungen zu den Texten, ein Register dér in den Quellén vorkommenden Personen- und Ortsnamen sow ie die Erklárung dér Abkürzun- gen schlieBen den Bánd ab.
Einige Bemerkungen zűr Einleitung: Mán vermiBt FuBnoten oder Anmerkun
gen, zumal w eil die Verfasser auch zu strittigen Fragen Stellung nehmen. Hin- weise auf die veröffentlichten Quellén hátten diesen Mangel mindestens teilw ei- se beheben können. Auf S. 15 lesen wir, es sei „nicht ausgeschlossen, daB Erzbi- schof (Lukas) anfangs Anhánger dér Königsweihe Bélas war und vielleicht auch darin eine Rolle spielte, daB Béla aus Byzanz auf den vakanten Thron berufen wurde“. Die als Nr. 11 auf S. 60—61 abgedruckte Stelle des Briefes von Papst Alexander III. an Erzbischof Lukas behauptet aber dies als unbestreitbare Tat- sache, und wir habén keinen Grund, daran zu zweifeln. Auf S. 22—23 wird die in einer viel spáteren Handschrift dér Bibliothéque Nationale zu Paris überlie- ferte Aufstellung dér Einkünfte Bélas 111. eingehend behandelt. Bemerkenswert ist, daB die Entstehung dér Aufstellung wegen dér Erwáhnung des „Herzogs von Slawonien" an das Ende dér Regierungszeit des Königs gesetzt und als An- laB zu ihrer Anfertigung nicht seine zw eite Heirat mit Marguerite Capet, Witwe des englischen Thronfolgers, sondem die geplante EheschlieBung seines Sohnes Emerich m it Konstanze von Aragon angenommen wird. D ie Handschrift stammt allerdings bekanntlich aus England. Die Zahlenangaben dér Aufstel-
lung werden — wohl Emma L e d e r e r folgend — als übertrieben betrachtet. Als Hauptargument wird angeführt, daB König Béla III. von den fremden Hospites in Siebenbürgen 15 000 Mark bezogen habén soll, wáhrend Andreas II. 1224 von den Hermannstádter Sachsen nur 500 Mark erhielt. GewiB sind nicht allé Pro- bleme dieser Einkommenaufstellung geklárt, doch hat György G y ö r ffy u.E.
recht, daB dér Widerspruch sich eliminieren bzw. überbrücken láBt (s. G.
Györffy: Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte in U ngam bis zum Anfang des XIV. Jahrhunderts, Budapest 1960, S. 20—21, Anm. 76). SchlieBlich sei die Li- ste dér von Béla III. gestifteten Zisterzienserklöster ergánzt: auf S. 29 fehlt ge- rade die 1179 als erste gegründete Abtei Egres.
Den Übersetzungen wurden möglichst die besten kritischen Textausgaben zu- grundegelegt. Hervorzuheben sind die zahlreichen griechischen Quellén, die teilw eise erst in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden sind. Allé wurden von Ferenc Makk ins Ungarische übertragen, dér sich zuletzt durch seinen Auf- satz „Béla III. und Byzanz“ (in: Századok 116, 1982, S. 33—59) als vorzüglicher Kenner dér Materié ausgewiesen hat. Doch erscheint das Interessé beider Auto- ren etwas einseitig politisch ausgerichtet. D ie überaus reiche Literatur mit den Diskussionen dér Kunsthistoriker und Insignienforscher über die Entstehung dér „Stephanskrone" und Bélas III. Rolle ist ebensowenig herangezogen worden wie die Denkmáler, die vöm EinfluB dér ostkirchlichen Frömmigkeit zeugen.
Ernő M a r o s i, dér die Bilder auswáhlte, ist über die Problematik dieser nicht politischen Beziehungen w ohl bestens informiert. D ie m eisten Bilderklárungen beschránken sich jedoch nur auf die Benennung des Gegenstandes, gegebenen- falls seines Materials, des Aufbewahrungsortes und dér Entstehungszeit. Kaum wurde die Gelegenheit benutzt, höchst wichtige kulturgeschichtliche Zusam- menhánge aufzuzeigen.
Wie die vorliegende Quellensammlung beweist, wurde Béla III. eben in dér m ittelalterlichen ungarischen Historiographie auffallend stiefm ütterlich behan- delt. Heute steht schon fest, daB er einer dér bedeutendsten Arpadenherrscher war. Für die ungarischen Historiker, die sich mit ihm zu bescháftigen habén, wird das Buch geraume Zeit unentbehrlich sein.
München T h o m a s v o n B o g y a y
B ücher- u n d Z eitsch riften sch au
A tatárjárás emlékezete. A kötet anyagát K a to n a Tamás válogatta és szerkesz
tette. Szakmai szempontból G y ö r ffy György és S z ű c s Jenő nézte át. A be
vezető tanulmányt Györffy György írta. Budapest: Magyar Helikon 1981. 368 S. (Bibliotheca Historica.) [Zum Gedenken an den Tartarensturm. Das Maté
riái des Bandes wurde von Tamás Katona ausgewáhlt und redigiert. György Györffy und Jenő Szűcs habén es fachlich durchgesehen. György Györffy schrieb die einleitende Studie.]
Dér stattliche Bánd bietet mehr als sein Titel verspricht. Denn die teilweise extra für diese Publikation ins Ungarische übertragenen Schriftquellen betref- fen nicht nur die Katastrophe U ngam s in den Jahren 1241— 1242. Schon G y ö r f f y s Einleitung charakterisiert kurz die Eigenart dér Steppenvölker und skizziert den Aufstieg Dschingis Chans und die Expansion seines Weltreiches.
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