• Nem Talált Eredményt

Grundlagen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Ossza meg "Grundlagen"

Copied!
13
0
0

Teljes szövegt

(1)

A.

© t u n b l n f l c n . 1.

©rtpobojie uttb Steform.

Cäirie große ©eiftebbeWegung pat feit Wenigen Sapren baS abenbiänbif cpe Subentpumjergriffen. ©äprenb Suba im Orient, wenige Oiffenter« (bie fog. ®aräer) auSgenom*

men, Wie epebem mepr auf ben Satmub aiS auf bie Vtbel fp Wort, eriiingt in Europa pier mepr, bort minber unter ben Söpnen SalobS ber Slufruf jum reiigiöfen gortfpritt.

2l%,woiiten Ortpobope peißen, aber bie alten Ortpobopen erfennen bie gortfprittfer nur als fpiepte Sieformiften

an. ®ie garbe ber gortfprittter ift öerfpieben. ®ie Einen „mapen ben Saimub für alle Seiben öerantwortlip, Welpe Suba epebem ju bulben patte; ipr ©ort ift: Oer Satmub war titteg, er muß ein SiiptS werben *)"; fte rufen ben Siftgiäubigen ju: „Eure Obferoanjen paben fip überlebt, fte pinbern baS Subentpum, fip anuepmbar ju mapen2)", unb: „Oa8 aite Spftem, weipeS bie tat«

mubifpen Verirruugen aufreptpaiten miß, pemmt bie fünft be8 Subentpum« unb muß befeitigt Werben 3)"; fie

gepen weiter unb erffären, baß „bie Sinnapme breier

') Archives israölites 12, 242; 1867.

3) Ib. 12, 533; 1868.

SR o t) I iti 0, SDcr SMtmrt jnbe.

2) Ib. 10, 448. —

(2)

Dogmen — ber Crinßeit ©otteS, feiner Unfterblißfeit unb ber Unfterblißfeit ber ©eele — genügt, um SSraelit ¿u fein V ; fie fügen bei; „3eber bon uns ift ber oberfte Sißter in ©laubenSfaßen 2)" unb forbern „Suben, (Sßriften, Sürfen auf, bie äußern ©ultformen abjutßun unb fiß in bem Sefenntniß ber ©nßeit ©otteS unb ber allgemeinen Sruberliebe ¿u bereinen 3)".

Die anbern ftnb referbirter. ©ie nennen ben Dal«

mubiSmuS nißt meßr göttliß, aber eßrwürbig; ber SEalmub ift ißnen nißt meßr ein „©efeßbuß" Suba'S, aber ein

„3uba wertßeS Suß" unb fie bemüßen fiß, ißtt bor bem großen bon jeber Stafel rein ¿u mafßen 4), mäßrenb fie in etgentltß geleßrten SBerfen ¿ugeben, baß er

„©rßabeneS unb ©emeineS, SübifßeS unb § eibnifßeS nebeneinanber unb manße lieblofe Slnfprüße unb Se«

fttmmungen gegen anbere Söller unb SeligionSbefenner entßalte 5)"; fie leugnen nißt auSbrütfliß ben eigentlißen DffenbarungSßarafter ber Sibel unb bejeißnen bie „all«

gemeine Stenfßenliebe" als bie „fübifße Sbee 6)". — Seibe ©tanbpunfte finb unßaltbar, ber ¿weite ift eine

§albßeit unb wirb beim erften, ben er in fiß birgt, burß bie ©ewalt ber ©onfequenj früß ober fpät anlangen.

') Arch. isr. 3, 118 f. — 2) Ib. 15, 677 ; 1867. — 3) Ib. 14, 628 f.

1866.— 4) SBgl. Ätonet im „58. ORetiut" 9ir. 128 u. 130 b. 3· 1811 u. feine ©egenfcgrift gegen meinen „Salmubfuben". ©in ¡Rabbi, ber in ber CeffentUdjfeü ben Salmub mit noKem ÜJlunbeJaU ein ¡Sud) ber ÜRenfdienliebe lobt, lieg mic^ burd) einen meinet Kollegen roiffen, er finbe eS unfcgön, bag idj ben Seuten ben freilich ja nidjt ju leugnenben Sachoerßalt fo nait mittbeile! — 5) ©rag, ©ef^icgte ber Suben 4, 410. — B) Äroner, II. cc. unb eine ¡Rebe beffelben,

¡Dir. bei ©oppenr. 871.

(3)

— 19 —

Beibe finb bon gleichem Blut, unb beiben ruft baljer eine orthoboje ©timme im Univers israélite ba« ©Sort ju :

„SRofe unb ber ©atmub finb nicht mehr noch eurem ®e=

fchmocf ,,ba« Subenihum ift bei eudj nicht mehr eine Religion, fonbern ein antiquirte« ©ing, eine tobte ©ache, ihr fteljt auf bem Boben be« Jpeibenthum®, ftatt bie ©Sacht Serufalem« ju halten -)". •

©a« orthoboje Subentljum erîannte richtig, baß eine tebenbige göttliche Autorität für bie ©eWiffen notfjtljut;

baß bie einmal gegebene Offenbarung ein unfehlbare«

Sehramt bertangf, ba« in allen ©enerationen bi« zum (Snbe fortbeftehe, um ben rechten ©tnn be« ®otte«worte« unb feine ftet« richtige Antoenbung auf bie buntgeftaltigen Ber»

hättniffe be« mechfelnben Seben« gegenüber bem bon Seiben»

fdjaften unb borgefaßten SReinungen bebrohten ©ripaturtheil be« ©nzelnen zu ermitteln unb barzulegen.. AI« bte

©Sâdjter be« ©tauben« empfing bie alte ©pnagoge neben bem orbentlidjen Sehramt be« gefammten ©riefterthum« in außerorbentlicher ©Seife bie ©ropheten, unb ber §oheprieffer hatte perföntich bie göttliche ©rärogatibe, burdj ba«·

Urim unb Tummim in ©adjen, welche ba« Allgemeinwohl ber ©heofratie betrafen, unfehlbar ben ©Sitten be« §öd)ftett Zu bernehmen. ©ie ©pnagoge nach ßhriftu« ^ieit ben

©runbfah ber lebenbigen Autorität aufrecht; aber fte behnte btefelbe auf bie ©erfon febe« (Einzelnen ihrer Seljrer gleichmäßig au« unb ging foweit, gar bte gewöhnlichen weltlichen Reben unb alle auch bie auf'« Aeußerfte fid) wiberfprechenben ©ä^e berfelben für ©otte« ©Sort, für unfehlbar wahr zu erflären. Sin ungemeffener ^odjmutlj

') 12, 563; 1866. — 2) Ib. 538 f.

2*

(4)

war bie ©eele einer folcgen unfaßbaren Segre, unb wie eS ju gefcgegen pflegt, baß bem ausgeprägten §ocgmutg ber größte fittticße 23erfaII in Egeorie unb ©rapiS jur ©eite gegt, fo entmicfelte ber SfabbiniSmuS eine ©ittenlegre,

welcge nur in ber SDtoral beS berfunfenen §eibentgumS igreS ©leicgen gat: fie ift ein fgftematifcg jufammen*

gängenbeS ©anje, worin Süge unb ©etrug, ®te6fiaßl,

•¡Korb unb ßgebrucg als eng berbunbene ©lieber baftegen.

®te ißgarifäer finb bie ißäter biefeS fcgreäerregenben SinbeS unb man begreift baran ebenfo wogt bie entfegtidge

©ejeidgnung fener SRenfcgen als einer ©rut bon Ottern, jifcgenben Nattern unb Sinbern ©atanS im ÜDiunbe beS

©rtöferS, als man nicgt begreift, wie ein benfenber Sube ju berfennen bermag, baß Sfrael mit ber ©ermerfung ßgrifti bie Sagrgeit felbft berworfen gäbe. ®aS finb

©tglüffe, bie gieß naturnotgwenbig aus ber ©etracßtung ber offen bor uns liegenben ©(griffen ber jübtfdßen Seifen ergeben, unb man fiegt ein, baß ber 3ube, wenn ign bte

©ewegung, wetdße fegt fein 23otf ergriffen gat, nidgt jur magren Sirdße beS SfajarenerS brängt, folgericßtig jur Seugnung iibergaupt ber Offenbarung aucß beS alten

©mtbeS, jum Unglitt! beS SxationaliSmuS (beS fog. 23er»

nunftgtaubenS) gelangt.

®iefe ©erßältniffe recßtfertigen eS allein für ficg ftgon, burdß offene Darlegung ber ©erirrungen beS StabbiniSmuS Sfrael, bem gerabgefinnten, in'S ©ewiffen ju greifen.

Senbet ber SReformjitbe ein, ber fRabbiniSmuS fei igm nidgt göttticg, fo antworten wir: 3n ber ©gnagoge millft bu bein ©eetengeil bocg Wirten; an ben g^rüdßten eriennt man aber ben ©aum; fotgtidg mugt bu fammt euren Ortgobopen jugeben, baß bie ©gnagoge, Weit fie in ißrem

(5)

— 21 «=

©pooße jene SluSgeburten ber §öße trug unb großzog, beiu ©eelenpetl ebenfo Wenig fiper fteßen faun a(§ jener

©piiofopp, ber erft ben §erfuleS anbetete unb bann baS 3bof, opne ben Ewigen gefunben ju paben, mit ben ©orten in baS geuer warf: Stint §erfule8 berripte beiu brei«

jepnteö 2Berf unb pilf mir bie Stuben fopett! Oenn beibe, ber VP'loicph öurp feinen ©öjjencutt unb bie ©pnagoge bttrp tpre berpeibnifpte ©oetrin erwiefen ftp als fepibare, bem Srrtpum unterworfene Slutoritäten, fotgtip als um befäpigt, überaß unb immer, wie e8 bie ©ewiffen peifpen, mafeßoS unb ungetrübt bie ©aprpeit barzubieten. Unb fortfaprenb, fip nap wie bor als oberfte Stipter in ©apen be§ ©eelenpeifeS zu betrapten, unternepmen fie ntptS 2lnbere8, als ipr Sbol, baS fie bem getter übergaben, unter einem neuen Stamen wieber aufznripten; ber neue Stame peißt Humanität, unb baS innere ©efen biefeS StainenS ift bie ganze SRifere beS genus humanuni, ber fip feibft genügenben, ftp feibft bergötternben unb beSpaib in bie ©claberei beS 3rrtpum8 unb ber ©ünbe berfaufteit SRenfppeit. Ou mußt zweitens zu0e&eit' öaß bie ©pnagoge gerabe burp bie Verfpmäpung beS SfazarenerS bem 3rr=

tpum berfaßen ift, weit fte eben bort. ba ab bie biaö»

ppemifpe ©iaubenö* unb ©ittenlepre erzeugte, weipe in ipren ©üpern borßegt. ©eiter aber merfe, lieber Sefer, baß ber Steformjube zwar fagt, ber SEaimub.fei ipnt fein

©efepbup, aber, wenn bie ©elegenpeit e8 bietet, auSbrücf»

iip wieber auf biefeö ©up als ein ©efepbup fpwiirt unb eS über bie ©ibet fteßt.· Oenn bie fpon genannte 3eitfprift ber franzöfifpen Steformjuben erfiärt bup»

ftäblip: ,,©a8 ben Oaimub angept, fo befennen wir feine unbebingte ©uperiorität über ba8 ©efejpup

(6)

Stofe'S l)u, unb Dr. Kroner berfäiit tßatfäßtiß ebenfo in bie aiteßeßre, ber SEalmub fteßeßößer a(8 bie Stbei, ba er wieber«

ßott, was ber Dalmub im fßreienbfien Sßiberfpruß mit ber Sibei aufftetit, ganj in ber Drbnung finbet. Steint er boß, weit eS ber Dafmub fage, bie Seraubung eines Sißtjuben burß ben Suben, bie ©ßänbung einer ©oja ober Sißtjübin burß einen Suben gelte bor einem jübifßen

©erißt mit Seßt als ftrafloS; unb behauptet er boß bei biefem galt noß obenbrein bon 3uba, man feße barauS, es conferbtre bie Stbei burß ben Daintub! Da« ift waßr«

iiß ein fßöneS ©onferbiren, woburß ber Segriff beS Säßften, (ber bor ©Ott unb beSßaib in jeber £)inftßt auß in bem bon ©ott eriaffenen ©efeße Stofe'S jebem Stenfßen gegenüber jebem feiner Stitmenfßen ¿ufommt,) wo baS ©erißt bem Suben Wegen beS ®oj an ben Seutei ober gar an'S Sieben fommen müßte, piößiiß auf bie 3iuben gegenüber ben Suben befßränft wirb 2). (SS liegt ¿ugletß ßierin ein DßatfaßenbeweiS, baß ein unfeßibareS, göttiißeS Seßramt unter ben Stenfßen notßtßut, um ben ©inn ber Sibel in ©iaubenS« unb ©ittenleßren reßt ¿u beuten, bor gäifßung ¿u bewaßren; eS wäre oßneßin auß fonberbär, wenn Stenfßenwerf baS ©otteSwerf ber ßei(. ©ßrift ßüten foiite.

2,

Der Saute Dairnub.

Die ßeutige ©ßnagoge ift bie (etbitße Eoßter ber pßarifätfßen ©ßuie, bie reßtmäßige (Srbin alier jener

») Arch. isr. 25, 150; 1864. — $gt. ba« 9lacßtt)ott bei 2. 3lufl. 9t. 33. 36—38 u. Ä.'ä ©egtnfötift 2, 40 f.

(7)

— 23 «=

Selfren, weiche bte ©hartfäer äu <5^rtfit 3eit urtb balb nachher unter ben Suben berbreiteten. Um biefe Sehren bor bem Untergang ju bewahren', legte ein Rabbiner Ramens Suba« um 450 n. gfjr· *) ein Buch barüber an, welche« SRifchna genannt würbe. SRifdjna bebeutet aber ba§ wieberholte ober zweite ©efe^, weit ba« erfte ©efeh ober ba« ©efefc ber 5 Bücher ÜRofe'S auf gewiffe Art barin wieberljott wirb; benn bte SRifchna bejwecit, bie

©chwierigleiten be« erften ©efe^e« im rechten Berftanb ju erilären unb bie bermeintlidjen Süden beffetben au«»

Zufällen. .

Söährenb ber folgenben Sahrljunberte warb in ben Subenfdjulen ©aläftina« unb Babtjlon« ba« SRifcfjnabuch burch berfdjiebene (Kommentare bereichert, ©tefe 3lu8«

tegungen jur SRifdjna heißen ©emara unb Werben gewöhn«

lieh mit ber SRifdjna ¿ufammen, oft aber aud) allein Oalrnub b. i. „Sehrbuch" ber jübifhen ®lauben«= unb

©ittenregel genannt, ©te in ©aläftina um 230 n. (Ehr.

tollenbeten ßommentare, einen gotianten ftari, btlben ben

£atmub bon Serufalem; bte ©emara bon Babhton, wieber mit wie ohne ERifhna ber babhlonifhe ©tlmub genannt, war um 500 n. (Ehr. fertig unb liefert ein IRateriat zu

14 golianten. ÜRit bem babpl. Stalmub befchäftigeu fid) bie Suben am meiften; ihn meint man, wenn nicht au««

brüdlidj ber bon Serufalem bezeichnet wirb. — Rtmmt man einen in ben testen 200 Sahren gebrudten Salmub in bte £änb, fo ftaunt man, eine IRenge Blätter zu finben, „ wo ganze ©teilen weiß gelaffen ober mit einem Stet« au«--

0 ®rap meint 189, aber bie ©ad)e i|i unft^er; f. ©. ®e«

fd)id)te ber 3uben 4, 4t 3 ff. '

(8)

gefüllt finb. 3n ben alten 21uSgaben g. ©. bon ©enebig aus bem 3apre 1520 unb Slmfterbam born 3apre 1600, Welpe *) 2Iu8gaben für biefeS ©up benupt Würben, fiepen aber an jenen ©teilen ©pmäpungen auf EpriftuS, ©Jaria unb bie Slpoffel; ebenfo befinben fip bort bie Srflärungen, baß unter ben ©iPtjuben befonberS bie Epriften gemeint feien, wo ber SEalmub g. ©. bon ©ojim, bon „Sehern"

unb bgl. fprepe. 2118 bie Epriften bie8 erfupren unb laut ipren Unwillen äußerten, befapl bie polnifpe 3ubenfpnobe bom 3apre 1631 2), fünfttg fotpe ©teilen burp einen leeren weißen Dtaum ober burp einen ifreiS auszufüllen unb jene Oinge, g. ©. baß bie Epriften fepr lafterpaft feien unb baß man feine ©erepttgfeit unb Stäpftenliebe gegen fie üben bürfe, in ber ©pule bloß münblip gu lepren. 2Ibbocat §artw. StabowSfp. aber begeipnet als bis auf unfere Oage reipenbe E r f a p r u n g : „Von punbert 3uben pat feiten Einer ben Oalmub gefepen; aber bie berberblipen ©runbfäpe beS SEalmub werben bon betten, bie fie fennen, unter ipre ©laubenSgenoffen als göttlipe Vorfpriften berbreitet, bon biefen aup willig geglaubt unb nur gü oft fepr tpätig befolgt 3)".

') ©iefe abfotut »oOjiänbigen 2lu6gaben nennen wir furg ben alten Satmub; ben neuen pabe tcp in bet Qimflerb. ebition oon 1644 ff.; nocp jüngere (Sbitionen Würben für wicptige Stetten, wie man fepen Wirb, mitoergticpen. ©ie SititWeife ijl für alle liuegaben biefetbe, weit atte, fetbfl bie in Stuart unb Dcta» in ben SSiättern unb

©eiten übeteinjiimmen. fflßaä nicpt auebrücflicpmit 53 en. obet Stmft.

»on mir bejeicpnet wirb, ftnbet ft(p im neuen wie im alten latmub.

2J Sgl. bie Slctenfammlung bet ©pnobe bei Des Mousseaux, le Juif etc. Paris 1869 100. — 3) Steuer Subenfpiegel 174, Sannjlabt bei Slicpter.

(9)

— 25 «=

3.

Eer Ealtnub g i O e n ^ubett für ein göttliigeg ©udj.

1. ®ie Suben galten ton jeger, wenige ®iffibenten abgerecgnet, ben Ealtnub im Sittgemeinen für ein ebenfo göttltdgeS ©udg, als bie ©ibel beb alten EeftamenteS.

Stimmt man bie ©acge aber genau, fo ftetlen fte ign gar über bie ©ibel. ©ei SefaiaS 33, 6, fagt ber Ealtnub *), feien bereits feine berfigiebenen Hbtgeilungen befcgrteben.

©erfelbe Eatmub fdgreibt 2) bon fidg: „£)ie Sorte ber münblidgen Segre finb bem ©efege gleidg." Unb anberSWo 3) fagt er: „®ie ©ibel gteidgt bem Saffer, bie SDiifdgna bem Sein, bie ©emara bem Sürjwein. £>ie Seit fann nidgt fein ogne Saffer, Sein unb Sürjwein, unb ein Stetiger wirb twn allen breieti ergalten; alfo fann audg bie Seit nicgt fein ogne ©ibel, SRifcgna unb ©emara. gerner gieicgt baS ©efeg bem ©alj, bie 2Jtif<gna bem Pfeffer, bie

©emara bem ©ewürj; bie Seit fann nicgt fein ogne ©alj u. f. w." Unb Wieberum 4): „£)ie in ber ©ibel ftubiren, tgun etwas, was eine Eugenb ober audg feine Eugenb ift;

bie in ber SRifdgna ftubiren, üben eine Eugenb unb Werben

• bafür belognt; bie aber in ber ©emara ftubiren, bie üben bie größte Eugenb." gerner 5): „Ser bie Sorte ber

Stabbiner beradgtet, ift beS EobeS fcgulbig." EeSgteidßen 6):

„Senn ber ÜDtenfcg bon ben talmubtfdgen ©agungen unb Segren ju ber ©ibel gegt, fo gat er fein ©lüdf rnegr."

') Tr. Schabbath f. 3t. c. 1. — 2) Rosch. hasch. 19. 1.

3) Sopb. 13. 2. — 4) Tr. Baba m f. 33. c. 1. — 5) Tr.

Erubin f. 21. c. 2. — «) Tr. Chagiga f. 10.

(10)

Unb 4): „Sieblißer finb bie JBovte ber Stalmubfßreiber ai'S bte beS ©efeßeS." DeSßalb 2) „finb bie ©iinben gegen ben Dalmub fßwerer als jene gegen bie Sibel."

Stit bern ©elbftjeugniß beS Dalmub fiimmt baS 3CU9S

niß ber ii6rigen Sa66iner ober Seßrmeifter Suba'S. ®o ßeißt eS 3): „Sßer bie 23i6et unb ben Stifßna in ben

§änben ßat, a6er nißt ben Dalmub, mit bem foli man nißt umgeßen." Unb ber berüßmte Safßi (t 1105) fammt bem Dalmub fagt 4): „Stein ©oßn, gib meßr 3tßt auf bie SBorte ber SRabbiner als auf bie SBorte beS @e=

feßeS " SlnberSWo 5) ßören mir, in ber ©teile, ber Stenfß lebt nißt bon Srob allein, tiebeute „Srob" bie Sibet unb ber ©aß, „alles, was aus bem Stunbe ©otteS geßt", bie

§alaßotß b. i. bie Sefßeibe unb bie Slgaben b. i. bie

©rjäßlungen unb gabeln im STatmub. 3n einem rabb.

Suß bom 3aßre 1500 n. @ßr. 6) wirb ber talm. ©aß befräftigt, wer oßne Stifßna unb ©ernara bie Sibel lefe, fei wie 3emanb, ber feinen ©Ott ßabe. Unb auSbrüdliß wirb geleßrt7), „auf bem ©inai ßabe ©ott baS ©efeß gegeben naß ber Orbnung ber Sibet, ber Stifßna unb ber ©emara fammt ben Slgaben; ben Dalmub aber ßabe

©ott.bloS miinbliß burß Stofe geben wollen, bamit, wenn bie Sölfer ber SBelt SSraet untertßänig maßten, ein Unterfßieb jwifßen SSrael unb ben Slbgöttifßen be<

fteßen bleibe;" auß 8j „weit, wenn er ben STalmub ßätte

') Tal. J. Mas. Ber. cp. 1. f. 3. — 2I Tr. Sanh. f. 88. 2. —

3) Kad hakk. f. 77. c. 3 (»on Secßai, einem Berühmten ¡Rabbi um 1291). — 4) 3u Tr. Gittin f. 57.; Eubin 21. 2. — 6) Men. hammaor ju ®eut. 8, 5 (um 1470). — 6) Schaare zed. f. 9. — 7) 3m STalmub tr. Berach. f. 5 unb Eab. p. 47 ju Schern, f. 131 (um 300 n. ©br.). — 8) Seph. Juch. f. 160 (1500 n. Kf)t.).

(11)

- 27 —-

djriftltd) machen motten, ba§ Riaaß beffelben länger al«

ite (Erbe geworben Wäre!"

2. ©3emt wir a6er für ba« Anfefjen be« £almub auch ene Rabbiner nennen, bie nicht felbft ben £almub machten, o hat ba« feine ©rünbe. (Evftlid) wirb fidj zeigen, baß er Batmub feine« Suljatte« wegen nicht ©otte« ©Sort fein ann, baß fomit, fieljt man ber ©adje gleich auf ben ©runb, ie Rabbiner alter 3eiten einanber gleich fmb. 3njeiten8 ber ift'« eine au«brücflicf)c jübifche Sehre, baß bte Rab»

iner bi« auf ben heutigen £ag göttliche« Anfehen haben;

m« fie fagen, ift ©otte« ©Sort. ©er große Rabbi Bte«

adjem 4) (f 1200 n. (El^·) belehrt un« mit A., baß ©ott er £err fogar bie Rabbiner auf ber (Erbe befragen laffe,

enn im Gimmel eine fcfjwere grage über ba« ©efe£ bor«

mme. Unb ber SCalmub fagt 2J, tnbem er ©pr. 11, 25 riehrt auslegt, baß bie berftorbenen Rabbiner aller 3eiten t £tmmel Anbere unterrichten. Unb ein jübtfdje« Buch im Saßre 1590 fagt 3): ,,©u follft wiffen, baß bie ©Sorte r Rabbiner lieblicher finb al« bte ©Sorte, ber ©ropfjeten."

14): „ber Rabbiner gemeine« ©efpräd) ift bem ganzen efefj gleich zu achten." ©Steberum 5): ,,©te ©Sorte ber abbtner finb ©Sorte be« lebenbigen ©otte«." Unb6):

Benn ber Rabbiner bir fagt, beute rechte §anb fei bie ife unb bie Itnfe bte rechte, fo follft bn nicht abweichen n feinem ©Sorte; wie biet mehr, wenn er zu bir fpridjt, ß bte Rechte.bte Rechte, bte Stufe bie Stufe fei." SÖM«

" ') 3um qjent. p. 28 f. 129. c. 3. — 2) Tr. Sanh. f. 92. c. 1.

3) Kapht. uph. f. 121. — <) Mid. mischle f. 1 (Ben. 1546).

Bedjat ¡. Bent. p. 44. f. 201. c. 4. — <>) SHaföt j. ®t.

11; Bab. Sipmann, Sttij. p. 176.

(12)

monibeS (t 1204), ber „Stbler ber ©gnagoge", fagt

„Die gurcgt beS SRabbinerS ift bie gurdjt ©otteS." S Ealmub felbft erfiärt allgemein, ganj wie mir bie fpäi iRabbtner reben gärten: „Ser2) feinem fRabbiner c Segrmeifter Wiberfpricgt, mit igm jaulet, miber ign mur tgut ebenfo biet, als 06 er ber göttl. ÜRajeftät mt' fpräcge, mit tgr janfte, mtber fie murrte." ®a es c paffirt, baß bie Dtabbiner einanber miberfprecgen, fo ber fcgon gen. SRenacgem 3) biefe Stotg burcg bie auSfi lieg erlaffene Segauptung befeitigt, baß alte Sorte SRabbiner, ju melcger geit uttb itt melcgen ©efcßfedji immer fie leben, ebenfo wie bie Sorte ber ©ropg

©otteS Sorte feien, wenn fie aucg ganj einanber jum:

mären; bager, wer ignen w'tberfprecge, mit ignen ja gegen fie murre, ebenfo biet tgue, als ob er bieS gt

©ott fetter tgäte. ßbenfo begaupten biele anbere jübi

©ücger 4), baß aucg bie ganj wiberfpredgenben Sorte ßrflärungen ber SRabbiner bom §tmmel feien, weSg wer biefe Sorte berfpotte, im fiebenben Sotg ber § geftraft werbe. ®ie IRabbiner, metcge ben Ealmub matg negmen benfelben ©lauben für igre wiberfpredgenben © in Slnfprudj. ©0 bericgtet ber Ealmub auSfügrlitg i bie ewigen ©treitigleiten ber §äufer §illel unb ©cgamn eS mag einer ÜRüdfe gelten ober einem Sameel, wiegt ober niegtigen gragen, bie Stnficgten betber ©cguten immer conträr baS ©egentgeil; bennocg fagt ber Eatn

') Jad ch. I. tr. Talm. Tor. 5, 1. — 2) Tr. Sanh. f.

- 3) 3u ejob. 20, 1 f. 98 par. 31. — ") 3. ¡8. Leb (Ben. 1650) f. 96. c. 4.; meg. amukk. f. 3. 2. of. 9; , chad. f. 155 c. 1 n. 34 (firafau 1595).

(13)

— 29 —

ift beibeS ©otteS ©ort, waS ©pammai teprt unb waS [(et teprt *)· SinberSwo wiberfprepen fip abermals bie fipten uttb auf bie grage, Wie benn baS ©efep ju er«

neu fei, erfolgt bie Antwort2): ©ott rebet alte biefe orte, fpaffe bir aifo Opreu gteip einem Oripter unb

§erg, baS bie ©orte ber Verbietenben unb ber Er«

ibenben pört. OaS peißt opne ©turne: ba atief ©otteS ort, fo füpre aus, was bein §erg begcprt, je napbem

StuSfüprung mögtip ift. SRag bemnap in alter ober ter eine eble ©timme. aus bem ©pooße beS SRabbi»

muS für Siept unb ©aprpeit fip erpeben, ber SEatmub«

e ift nipt baran gebunben, Weit bie entgegengefepten jreu ber SRabbiner ebenfo götttip. Unöerbtümt unb abe perauS fagt barum aup ber SEatmub, ju fünbigen

ertaubt, bop möge man es peimtip tpun 3).

Oa fomit bie Stabbiner beS Oatmub unb bie fpätern ) für gteip götttip patten, fogar auf biefetbe SRanter Vernunft berpöpnenb fpreienbe ©iberfprüpe für ©otteS ort erftäreu, fo Werben wir fie atfe mit gteipem Sie«

et bepanbetn unb bie Einen wie bie Üinbern pören, inbem r baran gepeu, etlipe §auptftüde aus ber ©iaubenS«

b ©ittentepre beS Oatmubjuben fenuen ju terneu.

») Tr. Erubin f. 13_c. 2) Tr. Chagiga f. 3. 2. aufgenom«

i in bie Kabboth ju Bemidbar par 14 f. 210 (ein ßomment.

n 4. S u p Stofe, Welpe« mit bemidb. Beginnt, um 300 f) afjr.) — 3) Tr. Chagiga f. 16, i; Kiddusch, f. 40,. 1.

Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

„3ß begreife, baß es bir fßwer Würbe, mit Bon beutet ueuerlißen Vetpören ju fßretben. 3ept iß es nißt Weife nötig, unb iß Weiß· ben ganjen fpergang ber ©aße attS ben

© r fegte beibe, Segute unb Strcße, biegt nebeneinanber, bainit eine bie anbere ergänje, eine oon ber anberen lerne. (Reben

bie EWonarcßin aufa weilen mag, überaß wibmet bie fioße grau faft ißre gange geit ben Pefudjen ber Plinbeit unb Sauben, ber feanfen, SBaifen, fernen, Siechen, (Sienben.

nißt mit ber gaup, noß burß ©ewaltmittel, — fo gu ganbeln wäre für euß unwürbtger, als für pe, fo beganbeit gu werben — fonbern burß gerißtliße Unterfußung unb

So ßanb e8 ißm fßon 1851 feß, unb int 3aßre 1853 würbe bie ©ißtung, für bie er bie einjig entfpreßenbe gorm an ber weffenben Quelle felbß, ben Stabreim ber ©bba

talbett, in welchem ©ilBert ftarb, in ber Hoffnung, fte wür- ben bort gu Sichtern werben, wie er eS eine Stiertelftunbe Bor feinem Sobe Würbe, unb in bem ©lanbeh, es fei baS

»ergeffen, unb barüber Wirb ber HattSßimmef Wieber ßeiter. Welpe SeufeiSfaune bte fpöne Hipparpia an ben ßäßfipen Hunb ©rate« feffette, ßat unS SBiefanb ju fagen »ergeffen,

brüdlidj ber bon Serufalem bezeichnet wirb.. 3n ben alten 21uSgaben g. bon ©enebig aus bem 3apre 1520 unb Slmfterbam born 3apre 1600, Welpe *) 2Iu8gaben für biefeS ©up benupt