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Die Entwicklung des Papsttums bis auf Gregor VII.

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Academic year: 2022

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(1)

. . . \j,i».

Q u e U e n f a m m i u t t g

f i i r ò c i t g e f < f ) i d ) t l i d ) e n U n t e r r i c f y t o t t fyofyerei fjerausgegeben non

<5.£am6ecft,

®ef).Reg.«Rat u.<Dber»Reg..Rat b.b.proDtnjialfàulfolIegiumBerlin in Derbtnbung mit

Profeffor Dr. $. Ku*3e • Berlin unb fflberlef)r«r Dr. p . Rilf)lmattn • Leipzig

================= II: 32 = = = = = = = = = = = = = =

D i e ( E n t a r i c f t i i m g ò e s P a p f t t u m s b i s a u f © r e g o r V I I .

oon

p r o f . D r . 5 . K u t 3 e

In Berlin

D e r l a g c o n B . © . © e u b n e r i n £ c t p 3 i g u n ò B e r l i n

A

(2)

(Quellenfammlung

für öett gefd)icf)tltcf)en Unterricht an leeren Spul en

herausgegeben oon

<5.£ambe<ft

ffitf)- Regierungsrat un6 Oberregierungsrat bei belli proohgialfifluItoUegiiim Berlin

itt Derbitibung mit

Prof.

D r . 5 - K u q c unb D r . p . K ü f f l m a n n

in Berlin Oberlehrer in Ceipjlg

Gs erfßetnen 2 K e t ß e n port Quellen:

Die ijefte her erftett Reiße (I) follen es bem £eßrer ermöglißen, bie roißtigften G r e i g n i f f e b u t ß Quellen 3U beleußten unb fo bie H a u p t m o m e n t e a u s bem g e f ß i ß t l i ß e n U n t e r r i ß t s p e n f u m

3U beftimmterer Anfßauung 3U erßeben.

Die Hefte ber3M)dtCtt Reiße (II) entßalten für ein3elne gefßißtliße Gtfßeinungen ein a u s g i e b i g e s Quellenmatertal, bas einem tieferen Gtfaffen ißrer ßiftorifßen 3ufammenßänge, ber (Eigenart ißres Der«

laufes unb ißrer Bebeutung für bie S o w e i t bient.

Sie werben bem reiferen Sßüler ein f e l b f t ä n b i g e s G r a r b e i t e n g e f ß i ß t l i ß e r G r l e n n t n i s ermöglißen unb fieß befonbers als Unterlage für f r e i e » i f f e n f ß a f t l i ß e A r b e i t e n u n b D o r t r ä g e

nütjtiß erroeifen.

Die Bearbeitung ber einsehen Hefte erfolgt b u r ß b e w ä ß r t e $ a ß « m a n n e t auf ber ffirunblage ß i j t o r i j ß e r S o t f ß u n g unb unter

Berüctfißtigung p ä b a g o g i f ß e r Gefißtspuntte.

Preis eines ftben 52 Seiten gr. 8 umfaffenben Heftes 4 0 pf.

( 3 0 pf. für bie Hefte ber I. Reiße bei gleißseittgem Besage oon (0 Giemplaren.)

D f e f t r ttfebrige p r e i s e r m ö g K ß t bequem bie Knfdßaffttitg fo»

tpoßl fflrbenKlaffcnunterrißt als für bcnGinjelgebraiiß.

Chi Perjeißnls ber erfßienenen, im Brucf unb in Borbereitung befinb' lißen Hefte entßalten Seite 5 unb 4 bes Umfßlags.

Dcrlag oon B. ©. Heubtter itt £eip3tg unb Betlitt

Das IlteibUb 3«igt Karl b. ffir. unö Ceo III., wie fie oott Petrus Sahne unb Stola erhalten.

(Uad) bem IRo|aitbiib im Caieran tu Rom.)

(3)

Jog-6= \

I — K ä z i g a z g s t i s - ^

(Q tudomänyi UJ Kar i, KBnyvtira KOS»,

(Einleitung.

Huf ffirunb ber ©rabition, baß bte flpoftel Petrus unb P a u l u s itt Rom als Ktärtqrer geftorben unb bie römifßen Bifßöfe bie Haßfolger petri feien (1), nehmen btefe unter Berufung auf Ausfprüße ©hrifti, bie Petrus eine Bor»

3ugsftellung unter ben flpofteln 3u3uroeifen fßeinen, früi)3eitig ben ö o r r a n g not alten anberen Btfßöfen in Anfpruß (2) unb erreichen bafür im 4.3aßrßunbert bie allgemeine Anerfennung (3). Die erften uns erhaltenen Deiretalen (4) - toiffen btefe Autorität 3u nerftärten, Leo I. (5) betämpft erfolgreiß Ruf»

leßnungsüerfuße bes <Er3bifßofs non Arles roie bes Bifßofs »on Bt)3an3, unb ©regor I. (6) begrünbet bie Dorßerrfßaft ber römtfßen Ktrße b a b u r ß aufs feftefte, baß er t a t f ä ß l i ß bie bebeutenbfte perfönlißfeit unter allen feinen 3eitgenoffen ift, obgletß er gar fein Dorreßt für f i ß beanfprußt, melmeßr ben Uttel eines allgemeinen Pgpftes befßetben ablehnt unb f t ß bereitroiiüg beut liaifer untererbnet. Die Übergriffe bes Kaifers Leo III. auf bas bogmatifße (Bebtet neranlaffen ben p a p f t ©regor II. 3u einer förmitßen flbfage an Bt)3an3 (7), bas ohnehin feinen S ß u ß gegen bie Langobarben gemährt, ©egen biefe Bebränger ruft ©regor III. nergebliß bie fjtlfe ber 5ranfen an (8); nadßer aber, bietet ber Ijausmeier Pippin, um König 3u roerben, bem papfttum bie fjanb 3u einem Bünbnis, bas gern angenommen mirb (9). Karl ber ffiroße mirb Begrünber bes Kirßenftaates (10) unb Sßußßerr ber Kirße (11) unb läßt f i ß bie im Augenbltcf unermünfßte Kaiferfrönung (12) als jutreffertbe Be3eißnung feiner töürbe gefallen. Die Ktrße aber roünfßt 3roar ben Sßuß, erträgt jeboß nur ungern bie fjerr»

f ß a f t bes Katfers (13), unb Rifolaus i. nerfteßt es, in bem ®heba nöel bes Königs L o ß a r bem Kaifer ©roß 3u bieten unb ben König 3u meiftern (14).

3n ber 5olge3Mt gerät bas papfttum in Abl)ängigfeit non ben in Rom herrfßenben Abelsgefßleßtem (15). ©tto I. ftellt bie f i r ß i i ß e (Drbnung mieber h « (16), unter feinen R a ß f o l g e m aber unterliegen b o ß bte fatfer»

ü ß gefinnten p ä p f t e mieberholt ben fleinen örtlißen ©eroalten. Ruf bem feiten ©runbe unbebingter Derroerfung ber Simonie f ß a f f t bann fjeinriß III.

eine Kirßenreform, bie bem papfte roieber im Sinne Karls bes ffiroßen unb ®ttos I. bie f j e r r f ß a f t über bte Kirße unter ber fjoßeit bes Katfers fißert (17). Aber n a ß feinem frühen ©obe roeiß bas Papfttum unter bem Bei»

rat fjilbebranbs f i ß auf eigene $üße 3u ftellen, inbem es bas R e ß t ber Papft»

roaßl faft ausfßließliß ben Karbinalbtfßöfen 3uerfennt (18), f i ß in ben bisßer feinblißen Rormannen eine Sßußtruppe f ß a f f t (19) unb bie Unab»

ßäugigfeit ber geiftlißen ffieroalt r»on ber roeltlißen tßeoretifß begrünben läßt (20 u. 21).

atueUenfammlung 11,32: Kurje, Papfttum bis auf (BregorVII. 1

(4)

1. Die tEraöitton über Petrus unö feine erften ttadjfolger.

a) Aus bem Briefe bes Bifßofs Siemens oon Rom an bie Korinther (um 95).1

c. 5 . . . . Reßmen wir uns bie guten Apoftel oor Augen: b e n p e t r o s , b e r . . . n i ß t ein unb n i ß t 3toei, fonbern meßr fltüßfale 3U ertragen ßatte unb fo b u r ß ben TTtärtrjrertob 3ur oerbienten Stätte bes Rußmes einging.. . . b) Aus ber Stßrift bes Bifßofs 3renaus oon iijon (f 202) gegen bie ©noftifer.2

III 1. RIattßäus ß a t . . . , wäßrenb P e t r u s unb P a u l u s 3U Rom bas Goangelium prebigten unb bie Kircße grünbeten I I I 3 , 3 . J n b e m alfo bie feligert Apoftel bie Kirdje grünbeten unb einrichteten, übergaben fte bem £inus bie A u f f t ß t (episcopatum) über bie £eitung ber Kirße. Diefes O n u s gebenft P a u l u s in ben a n Gimotßeus gerißteten Briefen (II. Gim. 4, 21). Gs folgte ißm Anaflet; nacß ißm erlangte ben Gpiftopat an britter Stelle oon ben Apofteln Giemens, ber bie Apoftel felbft faß unb mit ißnen oerfeßrte. . . . Diefem Giemens folgte Guariftus unb bem Guariftus Atejanber, unb barauf würbe als fecßfter oon ben Apofteln Sijtus (eigentli<ß Xpftos) eingefeßt. . . feßt ßat a n 3wölfter Stelle oon ben Apofteln Gieutßerius ben Gpiffopat. D u r ß biefe Weiße unb Racßfolge ift bie oon ben Apofteln ßer in ber Kircße be=

fteßenbe Überlieferung unb prebigt ber Waßrßeit auf u n s gefommen.

c) Aus einer Schrift bes Presbpters GertuBian oon Karthago um 220.

(Be praescriptione haeretieorum c. 36.)'

. . . "Da Haft bu Rom . . . Wie giücfiicß ift biefe Kirche, ber bie Apoftel bie gan3e£ehre famt tßrem Blute ausgefßüttet ßaben, wo P e t r u s bem£eiben bes Herrn gleichgemacht (b. h- gefreu3igt), 050 P a u l u s mit bem Gnbe Jo«

hannis (bes Gäufers) gefrönt (b. h- entßauptet), wo ber Apoftel J o h a n n e s , naßbern er, ohne S ß a b e n 3U erleiben, in feuriges ffii g e t a u f t toorben ift, auf eine 3nfel oerbannt wirb.

d) ®rigenes ( t 234) bei iufebtos (K i r c h e n g e s c h i c h t e I I I 1).4

P e t r u s aber . . . ift f ß f i e ß i i ß aucß n a ß Rom gefommen unb mit bem Kopfe nacß unten gefreu3igt worben, nacßbem er felbft oerlangt ßatte, fo 3U leiben. W a s foll i ß oon P a u l u s reben, ber . . . in Rom. unter Rero als Ittärtprer geenbet ß a t ? Dies fteßt w ö r t l i ß bei ®rigenes im 3. B u ß e feiner Auslegungen 3ur ffienefis in flaren Worten 3U Iefen.

2. Kömifdje Rnfprücfje unö ti)rc Befämpfung.

a) Bifßof Giemens (t 102) an bie Korinther.6

c . 5 7 , 2. £ernet e u ß unterorbnen . . . c. 6 3 . Denn 5reube unb Stofe werbet ißr uns bereiten, wenn ißr bem oon uns ©efßrtebenen um bes Hei»

Itgen ffieiftes willen geßorfam . . .

1 ff. Wirbt, Quellen 31a ©efßißte bes papfttums, 2. Aufl. Hr. 4.

2 Wirbt, a. a. ffl. 25. 27. 3 Wirbt 35.

4 Wigne, Patrologia Graeco-Latina XX 216. 6 Wirbt 5.

(5)

2. Römifcße flnfprücfje unb ißte Beiämpfung 3 b) Bifcßof Bittor (193—213) unö Oer fflfterftreit.

(.Eusebios, Kirchengeschichte V 24.)1

1. Die Bifdjöfe in Kleinafien, bie ficf) öarauf »erfteiften, baß m a n ben ißnen früßer feit alters überlieferten Braud) (©ftern 3u feiern) feftßalten muffe, führte polt)!rates (oon Gpßefos), ber aud) felbft in ber Scßrift, bie er gegen Diftor unb bie römifcße Kircße »erfaßte, folgenbermaßen bie auf ißn geiomntene Überlieferung auseinanbergefeßt ß a t : . . . 9. Auf ©runb beffen »erfucßt ber Dorfteßer ber Römer, Dütor, insgefamt bie ffiemeinben non g a n3 Afien 3ugleid) mit ben angren3enben Kcrcßen als ßeteroboy oon ber gemeinfamen (Einigung ab3utrennen unb macßt es fdjriftlid) betannt, inbem er »ertünbet, baß alle bortigen Brüber gän3Iicß außerßalb ber ©e=

meinfcßaft feien. 10. Dod) nicßt allen Bifcßöfen gefiel bas . . . 11. Giner oon ißnen, J r e n ä u s (non £t)on), ßat im Ramen ber Brüber in ©allien, bie er füßrte, einen Brief, gefcßrieben, in bem er 3w a r barin, baß m a n nur am Gage bes ijerca bas Rtqfterium ber Auferfteßung bes ijerrn feiern bürfe, ber Anfidjt Diftors ge3iemenb beipflichtet, übrigens aber ihn bringenb er*

mahnt, nid)t alle Kirchen ©ottes, bie bie Überlieferung bes alten Braud)es bewahrten, ab3uhauen.

c) SertuUian gegen Biftßof daliiftus (2(1—222).

( Z ) e pudicitia.)8

1. 3cß höre aud), baß eine Derorbnung ergangen ift, unb 3w a r eine entfcßeibenbe. Der ßödjfte ©berpriefter (Pontifex maximus) nämlid), b. ß.

ber Bifdfof ber Bifcßöfe, »erorbnet: ,,3cß erlaffe bie Dergehen bes Gßebrucßs unb ber Buhlerei benen, bie Buße getan haben." Gine Derorbnung, bie man nicht als wohlgetan wirb be3eid)nen fönnen! . . . 21. 3 n betreff beines Spruches frage id) jeßt, woher bu bies Red)t für bie Kirche in Anfprud) nimmft. Weil ber Ijerr 3u P e t r u s gejagt hat (TTtattß. 16, 18): „Auf biefen

$elfen werbe id) meine Kirche bauen, bir habe id) bie Sdjlüffel bes ijimmeb reidjs übergeben", ober: „ W a s bu auf Grben binbeft ober löfeft, bas wirb im ijimmel gebunben ober gelöft fein", besl)alb willft bu auf bid) bie RTacht

3u töfen unb 3u binben ableiten, b. i). auf bie gan3e P e t r u s nat)eftei)enbe Kirche? Wer bift bu, baß bu bie ßanbgreiflid)e Abficht bes ijerrn, bie bies bem P e t r u s perfönlicß überträgt, umftößt unb »eränberft? „Auf bid)", fagt er, „werbe id) meine Kird)e bauen", unb: ,,3d) werbe bir bie Sd)Iüffel geben", nicht ber Kircße, unb: „ W a s bu löfeft ober binbeft", nidjt w a s fie Iöfen ober binben.

d) (Ztiprian, Bifcßof »on Kartßago (248—258) über ben Dorrang bes Petrus.

(über die Einheit der Kirche c. 4:)3 Gs fprid)t ber f )e r r 3u P e t r u s (RTatti). 16, 18): ,,3d) fage bir, bu bift P e t r u s . . . "

Auf einen baut er bie Kircße, unb obgleid) er allen Apofteln nad) feiner Auferfteßung gleiche ©ewalt erteilt unb fagt (3oß. 20, 2 1 ) : „Wie rnid) ber Dater gefanbt ßat, fo fenbe id) eud) . . . " , fo ßat er bod), um bie

1 mirbt 22. 8 lllirbt 39. 40. 3 IHirbt 52.

I*

(6)

4 3. flnerfennung bes römifdjett üorreßtes

Ginßeit 3U beiunben, ben Urfprung ebenbiefer Ginßeit als bei einem be=

ginnenb b u r ß fein tDort feftgelegt. A u ß bie anbeten Apoftel w a r e n burß«

aus bas, w a s P e t r u s war, mit gleißem Anteil an ber Gßre unb ber Ge=

roalt begabt, aber ber Urfprung geßt oon ber Ginßeit aus, bamit bie K i r ß e Gßrifti als eine erwiefen werbe . . . U)er an biefer Ginßeit ber K i r ß e n i ß t feftßäit, meint ber, a m Glauben feft3ußalten? IDer ber K i r ß e wiberftrebt unb wiberfteßt, glaubt ber in ber K i r ß e 3U fein? . . . .

(Brief 71\)x A u ß Petrus, ben ber ijerr 3uerft erwäßlte unb auf ben er feine K i r ß e baute, ßat n i ß t , als P a u l u s fpäter mit ißm über bie Be=

fßneibung ftritt, f i ß irgenb etwas unbefßeiben ßerausgenommen ober f i ß angemaßt 3U fagen, er ßabe ben Dorrang unb ißm müffe oon Ueulingen unb Späieren pielmeßr Geßorfam erroiefen werben.

3. Htterfennung bes römijcijen Dorrecfytes.

a) Sßreibett ber Spnobe oon Arles (3(6) an ben tömifßen Bifßof Siioefter.2

. . . D u r ß bas gemeinfame Banb ber£iebe unb bie Ginßeit ber IKutter, * ber tatßolifßen Kirße, nerbunben, 3ur Stabt ber Arelatenfer b u r ß bes frommen Kaifers (Gonftantin) IDillen gefüßrt, begrüßen w i r t o n ba a u s B i ß , rußmreißfter Dater (papa)8, mit gebüßrenber G ß r f u r ß t

b) Kon3» oon tticöa 325.4

Kanon 6. Die alten B r ä u ß e in Ägrjpten, £ibr)en unb ber p e n t a p o l i s follen in Geltung bleiben6, fo baß ber Bifßof oon Alejanbria über alle biefe bie B l a ß t ßat, ba a u ß f ü r ben Bifßof in Rom bies ß e r f ö m m l i ß ift;

in äßnlißer IDeife follen a u ß 3U Antioßia unb in ben onberen p r o o i ^ e n ben K i r ß e n bie alten D o r r c ß t e gewaßrt werben.

c) Kon3il su Sarbifa (jeßt Sofia) 34(5.6

Kanon 3. „. . . IDenn irgenbeiner ber Bifßöfe in irgenbeiner S ä ß e gerißtet ift unb eine gute S ä ß e 3U ßaben meint, baß bie Beratung wieber aufgenommen werbe: wenn es e u ß gefällt, fo wollen wir bas G e b ä ß t n i s bes ßeiiigen Apoftels P e t r u s eßren, baß oon benen, bie bie S ä ß e geprüft ßaben, an ben römifßen Bifßof J u l i u s berißtet werbe, unb wenn er ent«

fßeibet, baß bas G e r i ß t 3U erneuern fei, fo mag es erneuert werben unb er bie R i ß t e r ftellen; wenn er es aber gutßeißt, . . . fo wirb, w a s er ent«

fßieben ßat, befräftigt fein. 3ft bas allen r e ß t ? " Die Sqnobe antwortete:

„ J a (Placet)."

1 ITtirbt 56. a ITtirbt 84.

3 Als papa wirb a u ß Bifßof <Et)prian oon Kartßago (f. 0.) in einem Briefe römifßer Klcrtfer be3eißnet (ITtirbt 54). 4 tTtirbt 92.

c Die tömifßen £egaten ßaben biefen Kanon auf ber Sijnobe oon Cßalfe«

bon 451 fo oorgetragen: „Die r ö m t f ß e K i r ß e ß a t f t e t s ben D o r r a n g g e ß a b t ; boß mag a u ß flg., £. unb b. pent. batan feftßalten, baß . . . "

6 ITtirbt 98.

(7)

4. Die älteften päpftlidjen Defretalen 5 d) Beifügung 5er Kaifer ©ratio« unb Dalentinian 378.1

. . . tDir roollen aber, baß (jeher Btfßof), w e i ß e r b u r ß bas ffierißt bes (römtfßen B t f ß o f s ) D a m a f u s . . . oerurteiit worben ift, wenn er un»

gereßterweife feine K i r ß e beßalten colli, wie a u ß ber, weißer, cor bas priefterltße ffierißt gelaben, n i ß t ßingeßt, entmeber oon ben Ijerren mili»

t ä r i f ß e n Befehlshabern ffialiiens unb 3taliens ober oon ben profonfuln ober Difaren t r a f t ß r e r Amtsgewalt an bas b i f ß ö f l i ß e ffierißt oetwiefen werbe, fo baß er unter ffieleit 3ur Stabt Rom fomme . . .

e) Konjil oon Konftantinopel 38t.8

Kanon 3. Daß jeboß ber Btfßof non Konftantinopel bas D o r r e ß t ber <Eh" n ä ß f t bem Btfßof oon Rom haben № weil es felbft Heu»Rom ift.

4. Die älteren päpftlid|en Defretalen.

a) Bifßof Siricius oon Horn an einen fpanifßen Btfßof 385.3

J e ß t e r f u ß e n wir Deine Brüberlißfeit, 3ur beffern B e a ß t u n g ber Dor»

fßriften unb Aufreßterhaitung ber aufgehellten (Entfßeibungen bies, w a s IDtr auf Deine Anfragen erwibert haben, 3ur Kenntnis aller U n f e r n Rtit»

bifßöfe bringen 3U laffen, unb 3war n i ß t nur berjenigen, bie in Deinem c- r /j : fjv.k S».t> rtiiÄ Ati nTTo fnrmifAgtt

J p i e u y c i ^ U l U C U C Ö i a y t l l i y t | t g l | V I W U I 1 v . . . V . . . ^ . . . ,r 1 - 1 — -

B i f ß ö f e . . . bies, w a s oon Uns b u r ß tjellfarrie Derorbnung oerfügt ift, unter bem ffieleit Deiner Briefe gefanbt werbe. Unb obgleiß es feinem ber Priefter bes f j e r r n freifteht, bie Saßungen bes apoftolifßen Stußles . . . n i ß t 3U fennen, fo wirb es b o ß nüßlißer unb entfpreßenb bem Alter Deines Prieftertums f ü r Deine Liebe (dilectioni t u a e )4 r e ß t r ü ß m l i ß fein fönnen, wenn bas, w a s an D i ß befonbers mit allgemeiner ffieltung gefßrieben ift . . . 3ur Kenntnis aller Unferer Brüber g e b r a ß t wirb . . .

b) 3nnocen3 I. an einen gaHifßen Btfßof 404.6

5. IDenn irgenbwelße Streitigfeiten unter Klerifern, fo höheren wie nieberen Ranges, entftanben finb, foii gemäß ber Sqnobe non Ricäa (oiei»

meßr Sarbifa!) ber Streit oon ben oerfammelten B i f ß ö f e n berfelben pro»

nin3 entfßieben werben, unb es foll feinem erlaubt fei", oljne bie Dorent»

fßetbung ber römtfßen Kirße, ber in allen S a ß e n bie (Ef)rfurßt bewahrt werben muß, . . . 3U anberen p r o o t ^ e n 3U eilen.

6. tDemt wißtigere S a ß e n oorgebraßt finb, follen fie, wie bie Stjnobe befßioffen hat unb ber glüefliße B r a u ß es forbert, n a ß ber bifßöflißen (Entfßeibung an ben apoftolifßen Stuhl berißtet werben.

c) 3itnoccn5 1. on einen italifßen Btfßof 4t6.6

2. IDer wüßte n i ß t . . . , baß, w a s oon bem Apoftelfürften Petrus ber römtfßen K i r ß e überliefert ift unb bis jeßt bewahrt wirb, oon allen be»

1 TTtanfi, conciliorum collectio III 627-629. 8 mirbt 105.

3 Hlirbt 106. 4 Stef)enbe Be3etßnung für perfonen oon Rang; ogl.

„(Euer Liebben". 6 IRirbt 113. 6 RXirbt 114.

(8)

6 5. £eo 1. (440—461)

o b a ß t e t werben muß . . .? j u m a l ba es. ßanbgreifliß ift, baß f ü r gan3 3talien, ©aliien, Spanien, flfrtfa unb SÍ3ÍIien unb bie 3wifßenliegenben 3nfein feiner K i r ß e n eingerißtet ßat, außer benen, bie ber eßrwürbige flpoftei P e t r u s ober feine - l l a ß f o l g e r als priefter eingefeßt ßaben . . ' . fie müffen bem folgen, w a s bie r ö m i f ß e K i r ß e bewaßrt . . .

5. £eo I. (440—461).

a) Berorbnung b«s Koffers Balenttnion Iii. 445.'

Hilarius n ä m l i ß , ber Bifßof oon flrelate, ß a t fiß, oßne ben Oberpriefter ber K i r ß e ber Stabt Rom 3U befragen, R t ß t e r f p r ü ß e . . . angemaßt . . . unb . . . bies entfßeiben W i r b u r ß eine für alle 3eit gültige 5eftfeßung, baß es ben gallifßen Bifßöfen wie benen ber anberen prooin3en txißt er«

laubt fein foll, etwas wiber bas alte Herfommen oßne bie ©eneßmigung bes eßrwürbigen p a p f t e s ber ewigen Stabt 3U oerfußen. Sonbern bas fei ißnen unb allen an ©efeßes Statt, w a s basflnfeßen bes apoftolifßen Stußles geßeiligt ßat, fo baß, wenn einer ber Bifßöfe cor bas ffierißt bes römifßenDor«

fteßers gelaben wirb unb 3U fommen uerabfäumt, er b u r ß ben Derwalter ber«

felben prooin3 3U erfßeinen ge3wungen werbe, wobei b u r ß w e g gewaßrt bleibt, w a s Unfere ßoßfeiigen Dorfaßren ber römifßen K i r ß e übertragen ßaben.

b) £eos I. Sßretben an Katfer Itlatcian 452.8

D u r ß bie große ffinabe ber göttlißen Barmßer3igfeit ift bie Sreube ber gan3en fatßolifßen K i r ß e oeroielfäitigt worben, ba b u r ß ben ßetiigen unb r ü ß m l i ß e n Gifer Gurer Huib (Clemenfiae Vestrae) ber ßößftoerberb«

iiße 3 r r t u m3 getilgt worben i j t . . . R t ö g e . . . bie Stabt Konftantinopei ißren Rußm ßaben unb f i ß n o ß lange bes Kaifertums Gurer Huib erfreuen. Den«

n o ß ift es ein anber Ding um weitliße als um geiftliße flngelegenßeiten, unb außer bem Seifen, ben ber Herr 3ugrunbe gelegt ßat, wirb es feinen feften B a u geben . . . Die Prioiiegien ber Kirßen, bie . . . b u r ß bte Be=

fßlüf'fe ber eßrwürbigen Sqnobe oon Ricäa feftgeftellt finb, f ö n n e n . . . b u r ß feine Reuerung geänbert werben R t a ß e t , . . . baß ber genannte Bifßof (Rnatolius oon Btßcn^) f ü r ben Srieben forge unb n i ß t meine, bas fei ißm erlaubt gewefen, baß er ber K i r ß e Pon Rntioßia . . . einen Bifßof 3U weißen f i ß ßerausgenommen ßat . . .

c) Sßreiben £eos l. an flnatolius oon Bi^anj 454.4

. . . Gs ift mir lieb, teuerfter Bruber, baß Deine £iebe (dilectio) be»

fennt, 3U mißbilligen, w a s fie f ß o n bamals n i ß t ßätte billigen bürfen . . . Uber alles rate unb maßne i ß mit brüberltßer £tebe, bie ben Srieben ber gefamten K i r ß e waßrenben Befßiüffe ber nicänifßen Saßungen (canones) 3U beobaßten . . .

1 Wirbt 131. 8 Wanft VI 187-194.

3 Kanon 28 bes Ko^ils oon ffhoKebon, 6cr ben Bifßof oon B m a m bent römifßen gleißftellt. 4 Wanfi VI 290—292.

(9)

6. Gregor I. (590—604) 7

6. ©regor I. (590—604).

a) Berißt bes dßrontften Gregor oon Sours ( t 594) ü b « Gregors I. (Erhebung.1

tDeil bie K i r ß e Gottes r u ß t oßne £enter fein tonnte, wäßlte alles Doli ben Diatonus Gregor. Diefer w a r n ä m l i ß aus ben erften Senatoren, oon J u g e n b auf Gott ergeben, ü n b Hatte auf feinem eigenen Befiß in St3i=

lien f e ß s Klöfter gegrünbet, ein fiebentes innerhalb ber lltauern Roms ein«

gerißtet; unb inbem er biefen fo nie! irbifßen Befiß 3uwies, als 3ur Dar«

r e i ß u n g bes t ä g l i ß e n £ebensunterßaltes ausreißte, Bertaufte er bas ü b r i g e . . . unb fßentte es ben Armen; unb er, ber torßer in feibener Gewanbung, mit fßimmernben (Ebetfteinen . . . 3U geßen pflegte, ließ f i ß 3um Dienfte bes Altars bes Herrn weißen. . . . Unb fo groß w a r feine (Entßaltfamiett bet ben Speifen, feine tDacßfamfeit bei ben Gebeten, feine Strenge beim Saften, baß er mit bem g e f ß w ä ß t e n Körper t a u m befteßen tonnte. 3 n ber Hüffen«

f ß a f t ber Grammatif, Dialettit unb Rßetorit w a r er fo unterwiefen, baß er in ber Hauptftabt felbft teinem nacß3ufteßen fßien, um fo eifriger be«

müßt, bie ß ö ß f t e Stellung 3U meiben, bamit n i ß t — w a s er früßer uon f i ß geworfen ßatte — wieber in ber tDelt t o n ber erlangten (Eßre ßer eine gewiffe (Eitelfeit f i ß bei ißm einfßliße. Daßer g e f ß a ß es, baß er einen Brief au ben Kaifer m a u r i c i u s fßicfte, beffen Soßn er a u s ber Heiligen S a u f e geßoben ßatte, ißn befßwörenb unb mit bringenber Bitte forbernb, niemals bem Dolte bie (Einwilligung 3U geben, baß es ißn 3U bem Glan3e biefer (Eßre erßebe. Aber ber p r ä f e t t t o n Rom, Germanus, ließ feinen Boten abfangen unb feftneßmen, 3erriß ben Brief unb fßicfte bem Kaifer feine 3u=

ftimmung 3U bem, w a s gefßeßen w a r . Der Kaifer aber bantte Gott aus S r e u n b f ß a f t 3U bem Diatonus, baß er ben p i a ß biefer (Eßre gefunben ßätte, gab Anroeifung unb ließ ißn einfeßen.

b) Sßrcibett Gregors I. an Kaifer mauricius 593.8

. . . 3 ß ßabe, bem Befeßle Untertan, basfelbe Gefeß n a ß ben per«

fßiebenen Gegenben ber (Erbe oerfßicfen laffen, unb weil bas Gefeß felbft bem allmäßtigen Gotte teineswegs angeneßm ift, fieße, fo ßabe i ß bas b u r ß ein Blatt mit meinem R a t f ß l a g e ben gnäbigften Herren gemelbet.

R o ß beiben Seiten ßabe i ß alfo meine P f l i ß t erfüllt, inbem i ß bem Kaifer Geßorfam erwies unb im Kamen Gottes meine KTeinung teineswegs nerfßwieg.

c) Sßreiben an Kaifer mauricius 595.3

. . . Allen alfo, bie bas (Eoangelium tennen, ift tlar, baß b u r ß bas IDort bes Herrn bem ßeiligen Apoftel Petrus, bem Sürften aller Apoftel, bie Sorge f ü r bie gan3e K i r ß e anoertraut worben ift. . Denn 3U ißm wirb gefagt (Joß. 21,17): „Petrus, liebft bu m i ß ? weibe meine S ß a f e . " 3 u

1 Mon. Germ, (©uartausgabe) Scriptores rer. Meroving. I, Gregorii epi- scopi Turoaensis hist. Francorum X I .

8 Mon. Germ, (©uartausgabe) Epistolarum tomus I, Gregorn regi- strum III 6. 3 Gregorii registrum V 37.

(10)

8 6. ffiregor I. (590—604)

ißm wirb gefagt (£u!. 22, 3 1 ) : „Sieße, ber S a t a n ßat oerfußt, eucß 3u fißten wie Wei3en, unb i(ß habe f ü r bicß gebeten, Petrus, baß beine Greue n i ß t oerfage, unb bu, wenn bu einmal befeßrt bift, ftärfe beine Brüber."

3 u ißm wirb gefagt (ITTattß. 16, 18): „Du bift Petrus, unb auf biefen Seifen werbe icß meine Kircße bauen, unb bie Pforten ber fjölle werben n i ß t s gegen fie »ermögen, unb bir werbe icß bie Scßlüffel bes fjimmelreißes geben, unb w a s bu auf (Erben binbeft, b a s w i r b aucß im ßimmel gebunben fein, unb . . . "

Sieße, er empfängt bie Scßlüffel bes fjimmelreißes, ißm wirb bie RTacßt, 3u binben unb 3u Iöfen, erteilt, ißm wirb bie Sorge für bie gan3e Kircße unb bie Süßrerftellung übertragen, unb bocß wirb er n i ß t Umnerfalapoftel genannt;

unb mein ßeiligfter KTitpriefter 3 o ß a n n e s (Bifcßof »on Konftantinopel) »er=

f u ß t ficß Knioerfalbifßof nennen 3u laffen. D a s treibt m i ß , aus3urufen unb

3u fagen: „ ® 3eiten, o Sitten!" . . . Derteibige icß etwa barin, frömmfter fjerr (Kaifer), meine eigene S ä ß e ? Käcße icß etwa eine perfönliße K r ä n f u n g ? Die Sa<ße bes allmäßtigen'Gottes, bie Sacße ber allgemeinen K i r c ß e . . . . 3ener alfo ift »ielmeßr burcß Anroeifung ber frömmften fjerren 3u beugen, ber es

»erfcßmäßt, ben fanonifcßen Dorfßriften ©eßorfam 3u erweifen. . . . Denn icß bin aller priefter Knecßt,1 foweit fie priefterlicß leben. . . .

d) Schreiben an Bifcßof (Eulogius »on aiejanbria.8

. . . Aucß ßat ficß i u r e ©ottfeligfeit bie ITtüße gegeben, mir an3

3eigen, fie fcßreibe an gewiffe £eute n i ß t meßr bie ftoI3e Benennung, bie a u s ber Wur3el ber Gitelfeit ßernorgegangen ift, unb fagt mir bas mit ben Worten: „wie 3 ß r befoßlen ß a b t " . Dies Wort Befeßlen ßaltet bitte »on meinem ©ßre fern, weil icß weiß, wer icß bin unb wer ißr feib: ber Steh lung n a ß . n ä m l i ß feib ißr mir Brüber, ben Sitten nacß Däter. 3cß ßabe alfo meßt befoßlen, fonbern w a s nüßlicß fcßien, an3eigen laffen. Docß finbe icß nicht, baß Gure ©ottfeligfeit gerabe bas, w a s i ß Gurem ©ebäcßtnis ein»

3uprägen fußte, »olifommen ßat erfaffen wollen. Denn i ß ßabe gefagt, weber mir n o ß irgenbwelßem anberen fülltet 3ßr fo etwas fßreiben, unb fieß ba! in ber Dorrebe bes Briefes, ben 3 ß r a n miß, ber f i ß bas »erbe»

ten, fßicftet, ßabt 3ßr bas W o r t ber ftoI3en Anrebe nieberfßreiben laffen, inbem 3 ß r m i ß ben allgemeinen P a p f t (universalem p a p a m ) nennt. Dies, bitte i ß , möge mir Gure Iiebenswürbige fjeiligfeit n i ß t wieber tun.

e) Sßreiben an ben tangobarbenfönig flgilulf 598.'

D a n ! fagen W i r Gurer Grßabenßeit, baß 3ßr, llnfere Bitte erßörenb, einen Srieben, ber beiben Parteien nüßen wirb, wie W i r 3u G u ß bas 3u=

trauen hatten, angeorbnet ßabt. Daßer ßaben Wir Gurer Grßabenßeit Klugheit unb ©üte feßr gerühmt, weil 3ßr b u r ß bie £iebe 3um ^rieben Gure £iebe 3u ©ott, ber bie Quelle bes Srieöens ift, ge3eigt ßabt. Denn wenn er - w a s ferne fei! - n i ß t gefßloffen wäre, w a s hatte bann anberes

„ ' 3rt rtianßen Briefen (3uerft registrum I, 14a) nennt er fiß „Knecßt ber Knecßte ©ottes . Gregor» registrum VIII 29. 3 Greg, registrum IX 66.

(11)

7. Sßreibert ©regors Ii. an ben Katfer £eo III. c. 729 3 311 gefßeßen, als baß b u r ß bie S ß u l b unb 3unt S ß a b e n ber Parteien bas

Blut ber armen Bauern,1 bereu Arbeit beiben nüßt, »ergoffen würbe? Aber bamit W i r oon bem S i e b e n , wie er non G u ß g e m a ß t ift, Außen fpüren, bitten W i r mit bem ©ruße ber oäierltßen £tebe, fo oft bie ©elegenßeit f i ß bietet, Guren íjerjögen, bie an oerfßtebenen ©rten unb befonbers i n biefen ©egenben eingefeßt finb,2 in Guren Briefen 3U befehlen, baß fte bie;

fen Stieben, wie es »erfproßen ift, eßrliß ßalten. . . .

7. Schreiben ©regors II. oit öen Katfer £eo III. c. 729.

3 Den Brief Gurer oon ©oit gefßirmten Rtajeftät unb B r ü b e r l i ß f e i t . . . ßaben W i r erhalten 3eßn 3 a ß r e btfi Du b u r ß ffiottes ©üte r e ß t ge=

wanbelt unb ßaft ber heiligen Bilber n i ß t Grwäßnung getan; nun aber fagft Du, fie nähmen bie Stelle uon ffiößenbilbern (idolorum) ein unb ißre Dereßrer feien Bilberbtener, unb ßaft D t ß ißrer ijinausroerfung unb oölli»

gen D e r n i ß t u n g 3 u g e w a n b t . . . . W a r u m aber ßaft Du als Katfer unb Haupt ber Gßriften bte Weifen n i ß t befragt, . . . beoor Du bas ntebere Doli oölltg oerwirrteft? . . . Dies ßaben uns f e ß s in Gßrifto gehaltene Spnoben über«

liefert, unb bu nimmft ißr 3eugnis n i ß t an. . . . W i r ßaben es nötig, Dir grob unb üngeleßri 3Ü fßteiben, tote Du ungeleßri uno grob bifi. . . . Du weißt, baß bte £eßrfäße ber ßetltgen K t r ß e n i ß t S ä ß e ber Katfer ftnb,

•fonbern ber ffiberpriefter (pontificum); barum ftnb ben K i r ß e n ®berpriefter oorgefeßt, bie f i ß oon ben ffiefßäften bes Staates entßalten, unb folgliß mögen bte Katfer f i ß gletßerweife com K i r ß l t ß e n fernßalten unb f i ß ba«

mit befaffen, w a s tßnen anoertraut ift . . . ©ott ift mein 3euge: Deine Briefe an U n s ßaben W i r ben ®ßren unb H ^ e t t ber Könige bes Weftens oorgetragen, oon ißrer Seite Dtr S i e b e n unb Woßlwollen oermtitelnb.

Desßalb ßaben fie a u ß Deine Gßrenbrtefe empfangen, wie es f i ß gebüßrt, baß Könige oon Königen geeßrt werben.

. . . Als aber (Kömer, bte bort gewefen waren) . . . jeber in feiner Heimat Deine jugenblißen unb finbifßen Gaten er3äßlt ßatten, ba warfen fte Deine Gßrenbrtefe ßin unb traten barauf. . . . Aber Du f u ß f t fte ja 3U fßrecfen unb f p r i ß f t : „ 3 ß werbe n a ß Rom fßicfen unb bas Bilb bes ßetltgen P e t r u s 3erbreßen; aber a u ß ben boritgen ®berpriefter ©regor werbe i ß gefeffelt ßerfüßren Iaffen, wie Gonftantin (oielmeßr Gonftans II.) ben (Papft) RXaritn (653) ßerfüßren ließ." . . . Wenn Dü U n s nun fo f r e ß befßimpffi unb bebroßft, (fo wtffe:) Wir b r a u ß e n uns mit Dir in feinen Kampf etn3ulaffen: 2 4 Siabten weit wirb ber r ö m i f ß e ffiberpriefter in bte

©egenb (b. ß. in ben S ß u ß bes H ^ o g s ) oon Gampanien entweißen; bann fomm Du unb »erfolge bte Wtnbe. . . .

1 Diele Briefe t r i e b e n fiß auf bie üerroaltung bes „(Erbteils" (Patrimonium) ber Kirße, bas fiß über gan3 3talien, Dalmaiten, St3tlien unb flfrifa erftredt.

8 flnberorts flagt er über bie ßerjöge oon Spoleto unb Beneoent.

3 tftanfi XII 959-973.

muellcniammtung II, 32: K u r j e , papfttum bis auf ©regor VII. 2

(12)

10 8. ffiregors III. flnnät)erungsoerfutf) an öen fränftfßen fjausmeier

8. ©regors III. Hnnäijerungsoetiud) an öen fränfif^en ijausmeier.

a) Aus ber «forffeßung ber dfjrontf bes fogenannten Sßoiaftifers Srebegar.1

[22). 3 u ber Seit (739) fßitfte . . . ber P a p f t (papa) ffiregor bie Sßlüffel bes^ ef)rroürbtgen (Brahes mit ben Jeff ein bes heiligen P e t r u s unb mit großen unb, unermeßlichen (Befßenfen eine (Befanbtfßaft, w a s »orljer 3u feinen Seiten gehört ober gefeljen worben war, an ben erwähnten $ ü r f t e n (Karl), wobei ber Dertrag gefßloffen würbe,2 baß er f i ß oom Kaifer trennen unb bas r ö m t f ß e Konfulat bem genannten dürften Karl übertragen wollte.

b) Brief ©regors III. an Karl 740.3

P apft (Bregor feinem ausge3eißnetften Sohne, bem f j e r r n Untertänig Karl.

. . . Die ©ränen nerfiegen ©ag unb R a ß t n i ß t non Unferen Augen, wenn IDir fehen, wie t ä g l i ß unb ringsum bie heilige K i r ß e (Bottes non ß r e n eigenen Söhnen . . . im S t i ß e gelaffen wirb, . . . wenn IDir fehen;

baß . . . jeßt alles mit 5euer unb S ß w e r t nerwüftet wirb non ben Longo«

barbenföntgen Liubpranb unb f)il(be)prcmö. . . . Unb es ift lins, bie IDir bei Dir, ausgejeißnetfter Sohn, 3 u f l u ß t fußten, bisher fein ©roft gefönt»

men. . . . D t ä ß t i g genug ift 3war, teuerfter Sohn, ber Apoftelfürft, b u r ß bie ß m . non (Bott nerliehene (Bewalt felbft fein f j a u s unb fein Doli 3U ner»

teibigen, . ... aber er ftelit bie (Beiinnung feiner treuen Söhne auf bie.

Probe. (Blaube n i ß t , Sohn, ben lügenhaften Dorfpiegeiungen unb R a t f ß l ä * gen fettiger Könige. . . . Aber IDir ermahnen Deine ®üte nor bem f j e r r n unb feinem fßrecfiißen (Berißt, ßriftiißfter Sohn, um (Bottes unb Deines Seelenheiles willen ber K i r ß e bes heiligen P e t r u s 3U fjilfe 3U fommen . . .

9. Pippins Bünönis mit öem Papfttum.

a) Berißt ber fränfifßen Reißsannalen über Pippins Senbung an ben Papft 3aßarias (75p.4

Der Btfßof B u r g h a r b non I D ü ^ b u r g unb ber Kapellan $ o i r a b wur»

ben an ben p a p f t 3 a ß a r i a s gefßicft, 3U fragen wegen ber Könige in £ran=

fen, bie in jener Seit n i ß t bie fönigliße (Bemalt hatten, ob es gut fei ober n i ß t . Unb p a p f t 3 a ß a r i a s ließ P i p p i n fagen, baß es beffer fei,, ber heiße König, ber bte (Bewalt habe, als jener, ber ohne fönigliße (Bewalt blieb;

bamit bie ffirbnung n i ß t geftört würbe, befahl er f r a f t apoftoltfßer Autori»

tat, baß P i p p i n König würbe.

1 Mon. Germ, (Quartausgabe) Script, rer. Merovingicarum II 178f.

8 ©atfäßiiß fam ber Dertrag n i ß t jüftanöe, weil Karl f i ß n i ß t mit Öen Langobaröen oerfeinöen wollte. s Mon. Germ, (Quartausg.) Epist. III 477f.

4 Mon. Germ, (Qftaoausg.) Annales regni Francorum. Diefe Hnnalen finb am Königshofe um 786 unter Benußung älterer Quellen begonnen unb bis 829 gleißjeitig fortgeführt worben; ogi. meine flbijanblung über bie farolingi»

fßen flnnaien, Berlin 1913, Programm 74.

(13)

9. Pippins Bünbnis mit bem papfttum 11 b) Berißt bes papftbußes iiber Stephans H. Befuß im $ranfenreiße 754.1

XV. Da alfo berfelbe ßeilige t l t a n n ben genannten uerberbenbringen«

ben £angobarbentönig (fliftulf) unenbliße ITIal unter Beifügung ur^äßli*

ger Gefßente um S ß o n u n g für bie ißm uon Gott anoertrauten tjerben . . . gebeten ßatte . . . unb ßierin n i ß t s uon ißm erreißte unb ba er 3umal a u ß faß, baß uon ber faiferlißen Gewalt teine ijilfe 3U ßaben fei: fo f ß i d t e .er, wie-feine Dorgänger . . . a n Karl . . . gefßicft ßatten, . . . fo jeßt er

felbft . . . ßeimliß b u r ß einen pilger ein Sßreiben an Pippin, ben König ber S t a u t e n , . . . baß ber Srantentönig felbft feine eigenen Boten ßier n a ß R o m fßicfen folite, b u r ß bie er ißn ßolen ließe.

XVI. Unb wäßrenb uon bemfelben £angobarbenfönig bie Stäbte . . . ber Römer ß a r t bebrängt würben, .traf plößliß ber Bote bes genannten Sraittenlönigs ein, namens flbt Grottigang (Droßtegang uon Jumieges), b u r ß ben er bie Antwort fßictte, baß er . . . bie Bitte bes . . . p a p f t e s erfüllen wolle. . . .

XVIII. . . . fogleiß trafen a u ß bie Boten bes genannten Sranfen«

tönigs P i p p i n ein, Bifßof Robigang (Gßrobegang uon ITteß) unb E)er3°9 A u t ß a r i , um ben . . . p a p f t . . . 3U geleiten.

XXI. . . . Als er f i ß aber n a ß P a u i a in bie Stabt begab ünb cor ben genannten rußlofen König (Aiftulf) gefüßrt würbe, überreißte er ißm Diele Gefßente unb b e f ß w o r ißn gar feßr, . . . bie S ß a f e bes f)errn, bte er geraubt ßatte, 3urüct3ugeben Aber er tonnte bei ißm b u r ß a u s n f ß t s a u s r i ß t e n . Denn a u ß ber taiferliße Gefanbte bat gleißfalls unb über«

r e i ß t e ein taiferlißes Sßreiben unb tonnte n i ß t s erreißen.

XXII. Die genannten Boten ber Sranfen aber beftanben bei felbigem Aiftulf träftig barauf, baß er ben befagten ßeiiigen p a p f t n a ß Sranten 3ießen ließe. . . .

XXIV. . . . unb ben begonnenen tDeg 3ießenb, tarn berfelbe ßeilige P a p f t mit allen, bie mit ißm waren, woßlbeßalten 3U bem eßrwürbigen Klofter bes ßeiiigen Rtärtqrers IlTauricius (St. I K a u r t c e ) — ijter . . . trafen . . . Abt S u l r a b (uon St. Denis) unb E)er3°9 Rotßarb ein, bie uon . . . König P i p p i n . . . entfanbt waren, unb baten benfelben ßeiiigen p a p f t , 3U ißrem König weiter3ureifen . . .

XXV. Als aber berfelbe König bie Antunft besfelben ßeiiigen Papftes uernaßm, m a ß t e er f i ß gar eilig auf, ißm 3U begegnen. . . . ijterfür fßictte er a u ß feinen Soßn K a r l ungefäßr 10 IKilien bem . . . p a p f t entgegen Unb er felbft ftieg in feiner pfafe, an bem (Drte, ber ponticon (Pontßion bei Gßälons f. 11t.) ßeißt, ungefäßr brei ITtilien weit uon feinem Pferbe unb .empfing, mit großer Demut auf ben Boben ßingeftreit, 3ufammen mit feiner Gemaßlin, feinen Sößnen unb Dorneßmen, benfelben ßeiiigen P a p f t ; a u ß f ß r i t t er anftatt bes Stallmeifters eine Streäe weit neben feinem

1 Vita Stephani II. 6et Duchesne, Le Uber pontificalis I 444ff.

2 *

(14)

12 9. Pippins Bünbnis mit bem papfttum

3elter ßer. Darauf . . . jogett alle . . . 3u ber genannten P f a l3, a m 6. 3a=

nuar . . . llnb als fie bann 3ufammen itt ber Kapelle faßen, b a t berfelbe heilige P a p f t ben genannten ß r i f t l i ß f t e n König unter Grünen, b u r ß einen feften Dertrag bie S ä ß e bes heiligen P e t r u s unb bes römifßett Staates 3u orbnen. Diefer ftellte b u r ß einen fofortigen Gib ben . . . P a p f t 3ufrieben, er wolle allen feinen Aufträgen unb Grmahnungen mit allem Bemühen ge=

ßorßen unb, wie jener »erlangt habe, ben G j a r ß a t »on Ra»enna unb bie jum ffiemeinwefen gehörigen Gereßtfame unb ©rte auf jebe Weife 3urü<fgeben.

. XXVII. Aber weil bie Winters3eit be»orftanb, bat er benfelben ßei=

ligen Papft, mit allen Seinigen n a ß bem eßrroürbigen Klofter bes heiligen Dionps (St. Denis) bei P a r i s 3um Winteraufenthalt 3u reifen. Als bies gefßeßen w a r unb er in bemfelben eßrwürbigen Klofter mit bem befagten ßriftlißften König P i p p i n eintraf, würbe . . . n a ß einigen Gagen (erft am 2 8 . 3uli) . . . König P i p p i n »on bemfelben heiligen p a p f t e . . . mit fei=

nen 3wei Söhnen 3u Königen gefalbt.1

XXIX. P i p p i n aber . . . reifte n a ß bem ®rte, ber Garifiacus heißt (Quier3t) nw. Soiffons),2 unb »erfammelte bort alle Großen feiner föntg»

Iißen RTaßt . . . unb befßloß mit ißnen, . . . was er mit bemfelben ßet=

ligen p a p f t e a b g e m a ß t hatte, aus3ufüf)ren.

10. Die (Briinöurtg öes Kircfjenitaates.

a) Gin frSnftfßcr Berißt über Pippins tjeerfaßrtin naß Italien8 754 unb 756.

(754) . . . Pippin alfo . . . belagerte bie Stabt p a o i a . fjier f ß l o ß . er fjeiftulf ein unb bebrängte ißn mit Gottes fjilfe fo, baß er alle ffiereßt»

fame bes heiligen P e t r u s 3urücf3ugeben » e r f p r a ß . . . . f j e i f t u l f . . . gab . . . bie Pentapolis, Rarni, Geccano unb bas übrige, was er bem heiligen Pe=

trus fßulbig war, ben Abgefanbten bes fjerrn Königs P i p p i n unter B ü r g , f ß a f t 3urücf. . . . Dies alles gelobte fjeiftulf mit feinen dürften unb allen Gbeln ber £angobarben eibliß 3u erfüllen. . . . Pippin aber ließ, n a ß b e m er ben" Segen bes fjerrn p a p f t e s (apostolicus) empfangen, biefen in $rie=

ben 3ießen, inbem er ß m Raoenna, bie Pentapolis, Rarni, Geccano unb alles, w a s in jenem Gebiet einbefßloffen .war, übergab. . . .

7 5 5 . 3n biefem 3 a ß r e b r a ß ber £angobarbenfönig fjeiftulf bas Wort, bas er bem König P i p p i n gegeben hatte, b r a ß mit einem fjeere in bas römifße Gebiet ein unb belagerte fogar bie Stabt felbft. (756.) Als bies ber König Pippin hörte, f ß a r t e er ein fjeer 3ufammen. . . . Don ba f a m er 3ur Stabt P a o i a . . . unb befagerte biefe fefjr fefte Stabt. Als bies fjeiftulf faß, . . . b a t er um Gnabe . . . unb gab, w a s er bem heiligen

1 Dabei erhielt Pippin ben ditel „patricius ber Römer".

8 Haßmeisliß würbe ßier bem papfte eine Urfunbe ausgeftellt, bie jeboß nißt erhalten ift.

3 Mon. Germ, (fflftaoausgabe) Ann. Mettenses priores; »gl. meine flb»

ßanblung über bie farol. flnnalen.

(15)

10. Die Grünbung bes Kirßenftaates 13 P e t r u s ober beut Papfte Stepßan in bett »ergangenen 3 a ß r e n »erfproßen

ßatte, alles jutücf.1

b) Aus ben Reißsannalen: Das (Eitbe bes £angoßatbenreiße$.

7 7 3 . D a !am ber fjerr König Karl 3um Überwintern n a ß bem tjofe, ber Gßeobone«DiUa (Dtebenßofen) ßeißt. Unb ßiet f a m ein Bote bes Ejerrrt p a p f t e s Abrian, namens Petrus, 3ur See bis Htaffilia unb »on ba auf bem £anbmege bis 3um Herrn König Karl reifenb, um n ä m l i ß ben oben«

genannten rußmreißen König 3ufammen mit ben $ r a n f e n für ben Dienft Gottes unb bie Gereßtfame bes Heiligen P e t r u s e i ^ u l a b e n unb 3um S ß u ß e wiber ben König Defiberius unb bie £angobarben2; unb besßalb l a m er 3ur See, weil bie £anbwege ben Römern »on ben £angobarben gefperrt waren. D a beriet f i ß ber tjerr unb erßabene König K a r l 3ufammen mit ben $ t a n i e n , w a s er tun follte; unb es würbe ber p l a n gefaßt, baß es fo, wie ber Bote bes p a p f t e s im Hamen bes Herrn p a p f t e s Abrian »er«

langt ßattc, gefßeßen follte. . . . Unb er f a m bis 31« Stabt p a o i a , fßloß Defiberius ein unb belagerte bie Stabt. llnb ba feierte ber Herr Karl in feinem £ager bas Geburtsfeft bes Herrn unb (Dftern in Horn.

7 7 4 . Unb als ber Herr König Karl »on Horn 3urücf!eßrte unb wieber n a ß p a o i a fam, naßm er bie Stabt unb ben König Defiberius mit Gattin unb Goßter unb bem gan3en S ß a ß e biefer Pfafe. Unb ba famen alle

£angobarben aus allen Stäbten Staliens unb gaben f i ß unter bie Herr«

f ß a f t bes rußmreißen Herrn Königs Karl unb ber $ran!en.

c) Aus bem papftbuße: Karls Sßettfung für bett papft (774).3

41. Aber am Itlittwoß ( n a ß (Dftern) ging ber »orgenannte P a p f t . . . in bie K i r ß e bes Heiligen Apoftels Petrus, unb inbem er f i ß 3ugleiß 3ur Unterrebung mit bemfelben König begab, bat er ißn inftänbig . . ., bas Derfpreßen, bas fein feiiger (sanctae m e m o r i a e ) Dater weiianb König P i p p i n unb ber » o r t r e p ß f t e Karl felbft mit feinem Bruber Karlmann unb allen Großen ber g r a u t e n bem ßeiligen P e t r u s unb feinem Stelber«

treter, bem feiigen Herrn p a p f t e Stepßan bem J ü n g e r e n , gegeben Hatten, als er (754) 3ur Grlangung ber »erfßiebenen Stäbte unb £ a n b f ß a f t e n ber Prooin3 Jtalien . . . ins $ r a n f e n r e i ß gefommeri war, in allem 3U erfüllen.

Unb als er f i ß bas Derfpreßen, bas in $ r a n f e n 3U Quiekt) g e m a ß t wor«

ben w a r , ßatte oorlefen laffen, ftimmten er unb feine Großen allem, w a s

1 (Ein fraftlofer Derfuß bes grießifßen Kaifertums, fein (Eigentumsreßt an biefen Gebieten geltenb 3U maßen, blieb oßne (Erfolg. Dem (Ejarßen in Rattenna rourbe unter Benußung bes üblißen jormulars ßmeimal noß bie Iteumaßl eines Papftes (757 unb 767) angeßeigt; bann erlofß a u ß ber Sßein ber flbßängigfeit oon (Dftrom.

8 flbrtans Dorgänger Paul I. unb Stepßan III. ßatten cergebliß roieber«

ßolt um fränlifße Hilfe gebeten; jeßt aber mar Karl leißter 3U geminnen, meil bte IDitme feines Brubers Karlmann bei Defiberius 3uflußt gefunben ßatte.

3 Vita Adriani bei Dußesne I 498.

(16)

14 10. Die ©rünimrtg bes Kirßenftaates

barin ftanb, 3U. llnb a u s eigenem Antriebe ließ . . . Karl ein anberes Sßeniungsoerfpreßen n a ß bem lltufter bes »origen b u r ß (Eßeri, feinen frommen unb flugen Kapellan unb Hotar,' ausfertigen, barin bewilligte er biefelben Stäbte unb L a n b f ß a f t e n bem heiligen Petrus unb gelobte fie bem befagten p a p f t e in bem be3eißneten Umfange, wie er in berfelben Sßen»

fung angegeben ift, 3U überantworten.1 Unb naßbem. biefe S ß e n f u n g ge=

m a ß t war, unter3eißnete fie ber ß r i f t l i ß f t e König ber 5 r a n f e n eigenhänbtg unb ließ fie non allen Bifßöfen unb Äbten, fowie t j e ^ ö g e n unb ffirafen unterfßreiben; bann legten fie fie 3uerft auf ben Altar bes heiligen P e t r u s unb bann in fein heiliges ffirab. hinein unb überreißten fie feinem Dertre»

ter, bem heiligen P a p f t Abrian, inbem fie unter einem f ß r e d l i ß e n (Eibe ben gan3en 3ni)alt berfelben S ß e n t u n g 3U halten gelobten. (Ein gleißes (Ejempiar ließ ber . . . König oon bemfeiben (Eßeri fßreiben unb legte es eigenl]änbig brinnen beim L e i ß n a m bes heiligen Petrus unter bie <Eoan»

gelien, bie man bort 3U tüffen pflegt, als feftefte B ü r g f ß a f t unb 3U ewigem ffiebäßtnis feines Hamens unb bes 5rattfenreißes. Unb ein brittes (Ejem»

plar berfelben Sß'eniung, bas Dorn A r ß i o a r unferer heiligen r ö m i f ß e n K i r ß e ausgefertigt war, nahm Seine (Ejceiien3 (Karl) mit f i ß . '

11. Karl 6er ©rofje als Sd)u{$err ber Kirdje.

a) Berißt ber Beißsannolen über bie Spnobe 3u grantfurt 794.8

Das (Dfterfeft würbe in g r a n i f u r t gefeiert, unb hier »erfammelte f i ß eine große Spnobe ber B i f ß ö f e ffialliens, ffiermantens unb 3taliens in ffie«

genwart bes befagten 5ürften (Karl) unb ber Abgefanbten bes f j e r n t Pap»

ftes Abrian, bereit Hamen finb: Bifßöfe ©heofilaftus unb Stephan. D a würbe 3um britten ITTale bie Keßerei bes g e i i j oeröammt, unb biefe Der»

bammung auf ©runb ber Lehren (per auetoritatem) ber heiligen Däter fßrieben fie in ein B ü ß , unb bies B ü ß unterfßrieben alle priefter eigen»

hänbtg. . . . Die Pfeuboßtiobe ber ffirießen, bie fie f ä l f ß i i ß bie fiebente nannten, weiße fie (787) f ü r bie Anbetung ber Biiber abhielten, würbe non bett Bifßöfen nerworfen.

b) Kapitulare oon granffurt 794.5

2. (Es würbe bie $ r a g e n o r g e b r a ß t betreffs ber neuen Sqnobe ber ffirießen, w e i ß e fie (787) für bie Anbetung ber Biiber in Konftantinopel abgehalten haben, wo gefßrieben ftanb, baß fie biejenigen, w e i ß e ben ijeiltgenbilbern n i ß t benfeiben Dienft ober biefelbe Anbetung weißen wie ber göttiißen Dreieinigleit, mit bem Bann belegten, unb unfere heiligen Däter haben Anbetung unb Dienft in jeber IDeife 3urüigewiefen, nerworfen unb einmütig nerbammt.

1 Die ni»n folgenbe Qrenjbefßreibuttg fßeint erft fpäter eingefßaltet ju fein.

8 IHißlbaßer, Deutfße ©efß. unter b. Karolingern (Bibf. Deutfßer ffiefß. II) 1896, S. 196. 3 Mon. Germ. (Quartausgabe) Legum Sectio II, tomus I, S. 73—78.

(17)

11. Karl 6er Große als Sdjußßerr 6er Kroße • 15 c) Berißt 6er Reißsaitnalen über £eos Iii. ©efanbtfßaft ait Karl 7%.

P a p f t Abrian ftarb (25. Dej. 795), unb £eo f ß i d t e , fobalb er a n feine Stelle getreten w a r , ©efanbte mit ©ejßenien a n ben König; a u ß fanbte er ißm bie Sßlüffel 3um Grabe bes ßeiligen P e t r u s unb bas Banner ber Stabt Rom. (3ufaß ber Umarbeitung:)1 unb er bat, einen uon feinen Großen n a ß R o m 3U fenben, bamit er bas r ö m i f ß e Doli f ü r tßn in Gib unb P f l i ß t neßme.

d) Karls AnttBortfßreiben an päpft £eo 796.2

. . . Unfere S ä ß e ift es, mit Gottes Hilfe bie ßetlige K i r ß e Gottes überall cor bem Ginbruß ber Heiben unb ber Derßeerung b u r ß bie Uro gläubigen mit ben Waffen n a ß außen 3U uerteibigen unb im 3nnern ben . iatßolifßen Glauben 3U feftigen. Gure S ä ß e ift es, ßeiliger Dater, gleiß Rtofes

mit 3U Gott erßobenen fjanben Unfere S t r e i t m a ß t 3U unterftüßen, bamit b u r ß Gure Gebete mit ber ©nabe ©ottes bas ß r i f t ü ß e Doli überall unb' immer über bie, 5etnbe feines Hamens ben Steg erlange unb ber Harne uro feres Herm 3efu Gßrifti auf ber gan3en Welt oerßerrlißt werbe. .

e) 3nftruftion Karls für feinen BeooHmäßtigten flngilbert 796.3 . . . IKaßne ben p a p f t brtngenb 3U eßrbarem £ebenswanbel unb oor«

neßmiiß 3ur B e o b a ß i u n g ber ßeiiigen Kitßenfaßuugen, 3U frommer £ei- tung ber ßeiligen K i r ß e ©ottes, foweit ber Derießr mit ißm unb bie Gmp«

fängltßieii feiner Seele ba3u ©elegenßeit gibt. 5 ü ß r e ißm öfter 3U ©emüte, wie iurse J a ß r e bie ßoße Stellung, weiße er feßt einnimmt, bauert, wie lange 3 a ß r e ber ewige £oßn, weißer bem gegeben wirb, ber in berfeiben gut arbeitet. Unb mit allem $Ieiß uerweife ißn a n bie Ausrottung ber ftmonifßen Keßerei, bte ben Körper ber ßeiligen K i r ß e a n Dielen ffirten befleiß unb an bas, w a s wir beibe, wie Du D i ß erinnerft, öfter beilagt ßaben. . . .

12. Karls Katierfröttung.

a) Berißt ber Reißsamtalen.

7 9 9 . Die Römer naßmen ben p a p f t £eo am Gage ber größeren £e=

tanie gefangen, blenbeten ißn unb oerftümmeiten ißn an ber 3unge4. Gr würbe nun ins Gefängnis geworfen, enttarn aber bet-Uaßt über bie Blauer, unb als er 3U ben ©efanbten bes Herrn Königs, bie bamals bei ber K i r ß e bes ßeiligen P e t r u s waren, gelangte, würbe er n a ß Spoleto geleitet. Der

1 Die Umarbeitung ber Reißsannaten ift n a ß 827 unter Benußung einer

»erlorenen Cßronii t>on 805 gefßrieben.

2 Mon. Germ. Epist. IV 137, IRüßlbaßer 115. Dies Sßreiben würbe burß flngilbert überbraßt.

3 M. G.-Epist. IV, 135 f.; beuifß bei IRüßlbaßer 191.

4 So ßat ber Reißsannalift auf bie erfte I t a ß r i ß t ßin gefßrieben, unb fo ift es fteßengeblieben, obgleiß ber Papft balb barauf nöllig unoerleßt ein«

traf. Diefer ließ es fiß gern gefallen, baß fiß bas Rlärßen oon einem gött«

lißen IDunber »erbreitete.

(18)

16 12. Karls Kaiferfrömmg

h e r r König 30g n a ß S a ß f e n . . . unb f ß l u g bei bem ®rte, ber p a b r a » brunno (Paberborn) heißt, ein £ager auf flu bemfelben O r t e empfing er ben P a p f t £eo mit ßößfter Gßre, unb wäßrenb er hier b i e R ü d f e ß r feines Sohnes Karl erwartete, entließ er ben P a p f t £eo mit gleißer Gf)re, wie er empfangen worben w a r ; biefer 30g fogleiß n a ß Rom. . . .

8 0 0 . . . . Unb 3u Rnfang bes Rtohats fluguft fam er (Karl) n a ß RTain3 (3ur Reißsoerfammlung) unb fagte einen 3ug n a ß 3talien a n ; bann b r a ß er oon ba auf unb f a m mit bem ijeere n a ß Raoenna. . . . Als er aber n a ß Rom gefommen w a r , 30g ihm tags 3uoor P a p f t £eo entgegen unb bie Römer mit ihm bei Romentüm (RIentana), bem 12. RTeilenfteine oon ber Stabt, unb empfing ihn mit {¡ößfter Demut unb Ijößfter Gßre;

unb er fpeifte mit ihm an befagtem ®rte. unb 30g bann fogleiß cor ihm her 3u r Stabt. llnb am anbern Gage erwartete er ihn auf ben Stufen ber K i r ß e bes heiligen flpoftels P e t r u s ftehenb, n a ß b e m er ihm bie B a n n e r ber Stabt Rom entgegengefanbt, a u ß an geeigneten Stellen S ß a r e n r»on Pilgern unb Bürgern georbnet unb aufgeteilt hatte, bie bem Kommenben 3ujubeln follten. Gr felbft empfing mit ber Geiftlißfeit unb ben B i f ß ö f e n ben com pferbe fteigenben unb bie Stufen ßerauffornmenben unb führte ß n n a ß einer flnfpraße unter bem £obgefang ber Wenge in bie K i r ß e bes Petrus hinein. D a s gefßal) am 24. Rocember.

R a ß 7 Gagen aber berief ber König eine üerfammlung, t a t allen funb, weshalb er n a ß Rom getommen fei, unb Bemühte f i ß oon ba a n t ä g l i ß um bie Ausführung beffen, wo3u er gefommen war. Darunter w a r bas Wißtigfte unb Sßwierigfte, w a s 3uerft in Angriff genommen würbe, bie Grörterung ber Anfßulbigungen, bie gegen ben P a p f t erhoben w ü r b e n .1

n a ß b e m jeboß niemanb Beweifer ber Anfßulbigungen hatte fein wollen, beftieg ber p a p f t cor allem Dolfe in ber K i r ß e bes feiigen Apoftels P e t r u s mit bem Goangelienbuße in ber f j a n b bie Kan3el unb reinigte f i ß n a ß Anrufung bes R a m e n s ber heiligen Dreieinigfeit b u r ß einen Gib oon ben gegen ihn erhobenen Anfßulbigungen. . . .

8 0 1 . Gerabe am geheiligteren Gage ber Geburt bes Ijerrn (25. De3. 800), als ber König bei ber Rteffe oor bem Grabe bes feiigen Apoftels Petrus oom Gebete aufftanb, feßte P a p f t £eo eine Krone auf fein f j a u p t , unb oon bem gan3en Dolfe ber Römer würbe gerufen: „Karl, bem Augu=

ftus, bem oon Gott gefrönten großen unb friebefßaffenben Kaifer ber Römer,

£eben unb Sieg!" Unb n a ß ben £obgefängen würbe er com P a p f t e in ber Weife wie bie alten Kaifer (principes) aboriert2 unb unter Weglaffung bes Patridustitels als 3mperator unb fluguftus angerebet.

1 3n einem Briefe an Gr3bifßof Arn (M. G. Ep. IV 309) fßreibt Alftoin, er habe beffen Berißt aus Rom, ber „einige Klagen über bte Sitten bes Papftes"

enthielt, oerbrannt, „bamit nißt etwa burß eine Raßläffigfeit bes Briefbe«

wahrers ein Ärgernis entfielen fömte". Rtühlb. 199.

8 Adoratio = nQoexivi}ai<; be3eißnet bie aus bem Orient in bas römifße Reiß eingeführte ijulbigung burß Berührung bes $ußbobens mit ben (Ellenbogen.

(19)

12. Karls Kaiferfrönung 17 H a ß wenigen ©agen aber ließ er bie, weiße im nortgen J a ß r e ben

P a p f t abgefeßt hatten, norfüßren; unb n a ß b e m über fie eine U n t e r f u ß u n g angeftelit worben war, würben fie n a ß römifßem ©efeß als Rtajeftäts»

u e r b r e ß e r 3um ©obe nerurteiit. g ü r fie legte jeboß ber p a p f t mit front»

mem Sinne beim Kaifer $ ü r f p r a ß e ein. , . .

R ä ß b e m er bann n i ß t nur bie ftaatiißen, fonbern a u ß bie t i r ß i i ß e n unb prioaten Angelegenheiten ber Stabt Rom. unb bes p a p f t e s unb gan3 3taliens georbnet hatte, — benn im gan3en IDinter tat ber Kaifer n i ß t s anberes, — . . . . b r a ß er felbft n a ß (Dftern am 25. Apr. oon Rom auf unb i a m n a ß Spoleto.

b) Berißt Glnßarbs tm Leben Karls.1

28. Seine Ießte Reife ( n a ß Rom) hatte n i ß t nur biefen 3wecf (bort an3ubeten), fonbern g e f ß a ß a u ß , weil bie Römer ben P a p f t Leo b u r ß nteie Rttßßanblungen, n ä m l i ß Ausreißung ber Augen unb Derftümmelung ber 3unge, ben S ß u ß bes Königs an3urufen nötigten. Deshalb tarn er n a ß - Rom unb b r a ß t e bort mit ber IDieberherftellung bes arg oerwirrten Stanbes ber K i r ß e bie gan3e tDinters3eit 3U. 3 u btefer 3eit empfing er ben ©itel 3 m p e r a t o r unb Auguftus. ©egen biefen hatte er a n f a n g s . fo große Abnet»

amta. baß er Derfißerte, er würbe an bem ©age, ein fo bober 5ef t t a a es a u ß w a r , n i ß t in bie K i r ß e gegangen fein, wenn er ben p l a n bes p a p f t e s hätte oorßer wiffen tonnen.

13. Dos Papfttum unter Cuöroig öem S u m m e n ,

a) Der Bertßt ber Betßsannalen.

8 1 6 . . . . 3n3wifßen ftarb ber fjerr p a p f t Leo . . ., unb ber Diaton Stepßan würbe an feine Steile gewäßlt unb eingefeßt (ordinatus); unb eße n o ß 3weiRtonate n a ß fetner Hieße (consecratiö) uerftrißen waren, beeilte er f i ß in m ö g l i ß f t langen ©agereifen 3um Kaifer 3U tornmen Als bas ber Kaifer ßörte, befßloß er ißm in Reims 3U begegnen, unb n a ß b e m er bie, w e i ß e ißn baßin geleiten foilten, entgegengefßidt hatte, tarn er fetner Anfunft 3uoor unb empfing ißn bafeibft mit großer ©ßre. Der P a p f t nün teilte fogietß bem Kaifer ben ffirunb feiner Antunft mit, ßielt n a ß alter Sitte eine feteriiße Rteffe unb tränte ißn b u r ß Auffeßung eines D t a b e m s2. . . .

8 1 7 . 3n3wtfßen ftarb ber P a p f t im britten RIonat n a ß feiner An»

i u n f t in Rom. . . . 5 ü r ißn würbe p a s ß a i i s als R a ß f o l g e r erwäßit, unb btefer fanbte n a ß bem feieritßen DoIIsug fetner tDeiße a n ben Kaifer ffie»

f ß e n t e unb ein ©ntfßulbigungsfßreiben, in bem er Derfißerte, baß ißm bie

1 M. G. (fflftaoausg.) Einhardi Vita Karoli Magni.

2 Ttaß ber ausführlichen poetifßen Darfteilung bes (Ermolbus Uigellus (M. G. Script. II 486) foll bas bie Krone geroefen fein, bie Kaifer Gonftantin gelragen hatte. (Offenbar legte ber Papft IDert barauf, ben Kaifer, ber fßon 813 uon feinem Dater 311m Kaifer gefrönt rnorben mar, a u ß feinerfeits 3u frönen.

(20)

18 13. Das papfttum unter Cubtoig bem frommen

IDürbe bes p o n t i f i t a t s n i ß t nur gegen feinen Hüllen, fonbern fogar troß feinem möglißfien Rüberftreben gewiffermaßen auferlegt worben fei. D u r ß eine anbere ©efanbtfßaft bat e r jeboß, baß ber Pertrag, ber mit feinen Dorgängern. g e m a ß t worben war, a u ß mit ißm g e m a ß t unb abgefßloffen werbe1. . . .

823. . . . £otßar aber !am, als er n a ß bem Befeßle feines Daters in Btalien R e ß t fßuf unb f i ß f ß o n 3ur Hrimfeßr aus J t a l i e n anfßidte, auf bie Bitte bes P a p f t e s p a s ß a l i s n a ß Rom, würbe eßrenaoli uon ißm emp«

fangen unb empfing am Heiligen (Dftertage beim Heiligen P e t r u s bie Krone bes Heißes unb ben Gitel 3 m p e r a t o r unb Auguftus2. . . .

Gs würbe a u ß gemelbet, b a ß . . . fewei ßcße römifße t D ü r b e n t r ä g e r ) . . . erft geblenbet, bann entßauptet worben feien unb baß bies ißnen barum wiberfaßren fei, weil fie f i ß in allem treu gegen ben jungen Kaifer £ o t ß a r gegeigt Hätten; m a n ß e beßaupteten a u ß , bie Gat fei auf Befeßl ober b o ß auf Anftiften bes p a p f t e s p a s ß a l i s gefßeßen. Ilm bies 3U ertunben unb genau 3U ermitteln, würben ber Abt Abalung nom Klofter St. D a a f t unb ber ©raf fjunfrieb uon Gßur gefßictt. D o ß eße fie abgereift waren, iamen Boten bes P a p f t e s p a s ß a l i s . . . unb baten ben Kaifer, bie üble H a ß r e b e uon bem P a p f t e 311 neßmen, w o n a ß er in bie Grmorbung ber genannten Htänner gewilligt ßaben follte. . . . Als bie ©efanbten n a ß Rom Iamen, tonnten fie leine ©ewißßeit über ben Gatbeftanb erlangen, weil ber P a p f t p a s ß a l i s f i ß einerfeits non ber Hlitfßulb an ber Gat b u r ß einen Gib mit einer großen 3aßl uon Bifßöfen reinigte, anbererfeits bie IRörber ber ge=

nannten IHänner, weil fie uon ben Dienftleuten bes ßeiligen P e t r u s waren, eifrig in S ß u ß naßm, bie Goten aber als IHajeftätsuerbreßer oerbammte.

Gr erltärte, fie feien mit R e ß t getötet worben, unb fanbte besßalb mit bert genannten Boten, bie an ißn gefßicft waren, ben Bifßof 3 o ß a n n e s . . . a n ben Kaifer. D i e f e r . . . erlannte, baß ißm in biefer Angelegenßeit n i ß t s weiter 3U tun blieb, unb fßictte ben genannten B i f ß o f . . . mit entfpreßenber Ant«

roort an ben P a p f t 3urüd. . . .

824. . . . 3 n 3 w i f ß e n tarnen bie ©efanbten bes r ö m i f ß e n p a p f t e s n a ß Rom 3 u r ü i unb fanben benfelben oon fßwerer Kranfßeit befallen unb f ß o n bem Gobe naße; er fßieb benn a u ß wenige Gage n a ß ißrer Antunft aus bem £eben. An feine Stelle würben b u r ß ben IDetteifer bes Dolfes 3i»ei gewäßlt, Gugenius jeboß, Arßipresbpter non Sta. Sabina, ba bie P a r t e i ber Gbelen fiegte, als R a ß f o l g e r erilärt unb eingefeßt (Der K a i f e r ) . . . befßloß, feinen Soßn unb Rtitfaifer n a ß Rom 3U fßitfen, um als fein Stell«

uertreter, w a s bie S a ß l a g e 3U forbern fßien, mit bem neuen P a p f t e unb bem Dolte non Rom fefaufeßen unb fißerjuftellen. . . .

1 Der 3toifßen £ubtotg unb p a s ß a l i s gefßloffene Dertrag ift erßalten;

M. G. (©uartausg.) Leg. sect. II tom. I 352-355.

8 Aud| Cotßar mar fßon (817) oon feinem Dater gefrönt unb als mit«

faifer angenommen toorben.

(21)

13. Das Paptttum unter Cubtoig beiu ¿rontmen 19

£otßar aber reifte n a ß bem Geheiß feines Daters n a ß Rom unb würbe oom P a p f t Gugen eßrenooll empfangen. Als er biefem feine Ruf«

trage bargelegt hatte, befferte er bte RTißftänbe, bte beim r ö m i f ß e n Dolie f ß o n längft b u r ß bie Derießrtßeit einiger p ä p f t e (praesulum) eingeriffen waren, mit ber gütigen Suftimmung bes genannten p a p f t e s fo, baß alle, bie b u r ß piünberung ihres Gigentums f ß w e r gefßäbigt worben waren, b u r ß töiebererlangung. tßrer Güter . . . entfßäbigt würben.

b) Constitutio Romana. 824 Rot).1

1. W i r ßaben feftgefeßt, baß alle, bte unter ben befonberenSßuß bes Herrn p a p f t e s ober unter Unferen genommen finb, ben erlangten S ß u ß a u ß unoerleßliß r e ß t genießen foilen; wenn f i ß aifo femanb herausnimmt, btefe $eftfeßung in irgenbwelßem p u n f t e gertngfßäßig 3U oerleßen, fo foll er wiffen, baß er f i ß in ffiefaljr feines £ebens begibt. . . .

2. W i r »erbieten, baß bte piünberungen, bte bisher 3U gefßeheit pfleg»

ien, weiter gefßehen, weber bei £eb3eiten bes p a p f t e s n o ß n a ß feinem Gobe; wenn aber jemanb bas n o ß weiter tut, foll er wiffen, baß er b u r ß gefeßlißeii S p r u ß 3U »erurteüen ift. . . .

3 . W i r wollen, baß bei ber Papftroahl feiner f i ß herausnehme 3U erfßeinen, weber f r e i e r n o ß Kneßt, um benfenigeu Römern irgenbweißes Htnbernis 3U bereiten, benen gan3 allein oon alters ßer b u r ß bie Seftfeßung ber heiligen Däter bas herfömmliße R e ß t , ben p a p f t 3U wählen, einge«

r ä u m t ift. . . .

4. W i r wollen, baß BeooIImäßtigte beftelit werben oon feiten bes Herrn p a p f t e s unb oon llnferer, bie U n s j ä h r l i ß berißten mögen, wie bie ein3einen Beamten (duces et iudices) f ü r bas Doif R e ß t f ß a f f e n unb wie fie Unfete 5eftfeßung beaßten. Diefe Beuollmäßtigten, beftimmen Wir, folten 3uerft alle Befßwerben, bte f i ß infolge oon Säumigfeit ber Beamten finben, 3ur Kenntnis bes Herrn p a p f t e s bringen, unb er foll eins oon beiben wählen: entweber foll gletß b u r ß biefelben Benolimäßtigten bte nötige Abhilfe gefßehen, ober anberenfails foll b u r ß Unfern Benolimäßtigten Uns An3etge g e m a ß t werben, bamit b u r ß Unfere Beuolimäßtigten, bte oon Uns entfanbt werben, Abhilfe gefßehe.

5. Wir wollen, baß bas gefamte römifße Doli gefragt werbe, n a ß w e i ß e m R e ß t es leben will, baß fie bann a u ß n a ß bem leben, n a ß bem fie leben 3U wollen erflärt haben.

6. 3n-betreff f i r ß i t ß e n Gigentums, bas bei Gelegenheit angebliß mit Grlaubnis bes Papftes mit U n r e ß t in Befiß genommen worben ift, . . . wollen Wir, baß b u r ß Unfere BeooIImäßtigten Abhilfe gefßehe. . . .

(Gib ber Römer:) 3 ß gelobe beim alimäßtigen Gott unb bei btefen uter Goangeiien, biefem Kreu3e unferes Herrn 3efu Ghrifit unb bem £etbe bes feiigen Apoftelfürften Petrus, baß t ß oon biefem Gage an fünftig uro

1 M. G. Leg. sect. II 1.1 323.

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20 13. Das papfttum unter £ubtt>ig bem 5rommen

feren fjerren Katfern £ubwig unb £otßar, folange i ß lebe, n a ß meinen Kräften unb meinem Derftanbe, oI)ne Ejinteriift unb böfe Gebanfen treu fein werbe, unbefßabet ber (Treue, bie i ß bem ijerrn p a p f t e gelobt habe; unb baß i ß n i ß t einwilligen werbe, baß an biefem römifßen Siße bie W a ß l bes Papftes anbers als f a n o n i f ß unb r e ß t m ä ß i g gefßeße, n a ß meinen Kräften unb meinem Derftanbe; unb baß ber (Erwählte mit meiner 3uftimmung n i ß t eßer 3um P a p f t e geweißt werben foll, als er einen folßen Gib in Gegen«

w a r t bes Beoolimäßtigten bes tjenm Kaifers unb bes Dolfes Ieiftet, mit einem S ß w u r e , wie ifjn ber Ejerr P a p f t Gugen freiwillig für bie Grhaltung aller f ß r i f t l i ß abgegeben h a t1.

c) $r5nlifße flnnalen über Papft Gregor IV.

(Bie Beichsannaleni) 8 2 7 . P a p f t Gugen ftarb im XTtonat Auguft. An feine Stelle würbe ber Diafon Dalentin oon ben Romern gewählt unb orbi«

niert, lebte aber faum mehr einen Döllen RTonat im pontififat. H a ß feinem Gobe würbe-ber p r e s b q t e r Gregor DOU St. R t a r f u s gewählt, aber n i ß t früher orbiniert, als bis ber Gefanbte bes Kaifers n a ß Rom gefommen w a r unb bie W a h l bes üolles n a ß g e p r ü f t hatte.

(Bie westfränkischen Beichscmnalenf)2 8 3 3 S ß l i e ß l i ß tereinigten f i ß feine (bes Kaifers) Soßne, in ber Abfißt, tßr Beginnen 3U oollbringen, im Gau Glfaß . . ., b. i. £ o ß a r Don Statten, ber ben P a p f t Gregor mit«

b r a ß t e , P i p p i n oon Aquitanien unb £ubwig t o n Baqern. . . . Als ihnen nun ber fjerr Kaifer entgegen3og, . . . t ä u f ß t e n fie mit f ß l e ß t e r Über«

rebung unb f a l f ß e n Derfpreßungen bas Doli, bas mit bem f j e r r n Kaifer gefommen w a r , fo baß ß n alle oerließen. . ; . Unb n a ß b e m ß m feine Gattin genommen unb . . . in bie Derbannung gefßidt worben war, riß

£ o ß a r bie fönigliße RTaßt a n f i ß unb ließ ben P a p f t n a ß Horn3, P i p p i n n a ß Aquitanien unb £ubwig n a ß Baqern ßeimfeßren. . . .

14. Papft rtifolaus I. (858—867).

a) Berißt ber fulbifßen flnnalen.4

8 6 3 . . . . 3 m Reiße £otßars würbe bafür, baß er feine r e ß t m ä ß i g e Gemaßlin terftoßen unb eine anbere geheiratet hatte, 3U Rieß eine Stjnobe aller Bifßöfe nerfammelt. . . . fjier berief f i ß . . . ber König barauf, baß er feine Gat, um beren willen er befßulbigt würbe, auf ben R a t unb mit ber 3uftimmung feiner B i f ß ö f e getan habe. Diefe leugneten bas a u ß n i ß t ,

1 Diefer £16 ift nißt im Wortlaut erhalten.

8 Don 830 an finb bie Reicßsannalen im xoeftfränfifßen Reiße fortgefetjt worben bis 882; Mon. Germ, (©ftaoausg.) Ann. Bertiniani.

3 fluß tn ausfüßrltßeren Berißten erfßeint Gregor als £ o ß a r s IDerljeug, obrooßl er felbft gern etne anbere Rolle gefpiett ßättf.

4 Mon. Germ, (©ftacausg.) Ann. Fuldenses; btefe flnnalen finb non 838 bis 887 teils in tfulba teils- in Rtainj meift gleißjeitig gefßrieben.

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