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Aus den Lehr- und Flegeljahren eines alten Schauspielers

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Academic year: 2022

Ossza meg "Aus den Lehr- und Flegeljahren eines alten Schauspielers"

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^ermann Sdjöne.

B i l b r n s a u s ben legten £ebensjaf)tcn.

(3)

ίά^χ- u n ò $\za>à\a&ixm

e i n e s a l t e r i S d j a u f p t e l e r s .

ι 1 , 0 , 1

H e r m a n n S d j ö n e .

îïïit brei Bilbitiffen bes Derfaffers linb' einem biograpijifdjen Dorroort

fjiigo Cijimtg.

. Eeipjtg

jDrud unb SSerlag toon ФЬШрр Dtcciam jun.

2 A L A

(4)

Α 1 / ο Ί *

(5)

MÉLTÓZTASSÉK E KÖNYVET .KÍMÉLNI I NE TESSÉK A SOlíitKA I Ai.AilUZNi SE - - A LAPOKA I HI HAU-.IAN.

M E O B U N J A , I i\ON»VEW! ANNAK TELJES EK 1 ÉKE PIZETENUO.

^ B r m a n t t ^ r i j ö r t B .

3 4 etilen Jtameraben, eitlen Seffern filib'ft bu n i t . . .

Sil« nur int 3af>rc 1874 mit bem ©efiibic ^eiliger ©djeu, baS bcit brautatifcbeit Saccaiaureit beutsutage jumeift ein uit«

ntobetner SScgtiff ift, baS ©tiief ju teil itmrbe, in baS ebr«

tnürbige SSurgtbeater ais „junget äüemu" berufen ju toerben, mar es §ermaun ©cböne, ber mieb befonbers intereffteren mußte; benn er War ber ©cbattfbieler, in beffen gacb ber

„jugeubiid; fomifeben 8toUen" id) mitb binMumacbfen io i i t ci ba feine Seiblidjfeit anfing, aus benfeibeit bcrauSjutoadbfen.

3cb war jung beim jCfjeater, aber bie ©rfabritng fd^tert mit bereits eine alte, baß bort ber bräfntntibe Siacbfolger bttrtb fein (Srfcbeinen ftcb beim S5orgänget nid^t auf bas Oorteit«

bafteße einjufcbmetcbeln bßegt. Üfteine ebrfiircbtigc 3uriicf=

, bota"9i B o m betfüitlicbeu äSerfebr mit ber aus«

» erlefenen ©cbar ber 53urgtbeatermeifter ifolierte, ttmrbc alfo bamals bei mit in bejug auf ©dbiSnc tied) Sott ber @m*

bfinbmtg fdjattiert, baß icß ißm eine gait3 fbejietie überftüffig«

feit rebräfenticrcn nütffc. Sie balb aber untfebioß mein

§erj biefen SDiann, ba idj gerabe bei ibtn am frübeften eine

* «ärmere 9iote beS Zutrauens herausfühlte 31t meinem ©tre«

ben ttnb meinem Sßefen. ©ine abbtuiibstoansigjabrige Sta=

merabfebaft Oerbicbtete in uns bann eine gteunbfdjaft, bie - 1*

(6)

4 SuS bcn S?cf|r- unb (Jlegelio^rcn eines alten SdjauipielerS.

mir bcn bäterlicben Veratcr, Scijrer unb gürtetet in allen inenfcbli<ben unb funftterifdjen ip^afen, if)m meine treue

®attfbarfeit, VcWunbetung unb Siebe bis übetS ®rab bin»

aus gewann. ©eine ©eele eröffnete er mir bis tu bie lepte gälte, unb fein Sebeitbet Etat tpn beffer gefannt. Unb bies ift ber 9tec$tStiteI, unter beut ic£> tmdj unterfange, feinem SBuip baS ©eleitwcrt gu geben.

^ermann ©cböne, am 2. Dftobcr 1836 gu ®reSbcit ge=

boren, mar ber ©ob» eines SKitgliebeS beS bortigen §of»

tbeaterS. ®er Vater genofj feinet bürgerlichen Sfeputation Wegen Slufebeit, braute eb aber beim Sweater nur gu einer gang befdjeibenett Stellung. ®ie iDiutter berior ©cpne in feiner Sinbbeit. 2Rit ftebgebtt Satiren fcfion betrat er bie Vüfine, unb gtoar im ©ommertbeater gu 9ieifewip bei ®reS»

ben. grüb totes ifin feine Vegabuitg auf fomifdje SRoUeit;

feine Varitonftimme unb mufifalifebe Veranlagung brachten ibm auep Vefcbäftigung in ber Oper. ®ie SSanberfabre führten ipn gu ben Sfieateru nacb Spntnip, Srfurt, Stofiocf, Vrenten unb SDfaing. Sltts leitetet ©tabt erfaf) tpn §ein»

rieb Saube für baS Vurgtbeater in SBieii, Wofetbft §etmann

©cböne, nacb borbergegangeneu ©aftfpiclen, am 13. SDiai 1863 feine erfte Volle (grancaftel in „®ie ®beitanbs»3n»

baltben") als engagiertes Vtitglieb fpielte.

SBaS er beut SPublifum würbe, banfte er feinem ®alent unb feinem gleijj; Was er aber bem Vurgtbeater, ben S?a=

meraben unb bem ©tanb getootbett ift, baS baben bie Ouellen feines SDJenfcbentumS, bie er bis gttnt Sepien gu läutern be»

fliffen war, aus ben Siefen feines £>ergens geköpft, ©cpne war, ein SBunber im mobernen ©etriebe eines ©rojjfiabt»

(7)

Stuä ben Xtf)t* unb gleflelja^ten eine« alten Sdjauffileler«. 5 tbeater«, ein gefammelter 3JJen[t^. ©eine geringen materiellen Slnfoni^e an« Seien, feine ,3urüdge$ogenbeit auf ftd) felbjl, bie Unterorbnung feiner Herfen in bie Sissiplin be« @e=

famtfunftoerfe« f^ufen einen ^rieben um iljtt, in Weitem t^m bie feltenfien Blumen im-fünjiltdjen Sicbttreibbau« bet Biibne erblühten: Sulbung, ©etbftfenntni«, 3ufriebenbeit.

SBie ber grojje SDtenfcb unb ©ebauffneler gxiebrieb Submig

©gröber ftc£) au« ben Stieberungen eine« ©bringet« unb ftreberif^en Braufefobf« in bie reinen §ofien feiner Sunft unb ©jaraftergtüfje jü ergeben muffte, fo arbeitete ftcb §er*

mann ©ebone, innerhalb ber (Stensen feiner Begabung, »om luftigen - unb luftigen Boffenfpafsntacber sum e^ten Stünflter unb fetteuen SDtann entbot; unb menn er aueb nicQt mie Jener einer @f)od;e if)r ©epräge gab, fo bat boeb aueb er feilten ©tanb geabett unb ift etn Beifbtel ebler ©elbftsucbt ge«

toorben. Unb menu mir unferen, toon ©cböne mitbegriinbeten Burgtbeatet«Bereiit, ber unferen SBitmen unb SBatfen unb be«

brättgten ©tanbeägenoffen ein Sport mürbe, ben „©dbrüber"

nannten, um bie Sbee 31t treffen, fo brängt ftcb un« boute Sur Sennseicbnung einer tiefen Burgtbeatertreue, einer ftdbereit famerabf^aftitdben Berläfjlidjfeit, einer lauteren liinftlerifdjieii

§ilf«bereitfcbaft, einer ununtmunbeuen ©btrlicfpieit be« Urteil«

' ber 9?ame ©djöne auf bie Sieben. — ©r ftanb butcf; Straft be«

©etttu« unb ©lans ber Snbiöibualität nidjt in ber allerbor«

berften SReibe ber ©äuleit, bie ben £emf)el ber Burgtbeater«

fünft tragen, aber er lieb feine ©tärfe be« edjten §umot«, ber fubtilften ©batafberiftetung, ber liebebollen Staturbeobad;»

tung unb ber eifernen ^Pflichttreue ben SDtittelfjfeiiern be«

Baue«, bie feine Sionftruftion bebeuten. ©in SJieifler ber

(8)

C 2Iu3 teil 2e^r= imb gtegeliajjren elneS alten SeiiaufptelccS.

„ ü D t a S f e , " W a r e t i n f r a g e n b e r biiblirf;ert S l u S g e f t a l t u n g b e r 5 ( ; a r a ! t c t e e i n e toielfonfuftiertc S l u t o r i t ä t f ü r b i e m e i f i e n f e i n e t SBurgtbeater«S:ol(egen, u n b 311 e i n e m f e i n e t f ü l l e n S t j t c n » t a g e ftiftete ü)tn 2Ibotf © o n n e n t b a l e i n e f i n n i g e S t t u f h a t i o n b i e f e t S e r b i e n f l e , e i n e S K a l e r p a l c t t e , a u f w e l c h e r b i e § a u p t = f i g n t e n b e 8 © o n n e n t l j a i f ^ e n S f e p e r t o i r S fid) a u 8 b e n g a r * b e u t f e d f e n e n t w i t f e l t e u .

<58 ifi im attgemeinen eine jWeifelbafte (Sfituttg, einem Staune ba« Söort nadjjurufcn: et patte feinen geint. §et>

mann ©djone, bei ben Sintuf „greunb" nur wenigen unb tiefen feiten, Wie einen geietflang, fpenbete, fonnte witflicb feinen geinb fjaben, weil feinem ernften SEBabrbeüS» unb 8ieinf;cit«brange bie SKilbe bes SBeifen unb bie ©onne bes fjumoriften fädelten, ©eine ©ircftoreu liebten ibn unb fegneten feine fiitlen Futtftefjrtidjen SSege. ©ingelftebt, bet überlegene ©pötter, fab unter [einen fcprceren STugenbetfeln ftdb einige 3abre toerwutibert btefen tounfcbfofen, Ieben8=

unb funftfroben Strbeiter beim SSerfe an. ®ann pielt et'8 nicht meljc aus ttttb bejtettte ©djöne 51t. fid) auf fein Sureau.

„@ie ftnb ein meijicr Stabe, lieber ©cböne. ©ie baten feine SBünfcbe. 3cp f;abe ©ie berauf beftellt, weif icb 3bnen ben SPiumpb nitfit gönne, a(8 einjiger Sbrct fiottegen mein Suteau nie gefeben 31t baten. 3 $ bäte 3bnen weiter nichts ' 31t fagen." 3d; entfinne iittd), bajj bie Siegiffeure bei ber Sefefcung bon „Sffict/ bem, bet lügt" in ber ©ipnrtg ipre SierWunberuug ausjptacben, bafj ©ingetfiebt bie Heine Stelle be8 ernften, rauben gäbrmaitnS an ©cböne gab. „3<b Voill

©cböne in bem ©tücf britt baten," entfcfjieb ©ingeffiebt.

Unb (barafterifiifcb für ©d;öues ©teüung bei ibtn unb ben

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2luä bcn 2ef>t» unb gteßeljaljren etiles alten ©¿baufplcterö. 7

Sotlegen ftub folgenbe ©egteitmorte, bie ®ingelftebt einer beillett iftolle an ©cf;öue mitgab, ber er mit (einer Snbibi«

buaiität uitf/t glaubte entfptedjen ju lömten:

„®icitStag, ben 11. gebruar 1879. Sit« Sfomtler «erben

©ie @!paß berfteben, lieber ©d;öne. ©eben ©ie ftd) einmal baS neue franjöftfcbe ©tiid uitb 3b« 9ioDe in bemfelben an, unb ©ie «erben 3t;re Slbnetgung gegen leitete aufgeben,

©ie «utbe, fojufagen: burdj Slfltamation auf ber Sefeßrobe als für ©ie geeignet erltärt. ätfit beftem ©ruß 3bt er«

gebenfter g. b. ®ingetjiebt."

®er „meiße 9!abe" ©<b3ne bat nie am ©urgtbeater eine

©egenferberung gefteltt. Sief ein ©ertrag bott ibm 31t Gsttbe, fo fefjtc et «ieberunt feine ©ebbtben butcb bcllftänbige SBuufcblofigfeit betreffs ber ®auer unb ©ejüge beS neuen in gelinbe ©ermitruttg. 3a, als fein Unbeit begann unb feine Sraitfbett einfette, bie, oßne feine ipßi^ttreue febmäletn ju fönnen, feine liebe ßausbädige, botlfaftige förfjerlidjfeit ju einem bagcren ©ilb beb Seibens ber«anbelte, f^äbte er (einen fitnfilerifcbeu 97ub«ert felbjl in Bahlen i>ict 31t tief ein unb

«ar febrner babott abzubringen, ben erften SBunfcb bet feiner

®ireftiott 31t äußern: ibm bie ©age 3U bertninbern. 9iur ber §tu«etS, baß er ja bor einem neuen ©ertrage ftünbe uitb feinem @nmbfa(je treu bleiben müffe, ftcb baS 3ablen 31t laffett, «aS er ber ®ireltion für baS Surgtbeater «ert fdjeine, ttttb bie ©djeu bor einem ©ebritte, ber als Original!«

tätsfudbt mißbeutet «erben tonne, bielt it;n babon ab. ,@o feßr bie bornebme ©eftttnuitg aueb ©Siberball bei feinen

®ireltoren fattb, im gefcbäftlicben Organismus eines ®beaterS läßt fieb feine Prämie auf materielle Sef^eibenbeit (eben.

(10)

8 Muä ben £e$r» unb giegelja§ren elneä alten <S$aufp(eIer£.

©cböne routbe immer gattj befriebigt burcb [eine Verträge, aber ein ©olbregen mürbe iijrn freimütig natürlich rittet in ben

flefipttet.

©(bone mar unbermäbtt unb tebte mit feiner einige Sabre älteren ©<bmejter in behaglicher Bebürfnislofigfeit. 2Ser au« feinem SunggefeHentum, feiner ftrengen häuslichen 21b«

gefcbloffenbeit, au« feinem SReiben ber ©efettfcbaft ©¿blüffe auf §tjf)odbcnbertuxn ober SKenfcbenfeinbüdjfeit bei ibm sog, ber fannte eben nicht bie fenfible Sngjllicbfeit, mit meliber er trachtete, bei feiner ©elegenbeit, feine Sßerfon in ben Borbergrunb ju ftelten ober mit irgenb melier fRücfjiibt«

nähme auf biefetbe feinen SDiitmeufcben befcbmerlicb su fai»

len. — ©in tiefer Staturfreunb, sog es ihn in freien ©om«

merseiten bocb ftets mieber an biefetben Stötten, bie er lieb gemonnen, unb et mußte ihnen in beiterjier Befcbaulicb*

feit immer neue Üteije absugeminnen. Sabrsebntelang febrte er bei greunben in ein entlegenes Räuschen in ber ißertifau ein, beffen Heine 3'mmer er mit feinen bemunberungsmür«

bigen manueHeit ©efcbicfticbfeiten burcb einfach (te SJiittel eine gans bcrfönli<be sßbbfiosnomieigab. Spier teilte au<b beim raubeften SBetter fein einft fo gewählter Stürbet bie grüne glut bes mächtigen 2tcbenfee«, ben er jeben ©ommer gemach«

lieb c'n unb baS anbete 2Jial in beffen gaitser Breite su burebfcbttüimnen pflegte. Sil« ein tragifcbeS ©efebief ihm bie liebe ©egenb mit grauenbotler ©riuncrung füllte, sog er bes Sommer« su mir unb meiner gamilie nach bem »er*

borgenen SBilbalpen in ©teiermarf, mofelbft t<b ein Heine«

Slnmcfen ermarb, beffen guter ©eijt unb febopferifebe ©cele et bi« sum lebten ©ommer feine« Seben« blieb, Sie grüßte

(11)

Muä ben nnb filegelj'a!)ten elneä alten St^aufpielerä. 9

feiner reiben unb fctelfälttgen Sálente erfreuten tpn nur, wenn er fte feinen, greunben Befcpeteti fottnte. ©cpne War ein geborener ©ärtner, aber mir blühten feine V i innen; als

•Dtaler, Sifcplet, 3intermann unb Sapegtercr war er be»

Wanbert tote ein Slltgefette unb erfinberifch Wie ein SünfHer

— aber mein §attS War cS, baS er mit Vienenfleijj aus»

geftaltete; bie §ühtter unb (Sitten, bie ben §of befeolferten, waren feine metpbifdien ©cfiüptinge, aber Wehe mir, wenn ich fte nicht als mein ©epgelpecr angefprochen hätte. (5t War etn Sochticrfiänbiger bott Slttfehen — unb ber genüg»

famfte <5ffer; er War toon ganger Warmer ©eele ein greunb unb genialer Seiner ber Siufcer, an betn bte Steinen ab»

göttifd) hingen — unb ift felbft ein einfdjichtiger Pann gc»

blieben. SÄit fleinerem (Siniomnten als manche, bte fünft»

lerifch unter ihm ftaitben, War er ein ftiUer reicher SBohltäter unb ein fanatifcher unb finniger Vefehettfcr feiner greunbe, benett er nur mit feiner eigenen ©efdjenfSunnahbarfeit baS Seben fauet machte. Unb als er bie weltflaren Slugen feblofj, fanb ftch, bog er noch gejpart hatte für ben SebenSabenb feiner ©chmefter unb um feinen Verufsgenoffen an bie Slbreffen ber ißenftottSOereine beS SurgtheatcrS unb ber Vpitengenoffenfchaft gtoge ®aben gu hiuterlaffen.

3m flaglofett getragen förperlicher ©chmergeu, bte ihm im Saufe feiner langen. SeibenSjahte in unmenfchlicher ©tärfe befthiebett Waren, geigte ©epne antife Sraft. Site War er gut Sinnahme eines Varfotifums gu bewegen. 3n meiner Sunggefellengeit lieg et es ftcf; nicpt nehmen, mich in einer Sranlheit gu pflegen, ba ihn felbfl bie Dualen einer heftigen

©alleufteinfoiif gufantmenfrümmten, unb als er eines Slbeitbs

(12)

10 Kuä ben 2el)t= unb [Jtegeljaliten eineS alten Sipaujpielerä.

auf ber ©trage, bou einet Obumad;t befallen, ba8 ©ejtdjt fiep auf ben ©feinen serfcpliig, wanlte er, Wieber bei fnf, in feine ©arterote, berbccfte feine frifcheu SBuubeu unb fpielte feine Stolle be8 Jraftfprubelnben ©d)toei,;er im „Ottolar."

S3ei ©¿büttelfrofl unb gieberglut bat et ungejäblte fötale mit unberminberfer ©orgfalt.für Sichtung unb fßubltfum feine ißflicbt als luftige ifJerfon getan, unb nur, wenn ibn feine güße nicht mebt trugen, berltocf) er fieb ftumm mit [einen

©chmersen Wie ein ebteS Stier.

©8 ging fcbliejj(i<b nicht Weiter; er fürchtete, auf offener 53übne ©törungen 311 machen, unb refigniert fu^te er uut feine ©ntlaffung an. Sie SBorte, bie feine Sl>efß tpin auf ben Slbfcbiebsweg gaben, sengen für ba8, Wa8 ba8 Snftitut berfor. „@8 ift mir gerabeju fchmerjiich, einen fötanu au8 ber Sötitte be8 S3urgtbeater8 fcheibeu 311 febeu, bem ich f6'1

feinem ©ngagement eine aufrichtige S5erebrung unb 93ewmn berung entgegenbringe. 3d) Weiß e8 Wohl 31t ((höben, Wie biet anregenbe ©enüffe 3buen ba8 Surgtbeater unb beffen fpublitum berbauft, unb fattn barum auch ermeffett, Wie fchwer ber SSetluft ift, ben baSfelbe burd; Sbten SluStritt erieibet. ©8 ifl ein gerabesu unerfefsticher Serluft, beuu ©ie Waren in beb Stat eine große fünfllerifche Snbibibualität,"

Hingt e8 auS bem ©cheibebricf feines Sutenbanten Spellens ' b. Sßlappart bom 26. ©eptember 1899; unb Sireftor ©<blem tper fchrieb: „SüBelch ein neuer fchwerer Setluft ba8 Surg«

tbeater trifft, wirb mir erft gattg Kar, iubent ich ba8 SSer«

3e'td)ni8 ber bon 3b»en bis sulept gefpielten Stollen überblide unb mich faft bei febet Stolle 3Weifctnb frage, Wer biet bie ' Stacbfolge übernebmen foH. 3d) hoffe subcrfcdjtlid;, baß ©ie

(13)

Stuä bell Bef)t» unb glegelinbcen eiueä alten SdjaufpieterS. 11 nodj reibt tätige 3br tiiußlerifcbeS Sutereffe beut ©urgtbeater

«erben jitfontmen Iaffett, unb baß ntir in Sbuen »entgßens ber erfahrene, fatbtunbige, feinfühlige ©erater uitb greuub erhalten bleibt."

Uns Seilten bom tE^eater »irb jutiieiß baS Seben buntet unb talt, «entt uns bie 9tamßenli<bter früher berlBfdjeit, a(S

« i t ftetbeit. ®urcb ^ermann ©djötteS ©enßonißenftube ftrid) aber ber ©egen fetner reichen, gefamuietten inneren Statur unb jünbete ihm neue Siebter au. Sin fein ©cbmerjeuSlager fef}tc fub bie ¿«rite ©iufe, ber jtt bienen et ©erufung hatte, feine ¡briftfteüerifcbe ©egabung würbe frei. 3«eifelnb, ob et baulit anbete erfreuen föitue, legte er bie erfteti ©lütter jagbaft in bie ipättbe feiner greunbe. Bufttutmenb unb Siid;«

tung gebenb äußerten ßcb alle. Sibolf ©Silbraubt rief ihm ju: „Saß bir fagcit, baß bu mir mit beincr ,®beuterluft'*) eine fcböne greube gemacht baft, für bie ich bir bom ^erjeit baute. SBie ßaune ich immer «teber unb «ie gefällt mir biefer eble Sßib ber Statur, baß fte bir gleidjfam als gor«

tunatusfädel biefeS jweite ®afeut tu bie ®afdje ftedte, bamit,

«entt bu als @<baufßieler a. ®. elegifib ^ineingriffeft, ber immer @olb fpenbenbe ©ädel juin ©orftbein fänte! Stitn biß unb bteibß bu ein reifer ©tarnt." Unb 3afob SDtiuor ' «ieS ihm eine lange ©traße mit ben Beilen: „SBenn ©ie nur atnb ©tentoiren febreiben Wollten — ein fo tteiblofer, ob«

jettiber unb fadjberftäubiger fientter ber ©efebttbte bes Surg«

tbeaters feit 1863 lebt nicht ober bat nie gelebt! ©ie Wären baS eigentlich bent ©urgtbeater fd;n(btg, es «äre eine @bten>

*) UuloeiiaUSBitiltotbet 3tr. 1205.

(14)

12 Sluä Pen Se^t» unb glEgelja^ten elneä alten S^aufplelecä.

Pflicht. Sie ©efhihte bcS VurgtheaterS Wirb pets nur toou äugen hinein gefhtieben Werben, wenn ©ie nicht Shre gr»

innerungen bon innen heraus fdjreiben. 3 h benfe an fein

©efhihtSWerf, an perfönfiche grinuerungcn. ©eien ©ie nicht harthergig unb faffen ©ie geh erbitten." VefonberS auch gteunb Slnton Vettelheim, ber ©höneS literarifchen grglingen mit SBort unb ®at bie SBege ebnete, fpernte ihn an, Was er beim Sheater ffug unb liebeooll gefehen, mit ber gebet 3U erhalten.

9fu6 weihen Siefen ©höneS §umor fhüpfte, Wie fein unb hett er SBeft unb SDienfdjen fah, baS geigte gh tn ber ftitten SBerfgatt ber geber fag nah plagifher wie in ber tauten ©hmiebe ber Viihne. SBie er ein Wahrer SDiärtprer beS Juniors fein tonnte, lehrt feine fleine ©tubie „ffienn man ©aüengeine pat."*) Sils htn ber ®ob fhon feine Siuien in bie 3üge grub, fag ©cpne an einem ftürmifhen 9fobember»Vahmittage am genger unb fhaute auf ben UlrihSplap hinunter. 2Jiit Wollte baS fjerg gillgehen bei feinem Slnblicf, als i h eintrat, gr aber, meiner Vegürgung gewärtig, planberte fofort mih an: „®a habe i h gerabe einen faftigett §umorigen beobahtet. ®er Hßirbelwiitb trieb einem §unb ein ©trohbüfhelhen unter ben ©hwang. ®er SiSter brepte gh Wie ein Steifet, um biefen unangenehmen ' Sfngug gu befeitigen, unb fprattg erleichtert baOon, als es ihm gelungen War. ®aun fah er gh aber nah beut ©troh»

büfhel um, lief gu ihm guriief — unb tat ihm baS grnig»

5>unblihc."

*) „aBett unb S^elmoelt." Unloetiul=iBt6Hot$el 5!c. 1376.

(15)

5Iu§ bfti SJeljr- unb gicgclja^ten clncä alten ©djau(p(c!et«. 1 3

©ie Sage unb Stächte tarnen, bic mit ihren lebten Dua- len bem geharnifchteu ©itlber bte Beftittiung benahmen, unb in ber Stacht bes 9. ©ejember 1902 flatb §eriitanit ©cf)üne.

Sluch feinem Seidjnain hatte et bte gebuubene SRarfchroute

»orgefchrieben: Stein Sluffeheit, feine Bemühung bet SRen»

fdjen, feilt ¿feremottiell. Ohne Bcfanntgabe, ohne ©chmucl unb Begieitung mußte et nach ©otha jut geuerbeftattung ge- fehieft werben, ©einen ©arg nagelten bte ©taget in einem Saggon auf bem grachtengefeife be« grattj Sofef-Bahnhofe«

in eine Stifte, auf ber in fchabfonierter ©chrift ju tefentoar:

„Sticht ftürsen." RBahrlich, ^ermann ©chöne, ber Siutor bet @atg=©tote«que „®aS ÜRaßnehmen,"*) hätte Hefe Stuf«

fdjrift erfunben haben IBnnen, Wenn et baS ©ebot einer folgen Stücffidhtnahme auf ftch fefbfl nicht auch tm ©arge noch perhorre«3iert haben mürbe. Sein ©tein, fein §ügel barf bie ©tettc bezeichnen, mo feine Slfhe ber ©rbe einge- bettet mürbe. Stber bie ©ettfmaler, bie fein ©eifi, feilte

©afente, feine tiefe SRenfchengüte if>m errichtet haben, bic muß §erntann @djöne flehen laffett, Wenn et bamit auch nie feinem Siufmie bienett mollte.

S i e n .

§11150 ©hintig.

*) „SSSclt unb ®c$eimt>ell." Untoerfal-lBibliotljei 31c. i37S.

Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

Michael Scheffel hat festgestellt, dass Schnitzler „in den auf Sterben folgenden Werken offenbar geradezu systematisch die Möglichkeiten eines durchgängigen Erzählens aus

geteilt Wotben fei — al« Strafe? ober War feilt ißrojeß noch tu ber Schwebe? 3ch №ei ß e« nicht. 3tn Sommer be« nädfßen 3ahre« Vcrßhtoanb mein Sruber au« Seipjtg, er

brüdlidj ber bon Serufalem bezeichnet wirb.. 3n ben alten 21uSgaben g. bon ©enebig aus bem 3apre 1520 unb Slmfterbam born 3apre 1600, Welpe *) 2Iu8gaben für biefeS ©up benupt

anzusehen, und der Makrozustand als Moment eines thermodynamischen Prozesses läßt sich keineswegs einfach mit dem statistischen Durschnitt jener Momente

Nach Abnahme des Vakuumyentils konnte festgestellt werden, daß es vor der Einbeulung nicht funktioniert hatte Mit Hilfe einer Wasserringvakuum- pumpe - mit angeschlossenem

Bei dem Kreislauf eines Luftspeicherkraftwerkes könnte eine genau so hohe Temperatur nach Verdichtung erreicht werden, aber wegen eines höheren Wirkungs- grades und einer

Bruchfläche eines durch Scherermüdung gebrochenen eingestochenen Stabes und der Belastungsamplitude wurden so gewählt, daß für den eingestochenen Querschnitt. Tm =

Längsspannung in der Bandage.. Auf die Einzelheiten der Berech- nung dieser, weitgehend auf rohe Empirie aufgebauten Größe soll hier nicht näher eingegangen werden. Verteilung