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DIE HYDRIERUNG VON NAPHTHALIN IN DREHAUTOKLAVEN

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DIE HYDRIERUNG VON NAPHTHALIN IN DREHAUTOKLAVEN

Von L. ACKERl\lANN

Technische Universität Budapest, Institut für Chemische Technologie (Eingegangen am 11. }:[ärz 19.59)

Seit den grundlegenden Arbeiten von Bergius zu Anfang der I9l0er Jahre hat die Erzeugung von Motorkraftstoffen durch Hydrierung kohlen- stoffhaltiger Materialien - Mineralkohle, Braunkohlenteer - eine gewaltige Entwicklung genommen. Einen sehr großen Fortschritt bedeutete auf diesem Gebiet die Einführung schwefelbeständiger Katalysatoren, wie Molybdän- und Wolframsulfid.

Da die Rohstoffe des Verfahrens aus komplizierten Mischungen mehrerer organischer Verbindungen bestehen, erwies es sich als angebracht, den Verlauf des Hydrierungsvorgangs und den Mechanismus der Katalyse auf einigen charakteristischen Komponenten zu studieren.

Ein beträchtlicher Teil der Teere besteht aus kondensierten zyklischen Verbindungen, wie Naphthalin, Anthrazen, Phenanthren und ihren Derivaten, weshalb sich zahlreiche Forscher der Untersuchung der Naphthalinhydrierung und deren Katalysatoren widmeten.

Durch Niederdruckhydrierung in Gegenwart von Nickel als Katalysator läßt sich Naphthalin in Tetralin und Dekalin umsetzen. Die Reaktion verläuft unter einem Druck von 15 Atmosphären bei 180-200° C [1]. Unter diesen Bedingungen wird der aromatische Kern gesättigt, doch keiner der Ringe aufgespaltet, so daß sich unter den Reaktionsprodukten keine Benzolderivate befinden.

lPATIEF [2] verwendete ebenfalls Nickel als Katalysator, doch führte er seine Versuche bei 200-250° C und unter einem Wasserstoffdruck von 100 Atmosphären aus. Auch unter solchen Bedingungen wurde keines der Ring- systeme zerstört.

Nach FISCHER und NIGGEl\lANN [3] wird Naphthalin unter einem Anfangs- druck von 100 Atmosphären und bei 5500 C in Gegenwart von 1

%

Jod voll- ständig verflüssigt.

lPATIEF [4] erhielt mit Nickel und Aluminiumoxyd als Katalysatoren bei 450-480° C und unter einem Anfangsdruck von 100 Atmosphären ein Produkt, das 21

%

Benzolhomologen - Benzol, Toluol und o-Xylol - enthielt.

(2)

150 L. ACKER.lIA.'5

KLIl\"G und FLOREl\"TIN[5 j stellten fest, daß die Verflüssigung von N aphtha- lin ohne Katalysator unter einem Anfangsdruck von 90-100 Atmosphären bei 4600 C beginnt und bei 4,75-480° C bedeutend wird. Durch Verwendung wasserfreien Aluminiumchlurids als Katalysator ließ sich diese Temperatur auf 4500 C herabsetzen. Ohne Katalysator bestand das flüssige Produkt zu etwa 20% aus Benzolhomologen, bei Verwendung von Aluminiumchlorid stieg dieser Wert auf 50-60%.

Die Arbeiten von SPILKER und ZERBE [6] sowie von WINTER und FREE [7]

bestätigten die Richtigkeit dieser Feststellungen.

HÜGEL und FRIESS [8] konnten in ihren unter einem Druck von 250 Atmo- sphären ausgeführten Versuchen bis 520° C keine Hydrierung des Naphthalins feststellen.

KLING und FLORENTIN [9] fanden im Jahre 1931 bei Verwendung von frIolybdänoxyd als Katalysator, daß sich die entstandenen Hydrierungspro- dukte leicht in Benzolkohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und o-Xylol spalten, obgleich hierbei wasserfreies Aluminiumchlorid noch wirksamer ist.

OGAWA und YOKATA [10] untersuchten die Wirkung von W·asserstoff auf aromatische Kohlenwasserstoffe in Gegenwart von reduziertem Nickel als Katalysator und stellten fest, daß unter den Bedingungen der Krackhydrierung N aphthallll an Beständigkeit. Tetralin übertrifft, ferner daß unter den Hydrie- rungsprodukten von Naphthalin Dekalin das beständigste ist.

HALL [11] stellte beim Hydrieren ohne Katalysator fest, daß die Hydrie- rung von Naphthalin unter einem Anfangswasserstoffdruck von 100 Atmo- sphären bei 450-475° C beginnt und bei 500° C bedeutend wird.

VARGA [12] gelang bereits im Jahre 1928 die Feststellung, daß neben Molybdän als Katalysator Schwefel als Promotor wirkt. KLING und FLOREN- TIN [9] kamen im Jahre 1931 ebenfalls zu dem Ergebnis, daß Molybdänsulfid als Krackkatalysator wirksamer ist als Molybdänoxyd. HALL [11] konnte in seinen mit reinem MolybdänoAyd als Katalysator bei 3500 C und 100 Atmo- sphären Anfangsdruck ausgeführten Versuchen die Konversion durch Zugabe von Schwefel von 36% auf 70% erhöhen. Die Wirkung des Schwefels äußert sich also darin, daß die hydrierende Wirkung des Molybdäns ohne Beeinflus- sung der Krackreaktion erhöht wird.

Bei der Niederdruckhydrierung von Naphthalin mit Nickel als Katalysa- tor [13] muß der Schwefelgehalt des Naphthalins enfernt werden, da er sonst den Katalysator vergiften würde. Technisches Naphthalin läßt sich ohne vor- herige Entfernung der schwefelhaltigen Verbindungen erst unter einem Druck von 200 Atmosphären hydrieren.

Mit Hilfe von Nickel-Aluminium- oder Nickel-Kobalt-Aluminium- Legierungen kann bei 80-100 Atmosphären Wasserstoffdruck auch 0,4%

Thiophen enthaltendes Naphthalin in Tetralin umgewandelt werden, ohne daß sich die Aktivität des Katalysators merklich vermindern würde.

(3)

DIE HYDRIERU.YG J-OX .YAPHTHALIX IX DREHAUTOKLAVE.Y 151

Nach der einen Auffassung bildet sich bei der Hydrierung des Naphtha.

lins primär Tetralin, woraus dann durch Spaltung des Tetramethylenringee Benzol und Akylbenzole entstehen.

Nach anderen Annahmen spaltet sich der Tetramethylenring in der Weise, daß sich n-Butylbenzol bildet. Aus diesem entstehen durch Abspaltung von Methyl- und Äthylgruppen Propyl- und Äthylbenzol. Äthylbeuzol setzt sich bei 4500 C in Toluol und Benzol um.

Diese letztere Auffassung scheint die richtigste zu sein, da sie auch durch Versuchsergebnisse unterstützt werden kann.

Zusammengefaßt läßt sich das Schema der destrukth-en Hydrierung des Naphthalins folgendermaßen darstellen:

über 4000 C

H., +H2

r

H2C--CH2 +CH4

i i

über 4500 C

HoC CH. - - + gasförmige Paraffinkohlenwasserstoffe

- "'-C/ -

H4

(4)

152

Experimenteller Teil

Als Grundmaterial der Naphthalinhydrierungsversuche 'wurde gereinigtes Naphthalin verwendet (Sublimationsrückstand 0,25%, Asche 0,02%). Es

100 90 80 70 60 50

JO 20 10

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Bild 1. Versuchsreihe Nr.l. Naphthalin 500 g, anfänglicher Wasserstoffdruck : 100 at, Katalysator 2 % Molybdän-

oxyd

+

3 % Schwefel

% fOO 90 80 70

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50

~O

30 20 fO

~OO 430 480°C

Bild 3. Versuchsreihe Kr. 3. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck

100 at, Katalysator 2 % Molybdän- oxyd

+

3 % Schwefel

% fOO 90

80 -

1 - - - - 70

60 50 40 30 20 10

.00 "JO .60 -80

oe

Bild 2. Versuchsreihe Kr. 2. Naphthalin .500 g, anfänglicher Wasserstoffdruck

50 at, Katalysator 2 % Molybdän- oxyd

+

3 % Schwefel

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Bild 4. Versuchsreihe Nr. 4. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck

50 at, Katalysator 2 % Molybdän- oxyd

+

3 % Schwefel

wurden die Wirkungen der Temperaturveränderung, der relativen Wasser- stoffkonzentration, des Druckes und des Katalysators untersucht. Die Reak- tionsdauer war bei allen Versuchen gleich.

(5)

DIE HYDRIERU2,G 'O_Y -YAPHTHALIX IS DREHAUTOKLAVKV 153

Die Hydrierung wurde in einem gasgeheizten Drehautoklaven von 4,5 Liter Fassungsvermögen vorgenommen. Der Autoklav wurde nach dem Ein- füllen des Naphthalins und des Katalysators geschlossen und mit WasserstQff unter den gewünschten Anfangsdruck gesetzt. Zur Erreichung der Reaktions-

% fDO 90 80 70 60 50

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20 10

"00 1,30 1,60 1;80

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Bild 5. Versuchsreihe Nr. 5. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck 100 at, Kataly- sator 7,5 % aktivierter Halbkoks

%fOO

90 80 70 60 50 40 30 20 fO

JOD 330 360 J90 420 450

"au oe

Bild 6. Versuchsreihe N r. 6. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck 100 at, Kataly- sator 2 % Wolframsulfid

+

3 % Schwefel

temperatur waren 1,5 bis 2 Stunden nötig. Zum Messen der Temperatur diente ein im Autoklaven untergebrachtes Pyrometer. Der Autoklav wurde 1 Stunde lang auf der gewünschten Temperatur gehalten, und dann nach Abstellen der Heizung unter ständigem Drehen auf Zimmertemperatur abgekühlt. Nach vollständiger Abkühlung wurde das im Autoklav befindliche Gas durch ein Ventil abgelassen und danach der Autoklav entleert.

(6)

154 L. ACKERjLLYX

Der Inhalt des Autoklavs wurde - wenn ein nicht verflüssigter Rück- stand zurückblieb - , durch Filtrierung in eine flüssige und eine feste Phase getrennt. Die Filtrierung war zur Entfernung des Katalysators auch bei völli- ger Verflüssigung nötig.

%mO~~======================================~70~

90 80 70 60 50 40 30 20 10

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Bild 7. Versuchsreihe Nr. 7. Naphthalin 500 g, anfänglicher Wasserstoffdruck 100 at, Kataly- sator 2 % Wolframsulfid

+

3 % Schwefel

% fOO / / / / / / /

90

öD 70 60 5D 40 3D 20 fO

JOD JJO 350 390 fr20 'f50 fr80 0 (

Bild 8. Versuchsreihe Nr. 8. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck 100 at, Kataly- sator 2 % wolframsulfidhaltiges Präparat

+

3 % Schwefel

Der flüssige Teil enthielt in jedem Falle mehr oder weniger gelöstes, nicht umgesetztes Naphthalin, dessen überwiegender Teil nach Abkühlung durch schnelle Filtrierung entfernt werden konnte.

Die Versuche zur Untersuchung des Einflusses der relativen W-asser- stoffkonzentration wurden mit 500 bzw. 200 g Naphthalin ausgeführt. Der Einfluß des absoluten Druckes wurde in Versuchen studiert, die bei Anfangs- drücken von 50 bzw. 100 Atmosphären ausgeführt wurden.

(7)

DIE HYDRIERU_YG rO_Y XAPHTHALLY LY DREHAUTOKLO-KY 155

Als Katalysator wurde eine Mischung aus 3% Schwefel und 2% Molyb- dänoxyd, 7,5% Halbkoks aus den Leunawerken (Aschegehalt 44,8%), eine Mischung aus 3% Schwefel und 2% Wolframsulfid, eine Mischung aus 3%

Schwefel und 2% eines wolframsulfidhaltigen Präparats (27% Wolframsulfid,

90 8U 70 60

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1;01---\

30 f - - - \ 20 1 - - - \ fO

27TJ 300 JJO 360 390 *20 1t50 't80

oe

Bild 9. Versuchsreihe Nr. 9. Naphthalin 200 g, anfänglicher Wasserstoffdruck 100 at, Kataly·

sator 2 % molybdänsulfidhaltiges Präparat

+

3 % Schwefel

%100 90 80 70 60 50 1;0 30 20 fO

"00 *30 460 '180

Bild 10. Zusammenhang zwischen Temperatur und :Menge der flüssigen Produkte in den Versuchsreihen 1 bis 9

3% Nickelsulfid und 70% Aluminiumoxyd) sowie eine Mischung aus 3%

Schwefel und 2% eines molybdänsulfidhaltigen Präparats (27% Molybdän- sulfid, 3% Nickelsulfid und 70% Aluminiumoxyd) benutzt.

Die Ergebnisse der Versuche sind in den Bildern 1 bis 9 zusammengefaßt ; die horizontal schraffierten Felder bedeuten die Menge des nicht umgesetzten Naphthalins, die schräg schraffierten die des Gases und Verlustes, die leer gelassenen die des verflüssigten Produktes. Bild 10 veranschaulicht den

3 Periodica Polytechnica eh. IIIj3

(8)

156

Zusammenhang zwischen Temperatur und Menge der flüssigen Hydrierungs- produkte.

In jeder Versuchsreihe nimmt die Menge des flüssigen Produktes ober- halb der dem maximalen Flüssigkeitsertrag entsprechenden Temperatur unabhängig vom Katalysator und von der relativen bzw. absoluten Wasser- stoffkonzentration ab ; zugleich 'wächst die Menge des nicht umgesetzten Naph- thalins bzw. die der gasförmigen und niedrig siedenden flüssigen Kohlen- wasserstoffe an. Aus den Diagrammen ist ersichtlich, daß in den bei niedrigen relativen Wasserstoffkonzentrationen ausgeführten Versuchsreihen die Verrin- gerung der Menge des flüssigen Produkts dem nicht umgesetzten Naphthalin, in den bei hohen Wasserstoffkonzentrationen durchgeführten Reihen hingegen den gasförmigen Produkten zugute kommt. Dies erklärt sich daraus, daß bei Durchführung der Versuche oberhalb einer gewissen Temperatur im ersteren Fall die Reaktionen der Dehydrierung, im letzten Fall die des Krackens in den Vordergrund rücken. Besonders auffallend ist diese Erscheinung beim Vergleich der Bilder 6 und 7.

Aus den bei den Hydrierungsversuchen erhaltenen Produkten wurde die Hauptmenge des gelösten Naphthalins durch Kühlung und nachfolgendes Filtern entfernt, und die auf diese Weise gereinigte Flüssigkeit durch fraktio- nierte Destillation in drei Fraktionen getrennt. Die erste Fraktion enthielt die unterhalb 1600 C siedenden, die zweite die z\vischen 160 und 1950 C sie- denden, die dritte hingegen die bei Temperaturen über 195" C siedenden Kohlenwasserstoffe. Das infolge seiner zuvor unvollständigen Trennung gelöst gebliebene Naphthalin destillierte oft bereits bei einer unterhalb seines Siede- punktes liegenden Temperatur über, indem es mit den Hydrierungsprodukten eine azeotrope Mischung bildete. Das auf diese Weise in das Destillat gelangte Naphthalin kristal1isierte nach vollständiger Abkühlung aus, und ließ sich vom flüssigen Teil trennen. Das so separierte Naphthalin sowie der Destillations-

rückstand, ein braungefärbtes, nach Abkühlung erstarrendes Produkt, wurden der Menge des nicht umgesetzten Naphthalins zugerechnet. Der Destillations- rückstand wurde nicht identifiziert, auf Grund von Literaturhinweisen kann jedoch angenommen "werden, daß er mit dem Produkt der Pyrolyse des Naphthalins, des

ß,

ß'-Dinaphtyls identisch ist.

Die Hydrierungsprodukte sind in den einzelnen Fraktionen infolge ihrer Siedepunkte folgendermaßen verteilt:

bis 1600 C : Benzol, Zyklohexan, Methylzyklohexan, Toluol, Athylbenzol zwischen 1600 und 1950 C: n-Butylbenzol, Dekalin, etwas Tetralin zwischen 1950 und 2100 C: Tetralin, etwas Naphthalin.

Die Resultate der Destillation der flüssigen Produkte aus den in den Bildern 1 bis 9 angeführten Versuchen sind der Reihe nach in den Bildern 11 bis 18 dargestellt. Die flüssigen Produkte der Versuchsreihe 4 wurden wegen

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DIE HYDRIERU_YG ,O_Y _YAPHTHALLY IX DREHAUTOKLA,EX 157

ihrer geringen lVIenge nicht destilliert, da die Berechnungen infolge der hohen relativen Fehlermöglichkeiten keine reale Resultate geliefert hätten.

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Bild 11. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Nr. 1.

- - - bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion

%

zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

100 90 80 70 60 50 40 30 20 10

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Bild 12. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Nr. 2.

bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

Die Resultate der Destillationen entsprechen völlig den Erwartungen.

Die Menge der bei Temperaturen unterhalb 1600 C siedenden Fraktionen war bei den bei niedrigeren Temperaturen ausgeführten Versuchen verschwindend klein. Sogar in jenen Versuchsreihen, in denen schon bei 3000 C beträchtliche

1*

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158 L. ACKERiH ... LYX

Mengen flüssiger Produkte anfielen, erscheint diese Fraktion erst in den Produkten der bei Temperaturen um 4300 C ausgeführten Versuche. Die

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Bild 13. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Kr. 3.

- - - bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

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90 80 70 150 50

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Bild 14. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Kr. 5.

- - - bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

Menge dieser Fraktion wird erst in den bei Temperaturen von 470 und 4800 C ausgeführten Versuchen beträchtlich.

Die Menge der bei Temperaturen zwischen 160 und 1950 C siedenden Fraktion nimmt gleich der vorigen bei höheren Temperatur zu, nimmt jedoch in manchen Fällen nach Erreichung des Maximums wieder ab, eine Erschei-

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DIE HYDRIERU-YG VO_Y "Y.·1PHTHALLV LV DREH.-1UTOKLAVKY 159

nung, die mit dem Kracken erklärt werden kann. Hierauf verweist auch die Beobachtung, daß in solchen Fällen die Menge der bis 1600 C siedenden Frak- tion stärker ansteigt und auch mehr gasförmiges Produkt entsteht.

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Bild 15. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe :"ir. 6.

- - - bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

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Bild 16. Zusammen;:etzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Xr.·

- - - bis 1600 C siedende Fraktion

- - - - z"ischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

Die bci Temperaturen zwischen 195 und 2100 C destillierende Fraktion enthält hauptsächlich Tetralin. Die Menge dieser Fraktion nimmt bei jeder Versuchsreihe mit steigender Temperatur ab. Bei Versuchen, die bei Tempera- turen unterhalb 4300 C ausgeführt wurden, gibt diese Fraktion die Haupt-

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160 L. ACKERJIA-,"-

menge des flüssigen Produkts. Bei Temperaturen oberhalb 4300 C nimmt die Menge der Frakticn infolge der eintretenden Dehydrierung und des Krackens schnell ab.

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Bild 17. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Nr. 8.

- - - - his 1600 C siedende Fraktion

- - - - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion - . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

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Bild 18. Zusammensetzung der flüssigen Produkte der Versuchsreihe Nr. 9.

bis 1600 C siedende Fraktion

_ _ _ - zwischen 160 und 1950 C siedende Fraktion _ . - . - zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion

Die mit einem Ultraviolett-Spektrographen durchgeführte Bestimmung der Tetralinmengen in den Produkten einiger, auf Bild 7 dargestellter Versuche lieferte folgende Resultate:

(13)

DIE HYDRIERC,G VO" 1,APHTHALLY EI DREHAljTOKLAVKY 161

Versuchstemperatur Tetralingehalt Die bei Temperaturen z'w.i5chen 195 und Co Gew.~~ 210· C siedende Fraktion

Gew.~~

330 98,8 99,8

350 97,8 99,4

370 98,0 99,0

380 98,9 99,1

400 96,3 97,7

430 94,6 93,9

Wie aus den angeführten Zahlenwerten ersichtlich, ist der Tetralingehalt des flüssigen Produkts und die Menge der bei Temperaturen zwischen 195 und 2100 C siedenden Fraktion fast gleich, ein Beweis dafür, daß die dritte Fraktion innerhalb des Vergleichs-Temperaturintervalls praktisch reinp.s Tetralin ist.

Es kann angenommen werden, daß diese Fraktion auch in den anderen Versuchsreihen aus reinem Tetralin besteht, da die anderen flüssigen Hydrie- rungsprodukte auf Grund ihrer Siedepunkte in die beiden vorherigen Frak- tionen gehören.

Die Bestimmung der Komponenten der beiden anderen Fraktionen bildet die Aufgabe weiterer Untersuchungen, nach deren Vornahme sich die Möglich- keit bietet, sich über den Verlauf der Hydrierung des Naphthalins und über die möglicherweise stattfindenden sekundären Reaktionen ein ausführliches Bild zu gestalten.

Zusammenfassung

Aus den bpsprochenen Ergebnissen können bezüglich der :\"aphthalinhydrierung fol- gende Folgerungen gezogen werden:

1. Als bester Katalysator erwies sich eine :\Iischung von 3 % ~ickelsulfid und 70~~

Aluminiumoxyd mit 27% Wolframsulfid bzw. :\Iolybdänsulfid. Von diesem wurden 2 Gew.-%

mit 3 Gew.-% Schwefel gemischt dem zu hydrierenden ~aphthalin zugegeben. :\lit dem 1101yb- dänsulfid enthaltenden Katalysator konnte bereits bei 3000 C, mit dem \Volframsulfid ent- baltenden bei etwa 330° C eine' fast maximale Umwandlung erzielt werden. Infolge der Wärme- spaltung beginnt der Anteil des flüssigen Reaktionsprodukts in Gegenwart von :\lolybdän- sulfid bei 4300 C und in Gegenwart von Wolframsulfid bei 4500 C abzunehmen.

2. Die KatalysatoreIikombination \Volframsulfid-Schwefel ergibt ebenfalls bereits bei 3300 C maximale Konversion, bei 300e C ist sie sogar besser als die mit dem W olframsulfid- Nickelsulfid-Aluminiumoxyd-Katalysator erzielte, bei höheren Temperaturen dagegen ist der Anteil des flüssigen Produkts infolge der Zunahme des gasförmigen Anteils geringer.

3. Der Katalysator aus :1Iolybdänsulfid. :i\"ickelsulfid und Aluminiumoxvd erwies sich als erheblich wirksamer als die K~mbination ~on 11olvbdänoxYd mit SchwefeI.

4. Aktive Kohle als Katalysator wirkte bei 400~40° C schwächer, bei 440--480° C stärker als die Kombination von :1IolYbdänoxYd mit Schwefel.

5. Es kann festgestellt werden: daß die Erhöhung der absoluten \Vasserstoffkonzentra- tion, d. h. des Druckes, zu einer Zunahme der Verflüssigung führt.

6. Bei Versuchen unter niedriger rplativer Wasserstoffkonzentration treten beim Über- schreiten der der maximalen Konyersion entsprechenden Temperatur die Dehydrierung, bei Versuchen mit hoher relativen Wasserstoffkonzentration die Reaktionen der \Värmespaltung jeweils zu Lasten der Hydrierung in den Vordergrund.

(14)

162 L. ACKERJfAS.'

7. Der Anteil der bis 1600 C siedenden Fraktionen ist nur in den flüssigen Produkten der bei Temperaturen über 4600 C ausgeführten Vcrsuche beträchtlich.

8. Die Hauptmcnge der zwischen 195 und 2100 C siedenden Fraktionen besteht aus geringe Menge Naphthalin enthaltendem Tetralin.

9. In den flüssigen Produkten der bei Temperaturen unter 4300 C ausgeführten Ver- suche überwiegt die zwischen 195 und 2100 C siedende Fraktion.

10. Der Anteil der zwischen 195 und 2100 C siedenden Fraktion nimmt in den Produk- ten der bei Temperaturen über 4300 C ausgeführten Versuche mit steigender Versuchstempera- tur schnell ab.

Literatur

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11. HALL, D.: Fuel12, 75 (1933).

19 VARGA, J.; Brit. P. 313, 505 (1928).

13. RAPOPORT, J. B.: ,,~lesterseges folyekony üzernanyagok gyartasa" (Erzeugung syntheti- scher flüssiger Kraftstoffe) Budapest, 1952. S. 36.

L. ACKER2IIANN, Budapest, XI. GelIert tel' 4. Ungarn.

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