• Nem Talált Eredményt

Der Talmudjude : zur Beherzigung für Juden und Schriften aller Stände

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Ossza meg "Der Talmudjude : zur Beherzigung für Juden und Schriften aller Stände"

Copied!
104
0
0

Teljes szövegt

(1)

fe

l>--, и :

tx Calmubiuk

^ur Se^crjigung

für

bargefîetCt

P r o f . ВГо mag.

f ü n f t e S i u f t o g e .

fünfter.

S t u f f e l l ' ä Bet laß.

1876.

(2)

J000S11017

(3)

f O ï î D O r l * )

©otteS» unb ÜRenfdjenfapung, neue ¡Rabbiner, ein ©efdjäftdjen.

S5on ber ©efammtbebötierung ber SDBett finb 533/10

Ißrocent Reiben, 307/10 ißrocent Stiften, 157/10 ^rocent DJtefjamebaner utib — 3/i0 ißrocent Suben. ®teid)rooi)i finb bte 3uben bie erfte ®rojjmad)t unter ben S3ötfern, bte Könige beê Kapital«, bie dürften be« £>anbel«, bie Söetferrfdfjer ber greffe geworben. Les Juifs rois de l'épo- que tjeijft bafjer ein befannte« Sud) über unfere fübifdfen

¿eitgenoffen, unb wir nmnbern un« nidjt, baff biete ber«

fetben unfere ®egenmart at« ba« meffianifcfie SMtaiter ber atten Serlfeifjungen feiern; aufgegangen in ba8 3rbifdje, fW6 nidjt bertiefenb in bie grage, roeëtjatb fie auf (Srben finb, Ijaben fie ben Sfieffia« ber fettigen Südjer mit einer perfoniftcirten 3bee, beren 3n£)att fReidjttfum unb SDÎactjt unter ben 3Jîenfd)en tft, armfetig Dertaufcfjt ; erfüllt ftefft - bor unfern Stegen ba« mofaifdje SBort : wenn bu nicbt fyörft auf bie ©timme beine« ®otte8, ju tfatten feine ®e«

bote, fo wirb btdb ber §err mit Stinbljeit fragen, baff bu tappeft am ÜKittag rote ein Slinber tappet im ginftern unb jerftreuen wirb bid) ber §err unter alte SSölter bon einem Snbe ber ©rbe bi« jum anbern (Deut. 28). SBotjt mag eê mit' ber DJtaffe Suba'« nodj lange mähren, ba§

fte bie Stugen bem Siebte ber SBaffrljeit roieber öffne. Dod) überjeugt, bafj oljne bie ©etjnfudijt nadf bem 8id)te ein roatjnfinniger greunb ber ginfternif? nie bem Sickte fid) natjen mtrb; unb überzeugt, baff, wer fid) ber ©Breden

*) 3m werten Qluflage.

(4)

— 4 «=

bev ginfternig, morin er lebt, mit Slargeit Betrugt mirb, ben Staegel beS ©etuiffettS fügten unb bte ftitte Segnfucgt ber «Seele nacg Befreiung trog alter SSerfucge, rugig j«

fein ober eS ju fegeinen, öor fieg feI6ft niegt berbergen fann; überzeugt, bag bie Sßagrnegmung beS £obeS baS Verlangen, ju leben, mäcgtig erregt: mitt teg abermals bte (Stimme ergeben unb Suba auf's 9ieue bie ®er»

irrungen ju ©emütge fügren, beneu eS feit 18 Sagrgun*

berten berfallen ift; maS brei fDial gefagt ift, fott jutn oierten SDial gefagt merben, bamit eS Zerrte mie Siage goren unb aufgeftört in igrem Snnern baS beraegien ler*

nen, maS fie fern gätt bon ber Sagrgeit, bon ber ®irege beS ©rlöferS. ©enn in ber Sgat, fo ift eS; ber ißgart«

fätSmuS, mie er im SaltnubiSmuS borliegt, bie 23ergög=

nung beS fettigen unb bor attem bie berberbte äftoral, bte bort unbergüttt ju Sage tritt, fie atiein ift baS eigene liege gnnbernig für bte Söefegrung ber Öuben. ©enn bte SBagrgeit iibergaugt unb befonberS bie gofitib bon ©ott offenbarte Sßagrgeit ift fo jarter 9iatur, bag fie nur jene anfgridjt unb nur bei jenen fegnenb unb beglüefeub fieg niebertägt, bte altem entfagen, maS fie tu gültiger tpinftigt als 8üge, £>eucgelet unb Unreegt irgenbmeteger Slrt erlettnen.

@S genügt, bieS nur ju fagen, um jene, metege eS trifft, aueg menn fie itn Segmetgen bergarren ober golternb über ganatiSmuS fegreiett, in tgretri £>erjen bermunbet ju gaben,

©enn mie eine 2lrt eingeborner (Srienntnig tebt in jebeS fDlenfcgen ©ruft bte Ueberjeugnng, bag mau ben 8?uf beS

©emiffenS, bte Braeifel ©eele, bie SBarnungen ber innern Stimme niegt ungeftraft übergören, bag man fie niegt beraegten fann, ogne fieg bon ©ott unb bem ©ött»

liegen ¿u entfernen; etn SluSbruef biefer Ueberjeugung ift baS Srrenbe, baS Ungeimtiege, baS SBitbe beS SticfeS, baS SBiberliege eines fgionirenben, taggenben, fragettbeu, fatfegen SßefenS, baS Dtoge einer brutalen Haltung gegen ©rabge»

finnte unb greunbe ber SBagrgett, melcgeS man fo oft bei jenen magrnimmt, bte ermtefenermagen eine beffere ©rfennü nig, fei eS um ben Stiften beS §ocgmutgeS ober beS Ü3ac*

(5)

— 5 «=

djuS unb ber SSenuS ober beS ®otbeS ein Opfer 311 bringen, mit gühen treten. ®iefer ißunft entfheibet bie ©efdjidie ber ©ett, er entleibet bie ©efdjicfe beS 3u»

ben. ©aS (Si)riftuö ben ^bariföern jurief, gilt noch tjeute bon beren Stnbern, ben Oatmubjnben: „©arum übertretet thr ©otteö ®ebot um bie Ue6eriiefernngen ber üRenfdjen ju f|alten" (URt. 15, bgl. 3Rf. 7)? ®ie SlntWort auf biefe borwurfSbofte grage tag jn nahe, als bah fie ©fjrtftu« ju erörtern brauchte; bie fjijarifätfd^eri ©runbfä^e beS ZaU mubiStmtS tn ber fpanb eines Berfdjiagenen @eifteS fxnb ein wirffameS 9Rittel, weltliche ®röhe, SOiacht unb IReich»

thurn ju gewinnen. 3)?an ^öre aifo auf, bie fRetje ber

®egenmart, bie Sntereffen ber rafh berfliegenben unter bem ®ecfmantet fcpner iß^rgfen ober in nadter ®e*

ftatt als fein hßchfteS ®ut 3U preifen, unb man wirb auf*

hören, bie ©erie ®otteS ju iäftern; man höre auf, aus Siebe 3um Srbifhen baS Sittengefeh ju beriefen, unb man wirb nicht nötbig hflöen, mit fchtechten ®rünben eine um faubere Seljre als reine Humanität ju loben. 9Bte fDiofe ben glud) a«f euch legte, ba§ if>r unter bie S3ölfer 3er«

ftreut @c£)mad) tragen unb ein (Sprichwort beS Spottes in ibrer ÜOiitte Werben fülltet Wegen ber Uebertretung feiner

®ebote, fo ift folgerichtig bie 9?üdfef)r 3U biefen ®eboten, mit anbern ©orten bie aufrichtige ißreiSgebung beS tatmw bifchen ißh""läiöwuS, baS einige SRittel sur SBenbung beS auf euch iaftenben glucheS, bie einsige gührerin, bah ihr „fdjauet auf ben, welchen ihr burcfibohrtet", euren IRetter. 3n Erwägung btefer Umftäube glaube idh wahr*

SReufchenliebe gegen euch, bie leiblichen Stnber bom §aufe SlbrahamS, 3U üben, wenn ich «a<i) wie bor bie unbemäw telte bolle ©aijrljett beS traurig oerirrten fRabbiniSmuS mit feiner Sehre über bie Grrlaubtheit bon 8üge, iöetrug, SDiorb unb (§hebruch gegen Diichtjuben an ben Oranger ftelte; unb eS gereidht mir 3U befonberer ®enugtl)uung, ba§ «eben sahlreicben pribaten unb öffentlichen 3«ft,s

mungen, 3. 18. ber .Sreusseitung' unb anberer ^Berliner, beS ,93atertanb' unb anberer ©iener ölätter, beS t8ap»

(6)

— 6 «=

rifcfjen ,S3rüberboten', ber pointfcfien ,Tygodnik Katolicki', beS ,8tnser 93olf«blatte«', ber .©chlefifchen SBoifSjeiiung', beS ,ü)iainjer Abenbblatte«', ber »lieutfchen 8?ei(^öjeitung', ber ,föln. 33olf«jeitung', be« Dornberger ^ßaftoratbiattee·', be« ,@tarienburger iöoten', ber ,2Biener Siteraturäeitung' u. f. tt). u. f. bornehmlich ein ÜRann, ber im ©<f)oo§

beb 8?ab6ini§m itö geboren, in ben (gegriffen feiner SBeifen großgezogen, bann felbft ein SReifter in Sfrael mar, meine Söorte eben ihrer ungefdjminften SDSaljrfjeitgliebe wegen ber Seadjtung feiner alten jübifeben ®lauben«genoffen empfehlen ju müffen glaubte. §err Dr. (Sphraim ©pftein in (Sin«

cinnati gab mir nämlicf) d. d. 3. Dct. b. 3>. ba« folgenbe bemerfen«werthe 33e!enntniß: „Urlauben ©ie mir, Sljnen meinen aufricljtigfien üDanl für ben ,£almubjuben' barju«

bringen. ®ur<h ®otte« ®nabe au« bem <Sd^Iamm be«

laimubiimu« unb be« Ijoffährtigen mobernen tinglauben«

gerettet, fann mir 3hr ,£almubjube' mit feiner unrefer«

birt auggefprodjenen AßahrheitSliebe nur lieb unb wiltfom*

men fein. Snnig barf man wahrlich für bie iSefjerjigung 3brer Srofdjüre ben §errn auf ben Ifriteen bitten u. f. m."

©iefe öffentlichen ©timmen, ber rafdje Abfafc brei [tarier Auflagen, bie Ueberfefcung be« Dalmubjuben' in« (Snglifdje, granjöfifcbe unb llngartfdije, biefe u. a. Umftänbe jeugen Zugleich in ijcrborftedjenber 2Beife, mie feljr bie öffentliche üDtetnung bie jübifdje [frage gum ©egenftanb ihrer Stuf«

merffamfeit gemacht hat; fie finb ein ectatanter SBewei«, baß fich bie SBelt bemüht ift, ein Sag fei im Slnjug, mo ba« hoch [ich bäumenbe femitifche Roß ju löoben geworfen, mo bie ißreßlüminelei unb ber ©elbfdjwtnbel im morgen«

länbifchen Saftan jur Abrechnung heoGföezosJon werben unb ber lange angefammelte 3"nbftoff [fruer fangen muß.

3uba möge ermägen, ba e« otelleidht noch ift, t»a«

ihm blüht; noch hQt o® SRacht, noch floht unter bem

©d)uk be« CiberaliSmu« gewappnet auf bem SDtarft unb fpielt ben ©roßen. Aber e« wirb nicht alfo bleiben, [eine

©tü|en werben finien unb man wirb nicht feiumen, auf geraume 3eit mal wieber aufzuräumen mit biefem ffremb»

(7)

Itng, ber in blinber Sutg gegen ficg feibft beit tpag ber Stationen fcgürt. Ser bie Sage ber ©inge berftegt, fiegt ein, bag ber ^ßobet fommen wirb, über biegen grogen geinb ber ©efellfcgaft ein blutiges ©ericgt ju galten, ©ie Steli*

gton ßgrifti fdgicft bann bergebltcg tgre ©tener aus, jene

£orben ju befcgmicgtigen; mir merben grebigen mie geute aucg in ben fcglimmen Eagen 3uba'S, bag man bie SDtenge ber an uns berübten grebel burtg Siebe unb Ißerjetgung ermiebere, bag man einem Stuben fein §aar frümmen folle.

Slber mirb man uns gören? Strb jenes SanbitencorgS, baS jübifcge gebern feibft erjogen, mirb jene SJteute, bie bon Stfrael jum fegr grogen Egeil birect ober inbirect um

©ittliigieit unb ®lauben gebracgt, ficg nocg fümmern um baS ©efeg ber getnbeSliebe?

<gS fommt mir nicgt bei, git benien, bag in ber Stoffe Suba'S Siiemanb megr fei, ber bie Stegungen eines guten

©eifteS acgte; bag Sllle ogne SluSnagme gegen offenbares beffereS Siffen Stecgt unb Sagrgeit in Sorten ober Ega- len fcgmägen unb baS ©tücf ber 93ölfer burcg fatanifcge Eingabe an ben EalmflbiSmuS, borjügtieg ben fittticgen, ruintren. Stein, SDtancge gibt eS, melcge nicgt blog bie Sllberngetten beS Ealmub, fonbern unbemugt bon ben reinen

©runbfägen beS egriftentgumS beeinflußt auig in manegen

©tücfen bie ©ittentegre beffelben berabfcgeuen; fie fgrecgen bon Stäcgftenfiebe unb üben fie aucg bielfacg. 216er nicgt bebenienb, meSgalb fie eigentlicg auf biefer Seit ftnb, gal»

ten fie nicgt menige Segren beS EalmubiSmuS aus allerlei Siücfficgten beS irbifcgen SebenS unb bermeintlicgen 25er*

nunftgefegen ju Siebe aufrecgt; bie tlngegeuerticgfeiten ber ggarifäifcgen Segre berfcgmägen fie, aber fie gängen an bem, maS bie corrumgirte fogenannte öffentliige SOteinung mit bem Sgaralter eines fogenannten egrenmertgen SJtanneS, ber Slnftanb unb fogenannte ©itte gat, bereinbar gält;

unb bocg emgfangen fie gierburcg jagtreicge Sunben beS fütlicgen SebenS, melcge fcgon manegen gebornen ©griften baS ®ut igreS ©laubenS mieber nagmen, unb bie bem 3uben bie ©nabe biefeS ©laubenS mit bem unauSfgrecg*-

(8)

- 8 —-

lieben ©eetenfrieben, ben er berteißt, berfßtießen. Die ®e«

bilbeten unter ißnen werfen fief» rticfit fetten ber fßönen Siteratur ober fßßitofopßie in bie Sirme; boß weit fie ben i»ero(ben be8 mobernen §eibentßum"8 in bie £>änbe falten, finben fie nur eine Staßrung für ben niebern 2Jienfßen, bie ben ®eift barben läßt unb ißm jene ©ßwermutß unb Sftetanßotie einflößt, bie man fo oft fßon in jüngerem Sitter bei ißnen waßrnimmt. Sitte biefe tßuen woßt, ba«

ganje ©ßftem tatmubifßer unb ßeibnifßer Storat aufmerf«

fam ju betrauten unb fiß itar ju matßen, baß biefe ganje SoSßeit nißt auf einmal, fonbern attmätig unb jwar auf eben jenem SBege jurn Däfern gelangte, auf Weißem fie fiß befinben. Denn geßt ber unfere« 8eben8 nießt, wie ba« ßßriftentßum teßrt, einjig auf ®ott unb ©otteS Serßerrtißung, fo rußt er in un«, in unferm SSortßeit, in unferer Sßre, in unferm Sßoßtfein, unb e« ift nißt abju«

feßen, warum man nießt ®ott fammt ber Swigieit feiner

§öttenftrafen einfaß leugnen unb bie eignen Sntereffen mit alten SDiittetn, mit ®erecßtigteit unb gaifßßeit, mit @ßr«

tißfeit unb Setrug unb wäre e« fetbft mit bem Stut be«

Stebenmenfßen beförbern fottte. 3ft ber ÜJtenfß fieß ©etbft«

jwed, fo wäre bie fReiigton mit ißren ewigen Dingen, wie Stapoteon I. in feinem UngtücE betannte, ein tßopanj, aber bie SDtenfßen würben bie Srbe jur §öt(e maßen unb fieß um be« fßönften SBeibe« Witten, wie er fagte, einanber erwürgen. 3ft ber 9J?enfß fiß ©etbftjmecf unb nießt einjig unb auöfßtießliß ein Seben unb SBirfen naß ®otte« SBitten, ju ®otte« Grßre, feine Seftimmung, warum fott er bie niebrigen triebe unterbrüefen unb bie ©enüffe, bie tßre Sefriebigung gewäßrt, fiß berfagen? SBarum fott ber SBottüftige nißt fagen: Die Statur bertangt eö, atfo folge iß; unb ber Dürftige: Die Statur bertangt, baß iß nißt barbe, atfo neßme iß, wa« iß erwifßen fann? Sft ber SDtenfß fiß ©etbftjweel, fo ift ber müßfame Kampf gegen bie Seibenfßaft ein Unbing, ba« ®ebet um ©otteS Sei«

ftanb oßne ©tun. Stuß ber beffere 3ube, ber in golge einer gtücftißen Snlonfequenj ju biefem SlntinomiSmuS,

(9)

— 9 «=

biefer gcmjiidjen Verwerfung beS SittengefepeS, nicht ge»

fangt, fühlt [ich in ben meiften gällen beteibigt, wenn man ihn auf biefe ©aprfjeiten unb biefe ganj natürliche (Snt»

ftehung beS pfiartfäifcf)ert SehrfpftemS hinweift; er bilbet fiep ein, man wolle ihm mit geuer unb Schwert an'S 8eben. Unb bocfj ftreiten wir nur mit bem Schwert beS

©orteS unb ber Ueberjeugung unb öerbammen heute, wie eS bie Väpfte ber tìergangenen Reiten thaten, jebeS Unrecht, welches bem 3uben an feinem ©gentpum, an feiner Spre, an feinem Seben gefhehen follte. SRan laffe bemnach fotcpe Vebenfen fahren unb erwäge ohne SRüdficpt auf 2leußereS, ohne fRüdficpt auf p e r r f c h e n b e SReinungen ber gamilien, SReinuttgen, bie nur ©eltung hoben, weil fie in ber gamilie bon jeher ju £>aufe finb, ÜJfeinungeu, bie Dttemanb nach ihrem innern ©ertpe prüfte, fonbern als bloße Ueberlieferung beS in 3uba fo engen häuslichen VanbeS überfam unb nicpt ju bezweifeln wagt, man er»

wäge bor fiep altein unb feinem ©ewiffeit, ob nicpt bie bergänglidpen 3ntereffen ber (Srbe, bie falfcpe Sluffaffung ber Veftimmung beS üRenfcpen, als fei er [ich Seibftjwed, bie Urfacpe aller iteinen unb großen Verirrungen 3uba'S, bie Urfacpe ber berfuulenen SRoral beS OalmubiSmuS unb bte Urfacpe beS tiefen §affeS gegen ben Statuen 3efu (Sprifti ift. (Sin ftubirter 3ube gab mir gelegentlich ju, baß bie proppetifepe Stelle über ben Änecpt beS §errn, „baß man fein ®rab bei Verbrechern bereiten wolle, baß er aber in feinem SEobe bei einem SReicpen mar" (3ef. 53 beS pebräifcpen ÜEepteS), trop alter rabbinifepen SluSflüdpte fo merfmürbig mit 3efu 5Eob unb Vegräbniß parmonire — benn als ein Verbrecher getöbtet würbe 3efuS niept mit ben Scpäcpern eingefeparrt, fonbern in ber (Srbgruft beS reichen 3ofepp bon Sfama begraben —, baß er niepts faltbares bagegen fagen fönne. SReine grage, WeSpalb er benn 3ube bleibe, würbe gerabe perauS mit ber Vemer»

fung erwiebert, baß er als (Sfjrift nicpt ®elb genug paben würbe; unb bie weitere (Sntgegnung meinerfeitS, baß ein arbeitfamer SRenfcp feinen ftanbeSmäßigen Unterpalt leicpt

(10)

— 10 «=

gewinne unb in ©djwierigfeiten übrigen« feine 3uflu($t zu

©ott nehmen müffe, beffen SSorfeljung für alle, befonber«

aber für jene forge, bie au« Siebe ju ihm Uebetfluß unb Sequemtidhieit «erließen, — auf biefe Entgegnung erhielt ich bie traurige Antwort, beten fei langweilig! 3Ba« au«

bem SDlanne geworben ift, weiß ich nicht; er war in fei«

nem Seben, wa« man einen ehrenwertljen SDlenfchen nennt, aber bie Siebe zum 3eitlidjen hielt ihn gefangen. ®ie«

mögen bie 33ielcn erwägen, bie fid) in ähnlicher Sage be«

finben; mein ,£almubjube' foll fie nicht erbittern, fonbern Zum Radjbenlen ftacheln.

Sener gottlofen Rotte aber, bie fich im £one hohen ober nieberen Röbels ohne Unterlaß in ber fredjften 35er«

adjtung 9ftofe'8 unb Iser Propheten gefällt, inbem fie bie ÜRoiche unb ©rächen be« ¿almubiSmu« «ergöttert unb fich um Recht unb ©ewiffen abfolut nid)t iümmert, lann id) nur wieberholen, baß ein ©efdjmeiß «on ihrer Art nicht oft genug gefennzeidjnet unb gebranbmarlt wirb, bamit fich ehrliche Seute in Acht nehmen fönnen. SQJenn biefe«

©efchledjt, au« ©atan geboren unb zu ihm wanbernb, ein

©efdjrei erhebt unb Särrn fdjlägt, e« Werbe tierleumbet, fo glaube ihm nicht, lieber Sefer. (58 ift ihm eigen «on jeher, wenn ein einzelner, welchen Ramen« unb Anfehen« er auch fei, bie SBunben 3uba'8 offen zu legen wagt, gewaltig ent«

ruftet bie §änbe zu ringen unb über Intoleranz, ©ehäffig«

feit, 33erbächtigung unfhulbiger 2J?enfd)en zu toben; fobalb aber eine ganze (Korporation, zumal auf ©runb lanbe««

herrlicher ©eftellung, bie ©freier in'8 Sßertjör nimmt, «er«

ftummt ber Särm unb e« heißt: woßl gingen ehebem Die Suben mit fdjlechten Seßren um, aber heute finb fie «oll reiner 3Renfchentiebe. AI« Kßrofeffor ßifenmenger al« eine grud)t zwanzigjähriger ©tubien fein große« Sßerf gegen bie 3uben ichrieb, beftadjen fie ben Riinifter, baß er bem Saifer fage, ba« iöuth fei gegen bie iatholifhe Religion unb müffe «erboten werben; e« gefchah, al« un«ermutf)et griebrich I. «on Greußen ben Sfaifer belehrte, baß er fchänblich hintergangen fei. griebridj I. beftellte nämlich

(11)

— 11 —

bie llniberfitäten bon ©ießen, §)etbelberg unb SJtainj, ju unterfingen, 06 irgenb eine ©teile beS iprofeffor ©ifenmenger falfcg citirt ober entfletft fei; juglei(g ¿mang er bie Stabbi«

nen, ©ifenmengerS ©itate ju prüfen unb anzugeben, ob unb in tbiefern unb mo etwas barin berfegrt fei. ©in»

ftimmig eriiärten alte ©ifenmengerS Eepte unb 33erfionen für unwibertegticg, unb bie §erren fftabbinen gatten, bret llniberfitäten gegenüber, auger ©tanbe, fiel) auf 2IuSfiücgte, furj auf baS Sügen, ju berfegen, nur bie Stöglicgfeit, gocg*

feterlicg bie nunmegr allein geltenbe reine Stenfcgeniiebe 3uba'S ju betgeuern; barnacg aber waren fie nicgt gefragt, obgleicg man bamatS eine fofcge ©rflärung williger auf*

negmen fonnte als fpäter, mo man ben Ealmub gegen bie offen bor unS Itegenbe Sagrgeit rein ju toafdgen fuögte unb bann wieber 3uba'S geutige Humanität ju begaupten magte; benn baS ©pricgmort fagt: Ser einmal lügt, bem glaubt man nicgt, felbft Wenn er audj bie Sagrgeit fpridßt-

©aS Urtgeil ber genannten llniberfitäten nnb Diabbinen tourbe in ber goige bon bieten namgaften ©rientaliften,

»ie 3. g. «ubbeuS, D. ®. Egcgfen, ©. 55. SOticgaeiiS, Solf u. a. miebergolt erneuert unb auSbrütflicg auf bie Sicgtigfeit beS SerfeS für ^Regierungen unb ©prucg·

collegten aufmerifam gemacgt. 3m fönigltdgen Sammer*

geriegt ju 53erlin ift feit 1787 folgenbe 53eurtgeilung beS genannten SerfeS beponirt: ,,©ie bon (Sifenmenger aus

"flafftfcgen jübifcgen ©cgriftftellern gelieferten SluSjüge finb mit einer Ereue geliefert uub überfegt, bie jebe ißrobe aus*

galt, ©a eS für ein Sßerbrecgen bon ben 3ubett felbft ge*

gatten wirb, igrer Oiabbiner äuSfprücge für ungereimt ju erflären, fo fönnen fie eS blog ftcg fetbften jufcgreiben, toenn bernünftige Sefer aus ©ift feinen §onig, auS Unfinn feine Sagrgeit, auS 3ntoteranj feine Eoleranj, aus getnb*

fcgaft unb £>ag feine greunbftgaft unb Siebe gerauSjujiegen aucg mit bem beften Stilen im ©tanbe finb"; bgl. ißaroli«

fotbSfi, ber Eatmub, SRegenSburg 1866, @. 320 ff. 3<g fügrc biefe ©efcgicgte ©ifenmengerS an, um ju geigen, mit meicgen SRittefn 3uba feine fegmarjen fünfte ju berbeden

(12)

— 12 «=

fußt. £>eute ift e« nißt anber«. Stein ^atmubjube',

„auf bem SBege Sfeßten«" nißt betangbar, foiite burß bie

»ereinten Stüßen ¿Weier ^ampßietiften ju ©rabe getragen werben, unb fetbft bie Sretter be« ßiefigen ©ommertßeater«

Würben ju §ütfe gerufen. Snbeß ba« ®egentßeii erfolgte, brei ftarfe Stuftagen öon meßreren taufenb Grfemptaren würben in furjer 3£ü »ergriffen; benn, ma« meine ®eg»

ner Borbraßten, erfannte unb bejetßnete man rißttg ob»

gieiß etwa« berbe at« „§eu unb ©troß unb bnmme«

3eug". @te ßielten e« benn auß für gut, bie britte Stuf»

tage meiner ©ßrift ungefßoren ju faffen; »ieiieißt woßl wirfte baju mit, baß in bie'fem britten ®ang ein ®erißt im SBertß öon 1000 £ßtrn. präparirt war, ba« ein jübi«

fßer Stögen nißt berbauiiß finben moßte. 3u nt «toigen

®ebäßtniß fei aber auß ßier wieberßolt, auf weiße Sta»

nier fiß meine tiebenSmürbigen ßombattanten bie §aut faibiren wollten; „(aß miß bie Steffen beine« ®egner«

feßen," fagte ®örre«, „unb iß Weiß, ob ißre ©aße rein ift." ®in jübifßer gaun, ber jweimai at« Sinonßmu« ßin»

ter »erbetftem ®itter fßrie, gerietß naß bieiem Särm auf bie ©itbedung, baß ©ßopenßauer« ißßtiippifa gegen bie

©ßamtofigleit ber 3uben feinen ©tauben »erbiene, weit jener £>err ja auß fßteßt auf bie „Sfaffen" ju fpreßen fei. Sit« ob in 3uba fonft bie „^faffenfetnbe" nißt bie unberbäßtigffen 3£U9£n ber SBaßrßeit wären! görmtiß

¿um titerarifßen i}3ad, mit bem ein Stann »on wiffen«

fßafttißer Sßre fein SBort meßr weßfett, fßiug fiß nißt minber ein ßiefiger Dtabbiner Samen« Dr. Kroner. Den geifttißen SSorfteßer einer retigiöfen ®emeinbe nennt fiß btefer Stann unb er titutirt fiß einen Doctor, waßrfßein»

fiß. ber ipßiiofopßte, bem Siebe ¿ur SBaßrßeit eigen fein fott. Dtefe Ditet finb wißtig. Denn wenn am grünen

$otj beriet gefßießt, ma« §err Dr. Kroner mit fiß bor»

naßm, ma« erft müffen mir öom bürren tpotj erwarten?

SBenn ber §irte unb Seßrer Unwaßrßeit betreibt unb bie

®efeße Stofe'« nmftößt, wa« erft werben bie ©ßafe unb

©ßüter tßun? Stein ©tat, baß ben Sabbinen ¿ufoige

(13)

— 13 «=

600,000 SRenfpenfeelen erfdpaffen fein , greift §err Dr.

Sroner an, inbem er bie pebräifpen ©orte für bie ge*

nannte 3ahh schischim ribbo (b. p. 60 SRpriaben = 60 x 10,000), mittpeiit unb bupftäblip ju überfepen wagt:

„60 u. f. m." ©arum biefeS „u. f. w.", Wenn nicht, unt ben Sefer in bie Verfupung ju füpren, bie „SRpriaben"

für eine (Srfinbung bon wir ju palten? — SReinen 2luS«

brutf, „bie Spnagoge glaube," bebapte ber „©octor ber Vpilofoppie" mit ber Weifen Vemerlung, bie Spnagoge fei ja ein §au§ bon Stein unb §0(3! greilip, folp' eine Spnagoge bürfte abfolut berpärtet gegen allen ©lauben fein. — 3U &W· 20, 10 patte ip gefugt, ber Salmub lepre, SRofe berpöne pier bie (Snteprung ber grau beS

„Stäpften" b. p. beö 3uben, nidpt aber anberer ©eiber.

Dr. mit einer iptn eignen „unausfpreplipen Äüpupeit", biell. auch Verwegenheit, greift bieS mit ber Veinerlung an, baß ber Stame SRofe'S in. ber fraglichen Salmubfteile nicpt borlomme!" Sils ob man nicpt richtig fpreibt: „SRofe fagt", wenn e8 3. V. peißt: „Sebit. 20 wirb gefagt"!

Stop mepr. Dr. S'roner wagt 3U behaupten, ber geript»

licpe Vegriff beS Stapften (#ebr. rea) werbe mit bollern Stept bom Salmub auf bie 3uben befpränlt, weit bie Vibel felbft bieS tpue; eS wäre aber in ber Spat eine pübfpe ©eriptSorbnung gcwefen, Wenn ein göttlicher ®e»

fepgeber wie SRofe baS ©ort @pob. 20, 17 3. V.: „®u

follft nipt begehren beineö Stäpften (rea) |»anS" fo ber«

ftanben pätte, baß bloß bie Veraubung eines 3uben burp ben 3uben, nipt aber bie Verfitrzung eine® ®of burp einen Suben ftraffällig fein follte! güprwapr, fann man nipt, wie (SpriftuS in feinen Sagen, aup heute fagen: 3pr ber»

niptet baS ®ebot ®otte8 burp bie Ueberlieferungen ber SRenfpen? — 3u Tr. Kalla 18 erlaubte fip Dr. bie bermegene §erauSforberung: ,,©aS meinen Sie bazu, baß Sractat Kalla gar leine 18 Folia pat? ®e8palb lann ip bie Stelle aup nipt finben." ©ewiß, er pat nur 1 Fo- lium, aber bennop trägt er felbft in ber ©arfpauer (Sbition bon 1863 ff. bie Vlattsapl 18; baS fommt baper,

(14)

— 14 «=

weil er in ber Reihe fteinerer ©rocíate, bie fortlaufend nicht für fidj, paginirt finb, eine ©teile einnimmt, bie ihm bie Rummer 18 gi&t. ©ollte nicht in bem ©ebet ber Satholifen pro perfidis Judaeis ba« ©räbicat ber ißerfibie bemnad) genau gewählt fein? — ©en ©rofeffor gifen«

menger bezeichnet Dr. S. gegen bie SBahrljeit («gl. ißawli«

fomeft 1. c.) al« einen getauften Suben; biefe Unwahrheit, welche in Suba feljr beliebt ift, bient ihm als Unterlage für bie Behauptung, g. berbiene al« „abgefallener" Sube feinen ©tauben — al« ob ber Apoftel Baulu« z· ber al« Sube geboren würbe unb ba« Subenthum felbft gar für aufgehoben unb beffen ©Seifen unb ©chriftgetehrten für ipeudjler unb Sügner erfärte, bie bieten taufenb Anhänger (fhrifti nur habe gewinnen fönnen, weil biefe ©aufenbe unfähig gewefen wären, bie edjte ©laubwürbigfeit zu be«

urtheilen! — Sa, §err Dr. Sroner ift ber Anficht, baß Rabbi Rab unb Radjman, wenn fie in frembe ©täbte tre«

tenb fich irgenb ein SBeib auf einige ©age zur Beiwohnung beftetlten, eine mofatfdj wie talmubifcfj zuläffige gfje fdjloffen, weil Bfofe ja bie ghefcßeibung zuerfannte! AI« ob SRofe Berbinbungen at« eheliche habe geftatten wollen, bor beren gingehung fdjon abgemacht würbe, baß fie, unb zwar fdjon nach einigen ©agen wieber getrennt werben foltten. Sn ber

©hat, wenn ba« nicht heißt, ,,®otte« SBSort muß weichen bor euerer Uebertieferung," fo gehört e« gewiß zu ben er«

habenen „fittlichen ©efühlen", auf bie §err Dr. Sroner mal eine hrifttiche ©efellfdjaft toaftiren ließ! Sa ber

„geiftlidje Borfteher" in Sfrael gab mit bem ©atmub (bgl.

m. 2. A. ©. 68) zu, baß ein fdjwacher bon Berfuchung beftürmter Btenfdj, wenn er in ber Berborgenheit feine«

^erzen« Begehren ttjue, gar nicht fünbige, baß bie böfe Ratur unwiberftehlid) fei! — Sn bem ©afce: „§atte 3e«

manb bie Abficht, einen töbtlidjen (Schlag nach bem §erSen

ZU fuhren unb führte einen Schlag nach ben #üften, ber nicht tobten mußte, unb ftarb ber ©etroffene, fo ift jener ftraffrei" (Talmud Sanb. 78, mischn. 2, 9) — ift ohne grage ber ©ob be« ©etroffenen bon bem ©djtagenben

(15)

— 15 «=

intenbirt unb jugteicg bie gotge beS wirffam, wenn aucg unabficgtticg gerate auf bie §üften, geführten ©cglageS.

§err Dr. Sroner gegt bie SReinung, ber ©cgtagenbe fei fein abfidgtiicger, borfägticger SRörber! |)eigt baS nicgt:

3nbem igr niifroiogifdg, wie igr feib, SRüden feiget, ber»

fdjlinget igr in bemfelben lugenblid Santeele? E)aS „SRüden»

feigen" liegt in ber für unfern gall gänjlicg bebeutungS»

tofen Unterfcgeibung bon „§itften" unb „§erj", baS „Sa»

meef" ftedt in ber Seugnung borfägticgen ÜDtorbeS. Unb gegört eS nicgt gleicgfatlS in bie Stubrif ber „Santeele unb SRüden", wenn |>err Dr. Sroner bafürgäit, bag mir j. 59.

ßerfbeer'S wicgtige ©ocumente über ben gorrenben Sucger ber 3uben im ©ifag nicgt ju ©eficgte gefommen wären, falls fie ein befannter Stifter aus granfretcg mir nicgt ge»

geben gätte? gierrn Dr. Sroner'S ©acge wäre eS gewefen, ben ©erfbeer ju wiberlegen. ©tatt beffen plagt er füg, ju ermitteln, welcge goge ißerfönlicgfeit mir mogl ju ber ©gre -bergatf, bie 55efanntfcgaft §errn ©erfbeer'S ju macgen.

Steigt baS nicgt, auf „SRüden" fagnben, um bie „Sameete"

ftreicgen ju laffen?

§iermit möge Dr. Sroner bon ber 53ügne berfcgwin»

ben1). 3l l r britten Auflage gerügte er, ju fcgweigen;

weber um bie 1000 Egaler, welcge tcg ign feit Stobember b. 3. fcgon Wollte berbienen laffen, gat er ficg bis geute meines SiffenS bemügt, nocg fonft etwas bon ficg gören laffen, eS fei benn, bag ein anongmer ©dgmägartifel ber ißofener 3ubenjeitung bon igm gerrügrt: ber ©tgl wenig»

ftenS fprtcgt bafür unb ogne grage aucg ber Umftanb, bag ber 1000 Egaler barin feine ©rwägnung gefdgag. 3n btefer Öinficgt berfautbarte ficg ein bis bagin Unbetgeiligter,

§err SanbeSrabbiner Dr. SanbSberger in ©armftabt. gür biefen „geiflltcgett Vertreter bon über 100 fübifcgen ®e»

meinben", wie er ficg nannte, äugerte fein Setborgan, bie ,3)?ainjeitung', bag folcge Strgumente (mit blanfen Egalem)

') ©em Setnefimea tiacg ig et ttiäroifdjen auct) au« Dtünget oerfcgmunben. . Wnmerfutig be« ©onector«.

(16)

— 16 «=

burß Soßßeit Wiriiiße ©rünbe erfeßen müßten. Die Drauben waren boß nißt fauer, lieber Sabbi ? ©ine „316«

meßr" biefe« „8anbeSrabbi" in ber .Stainjeitung, war auß anberWeitig intereffant. Dr. 8. ßatte erfißtiiß bie £iraben Kroner'S nißt getefen; baßer fam eS, baß Kroner gewiffe

©teilen j. S. Kalla 18 gar „nißt finben ionnte", bie 8.

oßne Sßeitere« als borßanben anerfannte, aber anberS

„ausfegen" ¿u müffen glaubte, als iß eS getßan. (EßriftuS meinte, ©atan'bürfe Seljebub nißt wiberfpreßen, wenn ißr Seiß befteßen folle; aber freitiß, naß bem Datmub ftnb auß bie SBiberfprüße ber „götttißen Sabbiner" un«

feßlbar ©otteS SBort. Damit aber Suba auß ßinfüßro wiffe, baß wir nißt ieißtfinnig feine „ßeiiigen Süßer" be«

ßanbeln, berpfiißte iß miß gern auß für biefe 4. Siuflage

¿ur ¿aßhutg ö o n 1 0 0 0 bianlen Sßalern, wenn ißm bie beutfße morgenlänbifße ©efellfßaft baS Urtßeit geben würbe, baß meine ©täte erbißtet, unwaßr, erfunben feien.

Stünfter, im Dctober 1872.

®er ^srfaffer.

(17)

A.

© t u n b l n f l c n . 1.

©rtpobojie uttb Steform.

Cäirie große ©eiftebbeWegung pat feit Wenigen Sapren baS abenbiänbif cpe Subentpumjergriffen. ©äprenb Suba im Orient, wenige Oiffenter« (bie fog. ®aräer) auSgenom*

men, Wie epebem mepr auf ben Satmub aiS auf bie Vtbel fp Wort, eriiingt in Europa pier mepr, bort minber unter ben Söpnen SalobS ber Slufruf jum reiigiöfen gortfpritt.

2l%,woiiten Ortpobope peißen, aber bie alten Ortpobopen erfennen bie gortfprittfer nur als fpiepte Sieformiften

an. ®ie garbe ber gortfprittter ift öerfpieben. ®ie Einen „mapen ben Saimub für alle Seiben öerantwortlip, Welpe Suba epebem ju bulben patte; ipr ©ort ift: Oer Satmub war titteg, er muß ein SiiptS werben *)"; fte rufen ben Siftgiäubigen ju: „Eure Obferoanjen paben fip überlebt, fte pinbern baS Subentpum, fip anuepmbar ju mapen2)", unb: „Oa8 aite Spftem, weipeS bie tat«

mubifpen Verirruugen aufreptpaiten miß, pemmt bie fünft be8 Subentpum« unb muß befeitigt Werben 3)"; fie

gepen weiter unb erffären, baß „bie Sinnapme breier

') Archives israölites 12, 242; 1867.

3) Ib. 12, 533; 1868.

SR o t) I iti 0, SDcr SMtmrt jnbe.

2) Ib. 10, 448. —

(18)

— 18 «=

Dogmen — ber Crinßeit ©otteS, feiner Unfterblißfeit unb ber Unfterblißfeit ber ©eele — genügt, um SSraelit ¿u fein V ; fie fügen bei; „3eber bon uns ift ber oberfte Sißter in ©laubenSfaßen 2)" unb forbern „Suben, (Sßriften, Sürfen auf, bie äußern ©ultformen abjutßun unb fiß in bem Sefenntniß ber ©nßeit ©otteS unb ber allgemeinen Sruberliebe ¿u bereinen 3)".

Die anbern ftnb referbirter. ©ie nennen ben Dal«

mubiSmuS nißt meßr göttliß, aber eßrwürbig; ber SEalmub ift ißnen nißt meßr ein „©efeßbuß" Suba'S, aber ein

„3uba wertßeS Suß" unb fie bemüßen fiß, ißtt bor bem großen bon jeber Stafel rein ¿u mafßen 4), mäßrenb fie in etgentltß geleßrten SBerfen ¿ugeben, baß er

„©rßabeneS unb ©emeineS, SübifßeS unb § eibnifßeS nebeneinanber unb manße lieblofe Slnfprüße unb Se«

fttmmungen gegen anbere Söller unb SeligionSbefenner entßalte 5)"; fie leugnen nißt auSbrütfliß ben eigentlißen DffenbarungSßarafter ber Sibel unb bejeißnen bie „all«

gemeine Stenfßenliebe" als bie „fübifße Sbee 6)". — Seibe ©tanbpunfte finb unßaltbar, ber ¿weite ift eine

§albßeit unb wirb beim erften, ben er in fiß birgt, burß bie ©ewalt ber ©onfequenj früß ober fpät anlangen.

') Arch. isr. 3, 118 f. — 2) Ib. 15, 677 ; 1867. — 3) Ib. 14, 628 f.

1866.— 4) SBgl. Ätonet im „58. ORetiut" 9ir. 128 u. 130 b. 3· 1811 u. feine ©egenfcgrift gegen meinen „Salmubfuben". ©in ¡Rabbi, ber in ber CeffentUdjfeü ben Salmub mit noKem ÜJlunbeJaU ein ¡Sud) ber ÜRenfdienliebe lobt, lieg mic^ burd) einen meinet Kollegen roiffen, er finbe eS unfcgön, bag idj ben Seuten ben freilich ja nidjt ju leugnenben Sachoerßalt fo nait mittbeile! — 5) ©rag, ©ef^icgte ber Suben 4, 410. — B) Äroner, II. cc. unb eine ¡Rebe beffelben,

¡Dir. bei ©oppenr. 871.

(19)

— 19 —

Beibe finb bon gleichem Blut, unb beiben ruft baljer eine orthoboje ©timme im Univers israélite ba« ©Sort ju :

„SRofe unb ber ©atmub finb nicht mehr noch eurem ®e=

fchmocf ,,ba« Subenihum ift bei eudj nicht mehr eine Religion, fonbern ein antiquirte« ©ing, eine tobte ©ache, ihr fteljt auf bem Boben be« Jpeibenthum®, ftatt bie ©Sacht Serufalem« ju halten -)". •

©a« orthoboje Subentljum erîannte richtig, baß eine tebenbige göttliche Autorität für bie ©eWiffen notfjtljut;

baß bie einmal gegebene Offenbarung ein unfehlbare«

Sehramt bertangf, ba« in allen ©enerationen bi« zum (Snbe fortbeftehe, um ben rechten ©tnn be« ®otte«worte« unb feine ftet« richtige Antoenbung auf bie buntgeftaltigen Ber»

hättniffe be« mechfelnben Seben« gegenüber bem bon Seiben»

fdjaften unb borgefaßten SReinungen bebrohten ©ripaturtheil be« ©nzelnen zu ermitteln unb barzulegen.. AI« bte

©Sâdjter be« ©tauben« empfing bie alte ©pnagoge neben bem orbentlidjen Sehramt be« gefammten ©riefterthum« in außerorbentlicher ©Seife bie ©ropheten, unb ber §oheprieffer hatte perföntich bie göttliche ©rärogatibe, burdj ba«·

Urim unb Tummim in ©adjen, welche ba« Allgemeinwohl ber ©heofratie betrafen, unfehlbar ben ©Sitten be« §öd)ftett Zu bernehmen. ©ie ©pnagoge nach ßhriftu« ^ieit ben

©runbfah ber lebenbigen Autorität aufrecht; aber fte behnte btefelbe auf bie ©erfon febe« (Einzelnen ihrer Seljrer gleichmäßig au« unb ging foweit, gar bte gewöhnlichen weltlichen Reben unb alle auch bie auf'« Aeußerfte fid) wiberfprechenben ©ä^e berfelben für ©otte« ©Sort, für unfehlbar wahr zu erflären. Sin ungemeffener ^odjmutlj

') 12, 563; 1866. — 2) Ib. 538 f.

2*

(20)

— 20 «=

war bie ©eele einer folcgen unfaßbaren Segre, unb wie eS ju gefcgegen pflegt, baß bem ausgeprägten §ocgmutg ber größte fittticße 23erfaII in Egeorie unb ©rapiS jur ©eite gegt, fo entmicfelte ber SfabbiniSmuS eine ©ittenlegre,

welcge nur in ber SDtoral beS berfunfenen §eibentgumS igreS ©leicgen gat: fie ift ein fgftematifcg jufammen*

gängenbeS ©anje, worin Süge unb ©etrug, ®te6fiaßl,

•¡Korb unb ßgebrucg als eng berbunbene ©lieber baftegen.

®te ißgarifäer finb bie ißäter biefeS fcgreäerregenben SinbeS unb man begreift baran ebenfo wogt bie entfegtidge

©ejeidgnung fener SRenfcgen als einer ©rut bon Ottern, jifcgenben Nattern unb Sinbern ©atanS im ÜDiunbe beS

©rtöferS, als man nicgt begreift, wie ein benfenber Sube ju berfennen bermag, baß Sfrael mit ber ©ermerfung ßgrifti bie Sagrgeit felbft berworfen gäbe. ®aS finb

©tglüffe, bie gieß naturnotgwenbig aus ber ©etracßtung ber offen bor uns liegenben ©(griffen ber jübtfdßen Seifen ergeben, unb man fiegt ein, baß ber 3ube, wenn ign bte

©ewegung, wetdße fegt fein 23otf ergriffen gat, nidgt jur magren Sirdße beS SfajarenerS brängt, folgericßtig jur Seugnung iibergaupt ber Offenbarung aucß beS alten

©mtbeS, jum Unglitt! beS SxationaliSmuS (beS fog. 23er»

nunftgtaubenS) gelangt.

®iefe ©erßältniffe recßtfertigen eS allein für ficg ftgon, burdß offene Darlegung ber ©erirrungen beS StabbiniSmuS Sfrael, bem gerabgefinnten, in'S ©ewiffen ju greifen.

Senbet ber SReformjitbe ein, ber fRabbiniSmuS fei igm nidgt göttticg, fo antworten wir: 3n ber ©gnagoge millft bu bein ©eetengeil bocg Wirten; an ben g^rüdßten eriennt man aber ben ©aum; fotgtidg mugt bu fammt euren Ortgobopen jugeben, baß bie ©gnagoge, Weit fie in ißrem

(21)

— 21 «=

©pooße jene SluSgeburten ber §öße trug unb großzog, beiu ©eelenpetl ebenfo Wenig fiper fteßen faun a(§ jener

©piiofopp, ber erft ben §erfuleS anbetete unb bann baS 3bof, opne ben Ewigen gefunben ju paben, mit ben ©orten in baS geuer warf: Stint §erfule8 berripte beiu brei«

jepnteö 2Berf unb pilf mir bie Stuben fopett! Oenn beibe, ber VP'loicph öurp feinen ©öjjencutt unb bie ©pnagoge bttrp tpre berpeibnifpte ©oetrin erwiefen ftp als fepibare, bem Srrtpum unterworfene Slutoritäten, fotgtip als um befäpigt, überaß unb immer, wie e8 bie ©ewiffen peifpen, mafeßoS unb ungetrübt bie ©aprpeit barzubieten. Unb fortfaprenb, fip nap wie bor als oberfte Stipter in ©apen be§ ©eelenpeifeS zu betrapten, unternepmen fie ntptS 2lnbere8, als ipr Sbol, baS fie bem getter übergaben, unter einem neuen Stamen wieber aufznripten; ber neue Stame peißt Humanität, unb baS innere ©efen biefeS StainenS ift bie ganze SRifere beS genus humanuni, ber fip feibft genügenben, ftp feibft bergötternben unb beSpaib in bie ©claberei beS 3rrtpum8 unb ber ©ünbe berfaufteit SRenfppeit. Ou mußt zweitens zu0e&eit' öaß bie ©pnagoge gerabe burp bie Verfpmäpung beS SfazarenerS bem 3rr=

tpum berfaßen ift, weit fte eben bort. ba ab bie biaö»

ppemifpe ©iaubenö* unb ©ittenlepre erzeugte, weipe in ipren ©üpern borßegt. ©eiter aber merfe, lieber Sefer, baß ber Steformjube zwar fagt, ber SEaimub.fei ipnt fein

©efepbup, aber, wenn bie ©elegenpeit e8 bietet, auSbrücf»

iip wieber auf biefeö ©up als ein ©efepbup fpwiirt unb eS über bie ©ibet fteßt.· Oenn bie fpon genannte 3eitfprift ber franzöfifpen Steformjuben erfiärt bup»

ftäblip: ,,©a8 ben Oaimub angept, fo befennen wir feine unbebingte ©uperiorität über ba8 ©efejpup

(22)

— 22 «=

Stofe'S l)u, unb Dr. Kroner berfäiit tßatfäßtiß ebenfo in bie aiteßeßre, ber SEalmub fteßeßößer a(8 bie Stbei, ba er wieber«

ßott, was ber Dalmub im fßreienbfien Sßiberfpruß mit ber Sibei aufftetit, ganj in ber Drbnung finbet. Steint er boß, weit eS ber Dafmub fage, bie Seraubung eines Sißtjuben burß ben Suben, bie ©ßänbung einer ©oja ober Sißtjübin burß einen Suben gelte bor einem jübifßen

©erißt mit Seßt als ftrafloS; unb behauptet er boß bei biefem galt noß obenbrein bon 3uba, man feße barauS, es conferbtre bie Stbei burß ben Daintub! Da« ift waßr«

iiß ein fßöneS ©onferbiren, woburß ber Segriff beS Säßften, (ber bor ©Ott unb beSßaib in jeber £)inftßt auß in bem bon ©ott eriaffenen ©efeße Stofe'S jebem Stenfßen gegenüber jebem feiner Stitmenfßen ¿ufommt,) wo baS ©erißt bem Suben Wegen beS ®oj an ben Seutei ober gar an'S Sieben fommen müßte, piößiiß auf bie 3iuben gegenüber ben Suben befßränft wirb 2). (SS liegt ¿ugletß ßierin ein DßatfaßenbeweiS, baß ein unfeßibareS, göttiißeS Seßramt unter ben Stenfßen notßtßut, um ben ©inn ber Sibel in ©iaubenS« unb ©ittenleßren reßt ¿u beuten, bor gäifßung ¿u bewaßren; eS wäre oßneßin auß fonberbär, wenn Stenfßenwerf baS ©otteSwerf ber ßei(. ©ßrift ßüten foiite.

2,

Der Saute Dairnub.

Die ßeutige ©ßnagoge ift bie (etbitße Eoßter ber pßarifätfßen ©ßuie, bie reßtmäßige (Srbin alier jener

») Arch. isr. 25, 150; 1864. — $gt. ba« 9lacßtt)ott bei 2. 3lufl. 9t. 33. 36—38 u. Ä.'ä ©egtnfötift 2, 40 f.

(23)

— 23 «=

Selfren, weiche bte ©hartfäer äu <5^rtfit 3eit urtb balb nachher unter ben Suben berbreiteten. Um biefe Sehren bor bem Untergang ju bewahren', legte ein Rabbiner Ramens Suba« um 450 n. gfjr· *) ein Buch barüber an, welche« SRifchna genannt würbe. SRifdjna bebeutet aber ba§ wieberholte ober zweite ©efe^, weit ba« erfte ©efeh ober ba« ©efefc ber 5 Bücher ÜRofe'S auf gewiffe Art barin wieberljott wirb; benn bte SRifchna bejwecit, bie

©chwierigleiten be« erften ©efe^e« im rechten Berftanb ju erilären unb bie bermeintlidjen Süden beffetben au«»

Zufällen. .

Söährenb ber folgenben Sahrljunberte warb in ben Subenfdjulen ©aläftina« unb Babtjlon« ba« SRifcfjnabuch burch berfdjiebene (Kommentare bereichert, ©tefe 3lu8«

tegungen jur SRifdjna heißen ©emara unb Werben gewöhn«

lieh mit ber SRifdjna ¿ufammen, oft aber aud) allein Oalrnub b. i. „Sehrbuch" ber jübifhen ®lauben«= unb

©ittenregel genannt, ©te in ©aläftina um 230 n. (Ehr.

tollenbeten ßommentare, einen gotianten ftari, btlben ben

£atmub bon Serufalem; bte ©emara bon Babhton, wieber mit wie ohne ERifhna ber babhlonifhe ©tlmub genannt, war um 500 n. (Ehr. fertig unb liefert ein IRateriat zu

14 golianten. ÜRit bem babpl. Stalmub befchäftigeu fid) bie Suben am meiften; ihn meint man, wenn nicht au««

brüdlidj ber bon Serufalem bezeichnet wirb. — Rtmmt man einen in ben testen 200 Sahren gebrudten Salmub in bte £änb, fo ftaunt man, eine IRenge Blätter zu finben, „ wo ganze ©teilen weiß gelaffen ober mit einem Stet« au«--

0 ®rap meint 189, aber bie ©ad)e i|i unft^er; f. ©. ®e«

fd)id)te ber 3uben 4, 4t 3 ff. '

(24)

— 24 «=

gefüllt finb. 3n ben alten 21uSgaben g. ©. bon ©enebig aus bem 3apre 1520 unb Slmfterbam born 3apre 1600, Welpe *) 2Iu8gaben für biefeS ©up benupt Würben, fiepen aber an jenen ©teilen ©pmäpungen auf EpriftuS, ©Jaria unb bie Slpoffel; ebenfo befinben fip bort bie Srflärungen, baß unter ben ©iPtjuben befonberS bie Epriften gemeint feien, wo ber SEalmub g. ©. bon ©ojim, bon „Sehern"

unb bgl. fprepe. 2118 bie Epriften bie8 erfupren unb laut ipren Unwillen äußerten, befapl bie polnifpe 3ubenfpnobe bom 3apre 1631 2), fünfttg fotpe ©teilen burp einen leeren weißen Dtaum ober burp einen ifreiS auszufüllen unb jene Oinge, g. ©. baß bie Epriften fepr lafterpaft feien unb baß man feine ©erepttgfeit unb Stäpftenliebe gegen fie üben bürfe, in ber ©pule bloß münblip gu lepren. 2Ibbocat §artw. StabowSfp. aber begeipnet als bis auf unfere Oage reipenbe E r f a p r u n g : „Von punbert 3uben pat feiten Einer ben Oalmub gefepen; aber bie berberblipen ©runbfäpe beS SEalmub werben bon betten, bie fie fennen, unter ipre ©laubenSgenoffen als göttlipe Vorfpriften berbreitet, bon biefen aup willig geglaubt unb nur gü oft fepr tpätig befolgt 3)".

') ©iefe abfotut »oOjiänbigen 2lu6gaben nennen wir furg ben alten Satmub; ben neuen pabe tcp in bet Qimflerb. ebition oon 1644 ff.; nocp jüngere (Sbitionen Würben für wicptige Stetten, wie man fepen Wirb, mitoergticpen. ©ie SititWeife ijl für alle liuegaben biefetbe, weit atte, fetbfl bie in Stuart unb Dcta» in ben SSiättern unb

©eiten übeteinjiimmen. fflßaä nicpt auebrücflicpmit 53 en. obet Stmft.

»on mir bejeicpnet wirb, ftnbet ft(p im neuen wie im alten latmub.

2J Sgl. bie Slctenfammlung bet ©pnobe bei Des Mousseaux, le Juif etc. Paris 1869 100. — 3) Steuer Subenfpiegel 174, Sannjlabt bei Slicpter.

(25)

— 25 «=

3.

Eer Ealtnub g i O e n ^ubett für ein göttliigeg ©udj.

1. ®ie Suben galten ton jeger, wenige ®iffibenten abgerecgnet, ben Ealtnub im Sittgemeinen für ein ebenfo göttltdgeS ©udg, als bie ©ibel beb alten EeftamenteS.

Stimmt man bie ©acge aber genau, fo ftetlen fte ign gar über bie ©ibel. ©ei SefaiaS 33, 6, fagt ber Ealtnub *), feien bereits feine berfigiebenen Hbtgeilungen befcgrteben.

©erfelbe Eatmub fdgreibt 2) bon fidg: „£)ie Sorte ber münblidgen Segre finb bem ©efege gleidg." Unb anberSWo 3) fagt er: „®ie ©ibel gteidgt bem Saffer, bie SDiifdgna bem Sein, bie ©emara bem Sürjwein. £>ie Seit fann nidgt fein ogne Saffer, Sein unb Sürjwein, unb ein Stetiger wirb twn allen breieti ergalten; alfo fann audg bie Seit nicgt fein ogne ©ibel, SRifcgna unb ©emara. gerner gieicgt baS ©efeg bem ©alj, bie 2Jtif<gna bem Pfeffer, bie

©emara bem ©ewürj; bie Seit fann nicgt fein ogne ©alj u. f. w." Unb Wieberum 4): „£)ie in ber ©ibel ftubiren, tgun etwas, was eine Eugenb ober audg feine Eugenb ift;

bie in ber SRifdgna ftubiren, üben eine Eugenb unb Werben

• bafür belognt; bie aber in ber ©emara ftubiren, bie üben bie größte Eugenb." gerner 5): „Ser bie Sorte ber

Stabbiner beradgtet, ift beS EobeS fcgulbig." EeSgteidßen 6):

„Senn ber ÜDtenfcg bon ben talmubtfdgen ©agungen unb Segren ju ber ©ibel gegt, fo gat er fein ©lüdf rnegr."

') Tr. Schabbath f. 3t. c. 1. — 2) Rosch. hasch. 19. 1.

3) Sopb. 13. 2. — 4) Tr. Baba m f. 33. c. 1. — 5) Tr.

Erubin f. 21. c. 2. — «) Tr. Chagiga f. 10.

(26)

— 26 «=

Unb 4): „Sieblißer finb bie JBovte ber Stalmubfßreiber ai'S bte beS ©efeßeS." DeSßalb 2) „finb bie ©iinben gegen ben Dalmub fßwerer als jene gegen bie Sibel."

Stit bern ©elbftjeugniß beS Dalmub fiimmt baS 3CU9S

niß ber ii6rigen Sa66iner ober Seßrmeifter Suba'S. ®o ßeißt eS 3): „Sßer bie 23i6et unb ben Stifßna in ben

§änben ßat, a6er nißt ben Dalmub, mit bem foli man nißt umgeßen." Unb ber berüßmte Safßi (t 1105) fammt bem Dalmub fagt 4): „Stein ©oßn, gib meßr 3tßt auf bie SBorte ber SRabbiner als auf bie SBorte beS @e=

feßeS " SlnberSWo 5) ßören mir, in ber ©teile, ber Stenfß lebt nißt bon Srob allein, tiebeute „Srob" bie Sibet unb ber ©aß, „alles, was aus bem Stunbe ©otteS geßt", bie

§alaßotß b. i. bie Sefßeibe unb bie Slgaben b. i. bie

©rjäßlungen unb gabeln im STatmub. 3n einem rabb.

Suß bom 3aßre 1500 n. @ßr. 6) wirb ber talm. ©aß befräftigt, wer oßne Stifßna unb ©ernara bie Sibel lefe, fei wie 3emanb, ber feinen ©Ott ßabe. Unb auSbrüdliß wirb geleßrt7), „auf bem ©inai ßabe ©ott baS ©efeß gegeben naß ber Orbnung ber Sibet, ber Stifßna unb ber ©emara fammt ben Slgaben; ben Dalmub aber ßabe

©ott.bloS miinbliß burß Stofe geben wollen, bamit, wenn bie Sölfer ber SBelt SSraet untertßänig maßten, ein Unterfßieb jwifßen SSrael unb ben Slbgöttifßen be<

fteßen bleibe;" auß 8j „weit, wenn er ben STalmub ßätte

') Tal. J. Mas. Ber. cp. 1. f. 3. — 2I Tr. Sanh. f. 88. 2. —

3) Kad hakk. f. 77. c. 3 (»on Secßai, einem Berühmten ¡Rabbi um 1291). — 4) 3u Tr. Gittin f. 57.; Eubin 21. 2. — 6) Men. hammaor ju ®eut. 8, 5 (um 1470). — 6) Schaare zed. f. 9. — 7) 3m STalmub tr. Berach. f. 5 unb Eab. p. 47 ju Schern, f. 131 (um 300 n. ©br.). — 8) Seph. Juch. f. 160 (1500 n. Kf)t.).

(27)

- 27 —-

djriftltd) machen motten, ba§ Riaaß beffelben länger al«

ite (Erbe geworben Wäre!"

2. ©3emt wir a6er für ba« Anfefjen be« £almub auch ene Rabbiner nennen, bie nicht felbft ben £almub machten, o hat ba« feine ©rünbe. (Evftlid) wirb fidj zeigen, baß er Batmub feine« Suljatte« wegen nicht ©otte« ©Sort fein ann, baß fomit, fieljt man ber ©adje gleich auf ben ©runb, ie Rabbiner alter 3eiten einanber gleich fmb. 3njeiten8 ber ift'« eine au«brücflicf)c jübifche Sehre, baß bte Rab»

iner bi« auf ben heutigen £ag göttliche« Anfehen haben;

m« fie fagen, ift ©otte« ©Sort. ©er große Rabbi Bte«

adjem 4) (f 1200 n. (El^·) belehrt un« mit A., baß ©ott er £err fogar bie Rabbiner auf ber (Erbe befragen laffe,

enn im Gimmel eine fcfjwere grage über ba« ©efe£ bor«

mme. Unb ber SCalmub fagt 2J, tnbem er ©pr. 11, 25 riehrt auslegt, baß bie berftorbenen Rabbiner aller 3eiten t £tmmel Anbere unterrichten. Unb ein jübtfdje« Buch im Saßre 1590 fagt 3): ,,©u follft wiffen, baß bie ©Sorte r Rabbiner lieblicher finb al« bte ©Sorte, ber ©ropfjeten."

14): „ber Rabbiner gemeine« ©efpräd) ift bem ganzen efefj gleich zu achten." ©Steberum 5): ,,©te ©Sorte ber abbtner finb ©Sorte be« lebenbigen ©otte«." Unb6):

Benn ber Rabbiner bir fagt, beute rechte §anb fei bie ife unb bie Itnfe bte rechte, fo follft bn nicht abweichen n feinem ©Sorte; wie biet mehr, wenn er zu bir fpridjt, ß bte Rechte.bte Rechte, bte Stufe bie Stufe fei." SÖM«

" ') 3um qjent. p. 28 f. 129. c. 3. — 2) Tr. Sanh. f. 92. c. 1.

3) Kapht. uph. f. 121. — <) Mid. mischle f. 1 (Ben. 1546).

Bedjat ¡. Bent. p. 44. f. 201. c. 4. — <>) SHaföt j. ®t.

11; Bab. Sipmann, Sttij. p. 176.

(28)

— 28 —

monibeS (t 1204), ber „Stbler ber ©gnagoge", fagt

„Die gurcgt beS SRabbinerS ift bie gurdjt ©otteS." S Ealmub felbft erfiärt allgemein, ganj wie mir bie fpäi iRabbtner reben gärten: „Ser2) feinem fRabbiner c Segrmeifter Wiberfpricgt, mit igm jaulet, miber ign mur tgut ebenfo biet, als 06 er ber göttl. ÜRajeftät mt' fpräcge, mit tgr janfte, mtber fie murrte." ®a es c paffirt, baß bie Dtabbiner einanber miberfprecgen, fo ber fcgon gen. SRenacgem 3) biefe Stotg burcg bie auSfi lieg erlaffene Segauptung befeitigt, baß alte Sorte SRabbiner, ju melcger geit uttb itt melcgen ©efcßfedji immer fie leben, ebenfo wie bie Sorte ber ©ropg

©otteS Sorte feien, wenn fie aucg ganj einanber jum:

mären; bager, wer ignen w'tberfprecge, mit ignen ja gegen fie murre, ebenfo biet tgue, als ob er bieS gt

©ott fetter tgäte. ßbenfo begaupten biele anbere jübi

©ücger 4), baß aucg bie ganj wiberfpredgenben Sorte ßrflärungen ber SRabbiner bom §tmmel feien, weSg wer biefe Sorte berfpotte, im fiebenben Sotg ber § geftraft werbe. ®ie IRabbiner, metcge ben Ealmub matg negmen benfelben ©lauben für igre wiberfpredgenben © in Slnfprudj. ©0 bericgtet ber Ealmub auSfügrlitg i bie ewigen ©treitigleiten ber §äufer §illel unb ©cgamn eS mag einer ÜRüdfe gelten ober einem Sameel, wiegt ober niegtigen gragen, bie Stnficgten betber ©cguten immer conträr baS ©egentgeil; bennocg fagt ber Eatn

') Jad ch. I. tr. Talm. Tor. 5, 1. — 2) Tr. Sanh. f.

- 3) 3u ejob. 20, 1 f. 98 par. 31. — ") 3. ¡8. Leb (Ben. 1650) f. 96. c. 4.; meg. amukk. f. 3. 2. of. 9; , chad. f. 155 c. 1 n. 34 (firafau 1595).

(29)

— 29 —

ift beibeS ©otteS ©ort, waS ©pammai teprt unb waS [(et teprt *)· SinberSwo wiberfprepen fip abermals bie fipten uttb auf bie grage, Wie benn baS ©efep ju er«

neu fei, erfolgt bie Antwort2): ©ott rebet alte biefe orte, fpaffe bir aifo Opreu gteip einem Oripter unb

§erg, baS bie ©orte ber Verbietenben unb ber Er«

ibenben pört. OaS peißt opne ©turne: ba atief ©otteS ort, fo füpre aus, was bein §erg begcprt, je napbem

StuSfüprung mögtip ift. SRag bemnap in alter ober ter eine eble ©timme. aus bem ©pooße beS SRabbi»

muS für Siept unb ©aprpeit fip erpeben, ber SEatmub«

e ift nipt baran gebunben, Weit bie entgegengefepten jreu ber SRabbiner ebenfo götttip. Unöerbtümt unb abe perauS fagt barum aup ber SEatmub, ju fünbigen

ertaubt, bop möge man es peimtip tpun 3).

Oa fomit bie Stabbiner beS Oatmub unb bie fpätern ) für gteip götttip patten, fogar auf biefetbe SRanter Vernunft berpöpnenb fpreienbe ©iberfprüpe für ©otteS ort erftäreu, fo Werben wir fie atfe mit gteipem Sie«

et bepanbetn unb bie Einen wie bie Üinbern pören, inbem r baran gepeu, etlipe §auptftüde aus ber ©iaubenS«

b ©ittentepre beS Oatmubjuben fenuen ju terneu.

») Tr. Erubin f. 13_c. 2) Tr. Chagiga f. 3. 2. aufgenom«

i in bie Kabboth ju Bemidbar par 14 f. 210 (ein ßomment.

n 4. S u p Stofe, Welpe« mit bemidb. Beginnt, um 300 f) afjr.) — 3) Tr. Chagiga f. 16, i; Kiddusch, f. 40,. 1.

(30)

в .

$>te U e r b e r M e © Ш и & е п В Д г е b e g S f i t o t u & i i i b e i L

1.

Son ©ott.

©er Dalmub fagt*) : ©er Dag ßat 12 ©tunben ; in ben 3 erften fißet ©ott unb ftubirt int ©efeß, in ben 3 anbern rißtet, in ben folgenben 3 ernäßrt er bie ganje Sßelt, in ben 3 teßten aber fißt er unb fpielt mit bem Sebiatßan, bem Könige ber gifße. Unb in ber Saßt, fügt Stenaßem bei, ftubirt er ben Datmub 2). ©te ßoße

©ßuie, in ber ©Ott feiber fammt ben ©ngetn im £>immet ftubirt, ift naß bem Dalmub 3) auß 2lfßmobai, bem König ber Deufet, geöffnet, ber alltägtiß ¿um gtrmament ßinauffteigt unb bort lernt. 3BaS aber ben Sebiatßan betrifft, fo erliärt ber Dalmub 4), baß ein gifß bon 300 Steilen Sänge in feinen Saßen geße, baß aber ©ott ob fo gewaltiger ©röße bem Sebiatßan bas ÏBetb entließen mußte, ba bie Seit fonft mit gigantifßen Ungeßeuern erfüllt werben wäre, bie alles bernißtet ßätten; brum ßabe ber große ©Ott bas Stännlein berfßnitten unb baS SßeiMein umgebraßt unb eingefallen für bie Staßtjeit ber ©ereßten

im SorabteS. .

>) Tr. Aboda sara f. 3, 2. — 2) jum $ent. f. 97. 3. p. 17 ; ebenfo bei« Sargum ju Cant. 5, 10. — 3) Tr. Gittin f. 68. —

4) Tr. Aboda s. f. 3 unb Baba b. f. 74, 1 unb 2.

(31)

— 31 —

©aS ©pieten mit Cebiatpan pat a6er nur bis gur Vertoüftung be8 SEempetS gebauert1). Von ba fpieiet ©ott nipt mepr, taugt aup bor ber £anb nipt mepr, tote er bor 3etßn mit ber Eba ben erften £ang getpan, napbern et fie aufgepujst unb ipr bie §aare. gefiopten patte2).

©eit3) ber 3«rfiörung beS ¿EetnpeiS weinet ©Ott biefmepr, beun er pat fpwer baran gefünbigt. @o groß ift btefe

©ünbe auf ©otteS ©ewiffen, baß er nap bem "Eaimub 4) in aßen 3 SEpeiten ber SZapt fipet unb 6rüßet wie ein Söwe unb ruft: wep mir, baß ip mein •¡panS bermüften, ben SEempet ber6renuen, meine finber wegfüpren ließ; ja er pat feitbem in ber ©eit, bie er fonft gang füllte, nipt mepr Vfap- otS nur 4 Eßen weit5); unb 6) Wenn man ipn tobt, fo muß er baS §aupt fpüttein unb fagen: gtüd*

feiig ber ®öntg, ber in feinem §aufe gelobt wirb; roaS gebüprt aber einem. Vater, ber feine Einher in'S Stenb gepen (äßt? ®aß man a6er bie große fReue ©otteS rept begreife, ift gu wiffen, baß jener 8öwe, nap beffen 2trt er 6rüßt, ber aus bem ©atbe Etat ift. £>iefen Cötoen woßte einft ber römifpe Saifer fepen; man ßotte ipn aifo, unb Da er nop 400 ©Zeiten bom fiaifer entfernt war, brüllte er, baß aße ©efegneten mißge6aren unb afle ©lauern gu Rom umfieien; atS er aber nop 300 ©Zeiten entfernt oar, brüllte er Wieberum, unb eS fielen ben Ceuten bie Hugengäpne unb bie ©acfengäpne auS, ber taifer fiet bon einem SEpron auf bie Erbe unb bat um bie §etmfüprung

•eS Sötoen 7).

') 9(. a. D. — 2) Tr. Berach. f. 61. — 3) Tr. Chagiga 5. 2. — Tr. Berach. f. 3. 1. — 5) ibid. f. 11. 1. — 6) Tr.

er. 1. c. — 7) Tr. Chollin f. 59. 2.

(32)

— 32 —

©ie ©ertreibung ber Suben in'« glenb bereut ber heil. ®ott nah bem ©almub auch alg eine befonbere ©adje für fiel), inbem er täglich zwei große ütßränen mit foldjem

©etön in'« SDieer falten läßt, baß man bon einem gnbe ber ©Seit bi« zum anbern ben ©haß babon hören iann;

felbft grbbeben entftehen burd) ben galt biefer Spänen1).

— ©e« ©Seitern hat öer ÜRonb bem heiligen ©ott be*

miefen, baß er mit Unrecht Keiner al« bie ©ottne ge«

fdjaffen rourbe; unb ©ott mußte fagen: fo opfert benn ein Berföhnung«opfer für mich, weil ich ben Btonb Kei-- ner al« bie ©onne gemacht2}. — Aud) bor Uebereilung ift ber heil, ©ott nicht gefidjert? wirb er bom 3orn über«

rafdjt, fo hanbett er übereilt3), — ©etbft ben gib hui ber heilige ©ott mißbraucht; benn er hat ein große« Um red)t mit einem gib befräftigt, inbem er fdjwur, bie Sfraeliten, welche in ber ©Süfte zogen, foßten feinen ©ßeit an bem ewigen Seben haben; barnach hat er ben ©djwur bereut unb ift bon ihm abgegangen4), gute anbere ©teße im ©almub melbet aber, baß ©ott, wenn er einen fchled)*

ten ©djwur gethan, eigentlich nöthig hat, burd) einen Anbern entbunben zu werben, ©enn ein ©Setfer Sfraet«

hörte einft, wie ©ott rief: weh mir, Wer entbinbet mich meine« ©djwure«5)? Unb al« ber Rabbiner bie« feinen AmtSgenoffen erzählte, fdjatten fie ihn einen gfet, baß er nid)t felber ©ott be« gibe« entbunben haöe6). Snbeß ftetjt zwifdjen Gimmel unb grbe ein mächtiger gngel Ra=

») Tr. Berach. f. 59. 1; Chagig. f. 5. 2. — *) Tr. Chollin f. 60, 2; Tr. Schebuoth f. 9, 1. — 3) Tr. Aboda s. f. 2. 2.

4) Tr. Sanh. f. 110, 2. — 6) Tr. Baba b. f. 74. 1. — 6) ibid. .

(33)

— 33 «=

mens 2)ti, weltger ben geil, ©ott bon all' feinen ßiben wie aucg ®elii6ben ent6inben unb aöfotbiren fann1). — Sie ©ott fcglecgt gefcgworen, fo gat er nacg bem Eal»

mub aucg gelogen, um jmifögen Abrogant unb ©ara grie»

ben ju ftiften, weägalb man beb griebenS wegen, wie ber Ealmub beifügt, lügen barf2).

3a ber geilige ©ott ift aucg bie llrfadge ber ©ün»

ben auf ßrben, weil er bie böfe Statur beb SDtenfcgen er-·

fcguf3), burcg ein ©ergängniß bie SRenfcßen jur ©ünbe beftimmt4) unb bie 3uben burcg 3wang iu r Slnnagme be« ©efe^eö genötgigt gat5). @o begreift man, baß

®abtb« ßgebrud)6) unb bie grebel ber ©ögne ßlt'S7) nacg bem Ealmub feine ©ünbe waren.

2.

©ott ben (Ingeln.

ßinige ßngel bleiben in ßwigfeit, unb biefe würben am 2. Eag erfcgaffen; anbete bergegen, unb biefe würben am 5. Eag erfcgaffen8). 2lucg geute nocg unb fortwäg»

renb werben au« einem geuerftrom neue Raufen ßngel erfcgaffen; bie fingen ©ott ju Gißten, wie ber Eatmub9) fagt, ein Sieb unb bergegen bann wieber; einen ganjen

Raufen Gingel gat ©ott mit feinem fleinen ginger ber»

') Meg. amukk. f. 1, 4. — J) Tr. Baba m. f. 87. 1. —

3) Tr. Berach. f. 32. 1. u. 61. 1- — 4) Tr. Aboda s. f. 4. 2.

6) Tr. Aboda s. f. 2; schabb. f. 88. — 6) Tr. schabb. f.

56. 1. — ') ibid. f. 55. 2. — 8) Beehai 1. c. par. 7. f. 37. 4 ; Birke El. cp. 4 unb ». — 9) Tr. Chagiga f. 14. 1.

3t o I) I i ti«, See aatmuiiiutie. a

(34)

— 34 «=

bräunt4). 3a burdj ein jegtiß Sßort, baS ©ott fprißt, entfteßt ein neuer Ginget2). Heber bie Kräuter firtb 21,000 Ginget gefeßt, benn fobtel Kräuter giebt e8 auf ©rben 3).

3or!eme ßeißt ber Ginget beS Pagets, Stißaef tft ber gürft beS SBafferS, ©abriet beS geuerS unb ber grüßte«

reifung 4). Stuß gute unb böfe Siebe, ©unft unb ©nabe, gurßt unb griebe, Söget unb gifße, SEBinbe, foitbe Dßiere, Strjneien, ©omte, Stonb unb ©terne, ßaben ißre befon»

bern Gingel unb bon febem wiffen bte Sabbiner ben Sa»

men5). — ©ute Ginget finb naß bem „Stbter ber ©ß«

nagoge" bte ©eeten ber fpimmetSförper, WeSßatb bte ipimmeisfugein einen Serftanb ßaben, bte ©ütge ¿u be«

greifen unb ¿u ertennen6). ©er Ginget §auptgefßäft bei ber Saßt ift, ben SSenfßen ©ßtaf ¿u maßen7),

©onft beten fie für ben Stenfßen, unb ber Sienfß muß fie anrufen; aber bie Ginget berfteßen naß bem Datmub fein ©ßrtfß unb ßßatbäifß, meSßatb ber Sfwieiit in bie«

Jen ©praßen fein Stntiegen burß fie empfeßten barf8).

©iefe Unfenntntß ber Ginget ßat aber boß einen Sortßeit;

benn bte 3uben ßaben ein ganj bortrefftißeS ©ebet, met«

ßeS fie auf ßatbäifß beten, wie ber Datniub fagt, bamit bie Soräügtißfeit beS ©ebeteö ben Seib ber Ginget nißt erroecfe9). Saß Stnbern berfteßen bte Ginget alle ©pra«

1) Pesikt. rab. f. 35. 2 ff. — 2) Chag. a. a. 0. — 3) M.

amukk. f. 32. cf. 107. — 4) Tr. pesach. f. 118; Sanh. f. 95 (5Äai(f)i); ammudeha Schibha f. 49. — 5) Berith men f. 37. 1.

u. a. 33. — 6) Maim. More 2, 5. f. 61 ; oudj Bechai jum ißent.

f. 9. p. 1. — '·) Jalk. chad. f. IIS. — «) Tr. schabb. f. 12, 2 u. Tos. — 9) Tr. Berach. f. 3. 1. Tos.

(35)

— 35 —

pen, paben aber bor ben genannten einen 2lbfpeu, weS»

patb fie nipt barauf apten 1).

3.

Von ben Teufeln.

9lm greitag 2lbenb in ber «Dämmerung erfpitf ©ott bie Teufel; ba alsbalb ber ©abbatp einbrap, fam er nipt foweit, ein Sleib, ben Seib, für fie gu fpaffen 2).

SZap Sinbern befamen fie feinen ßeib· gur ©träfe, weit fie nipt moiiten, baß ber ©Zenfp einen Seib erpatte3).

T)aS ©efen ber Teufet ift gfeipwopt geuer unb ©affer4);

einige finb aup aus 8uft, anbere ans Erbe gemapt, unb bie ©eeien ber Teufet finb bon einer ©Zaterie, bie unter bem ©Zonbe liegt unb gu fonft niptS nü^et8).

Einige Teufet ftammen bon Sibam, ber fip bon

®ott mit bem giupe belegt ber Eoa gu napen weigerte, um nipt Sinber beS UnglütfS gu paben; fo erfpienen gwei ©eiber ber Teufet unb gebaren bon ipm neue Teu- fel6). SZap bem Tatmub pat Slbam 130 3apre lang mit Cititp, einem bornepmen ©eib ber Teufel, nur ©eifter, Teufel unb SZaptgefpenfter gegeugt7). UebrigenS pat aup Eoa 130 3apre lang nur Teufel geboren, tnbem fie ge«

nötpigt würbe, bie grau männliper Teufel gu fein8).

SZap bem Tatmub enblip finb aup bie Teufet unter fip

i) Jalk. chad. f. 117. 3. — 2) ibid. f. 107 n. 27. — 3) ib. f. 115. 116. — 4) Niscbm, chaijm f. 117. 2. — s) Tub.

haar. f. 9. 2. — c) Jalk. rub. n. 3. u. b. Z. Leda. — 7) Tr.

Erubin, f. 18. 2. — s) Becbai par. 1. f. 16, 1; Niscbm. ch.

f. 114. 2.

2*

(36)

— 36 «=

frucgtbar; fie bermeßten ficß wie bie ÜRenfcßen, fie effen unb trinfen tüie bie Sftenfcßen unb bieie fterben wie bie SRenfcgen1).

©ier Seiöer finb af« ber Eeufel SDiütter berüßmt;

©domo foll ©ewalt über fie gegabt, fie feine SDfägbe genannt unb ju feinem ÜDienft gebraucgt ßa6en2). ©n«

biefev Seiber geßt nacß bern Ealmub in ben Stäcgten ber

®onuerftage unb ©abbatße mit 180,000 Eeufeln au«, bie 2Racßt gaben, ju berber6en; biefeS Seib unb beffen Softer finb jumai bie grauen be« Eeufel« ©ammael3).

Silitg, eine anbere jener bier, war ungegorfam gegen Slbam, igren ©atten; fie mußte bie ©träfe annegmen, baß tägiicg 100 igrer Sinbet fterben, jugleicg aucg ber*

repfcßen, bie lleinen Sinber, worüber fie ©ewatt gat, beim Slnbiid breier ßngelnamen nicgt ju tobten4). Silitg geuiet immerfort, bon 480 ©igeln be« ©erberben« 6e*

gleitet; ein anbere« jener bier Seiber tanjet ogne ßnbe unb fügrt 479 böfe ©eifter mit füg5). — Sleßnlicß wie burcß Ülbam entftegen aucg jegt no cg immerfort neue Eeufel; bie ©jäßlung babon ift aber ju fcgmugig.

Uebrigen« famt ber SDtenfcß folcße Eeufel tobten, wenn er j. ©. Ofterfucgen baeft unb ficß babei ftar! anftrengt6).

©on ben fterblicgen Eeufeln gat Stoe gingegen einige mit in bie Slrcße genommen, um fie am Seben ju ergalten 7).

lieber ben Slufentgalt ber Eeufel gören wir: einige wogneu in ber Suft unb bewirten bie Eräume ber ÜRen«

') Tr. Chagiga f. 16. 1. — 2) Menachem 1. c. f. 33. 3 unb viele 9ta66. — 3) Tr. peaaoh. f. 112. 2. — Seph. b.

Sira f. 9. 1 u. 2; emek. hammel. f. 84. 2. — 6) Jalk chad. f.

108. 3. — G) Hanhag. f. 16. — 7) Nischm. eh. f. 115. 3.

(37)

— 37 «=

fdjen; anbere ftnb in ben Abgrünben be« Bfeere« unb würben bte ©Seit jerftören, wenn ftc l'o«getaffen würben;

anbere fWol)nen in ben Silben unb bewirten beren ©ün«

ben 1). Rad) bem ©aintub 2) tanzen bte ©eufel auch iWt»

fchen ben hörnern eine« Odjfen, ber au« bem ©Saffer fteigt, unb3) jwifchen ©Setbern, bte bon einem Begrab«

niß fommen. ©ern, fagt ber ©almub, ftnb bte ©eufet in ber Röhe ber Rabbiner, weit ein biirrer Acfer nach Regen bürftet4); beggleidjen auf Rußbäumen, worunter Sit fdjiafen gefähriidj fei, ba auf jebern Blatt ein ©eufel Wohne6). $wei berühmte ©eufet, Afa unb Afaet, wot)s

nen in ben ftnftern Bergen gegen Biorgen: bon ihnen haben Btfeam, Sob unb Setljro ba« 3aubern gelernt, unb

©atomo ijevrfc^te burd) fie über bie Böget unb alle

©eufet unb jwang burdj fie bie Königin bon ©aba, i()n 51t befudjen6).

©Segen ber ©eufet foll Rtemanb an einfamett Orten ober bet Ab-- unb 3unal)tm be« Rionbe« allein gehen;

bei Rächt, wie ber ©almub fagt, Riematvben grüßen, ba ber Begrüßte ein ©eufet fein fönnte; früh BJorgen« foS man fid) bte §änbe wafdjen, weil ber unreine ©eift fidh auf unreine §änbe fefct — unb be« ©Sahnftnn« btelerlei fonft. R?an hat ganje Bücher über ben Aberglauben unb bte gauberwirthfdjaft ber jübifdjen ©dhriften; ber ©af«

mub, fagt ber franj. ©rofeffor ber Riagte, ber Snbe git«

pha« Sebt, ift ba« ©runbbudj alter Bfagie7). ©Sir fefcen

') Bêchai 1. c. p. 17. f. 90. 1. — 2) Tr. pes. f. 112. 2.

3) Jore deah 11. 348 ff. — 4) Tr. Berach. f. 6 . 1. 5) Jalk. chad. f. 108. 2, — 6) Emek. ham. f. 68. 1; f. 132. 3 n. a. 33. — ') Eliphas, bist, de la magie p. 46. (Paris 1860).

Hivatkozások

KAPCSOLÓDÓ DOKUMENTUMOK

Ausschuss für deutsch-böhmische Volkskunde im rahmen der Gesellschaft zur förderung deutscher Wissenschaft, kunst und literatur in Böhmen... Galizien und

mal, baß er in ber leßteu Qeit immer großfpreßerifßer geworben fei. Bon bem Augenblicf oerfeßrte er gar nißt meßr bei mir [oerließ er. meine ©efeüf ßaft] unb iftjeßt

„3ß begreife, baß es bir fßwer Würbe, mit Bon beutet ueuerlißen Vetpören ju fßretben. 3ept iß es nißt Weife nötig, unb iß Weiß· ben ganjen fpergang ber ©aße attS ben

nißt mit ber gaup, noß burß ©ewaltmittel, — fo gu ganbeln wäre für euß unwürbtger, als für pe, fo beganbeit gu werben — fonbern burß gerißtliße Unterfußung unb

»ergeffen, unb barüber Wirb ber HattSßimmef Wieber ßeiter. Welpe SeufeiSfaune bte fpöne Hipparpia an ben ßäßfipen Hunb ©rate« feffette, ßat unS SBiefanb ju fagen »ergeffen,

näcftgen ©ünber gebührt fogar ©träfe, ©er §eibe, ber nicht Gube wirb unb ber ©h^fr öer Gefu treu bleibt, finb bem Guben auf feinem ©tanbpunft ©otte« geinbe unb geinbe

Der Punkt 0 liefert die D-V Zelle und gleich den Kugelmittelpunkt, der zur optimalen Kugelpackung für die Raumgruppe P432 führt... Optimale Kugelpackung zur Raumgruppe

Von der reichen Zeichnungssammlung des Instituts für Theorie und Geschichte der Architektur. der früheren Lehrstühle für Architekturgeschichte der Technischen