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DIE BEDEUTlJNG DER MASSORDNUNG IM HOCHBAU FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG DES INDUSTRIELLEN

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SECTIO~ OF COl\"STRUCTIO~ DESIGN Chairman: Prof. Dr. L. Gj.BOR

CEl{lJ,H5I DPOEl{TI1POBAHI151 l{OHCTPYl{lJ,I1t'I DpeJlCeJlaTejlb: IlpoqJ. J,-p Jl. fa60p

DIE BEDEUTlJNG DER MASSORDNUNG IM HOCHBAU FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG DES INDUSTRIELLEN

WOHNlJNGSBAUES*

Von

L. WIEL

Sektion Architektur, T. U. Dresden

Aus der Gestaltung der sozialistischen Umwelt ergeben sich im Bl'reich des '\Fohnens neul' Anforderungen. Diese bedingen eine

- größere D ;fferl'nzierung der 'Vohnbedürfnisse und daraus folgend eine größere Variatiol1sbreite an \\lohnungsgrundrissen und Wohnhausformen:

- bessere Anpassung der \\i ohnungen an die 'wachsenden und sich -.:er- ändernden Bedürfnisse;

- Einbeziehung der funktionellen Forderungen gesellschaftlicher Anla- gen unter Berücksichtigung der Konzentration, Kombination und Koopera- tion;

- Flexibilität und Variabilität in der Nutzung gesellschaftlicher Ein- richtungen; und

- Weiterentwicklung der Ausrüstung und Ausstattung unter dem Gesichtspunkt der industriellen Fertigung.

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, ist die komplexe sozialistiseht>

Rationalisierung des Bauwesens, sowohl der Projektierung als auch der Pro- duktionsprozesse, eine wichtige Voraussetzung.

Die industriellen Bauweisen verändern zugleich mit den neuen funktio- nellen Anforderungen das Gefüge der Baukörperund die städtebaulichen Räume.

Die Gestaltung wird also durch die Ökonomie stark beeinflußt. Es ist aber wichtig festzustellen, daß nicht nur ökonomische, sondern auch sozial-kulturelle und ideologisch-ästhetische Pari'meter erarbeitet und bei der Planung und Projektierung berücksichtigt werden müssen [1].

Ich möchte mieh nun auf ein Problem beschränken, das uns viele Jahre beschäftigt hat und für die komplexe Industrialisierung des Bauwesens eine wichtige Grundlage darstellt:

Die Bedeutung cLT l'laßordnung im Hochbau für die Weiterentwick- lung des industriellen \\7 0hnungsbaues.

Für die heutige Architektengeneration der sozialistischen Länder ist es eine Selbstverständlichkeit ge'worden, nach einem einheitlichen Maßsystem '" Vortrag, gehalten anläßlich der Verleihung des Titels eines Ehrendoktors der T. U.

Budapest.

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128 L. Jl7IEL

die Einzelelemente und ganze Bauwerke zu bemessen. Wir erinnern uns aber, daß sich das Bauwesen noch vor nicht allzu langer Zeit in der unglücklichen Lage befand, einem Maßchaos gegenüber zu stehen. Im Widerstreit der Mei- nungen mußte erst eine Grundlage geschaffen werden, um eine Systematik für die Standardisierung aller Bauteile zu erreichen. Erschwerpnd war, daß viele

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Abb. 1. Die Systematik der Bauplanung nach Fußmaßen ist in der Fachliteratur der 1. Hälfte des 18. J ahrhdt. verzeichnet. Der Yerfasser geht beim Entwurf yon einem Groß raster aus. der die Lage der Auße.l.l- und Inncn\\'ünde besti~llllt. Die Bemaßung der Zeichnungen ist denkbar einfach. z. B. für Offnungen 3' (3 Fuß) 3%', 4.', 5', 5%'. Damit ist die Anzahl der yerschiede-

nen :'IIöglichkeiten eingeschränkt

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BEDEUTUSG DER JfASSORDSUSG IM HOCHBAU 129

Architekten eine Maß ordnung von vornherein ablehnten und darin eine Einen- gung oder sogar Verhinderung echter baukünstlerischer Gestaltungsmöglich- keiten sahen. Bei den AU5führenden war schon ein größeres Verständnis vor- handen, aber die Bauindustrie war zunächst wenig geneigt, einer einheitlichen Maßordnung zuliebe ihre Produktion umzustellen. Es muß jedoch betont wer-

Abb. 2. Die gleiche Systematik ergibt sich für die Treppen. Die Steigung ist jeweils %' hoch und der Auftritt l' breit. Die Logik der Bemaßung ist nicht zu übertreffen, der ::'\ aehteil besteht darin. daß die in den Ländern verschiedenen Fußmaße eine internationale Abstim-

mung unmöglich machten

den, daß es eine Reihe namhafter Wissenschaftler gab, die sich den Problemen der ~IaßordI1ung im Bauwesen mit großer Intensität widmeten und die Lösung des Problems zielbewußt förderten.

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130 L. IFIEL

Bekanntlich wurden die Fußmaße, die uneinheitlich in den europäischen Ländern üblich 'waren, 1875 durch das Metermaß für die Mitgliedstaaten der Meterkonvention abgelöst (Abb. 1, 2) [2J.

Das Metermaß mit seiner Einteilung in 1000 Millimeter ließ entgegen den früheren Fußmaßen jede Möglichkeit offen, Bauteile nach Belieben zu bemessen. Die Aus'wirkung auf das Bauwesen war, bei Anerkennun g der Bedeutung für eine internationale Abstimmung, zunächst negativ, da eine modulare Ordnung, d. h. eine Reihe von größeren gemeinschaftlichen Vielfa- chen, fehlte und der Anzahl der Abmessungen der Bauteile auf der Millimeter- basis keine Grenzen gesetzt waren.

Es ist der ISO und besonders dem RGW zu verdanken, daß sich Vorzugs- maße herauskristallisierten, die eine gute Grundlage für eine nt'ut' ~Iaßord­

nung und damit für die Industrialisit'rung clt's Bau·wt'st'ns darstt'lltt'n.

Wt'nn nun die Fragt' t'rllOht'n wird, ob damit in jt'dt'l" Hinsicht die hestt' Lösung gefunden worden :::ei, dann kann die:::e Frage llur noch in theoretischer Himicht als intt'ressant bezeichnet werden. Mit einer einheitlichen ::\Iaßord- nung ist die wichtigste Voraussetzun g für eine beEte LÖEung hereits vollzogen worden. Man darf wohl sagen, daß der besondere \Vt'rt der im RG\V festgeleg- ten Maßreihen darin liegt, daß sie keine nationalen Eigenarten verhärten, SOll- dern die Basis für eine internationale \Veiterentwicklung darstellen, d. h., im Rahmen einer einheitlichen Richtlinie eine echte Verständigungsmöglichkeit aller Baufachleute anbieten. Hiermit wird es möglich, Einzelelemente und ganze Bausysteme auszutauschen.

Der Verwissenschaftlichung des Bauwesens ist mit der Ft'stlegung des RGW ein großer Dienst geleistet ·wordlOn. Alle Probleme sind noch nicht gelöst, eine weitere Auslese der Vorzugsmaße und die Festlegung der Maße für die lichten Raumhöhen ist noch zu bewältigen. Über die Gegner einer modularen Koordination wird die Zeit hinweggehen, künftige Generationen werden sie nicht mehr begreifen oder als originelle Einzelgängt'r mehr oder weniger wohl- wollend betrachten, wie sie voll skeptischen Staunens einen Autobastler anse- hen, der es fertig hringt, ein ModE'1l zu baupn, das sich von dE'n industriell gefertigten unterscheidet und es doch ermöglicht, damit schlecht und recht fahren zu können. Ich möchte eindeutig feststellen, daß nach den an den Anfang gestellten Thesen nur die Kollektive von Architekten, Ingenieuren und Ökono- men einen echten Beitrag zur Weiterentwicklung leisten werdE'n, die auf dE'r Grundlage der internationalen Koordination zu einer niveauvollen städtebau- lichen und architektonischen Lösung durchdringen. Daß dies hisher nicht immer gelang, liegt gewiß nicht an dE'r Maßordnung oder der Industrialisie- rung des Bauwesens, sondern vielmehr an der Tatsache, daß wir die Neuord- nung unserE'r Umwelt noch nieht in allen Phasen zu bE'hE'Trschel1 gelernt hahE'n.

Wenn unSE're Generation die Grundlagen der Industrialisierung gesehaffen hat, so ist es das Anliegen der neuen und künftigen Generation der Bauschaffen-

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BEDECTCYG DER .HASSORDSUSG l.H HOCHBAU 131

den, die Funktionen und Konstruktionen wissenschaftlich zu optimieren und eine der gesellschaftlichen Entwicklung adäquate Gestaltungssynthese zu finden.

Erlauben Sie mir, im folgenden rückblickend einige Entwürfe zu zeigen, die auf einheitlichen Maßsystemen aufbauen und bereits auf eine fortschrei- tende Industrialisierung gerichtet waren.

Entsprechend dem damaligen Entwicklungsstand des Bauwesens nach dem 2. Weltkrieg waren in der DDR die ersten Bemühungen auf die Verein- heitlichung der Abmessungen für Einzelelemente gerichtet, die ohne Bauma- schinen montiert werden konnten. Dabei wurde schon von dem Grundgedan- ken ausgegangen, durch die Standardisierun g aller Bauteile un d ihre Aus- tauschharkeit vielseitige Dauaufgaben mit Serien- und Massenerzeugnissen zu lösen, Einzelanfertigungen hingegen einzuschränken (Ahb. 3) [3].

Es wurde die Anwelldung nm Großraster-Sy;;temen empfohlen, die so gewählt waren, daß vielseitige Ausführungsmöglichkeiten ge·währleistet blie- ben ohne die Entwicklung der Baukunst zu gefährden.

Natürlieh war es ein schweres Unterfangen, die Theorie in die Praxis zu i.ihertragen und zugleich in Systemen mit Elementen höhrrer Laststufen in :l\laschinenmol1tagc zu heginnen (Ahh. 4). Die Fassaden "wiesen infolge d.-r niedrigen Laststufen noch kleine Elemente und damit einen hohen Anteil an Fugen auf.

In der Folgezeit war der bedeutende Schritt einer international-n Abstim- mung der ~laßordnung erfolgt und es zeigte sich reeht hald, daß auf den Maß- reihen des RGW eine Ordnung aufgehaut werden konnte, die eine ausgezeich- nete Grundlage für die Weiterentwicklung der Bausysteme bot. Wissenschaft- ler und Studenten planten und hauten vielfältige Lösungen aus gleichen Grund- elementen in verschiedenen Laststufen 0,8, 2 und5 Mp.· (Ahb. 5, 6). Das Loggia- detail in der 2 ~Ip-Laststufe zeigt, daß der Anteil der Fugen noch verhältnis- mäßig hoch ist (Ahb. 7, 8). Es wurden flexible Grundrisse in der 5 Mp-Bau- ,,"eise mit Scheihenahständen von 6000 und 7200 mm erarheitet. Die Dureh- hrüche fi.ir die Installation hefinden sich in der Mittelachse des Gebäudes, so daß die Deckenelemente keine Durchhri.ichc aufweisen. Sie hahen jedoch noch Längsfugen, welche die Technologie erschweren und gestalterische Nachteile mit sich hringen.

Möblierungsvorschläge für flexible

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ohnungen ·wurden in Zusammen- arheit mit dem Gebiet Raumgestaltung erarheitet.

Im Zusammenwirken der Deutschen Bauakademie, der Architektur- Sektionen in Dresden und \\1 eimar und den Wohnungshaukombinaten wurde an der Entwicklung des Wohnungsbaues in der DDR intemi ... gearbeitet. Die Bemühungen unseres Kollektivs an der TU richteten sich darauf, die techni- schen :Mängel zu überwinden, die in den industriellen Wohnungsbauten noch vorhanden waren, und die architektonische und städtebauliche Qualität zu

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132 L. WIEL

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Abb. 3. Sowohl der Grundriß als auch das Fensterdetail sind auf einer einheitlichen ~raßord­

nung entwickelt. die vom ~Ietermflß ahgelpitet ist. D",. Raster beträgt beim Detail 12.) mm

~ und beim Grundriß 1250 mm ~

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BEDEUTUSC DER .UASSORD.V(;,VC Hf HOCHBAC 133

erhöhen. Im Auftrag des Instituts für Wohnungsbau Berlin führte ein Kollek- tiv, das Prof. Deutschmann als Technokge leitete und dessen architektonische Leitung in meinen Händpn lag, eine interessante Forschungstätigkeit zur wei- teren Entwicklung des Wohnungsbaues durch. Das Ergebnis ist eine Groß- tafdbauweisc mit raumgroßen Elementen, die zu einer Reduzierung des Arbeitsaufwandes auf der Baustelle um mehr als 50% führt.

Abb. 4. Fenster- und Loggiadetail in 0,8 :\lp-Bauweise. Die Elemente sind nach der damals verbindlichen DI:'\ 4172 beme ssen

Dies wird erreicht durch

einen einheitlichen, kombinationsfähigen Großraster:

raumgroße Wand- und Deckenclcmcntc:

Verringerung des Elemente-Sortiments:

eine d.it~nvcr ~rbeitungsgerechte Projektierungstechnik mit Hilfe standardisierter Baugruppen ;

- Anwendung einer industriellen Passungst~chnik; und

- die Erhöhung des KompL:ttierungsgrades durch Integration von Tragwerk, Ausbau und Grbäudeausrüstung.

Bei dieser Entwicklur g sc lIte nicht nur cl" e Bauwe:se für den wissen- sch:lftlich-technischen Höch. ttand im industri II 'n Wohnungsbau ange- strebt, sondern auch eine Vari.lbilität funktionell und gest:i.lterisch erreicht werden [9].

Diese B:luweise ermöglicht aufgTllDd ihrr besond r n Verbinclungstech- nik eine stärk~re Glied~rung der B,mkörp r ds es hish r üblich war, ebenso eine Komhination von Bauwerken yerschi('d:ner )iutzung und Funktionsüher- lagerung, wie sie im Städtehau erford.rlich wird.

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Abb. 5. Der Wohnungstyp Qx, der in der DDR vielfach gebaut worden ist, sah eine Yaria- bilität der Wohnungsgrößen vor. Die 2-Zimmerwohnung bestand aus einem 18 m~ großen

\Vohnraum, einem 14 m~ großen Schlafzimmer, aus Küche und Bad. Die 'Wohnung konnte um eine halbe Achse erweitert werden. so daß sie zu einer 3-Zimmerwohnung wurde. Die Yer- größenlllg um eine ganze Achse ergab eine 31~-ZinlInerwohnung. In der 5Iittelachse konnte auch ein 1-Personenhaushalt Platz finden. d. h. 1 Wohn-Schlafraum. Kleinstküche. Brause mit WC, vom Yorraum aus zugängig. Dur~h Er,,"eiterung um eine weitere Achse können auf dem gleichen System größere Wohnungen entwickelt werden. Die Systeme beruhten auf dem Modul von 100 mm und waren in Laststufell von 0,8, 2 und 5 3Ip ausführbar. Es wurden damals Kennziffern erarbeitet, bei denen es sich herausstellte, daß die Querwandtypen mit großen Spannweiten unter Yerwendung von Spannbeton decken das bis dahin geringste Gewicht je EWerreichten und zwar 19,35 ?Ip/Bewohner im Y ergleich zu den ersten industriellen Bauten

von 25,7 ?Ip/Bewohner

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Abb. 6. Da;o Loggiadetail zeigt. daß der Anteil der Fugen noch verhältni;omäßig hoch i"t

4rbeitspiotz

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135

Abb. 7. E;o wurden flexible Grundri;o;oe in Quer\\'andbauweise mit ScheiLcnabständen YOIl 60UO und 7200 mm erarbeitet. Die Durchbrüche für die In;otallation befinden sich in der 'IIittelachse des Gebäudes, so daß die Deckenelemente keine Durchbrüche auf,n~isen. Sic haben jedoch noch Längsfugen, welche die Technologie er;ochweren und gestalterische ::'\achteile mit sich

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136 L. WIEL

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BEDEUTU"G DER JfASSORDSUSG IJf HOCHBAU 137

Das Forschungskollektiv, in dem Studenten und Assistenten mitwirk- ten, hatte zunächst die Aufgabe, die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten zu zeigen. Damit wurde zugleich eine Forderung der 3. Hochschulreform der DDR verwirklicht, die anstrebt, Studenten in die Forschungsarbeit in Form des wissenschaftlich-produktiven Studiums stärker einzubeziehen.

Ich möchte nun Arbeiten vorstellen, an denen Studenten beteiligt waren: bei der ersten Arbeit hatte das Kollektiv die Aufgabe, die Kombina- tion von störfreier Industrie mit dem Wohnungsbau und dem Bau von gesell- schaftlichen Einrichtungen auf der Basis der vorgenannten Bauweise als Modellfdl zu untersuchen. Es st<:' nte sich heraus, daß mit einem begrenzten Sortimen t an Elementen die unterschiedlichsten Wohnungs größer: hergestellt werden können. und z'war in einer neuartigen Form. Unter der Ycraussicht, daß sich in den nächstt'n J<:hrzelmtf'n das \\'ohnen in df'n Städtf'l1 imm:'r mehr konzf'ntricrL werden für df'Il Städtebau, dcn Inclustri" hau, den Wohn- und G,'sellsf'haftsbau bestimmte Fordf'rungen abgeleitet. Wir müssen über die

bi~h"rigen Y ersuehe hinaus zu IlPUen :Mögliehkeitcll der Funktionsübcrlage- rU:lg komnwn, um die ycrsehiedenen soziohgi:,ehen und hygienischen Anfürde- nmgn1, bei gleich::;eitiger Verdichtung, zu erfüllen. Die mcdrne, störfreie Industrie kanu ,,-ieder mit dem \\'rhnen yereint wf'rden. Ich möchtc aber nlraussehicken, ch:ß eine FU11ktion;;;überlagenmg noch m:t vi, l'·n offe'nen Fra-

g,~n yorhela~tpt ist. Di.c ZU~2mll1en,HJ)('it mit Soziologen und Hygir:nikern ist hierbei uncrläßlich [10]. Die hi"hrr gcbaut'.'n \Vohnungen hEsen häufig noch die Bdlaglichkeit vnmis:-:el1, clie ei, Einfamilienhaus für vide ::\lensche!l ;;;0 wiil1schpnswrrt macht. Es hr::meht ,:be1' nicht erst gpsagt zu werden, chß mit dem Ei!:familiel1haus das \\-r,jl1iung~prohlcll1 nicht gelö;;;t werdpn kann. Es war (lah,'r clas Bemühen, clip Yorziige des Einfamilienhauses mit denen dn Groß- stadt in "CJ-wreinstimmung zu hringen, und die;;; konnte nur durch llf'lle \\/ohn- fornH'l1 möglich gemacht ,xenien. Die künftige Woll:lung muß ErwachseIle:l und Kindern gr'nug Raum gebell, um sich in Ruhe ihrer ArbC'it od"r ihn'!' Frei- zcitlwschäftigung hingdH'l1 zu können. Aueh dnr be;;;o11nte Freisitz macht die Wohnung behaglicher. Es ist Jwi un;;; eine bewährte Forclerun g des W ohnungs- haues, sämtliche \\' ohnräume J12ch der ruhigen und sOl1nigcn Seite zu legen:

aber dIe Yrrsuchc in dieser RichtUll g führten hi5her zu unwirtschaftlichen LÖ13iUlgt'l1, zu großen HauElängen ur:d zu gt'ringen Gcbäu(h'tieff'll. sowie zu ('inem größcrf'll Anteil an Außn~flächen und dL1mit zu einem erhöhten Heiz- bedarf.

Es wurde für den :Uodellfdl ein gestd'feltpr Grundriß gpwählt, bei dem sämtliche Loggien nach Süden, S\\T oder SO crientiert sireL der sich in d('r Kombination mit Industrie- und Gescllschafti3bauten eü'hüftig, [her auch ds reiner Wohnungsbau zweihüftig r.usfiihren läßt (Ahb. 9, 10) [11]. Es wurde em süd-orientierter Grundriß mit raumgroßell Elementen entwick('lt, so d,'ß die Fugen auf ein ~Iil1illlum reduziert werden. Der Grunclriß zcigt, daß dic

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'/ /ohnung für L.. Pe,sonen 80,2 m2

L. /FIEL

Eiscr,liesscng t Verkehr VenvoHung, Leichtindusrrie

rolgeeinrichfungen

Abb. 9. Süd-orientiertcr Grundriß in 9 ::IIp-Bauweise. Alle Elemente sind raulllgroß, SO daß die Fugcn auf ein ::IIinimum reduziert werden. Der Grundriß zeigt, daß die Anwendung raum-

großer Elemente "dele Variationen zulällt

Anwendung raumgroßer Elt>mente Yide Variationen zuläßt. Die An"icht von Süden zeigt Kinder- und Sportcinrichtungen in den Untergei'choi'sen.

Bei einer Zuordnung der kombinierten \Volm- und Il1c1ustriegebäuc1e und der W ohnzt'ilen zu den Grünflächen und Erholungsgebieten wird die Ruhe der Be"wohner nicht mehr gestört. Hier liegen lcdiglich die Kindergärten und -krippen in den Untergeschossen, sowie Sport- und Spielanlagen (Ahb. 11).

An den Schattenseiten sind störfreie Industrien und gesdlschaftliche Einrich- tungen wie: Einkaufszentren, Kinos, Klubräume und Gast"tätten angeord- net, ferner Lahoratorien, Berufsschulen, Ateliers u. a. Die Zufahrt erfolgt auf einer unteren Ehene, der Straßenraum wird zu einem YPrkehrsfreien Raum der Erholung und Begegnung.

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BEDEL;TC.VG DER .1IASSORD.\TSG Dr HOCHBA l' 139

Abb. 10. Ansicht von Süden mit Kinder- und Sporteinrichtungen in den Untergeschossen

Abb. 9. Die dargestellte W o,hnung zeigt, daß auch in einem vielgeschos- sigen Gebäude eine individuelle W ohr.form erreicht werden kann. Obwohl die Bäder und Küchen an einem einheitlichen Schnchtsystem liegen, sind sie funktionell den Schlafräumen bzw. dem Eßplatz und dem Wohnraum zugeord- net. Besonderer Wert wird auf die Möglichkeit gelegt, die Wohnungen von dem Verteilergang aus zu beliefern, ohne dr.ß die Anwesenheit dt'r Bewohner erfor- derlich ist. Hierzu dienen von außen zugängige Schränke für Wäsche, Post und Lebensmittc 1.

Unter Verwendung der gleichen Ft'rtigteile ergeben sich Zeilenbauten, die den Wohnungen eine Südost- und Südwest-Lage g2rantieren. (Abb. 12a).

Abb. 12b. In diesem Fall ist auch eine Funktionsüberlagerung konstruk- tiy und funktionell einfach zu lösen. In den Erdgeschossen können über die

3

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140 L. TFIEL

Abb. 11. An der Nordseite befinden sich störfreie Industrieanlagen und gesellschaftliche Ein- richtungen. Der zwischen den Bauten liegende Straßenraum ist vom Fahrverkehr freigehal-

ten, dieser erfolgt unterirdisch und ermöglicht gleichzeitig eine gedeckte Anlieferung

Kindereinrichtungen hinaus auch Läden, Dienstleistungsbetriebe und Gast- stätten angeordnet werden.

In seiner Dissertation bringt einer meiner Assistenten eine interessante Variation für Hangbebauungen und weist deren Wirtschaftlichkeit nach.

Er kommt zu spezifischen Lösungen für verschiedene Hangneigungen und für verschiedene Himmelerichtungen.

Abb. 13a, b [12]. Es ist möglich, Häuser bis zu 12 Geschossen senkrecht zum Hang anzuordnen, ohne daß Aufzüge benötigt werden. In einer Fülle weiterer Arbeiten stellte sich heraus, dcß die Komhinationsfähigkeit dieser Bauweise, d. h. einer Bauweise auf dem Großraster von 7200 mm, größer ist, als zunächst zu erwarten "war. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlos-

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BEDElTCSG DER JIASSORDNUNG Hf HOCHBAU 141

sen. Die Forschungsarbeit wird in den nächsten Jahren weitergeführt und erstreckt sich in erster Linie auf Funktionsüberlagerungen, wie die Nutzung der Untergeschosse für gesellschaftliche Zwecke und die Verbindung von W ohn- und Gesellschaftsbauten mit Bauten der Leichtindustrie.

Als weitere Arbeit soll hier die Diplomarbeit einer Architektur-Studen- tin vorgestellt werden. An dem .il,Iodellfall einer modernen, störfreien Industrie- anlage in Dresden soll eine uniYt~rselle Baustruktur untersucht werden und z'war für Funktiollsüherlagerungen der verschiedensten Arten, unter Anwen- dung unterschiedlicher Bausysteme.

Studie H:r Grur::ri p Deckenplo,1

im Progr:OSezeltrc~m

Abb. 12a

Abb. 12. Grundriß-Varianten für sonnenorientierte "\\iohnungen 3*

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142 L frIEL

Abb. 12b

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BEDEUTCYG DER .UASSORDSU; .... G LU HOCHBAU 143

Abb. 14a. Die Aufgabe umfaßt ein Industriewerk, das mit einem Wohn- komplex eine Einheit bilden soll. Die vertikale Erschließung in mehreren, flexibel nutzbaren Ebenen und die Ausweitung des unterirdischen Raumes für Anlagen der technischen Versorgung, des fließenden und ruhenden Ver- kehrs sowie der Lagerhaltung wird bei allen Varianten der vertikalen und horizontalen Funktionsüberlagerung berücksichtigt. Ebenso befinden sich auf den Dachflächen zusätzliche Freiflächen für Sport, Spiel und Erholung (Abb.14.b).

Beim Ent'wurf wurde davon ausgegangen, sämtliche Wohnungen zur Sonnenseite zu orientieren, während Funktionen wie Verwaltung und anderc Arbeitsstätten (Leichtindustrie, gewerbliche Betriebsstätten und andere nicht- störende Produktion), aher auch gesellschaftliche Einrichtungen nach Norden, :"lordosten und !'\ordwesten angeordnet worden sind.

Es cntstanden flexihle Grundrisse für Terrassen"wohnungen und für viel- geschossiVe Wohnbauten, so daß hei späterer geringf'rer Belegung eine andere, den indiYiduellen Neigungrn der Bewohner entsprf'chende Raumaufteilung und Nutzung möglich ist [13].

E::: \I"(>rdf'n mit einem srhr hegrenzten Sortiment an Elementen Ein- bic:

Spchsraul11"\\"ohnungcn mit hoh,r Flexibilität und einem hohen Ausstattungr- grad ang-ohoten.

Aufbaucnd auf dcm Großnstpr yon 14,40 14040 m, das funktionell und ökonomisch günstige AIl"wendungsmöglichkeiten besonders für gesellschaft- liche Einrichtungen gewährleistet, lipgt ein einheitlich!'r, kombinationsfähiger Raster \'on 7,20 3,60 m zugrunde.

In dicsem Rasterhn'cich erfolgt die AnoHlnung YOll Funktionen wie Kau- fen, Gastronomie, Parken, Dienstleistungen usw.

Ahh. 15. Die gesellschdtlichen Einrichtungen wie Kindcrkrippe und Kindergarten sind ausschließlich in den Untergeschossen der \V ohnbautcn an der Südseite ar geordnet worden, im Tel'l'assenfuß, sie stehen so in Verhindung zu den Grünflächen. Bei begrenzter Geschoßzahl wird keine monolithische Ausführung der Erdgeschoßzone gewählt, sondern es werden im Raster von 7,20 X 3,60 m Rahmen montiert, die die von oben kommenden Lasten in den Baugrund abführen. Es wird auch in diesem Funktionsbereich eine ausreI- chende Flexibilität erreicht (Ahb. 16).

Das Kollektiv ist der Auffassung, daß die der Aufgahe zugrunde gelegte Konzentration yon Funktionen des Wohnungshaues, der industriellen Pro- duktion und des gesel1schaftlichen Lebens künftig in steigendem Maße an- gewandt werden wird, um allseitig zu optimalen Ergebnissen zu gelangen.

Die bauliche Funktionsüberlagerung wird sich umso eh;:;r durchsetzen, je besser es gelingt, ihre vielseitigen Vorteile eingehend zu analysieren und daraus schlußfolgernd ,den ökonomischen Nutzen aher auch den gesellschaftlichen Gesamtnutzen zu ermitteln.

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144 L. IFIEL

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Abb. 13. Der gleiche gestaffelte Grundriß eignet sich auch für Hangbebauungen.Es ist möglich, Häuser bis zu 12 Geschossen senkrecht zum Hang anzuordnen

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BEDEUTU.YG DER 3IASSORD_'C·YG 1.\1 liOCHBAF 145

Sfeile Hongneigung g= co. 37° (75 Prozent)

Kongneigurg g:; CG. 21 0 (38 Prozent)

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ohne daß Aufzüge benötigt werden (Abbildung aus der Dissertation VOll H.-D. Limpert)

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146 L. TFIEL

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Abb. J.J.a

Abb. 14. Hochhäuser mit Funktionsüberlagerungen. Im Terrassenfuß der Hochhäuser sind Kindereinrichtungen nach Süden untergeb;acht.-An der Nordseite befinden sich gesellschaft-

liche Anlagen und störfreie Industrien

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BEDEUTUSG DER .UASSOIWSUSG Dr HOCHBAU 147

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Schnitt 1/1

ÜBERLAGERUNGSVARIANTE F1 Wohnen- Gesellschaft!.

Einrichtungen - Verkehr Verwaltung -Andienung In vertikaler und horizontale!' Über'!.

Fz Wohnen - Verwaltung- Verkehr- Andienung In vertikaler und tlOrizontCJler Über!.

Schnitt 2/2

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Abb, /5, Die (;nllldl'if.\allfteiltlll~ ,leI' Killd,'r~iirten Illul Killdel'kl'ippell in d,~n El'd~eschol.\zOl",n der Hoehhiiuser entsprechen deli sozio- lo~is"'tell ulld hy~ienischell Erfonlcrnissell, Durch die Konzentrat.ion wm'dell 7.m'alllnll'nhiill~elld,' (;riinfliichcn an den Siidseiten ~cwonnen

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BEDECTLYG DER .1TASSOIWSlSG Dl HOCHBAl· 149

Ich hatte anfänglich gesagt, daß WIr sehr zufrieden sind, in den Festle- gungen der Maßordnung des RGW eine Basis für die Industrialisierung des Bauwesens gefunden zu haben. Wir meinen, daß wir auf dem Großraster von 6000 und 7200 mm sehr konsequent in offenen Baustrukturen entwfrfen kön- nen. Es verdichtet sich immer mehr die Meinung unserer Fachleute, daß der 1200 mm Maßreihe der Vorzug zu geben ist. Vielleicht ist es sogar möglich, in der Perspektive größere gemeinschaftliche Vielfache zu bevorzugen, als es mit 6000 mm bisher der Fall ist [14, 15].

1. Wohngeschoß +5,30 m

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Abb. 16. Aus den Elementen des Terrassenfußes können auch Hügelhäu-er entwickelt "erdell die sich für Ost- und Vlest-Besonnung eignen. Aus der Diplol';;arbeit von Brigitte Golle

Da sich unsere Untersuchungen mit denen Yieler Kollegen aus der Sowjet- union und den sozialistischen Ländern decken, kann die Elltwicklungstendenz zu größeren Rastern als gesichert angesehen werden. Innerhalb der Großraster werden die Flächen in 1200 mm- bzw. 600 mm-Raster durch Schränke und leichte Trennwände aufgeteilt. Bei den Forschullgsarbeiten auf dem Gebiet des :Möbelbaues und df'r leichten Trennwände ergab sich die ~otwendigkeit.

nicht nur die Geschoß-Oberkantel1, sondern auch die Lichtmaße der Geschosse' festzulegen (Ahb. 17).

Für eine Festlegung sollen die yerschiedensten Bauweisen in einer Dissn- tation im Bereich der ·Wohn- und Gesellsehaftsbauten untersucht werden. Der Aspirant schlägt 2550, 3150 und 3750 mm yor. Die rntersllchullgen sind noch nicht abgeschlossen. \Vir sind der :\Ieinung, daß die sozialistische Rationalisie- rung des Rohbaues nicht auf Kosten des Ausbaues erfolgen darf, sondern daß

Rohbau, Ausbau, Ausrüstung und Ausstattung als gleichwertig anzusehen sind.

Für die Ausbau- und Ausstattungsindustrie ist daher die Festlegung von Lichtmaßen unabhängig yon der Rohbaukonstruktion yon größter Bedeutung

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BEDEUT:\"G DER .1IASSORD.\TSG [.11 HOCHBAU 151

(Abb. 18). Wir können daher die Großtafelbauweise mit raumgroßen Elemen- ten nur im Zusammenhang mit der Entwicklung anderer Bausysteme sehen und arbeiten mit unseren Bauingenieuren gemeinsam an der Raumelemente- Bauweise und an dem Metalleiehtbau mit dem Zid, auf einer einheitliehen Maßstruktur den Ausbau, die Ausrüstung und die Ausstattung zu vereinheit- liehen, d. h. die Baustruktur so zu optimieren, daß eine leicht" Trennwand

Roumelemente

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Abb. 18

sowohl in ein Großtafelsystem, als auch in ein Stahlbetonskelett-, Metalleicht- bau- oder Raumelementesystem eingefügt werden kann.

Mit der Optimierung der Baustrnkturen ist die Voraussetzung für eine wirkungsvolle Automatisierung der Projektierungs- und der Produktionspro- zesse gegeben. Der Arehitekt wird für seine wichtigste Aufgabe entlastet, die besten funktionellen und baukünstlerischen Bedingun;;en für das Lebens- milieu der sozialistischen Gesellschaft zu schaffen. Möge es den Architekten aller Länder vergönnt sein, diese ihre ureigenste Berufung für die Menschheit in Frieden zu erfüllen.

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152 L. WIEL

Zusammenfassung

Aus der Gestaltung der sozialistischen Umwelt ergeben sich im Bereich des I'i'ohnens neue Anforderungen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, ist die komplexe sozialistische Rationalisierung des Bauwesens, sowohl der Projektierung als auch der Produktionsprozesse,

eine wichtige Voraussetzung. .

Es ist der ISO und besonders dem RGW zu verdanken, daß sich Vorzugsmaße heraus- kristallisierten, die eine gute Grundlage für eine neue Maßordnung und damit für die Industria- lisierung des Bauwesens darstellten.

Es wird die Anwendung von Großraster-Systemen empfohlen, die so gewählt sind, daß vielseitige Ausführungsmöglichkeiten gewährleistet bleiben ohne die Entwicklung der Baukunst z~ gefährden. In diesem Raste;bereich erfolgt die Anordnung von Funktionen wie Kaufen, Gastronomie. Parken. Dienstleistungen usw.

Litel'aturvel'zeichnis

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Prof. Dr. h. c. Leopold WIEL, Dresden, Mommsenstr. 13, DDR.

Hivatkozások

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