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Viertes Capitel : [Die Reformatio Coronensis ac totius Barcensis provinciae ; Die Reformation Kronstadst und der ganzen Burzenländer Provinz]

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(1)

Diertes dapitel.

Sic Reformatio Coronensis ac totius Barcensis provinciáé.

S i e ¿Reformation SroiiftabtS unb ber gaujeu ^urjenlanber ¿ßroDinj.

©S faitit fein ¿ w e i f e t o b w a l t e n : S o g a n n e S p o n t e r gätie bie factifcge © u r g f i i g r u n g ber ¿Reformation f g o n früger mit ©rfotg i n Angriff negmeti tonnen, ¿ffiir bewunbertt ign, bafs er eS n i g t tgat.

©egner unb greunbe gaben wie a u s einem ÜRunbe ben ungeftörten ober f a u m geginberten g o r t g a n g ber ¿Reformation auf ¿Regiutng bel- li nbefeftig ten öffentiigeit ¿ u f t ä n b e S i e b e n b ü r g e n s , w e t g e bie ©ürten n i g t j u r ¿Rüge fommen ließen, gefgrieben. ¿Rigt ben jener ¿ e i t b o g fo nageftegenben Sefuiten, oietmegr ber S i u g g e i t beS geutigen

©ageS war befgteben, für bie ¿Reformation beS ¿BatertanbeS f g t e g t w e g ben ©ürten üerantmortiig 31t m a g e u .

Sßie wenig §>att eine f o l g e A n f i g t gat, bejeugt baS ¿Borger»

gegenbe: bie fotgenbe ©arftefiung wirb bagegen bie auSgebegnteften

¿Betege tiefem. © a S S r ä g j e n beS ¿Raben ift ttog nie a l s U r f a g e beS A u f g a n g e s ber © o n n e ausgegeben worben.

©ettn aüerbingS g e f g a g , bafs S ö n t g S o g a n n 1 5 4 0 unoermutget ftarb. ¿ßiögttg fegrten bie ¿Bergättniffe oon 1 5 2 7 wieber

mit ihren Aufregungen, igrctt © g w a n f u n g e n , igren Aufgaben, igren 'Parteien. ©S bot fxd) berfetbe A n b t i d : bie ¿ e i t f g i e n n i g t o o n ber ©tette gerücft j u fein. ® o g bewirtten bie ©üríeit jegt r a f g e r bie ©ntfdjeibung, bie wieber in U n g a r n fiet. S i n gegetmen © r a u e n oor ben unberedjenbaren ©ntfdjiießungeu berfelben u n b n o g o o m tebenbigen ©emeingefiigte ber ©griftengeit geleitet, gatte f i g ¿ a p o t g a in feinen fegten S a g r e n a n g e r b i n a n b 311 lehnen begonnen, © e r

¿Berbadf barüber war j w a r b ü r g gegeime ¿utiögei- beim ©ititait a n g e f g ü r t worben. ©evfetbe brogte m i t feinem ¿ o r u e , ber ben

(2)

4 2 Stierte? Sapitef.

ülbtrünnigeit itnb bn« Sanb wie geiter Dernicßieti werbe. Oticßt etwa bie (öeftiinmungeti be« fogenannten griebett« ttott ©roßmarbeitt, fonbertt btefe leife dßenbtuig ber (ßolitif fiißrtc jegt Ungarn itnb S i e b e n b ü r g e n faft einftimmig auf bie S e i t e gerbinanb«. 2Ran ßoffte wieber, ber mäcßtige Saifcr itnb ba« große (Reicß würben tßre S r ä f t e gegen bett geinb be« egviftiiegen (Rauten« aufbieten.

D i e ©nttäufcßuiig blieb niegt fange au«, ©in paar p a u f e n iunger, ungeübter, unbejagiter 8anb«fuecßte befegten O f e n unb inavfigierteu bis an bie Sßeiß unter einem oerbrießtiegeu ©eneraic, ber fein 9Uter unb fein ©omntaiibo öerwünfdjte. D i e rafeßen titififcßeii Stgareit bagegeit überftgwemmten ba§ (Sanat itnb bie ©ebiete jwifcgeit ben großen gfiiffen, nagmen D f e n unb Weitgin bie S t ä b t e an ber D o n a u ginaitf. D t e .gitftänbe fegten fieg feft, weltge bie gat^e folgenbe

©potge ginburd) gebauert gaben.

D i e Siebenbiirger, beren ©efatiote 311 Söutg gerbinanb jttv pulbiguttg geeilt waren, mufeten in oößiger aSeretnjelung beut D r o g e n ber Sitrfen weitgen. S i e erfanntett ben jungen Snabeit 3 a p o i g a « al« p e r r n an, bem ber S u i t a n ba« (Reid) feine« ißater«, ba« geißt bie (Refte bc«fclben, fegenfte, wie er großfpreeßerifeg fagte.

D i e au«gebrotgene (Berwirrttng crrcitgte fd)einbar ein faft fdjttefie«

©nbe. D a « Sanb faß ben Srieg n u r ö o n ferne, bodj berührten

3Wet Keine ¿jüge ber S u r f e n Sronftabt unmittefbar. ©inem berfelbett galf bie S t a b t ben peroerfen SBalacßen SRaglatg in gogarafd) belagern unb fangen. D e r oermegene (Ränfcftgmieb, ber fieg fogar jum gürfteu gatte au«rufen laffen unb bie S a t g f e n ttocg fett 1 5 2 7 unfögltcß beläftigt gatte, wttrbe natg ©onftantinopel gefügrt. S n anberer S t e ß u n g ttttb mit üict größeren perfönlicßen u n b au« ber aßgemeinett Sage entfpringetiben püf«inittelit, aber mit ber gleitgen Sreitlofigfeit ttnb (RücfficßtSiofigfeit aitSgerüftet, folgte nadjßer SRartinnjät ben S p u r e n feine« ©grgeiäe«. D i e Berfpaltung eine«

ftaatlicßen Dafeitt« öoßjießt fieg nirgenb« oßne bie ärgften 9Beßen.

D a « (Berßäugnt« aber, unter beut Siebenbürgen ein felbftänbiger S t a a t Würbe, ging ttoeß länger a l « citt Sagrjegnt über beni Sattbe, benn biefer .geit beburfte e« ttocg, bi« bie (Regentfdjaft Sfabeüaö itnb ißre« Sogtie«, e« ift befanitt, unter weltgett Sdjmanfungen, fid) befeftigte. .

U m f o tieferen ©inbruef, ber fteg f ü r u n s 311 erßebenber

(3)

Sie aieformotion ihonftabt« unb bei gaitjeu Shivjentänbcr ißroohq. 4 3 Rewunberung fteigert, madjt bie Rßahrnehmung, OJlenfrfjen aufftehen m i t ber © a b e uubeirrten, felbftänbigeu gmnbetnS, ooll

© e i f t itnö RiutI), mitten 'in ber mirflichen ober fdjeiubaren Auf®

iöfung aller © t a g e , mitten in biefem ©IjaoS ber Unficherf)eit nnb Unentfcf)ioffenf)eit eine S ^ ö p f u n g beS griebenS, in ber mitbeften Unorbnung baS R ä u m e r ! ber neuen Drbnung 31t errichten.

© i e SCt)atfacf)e ift: mit ber oöiiigett SoSlöfung Siebenbürgens oon Ungarn geht § a n b in § a n b bie noch gritnblichere ©rennung oon ber alten Kirche.

A(S oon allen S e i t e n nur Umftnrj brohte, trat £>onter m i t offenem Rificr auf bcn R l a n ; a l s man fürchtete, es fei ber Reftanb oller Religion überhaupt gefäljrbet, tourbe er Retter unb Reubegrünber berfelben; a l s bie © i n g e biefer Söelt i m S t u r m e fdjwanften, unb oller Speiden in ber S o r g e u m fie erjitterten, h°ß er bie Augen j u m ©wigen empor, i n bcffen § u t audj bie © t n g e biefer SBelt a m ficf)crften geborgen finb. Ungarn hnt ein Bahrhunbert hinburdj f ü r u n s bie RSaffen geführt, fchricb SRe(and)thon in ber ©inlcitung 3U111 Ruche £>outerS über bie D r b n u n g ber Kirche ber Reformation im Rui'3enlanbe: w a s ha t e s genügt unb w a s wirb es nüljen, i h m nun Rertheibigung 3U berfprechen, Rergeltung f ü r bie geleifteten D p f e r ? §öljer unb wirlfamer ift, ihm beu Anfer ber Hoffnung 31t reidjen, bie ¿Juflucht au m ewigen ©Ott. © e n n ber Rienfchen Rünb®

itiffe 3erfd)ellen an ihrer ©iferfitcht, unb Setbftfud)t oereitelt ihre Attftrenguugen. § i e r helfen nicht Rßaffcn, fonbern nur ©eift uub

©taube. Unter biefem, über ber Rienfdjeit Urthcil erhabenen Staub®

punft fafst ÜRe(and)thon bie ©hf lt §onterS, ben R e g i n n ber Reformation in Siebenbürgen. Bnbem er ben ©tauben reinige, ftärfe er bie ©laubigen unb gewähre in foldjen ©rangfalen bem R o l f e bie feftefte S t ü h e , © r erhalte ben Rameit Bcfn ©hrtfti, baS

©oangelium, bie R i i b u n g . S t a t t ber §eerf)aufen beS AbenblanbeS, bie Ungarn bor bem grimmigen © r ä u g e r retten foüteu, bringt bie Reformation baS ©oangelium unb feinen begeifterten ©räger 3m·

Rettung.

S o rebet bie S t i m m e ber Religion, bie gemifs ift, bafS © o t t tu allen ©efaljren feinen R o t e n bor ben Rienfdjen unb Rölfern herfenbet. D h n e riefen ©tauben ift nie ©roßeS unb ©aitevnbeS auf ©rben bollbracht worben.

(4)

4 4 Viertes Sapitef.

3 m grüßjaßr 1 5 4 2 Würben tn Kronftabt bie ¿Silber unb mit ben itberfli'tffigeit SUtären anbere überfiüffige ©erätßfcßafteit a u s ben Kirchen entfernt. 3 m Dctober Würbe bie ¿Kepe a b g e r a f f t , ber

©otteSbieuft geänbert, baS Slbenbmaßt unter beibeu ©cftalten gefeiert.

2lm 2 . ¿Rooember berief m a n bie ¿übgeorbneten ber ¿Sitrgenlänber

©emeinben nncß Kronftabt. ¿Kit ber Slufforberung gum Stnfcßtnffe erhielten bie ¿Berfantmelten ¿Kittheilnng unb Unterricht über b i e gefcßeßenen Umwanblungen. D a fie guftiminten unb freubig bte S ä ß e beS KeformationSbücßieinS, bie gange neue Ovbmtng billigten, würbe bte ¿Bifitation alter ©emeinben o o n ben ¿Borfteßern beS GapitelS uttb ben weltlichen B e a m t e n burdjgefüßrt, bie Kirchen ttnb bie ©ebräncße reformiert, bte ©etftltcßen auf bte neue Seßre «er«

pfiicßtef, bie gang Unwiffeubett ober wegen tßreS SebenSwanbetS Stnftößigen unter ißnen a u s bem Slmte entfernt unb burcß ©augticßere erfelp. ¿Bie in allen S t übten unb i'anbiqjafteu DcutjcßtaufcS begeicßncn biefe furgeu D a t e n ben ¿Botlgug ber ¿Reformation. D i e ©eiftlicßett begannen in bte Gße gu treten.

¿Kau ging Weber übereilt nocß planlos cor; oon einer Über«

ftürgung, einer gewatttßätigen § a n b l u n g finbet ficß ntcßt bte gerittgfte S p u r . ¿Kail ging i m ¿BemufStfetit ber ¿Berpflicßtung ttnb beS unbebtngten ¿Rechtes Oor. S o milbe aber baS ¿Berfaßren war, f o wäßnten ficß bennocß oiele perfönticßc Sntereffen oerteßt. Scßott gtt Slufang beS SaßreS 1 5 4 2 l a g ber Gttttourf HonterS gttr Kirdjen»

oerbeffetung oor. D a s Schriftftüd foll aucß gebrudt worben fettt, aber eS ßat ficß nicßt erßaltett. 3 m folgenbett 3aßre ließ § o n t e r eS wieber bruden unb gwar itt erweiterter ©eftalt, wie ber Slugenfcßetn bcntlid) geigt, tnbem bte fdjon oorgenommenen ¿Beränberungen begriinbet ttnb a l s berechtigt nacßgewiefen werben. GS fiißrt ben

© i t e l : ¿Reformation KronftabtS unb ber gangen ¿Surgentäuber

¿ßroohtg. S o würbe eS ber Sffentlidjieit übergeben u n b fanb bie rafdjefte ¿Berbreitung. ¿Rod) it: bemfelben 3 o ß r e ( 1 5 4 3 ) oeranftaltcte

¿Bielancßtßoti baoott einen 2Ibbrud i n ¿Bittenberg, bem er bte fcßott crwäßute Ginlcitutig oorfehte. D a S oietteid)t eingige nocß oorßanbene Gjemplar biefcS DlbbrudeS oeröffentticßte 1 8 6 5 ber feiige ¿Sifcßof

©cutfcß a u s ber SBtener Hofbibliotße! a l s einen foftbarett Scßafj unferer Kirtßengefdjichte. 3 n ber © ß a t aber ßat ber ebte ¿Kann unter u n s guerft bie Grtnnerung an feinen ©eifteSoerwanbten a u s

(5)

Sie ¡Reformation fironfiabt« unb ber ganseit ¡Burjeitiänber (protiinj. 4 5 beut ¿ReformattonSjeitatter unfereS ¿BolfcS a l s bett föfttigften © g a f c beSfelben uns bargefteüt unb anfgatten gefegrt.

© o Wtgtig erfgieu ben ¿eitgenoffen unb erfgeint geute n o g baS f e i n e B3ügietn, tote ponter eS ftets nennt, bei« bie neue Sirgettorbnung entgäit. @S gegt o o n ber burggretfenben, fgarf aitSgefprogenen ¿BorauSfegttng aus, e s fei ein ¿ e i g e n m e n f g ü g e r SBertegrtgeit, gerabeju ein ¿Berbvegen wiber ©ott, bie ¿Reformation ber S i r g e weiter gittauSäufgieben. ©rbärmlig unb friooi tautet gegenüber biefer entfgiebciten ¿ßofttion bie ©ntfguibigitug, m i t wetger ber gumauiftifge greunb ponterS, ¿BeraiUtuS, ber ©ratter

©rjbifgof, ign oertgeibigen wotite. §onter, fgreibt er ttämiig, w i e wir f g o n anfügrten, fei ber befte SRenfg, aber er wäre b ü r g f g t e g t e ¿Dienfgen auf l i r g t i g c Srrwege oerfügrt worben.

S u ber aitgemeiuen -¿Sefgaffetigeit ber S i r g e , bie n i g t megr gaitbar fei entgegen bem neu erfgtoffenen ¿Borne beS SffiorteS ©otteS, betn aus tgm qtteüenben ©tauben, ben a u s igtit ftrömenben Segren, n i g t megr jtt galten fei übergaupt gegenüber betn ©oangetium, ö a s atiein ber SBeg ift, bie Söagrgeit, baS Beben, finbet bie S i r g e n » orbnung bett © n t n b jur ¿Reformation, bie Aufforbentng, bie ¿Bcreg»

tigung, bie ¿Rötgigung ba^u. ©ettn feit öietett Sagren ift biefer SBiberfprug ber S i r g e mit bem ©griftentgitm i n uitäägtigen © g r i f t e n aufgebeiit, bie alter perjeu eiugenominen, beren S n g a i t a u s ben

©eeiett n i g t wieber gerauSgeriffen werben fantt. 28ie au oieten anbeten D r t e n , g a t f i g a u g unter uns biefe geitige © a g e in tgrer brängenben Allgewalt, igrem fgwerett ©rnfte, igver garten ¿Berant»

wortiigfeit in bie ©emiitger gefetift. Sßer Witt nun, wie bie Subett baS ¿Btut beS ©eregten, über f i g bie © g u t b siegen, betn uiigeitoott geranbregettben ¿Berberben tgatioS jttäufegen unb n i g t j u wegren, ba b o g ©Ott ¿Ratg unb S r a f t gegeben? ©entt bie SÖagfgate f g w a n t t n i g t n u r j w i f g e n götttiger ¿ffiagrgeit, bie f i g fetber begaupten wirb, unb m e n f g t i g e u A n f i g t e u unb ¿Meinungen, fonbern swifgett

©taube itttb Unglaube, ¿wifgett g r i f f i g e r ¿Religion unb geibnifgetn

©ögenbienft, ¿wifgeu g r i f f i g e r ©itttigfeit unb geibnifger ¿Ber- Wagrtofitng. ©S gibt nun ¿JRenfgeu, betten bie ¿Rüge beS Augen»

blufeS angenegnter biinft a t s bie Attfirettgitug f ü r bie ¿ u i u n f t , w e t g e bie eigene ¿Begäbtgfeit eines bequemen, forgtofeu ©afeittS bem

¿ffiogte ber ©efammtgeit borjiegen. ¿RigtS finbet feit bett ©agen

(6)

4 6 SßievleS Sctpitei.

S e f u ©grifti tneßr geinbfdjaft mib Säftentng tu bei- SSeit, at« bie aBaßrßeit befetiticti ttnb lieben. Stnbereu SDienjcijen aber geftattetc

© o t t ber p c r r nid)t, bie Slugctt ttnb ba« pei'3 beut gelte» Stdjt 311 uerfdgießen: fie leiteten bett ©tragt, ber igre ©eele erleudßete, itt ba« Sebcn, fie gaffen ber oerborbenen Strdje, fie erbarmten ficß be«

irregefiigrtcn (BolfeS, fie reformierten. Stuf biefem 2Bege ftttb tut«

anbere 3utn (Borbitb geworben: beut (Borgattge Bieter nainßafter berüßmter ©täbte folgten wir nacfi, inbem wir ootifügrten, wa« bie S t i m m e ©otte« tut« auferlegte. SBit mnfsten feiber ganbeftt, w i r burften nicßt warten, bi« attbere für un« ba« SBeri ait«rid)teteii:

wo gätte fid) ein fofcger im 33aterfanbe gefunben?

S o etwa tauten bie SBorfe ponter« i n unferer S p r a d j e ; gleiche ober äßnitcge ©ebanfen begegnen un« itt alten reformatorifcgen Schriften ber 3 r i t : ba« (Befottbere aber, ba« fdjon att« biefett S ä g e n geroorfpringt, ift ntdjt 3U itberfcßen. D e n n i n einer attbeven Sage befanb fid) bie ifotterte fiebettbürgifdje S t a b t , at« bie ©täbte Deutfcglanb«, bie Bon eDattgeiifißen ¿Territorien ring« umgeben waren.

6 « mitf«te gier ftärfer i n bie Singen fatiett, baf« ba« Unterfangen ttiegt bem g ü r w i g e , ber Überrebung, bem ©utbüiifeti einsetuer ettt«

ftaiume, fonbern ber Dtotßwenbigfeit. Sind) ttoeß Don einer anbeten S e i t e maeßt fid) btefe (Befonberßeit gettenb. SOian wirb überrafeßt, itt biefer Sirdjenorbttung unmittetbar au bie D e p u t a t i o n Sutgcr«

tu 8etp3tg erinnert 31t werben. D a m a t « fam Sutßer, ber einen anbereu Sircßenbegriff at« bett be« (ßapfttßum« i n fid) trug, bie (Berufung auf bie grtedjtfcße Sircße, auf igre 93äter, auf igvett gegenwärtigen (Beftanb atteß ogne (ßapft fegr ¿«ftatten. D i e Sage a n bett © r e t t e n ber Sßriftenßeit bietet bocg aueg einen (Bortgeit. D i e (Beßauptnng Sutßer«, baf« bie grieeßifeße Sircße in ber S ß a t ettte djriftlidje, eine eßrifttieße neben ber tateinifegen fei, fteflte fieg in Siebenbürgen,

3Uinat ttt Srouftabf, jebem Sinbe Bor bie Singen. 3 m Sanbe befanb ficß bie -Stenge ber Slnßäuger biefer Strd)e, bie man bod) fonft nur in getegrten Steifen ober bem Siattten ttaeß faunte. D e r (Berfeßr Sronftabtö mit bett tiirfifcßen pinterfanben war trog ailer S t i e g e fegt- tebgaft, fegr gewiunreidj. Stu« ben ©egenben igre« Urfprunge«

gingen bie gviecßifdjen ©griffen itt ber S t a b t ftetig au« unb ein:

reidje Saufteute au« (Bulgarien, SRacebonien, au« Sffien. SDtan faß fie bie ©otte«bienfte befudjett, m a n ßörte tägtid) igre abfälligen.

(7)

Sie Dteformation ifvouftabt« unb bei ganjen SBiirjentänbev tßrobinj. 47 fpöttifcßen Urtheilc: fic nannten biefe ©e&rä«(f)C ftfjlccßtweg ßeibmfd).

R i a n inufste bie Spottrebeu biefer Scutc evbulben, bie ftrfp beS Rcfi^eS eines reineren ©ßriftenthumS rühmten, obwohl fie feit Bahr®

hunbertcn unter bie §>errfd)aft ber S u r f e n gefallen waren. Unb fie erbrachten für ihre Reßauptungeu fofcije Reweife, bie felbft bem gemeinen Rianne einleuchteten unb imponierten.

S o l l t e nun bie weit überlegene Reibung beS AbenblanbeS oon riefen morgentänbifchen Kaufleitteu ftd) meifterti laffen, baS ©oau®

geltum oon biefen ®ried)eii unb Armeniern, bie es bod) rein auch nicßt fannten? § o n t e r fpridjt juoerfidjtlich aus, eine folcße Sd)mad) beS djriftlidjen RamenS fei nicht länger 31t ertragen gewefen: fie mnfste abgewäl3t nnb gezeigt werben, w a s ©oangelium fei unb djriftlichc ©otteSoerehrung. B u biefer oon 3Wci mächtigen Armen getragenen Kraft fügt § o n t e r feine Kirdjenorbmmg in baS ©ebäube ber abenbiänbifd)en ©uttur ein.

SBir erinnern ferner barau: baS Bahr 1 5 4 1 ift baS beS RegcuSburger Reichstages. R3ie nahe lauten fid) bort fdjeinbar bie beiben Rarteien, welche bie SBelt fpalteten. Rott außen attgefeßen, hofften oiele Rercinigung. © e r päpftiidje Segat [teilte Rriefterehe unb Satettfeld) in AuSfidjt, i m faifer(id)en Ratße giengeu bie ©efprädje über mehr hinaus a l s über gegenseitige ©ulbitug. ® t e proteftan®

tifd)en Rietnungen erfchieiten allenthalben tut Übergewicht: bie offen®

funbige ¿ u f t i m m u n g ber R i l b u n g befaßen fie fchott, nun fdjien auch bie Rolitif fieß ihnen 31t unterwerfen. R3eun nun aud) bie Rerßanb®

hingen ftd) serfcßlageu wufsteu, fo erhielten bie ©oangeltfdjeu bod) feßr günftige 3»9eftänbntffe, ber Kurfiirft oon Rranbenburg bie Anerlennung feiner eoattgelifdjen Kircheitorbuung burch ben Kaifer.

, 3 n ber gerne burfte man baS meßt nur für einen ©ernimt, fonberu für einen S t e g anfehen. ©ettn oon biefen Rorgängen w a r man in Siebenbürgen genau nnterridjtet: fponter beruft fid) auf biefelbcu. Unter ben giinftigften, fiegoerheißeuben AuSfidtten ließ er feine Kirdjenorbnung erfeßeinen, würbe bie Reformation in Kronftabt oollenbet.

® i e Kirchenorbnuug felbft nimmt fid) wie ein RecßenfcßaftS®

berießt auS: bie getroffenen Slnberuugen unb beren Urfadjen bar®

ftetlenb, oertßeibigt fie suglcid) unb forbert 3m· Rachfolge feßr ernftlicß auf. 3uwet(en ßebt fie principielle ©eftcßtSpunfte flav ßeroor,

(8)

4 8 Viertes Gapitei.

bod) ihr © o b e n ift meift baS praitifcße ¿öebitifniS. S i e will uid)t lehren, fonbent, wie eS ihr Kante fngt, orbnett unb einrithten. Slbcv fie ift burdjtränft üoit ber ©etibeng ber Deformation, oon betn ©ciftc beS GoangeliumS. SKan foll nicht meinen, fie arbeite im großen:

oielmehr baS Kleinfte unb fdjeinbar ©eringfügigfte nimmt fie in Singriff. S i e eriiärt bie Deformation für ein unbebingt notßwenbigeS Unternehmen, aber fie oerfidjert, baS gottgebotene ¿Ber! mürbe beS fegettSreitfien GrfolgeS, ber ihm oerfjetßcn fei, ermangeln, wenn nicht guoor bie berufenen, geeigneten, treuen SlrbeitSfräfte fid) eingeftellt hätten. D a m i t hängt oon feiber bie S o r g e für Gi'haltung unb ¿Ber«

meßi'ung biefer treuen, geeigneten Slrbeiter gufamutcn. U n b nun entwerfen einige iurje S ä ß e ein fdpagenbeS ¿Bilb jener ©eiftlidjen and) beS ¿BitrjcnlanbeS, wie nicht weniger gang Siebenbürgens, baS an erfeßreefenber Klarßeit mit bem ¿Berichte ber fäd)fifihen ¿Bifxtatoren itn Kurfürftentßnme Wetteifert.

D i e päpftlicße Kirdje w a r allerorten franf au Ha uP i u n&

© l i e b e m : w a s ¿Bnuber, bafS bie SDteinung fiih ¿Baßu braeß, bafS ein folcßer Körper, bafS bie D r g a n i f a t i o u bicfeS GientS, folange bie Grbe fteße, aller Heilmittel fpotten werbe? Unb fie ift b i s j u m heutigen ©age nießt wiberlegt worben! Unwiffenbe Kirchenlehrer, a l s weteße fie oon ber ÜReitge oereßrt würben, bie meber ¿öieffc tefen, nod) taufen, noch prebigen iönnen; gemeine Katuren, bie oßne irgenbeine ¿Borbilbung gu ben ¿Beißen fid) gebrängt ßaben, bie baS Slmt beS ©eiftlicßen allein tu baS ¿Seicßtßöven feßten, biefen gefäßr»

tidjen Dienft, ritreß ben fie ¿Berberber, nicht Grretter ber S e e l e n würben; riefe ¿Birtfchafter über ©elb unb ©ut, über öolle S t e u e r n unb Keller, nießt HauSßalter ber ¿Religion, beS eßvifttießen SebenS, ber grömmigfeit, bie ben entfeßlicßen Sdjaben ber Kircße ©otteS, bie unfäglicße Gorruption beS armen ¿BolfeS oerurfadjten: — foieße

¿Dienfcßen, bie fclber i'tbcrgeugungStoS fdjließlicß allein gngeftimmt ßätten, burften i n ißreu S t e l l e n nießt gelaffen werben. D e n n baS chriftliihe ¿Bot! ift nicht u m ber ©eiftlicßen willen ba, bie d)rifllid)e

©emeinbe tiicßt u m ber ¿öeßäbigfeit einjelner willen, bamit biefe ißrem SBoßtbefinben, ißreu Süften leben, greilid) legen fie auf bie Dßrenbeicßte b a S größte ©ewidßt, a l s ob fie eine göttliche ¿Bor»

feßrift wäre, b a bod) bie metifcßtiche Slnorbmutg berfelbeu ßinreichenb genug befanttt ift. D u n aber ßat i n a n "oll ©heitnaljme a n bem

(9)

S i e ¡Reformation ifronftabt« unb ber ganjen ¡Burseniänber ¡ßromnj. 4 9

£>eite jeher <©eete auf bie befgwerten ©ewiffett ¿Bebagt genommen, bte Srteigterung utib ©roft fugen, © i e Tonnen fortan bei tgren mit ber © g r i f t oertrauten, in ©tauben unb Beben bewägrtcn © e t f * ( i g e n beibeS unb u o g megr .finben, ben © r öfter ttt beS p e q e t t S A n g f , ben ¿Beratger ttttb giigrer in beS ©taubenS © g t o a g g e i t , baS 93orbi(b in aßen guten ¡Serien, © i e ¿Prioatbeigte ift n i g t abgefeilt, b o g a u g n i g t geboten worben. Aber biefeS ¿¡¡Rittet g r i f f i g e n UnterrigtcS unb g r i f f i g e r Srsiegung fofl niemals wieber unreinen

§>änben u n b in ber © g r i f t unbewanberten ¿CRenfgen anoertrant werben. A u g ift es n i g t nötgig, bafs bie ¿Beigte ber Somutimion

»orgergege.

© a S ift ber freie © o n , ber eigentgiimtige Sgaraffer ber Kirgenorbmtng, ben afle Artifet berfetben atgmen. Snbem bie

©ifcipitnlofgieit beS Sterns fgarf entgüßt wirb, treffen bte © ä g e tief guietn in baS ¿Warf bes befegenben S i r g e n w e f e n S : jene ift nur ein Srgebnis ber nngeiibaren ©eftatt biefeS. ponter binbet f i g an feine ¿Bugftaben; feine © g r i f t entgätt fein ¿BefenntniS, aber bie

¡BorauSfegung ber ¿ugegörigfeit, beS ¿BefigeS beS SüangeliumS. @ie fteßt n i g t Segrfäge a u f , a u s bcneu bte prafttfgen goigeruttgeu gebogen werben, aber ber © e i f beS SoangetiumS ift igr tebenbiger

¿PutSfgfag. SDRit ben oorganbencn Sirgcugebräitgen »erfährt fie fonft fegr fgottenb unb fäubertig; fie täfst bte nnoerfängtigeit

©ienfte befegen, aber bie sola fides leugtet auf tgrer gagne, bie g r i f f i g e fjreigeit oon ¿JRenfgenfagtutgen auf igrem © g i t b e . p o n t e r fügrt bie beutige © f r a g e in bie ¿Berwattuug ber ©acramente herein, beittfge ©efättge in bie Biturgie, bte beutfge ¿Bibel, bie beutfge AitStegung u n b Srfiäntng berfetben in bie ¿ßrebigt. S r

»erlegt bie ©tnnben beS ©otteSbienfteS. © i e ^riigfirge f o ß n u r n a g ©onnenaufgang, a m geßen ©age gegatten Werben. Ognegiit teierteu bie fgtaftruufcnen 'fkiefer egematS bte ©efänge nur eteub unb ganbwerfSmäßig ab, itnb fegt, in biefer friegerifgen ¿ e i t , ift es gefägrttg, bte f a r f e ¿Pforte beS ummauerten KirgencafteßS i m frühen ¿ßforgengratten 31t öffnen.

© a S opus operatum wirb in entfgiebenfter ¿Seife oerworfett.

© a S ¿Saffer tu ber ©aitfe ift ¿Saffer; ¿Brot unb ¿Sein im Abenb«

magte bteiben ¿Brot nnb ¿Sein- ¿Rur beim © e b r a u g e öerbinbet f i g mit ignett ber ¿Bergeißutig gemäß g ö t f i g e Kraft, baS ©egeintnis

$ ü dj S m a 11 it, OoijanneS Jponter. 4

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5 0 SBierteS Sapitei.

her götttidjeu ©imbe, ber einigen Rarmße^igfcit unb Siebe 31t ben Rlenfcßen. „ S o n f t inagft bu fie fd)ütten, wohin bit wiilft, uub tßun mit ißnen, » a ß bu wiitft." RirgenbS jeigt ftd) ber grunbjähliche RMberfprud) gegen bie Kirche, a u s ber man fcßicb, fo fctiroff a t s hier. £ o n t e r befannte unuerhohien, roo eS 31t befennen galt: er icßeute jetjt bie 2ßö(fc nicht mehr, © c i m bie päpftltcße Kirche behauptete bie Rermanbimig ber S t o f f e i n s ©egentheil. S i e rief bie Sreatur an, iubem fie baS Rerbienft (SCjrlftt oerbutilelte. S i e betete in R r o t unb Söein beit fidjtbareit gegenwärtigen © o t t a n .

© a r a u f hatte fie ißre bie S i n n e beri'nfenben ©ottcSbienfte gegrünbet.

©tefelben finfen ijieir in nid)ts 3itiammen: bie ftille Riefle Oer®

fcßwinbet mit allen RtifSbräuchen, bie fie einengt, ober bie ber Aber®

glaube tu uit3ählbaver Reiße au fie geliebt hatte.

Unbefangen unb frei fpracß bie neue Organisation bie geistigen

©runblagen, aus benen fie geboren War, bie religiösen ©ricbfebern, bie fie erseugten, aus. Sponter tßat e s i m Rertrauen, bafS er bie mirfltd)e, bie »aßre Übeqeugung alier guten ©ßriften uertrete, auch bie ber hodjtoürbigeu §erren 31t Jöeißenbttrg unb © r a n . © a S Bntereffe für biefelben Stubieit hatte ißn m i t mehreren berfelben oerlnüpft, er ftaub m i t bem RSeißettburger ©omßerrn uttb naeß®

ßerigen ©raner ©t^bifeßof bis 31t biefer S t u n b e in inniger greunb®

feßaft. ® t e oerfeßiebene SebenSftellnng betber Rtänner fonnte bisher gegen biefcS RerßältniS nicht auflomtneit. §>onter aßnte nicht, bafS fortan bie Rßege anSeinanbergingen, bafS er swifdjen fieß uub bem gremibe, ber ißit föntet umworben, eine unüberminbtiche Scßeibe®

roanb aufrichte. Bßn ßob bie lebenbtge ©egenwart weit über bie träitmerifche Remunberung, njeßt 3u fagen über bie fritiole Racß®

aßmung längft bergangener, tobter 3 ü t e n . Kräftigung unb

©rßaltung feines RolleS unb RaterlanbeS wog ißin meßr, a l s ber weit getriebene uttb boeß nur ßalb oerftaubene SujuS antiler S t u b i e n ,

ber, wie er n u r bem etu3elnen möglich, ein Rergniigen beS ein3eluen blieb. A t s baS Bbeal beS ©ßriftenthuntS, baS heilige © u t ber Religion leuchtete unb rief, oeridpuanben bie berlocfcttben ©öne, erbtafsten bie gteißenbeu garben beS ßeibnifeßen AlterthumS in feiner Seele, bie fo Dielen anberen feiner ehemaligen ©enoffen bie D ß r e n berart Bezauberten unb bie Attgen blenbeten, bafs fie ben R u f , ber bureß bie SBett erfchotl, öerwünfehten unb baS ßelle Sicßt

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S i e 8ieiovmation Äronftobt« utib ber ganjen SBurjentänbev (ßroömj. 5 1

niegt ertrugen, wetdje« jegt bie 9Bett j u bungftraßlen begann. S o ift gefcßcgett, baf« bie greunbfegaft erínttete; igre Pflege, wenn fie eine fotcße oerträgt, war niigt weiter tnöglicg. 93eranttit« rügmte jegn Saßve pontern wogt nocg at« oorjügticgen ©eograpgett, wäg»

renb er einen anberen aufforberte, biefe Slrbeit ba fortjufegen, w o fie p o n t e r i m Stiege getaffen gäbe. D i e Schriften Sutßer« a6er, bie er fleißig gefaminett ßatte, fegenlte er ben Sefuiten, bamtt fie ben gefägrticgen 9Rami, ber ben Sßettbranb angefaegt, ftubieren unb wibertegen möegten, w a « er beibe« ntdft tonnte. Snbeffen warb p o n t e r tängft at« ber (Reformator feine« SBatertanbe« gepriefett unb fein Slnbettfeit gefegnet. .

ponter oeraeßtete, w i e teiuer feiner refonnatorifeßen ©eifteS»

genoffen, ba« Shtbittm ber atten cíaffifdjen Scgriftftetter geWif« uiegt:

er wie« i g m bie egrenootte Steife eine« pcbet« gefunber geiftiger (öiibttng unb ©rjiegmig an. © r fegte beibe, Segute unb Strcße, biegt nebeneinanber, bainit eine bie anbere ergänje, eine oon ber anberen lerne. D a r u m treffen wir aud) in ber Sinßettorbnttng naturgemäß bie (öefiimmungeti, wetege biefe (Berßättniffe beritßren. D i e Slnjagt ber Segrer würbe in ben fegten Sagren i n ben Sronftäbter Seguten oermeßrt, ber llnterriegt unentgeittieß ertßeitt. (Reben ben orbent»

ließen Seßrern, ßeißt e«, Waren ttoeß anbere tßätig, bie ßößere 3iete be« Uttterridjte« oerfotgen. p o n t e r war einer oon ißnen. S o Oer«

größerte ficß bie (Stenge ber Signier. U m fie unterjubringen, würbe ein Stofter in eine Segute oerwanbett. „Unb bamit e« gitr Slufttaßme ber (Religion an feinen pitfSmittetn gebreege, ftifteten w i r eine (Bibtiotßef, bie, foweit unfere Strmut reiegt, mit guten Schriften alter Slrt, mit tßeoiogifcgcn, mebteinifegen, jurtbifegen unb ben übrigen, 31t ßößerer (öilbung bientießen, oerfeßen ift." — D a « erfegeint faft wie ein SectiouSfatatog. 93erfteßen wir bie (Borte reegt: alte biefe Stubien főtten bem ©emeinwefen, beffett p e r j bie (Religion ift, bienen.

D e r (Seftanb unfere« 93otfe« ift niegt benfbar ogne bie (Refor«

matton ber Strege unb ber Scßuie. D i e fegwerwiegenbe (öebeutung biefe« fürjen S a g e « täfst ba« (Bitb ponter« i m getíften garben*

giattje erftragten. ©r ftegt lebettbig oor itnferett Slttgen, ber für beibe in ttnoergieteßiießer Sicßerßeil be« ©etingen« bett ©rttnb legte. Uttfer feiner wirb fein je bergeffen.

93on ber cßrifttiigen greißett ganbett ber legte Strtifet ber

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5 2 Viertes Gapitef.

Kircßenorbnung. SDtit Kadjbrucf werben bie Stellagen ber rooßt»

befannten ©egner abgewiefen. ¿Kan fei i n ieiuern Stiid: oon ber allgemeinen Kircße, oon bem redjten ©tauben abgeroicßctt; m a n ßabe uirgenbS bie eoangetifcße ¿Baßrßeit oerleugnet; aud) in ber grei«

gebung ber Gße ber ¿ßriefter nicßt. D i e ©egner nennen bie Gße bod) ein S a c r a m e n t ; ift n u n ein S a c r a m e n t ein Übel, baS m a u Oer»

bieten, eine Siinbe, ber m a u weßren m u f S ? SllleS, w a s ©ott ber

§ e r r feßuf, ift gut. Stucß wegen bev Sluflaffung ber unnötßigett geiertage, über Speifett unb ©eträule butben w i r nidjt, bafs u n s jemanb ridjte, benn° fie fteßen mit ber djriftlicßen ¿Religion in feiner

¿Berbinbnng. K u r wer oerfäuntt, ¿Buße gu tßun unb ttaeß ber (Seligfeit gu trad)ten, bereitet fieß felber baS ©erießt: fo lautet ber ScßlufS Kirdjenorbnung.

SBenn wir nun fragen, ob bteic ¿Berfaffung unb D r b n u n g , ooit bem S t a n b p u n f t e beS ßeutigen ©agcS a u s beiraeßtet, etwa bem

©etueinbeprineipe gereeßt Werbe, fo ift bie Stetwort, meßr wie irgenb«

eiite anbete jener Seit, nämlid), wiefern jenes ¿ßrtneip in ber politifcßen

¿Berfaffung ber S t a b t unb in beti Üanbgemeinbcu gum SluSbrucfe fam.

S i e rußt gang auf bemofratifeßer ©ruublage, gteieß allen Ginricßtungett, bie auS bem ungefärbten, urfpriinglidj reinen djviftlicßcu ©eifte ßeroor·

giengett. D e r äußere Kaßmen ift ooliftäubig ben bürgerlichen S"itäubett angepafst. D i e Kepräfentanteu ber S t a b t unb ber ©enteinben, bie auf SebenSbauer gewäßlten ¿Diitgtieber ber ¿Bertretung unb beS inneren KatßeS, fowie bie jäßrticß gewäßlten Dberbeamten — biefe oolfstßüm«

ließe Obrigfeit fiißrt i m ¿Bereine mit beut ¿Pfarrer bie SBermattung ber Kircßengemetnbe. 3eucS @efd)ted)t ßielt einen ¿Biberfpvucß biefer gactoren feßteeßtweg für Unfitin, weit es gefunb war. S o wirb bie Grwäßlung beS ¿Pfarrers fcftgeßalten: eße er ovbiniert wirb, foll er oon ber ©emeinbe berufen werben. ¿Eöir beuteten feßon an, bafs bie

¿Berfammlung ber Slbgeorbneten beS ©aueS über bie reine ¿Prebigt beS Goangeliums, über bie „Kircßenoerbefferung", über bie ©rünbuttg ber neuen Kirdje entfdjieb. D i e ©etneinbe orbuet bie Slrmenpflege,.

bie oon oiev gewäßlten ¿Diänneru beforgt wirb. ¿Biete gunbationen unb fireßließe Stiftungen, bie nunmeßr bas S u b f t r a t ocrlorcu ßatten, werben für bie Sirmen, für bie H>ofpitäler oerwenbet, unb gu biefem Gnbe befoubere S a m m l u n g e n nicßt mit oergeblicßem Grfotge ein«

gcteiiel. D e n n man aeßtete e s für eine Gßrenfadje, bafs in einer

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S i e aieformation ÄronjlabtS unb ber gaiqett 33urjeniänber ¿proVin). 5 3

©euteinbe beS ©öangeltumS niemanb aUeitt unb per (äffen bafege.

©etn ¿Pfarrer würbe bie A u s ü b u n g beS SRedfeS beS ¿Sannes eilt»

jogen, bie AnSfgließung garttiätfiger ©ünöer auSbrftcflig ber

©emeinbe übertragen. ® a S Amt allein oerleigt bem Pfarrer bajit feine ¿Bollmagt, fonbern bie ¿ufttmmung ber SRegrgeit ber ©emeinbe, a i s beren SJRanbatar er ganbett. ,

©tefe wenigen Anbeutnngen ergärten: bie ©temente einer

©emeinbeoerfaffitng, bie Anfäge 31t einer ¿Bolf'Sfirge ftttb reigiid) öorganbeit. ® i e wirKtge, bie iebenbige ©euteinbe bot ber.Beitung

^onterS frcubtg bte wiitigften Kräfte 311m Ausbaue. ¿Sie ein frog*

(obernber Subelrttf bttrg3og biefe ¿Büvgerfgaft. A l s bie ©efagr, w e f g e im fotgenben Sagre igrn unb feiner © g ö p f t n g brogte, glücflig abgewenbet worben mar, gelobten ber S e n a t unb bte pttnbertntänner unter Anrufung ©otteS, wie b ü r g einen feierligcn ©ib f t g felber unb bte ¿Radjfomntcn bittbenb, bett gansen Sngatt beS ¿RefoemattonS-- biigteinS uuoerfegrt 3U bewagrett, a u g fo tuet. ¿Dfeufgen tnögitg

mit ©otteS §)itfe 3a oertgeibigett. .

¿Bergegenwärtigen w i r u n s eine f o i g e ¿Berfammiung. © e r benfmürbigfte Augenblick ©tefe ¿Diänner nötgtgcit ttttS bte gögfte

¿Bemuttbcrung ab. ¿Sir oergeffen n i g t , bafs wir ans ber © e f g i g t e eines fteinen ¿BöifgenS, a u s ber ¿Bergangengeit einer b o g Keinen

© t a b t berigten. Aber in einer ägnitdjen ©ititation, öon bem gerr»

ligften ©ntgufiaSmuS ergriffen, finb © a g f e n nie mteber gefegen worben. 3 n ber großen ¿RatgSftube ftegen fte oerfainmett, eine ftatt»

(ige © g a r , ber Kern ber ¿öürgerfgaft, 0 0 m Süngften b i s 3ttm ergrauten Raupte, begeifert für baS, w a s fie erlebt, für bie ©ßat, bie fte üoflbragt: in tgrer ¿Diitte bte goge © e f a i t beS gügrerS,

§ o n t e r felber, ber bte ¿Sagrgeit gebragt ttnb geiegrt, ber bte geffein beS AbergiaubenS, bie § e r r f g a f t ber ¿Priefer gelöst, ber baS ¿Sort

©otteS in bte f e r s e n gepfanst, bie Beugte beS ©iaubenS, baS B i g t beS ©öangeltumS, bie greigeit beS ©grifenmenfgen. © i e gaben foeben baS ©emeinmefen befteiit, a m © g t u f f e beS SagreS ¿Regttung gegeben unb genommen. ¿Sooott jebog aller petzen überfießen, w a s ber geißefte © e g e n f a n b tgrer ¿Siinfge unb ©ebete i f , gaben fie n o g m a l s treu unb reifltg beratgen unb bebagt a l s baS gögfte

© u t beS Bebens, baS tgeuerfte ¿Sefgtgum ber ¿Baterftaöt. © i e wollen eS bewagren unb fgitgen, ergalten unb bertgeibtgen. ® a liegt baS

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5 4 SiertcS Sapitef.

Kleinob auf beut Ratßstifißc, baS fießtbare Beicßen, baS ReformationS®

biicßlein beS §errn föntet:: wie auf baS ©oangelicnbucß legen bie neugemäßlten Reamten ben ginget barauf unb [eßwöreu jttitt erfteu®

male beim ßödßften © o f t bett AmtSeib. R o n ber ©röjje beS Rtomeittes aber ßingeriffen, erfüllt üon ber Rebeutung beS GrntfcßluffeS, ießeit bie Rerfammetten feft, bafS biefer R o r g a n g i n berfelben g o r m fortan in jebem Baßre wieberßolt werbe, bamit baS ©ebäcßtniS ber S t u n b e unter ben fpäteften ©nfeln lebenbig bleibe.

R l a n neßme nur alles in allem: in ber oicißnnbertjäßrigeit Rergangenßeit unfereS Rottes werbet ißr biefeSgleicßcn nießt mieber entbeefen. ® a S Refcßloffene jwar ift treu bewaßrt worben: Aucß wir wanbeln ja noeß tu ben Söegeu, in beni ßießte ber Reformation, unb btS titS oorige Saßrßunbert berührten bie Kronftäbter Amtleute, wenn fie ben @ib leifteten, ben S t i f t s b r i e f , bie Urfunbe berfelben, bie fo faft 311 einem §eitigtßume warb.

©ennoiß, bev ßezergreifenbe Rorgang follte, wie er urfprüngtid) gef^aß, nießt rueßr gefeßeit werben, © e r ißm beit ©eift eingehaucht, bie RJeiße gegeben, ^onter, war feßon itn nädjften Baßre nießt meßr unter beit Rlitgliebern ber §unbertmaunfcßaft, fonbent an einer anberen S t e l l e feiner Raterftabt.

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