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Die Störungen der Sprache : 8. Capitel : Die Worte als Zeichen und die Facultas signatrix, Asymbolie, Finkelnburg^ oder Asemie und ihre Formen, Verliältniss der Aphasie zur Asemie

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Academic year: 2022

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w e c k e n d u n d i n n i g s t u n t e r s i c h v e r b u n d e n , b e w a h r e n e i n a n d e r g e g e n ü b e r e i n e g e w i s s e A u t o n o m i e . Ob ohne Worte freilich die v o l l e Integrität, Schärfe und Fruchtbarkeit des Denkens fortbestehen könne, das ist eine weitere Frage, die wir auf Grund auch solcher Beobachtungen, wie die angeführten von L o r d a t und B r o a d b e n t , nicht unbedingt bejahen möchten. Wir werden hierauf im Cap. 25 zurückkommen.

ACHTES CAPITEL.

Die Worte als Zeichen und die Facultas signatrix. Asymbolie Finkelnburg^ oder Asemie und ihre Formen. Verliältniss der

Aphasie zur Asemie.

N a c h b i l d u n g d e s W a h r g e n o m m e n e n d u r c h Z e i c h - n u n g , G e m ä l d e u n d S c u l p t u r t r ä g t u n g e m e i n d a z u h e i , s i n n l i c h e A n s c h a u u n g e n im G e d ä c h t n i s s e i n z u g r a b e n . Ein Friedrich oder Napoleon der Grosse leben so, wie das Bild sie gezeichnet hat, vor dem inneren Auge der nachgeborenen Genera- tionen. fort.

W a s d i e Z e i c h n u n g f ü r d i e A n s c h a u u n g , i s t d a s Z e i c h e n f ü r d i e V o r s t e l l u n g , und es wird aus der Zeichnung

durch eine Art von Abstraction gewonnen, wie die Vorstellung aus der Anschauung. Es befestigt die Vorstellung im Gedächtniss und ist mit ihr so innig verbunden, dass diese durch das Zeichen und umgekehrt dieses durch jene erweckt wird. Wir reduciren ein Bild auf wenige treffende, d. h. wesentliche Striche und die Phantasie ergänzt es sofort wieder zum Bilde. Aber die Phantasie leistet noch weit mehr. Das Kind macht sich aus jedem länglichen Stückchen Holz oder Stein eine Puppe; dem Landmann dient ein Kreuz am Weg als Gedächtnissmal eines Unfalls, der einem Menschen das Lehen gekostet hat, und zur frommen Mahnung, für die arme Seele zu beten; wir knüpfen ein Tuch, um uns später durch den Anblick des Knotens eine Zusage oder ein beabsichtigtes Geschäft vor die Seele zu bringen. Wir vermögen demnach ganz beliebig durch diese oder jene sinnliche Erscheinung diese oder jene Vorstellung oder eine ganz. geschlossene Reihe von Vorstellungen in die Erinnerung zu rufen, wir schaffen willkürlich eine innige Beziehung zwischen beiden, ein geistiges Band, vermöge dessen eine die andere herbei- zieht. Die Wörter unserer Lautsprache haben heutzutage fast nichts

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mehr gemein mit den nachahmenden Lautzeichnungen der Urmen- schen, und nur das Wörterbuch entscheidet mit Sicherheit, welche Bedeutung dieses oder jenes Wort eines fremden Volkes hat, sie sind Lautzeichen geworden, deren Verknüpfung mit dieser oder jener Vorstellung rein zufällig zu sein scheint. Und nach dem Principe der Lautmetapher können wir auch sichtbare Zeichen mit hörbaren oder diese mit jenen vertauschen. Aus der Bilderschrift und den Hieroglyphen hat sich nachweislich die phonetische Schrift entwickelt, und wir können beliebig an das gesprochene wie an das geschrie- bene Wort dieselbe Vorstellung knüpfen.

Abgesehen nun von den Z e i c h e n , die s i c h d e r E i n z e l n e f ü r s e i n e b e s o n d e r e n B e d ü r f n i s s e m a c h t , und den B u c h - s t a b e n u n d W ö r t e r n d e r L a u t - , G e b e r d e - u n d S c h r i f t - s p r a c h e n verfügen wir noch über eine grosse Menge derselben, die das Menschengeschlecht allmählich geschaffen und eine Generation der andern überliefert hat: g e s e l l s c h a f t l i c h e u n d g o t t e s d i e n s t - l i c h e A u s d r u c k s f o r m e n , Z i f f e r n , a l g e b r a i s c h e F o r m e l n , g e o m e t r i s c h e F i g u r e n , m u s i k a l i s c h e N o t e n u. s. w.

Diese Zeichen sind die M ü n z e d e s g e s a m m t e n g e i s t i g e n V e r k e h r s zwischen Einzelnen und Nationen, sie repräsentiren zu- gleich als Worte, künstlerische Compositionen, naturgesetzliche For- meln u. s. w. den Gesammtwerth des geistigen Besitzes der Mensch- heit. Wir unterliegen sogar oft der Gefahr, unseren wirklichen Besitz mit den Werthzeichen, die dafür im Umlauf sind, zu verwechseln, und nehmen Worte für Begriffe, Phrasen für Wirkliches, die Form für die Sache, den Cultus für die Religion, das Idol für die Gott- heit. Wilde Völker identificiren geradezu den Namen einer Person mit ihr selbst1).

In ihrer knappen und scharfen Form erleichtern die Zeichen ausnehmend die Raschheit des Verständnisses. Eine Miene, ein Laut, ein einziges Wort machen uns oft eine ganze Situation klar. Man nennt einen Menschen bigott, blasirt u. s. w. und sein ganzes Fühlen, Denken und Handeln steht plötzlich wie elektrisch beleuchtet vor uns. Die Beredsamkeit der Zahlen ist sprichwörtlich. Und je ab- stracter und exacter das Denken wird, je mehr es sich aus den populären Regionen in die der Wissenschaft erhebt, desto kürzer und

1) Vgl. die merkwürdigen Thatsachen, weiche T y l o r (Forschungen über die Urgeschichte der Menschheit, übers, von M ü l l e r , Leipzig, Cap. 5 und be- sonders 6) hierüber mittheilt — Ferner: L a z a r u s , Das Leben der Seele, Bd. 2.

1S57. „Geist und Sprache", S. 77. Anm.

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schärfer werden die Zeichen, das Wort reicht nicht mehr aus, Logik, Mathematik, Physik, Chemie u. s. w. bannen die reifsten Producte ihres Denkens in algebraische Formeln.

Man würde jedoch irren, wenn man in den Zeichen nichts als das Mittel zum Verständniss Anderer sähe; sie sind weit mehr, sie sind ein T h e i l g l i e d u n d n o t h w e n d i g e r S c h l u s s s t e i n a l l e r g e i s t i g e n O p e r a t i o n e n . Nicht eher hat ein Gedanke volle Klarheit und Schärfe gewonnen, als bis er in Wort oder Satz den Treffpunkt gefunden. Wie lange quälen wir uns oft mit der Lösung eines Problems! Endlich stellt sich das rechte Wort, die rechte Formel ein und fröhlich erschallt ein erlösendes heureka. Worte sind nach einem glücklichen Gleichnisse wie Fussstapfen, die der Geist hinterlässt, wenn er Erkenntniss suchend die Bahnen des Denkens durchmisst und mit deren Hilfe er sich allein sicher zurecht- findet ( S t e i n t h a l ) .

Die Nothwendigkeit der Zeichen für das begriffliche Denken hängt zusammen mit der E n g e u n s e r e s B e w u s s t s e i n s , durch dessen Focus sich Anschauungen und Vorstellungen nur in lineärer Beihenfolge wie im Gänsemarsch bewegen. Wir können darum nur dann rasch denken, wenn wir abstract denken, und nur dann scharf, wenn die Abstractionen in -einer knappen sinnenfasslichen Gestalt Anschaulichkeit gewinnen. Der Begriff in Wortgestalt erfüllt diese Forderungen. Ohne das Wort Wald würden wir wie das Kind nur Baum und Baum und immer wieder Baum, aLer vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen, erst mit dem Worte Wald steht der abstracte Begriff als ein knappes anschauliches Zeichen vor uns, mit dem sich bequem weiter denken lässt.

F i n k e l n b u r g1) hat die Fähigkeit, Worte zu bilden, auf die Fähigkeit, Zeichen und Symbole überhaupt zu schaffen, zurückgeführt.

Er will die Sprache als das Product einer besonderen s y m b o l i - s c h e n F u n c t i o n der Seele, der F a c u l t a s s i g n a t r i x K a n t ' s angesehen wissen. Auch dem Thiere gesteht er diese Fähigkeit zu, indem es durch Zeichen seine Wünsche absichtlieh oder unabsicht- lich zu erkennen gebe und Zeichen anderer Thiere und selbst des Menschen richtig deute.

Sehen wir genauer zu, so ist diese symbolische Function n i c h t auf eine besondere symbolische Kraft der Seele zurückzuführen. Die symbolische Fähigkeit ist nichts als der T r i e b , d e r A u s d r u c k s -

1) Berl. klin. Wochenschr. 1870. Nr. 37, 38.

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b e w e g u n g e n s c h a f f t u n d d a s V e r m ö g e n s i e zu v e r s t e h e n u n d zu V e r s t ä n d i g u n g s - Z w e c k e n zu b e n u t z e n . Sie be- ruht in Gefühlen, Anschauungen und Vorstellungen, die sich innigst unter einander associiren und reflectorische Einrichtungen in Gang setzen. Dass Aeusserungen verstanden werden und Bedeutung ge- winnen, davon liegt der Grund theils im Gedächtniss, theils in den Associations- Einrichtungen des Gehirns, wodurch es möglich wird, dass Gefühle, Anschauungen und Vorstellungen in gesetzmässige Verbindung treten und sich gegenseitig in bestimmter Weise hervor- rufen. Die organische Einrichtung des Gehirns einerseits, die Macht der Gewöhnung andrerseits regeln die Gesetze dieser Verknüpfung.

Die symbolische Function ist eine Thätigkeitsform des Instinkts und der Intelligenz, unterschieden von anderen nur durch das Z i e l , w o r a u f sie g e r i c h t e t i s t , V e r s t ä n d n i s s zu s u c h e n u n d zu s c h a f f e n , im Uebrigen ist sie wie diese die R e s u l t a n t e von G e f ü h l e n , A n s c h a u u n g e n und V o r s t e l l u n g e n e i n e r - s e i t s , v o n a s s o c i a t o r i s c h e n u n d r e f l e c t o r i s c h e n E i n - r i c h t u n g e n a n d r e r s e i t s . Wenn die Facultas signatrix der Thiere nicht ausreicht zur Bildung wirklicher Worte, so liegt der Grund davon einzig in der rudimentären Entwicklung ihrer intellectuellen Anlage und des thierischen Gehirns als Denkorgans. Das Thier spricht nicht, weil ihm dazu der g e i s t i g e S i n n u n d T r i e b fehlt.

Unsere Kinder aber heginnen früh zu sprechen, weil sie mit diesem Sinn und Trieb geboren sind, weil unser Gehirn im langen Laufe der Entwicklung des Menschengeschlechtes dazu die prädisponirende Einrichtung gewann. Und dass es wirklich ein unbewusster und unwiderstehlicher Trieb ist, der die Kinder zuerst zum Reden zwingt, lehrt die tägliche Beobachtung. Erst allmählich unterwirft ihn der Wille seiner zügelnden Macht und den Geboten der Sitte und Vernunft.

Diese unsere Auffassung der symbolischen Fähigkeit verträgt sich nicht mit der Annahme eines b e s o n d e r e n O r g a n s für dieselbe im Denkorgan. Sie ist gebunden an das Gedächtniss einerseits und an die Gesammtheit der zu Ausdrucksbewegungen verbundenen Associations- und Reflexapparate des Denkorgans andrerseits. Damit ist natürlich nicht gesagt, dass diese Gesammtheit einheitlich ver- bundener Apparate nicht in ihren einzelnen Theilen getrennt er- kranken könne; partielle Läsionen des Denkorgans müssen partielle Beschädigungen der symbolischen Function zur Folge haben.

In der That treten, je nachdem das Gedächtniss, diese oder jene Association von Vorstellungsgruppen oder Gefühlen, diese oder

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jene Verbindung der sensorischen oder motorischen Bahnen mit den reflectorischen Centren aufgehoben oder gelockert ist, partielle Störungen der symbolischen Function ein; sind sie insgesammt in Unordnung gerathen oder gar vernichtet, so wird die symbolische Function überhaupt und bis zur Vernichtung Schaden leiden. Es ist deshalb gestattet vom symptomatologischen Standpunkte aus mit F i n k e l n b u r g nicht nur eine A s y m b o l i e aufzustellen, sondern auch p a r t i e l l e und a l l g e m e i n e F o r m e n derselben zu unter- scheiden.

Damit ist natürlich nicht gesagt, dass die symbolischen Organe nur zu symbolischen Zwecken und nicht auch zu andern dienen können. Es kommt nur darauf an, welche Associationen und welche Reflexverbindungen durch Trieb oder Wille in Gang gesetzt werden, um ganz verschiedene Zwecke mit demselben organischen Instrumente zu erreichen. Wir können die Zunge zum Essen und zum Sprechen gebrauchen und durch verschiedene Gefühle und Vorstellungen uns zu derselben Ausdrucksbewegung bestimmen lassen. Der Eine beugt sein Haupt aus Demuth, der Andre aus Furcht, der Dritte aus kluger Berechnung, der Vierte zum Zeichen der Zustimmung.

Je nachdem nun bald diese, bald jene Gefühle, Vorstellungen oder reflectorische Verbindungen und das Gedächtniss für diese oder jene Anschauungen und Vorstellungen gestört sind, kommen ver-

schiedene Formen von Asymbolie zur Beobachtung. So sehen wir in Krankheiten bald nur das Vermögen Worte durch Lautzeichen zu bilden gestört, während sie noch durch Schriftzeichen dargestellt werden können, in der Regel ist beides unmöglich, oder nur einzelne Wörter und Wortklassen gehen verloren; es gibt aixovooi. ( S t e i n - t h a l ) , denen mit den Worten die Noten aus dem Sinne kommen, während andre nur die Worte verlieren, aber den Sinn für Noten behalten; manche endlich verlieren sogar den mimischen Ausdruck sammt Laut- und Schriftsprache; natürlich haben diese letzten stets schwere Einbusse am gesammten geistigen Vermögen erlitten.

Man hat in der Pathologie den Zustand, in welchem Personen den Gebrauch der Sprache ganz oder theilweise verlieren, ohne dass geistige Benommenheit, oder ein mechanisches Hinderniss in den äusseren Sprach Werkzeugen, oder Muskellähmung und Krampf, oder eine Verletzung der nervösen Gebilde, welche die Articula- tion der einzelnen Laute vermitteln, vorliegt, mit B r o c a als A p h e m i a oder mit T r o u s s e a u noch häufiger als A p h a s i a be- zeichnet.' Wo unter gleichen Umständen die Sprache nicht verloren

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geht, aber an die Stelle des bezeichnenden Wortes ein unrichtiges gesetzt wird, da .spricht man von P a r a p h a s i a . Gewöhnlich lässt man die A p h a s i e als weiteren Begriff die Paraphasie mit umfassen und ordnet ihr auch noch diejenigen Zustände unter, in welchen die Kranken sinnlose, aber constant wiederkehrende Lautzeichen zum Ausdruck verwenden. — Unter ähnlichen Umständen auftretende Störungen im Schreiben bezeichnet man als A g r a p h i a und P a r a - g r a p h i a . — Dabei kann das Verständniss für Laut- und Schrift- zeichen erloschen sein oder noch fortbestehen. Es kann erloschen sein, obwohl Gehör und Gesicht unversehrt sind. Das Verständniss für Schriftzeichen geht hei Aphatischen weit häufiger verloren, als das für gesprochene Worte und man hat es A l e x i a genannt und auch hier wieder hei.. Verwechslung der geschriebenen Worte eine P a r a l e x i a unterschieden. — Man könnte analog auch eine A m i m i a und eine P a r a m i m i a unterscheiden, wenn die Kranken die bezeich- nenden Mienen und Geberden nicht mehr ausführen können oder verwechseln, z. B. eine bejahende statt eine verneinende machen»

oder umgekehrt, wie dies beobachtet wird.

Schliesslich ist es heutzutage dahin gekommen, dass man unter Aphasie nicht mehr die eigentlichen Sprachstörungen allein he- greift, sondern den gesammten, bald grossen, bald kleinen S y m - p t o m e n c o m p l e x , u n t e r d e s s e n B i l d d i e A u s f ü h r u n g o d e r d a s V e r s t ä n d n i s s i r g e n d w e l c h e r Z e i c h e n , d u r c h d i e d e r M e n s c h s e i n e V o r s t e l l u n g e n u n d G e f ü h l e A n d e r e n m i t t h e i l t , b e e i n t r ä c h t i g t ist. Man hat so eine neue Krank- heitsart geschaffen, die alle Licht-, aber auch alle Schattenseiten rein symptomatischer Arten darbietet. Gewiss hat F i n k e l n b u r g Recht, wenn er statt der Benennung Aphasie, die nur die Lautzeichen berücksichtigt, für alle die ebenso zahlreichen als verschiedenen klinischen Formen g e s t ö r t e r Z e i c h e n b i l d u n g und Z e i c h e n - v e r s t ä n d n i s s e s insgesammt ein umfassenderes Wort, A s y m b o l i e , zu gehrauchen vorschlägt. Nur möchten wir den Namen A s e m i e ( S t e i n t h a l ) vorziehen, da der Begriff „Symbol" enger ist als der Begriff „ Zeichen". Hinter dem Symbol steckt immer eine Idee, hinter dem Zeichen oft nur ein Gefühl. Man könnte dann eine A s e m i a v e r b a l i s , g r a p h i c a und m i m i c a unterscheiden, als Varietäten eine As. p a r a p h a s i c a , p a r a g r a p h i c a und p a r a m i m i c a , und von Asemien des Ausdrucks ( A s e m i a e x p r e s s i v a ) , oder der Per- ception (As. p e r c e p t i v a ) sprechen, je nachdem das Vermögen, die Zeichen zu bilden oder zu verstehen verloren geht. Selbstverständ- lich aber ist damit nichts als eine richtigere Terminologie und ein

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besserer Gesichtspunkt für die functionelle Natur der wechselnden Erscheinungen der hier in Betracht kommenden Störungen gewonnen.

Es ist weitere Aufgabe der Wissenschaft, die Gehimbabnen und Centra aufzudecken, durch welche die Bildung und das Verständniss der verschiedenen Zeichen, Lautworte, Schriftworte, Zahlen, Geber- den u. s. w. vermittelt wird, und die feinen und groben Störungen in der organischen Mechanik nachzuweisen, woraus die zahlreichen Formen der Asemie hervorgehen.

NEUNTES CAPITEL.

Die Sprache als grammatische Formung des appercipirten, logisch und metaphysisch verarbeiteten Denkstoffes. Dieselbe als patho- logisches Symptom und Object. Definition der Sprachstörungen, je nach ihrer Natur als Dyslalien, Dysartlirien, Dysphasien und Dys- logien oder Dysplirasien. Lalopathien und Logopathien oder Logo- neurosen. Das Spracheentrum ein grosser centraler Organencomplex.

Unsere Vorstellungen sind den Dingen nie adäquat, sondern ent- halten nur unser s u b j e c t i v e s Urtheil Uber die Natur derselben, das nach dem Lebensalter und der Bildungsstufe des Subjectes und seines Volkes verschieden ausfällt. Mit der Schärfung der sinn- lichen und geistigen Hilfsmittel unserer Erkenntniss erweitert sich unser innerer Besitzstand in die Breite und Tiefe, ändert sich unser ganzes fühlendes, denkendes und begehrendes Ich. Unsere Vorstel- lungen sind somit nicht Producte der Wahrnehmung und Beurtheilung der Dinge durch ein unverändertes Ich, sonst müssten sie unver- änderlich ausfallen, sondern P r o d u c t e e i n e s v e r ä n d e r l i c h e n

1 j

i m m e r a b e r zu g e g e b e n e r Z e i t in b e s t i m m t e r W e i s e c o n - s t i t u i r t e n I c h , dessen Erkenntnisse sich zu bestimmten Vorstel- lungsgruppen und Kreisen gegliedert haben und dessen Gefühle und Begierden durch diese oder jene Idee in dieser oder jener Weise erregt werden.

Die Vorstellungen, die wir uns von den Dingen machen, sind somit nichts Fremdes ausser uns, nicht die Dinge selbst, mit denen wir sie nur deshalb leicht verwechseln, weil wir die Dinge nur durch die Vorstellung begreifen. Dieselben haften auch nicht in uns, son- dern sie sind geradezu der s u b s t a n z i e l l e I n h a l t u n s e r e s g e i - s t i g e n Ich. Indem wir sie bilden, nehmen wir sie als organische

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