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NEUERE ERGEBNISSE IN DER RHEOLOGIE DER TEIGE

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NEUERE ERGEBNISSE IN DER RHEOLOGIE DER TEIGE

IU. DIE WIRKUN"G DER ZUTATEN AUF DIE SPAN"NGNGSRELAXATION DER WEIZEN"TEIGE

Von

L. TELEGDY KOV_.\.TS und R. LÜZTITY

Lehrstuhl für Lebensmittelchemie, Technische Universität Budapest (Eingegangen am 10. Februar, 1966)

In dcr Bäckerei werden bei der Herstellung des Teiges fast immer verschiedene Zutateu verwendet, zum einen um den Nährwert des Fertig- produktes zu erhöhen, zum anderen um dcm Produkt entsprechende physi- kalische und organoleptische Eigenschaften zu vcrleihen. Es ist eine zwingende Forderung der moderncn kontinuierlich arbeitenden und automatisierten Back- und Süßwarenindustrie, Teige herzustellen, die über entsprechende rheologische Eigenschaften verfügen. Um dieser Forderung gerecht werden zu können, müssen die einschlägigen Betriebe die auf die rheologischen Eigen- schaften des Teiges ausgeübte Wirkung der verschiedenen Zutaten kennen.

Die Bedeutung dieser Frage hat man in der Back- und Süßwarenindustrie seit langem erkannt. Die praktischen Erfahrungen und die Ergebnisse theore- tischer Überlegungen wurden in zahlreichen zusammenfassenden Arbeiten beschrieben [1,2,3,4,5]. Leider liegen die Ergebnisse meist nur in Form empirischer Daten vor. Indes wäre es, wie wir dies in einer früheren Arbeit [6]

bereits festgestellt haben, sehr erwünscht, wenn uns auch auf diesem Gebiete immer mehr objektive, in absoluten physikalischen Einheiten ausdrückbare Daten zur Verfügung stünden.

Was die Spannungsrelaxation anbelangt, hat man sich mit der Wirkung einiger Zutaten mehr oder minder eingehend bereits beschäftigt [7, 8]. Ein- gehendere Untersuchungen hat L_{sZTITY über den Einfluß der wichtigsten Zutaten auf die Spannungsrelaxation durchgeführt [3, 9]. Da jedoch noch zahlreiche Fragen offen sind, ist es noch unmöglich, sich ein umfassendes Bild über dieses Gebiet zu machen.

Die nachstehend beschriebenen Untersuchungen bzw. Ergebnisse stellen einen Versuch dar, dem gesteckten Ziel näher zu kommen.

~Iaterial und Methode

Zu den Untersuchungen wurden 10 verschiedenen Mehle verwendet, und zwar in einer Auswahl, die den in der Industrie am häufigsten verwendeten Mehltypen am besten entsprach. Es wurde ferner dafür Sorge getragen, daß

(2)

238 L. TELEGDY J\.OI'ATS und R. L{SZTI1T

III dieser Auswahl aueh l'tlehle vertreten waren, die die Baekwarenindustrie als minderwertige, mittelmäßig gute und wertvolle Mehle bewertet. Einige charakteristische Daten der verwendetcn 1\Iehltypen sind in Tabell(> 1 zusam- mengestellt.

Tabelle I

Charakter;stische Daten der yen"endeten :'Ifehle

.:\::dH':!ehalt Feuch!igkC'its. Ral'k"';crt-

:\h>bltyp n gehalt ~:) f Farino~

" graphi:=:ch)

BL - - : j :

""

1. 0.-12 13.6 A ..

BL 55 11. (JA-J. 13.9 Bi

BL ~5 III. t 1.-1. 1 13.1 C 1

~--- . -

BL 80** 1. 0.68 13,0 A ..

BL 80 11. 0,63 1·1.2 B.

BL 80 III. O,6-J. 13.2 Cl

BL 112*** I. 0.93 12.8 Al

BL 112 II. 0,91 13.2 Bl

BL 112 III. 0,95 13.1 Cl

BFF ~5 OA0 I·U B ..

* \Veizeulllehl Typ 5~O, ** \\' eizenmehl Typ 800, *:;:* \\-,:izenmehl Typ J 12(1.

Die Spannungsrelaxation bestimmten 'Wlr mit emem modifizierten Neolaborographen. Bezüglieh der ausführlichen Besehreibung der Bestimmung verweisen 'wir auf unsere früheren Arbeiten [10, 11]. Zur Charakterisierung der Spannungsrelaxation verwendeten wir die Relaxationskurven sowie die scheinbaren Relaxationszeiteil.

Untersuchung der W'irkung des Kochsalzes

Eine der wichtigsten und meistverwendeten Baekzutaten ist das Koch- salz. Außer dem Geschmack beeinflußt es auch die physikalischen Eigen- schaften des Teiges weitgehend. Die Untersuchungen wurden an Teigen durchgeführt, die unter Zugabe von 58% \Vasser - berechnet auf das Mehl - zubereitet worden waren. Die ~Ienge des Kochsalzes betrug 0, 1, :2 bzw. 4.%.

Die lUessung der Relaxation erfolgte nach einer Abstehzeit von 30 ::\Iinuten bei 30°C. Charakteristische Relaxogramme und Kuryen der scheinbaren

(3)

SECERE EllGEB,YI:;SE IS DEn IUIEOLOGIE DER TEIGE 239 Relaxationszeit sind in den Abbildllngen 1 und 2 aufgetragen. Die der Relaxation yon 120 sec zugehörigen Relaxatiol1szeiten, '120 [6] sind in Tabelle 2 zusammengestellt.

~2D 200

~ 50

~:~

'"

c:

c: 60 c:

Q V)

30

0%

C 30 60 120 let'! [sec,: w 32 50 120 Ze;'! imin}

Abb. 1. Relaxation,knn'cn ,>on Teigen mit

""",'hicdenem :'\aCl-Gehalt "

Abb. 2. Scheinbare Relaxationszeit yon Tei- gen mit \'cr,;chiedenem :'\aCl-Gehalt

Tabelle 2

T'2'J-\'i'erte yon Teigcn mit ycrschiedencn :'\aCl,Zusiitzen

Zur TeigbereituIlf?: "_.~----~---~-"-Tl;:\} E'r-e

ycnn:-ndetc:;; :'Iehl

on:) :\""Cl 1 o~ :\""Cl ~o ,', :\"aCl ·F:;) :\"aCl

BL 55 I. 16.) 185 198 206

BL 55 II. 10.) 120 135 158

BL '55 IIL 7.5 90 125 1,10

BL 80 I. 108 120 13S 162

BL 80 II. 120 HO

rry

. ) - 167

BL 80 III. 70 90 115 13S

BL 112 I. 205 220 225 ~25 BL 112 II. 130 ISO 163 17S BL 112 II I. 102 118 132 H9

---~--~--

BFF :);) 96 107 ll9 128

Die Ergebnisse der Untersuchungen bekräftigen jene theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungen, daß sich gcringe N aCI-Zusätze auf die mechanischen und physikalischen Eigenschaften des Teiges günstig auswirken. In fast allen Fällen geht die zunahme des NaCl-Gehaltes mit seinen An'wachsen der zur gleich großen Deformation nötigen Spannung und

(4)

240 L. TELEGDY KOV,lTS "Tld R. L1SZTITY

mit einer Verlängerung der Relaxationszeit einher. Auch kann festgestellt werden, daß sich der Zusatz von N aCl bei den weniger hoch'wertigen NIehlen am günstigsten auswirkt.

Untersuchung der Wirkung von Saccharose

Zucker wird meist bei der Herstellung von Feingebäck aus Weißmehl bzw. von feinen Süßwaren verwendet. Seine Menge kann innerhalb sehr weiter Grenzen schwanken. Die verschiedenen Zuckerarten, so auch die Saccharose üben auf die Kolloide im Teig eine Dehydratationswirkung aus.

130 50% Wasser

~ ~

~ c: 90

::l c:

c: tl Q. 2%

V), ' / '

50 -",Y%

-8%

0 30 60 120 Zeit (sec, Abb. 3. Relaxationskurven "on Teigen mit

verschiedenem Saccharose-Gehalt

200 50 % Wasser

c ~ '0 %

,~

D 150

'< ,2 %

~u ':; ~ 100

'-

-

o '-

'v ~ ~ 50

-S V)

0 30 60 120 Zeit (sec) Abb. 4. Scheinbare Relaxationszeit von Teigen mit verschiedenem Saccharose-Gehalt

Am besten beweist die Dehydratation u. a. die Tatsache, daß mit steigendem Saccharosegehalt aus dem Teig immer weniger Kleber ausgewaschen werden kann. Kleine Saccharosemengen beeinflussen die Eigenschaften des Teiges nicht wesentlich. Größere NIengen hemmen die Quellung des Klebers stärker, die von den Kolloiden gebundene Wassermenge nimmt ab. Demzufolge enthalten Teige, die mit gleichen Wassermengen hergestellt wurden, bei steigenden Saccharosezusätzen zunehmende Mengen an osmotisch bzw. durch Hydratation nicht gebundenem, intermicellarem Wasser. Der Teig wird wesentlich weicher und klebriger.

Zur Untersuchung der Relaxationsverhältnisse führten wir zwei Ver- suchsserien durch. In der einen wurde der Teig mit 50% Wasser hergestellt und enthielt wachsende Mengen von Saccharose (0, 2, 4, 8%), in der anderen betrug die verwendete \Vassermenge 40% und die Saccharose 12, 16 und 20%.

Im übrigen wurden die :NIessungen auf die bereits beschriebene Weise durch- geführt. Charakteristische Kurven der Relaxation und der scheinbaren Relaxation sind aus den Abbildungen 3, 4, 5 und 6 ersichtlich. Die schein- baren Relaxationszeiten (T120) sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.

(5)

SEUERE ERGEBSISSE LV DER RHEOLOGIE DER TEIGE 241

'JO ~O%) Wasser

~ 100

~

'"

c:

::J 70 c: c:

" ~12%

Cl..

V)

"0 -16%

-20%

0 JO 60 120 lei! [sec}

~4bb.-5. Relaxationskurven von Teigen mit verschiedenem Saccharose-Gehalt

"

160 40% Wasser

"

.g

Q 120

~

tJ

~~ ~.:2. 80

Cl :::;:

-<l ~ .::i ::: "0 U

v,

o JO 60 12C Zeit (sec)

Abb. 6. Scheinhare Relaxationszeit von Tei- gen mit verschiedenem Saccharose-Gehalt

Tabelle 3

T 120-Werte von Teigen mit verschiedenen Saccharose-Zusätzen

Zur Teigbereitung verwendetes ::lIehI

BL 55 I.

BL 55 H.

BL 55 IH.

BL 80 I.

BL 80 II.

BL 80 IH.

BL 112 1.

BL 112 11.

BL 112 II!.

BFF 55

218

290 186 155

14·0

50

200 125 86

128 150 73

250 170 142

128

Saccharosezusatz %

-1 12 16

Wa5'serzusatz ~o

50 40 ·10

161 225 185

98 135 102

59 102 76

117 165 142

108 170 141

59 .j·8 88 65

206 170 245 206

127 105 180 158

86 69 120 80

91 73 14,1 125

20

40

158 65 58

120 108 58

141 125 56

103

Aus den Daten geht eindeutig hervor, daß Saecharosemengen von 4%

oder mehr die rheologischen Eigenschaften des Teiges - bei gleichbleib enden Wasserzusätzen - eindeutig ungünstig beeinflussen. Infolge der Sch".-ächung der Kleberstruktur im oben erwähnten Sinne nehmen die Relaxationszeiten ab. Mit der Abnahme der zur Teigbereitung verwendeten Wassermenge wird die Teigkonsistenz besser, die elastischen Eigenschaften ändern sich jedoch auch dann in ungünstiger Weise.

(6)

242 L. TELEGD)· KovIrs und R. L.·{SZTI7T

Untersuchung der "Wirkung von Fetten und oherfIächenaktiven Stoffen Einige Speisefette sind ,,·ichtige Grundstoffe von Produkten des Bäekerei- und Zuekerbäekereigewerbes. Ihre grundlegende Aufgabe besteht außer in der Steigerung dcs :\ährwcrtes der Erzcugnisse auch in dcr Sicherung entspre- chender physikalischcr Eigenschaftcn des Teiges bzw. Fertigproduktes. Auf die Art und den l\Iechanismus dieser \Virkung werden wir an dies('r Stelle nicht eingehen, vielmehr verweisen wir auf die zahlreichen vorzüglichen zusammenfassenden "Werke über dieses Thema [2, 3,4, 12, 13].

~' 0/0 8 '%

o 30 60 !20 Zeit (se:)

..4bb .. 7. Relaxationsknrvcn von Teigen mit vers~hiedenelll Schweinefett-Geh~lt

zoo

50

Q 32 SC :2C Ze:: (~ec;

Abb. 8. Scheinbare Relaxationszeit von Tei- gen mit ,·ersehiedenem Schweinefett-Gehalt

Als Begleitstoffe der Fette, in vielen Fällen aber auch als selbständige Zutaten kommen meist emulgierende, oberflächenaktive Stoffe in Frage.

Trotz ihrer geringen l\Ienge (in der Regel nur einige Zehntel Prozent) können diese Stoffe dic kolloidalen Eigenschaften des Teigcs erheblich beeinflussen.

N aeh ihrem Effekt unterseheiden ·wir hydrophilisierend - und hydrofohisiercnd wirkende oberflächenaktive Stoffc. Die hyclrophilisierenden Zutaten fördern die Hydratation und das Maß der Pcptisation. Sie hlockieren die Bindungen zwischen den dic Ei·weißpartikeln herheiführenden Gruppen und schwächen so die Struktur des Teiges. Die hydrophobisicrenden Verbindungen vermindern die Hydratation, fördern das Zustandekommen von Bindungen zwischen den nicht hydratierten Eiweißpartikeln und kräftigen damit die Struktur.

Zur Untersuchung der Wirkung von Fettzusätzen wurden zwei Yersuchs- serien durchgeführt. Bei der ersten stcllten wir die Teige mit 50~~ \Vasser- zusatz und steigendem Fettgehalt her (0, 2, 4, 8%), bei der zweiten betrug die dem Mehl zugegehene Wassermenge 40% und der Fettzusatz 15, 20 hzw. 25%.

Zu den Versuchen wurde Schweinefett, l\Iargarine und Butter verwendet;

sie wurden bei der Teigbereitung jeweils in verflüssigtem Zustand zugegebcn, womit eine gleichmäßigere Vermischung erzielt werden sollte. Die Relaxations- messungen wurden auf die hereits beschriebenc Weise durchgeführt. Die Abbildungen 7, 8, 9 und 10 zeigen einige charakteristische Kurven der Relaxa- tion und der scheinbaren Relaxationszeit bei Verwendung von Sehweinefett,

(7)

SECERE ERGEBSISSE LV DER RHEOLOGIE DER TEIGE 243 während die "120-Werte der scheinbaren Relaxationszeit in Tabelle 4 zusam- mengefaßt sind.

Zur Untersuchung der \'lirkung der oberflächenaktiven Stoffe führten wir gleichfalls zwei Versuchsserien unter Anwendung von Glycerinmono- stearat und des Emulgators ,)Emulthin l\IC-50l:< (Hersteller: Lucas Meyer, Hamhurg) durch. In heidpn Serien wurden die Teige mit 58% W"asser, jedoch mit vprschipdenen Mengen des oberflächenaktiven Stoffes (0, 0,1; 0,2; und

~. 90·

c- e: 50 c

JD :0 120 Zei, (sec.

AbI>. 'J. Relaxationskuryen von Teigen mit ycrschiedenem Fettgehalt C

200 :';0 % !.«osser

o 30 60 120 Zeit (seci Abb. 10. Scheinbare Relaxationszeit Yon Tei-

gen mit verschiedenem Fettgehalt

Tabelle 4

T [~I)-Werte yon Teigen mit verschiedenen Sehweinefett-Zusätzen

BL BL BL BL BL BL BL BL BL

Zur Tt.-ifrherf'ittUlIT '\-f'rwcnJetf'5 }Iehl

~" I.

55 II.

5;) III.

80 1.

80 II.

80 III.

112 I.

112 11.

112 III.

BFF s;; ...

50 50

218 165

H2 108

93 70

150 108

176 125

105 72

290 255

186 138

15S 106

HO 104

Schweinefet t~Zu5atz

.! 1.3 !!O

"" asserzu,::;ulz ~~)

50 50 .;0 ·!O

LI· 2 125 170 155

82 57 130 102

58 46 102 75

76 S8 140 125

98 72 1+8 125

64 50 90 80

231 202 225 198

112 96 161 142

85 63 132 112

82 70 120 100

25

·!O

120 61 48 92 70 56 152 105 86 73

0,'1%) hergestellt. Die Relaxation wurde auf die bereits beschriebene \'leise gemesspn. Charakteristische Kurven der Relaxation bzw. der scheinbaren Relaxationszeit sind in den Abbildungen 11, 12, 13 lind 14 aufgetragen.

(8)

244 L. TELEGDY KOV . .{TS und R. L . .{SZTITY

120,

~ 90,

~o.,%

'"

~ 60,

~

~

"

~ 3D ~0'2%

0,,1 % 0, %

D 3D 50, 120 Zeit (sec) Abb. 11. Relaxationskurven von Teigen mit ycrschiedenem Glycerinmonostearat-Gehalt

120,

~, 90

~;'i;'

'>0.

e:

"

~ e: 60

"

~ 3D

0, %

0, 3D 50, 120, Zeil (sec)

Abb. 13. Relaxationskurven yon Teigen mit verschiedenem »Emulthin ::IIC-501«-Gehalt

0, 3D 60, .'20 Zei: (sec)

Abb. 12. Scheinbare Relaxationszeit Yon Tei- gen mit verschiedenem Gh-cerinmonostea-

rat Gehalt .

20,0, G,it Q/o

~ 0,2 %

.~ C Q~ ~ 150,

,

0,,1 %

-

"

"

'" D %

C>:~ 10,0,

" .:...

-

,..;,

"

'"

-<l N

e: 50,

-<: i:

"

V]

0 30 60, 120 Zeit (set:':

Abb. 11. Scheinbare Relaxationszeit von Tei- gen mit yerschiedenem I)Emulthin ::IIC-501,,-

Gehalt

Die i 120• Werte sind, ähnlich WIe oben, In Tabelle 5 zusammengcfaßt.

Tabelle 5

Tl~O-Werte yon Teigen mit verschiedenen Zusätzcn oherflächenaktiver Stoffe

Zur Tcighereitung Glyt'crinmonostr;arat-Zusatz. ~;, EmuIthin ::\Ie-301 ZU5atz, f)~

n'rwendctes :\Iehl

0.1 0" O.,! O,~

BL 55 1. ... 165 172 198 ~04 165 208

BL 55 II. ... 105 125 142 158 105 130 140 14·8

BL 55 III ... 75 96 121 137 75 88 108 118

BL 80 I. ... 108 126 H2 152 108 130 152 161

BL 80 H ... 120 146 161 170 120 138 162 175

BL 80 III ... ,0 90 108 123 70 92 116 138

BI. 112 I. .... 205 230 258 270 205 232 260 296

BL 112 11. .... 130 156 168 172 130 148 170 184.

BL 112 IIr ... 102 126 152 169 102 124· 160 172

BFF 55

...

96 108 135 148 96 llO 142 156

(9)

.YEUEHE ERGEBSI8SE IS DER RHEOLOGIE DEH TEIGE 245

Aus den Daten der Tabelle 4 geht klar hervor, daß die scheinbare Relaxationszeit bei gleichen Wasserzusätzen mit steigendem Fettgehalt ahnimmt. Dieser Effekt tritt schon bei Einarbeitung relativ geringer Fett- mengen in Erscheinung. Bei den yersehiedenen l\lehltypen zeigen die Ande- rungen ähnlichen Charakter. Die Untersuchung der mit Butter hzw. l\largarine bereiteten Teige lieferte gleichfalls ähnliche Ergebnisse. Es gelang nicht~

signifikante Unterschiede zwischen den Wirkungen der verschiedenen Fette festzustellen. Bei früheren Untersuchungen über den Einfluß yerschiedener

Fette auf das Brotvolumen sind wir zu ähnlichen Resultaten gelangt.

Aus Tahelle 5 ist ersichtlich, daß die heiden oberflächenaktiven Stoffe die Relaxationszeit der Teige entschieden verlängert haben. Besonders deutlich war dieser Effekt bei den geringeren Mehlen. In ihren Wirkungen unterscheiden sich die beiden oherflächenaktiven Stoffe nicht sehr wesentlich. Die Ergebnisse, der Untersuchungen stehen im Einklang mit jener praktischen Erfahrung, daß sich die Zähigkeit der aus Weizenmehl hergestellten Teige durch Zusatz ähnlicher Verhindungen steigern läßt.

Untersuchung der Wirkung eIliger lVIehlverbesserungsmittel bzw.

Sulfhydrylhlocker

Die günstige Wirkung der Mehh-erbesserungsmittel (z. B. KBr03 • Ascorbinsäure usw.) anf die rheologischen Eigenschaften der Weizenteige ist schon lange hekannt. Über diese Stoffe und ihre Wirkung gehen zahl- reiche zusammcnfassendf~ Arheiten eine gute Ühersieht [1,2,5]. Die neuesten Forschungsergehnisse auf diesem Gehiet haben die Verfasser dieser Arbeit zusammengefaßt [ll, 14.].

Die \Virkung der Sulfhydrylhlocker wurde erst in neuerer Zeit unter- sucht. Die Ergebnisse hahen sehr wertyolle Beiträge zum besseren Verständnis des Mechanismus der mehh-erbessernden "Wirkung und allgemein einiger mechanochemischer Eigenschaften der Klebereiweiße geliefert. Zu den damit zusammenhängenden Fragen sowie zum Wirkungsmechanismus sei gleichfalls auf eine frühere l\litteilung [ll

J

hzw. auf zusammenfassende Arbeiten ver- WIesen.

Zur Untersuchung der Wirkung von Oxydatiollsmitteln und Sulfhydryl- blockern stellten wir Teige unter Zusatz von 58 % Wasser her, und führten die Relaxationsmessungen nach einer Abstehzeit von 2 Stunden durch. Mit Zusätzen yon Kaliumbromat bzw. Ascorbinsäure bzw. N-Athylmaleinimid ,Huden drei Versuchs serien durchgeführt. Die angewandten Mengen hetrugen bei allen drei Mitteln 0, 2, 4 und 8 mg%.

Die charakteristischen Kuryen der Relaxations- und der scheinbaren Rela- xationszeit finden sich in den Abbildungen 1.5,16, 17, 18, 19 und 20. Die T 120-

"Werte sind in Tabelle 6 zusammengefaßt.

(10)

246 L. TELJ::GDY KOLfT.' "nd R. L,i."ZTrIT

80 -2' 70

~

'"

~

"

50

~ c 3mg%

" jO

Q ~!.; mg 0/0

V)

40 . 2mg%

Omg%

0 30 60 120 Zeit (sec)

Abb. 15, Relaxationskurven VOll Teigen mit verschiedenem Kaliumbrom at- Gellai t

:] 3J 50 "20 Zeit {sec;

Abb. 17. Relaxationskurvcn von Teigen mi t verschiedenem Ascorbinsäure-Gehalt

80

~ 70

'"

§ 60 c C tJ 50

Q

'"

'10

~::~ ~

"mg)'o

" '" 0 mgS!o

o 30 50 ~2C Ze:: (sec.'

Abb. 19. Relaxationsknrvcn von Tci2:en mit verschiedenem :\ -Ithylmaleinimid:'Ge halt

'50

~ a 3 '71g~;?

"

< :20 ~~ 4 mg 0/0

~ -0

2 tng%

~ ~ ~ '-D '" 30 '

,

~~ Omg%

~ ~ " 40

~

'5 er,

" JD 50 '2e 2;::: 52':

Abb. 16. Scheinbare Relaxationszeit von Tei!.

gen mit verschiedenem Kaliumhromat-GeJ~aJ-

760

'" 3 mg O/~

~ C 720

'~

Ltmg%

,

"

~tJ 2 mg 010

'"

? -~ " 80 Omg%

~ '~

-c c -~ w W

i..;')

Ü 30 OC 120 Zei.' !sec,

Abb. 18. Scheinbare Relaxationszeit von Tei- gen mit verschiedenem Ascorhinsäure-Gehalt

'50

~ c

"

ti 720 8 mg 0/;'

<

-'2 <:;

'" '"

Cl: ~ -"" 80 2mg%

!.;mg~o

;, ';;;

""

':: " 40

'"

'"

<c

V)

o 30 60 120 Zelt {sec;'

Abb. 20. Scheinbare Rel'1"ntioIl"7.eitkurven von Teigen mit verschiedenem :\-:Ühvlmak-

~ inimid-Gehalt .

Die Ergebnisse dieser 'Cntersuchullgell zeigen, daß alle drei nIitte! in der :Mehrzahl der Fällc die Relaxationszeit verlängern und die rheologischen Eigenschaften der Teige yerbessern. Bei Yerwendung bestimmter Mehle zeigten sich keine Anderungen, und dies im Einklang mit jener praktischen Erfahrung, daß manche Mchle mit Kaliumbromat oder anderen Mehlvcrbesserungsmitteln nicht verbessert werden können. Die Zugabe von N -Athylmaleinimicl hat die scheinbare Relaxationszeit - wenn auch durchschnittlich in germgcrem Maße gleichfalls verlängert.

(11)

SECERE ERGEBSISSE IS DER RHEOLOGIE DER TEIGE

Tabelle 6

\Virkung von )1 ehlverbesserungsmitteln bzw.

Sulfhydrylhlockeru aut die T 120-Werte von Teigen (\Vasserzusatz: 58°0 )

BL BL BL BL BL BL BL BL BL

Zur Teh::bereitun!!

verwclHlctc.:; ?I:J(>h-l

55 1. ...

55 11. ...

55 III ...

80 I. _ ...

SO 11.. ...

80 III ...

112 1.. ...

112 11.. ...

112 III ...

BFF 55 . . .

Kaliumhromat, mgO~ Ascorhiosdure. mgO~)

165 198 256 246 165 192 236 2-10 105 110 108 122 105 105 125 140 75 92 106 125 75 103 122 146 108 130 149 186 108 122 U5 170 120 1-12 152 160 120 125 132 130

70 75 80 92 70 106 108 112 70 75 205 2-15 256 258 205 2·10 265 286 205 230 130 H9 176 225 130 1.J,0 156 185 130 135 102 108 112 100 102 108 125 130 102 108 96 108 127 142 96 110 138 158 96 102 !

Zusammenfassung

247

220 120 IH 12.J, 162 86 93 2.J,8 265 138 , 138 122 120 118 130

Die Fntersuchung der rheologischen Eigenschaften von Teigen aus \Veizenmehl ist sowohl für die jIehlhcllrteilllIlg als au--;'h für die r\:.ontrolle und Steuer~lIlg des backtechnischen Yorganges von großer Bedeutung. Die klassischen Tei!nllltersuchungen~ bzw. die hierzu ver- wendet~n Gerät; drücken die rhe'Ologischen Eigenschaften nicht in absoluten, physikalischen, sondern in empirischen :lIaßeinheiten aus. Dies erschwert den internationalen Yergleich der Ergebnisse. es ist daher \viinschcnswert. die Anwendung eines Instrumentes einzuführen. das die~ rheologischen Konstanten auf theoretischer Grundlage bestimmt. .

In ~nseren Untersuchnngen bestimmten ,,-ir eine der~wichtigsten, in absoluten, physika- lischen Einheiten ausdrückbaren rheologischen Konstanten von 'Veizenmehlen mit dem Ziel.

der eingangs gestellten Forderung gerecht zu werden. )lit Hilfe eines modifizierten Xeolaboro:

graphen untersuchten ,,-ir die für die Spannungsrelaxation der Teige maßgebenden Fakt(lren (Qualität. Abstehzeit, \Vassergehalt, Temperatur des Teiges und das )Iaß der Deformation) sowie die Wirkung yerschiedener Zusätze (X aCl, Saccharose, Fette, oberflächenaktive Stoffe.

~Iehh'erbesserungsmittel, Sulfhydrylblocker) auf die Spannungsrelaxation.

Es konnte festgestellt werden. daß yerdeichende Relaxationsmessungen nur unter Einhaltung gen au festg'Clegter Versuch~bedingunien (Temperatur. Abstehzeit. ~faß der Defor- mation) durchgeführt werden können. Unter solchen umständen kann eine signifikante Korre- lation zwischen der Relaxationszeit und den sonstigen zur Qualitätsbeurteilung ver\\"endeten

~laßeinheiten (laborographischer, farinographischer und pcnetrometrischer Wert) festgestellt werden.

Die Ergebnisse der Untersuchungen über die Wirkung verschiedener Zusätze bekräftigen die mit diesen .\Iitteln gemachten praktischen Erfahrungen und die Feststellungen auf Grund von rheologischen jIessungen empirischen Charakters.

2 Periodica Polytecnica eh. X{3.

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248 L. TELEGDY Kov.·iTS und R. L.4SZTITY

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